• Nie Znaleziono Wyników

K. F. Bonhoeifer und H. Reichardt, Zerfall von erhitztem 1 Vasserdampf in Wasser­

stoff und freies H ydroxyl. (Vgl. C. 1 9 2 9 . 1. 1552.) Es w ird der Zerfall von Wasserdampf in der Wärme nach der Gleichung 2 H 20 = H 2 + 2 OH qualitativ nachgewiesen u.

quantitativ untersucht. Zu diesem Zwecke w ird Wasserdampf mit 02 gemischt, in einem Pythagorasrohr auf 1100° bis 1600° erhitzt u. die Lichtabsorption der OH-Bande bei 3064 A gemessen. D ie Wärmetönung der Rk. H , + 2 OH = 2 H 20 wird aus ihrer Tcmp.-Abhängigkeit zu 128 kcal bestimmt. E s w ird gezeigt, daß diese Dissoziation im fraglichen Temp.-Gebiet von der gleichen Größenordnung ist wie der Zerfall in H2

u. 02 gemäß der Gleichung 2 H 20 = 2 H , + 0 2. (Ztschr. physikal. Chem. Abt. A. 139*

75—-97. Dez. 1928. Berlin-Dahlem, Kais.-W illi.-Inst. f. physikal. Chemie.) Ha r t. L. Fernandes, Untersuchungen über die Sidfosalze. V III . Persulfosalze. (V II.

vgl. C. 1 9 2 9 .1. 491.) Aus gesätt. Lsg. von NH.,-Sulfomolybdat werden durch Sättigung m it H 2S krystallinc tabakfarbene Schuppen von NH,t-Persulfomolybdat der Zus.

N H4MoSc erhalten, das Vf. als Pyrosulfom olybdat (NH.,)2[Mo2S-(S5)] auffaßt. Das entsprechende Guanidinsalz (durch Zufügung von Guanidinchlorid) bildet prächtige schwarze Krystalle. — Aus ammoniakal. Lsg. von n. N H 4-Sulfovanadat u. N H4-Poly- sulfid scheidet sich als krystallinc M. von feinen dunkclgclberi Nädelchen ein Persulfo- vanadat (m it 2 Atomen S) (N H4)4[V2S;(S2) ] - 5 H 20 ab. In Abwesenheit von N H 4OH bildet sich ein.saures Salz (N H4)3H V2S9, daraus durch Umsetzung mit entsprechenden Salzen das Guanidinsalz Gu3H V2S9- 6 H 20 (rot), T13H V2S„- 3 H 20 (im Original T13H V2 S2-3 H20 , tiefrot), K3H V2S9 - 8 H 20 (dunkelrot). — Durch Sättigung mit H 2S unter Druck wird aus ammoniakal. Lsg. von (N H4)4V2S4 dunkelbraunes mikrokrystailines N H t-Per-sulfovanadothioaquat, (NH4)4H2(VS5)0- 10 H 20 erhalten der Konst. (NH4)4[^H2^VS3g ) j , daraus durch doppelte Umsetzung das Guanidinsalz. (Atti R. Accad. Lincei [Rom a], R cnd. [6] 9. 409— 14. 3/3.) R . K . Mü l l e r.

Ksenia Proskouriakoff, Oxydation von Halogenivasserstoffsäuren durch Schwefel­

säure. Der Oxydationseffekt von verschieden konzz. H2S 04 auf H B r u. H J wird bei verschiedenen Tempp. geprüft u. die Werte graph. aufgetragen. H J w ird bedeutend leichter oxydiert; den gleichen E ffekt erreicht man für H J m it 25% ig., wie für H Br mit 70°/oig. Schwefelsäure bei 100°. (Journ. physical Chem. 33. 717— 19. Mai. Cornell

U niv.) Ha n d e l.

