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©g gehört p ben ©igenarten beg ©djlefierlanbeg, ba^ man Ijier faft alleg, wag gum täglichen ©ebürfnig geljört, lierftellt. Süßer in eine fctjlefifdje Md)e guclt, fief)t barin beftimmt eine Slnjal)! Söpfe oerfc§iebener

©rofje, aujfen meift braun, innen weif;, bie p allerlei praftifc^en .Qweto bienen. 2)1 an benup fie befonberg gern p m 2lufbewaljren oon Sftildj, p m Sodden nnb

©c^moren. gaft unbegrenzt ift iljre |>altbarleit — fallg nic|t etwa, wag ja (jtn unb wieber üorlommen foil, ein unfanfter @to^ bem Seben beg braunen grennbeg ein oorjeitigeg ©nbe bereitet. 9lber ber

©djaben ift aucl) bann nidt)t atlpgrof;, für wenige

©rofdjen ober felbft fcljon Pfennige fanft man einen neuen Sof)f.

Stuf ben fcfflefifdjjen ^a^rmärften fielen bie „Sopf=

weiber" eine bebeutenbe Üiotfe. SJtan finbet ganze

Kolonien folder fKegenber ©efc^äfte auf ben ^aljr=

märften ber größeren Drte, ja jelbft bet fiucfjltc^eu fteften, mit benen ein Srammarft oerbnnben ift, finb fie anptreffen. ©o mar e§ S3, bis uor menigen Safften gelegentlidj ber SBaltfabfrtSjejte in $od)tivä), Sreis ©logau, ber galt. anberen Orten ©ögfereien gegeben tjaben. Qn Sięgnij fu^rt tjeute noĄ ein ©tabtteil ben tarnen „S/öfiferberg".

2tm belannteften unb berü^mteften üon alten finb bie „Sunäettöpfe". tSunjIau t)at fdjon in fetjr alter 3eit ©opfroaren tjergeftettt unb namentlid; in ber

©egenmart ein bebeutenbeS Übergemidjt erlangt, be=

fonberS feit es eine feramifdje gactffdjute ^at.

3um /perftetten non ©öpfen biefer Strt braudjt man Son, eine Strt @rbe, bie man in ©dftefien fetjr oiet unb öietenorts, aber boc§ feineSmegS überall finbet.

®e§|alb ift baS Söpfergemerbe ein bobenftänbigeS

©enterbe, es Ijängt am Soben unb bleibt baljer meift feft bort fiaften, roo es erft aufgetan ift. 2tun liefern bie ©egenben non Sunjlau, Sömenberg, Sauban,

©acrau, IWünfterberg unb aubere Orte einen üor=

jüglidjen Son, ber bie (äigeufdjaften befi^t, bie befonber»

Siemens, S)ev @d}'[efiev au bei-W eit. I I . 5

ba§ „Svennen" ber Oefixjse gut ermöglichen. ®djer bie alte Kultur in biefen ©egenben.

Schon üor 2000 unb mehr fahren hofien

©chlefier ben Slicf auf ,ben Soben gerichtet unb bie Schale, wenn fie nicht p tief in ber @rbe lagerten, gehoben. $n jenen „oorgefchithtlichett" 3 e^ cn fertigte man grofje xtnb Heine STöfife an, ohne ein' anbereg

$nftrument ju benu|en mie ba§, ba§ ©ott ben SOcenfchen gab: ein üßaar ipänbe, mit benen man fneten unb formen lernte. Jöpfe für ben ^auSrat, firüge unb Urnen fteltte man bamate fctjon her, ja auch Sinberfpie^eng. SBer folt^e oorgefchichtliche ©inge fehen mill, mag eines ber fchtefifdjen lltertumsmufeen (in Sreslau, dieijje, £iegni|, © ö rli|) befuchen, er finbet ba bie üerfcfiiebenften ©efä^e aus ©on, be=

fonberS üiele Urnen nnb Srüge, and) Sdjalen unb Secijer. Stan haHe bafür eine Sermenbung, bie uns heutigen Stenfchen fremb ift; man oerbrannte bamats meift bie Seichen — alfo Seidjenoerbrennung, bie feit einiger ^eit mieber auffommt! — unb fe|te bie Stjdje in tönernen Urnen unb bauchigen ©öpfen bei. Stan ftetlte bie 2(fdjenurne in bie ©rbe unb meift nocf) oier Heinere ©ongefäfje rings barum, man gab auch nicht feiten SHaphertöpfchen unb anbereS Hinberftneläcug aus

