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5 8 . § 1 Erbft91adjto®ef. ltnroa^rfc’Oeinitdjleit ber Sortpflattzuttg einer 49 j äfjrigen grau. Unnötige §ärten finb Bei ber Erbpflege j u bermeiben. t)

grau K. leibet an ©dttäopßreitie. gm Se^. 1934 toirb fie 50 gaßre alt. g or 3 e^ W iie noß fortpflanpngSfäßig, beim fie btenftruiert noß regelmäßig. Ser SlmtSarzt füßrt in feiner ©efßto.

Segen ben bie Unfrußtbarmadpng abießnenben ©efd)Iuß be§ Erb»

0ef®er. baßer ptreffenb aus, baß bie 23i ö g I i d) t e i t ber gort»

ßflanpng je^t unb and) noß eine 3 eitlang nach Erlöfßen ber SRenftruation befteße.

Semgegenüber Ijält baS ErbgefDb©er. mit bem ©orberridjter Bie 33 a ß r f ß e i n l i ß f e i t , baß grau St. [iß noß fortpflansen toirb, für außerorbentlid) gering, ©ie bat p>ar in ber fieilanftalt geäußert, fie tnolle toieber betraten. SaS ertlärt fid) aber nach Slnfißt be§ SlnftaltSleiterS aus ißrent bamaiigen KranfßeitSpftanb.

§eute bat fid) biefer 3 uftanb toefentlid) gebeffert. Ser 93lamt ber Erbfranfen ift 1932 im SUter Bon 48 gaßren geftorben. SluS ber Eße ftammen brei Kinber, baS jüngfte ift 1917 geboren toorben.

Stiles baS fprißt in ßoßem 93laße bagegen, baß grau St. noßmals heiraten unb fid) fortpflansen toirb. Saß fie überhaupt in ihrem tränten 3 uftanb einen Ehepartner finben toürbe, ift feßr unioabr»

ißeinliß. S a p tommt, baß naß bem ©utaßten ifjreS ipauSarsteS mit ©ißerßeit bei grau St. in ganz furzet 3ett bie Sätigteit ber Eterftocfe aufbören toirb.

ScntBar ift, baß grau St. in einem neuen ©cßuB ißrer Kranf»

iieit fid) auf außereßelißen ©efd)led)tSberfeßr _ einläßt unb ge»

ißtoängeri wirb. Stber baS ift f e b r mttoaßrfßeinliß.

SaS ErbgefOb®cr. ßat alle biefe für unb toiber bie Un»

frußtbarmaßung fpreßenben Umftänbe gegeneinander abgetoogen.

gernet bQt eS in Setraßt gesogen, baß ber Eingriff beim Sllter ber Erbfranfen n iß t böKig ungefäßrlid) ift. 93tan toürbe unter liefen Umftänben in ber ©ebölferung mit 3teßt bie Surßfüßrung Ber Unfrucßibarmaßung ßiet als unbillige unb unnötige §ärte empfinben. SaS aber toäre bem großen ©ebanfen abträgliß, ber Bie ganze Staffepflege tragen unb ber allen ©olfSgenoffen naße»

Bebradjt toerben foE. SaS Erbge[Db©er. ift baßer mit bem ©orber»

rießter ber Slnjißt, baß bie UnftucßtBarmaßmtg hier p unter»

Bleiben bat.

(Erbgef0B®er. gena, ©efebt. b. 12. gult 1934, Erb G 0 42/34.)

©er. bon £)£©9t. Dr. £ 0 r e b , gena.

Slttmerfmtg: Sem ©efeßluß ift nici)t pzuftintmen, benn bie grau St. bat felbft in bet £>eilanftalt geäußert, fie toiH toieber Beiraten, g n ben ©riinben toirb außerbem gejagt: „SentBar ift,

«aß grau St. in einem neuen @ü)ub ihrer Trautheit fid) auf außerehelichen ®efd)iecbtSberfebr einläßt unb gefd)toängert toirb."

