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S uriftifcß e SBocßenfcßrift

42. Baprgang. 3utiftifcpe SBocpenfcprift

Verfcpmeigen einer beftepenben fRecptSbflicht guiruiberläuft. SSenn ber Slngellagte itci> beffen au cp beraubt t»ar, baf; ipm bie S tun bun g n u r im § in b lid auf feine S te llu n g als SKeifter bem idigt tüorben h>ar, fo feplt bodj jebe fyeftftettung bafür, bafs ipm eine 9Ied!t«hflid)t ju r Offenbarung ber SBaprpeit obgelegen fiat. Slu« ben Veftimmungen be« V © V . über D reu unb

© lauben im ©efcpäftSöerlepr ift fie niept ju entnehmen. Sng=

befonbere fan n aud) au« bem Seiteben be« 'SDiietber£?äImiffeä fü r ben SKieter nicht bie SRed^tSuflid^t pergeleitet Serben, »on Vcränberungen in ben GinlommenäOerpältniffen bem Vermieter V U tteilung ju maepen. Gbenfomenig if t au« bem Sacpüerpalt erficptlicp, bafs ber Slngellagte gegenüber feiner Verm ieterin irgenb ett»a« unternommen hat, um ben Slnfcpein ju ertoeden, bafs er in ber S te llu n g a ls V le ifte r »erblieben unb nicht toieber ©efede geh)orben fei. U rt. b. Y . Sen. b. 7. V iä r j 1913 (1297/12).

35. § 263 S t@ V . Däufcputig über ben Vert»enbung«=

jfoed einer »ertragSmäfsigen © egenleiftung.] 211« V e rrie g e lu n g falfcper Datfadien io m m t n u r in §rage, bafs ber Slngellagte e rflä rt unb »erfproepen pat, Pap er bie fü r feine Dienfte be=

bungene V ergütung fü r Sinne »ertoenben merbe ober »ermenbet habe, toährenb er fie fü r fid) »ermenben modte unb »ermenbet hat. D u rd ) feine falfchen Vorfpiegelungen hat ber Slngellagte, mie ba§ U rte il fagt, bie betreffenben f^erfonen ju r ^ergäbe ber

©elbbetrage öeranlafst. S ie glaubten baran, baf} er e« ehrlich meine unb fü r mopltätige Btoede ba« © elb »ermenben mode.

Säm tliche in Vetracpt lommenben Beugen mürben bie ©emährung ber öon ihnen erbetenen ©elbbeträge abgelehnt haben, menn fie bie üöaprpeit über bie »on bem Slngellagten gemachten Angaben geiannt hätten. 3 « ben Baplungen fepeint bie S tra fia m m e r infom eit, al« ber Slngellagte ba« empfangene © elb fü r fiep »er=

menbet hat, bie VetmögenSbefcpäbigung gefunben ju haben. @8 fehlt an bem ¿um Datbeftanb be§ Vetruge« erforberlidtcn ur=

faßlichen Bufammenpang tmifepen ber Brrtum Serregung unb ber VermögenSbefchäbigung. 6« if t nicht einjufepen, mie burch bie

^ergäbe ber Selber ba« Vermögen ber © . b e fe p ä b ig t fein fönnte. S ie haben ja nicht ba« © elb ben Sirmen ober bem Slngellagten fü r bie Sinnen g e fd ) e n ft, fonbern fie maren burch ben m it bem Slngellagten abgefchloffenen V e rtra g » e r p f lic p t e t , bem Slngellagten © elb fü r bie Sinnen ju geben, unb »on biefer ih r Vermögen belaftenben Verpflichtung mürben fie burch bie Baplungen befreit, fo baf; ih r Vermögen in feinem Seftanbe burd) bie Gablungen nicht »eränbert mürbe. 2öenn ber 3ln=

getlagte ba« in G rfüdung be« Vertrage« © ejaplte »ertrag«=

m ibrig nicht ben Slrmen ¿utüanbte, fonbern fü r fiep »erbrauste, mürben fie niept gefepäbigt; e« b a rf fogar begmeifelt merben, ob fie ein 9lecpt barauf patten, bie V erm eidung be« ©esaplten fü r bie Slrmen »on bem Stngellagten ju forbern, ba biefer fiep