©on baju — ein Semeis übrigens, bafj bie bamaligen Stenfchen ebenfalls an ein gortleben ber Seele nad) bem ©obe glaubten; benn meldjen uttb Sinn hätten fonft biefe „Seigaben" hoben fönnen?

SCBenn man nadj S au m b u rg a/Q u. ober nad) U lle rs b o rf a /Q u . ober nad) S un g la u fommt, brängt

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fid) im§ bie Soninbuftrie formtid) in bte lugen, es gibt ganje Läuferreihen, bie baS ^eidtjen biefer ^nbuftrie au§en fidjtbar tragen: £öpfe tjängen über ber Lau^tür, S:Dpfe fteljen in bett genftern, ^opfe fiefit man im LauSfiur.

g tr grnlit gunjtnurr ©opf.

®ie bcbeuteubftc ^opfftabt ift 33unjlau. ©ie tarnen „iSnnjIau" unb „©öpfe" finb unzertrennlich geworben. SSon ber Sunglauer ©onwareninbnftrie moi^te ic§ llDch etwas erzählen.

S3unziau hat ein über ©djIefienS ©renzen hinauf befannt geworbenes Sffiahrzeidjen feiner ©oninbuftrie, einen ganz geoBen ^opf nämlich, aus ©on gefertigt.

5 *

$o[jamt ©ottlieb l)te| ber äftantt, ber tfjn im Qatjre 1753 fabrijierte. @r fjat hoppelte iD'iannäljöfje, unb über feinen Qn^alt belefjrt nn§ ba§ ©pritdjlein,

2ßie aft eigentlidj bie Stopflferftettung in Sunstau ift, wiffen bie Sunjianer felber nid)t; mai)rfdjeintid) {jat man ben Sion ber llmgegenb fdjon non altevßijer pa-

fiunbert ftanb bie Sunglatter Töpferei in bebeutenbem Stnfepen. ©ogar aus ©übbeutfcplanb famen Qad)=

genoffen nadj ber ©tabt, unter anberem terfitdjte man, ans bem Tone Tabafspfeifen p madien, man patte inbeS lein ®Ind bamit. Qn ben Qapren 1780 bis 1785 würben für 8— 10000 Taler Topfwaren ab*

gefept. Qn QimmermannS Sefdjreibung ©djfefiens (1786) pei^t eS ton Sunjlaa:

„T)ie Srauntöpfer terfertigen bas feine braune S u njla ue r ©efćipe, weldjeS nidjt nur in alten prenpifcpen

sprooutjen, jonbent and) nad) ©ad)fen, 'polen, 9iuf;= o^nebieg me§r oerferfigeu atg Perfaufen, Befonberg ba ber angmärtige ®ebit aftenttjatben fetjr erfdpoert rairb.

fjnbeffen madjen fie bod) fäfjrlid) in unb au§er Sanbeg einen IB fa | oon 8 -1 0 0 0 0 STaler. ^m ^atjre 1780 ging nad) fßoteu für 512 Safer, nadj @ad)fen für 32 Safer, nad) ben tönigfidjen Säubern für 963 Safer, auf bie Sftärfte in ben fdjfefifdjen ©täbten für 7488 Safer, im Drte mürbe öertauft für 200 Safer, affo jä^rfid) für 9195 Safer."

Qm Qafjre 1809 unternafim eg ber Söpfer ®ott=

fjarbt, Sonröf)reu für ÜBafferleituugen ^erjufteffen, nnb er foff bamit ©fücE gefjaBt fjaBen. nocfe mefjrere taffeetaffen unb tannen nacfe (Srbmanng»

borf.