Set Schlußfolgerung in ben ©riinben, baß bas feßr uittoabr»

fßeinltd) toäre, fann niß t beigetreten toerben. ES liegt gortpflan»

äungsfäßigfeit bor. ©ei ber Eutfteilung ber Unfrud)tbaräumad)en»

Ben muß aueß mit einer berartigen 5DtögIid)!eit gered)ttet toerben.

®aßer mußte baS ©erid)t auf Unfrudttbarmacßung ertennen. gm

^Brigen hätte bamalS Slbf. 3 bon Slrt. 6 ber 1. Surcßf©0. ¿um

®rBtrSRad)to®ef. b. 5. Ses. 1933 Sßlaß greifen miiffen. geßt ift äu Bead)ten, baß biefer SIrtiiel burd) ftrt. 7 ber 3. 3ütSf©0. jum

^rbErJiacbtoSef. b. 25. gebr. 1935 folger.bc gaffung erhalten bat:

„g ft ber Eingriff r,ad) Urteil beS auSfüßrenben 2IrgteS toegen Befonberer Umftänbe mit £ebenSgefaßr für ben Er&franfen ber»

Bunben ober aus einem anberen toid/tigen gefunbheitUdjen ®ruttbe tjj^ t alsbalb burdtfüßrbar, fo fann ber pftänbige SlmtSarst auf

^utrag beS Slr^teS, ber ben Eingriff auSfüßren foll, anorbnen, Baß bie ©ornaßme beS Eingriffs einfttoeilen unterbleibt. Sie SluS»

p u n g erfolgt auf beftimmte 3eit. aBieberßoIte SluSfeßung ift ju»

‘affig. Sie SluSfeßung ift bem Erbgef®er. ansuseigen" (91@©I.

1935, I, 290).

. Slucß ift aus ersießerifeßen ©rünben barauf su achten, baß bas Erbfr9tad)!o®eJ. unmittelbar sunädjft ber Erbpflege bient.

Dr. 31 u 11! e, ©erlin.

*

SMcmetttocrbcr

59. § 1 ErBir9?acßtB©ef. ©on ber Stnorbnung ber Un»

frudjibarmadmng ift a b s u f e ß e n , loenn mi t einer gort»

pfl anj ung be§ Er btrauf en nicht ä“ redjnen ift.

Sie geftftettung, baß bie ©. gemäß bem ©utad/ten beS Sin»

ftaltSaräteS an ber Erbfranfl)eit ber ©djtpphrenie leibet, ift un»

Bebenllid) ptreffenb unb toirb auch bon ber ©efd)hn nid)t Be»

mangelt. Sagegen macht ber ©efdjteg. geltenb, baß bet ber Erb»

fronten eine ©eränberung ber 3 eu8unS§organe befteße, bie eine gortpflanjung auSfdjließe. 3lad) § 1 Slbf. 1 ©e[. b. 14. g u lt 1933 ift bie Unfrucl)tbarmad)ung Erbfranfer nur borgefd)rteben,_ toemt anpneßmen ift, baß feine Stadffommen an feßtoeren Erbfcßäben leiben toerben. Siefe ©orauSfcßung muß entfallen, toenn ber Erb»

franfe 37ad)fommenfchaft nießt p ertoarten hat. Semgemäß fott ber Eintrag auf Unfruchtbarmachung nid)t gefteEt toerben, toemt ber Erbfranfe nießt fortpflanpngSfäßig ift.

gm borl. gaEe ift naeß ber etngeßolten gutad)tttcßen Siuße»

rung beS Eßirnrgen unb grauenar^teS Dr. 31. tn ©. anpneßmen, baß bie Erbfranfe auf fRacßfommenfehaft nießt p reeßnen ßat (totrb ttäßer begrünbet).

hiernach ift es gerechtfertigt, bon einer Unfrudjtbarmacßung ber Erbfranfen, bereu gortpflanpng nid)t p ertoarten ift, ab»

pfeßen.