»orbepalten patte, n a d ) fr e ie m G r m e ffe n über bie »ertraglitp ipm fü r feine SDienfte juftepenbe V ergütung jugunften »erfepämter Slrmer jtt »erfügen. D ie S tra fia m m e r nim m t aHerbing« an, bafs ber Slngellagte, menn er auch 3lir G rfüdung feiner »ertrag=

Ucpen V fü d ite n eine »ielleicljt fogar fepr rege D ä tig le it jugunften ber © . entfaltet pabe, burep feine eigene Slngabe, baf; er „epren*

bienftlicp panble, ju m a l biefe lügenpaft gemefen fei, ben £opn

„to e rtö irlt" pabe unb baraufpin bemufstermafsen einen Slnfprucp auf 2opn nicpit gehabt pabe. D a « ift un rid ;tig , ma« aud;

---““ “ “ (RGSt) immer m it bem „ü e rm irfe n " gemeint fein mag. D e r Slngellagte pat fid i eine beftimmte V ergütung fü r feine S ienfte auSbebungen, bie V ergütung ift ipm jugefagt, unb baran änbert e« nid;t«, menn er ücrfprodjen pat, biefe V ergütung niept ju eigenem Slupen, fonbern ju mopltätigen Bmcdcn »ermenben ju moden.

§ a t er ben Vertragsgegner burd) argliftige Däufdm ng ju r Gtn=

gepung be« Vertrage« beftimmt, fo mar biefer berechtigt, be«=

palb ben V e rtra g anjufeepten, aber ber Slngellagte »erlor be«=

halb noch niept ben Slnfprucp auf bie »erträgliche ©egenleiftung, biefer blieb »ielmepr unberührt, folange ber V e rtra g niept an=

gefoepten mürbe. Danacp ift ber Vadnoei« einer burch Irrtu m « » erregung »erurfaepten VermögenSbefcpäbigung ju üermiffen. 9luu fü p rt bie S tra fia m m e r, fepmer »ereinbar m it iprer Slnnapme, bafs ber Slngellagte ben £o pn „ ö e r m ir lt" pabe, ju r V egrünbung iprer Verecpnung be« Vermögen«fd)aben« au«, bafs, menn auch bie S a tig le it be« Slngellagten etma« mert gemefen fei, bocp in jebem ber fün f abgeurteilten ffiäde bie beanfpruepte unb erhaltene Ver=

gütung ganj auf;er V e rh ä ltn is ju feinen Seiftungen ftepe, fo bafs ber Vermögen«fcpaben annäpernb ben Veträgen gleich fei, bie ber Slngellagte öon bem ipm gejaplten ©elbe fü r fiep »er=

menbet pabe. 3 m S ln f^ lu p baran fagt ba« U rte il: „© « haben fa auch bie Beugen fäm tlicp e rflä rt, baf; fie bie aufeergemöpnlid) popen Vergütungen ihm (bem Slngellagten) n u r beSpalb bem idigt paben, meil fie entnahmen, baf; er fie mopltätigen 3meden ju=

füpre, ba^ fie bie« aber fon ft nicht getan patten." Ob bam it eine taifäcplid)e pfeftftedung, bie übrigen« m it anbermeiten geft=

ftedungen be« U rte il« in SBiberfprucp fiepen mürbe, getroffen fein fo d unb ob etma fü r bie S tra fia m m e r im ©egenfap ju ipren fonftigen SluSfüprungen in ber V em idigung einer aufeer=

gemöpnlidien Vergütung, alfo in ber Gingepung be« $ienft=

»ertrage« bie VermögenSbefcpäbigung gefunben pat, ift gmeifelpaft.

3ebenfad« mürbe auep biefe Slnnapme einer VermögenSbefcpäbU gung ju beanftanben fein, m eil fie niept ben öom 91®. in fR © S t. 16, 1 bef. S . 5 ff. über bie VermögenSbefchäbigung burd;

Gingepung gegenfeitiger V erträge angenommenen unb feitbem in ftänbiger Vecptfprecpung feftgepaltenen © runbfäpen entfprecpenb begrünbet ift. 9lacp biefen ©runbfäßen Iom m t eS n u r barauf an, ob ber SSkrt ber öon bem Slngellagten ü b e rn o m m e n e n Seiftung geringer mar, al« ber ber ©egenleiftung, niept aber barauf, ob bie öom Slngellaaten ©etäufchten bei Kenntnis be«

mapren S adiöerpalt« eine geringere V ergütung beioidigt hätten, al« fie infolge ber Säufcpung bem idigt paben, nod) and) barauf, ob bie in G rfüdung be« Vertrage« »om Slngellagten tatfäd)licp geleiteten ®ienfte meniaer mert maren, al« bie bafür »er*

fproepene V ergütung. U rt. b. I . Sen. ü. 8. 3 u li 1913 (654/13).