93tś tn§ 19. Qafyrfjunbert §at bie Sunjlauer Stopf»

inbuftvie eigentfidje gortjoEiritte nidjt jit tiergetdjnen.

SBar and) ber eilte SJInf gewahrt worben, fo Hieb man bod) nad) ber ^ergebradjten Sffieife fteljen, gorm, ©lafur unb färben bltebeu bie langbefannten.

Srft bie 1896 erridjtete unb feit 1897 wirfenbe SeramifdE)e ^yac^fdjule, bie ber ©tnat grünbete, brachte einen Umfdjnntng, ber fid) erft langfant üoil»

jog, aber Ijente jnm üoCenbeten ©urd)brud) gelangt ift nnb ^Ortfdn'itte lierbeigefnfirt bab bie allgemein an»

erfannt werben. Sie gadjfdjnle tjat bie Aufgabe, bie Sonwareninbnftrie jn oerebeln, fie oon innen t|eran§ ju fürbern. ^}n i£)r erhalten junge Seute, bie fidj beut Opferberuf wibmen, t^eoretifdjen Unterridjt unb praftifdje Slnweifnng, bie ©ac|e wirb wiffen»

fdjaftlid) angefajjt, aber burdjaug praftifd) babei. Sieben

^eidjnen, DJlalen, Hlobellieren unb djemifdjen SSerfudfien ge£)t bie Sluwenbuug auf b^nbelgtü^tige ©egenftänbe.

Sind) bie älteren Stopfer Ijolen fid) SRat unb üDlufter,

«elebrung unb Slnregung. ©o wirb bie ganje ^nbuftrie a ü m iify M ) beeinflußt, tfn ilje v befdjränfte man fidj eigentlich auf einfache Söpfe; beute werben bie altber»

gebradjten ©efäfje, wie taffeefrüge unb STaffen, in immer fdjöneren formen beegeftellt; aber man greift weiter au§ unb fertigt Oegefdjirre, Oinffdjalen, SBafen, fflutterbofen, gafesbüchfen unb audj Zierrat au§

O n . Surd) oerlaufenbe ©lafureu, glänjenb unb matt, gibt man ben ©ernten ein neues? Slnfefjen, wie man e§ bisher nidjt fannte, unb macht fie ben berühmten italienifdjen gapencetoaren tänf^enb äbnlicb. Steuer»

binęj§ Ijnt man and) oerfuc^t, fid) ber feramifdjen Sierplaftif gujumenben.

„@§ ift eine Suft ju fe^en, rote ber Töpfer auf ber

®ref)fd|eiBe bie finger in ben Son fenft, bie SJiaffe formt unb runbet, nerbaudjt unb mit füfjlenben finger?

fpit^en langfam nadf oben leitet, ba§ Überfiüffige ab=

bre^t, roieber oon aujfcn na<| innen formt unb enbtidj

© r jru g u ip ö rr g un jln urr ©onffnbriltntiiTit.

äitm glüdlic^en 2tbfd)Iuf3 bringt. ©a§ ©efäff roirb nun im Ofen erhärtet unb bann mit einer glüffigfeit überzogen, weldje bie ©lafur bilbet. ©nblid) fommt e§

nodj einmal in ben Ofen, ber nun £ag unb dtadjt mit großer ©orgfalt in gleidjmäfjig f)öllif(|er ©lut erhalten roirb. Söft man bann bie oor ber flamme fchü|enbe ©chale, fo fteht ba§ blanfe ©efäff ba, fdjimmernb im leichten ©piel ber dleflepe unb »lobt

hen erfahrenen 33ilbner«, ber nad) ber tagelangen

•Spannung unb 9JJühe enbtidj bie frö^Iidje Über»

rafdjung be§ ©eltngeng ^a t."1)

S u n jla u [jat gegenwärtig 22 ^öpfereibetriebe, non benen fd)on eine ganje Slngatjl nad) ntobernen

©efidjtgpunften arbeiten.