(ErBgefDBEet. SKartentoerber [SBpr.], ©efd|L b. 24. Slpril 1935 Wg 43/35.)

t)crf«i)rensrcd}i

©erlitt

6 0 . g ormulartnaßige ©efcßliiffe, bte oßtte eigene näßere ©egrünbung lebigltcß auf ®utacßten ©ejug neßmen unterliegen mangels fcßlüfftger ©egrünbung regelmäßig ber Slufßebung.

3 ur ©egr. beS ©efcßluffeS ßat bas Erbgef®er. allein auf ba§ ©utaeßten beS SlmtSaräteS bertoiefen. SicfeS fießt bie ßranf»

ßeitsbeäeidjnung angeborener ©eßtoaeßfinn außer bureß ben ©e»

funb aueß burd) bie ©orgefcßiißte unb gamiliengefd)td)te für be»

toiefen. Satfäcßlicß bringt baS ©ntad)ten aber toeber p r ©or»

gefd)id)te noeß ju r gamtliengefd)icßte Slngaben, bie baS ©erliegen bon angeborenem ©eßtoaeßfinn bartun fönnten. ES toäre not»

toenbig getoefen, näßere geftfteEungen p treffen ßtnfid)tlicß ber

©cßulleiftungen, beS fpätereit £ebenStoeg§ unb ber ©erufstätig»

feit. Sffiie aus ben Eingaben beS ©efd)tog. ßerborgeßt, ßat ÜB. aueß toäßrenb ber ÄriegSpit im gelbe geftanben. ES toäre bon ©Meß»

tigfeit, auch über feine £eiftungen p biefer 3 eit Unterlagen p getoimten. Slucß p r gamiliengefdjicßte bringt ber Slfteninßait feine bertoertbaren Slngaben. Sie geiftigen gäßtgfetien ber Äin»

ber beS SB. bitrfien für bie ©eurteilung aueß bon SBert fern.

Ertoägt man ferner, baß ber angefod)tene ©efeßluß nur for»

mularmäßig ift unb oßne eigene näßere ©egr. lebiglid) auf baS

©utaeßten beS ÄreiSargteS ©epg nimmt, fo toar ber angefoeßtene

©efeßluß mangels feßlüffiger ©egr. aufpßebeit unb bie ©aeße p r befferen Slufflärung unb Entfcß. in bte ©orinft. prücfpbertoeifen.

(Er6gef06®er. ©erliit b. 20. gunt 1935, Wg 226/35.)

*

61. SaS Ergebnis ber g n t e l l i g e n p r ü f u n g barf nießt Bloß m i t ©luS» unb IDtinuSjeidfen totebergegeben werben.

Eine foldje SBiebergaBe läßt nießt erfeßen, ob feine ober nur eine unäulänglicße Slnttoort gegeben würbe. Sie Kenntnis ber gegebenen Slntwort ift bon ©ebeutung. 50!tt ber grunbfä|licßen Slbleßnung, eine Slntwort j u erteilen, WaS bureß ein SRiituSpicßen gleichfalls WiebergegeBen feilt tann, Würbe ein KranfßeitSgeicßen f ü r angeborenen

©djmacßfiitn nießt bargetan fein. SaS Ergebnis einer gerießttießen Slnßörung muß pr o t of ol l ar i fd) niebergelegt Werben, um eine SJacßprüfung bureß bie ©aeßinftang j u ermöglichen, gor mul ar mäßi ge ©efcßlüffe, bie nur bie KranlßeitSBegeicßnung oßne jebe näßere ©egrünbung WtebergeBen, finb nießt geeignet, bie getroffene Entfcß.

gu tragen.

SaS ErbgefOb©er. ßat baS Ergebnis ber ©etoeiSaufnaßme erfter gnftans baßin getoürbigt, baß eS als ßirtmblage für bie Siagnofc angeborener ©eßtoaeßfinn nid)t auSretßt.