36. § 263 S t © V . Urfadijufam m enpang.] 3 tDi'dien ber-jenigen VermögenSbefcpäbigung, bie bem ?>cmn ® . nad) 2luf=

faffung ber S tra fia m m e r ermaebfen ift, unb ber bem Slngellagten naepgemiefenen 2äufcpung«panblung befteht ein Bufammenpang n id ) t. Gbenfo entbeprt bie VereicperungSabficbt, tu beren V erm irllicpung bie iä ufdiung S pa nb lun g ba« SJicttel bilbcn fo e, in ber © eftaltung, mie fie naep ben UrteilSgrünben beftanb, jebe« Bufammenhang« unb feber Vejiepung ju bem jeftgeftedten Schaben. Veftanb biefer Schaben in ben Stu m'nbuTigcm bie a n lä p c p ber D urchführung be« auf Saftung bc§ Dffen- barungseib« gerichteten Verfahren« mad>en muf;te, fo fann biefer @d;aben unmöglich in SBe^ielbejie^ung ber -Kbfxdpt

Ö6i

952 ^uriftxfc£;e 9Bo^enfc^rift. .9&? 17. 1913.

(RGSt)

beS Slngcllagten fie le n , ber bei SBornahme ber SäufhungS=

hanblung fid; fein © ru n b ftü d ergattert, bor bem Z u g riff berechtigter © lau big er fclm^en, biefe gon fccr S te llu n g bon 2ln=

trägen auf 3 loarigs':>erftei9er:imS guriidbalten tooßte. S ie bem

?lngellagten nahgetoiefene SBorffnegelung, baff nicht er, fonbern ein ^Dritter ©igentümer beS © runbftudS fei, erfolgte nicht gu bem Stoecf, ben © laubiger S . gur Sluftoenbung bon iprogefi5 ioften gu beftimmen, fonbern eS fodte bielmehr bei bem genannten

© la u b ig e r eine bermögenSredntliche V erfügung gang anbrer 2 lrt, nämlich bie lln te rla ffu n g ber gtoangStoeifen ^nanfbruchnahme beS © runbftüdS , herbeigeführt ioerben. S ie S ä u fh u n g , bie ber Slngeilagte b e a b fic fc tig te , ift gelungen, ber gelaufene © laubiger, ber auf baS © ru n b ftü d eine © iherungSbhpothet hatte eintragen laffen, hat babon abgefehen, bie BtoangSboßftredung gCgert Ülngellagten in baS © ru n b ftü d gu betreiben. S a r in fönnte unter llm ftänben ber Satbeftanb beS S eirug g gefunben Ioerben. Siefe SÖlöglichfeit io irb auch in t U rte il nicht b e ria nnt; n u r biev©ntftehung eineg SBermögenSfhabenS a ls fyolge ber lln te rla ffu n g beS B u0*iffS auf baS © ru n b ftü d ioirb berneint, unb gtoar aus bem ©runbe, ioeil ber © laubiger, auch toenn er bie iBoßftredung betrieben hätte, nichts erreicht imben toürbe. Siefe IJeftfteIXung fh lie fß bie 2ln=

nähme eines b o lle n b e t e n SetrugS io irtfa m aus. ß ie d ts irrig ift eS bagegen, trenn eine boHenbete b o rfä h lih e S efhäbigu ng beS SBermögenS S .S b a rin erlannt if t , baff S . , nachbem er burch S ä u fh u n g to irlfa m bon bem B u g riff auf baS © ru n b ftü d abgehalten io a r, nachträglich Soften aufirenbete, um anbres hfänbbareS SBermögen beS Slngeflagten gu erm itteln unb ihn gu biefem B d e d gur Seiftung beS DffenbarungSeibeS anguhalten.