Wilder D.Bancroit und Newton C. Jones, Elektrolyse mit Fluor. Vff. beschreiben einen App. zur Herst. von gasförmigem F2 durch Elektrolyse von geschm. K H F2 mit H ilfe einer M g-Kathodc u. Graphitanode. Bei einer Stromausbeute von 3 0 % wurden 250 ccm F2-Gas/Ampcrcstunde entwickelt. Die m it diesem F , ausgeführten Verss.

zeigten, daß es auf C o "-, Cr‘ " > M n "- u. Pb"-Salzlsgg. oxydierend wirkt. Beim Angriff von organ. Verbb. m it F2 besteht das Bestreben, sich mit dem positivsten Radikal zu verbinden. Hierdurch ergibt sich eine neue M öglichkeit zur Unters, organ. Verbb.

Mit Bzl. regiert F2 nach Ablauf einer Induktionsperiodo explosionsartig. (Trans.

Amer. elcktrochem. Soc. 55 . 13 Seiten. Mai. Cornell Univ. Sep.) Ha n d e l. L. Le Boucher, Untersuchungen über Nitrite. I. Die Nitrite von Nickel und Kobalt; Pyridinate. (Vgl. C. 19 2 6 . II. 176.) Die N itrite der zweiwertigen Schwer­

metalle lassen sich durch Fällen bei 0° m it Pyridin (Pyr) u. N a N 02 in wss. Lsg. als Komplexsalze m it Pyr gewinnen, wobei die Pyr-Menge im allgemeinen der K oordinations­

zahl des Kations entspricht. — Nickelnitrite: Eine Lsg. von 6 g N iS 0 4• 7 H 20 u. 10 g Pyr in 50 ccm W. wird bei Eiskühlung in H a-Atmosphäre tropfenweise mit einer gesätt.

Lsg. von 25 g NaNOa gefällt. Der Nd. nimmt beim Stehen über CaO in Ggw. von Pyr noch Pyr auf u. gibt dunkelblaues N i(N 0 2)2• 6 Pyr, F. 57°, 1. in P y r; daraus durch

1 5 2 B. An o r g a n is c h e Ch e m ie. 1 0 2 9 . I I . Stehen über II2S 04 hellblaues N i(N 0 2)„ • 4 Pyr, P. 74°. Mol.-Vol. des Pyr = 69 bei 25°. — Kobaltnitrite-. Nach dem Verf. von D u v a l (C. 1926. II. 551) werden immer Co-Komplcxo erhalten, bei Rühren m it H2 statt L u ft kein Nd. Aus einer Lsg. von 15 g C o(N 03)2-6 H 20 u. 20 g Pyr in 40 g W . wird durch gesätt. Lsg. von 8— 9 g NaNO, in H a-Atmosphäre ein Nd. gefällt, der etwa C o(N 02)2-2 P y r-4 H 20 entspricht (1).

D io Mutterlauge liefert nach Stehen bei 0° einen Nd. C o(N 02 ) 2 • 2 Pyr • 8 (oder 9) H 20 (II).

Nd. I nimmt beim Stehen über CaO in Ggw. von Pyr noch Pyr auf u. gibt rötliche K ry- stalle von Co(NO„ ) 2 - 6 Pyr (III), F. 57°, das über 11.,SO,, in rötlich-violettes C o(N 02)2-3 Pyr (IV ), F. ca. 90°, übergeht. Nd. I direkt über H2S 04 stehen gelassen, gibt C o(N 02 ) 2 • 2 Pyr (V), F. ca. 100°. Mol.-Vol. des P yr in I I I 73;7, in IV 67,4, in V 69,2. (Anales Soc. Española Fisica Quim. 27. 145— 56. März. Valencia, Chem. Zoll-Lab.) R . K . M,

J. García Viana und E. Moles, D ie Dissoziation der Hydrate der Meiallnitrate.

(Vorl. Mitt.) (Vgl. C. 1928. II. 2541.) Die Nitrathexahydrate von Co u. Ni schmelzen beide bei 55,5°, D .25,, 1,872 bzw. 2,002. Das Co-Salz ist hygroskop., das Ni-Salz nicht.