©ei biefer ©adjlage ift ein ©runb p r SBieberanfnaßme beS

©erfaßrenS gegeben. Sie @ad)e ift jebenfaES iitfotoeit fofort p r Entfcß. reif, als e§ fiß im SBieberaufnaßmeberfaßren um bie Slufßebmtg ber ©orentfeß. unb um bie Slnorbrmng einer erneuten

©etoeiSaufnaßme ßanbelt.

21IS ©runblage für ben ©efßluß beS Erbgef©er. liegt bor baS amtSärätliße @utad)ten beS Kreisarztes 2Reb9l. Dr. 931. in £.

SiefeS geugnis bringt über bte gamtltenangeßörigen unb baS

2 1 5 2 9fcd}tft>red}mtg [g u rifiifd )e 2Bodjenfcprift

VorEommen tunt KrcmEpetten unter biefen nur bte eine SIngabe, baf; eine ©cpmeftex ber Olga g . int Sitter bon 29 gapren an Krämpfen geftorben ift. 9tä!pere geftftettungen, toetcper Slrt tiefe Krämpfe gemefen finb, fehlen. Damit iäfet fiel) niept einmal tiefe eingige Stxxgabe über bie gamitienberpättniffe toeitex bermerten.

übex bie ©ntmidlung bei Olga g. in lör^erlicijex unb geiftiger grinfidjt finb bie Stngaben gleitpfaE? bürftig unb befcpränlen [ic£>

mit bei geftfteEung, baj;_mit ge^xt gapren ein gupteiben auftrat unb baf; bie ©cputgeugniffe fcptecpt toaxen. Die berufliche Dätigieit mirb mit bei Slngabe gefenngeicpnet, baf; Olga g. „in bei Eieinen 2anbmirtfd)aft be? Vater? bie Küpe hüte". ®ie ami?ärgtticpe 2Bte»

bexgabe bei gnteEigengpritfung befcfjxäntt ficf) auf bie Vegeid)nung be? ©rgebniffe? größtenteils mit plus unb minus. @? mag bapin»

geftefit bleiben, ob unb toie meit eine fotcpe SBiebergabe überhaupt at? facpgemäij begeicpnet merben iann. ©? ift barau? nicht gu ex»

feilen, ob feine Stntmort ober eine ungutänglicpe gegeben mürbe, g n gälten, in benen bie grage angeborenen ©d)mad)finn? gu be»

urteilen ift, ift bie Kenntnis bei gegebenen Stntmort bon Se»

beutung. ÜJlit ber grunbfäpltcpen Slblepnung, eine Slnttoort gu er»

teilen, ma? burcp ein 2ßinu?geid)cn gleichfalls toiebexgegeben. fein fann, mürbe ein SixanEheitSgeichen für angeborenen ©(ptoacpfinn nicht baxgctan fein.

®ie piexnacp beredjtigtc ©cplulfotgerung, baf; ba? axnt?ärgt»

liebe Qeugrd? bie Kranipeit?begeiipnung „angeborenen ©cpmad)»

finn" nicht begiünbe, ift aud) bei ber Vorprüfung burcp einen ber erftinftanglxchen Seifiger gegogen morben. Sa? pat ben Stnlaf; ge»

geben, Olga g. an ®eitd)f?fteEe angupoten. ®a? (Ergebnis tiefer Slnpörung befdfrän't fiep auf b a § U r t e i I , baß „hiermit ba?

Vortiegen angeborenen ©dptxadifinn? beftütigt ioerte". Stiit ber SBiebergabe ber KranEpeit?6egei<pnuttg ohne febe nähere Vegr.

tonnte nach ber fiep au? benx StEtenxnpalt ergebexxben fonftigen

©adftage ber Vefd)inf; be? ©rbgef®er. nicht getragen merben. @?

märe geboten getoefen, ein befonbere? SßrotoMi über ben gnpatt ber Stnbörung gu ben Stiten gu bringen. ®a? mar im boxt, gatte um fo mehr erforbertich, at? bamit attein bie entgegenfieper.be Sin*

ficht be? bepanbetnben Slrgte? hätte übergeugenb auSgeräumt mer»

ben tonnen.