$ ü r biefen iBermögcnSfhaben glaubt baS U rte il, ben Slngellagten beShalb berantirortlich machen git fönnen, ioeil er fich bei 33or=

nähme feiner S äufhungS hanblung betrugt getrefen fei, baff ber

© laubiger, fofern er fich bon bem B u g riff auf baS © ru n b ftü d abhalten laffe, unter fru h tlo fe r Stuftoenbung bon Soften fid) nach anberen, ber BtoangSboßftredung unterliegenben $BermögenS=

gegenftänben um tun toerbe. älßein, ber 2Ingellagte hat burch feine S äufhungS hanblung ben © lau big er S . nicht ettra gu fruchtlofen Sfuftoenbungen fü r a n b e r to e ite $BoßftredüngSmah=

regeln beftimmen tooßen, fonbern a u S fh lie fß ih gur lln te rla ffu n g ber In a n g riffn a h m e feines © ru nb ftü dS ; n u r in biefer Unter=

laffung tonnte eine fü r ih n b o r t e il b a f t e V erfügung beS

©etäufchtcn beftehen; n u r bam it ftanb alfo feine 23creicherungS=

abfid)t in Sföedhfelbegiehung, toäljrenb biefe Slbfidjt gang unbereim bar ift m it ber Herbeiführung anberioeiter ge g e n ben Slngellagten gerichteter SBerfolgungSmahnahmen. 5Dtag ber Slngetlagte immer=

hin borauSgefehen haben — toie baS U rte il feftfteßt bah fein © lau big er bann, toenn er fid) infolge beS erregten I r r tu m s fü r nid}t berechtigt halte unb beShalb babon abfehe, baS ©runb=

ftü d angugreifen, anbre SSoßfiredungSmaffnahmen ergreifen unb Soften ba für auftoenben toerbe, fo dann er baS bon feinem

© ta n b fn tn tt aus bielleicht g e fü r c h te t haben; bah « aber, um fich gu b e re ic h e rn , ben © la u b ig e r gu biefen äRaffnahmen b e f tim m t , alfo b o rfä |Iid ; bie fü r bie Sefdjäbigung beS SSer=

mögenS urfächliche V erfügung beS 33efd)äbigtcn h^beigeführt habe, if t nach her eigenen S arfteß un g beS U rte ils auSgefhloffen.

@S mag fein, bah ber © la u b ig e r unter bem © in f lu f s beS I r r tu m s , ben ber Slngeflagte gu feinem eigentlichen 3ß>ed, fich baS © ru n b ftü d gu erhalten unb gegen B ug riffe gu frü h e n ,

erregt hatte, bemnächft bie anbertoeiten SSoßftredungSmahnahmen betrieb; aber barauf toar bie S ä u fh u n g nicht berechnet, gu biefem B d e d tourbe ber I r r t u m n id ft erregt unb nicht unter»

halten. 3lo<h toeniger aber fann bie Sluftoenbung unni'her Soften bon bem Slngeilagten in S3ereicE>erung§abfid>t b e ru rfa d t fein.

20iag ber Slngeflagte bie neuen SReditSberfoIgungen im m erhin bei SSornahme ber gum © d)ut5 beS © runbftüdS beftimmten S äufhungShanblungen a ls im $aße beS ©elingenS ber Säufdm ng beborftehenb borauSgefehen haben, fo mag er fie a ls eine un=

ertoünfhte $oIge m it in S au f genommen haben unb fich b a bu rd bon ber S äufhungS hanblung nicht haben abhalten laffen. S a h er aber ben © in tr itt biefer SSerfoIgungSmahregeln herbeifübren g e to o 111 ober b a h er gar baraus ben bon ihm erftrebten iBermögenS»

bo rte il ertoartet habe, if t bößig auSgefhloffen, feßon um beS=

toißen, toeil biefe Weiteren üDiahnahmen beS © läubigerS, inS=

befonbere aber bie Sabung gur Seiftung beS DffenbarungSeibeS unter Umftänben bagu führen tonnten, ben © rfo lg ber borher to irlfa m burchgeführten SäufdiungShanblung baburd) toieber in f^rage ju fteßen, bah Slngeflagte in bem eingeleiteten 33er=