Dio W .-Abgabe beider Salze w ird vergleichend untersucht. C o(N 03)2-6 H „0 verliert schon bei 20° W . u. geht über in C o(N 03)2-3,2 H20 , das bis 60° beständig ist, um von (¡0— 70° an nochmals 1,5 Moll. W . abzugeben. Sobald im ganzen 4 Moll, abdissoziiert sind, wird auch N2Os m it abgegeben. Zwischen 70 u. 100° ist ein saures Co-Orthonitrat C o(H „N 04)._, ziemlich beständig. Beim Ni-Salz führt die Dissoziation bei 30— 40°

direkt zum Dihydrat, das zwischen 30 u. 70° beständig ist u. dem Orthonitrat N i(H2NO. , ) 2

entspricht; cs zersetzt sich von 70° an weiter unter gleichzeitiger Abgabe von W . u.

N20 5. Als Endprodd. der Dissoziation werden erreicht Co3(N 04)23,5 H3N 04 u.

N i3(N 04)2-l,5 H3N 0 4. (Anales Soc. Española Fisica Quim. 27. 157— 64. März. Madrid,

Lab. Invest. Fis.) R . K . Mü i.l e r.

O. Essin, Über die elektrolytische Bildung des Natriumarsenats. Während der Elektrolyse von Lsgg. mit 80,55 g As203 u. 100,6 g NaOH im Liter bei Zimmertemp.

zwischen Eisenelektroden wurde bei 0,03 A /qcm Stromdichte eine starke kathod. Red.

zu mctall. As beobachtet, wobei die durchschnittliche Stromausbeute bei einer Gesamt­

oxydation von ca. 50 % des Asm -Geh. zu A sv nur etwa 5 0 % betrug, entgegen den A n ­ gaben von L l o y d u. K e n n e d y (C. 1925. II. 1624), nach denen sich 8 5 % des anfäng­

lichen A s„03-Gch. mit 100% Stromausbeute zu As.,05 oxydieren lassen. Wurde mit einem Anodendiaphragma gearbeitet u. bei gleicher Zus. der Anodenfl. als Kathodenfl.

Vio-m NaOH-Lsg. verwandt, so blieb zwar eine kathod. Red. vollständig aus, an der Anode aber bildeto sich eine feste Kruste infolge von Na-Arsenatübersättigung an der Anode, u. die Stromausbeute blieb auch hier unter den von L l o y d u. K e n n e d y (1. c.) gefundenen Werten. Bei gleichbleibendem Verhältnis von As203:N a 0 H (1 :1 ,2 5 ) aber kleinerer Anfangskonz, an A sm (70 g/Liter) blieb die Anodenverkrustung aus. — D ie Stroniausbeuto nimmt mit steigender Asv-K onz. während der Elektrolyse schnell ab u. nähert sich dem W ert 0, sobald die Oxydation zu A sv einen bestimmten Maximal­

wert erreicht hat. Bei weiterer Elektrolyse tritt dann an Stelle der Oxydation nur noch anod. Oa-Entw. auf. Dieser Maximalwert der Oxydation (?/0) steigt mit sinkender Stromdichte, wobei gleichzeitig die Stromausbeute für jeden gegebenen Oxydations­

grad (>j) wächst. Auf Grund der Versuchsergebnisse läßt sich eine empir. Gleichung aufstellen: t¡ — ? / 0 + 0,2 lg ( 1 — ¿1), wo A die As''-Stromausbeute bei gegebenem Oxydationsgrad »/ darstellt. Diese empir. Gleichung ist analog der früher vom Vf.

(C. 1926. II. 8 6S) theoret. abgeleiteten Formel für den Persulfatbildungsprozeß.

(Ztsehr. Elektrochem. 35. 234— 40. Mai. Swerdlowsk, Elektrochem. Lab. i. Uraler

Polyteehn. Inst.) COHN.

K. F. Boilhoeffer und P. Harteck, über die Reaktionen von atomarem Wasserstoff mit Kohlemcasserttoffen. (Vgl. B o n h o e f f e k u. H a b e r , C. 1928. II. 2711.) Atomarer Wasserstoff wird im WoODschen Entladungsrohr wie üblich hergestellt. Dem ab­

gepumpten akt. Wasserstoff werden gasförmige K W -stoffe zugemischt u. die chem.