(©rbgef0b©er. Vertin, Urt. 0. 11. SDiai 1935, Wg 108/35.)

*

6 2 . ©etbft nad) ®nrd)führung ber Unfrudjtbarmadjitng t ann ber ®runb berfetben im 2Bieberaufnal)memege be»

ti dptigt toerben, wenn ber GtrBiranfe an ber Sinterung be?

©ntfepeibung ?grunbe? ein teben?micptige? gntereffe hat.

gm SBege ber 28teberaufnapme be? Verfahren? mirb ber Ve=

fcpluf; ber 1. Kammer beS @rb©ef®er. in Vertin, burdi melcpen bie Unfruchtbarmachung be? ©erbenargte? Dr. V. toegen ©d|igo*

phrenie angeorbnet morben ift, mit ber SDtajggabe aufreepterpatten, baf; bie Unfrucptbarmad)ung nicht toegen ©d)igopprenie, fonbern megen manifcp»bepreffiben grrefein? angeorbnet mirb.

SBegen ber ingmifepen erfolgten Durchführung ber ©teriti*

fation ift ba? Verfahren in ber §auptfaipe ertebigt.

©egen ben Vefcpluf;, burcp ben bie 28ieberaufnapme be? Ver»

fahren? mit bem Siele, ftatt ©epigopprenie mantfeipbepreffibe?

grrefein feftgufteEen, abgetepnt morben ift, pat ber Slntragftetter Vefcpm. eingelegt, bie Begrünbet ift.

©in überbtid über bie gefamte ©rtranfung läßt feinen gtoei*

fei baran, bap e? fiep um ein periobifd) auftretenbe? Selben pan*

beit, in bem maniforme ©rregung unb bepreffibe 3 uftänbe meip»

fein. ®agmifcpen liegen immer mieber Seiten, in benen er arbeit?»

fäpig gemefen ift, auch leigt berfiept er eine 5f3rajiS in 3., geigt fiep baran lebhaft intereffiert unb gemiffenpaft. Set einer Unterfud)ung burep ben Sericpterftatter gab er inhaltlich unb affeltib gute Stu?»

tunft über fein gegenmärtige? Seben, er ift mit einer früheren Kranfenfdimeiter berpeiratet, feine früheren franipaftext 3 uÜänbe befpriept er mit au?gefprocpener Kran£peit?einficpt. @r geigt quaii»

tatib normale 3tea!tion?metien, fo ift e? ipm g. S. peinlid), menn feine ©ituation in ©egentoari einer britten Sßerfon befproepen merbext foE.

g n ben manifoxrmen ©rregungen finb getegenttid) ©rfepet*

nungen aufgetreten, bie bie ®ifferentiatbiagnofe gegetxüber einer fd)igopprenen ©rtraniung in ©rmägnng giepen ließ. ®er Sericpt»

erftatter fetbfi pat ben Stntragftetter im gapte 1927 in einem (Piepen Suftanbe in ber ©parite gefepen. ®erabe ber meitere Ver»

tauf unb ber jepige pfpepifepe guftanb^ be? Dr. S. geigen aber mit

®euttid)teit, bap ben an ©djigopprenie ertnnernben Sügen map»

renb be? tttanifd)en 3 uitanb§biIbeS eine entfcpcibeitbe biagnoftifdje Vebeittung nicht beigumeffen ift. @3 pcnxbelt fiep mit übermiegenber S55aprfcpeinlid)ieit um manifd)»bepreffibe§ grrefein i. @. be? § 1 Stbf. 2 giff. 3 ©cf. b. 14. g u ti 1933.

(®rBgef'DB@er. Vertin, Urt. b. 27. ©tat 1935, Wg 195/35.)

63. © in §i nmei s auf ben »eränberten @runb bei Unfruchtbarmachung ift bann nicht erforbertid), toenn bet

„Stntrag" ben neuen ©ruttb fipon mi t umfapt.

i}5aul S. tft niept megen angeborenen 6 <pmad)finnS, fottbexrt loegen erblicher gal[fud)t unfrudftbar gu madjen.