fahren ober burd; feinen eigenen @ib als ©igentümer beS her­

ber BütangSboIlftredung betoahrten © runbftüdS nachträglich* er=

m itte lt merben ionnte. S ah e r unterliegt bie SSerurteilung toegen B e tru g s ber Slufhebung unb jic a r einfchliehßch ber tatfäd;Iid)en geftfteßungen; eS ift nicht auSjufchliehen, bah ber SCngeilagte, inbem er to irlfa m bie BdangSboßftredung in baS © ru n b ftü d burch SäufdiungSbanblungen bereitelte, f i h bem Bungen S . gegenüber beS SSetrugSberfuhS fh u lb ig gem äht h a t, fofern biefem t a t f ä h lih in SBahrheit ein © h ab en barauS n id ;t er=

toahfen ift, ber Slngetlagte aber einen fo lh e n fü r möglid) ge=

halten unb getooßt hat. S ie © a h e ift balter ju r anbertoeiten SSerhanblung unb © ntfheibung an bie SSorinftanj ^urüdjuber:

toeifen. U rt. b. I. ©en. b. 21. S fy ril 1913 (146/13).

37. § 263 ©t©S3. © fjie lb e tru g .]

a ) S ie © tra fla m m e r berlennt nid)t, bah bie im ©fnelfßane gemähten Bifferangaben an f i h r ih t ig finb. © ie erahtet aber fü r nahgetoiefen, bah burch bie befonbere S lrt ber Bnfammen=

fteßung b e a b fih tig t toar, in ben unbefangenen, meiftenS ben nieberen © tänben angehörigen SRarltbefuhern ben I r r t u m ju erregen, a ls fei unter 4 SBürfen n u r ein SSerlufttourf. S a b u r h feien bem ip u b lilu m in a b f ih t lih irreführenber SBeife bie

© etoinnauS fihten bor Slugen geführt. S ie © tra fla m m e r geht hierbei babon aus, bah biejenigen, fü r bie bie © rllä ru n g be=

ftim m t toar, nad) ihrem SilbungSgrabe unb ihrem SluffaffungSs bermögen, n i h t ju beurteilen imftanbe toaren, bah bie ©etoinn=

m ö g lih le ite n leineStoegS in bemfelben 9Jiahe übertoögen, toie bie S lnjahl ber ©etoinngiffern gegenüber ben SSerluftgiffern. © ie ift ber tatfächlichen 3 ln fih t, bah bie Slngeilagten hierm it rechneten unb burd) bie 2l r t ber Bufammenfteßung gerabe ben gelenn=

geidneten I r r t u m erregen tooßten. S aS Iah t leinen ßiehtS=

irrtu m erfehen. 5RamentIih la n n ba nah bon einem b lo h e n 3 S e rfh to e ig e n getoiffer S a tfa d e n n ih t bie bRebe fein. Sind) bie iBermögenSbefhäbigung ift entgegen ben ßlebifionSauSführungen r e h t lih eintoanbfrei nahgetoiefen. Unrichtig ift eS aber, toenn bie 33efhtoerbeführer meinen, toaS ber © pie ler berlange fei le b ig lih , bah er fäe feinen © infah einm al fein © lü d — b u rd üöürfeln — berfuchen bürfe. Hierbei ift überfeinen, bah e§ bem

© fiieler, toobon bie © tra fla m m e r ohne ß led itsirrtum auSgeht,

42. 3 ^ 3 an0- Suriftifcfee SBocfeenfcferift. 953

(RGSt)

barauf antommen Wirb, ingbcfonbere biejenigen ©eWinnaugficfeten gewährt ju erhalten, bie er nach bem ©feietangebot ju erwarten berechtigt ift. g ü r bie grage ber SSermögengbefcfeäbigung ift bie§ aber niefet bag redfetlicfe entfefeeibenbe. ben mafe=

gefeenben ©runbfäfeen, S t© © t. 16, 1 flg ., mufe Oielmefer geprüft Werben, ob bie naefe bem ©feielfetan gebotenen ©eWinnaugficfeten in einem naefe ber aSerteferganfcfeauung angemeffenen 3Ser£;ältni§

ju m ©infafe fielen, ob biefer in ben ©eWinnaugficfeten einen banaefe zu beftimmenben ©egenwert finbet. S iefe grage ift Oon ber S tra ffa m m e r au§ tatfäcfelicfeen © riin ben Oerneint Worben.