Rk. studiert. Methan verhält sich indifferent. Alle anderen untersuchten K W -stoffe reagieren prompt. Dabei werden Dehydrierungen, Hydrierungen u. Kohlenstoffketten- (Benzolring)-Sprengungen beobachtet. Bei allen K W -stoffen konnten als R k.-P rodd.

Methan, Äthan, Äthvlen, Acetylen nachgewiesen werden. Bei den Rkk. werden nie größere Ausbeuten als 10% umgesetzte K W -stoffe auf ein H -Atom beobachtet. D ie Rkk. gehen unter Leuchten vor sieh, wobei Swanbanden u. CH-Banden chemiluminiscent emittiert werden. Diese Banden verleihen auch bekanntlich der Bunsenflamme die Färbung. (Ztsehr. physikal. Chem. Abt. A. 139- 64— 74. Dez. 1928. Berlin-Dahlem,

Kais.-W ilh.-Inst. f. physikal. Chemie.) HARTECK.

1 9 2 9 . H . B. An o r g a n is c h e Ch e m ie. 153 WilliamLerch, P. W . Ashton und R. H. Bogue, Die Sulfoaluminate des Calciums.

I. 3 C a 0 -A l20 3-3 CaSO.,-31 H20 . Um einen Körper dieser Zus. zu erhalten, muß man eine größere Menge Ca(OH) 2 u. CaS04 anwenden, als der Formel entspricht; sonst werden die Körper mit zu niedrigem C aS04-Geh. (etwa 2,5 der obigen Formel) ge­

bildet. 500 oder 750 ccm einer 2% ig. Lsg. von 5 CaO ■ 3 A1203 werden zu 1500 ccm einer mit Ca(OH) 2 u. CaS04 gesätt. Lsg. gegeben. Nach kurzer. Zeit kommen sehr kleine nadelförmige Krystalle des obigen Körpers. Große Krystalle müssen auf eine etwas andere A rt dargestellt werden. Diese großen hoxagonal-prismat. Krystalle zeigen parallele Auslöschung. Der Brechungsindex nach der Eintauchmethode ist cod = 1,464, ed — 1,458. Die Interferenzfigur ist einachsig negativ. D ie D. bei 20°

ist 1,48. Bei Erwärmen auf 110° sinkt der W .-Geh. bis 7 H ,0 u. bleibt dann konstant.

Dieser Verlust an W. geht zusammen m it der Zerstörung der ursprünglichen Krystalle u. Änderung der opt. Eigg. Das in der Natur vorkommende Calcium-Sulfoaluminat, Ettringit, ist wahrscheinlich wegen der Ähnlichkeit der opt. u. anderen Eigg. mit obigen Körpern ident. — II. 3 CaO-Al203-C aS 04-1 2 H20 . Dieser Körper wird so dargestellt:

200 ccm 'einer gesätt. Ca(OH)2-Lsg. wird zu 500 ccm 5 CaO - 3 A l203-Lsg. gegeben. Nach Filtration wird zum Filtrat 200 ccm einer gesätt. CaS04-Lsg. hinzugesetzt. Nach kurzer Zeit erscheint der Nd. D ie hexagonalen K rystalle zeigen einachsige negative Interferenz­

figuren. Brechungsindex cdd = 1,504, ed = 1,488. D ie D. bei 20° ist 1,95. Beim Er­

wärmen auf 110° wird der W .-Geh. auf 6 H 20 vermindert. Dabei verändern die Krystalle stark ihre Gestalt. — Die von La f u m a (Ciment 30 [1925]. 175) zur Darst. von Ca- Sulfosilicoaluminat beschriebene Methode wurde von Vff. nachgearbeitet. Das er­