©? Eanxt bahingeftettt bleiben, ob bie bom Vorberxiipter fejt*

gefteEte ®iagnofe auf angeborenen ©dpoachfinn gu SRecpt beftept gebenfaE? liegt bei bem ißatienten erbliche gaEfud)t i. be»

§ 1 Stbf. 2 Siff. 4 ©ef. b. 14. g u ti 1933 bor. ®er ©eibftantrafl be? Vatienten, bem fid) ber guftänbige Krei?argt angefdjloffep ha*' ift auch megen erbtidjer gaüfuept gefteHt morben, fo ba§ ein be*

fonberer §inmei? auf ben beränberten ©rmtb ber Unfruiptbai*

mad;ung gegenüber ben Veteitigten niept in grage Eam.

Sin? bem ©utadften be? Krei?argtc? uxxb au? ben ben ©nt»

ntünbigung?a!ten beigegebenen ©utadjten ber Stnftatten gept un*

gmeifetpaft perbor, bap V. an erblicher gaüfud)t leibet. Stach bCIt in bem frci?ärgtticpen ©utaepten enthaltenen Stngaben finb bei

©lofjbaier bäterlifperfeit? unb ber Vater DrinEer gemefen.

Siadj Stngaben, bie S. in ber Slnftalt gemad)t pat, pat er tW feinem aditen Seben?japre KranxpfanfäEe gepabt. ©otepe Slnfäue finb im Kranienpait? ©. unb in ber Slnftalt §. gaptreid} beobad}tc*

morben. ®ie StnfäEe maren tppifcp für ©pitepfie. Sit? gotge«

öiefer StnfäEe pat ber ©rbEranEe an ber 3 UTt9e audl Si^narben.

®iefe StnfäEe paben auep fd)on gu einer ©parafterberänberung gefüprt, bie tppifd) für einen ©pxteptiEer ift, nämtid) gu einen*

bertaitgfamten ©ebauEcnabtauf, eine Steigung gu ©ematttätigEcx*

ten, gu einer gemiffen ©erexgtpeit unb ©mpfinbtid)Eeit.

Slbgefepen bon biefen ©paraEtcrberäxxberungen beftept auch ungmeifetpaft eine ©eifte?fd)mäd)e, bie aud) ben Stnlaf; gu ber ain 13. gan. 1933 au?gefprod)enen ©ntmünbigung gegeben pat.

gnmietoeit biefe ©eifte?fd)mäd)e angeboren ift unb inmietoeit bie ©pitepfie be? S. erft gu biefer ®eifte?fcpmäcpe gefüprt pat, läßt fiep peute nicht mepr entfdieiben.

©ine Slnpörung be? S. erfepien nid)t erforbertich, ba bte epitepiifd)en SlnfäEe ärgttiep beobaeptet ftnb, unb feine perföniidü Slnpörung bei ber beftepenben ®eifte?!ranEpeit nid;t? SBefentticpes pätte bringen Eönncit.

(@rbgef0B©er. Vertin, Urt. ». 13. SJiai 1935, Wg 142/35.)

*

g r a n i f u r t ct. 59t.

64. § 12 Stbf. 2 ©ap 2 ©tb!t9tad)»©ef. SBenn ein enb' gül ti ge r Vefcplup auf Unfruchtbarmachung ergangen ift, fo genügt e? gut SBteberanfnapme be? Verfahren?, ba»

ba? ©eriept eine (SrßiranEijeit t. @. be? ©efepe? n iip t für eintoanbfrei feftgeftellt eraeptet.

®a§ ©rbgef®er. pat ben Stntrag auf SEieberaufnahme be? Vet»

fapren? abgetehnt, weit §.28. keine Umftänbe oorgebracht habe, bie eine nochmalige Prüfung'be? Sadjoerpatt? erforberten. ©egen biefe«

Vefcpiujj pat §. 2B. frift» unb formgerecht Vefchm. eingeiegt, 28a? bie ©rbtiipfieit angeht, fo foit ber Vater in ben tepten gahren feine? Seben? getrunken haben, unb ein Vruber mar in bet grembenlegion. ©onft finb keine Stuffätligkeiten in ber gamitü bekannt gemorben.