©g if t fü r nacfegeWiefen erachtet, bie ©eWinnaugficfeten feien fü r bie © vieler, bie barüber getäufefet Würben, berartig ungünftig getoefen, bafe fie emftlicf) überhaupt niefet in grage iommen tonnten. S ie © tra fta m m e r b rin g t bam it aig iE;re tatfäcfelicfee Überzeugung ju m Slugbrud, bafe bem ©infafe feine ©egenleiftung gegenüberftanb, bie auc£> n u r annäfeernb aig ein ©egenioert batte gelten tonnen. S a ra ttg ergibt fiefe auf feiten ber S pieler ber © in tr itt einer aSermögengbefcfeäbigung im © inne ber am gezogenen ©ntfdjeibung. U rt. b. V . ©en. ö. 20. Sttai 1913 (1506/12).

b ) Söenn ber Slngetlagte feeimlicfe Starten aug bem einen S ta rte n d e ! unter ben Xifcf) fallen liefe, fo bafe biefe nunmehr aug biefem Startenfpiel niefet mehr gezogen Ioerben tonnten, er=

böbte naefe ber geftftettung ber © tra fta m m e r er baburefe bie SBaferfcfeeinlicfefeit beg ©eioinneg fü r fufe, inbem er bie © eioinm m öglidifeit ber SKUfpieler üerringerte. © r erregte gleicbloobt in ihnen ben I r r t u m , bag Startenfpiel fei noch Oollftanbig unb bie

©eloinnm öglicbieit ben © bielregeln entfprecfeenb Oorbanben unb Oeranlafete fie burefe biefen S rrtu m , ju m STtitfpiclen unb ©elb=

einfafee ju leiften. Saburcfe toerfcfelecbtertcn fie ihre SSermögeng=

läge, toeil bie © efabr, bie gcleifteten ©elbeinfäfee bauernb ju Oerliercn unb niefet loieber —- m it ©etoinn — ju rüd jue rba lten, bureb bag unehrliche Sßerfealten beg Slngetlagten erhöbt lourbe.

Süefe loiber bie © bielregeln ihrem SSermögengftanb erzeugte

© e f ä b r b u n g bebeutet aber bereitg eine S3efcfeäbigung beg 3Ser=

mögeng im © inne Oon § 263 ©t©Ü3. ©benfo enthält bie 3Sor=

fbiegelung beg Slngetlagten bem S llitfpieler SB. gegenüber, bie Oon ihm getaufte Äarte fei nad) ben Siegeln beg © bie lg nicht gezogen toorben, ioäbrenb fie nach biefen tatfäcfelicfe gezogen toorben Ware, toenn ber Slngetlagte nid)t burd) regeltoibrige KartenOertaufcfeung beffen giefeen Oerbinbert hätte, eine igrrtum g*

erregung, berjufolge SB. auf einen ihm zuftefeenben Slnfprud) auf 9tüdgabe beg Staufgelbcg fü r bie Starte unb Slugzafelung beg zuftefeenben ©etoinneg Oerzicfetete. Sin ber Urfäcfelicfeteit ber Säufcfeunggfeanblung beg Slngetlagten fü r biefen a3ergic£jt toirb baburefe niefetg geänbert, bafe 3B. 33 e r b a u t flegert ben 2ln=

getlagten gefcfeöpft batte. S e n n ber blofee SSerbadjt reidjte nod?

nid)t bin, auf feinem Slnfprucfee Zu befteben unb ih n bem 3ln=

getlagten gegenüber burd^ufefeen. Safe ber geuge 2B- idnen Slnfprucfe nicht im Stecfetgtocge burefefefeen tonnte unb aug g u rd jt Oor eigener SSeftrafung naefe § 285 © t© 33. bie toiber ih n be=

gangene Säufcfeung auch triefet zur Stenntnig ber ©trafoerfo!gungg=

befeörbe fommen laffen Wollte, feebt bie Urfäcfelicfeteit gleicfefalfg nidfeit auf (ogl. S t© © t. 44, 230 ff.), jft namentlich niefet auggefcfeloffen, bafe ber geuge SB., toenn er oon ber S äufdjung beg Slngetlagten überzeugt getoefen, eine ^rrtuntgerregung in ifem alfo nidfet betoirft toorben toäre, auefe ofene ftaatlicfee gtoangg=