haltene Prod. war nicht einheitlich, ein großer Teil bestand aber aus Nadeln des Sulfo- aluminats I. — Das Salz I wird in W . etwas hydrolysiert, mehr in NaCl- u. Na2S 0 4- Lsg. In C aS04 u. Ca(OH) 2 ist es stabiler als in W . In Na2C 0 3- u. M gS 04-Lsg. w ird es völlig zers. zu Gips bzw. CaC03. Das Salz I I neigt in W . u. in Salzlsgg. dazu, in das Salz I überzugehen. Diese Umwandlung geht in Ca(OH)2-Lsg. langsamer als in W. u. findet in 3% ig- NaOH überhaupt nicht statt. Weitere Verss. über die Stabilität der Salze, besonders mit Ca-Chloraluminat werden beschrieben. (Bureau Standards Journ. Res. 2. 715— 31. April. Washington.) Lo r e n z.

Otto Ruff und Fritz Ebert, Beiträge zur Keramik hochfeuerfester Stoffe. I. Die Formen des Zirkondioxyds. Handelsübliches bei 1200° vorgeglühtes Z r 02 macht bei etwa 1000° einen reversiblen Modifikationswechsel von monokliner in tetragonale Symmetrie durch. Aus Z r(N 0 3)4, Zr(COO)4, Z r0C l2- 8 H 20 unterhalb 600° frisch her­

gestelltes Z r 02 besitzt nach Abkühlung auf Zimmertemp. metastabile tetragonale Symmetrie. Oberhalb 600° unterscheidet es sich nicht mehr von handelsüblichem Z r 0 2.

D ie röntgenograph. bestimmten Gitterkonstanten sind für die monokline M odifikation:

a = 5,174 A ; 6 = 5,266 A ; c = 5,308 A ; ,9 = 80,8°; D . ¿ = 5,68; a : b : c = 0,975: 1: 1,0 1; für die tetragonale: a = 5,07 A , c = 5,16 A ; D. d = 6,10. Geringe Zu­

sätze von MgO, CaO, Sc20 3, Y203 u. C e02 im Gebiet fester Phasen bei etwa 1700° be­

wirken Bldg. kub. Gitters vom Fluorittypus. Dieses erleidet keinen Modifikationswechsel u. bleibt auch bei schroffstem Temp.-W echsel raumbeständig. Das Springen u. Reißen hochfeuerfester Z r 02-Geräte, eine notwendige Folge des reversiblen Modifikations- wechscls, kann durch Fremdoxydzusätze vermieden werden, desgleichen durch Bei­

mengung von Fremdoxyden zu den bei 1400° geglühten Ausgangssalzen (s. o.). Ein Vergleich der Ionenradien liefert die Erklärung dafür, daß die kub. Oxyde T h 0 2, SrO, BaO u ..L a203 die Überführung des Z r 02 in ein kub. Gitter noch nicht gestatteten.

D ie Existenz der Verb. Mg2Zr308 w ird bewiesen. Reines Z r 02 besitzt bis zur Schmelz- temp. kein kub. Gitter. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 180. 19— 41. 8/4. Breslau, An-

organ.-chem. Inst. d. T. H .) ASCHERMANX.

Walther Kangro und Rudolf Flügge, Über die Einwirkung von Chlor auf Eisen­

oxyde. Auf Grund theoret. Überlegungen kann angenommen werden, daß (entgegen den bisherigen Ansichten) Chlor auf Eisenoxyde bei hoher Temp. einwiiken muß.

Verss. zeigen, daß die Rk. zwischen Fe203 u. Chlor stattfindet, u. zwar bei 700° merklich, bei 900° lebhaft. Sämtliche oxyd. Eisenerze werden von Chlor oberhalb 700° merklich angegriffen, bei 900° bis 1000° kann das Eisen m it strömendem Chlor quantitativ ausgelaugt werden. Dasselbe gilt auch für nichtoxyd. Erze u. beliebige eisenhaltige Materialien. Ein Verf. zur Eisengewinnung ohne Anwendung von K ohle wird an­

gegeben u. die einzelnen Phasen desselben diskutiert. (Ztschr. Elektrochem. 3 5 . 189 bis 194. April. Braunschweig, Inst. f. phys. Chem. u. Elektrochem. d. T. H .) Gu r i a n.