§. 28. fetbfi mar 1930 brei 28odjen in ber §eilanftatt ©. ®t klagte bort »or attem über ®armbefci)merben. ®ie Dtagnofe lautete:

VipctjOpathie, ®epreifion?guftänbe. Sdjon 1925 mar § . SB. gmet

©tonate in ber Vfhd)iatrifcpen Stiinik in § ., mo feine Krankheit at-

§ebephrenie biaguoftigtert tourbe. ©t brachte aber auch bort höh0*

djonbrifd)e Vefc(;merben Bor unb mar leicht bepreffio. ©ad) bem ©nt»

aebten be? 2tmt?argte? hat § . 28., ber feit gat)ren arbeitäio? i|t, offenbar hPP°d)onbrifche Vefdjroerben unb leibet an ©tuhtoerftoP'' fung. Stuper „beuttiipem ©rimaffieren" führt ba? ©utachten nicßtS an, ma? für ©dügophrenie fpraepe. gebenfatt? kann meber auf ©runb be? ©utadften? noch auf ©runb ber Krankengefdjidjten Bon § . utta

©. Schigophrenie at? eiumanbfrei feftgeftellt angefehen merben, uicl»

mehr fcheinen eher teich e bepreffioe guftänbe Borgutiegen, bon bcneit gmetfettjaft ift, ob fie bem manifd|»bepreiiiuen grrefein gugureipne«

finb. ©ine fadjärgitidje Vegutaiptung hält ba? ©rbgefOböer. auä) nad) öem perföntid)en ©inbrudt, ben e? Bon § . 28. gemomten pat/

für erf orbertid).

§ternad) ift bem Stntrag auf SBieberaufnahme be? Verfahrens ftattgugeben. Senn menn ein enbgüttiger Vefd)luB auf Unfruchtbar*

mad)uug ergangen ift, fo genügt e? gut SBiebcraufnahme be? Vet*

fahren?, bap ba? ©eridjt eine Erbkrankheit i. S. be? ©efepe? nt dr für eiitmaubfrei feftgeftettt eradjtet.

(®rbgef0b©er. grantfurt a. ©I., Vefdjt. B. 24. guni 1935, Wg 149/35.)

Ver. Bott SertifSiäf. Dr. g ü t ) r , gratikfurt a.

©1-64. 3agrg. 1935 «geft 30] SRedjtfprecijung 2153

(DbcdandesgerSdjte: gM lfadjen

Berlin

©5. §§ 164, 168, 181 S© S. ; §§ 36, 52, 53 ©SD. Stuf

®iuttb einer m i t SBtriung über ben 5Eob hinaus erteilten yol l nt adj i tft i361 Seöollmäcgttgte redjtHdj in ber Sage, Wer Sladjtaggrunbftüde uitb ©runbftüdSredjte ohne Sor»

Ie9ung eines ErbfdjetnS ober eines öffentlichen SDefta»

5tjentS w i r i f a m j u öerfiigen. SBirb auf ©runb einer fotdjen

"Mg. ber Erwerber int ©runbbudj als Seredjtigter ein»

Betragen, fo ift babei eine etwa l e g t w i l l i g angeorbnete

^adjerbfotge ober SeftametttSöoUftredung nidjt ntitein»

Anträgen, and) Wenn ber Erwerber ein SQiiterBe ift. ®et Segenteilige ©t anbpuni t ber Entfd). ®®3- 42, 225; 44, 237 u- 48, 153 Wirb aufgegeben.