m ittel, Oielleicfet im SBege ber SclfeftfeUfe, feinen Slnfprucfe aug bem gewonnenen © p ie l burefegefefet feätte, ju m a l eg bem 9ln=

getlagten baran liegen mufete, feine f i a t Oerborgen §u halten unb ben gettgen 5« befriebigen. U rt. b. TV. Sen. 0. 20. 3>uni 1913 (347/13).

38

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§ 264 a © t@ S . S lotlage.] Sin unb fü r fiel' xft eg niefet auggefcfeloffen, bafe auefe ber SJtangel an © elbm ittein, bie ju r fBeftreitung ber Stoften einer Steife e r fo r b n li^ fin b , ben b e g riff ber „ S lo t" e rfüllt. § a n b e lt eg fid> um eine nottoenbige unb unauffifeiebbare Steife, bie Wegen ber grofeen ©ntfernung beg SteifcgielS ober aug fonftigen © rünben niefet anberg aig unter SlufWenbung Oon ^afertoften unb fonftigen Stuglagen jurüdgelegt Werben tann, fo Wirb ber SJlangel ber feierju er=

forberlicfeen SJlittel Wofel eine folcfee W irtfd ja ftli^ e S ebrängnig bebcutcit, Wie fie bag ©efefe in § 264 a © t@ S . unter bem S e g riff ber „ S lo t" oerftefet. ® ie angeführte © trafbeftim m ung Wirb bafeer anWenbbar fein, Wenn ber S ä te r innerhalb ber

© renjen beg burd) fein SSorfeaben bebingten 33ebarfg unb um biefem SSebarf abjufeelfen, fidfe) geringe ©elbbeträge burefe fräufefeung üerfefeafft. S ie feerOorgefeobenen SSoraugfefeungen fin b febod) in ben llrte ilg g rü n b e n niefet augreiefeenb na^geWiefen.

S)ie f^eftftettung, bafe ber Slngcilagte geglaubt feabe, er müffe unbebingt an bem beftimmten Sage gWedg ärgtlicfeter llnter=

fudtung in © tu ttg a rt erfefeteinen, genügt fü r fid) allein nidtt, folange niefet feftftefet, Wel^e Stacfetcile ber Slngetlagte Oon ber U n terlaffung ber Steife ju gewärtigen featte unb erwartete unb ob ifem barnaefe bie Steife nottoenbig unb unauffefeiebbar erfefeien.

S a g ift unter Umftänben fefeon bann ju üerneinen, Wenn ber Slngetlagte lebiglicfe eine Sluffdtiebung ber Stentenfeftfefeung befürdfetete, bie fü r ifen wäferenb ber Slrbeitg^eit einen befonberen Stacfeteil Wofel niefet 3U bebeuten batte. SSeiter ftefet niefet feft, ob bei algbalbigem , rechtzeitigen S ln tritt ber Steife bie 3tuf=

wenbung Oon barem © elb überhäufet, unb gegebenenfallg ob fie in §öfee beg erfd)Winbelten S3etragg erforberlicfe War. ©nblicfe Wäre eine geftftellurig barüber geboten geWefen, ob ber 2ln=

getlagte, atg er am Sage Oor ber Steife feine feitfeerige Unter=

tu n ft unb feinen fiefeeren SSerbienft aufgab unb fiefe» noefe im Sefife oon SRitteln befanb, nid)t Oon o o r n fe e r e in beabfiefetigte, erft naefe anberWeitem fßerbraud) beg eignen, Oielleicfet ju r S3eftreitung ber Steifetoften augreidjenben ober b o ^ b a ju terl=

Weife OerWenbbaren © d b g , fid) Steifegclb burd) föetrug ju oerfefeaffen, in Wclcfeem gatte eine bemnäefeft eingetretene Slot=

Weife OerWenbbaren © d b g , fid) Steifegclb burd) föetrug ju oerfefeaffen, in Wclcfeem gatte eine bemnäefeft eingetretene Slot=

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