154 B. AN0KGANI8CHE CHEMIE. 1 9 2 9 . I I .

Susumu Miyamoto, Über die Oxydation von Ferrohydroxyd durch Luft. — Nachtrag.

Vf. weist nochmals besonders darauf hin, daß die in der früheren Arbeit (C. 1928. II.

1072) gemessene Oxydationsgeschwindigkeit von Fe(O H) 2 durch Luft unter den Ver­

suchsbedingungen nicht die wahre Oxydationsgeschwindigkeit, sondern in W irklich­

keit nur die Auflösungsgeschwindigkeit von 02 in der Lsg. angibt. Infolgedessen sind dio)Verss. des Vfs. nicht mit denen von A. K r a u s e (C. 1928. II. 1867) zu vergleichen, der unter anderen Bedingungen zu sehr verschiedenen Ergebnissen gelangte u. be­

sonders im Gegensatz zum Vf. oinen großen Einfluß der Temp. auf die Oxydations­

geschwindigkeit fand. (Bull. ehem. Soc. Japan 4. 65— 68. März. Tokyo, H ongo, Inst,

of Phys. and Chem. Res.) COHN.

G. Malquori, Das System F e(N 03)3-K N 0 3-H N 03-H30 bei 25°. (Vgl. C. 1929.

I. 2960.) Aus konz. Lsg. von K N 03 in H N 03 (D. 1,52) wird durch Zufiigung von F e(N 03 ) 3

ein Doppelsalz in großen grünen Krystallen erhalten, die sich in W . zers. u. bei 84°

zu einer roten Fl. schmelzen. Das tabellar. u. graph. dargestellte System F e(N 0 3)3- K N 03-H N 03-H _0 hat bei 25° als Bodenkörper F e(N 0 3)3- 9 H ,0 , F e (N 03 ) 3 - 6 H ,0 , obiges Doppelsalz u. K N 0 3. Das System wird eingehend beschrieben. (Atti R . Accad. Lincci [Rom a], Rcnd. [6] 9. 414— 16. 3/3. Rom , Univ., Chem. Inst.) R. K . M.

Ernst Brunner, Über die Oxydation des Kobalt(II)sulfats und Kaliumkobalt(II)- oxalats mit Ozon. Beim Einleiten von ozonisiertem 02 in eine Lsg. von CoSOt in 8-n.

H2SO,, geht die rote Farbe der Lsg. allmählich in braunrot über, wobei gelegentlich der von JANNASCH u. GOTTSCHALK (Journ. prakt. Chem. [2] 73 [1906]. 503) be­

schriebene amorphe braune Nd. auftritt, der sich aber bald wieder auflöst. Die Farbe wird dann rein braun, grünlich, olivgrün, rein grüß u. schließlich blaugrün, u. die blau- grüne Lsg. zeigt die Rkk. des Co2(SOi )3: Schwarze Fällung mit N aO H ; J-Ausscheidung aus K J -L sg.; augenblickliche Oxydation von A .; beim Erwärmen u. Verdünnen Zerfall unter 0,-E n tw . u. Rückbldg. von C oS 04. In kleinem Maßstabe konnten bei langer 0,-E inw . unter guter Kühlung einige Dezigramme krystallisiertes Co2(S 0 4)3- 18 H ,0 gewonnen werden; seidenglänzende Nüdelchen. Da bei Oxydation von C oS 04 mit F2

leicht mehrere Gramm des Oxydationsprod. zu erhalten sind (vgl. FlCHTER u. WoLF- MANN, C. 1927. I. 710), so ist zu schließen, daß das Oxydationspotential des F das­

jenige des 03 beträchtlich übertrifft. — Bei Kalium kobalt(IIl)oxalat, K 3[Co(III)- (C20 4)3]-<3 IhO , ist die Darst. mit 0 3 auch präparativ brauchbar. 5 g Co(II)-O xalat werden in einem gerade ausreichenden Vol. k. gesätt. K-Oxalatlsg. bei Siedehitze gel., die Hälfte des angewandten K-Oxalats zugegeben, auf 250 ccm verd. u. abgekühlt.