SttS ©runbftückSeigentünter tft eingetragen ber ¡¡Kaufmann

®uftab ®. in 6 tr. ®iefer ift öerfiotben. Er hat bent Sefdjwg., feinem

®°hn, in beglaubigter Urkunbe ©eneralDoEmacht erteilt mit ber :°eft., bag bie SoEmadjt burch feinen 3tob nicht erlöfdjen unb baff

“ee SeboEmädjtigte öon ben Sefdjränkungen beS § 181 58033. be»

Treit fein folle. Stuf ©runb biefer SoEmadjt hat ber SeboEmädjtigte nadj bent SEobe feines SaterS in gerichtlicher Urkunbe unter Se»

*bfung auf bie Entfcg. 3103-88, 345 fotgenbeS erklärt: ®ie Erben Wtten fich Besügtidj beS EladjlaffeS bagtn teitweife auSeinanbergefegt, ignt baS ©runbftück öon 58. Sb. 18 831. 3fr. 818 pfaEen fotte 9egen Übernahme einer ErbfcgaftSfdjuib öon 17 000 SfiM; bement»

Uwedjenb laffe er gierburcg auf ©runb ber ignt erteilten ©enerai»

b°ttntadjt baS öorbejeidpete ©runbftück an fidj auf unb BewiEige uöb beantrage er, bie EigentumSänberuttg in baS ©runbbudj einp»

tragen.

®aS 0S2I. madjte bittet) Qmifdjenberfügung bie Eigentums»

JOitfdjreibung oon ber Seibringung eines ErbfcgeinS ober öffentlichen

^■eftamentS nebft EröffnungSprotokoE abgängig mit ber Segr., baß auf ©rttnb ber ©eneralboEmadjt beS ErblafferS gwar baS alleinige

^erfügungSrecgt beS Sefcgmg. anperkennen fei, bie Vorlegung ber Eje>tamtten llrkunben jeboeg trogbem erforberlitg fei, weil ber 58efdjwg.

®as ©runbftück in feiner Eigenfdjaft als ERiterbe ergattert fotte unb

®.e3gatb mit Kückficgt auf §§ 52, 53 ©SD. geprüft werben muffe, ob Elacgerbfolge ober eine SeftamentSöoEftreckung angeorbnet fei.

®iefe Sluffaffung hielt baS ©SSt. in weiteren Serfügungen and) gegenüber ben gegenfäßlidjen, beS weiteren auf bie ©ntfeg. Dl©3- 106, 185 = 3333. 1923, 833 unb t@3. 30, A 212 geftügten SluS»

fügrungen beS Sefcgwg. aufrecht, erklärte aueg gegenüber ber Sereit»

Eiligkeit beS Sefdjwg. in einer ErgänpngSöerganblung, auf bie Eintragung beS EladjexBen» unb beS SeftamentSöottftreckeröermerkS '■’etäidjten p wollen, bag ber Sefcgwg. gierp auf ©runb ber Sott»

faaegt reegttieg niegt befugt fei. ®ie öom Stntragftetter eingelegte

•ßefdjw. würbe prückgewiefen. ©eine weitere Sefdjw. gatte ©rfofg.

SaS 5R0. gat in ber ©ntfeg. 5R©3- 88, 345, entgegen bem öom i n ben ©ntfeg. £©3 . 41, 165; DS©. 24, 88 unb 25, 381 bis H in öertretenen gegenteiligen ©tanbpunkt auSgefprocgen, bag eine Wt SSirkung gegenüber ben Erben erteilte Sottmacgt ben 58eboE»

^ädjtigten ermächtige, namens ber Erben alte Serfügungen bor»

5nnegmeit, p benen ber ©rbtaffer fetbft in ber Sage gewefen wäre, ifnb bag beSgaib bei gtmtbbudjmägigett Serfügungen beS SeöoEmädj»

'9ten bie Sortegung eines ErbfdjeinS p a r infoweit erforbertid) fei, fte baS Etadgiaggrunbftück mit neuen §ppotgeken betaftet werben j°tte, nidjt bagegen infoweit, als beftegenbe Eladjlagggpotgeken über»

?i?9en werben, weit im erfteren gaEe gern. § 40 ©SD. bie öorgerige

?i?9en werben, weit im erfteren gaEe gern. § 40 ©SD. bie öorgerige

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