Nach Zusatz von etwas Oxalsäure, die während der O xydation verbraucht wird u.

deshalb erneuert werden muß, wird so lange (ca. 16 Stdn.) ohne äußere Kühlung ozoni­

sierter 02 eingeleitet, bis die Farbe der Lsg. rein dunkelgrün geworden ist, u. 1 Tropfen der Lsg., auf Objektglas verdampft, u. Mk. zu rein grünen Krystallen erstarrt. Mit viel A. fällen, zur Reinigung in W. lösen u. im Vakuum über H ,S 04 krystallisieren lassen. Dunkelgrüne Krystalle. (Helv. chim. A cta 12. 208— 13. 1/2. Basel, Anstalt f.

anorgan. Chemie.) K r ü g e r .

M. Karniandarjan, Über die Reaktion zwischen Wismutnitrat und Acetaten. Bei der Einw. von Natriumacetat auf Wismutnitrat entstehen uni. bas. Salze. Bei kleinen K onzz. des Acetats fällt zunächst ein Salz von der Zus. B i203N ,0 5, das mit wachsender Acetatkonz, in 2 B i203N205 übergeht. Bei hohen Acetatkonzz. entsteht BiOCH3COO.

Die Menge der ersten beiden Salze wächst mit zunehmender Acetatmenge, während dio Menge des bas. Acetats unter denselben Bedingungen abnimmt. — D ie.U nters, der Rk.-Kinetik zeigte, daß die Rk. nach 6 Monaten noch nicht zu Ende ist. Dabei wurde beobachtet, daß in manchen Fällen eine langsame Auflösung, in den anderen eine Vergrößerung des Nd. erfolgt. (Journ. Russ. pliys.-chem. Ges. [russ.] 60. 1477 bis 1485. 1928. Charkow, Lab. f. anorg. Ch. d. Landwirtsch. Inst.) G u r ia n .

P. Nuka, Zur Kenntnis der Fluoride des Mangans und Cadmiums. Beim Ver­

setzen einer MnCl2-Lsg. mit N H 4F bildet sich ein weißer Nd., der die Zus. N H4MnF3

hat. Die bei Zimmertemp. gesätt. Lsg. dieses Doppelsalzes scheidet bei Erwärmen wasserfreies MnF2 aus. Auch durch Erhitzen des Doppelsalzes im C 0 2-Strom bei etwa 300° wird MnF2 gewonnen. Dieses ist in W. entgegen den alten Angaben durchaus nicht uni. Die Löslichkeit beträgt bei 40° 0,66 g, bei 60° 0,44 g, bei 100° 0,48 g MnF2

in 100 g Lsg. Die Löslichkeit ist nur annähernd bestimmt, da Hydrolyse eintritt. Beim Einengen einer gesätt. Lsg. im Vakuumexsiccator über H ,S 04 wird das schwach rosa­

farbene MnF2 - f 4 H 20 erhalten. Das Hydrat verwittert an der Luft schon hei

Zimmer-1929. II. C. Min e r a l o g is c h e u n d g e o l o g is c h e Ch e m i e. 155 temp. Bei Erwärmen auf 50° geht fast das ganze W . verloren, die letzten Reste erst oberhalb 100°. Zur Best. der Löslichkeit des Hydrats wurde eine gesätt. Lsg. des wasser­

freien MnF2 m it einem Uberschuß des Hydrats versetzt u. bei 20° 3 Stdn. gerührt.

Als Löslichkeit ergab sich 1,05 g des wasserfreien Salzes in 100 g der Lsg. — K - bzw.

NaMnFj bilden sich bei Versetzen einer n. MnCl2-Lsg. m it Überschuß von gesätt. K - bzw. NaP-Lsg. Die Löslichkeit des N H4MnF3 bei 20° ist 1,2 g in 100 g Lsg., die des fc- u. Na-Salzes etwas kleiner. — Durch Fällen einer recht konz. C dN 03-Lsg. mit N H 4F wird weißes CdF2 + 2 H ,0 erhalten. Bei langem Stehen an der Luft oder bei Erhitzen auf 50u verliert das Salz fast alles W . Aus verschiedenen Beobachtungen schließt Vf., daß das C d F ,-2 H 20 in mehreren Modifikationen existiert. Die bei Zimmertemp.

klaren Lsgg. von CdF2 trüben sich bei Erhitzen infolge Abscheidung von wasserfreiem Salz. Die bei Siedetemp. gesätt. Lsg. enthält 1,8 g in 100 g Lsg. — Ähnliche Trübungs­

erscheinungen konnten bei Z nF , u. N iF2 beobachtet werden. (Ztschr. anorgan. allg.

Chem. 180. 235— 40. 8/5. Riga, Lettland, Analyt. Lab. d. Chem. Fakultät d.

Univ.) Lo r e n z.

L. M. Dennis und H. L. Hunter, Germanium. X X V I I . Germaniumdichlorid.

(Vgl. Br e w e r, C. 19 2 8 . I. 2242.) GeCl, wurde im Vakuum über metall. Ge ge­

leitet, das auf 430° erhitzt war; direkt hinter dem elektr. Ofen wurde gekühlt. Es schied sich ein fester weißer Nd. von GeCl, ab, der analysiert wurde. Die weiße, in dicken Schichten lichtgelbe Substanz beginnt sieh im Vakuum schon bei 74,6° zu zers., so daß Reinigung durch Sublimation nicht erfolgen kann; bei 450° war die Zers, voll­

ständig. GeCl2 ist in den üblichen Lösungsmm. uni. oder reagiert damit. Trockener Sauerstoff reagiert gemäß 2 GeCl2 + 02 = G e02 + GeCl,,. Feuchter 02 liefert infolge der durch die H ydrolyse gebildeten HCl Chloroform. Halogene liefern Tetrahalogenide, H 2S bildet GeS. ( Journ. Amer. chem. Soc. 51. 1151— 54. April. Ithaca [New Y ork],

Cornell U niv.) Kl e m m.

E. F. Milan, Der Dissozialionsdmck von Vanadinpentoxyd. Durch Messung der 0,-Tension von V ,05 w ird dessen Unbeständigkeit bei seinem F. bewiesen. Dieselbe Unters, von V205 u. V20 4-Mischungen zeigte, daß der Dissoziationsdruck bei derselben Temp. u. ebenso die Zers.-Temp. bei konstantem Druck von der Zus. der Mischung, abhängt. Der 0 2-Druck von reinem V205 ist größer als bei der Zumischung von über ; 10 % V20 4. Die Zusammenhänge der Faktoren: Druck, Temp., Zus., wurden graph.

veranschaulicht. (Journ. physical Chem. 33. 498— 508. April. Jo h n Ho p k in s

Univ.) Ha n d e l.

Eric K. RidealundO. H. Wansbrough-Jones, Untersuchung über die Verbrennung von Platin. Die durchgeführten Verss. über die Oxydation von Pt zu P t 02 bei hohen Tempp. zeigen, daß es sich hierbei hauptsächlich um eine Rk. m it Pt-D am pf u. eine Oberflächenwrkg. handelt. D ie Aktivierungsenergie der Oberflächenwrkg. beträgt 2,75 V im Gegensatz zu dem LANG.MUiRschen W ert von 0,87 V auf einer W-Ober- fläche. Die Differenz dieser Werte von 1,87 V ist ident, mit der der thermion. Arbeits­

funktionen. Es wird eine Hypothese über den Mechanismus dieser Oberflächenwrkg.

aufgestellt u. diskutiert. Es zeigt sich, daß die Oxydation von C u. die katalyt. Zers, von N H3 auf verschiedenen Metalloberflächen in das aufgestellte Schema fallen. Das Zahlenmaterial ist in zwei Tabellen geordnet u. graph. dargestellt. (Procecd. R oy.

Soc., London Serie A 123. 202— 16. 6/3.) K . Wo l f.