®ie Verwertung her fdjlejtfdjen Sonlager befdjränft fid) inbeS feineźwegS auf bie ,g)erftet[ung non ®öfifen, üieimeijr werben Ijente ©teingutwaren, Xonrötjren, SKofaiffilatten, ©djamottewaren unb nietet anbere au§

Sion bereitet. ®ie größten ^abrilen biefer dtidjtung finb bie Slonrotjren» nnb ©teingutjeugwerfe in a jiünfterberg, bei her 1000 ßeute befd)aftigt finb, bie Slonwarenfabrif in 3)fu§fau, bie 3JZofai!pIattenfabri£

in ® e u tfih » S iffa , bie ©(hamottefabrit in ß ie g n i|.

ferner finb in weiterer Sinie ju nennen bie 9iotberfd)eu tu n ftg ie g e le ie n ju Siegnit), ^atjnau unb Sienią, bag größte llnternetjwen fdjlefifdjer Serantif, mit rnnb 1000 Stngeftettten. ®ie © ie g e rg b o rfe r ffie rfe mit 600 Strbeitern unb bie Sauban er Sion werfe mit rnnb 300 Arbeitern; bie fjirma offm ann & So.

unb @. S u ttn e r in Vun^tau; bie bereinigte ©djamotte»

warenfabrif norm. ©. S u lm ij in ©aarau, Steig

©(|w eibni|; bag SBerf in 3inf) p er g b o r f, Steig ©treten, bie ©cEjamottefabrif bon Sangergborff & So. in Snnjlau.

Stuherbem finben wir foldje ^abrifen nodj in ® I e iw i|, S ö n ig g tfü tte , 9iuba, S ob e rg bo rf, 3W aI[m i|, ißenjig unb © eppergborf.

') @cC)te)ifcbe Heimatblätter, 1907/8, 565.

ganzen gibt e§ tu © djle fte n 276 Töpfereien mit -±400 ißerfonen, 1332 |]teg^eie'1 unb Tonmaren^

fabrifen mit 30000 fßerfonen, 2 ©teingutfabrifen mit 633 ißerfonen uitb 35 Se^ttt» unb Tongräbereien mit 531 Slngeftettten. Sie @rbe gibt alfo in biefer üBeife über 35000 DJleitfcben 93rot unb Sotju!

|)Ddj oben im Siiefengebirge, an taufenb Bieter über bem SDJeeregfpiegel, ragt ein fjoijer ©d)orn)'tein über bie ©pi|en ber |of)en SergfiĄten tjinweg. ©a§

gibt’§ tjier für ^nbuftrie, frag fcfjon mancher, ber jum erften 9)Me in§ Ütiefengebirge unb nad) ©direibertjau

!am, — fonnten fidj bie ober ber ©rünber nidjt einen if3Ia| weiter unten im Tale auśfudjen für it)r Unter»

ueljmen?

9iun, beute mag uns bie ^ o fe p b in e n b ü tte im SBilbe beS SGßalbeS ftören, aber bebenf’en müffen wir, bafj fie fc§on p einer ftanb, ba nodj niemanb etwas wufjte non |)eim atf^u| unb 97aturpftege. ©cbon im iWittetaUer beftanb fie, — fie ift alfo eines ber erften unb bauerfjafteften Qnbuftriewerle in ©djlefien.

Sa^t eucb barum non ifjr etwas er^äblen.

SBann unb non wem bie ©djreibertjauer ©laSijiitte gegrünbet worben ift, wiffen Wir nidjt. Ibe r wir wiffen, baff fie im $af)re 1366 fc§on eine SBeile be*

ftanben bade- ®enn in biefem Qübre nerfaufte fie

©tjbü 5D7oIfteiu an ben ®tafer Sunj Sone in §irfcb»

Berg. ®er Kaufbrief, ein gar feltene§ Srbftiicf auś bem ^ittelalter, tft erhalten geblieben nub lautet:

„@t)bil ibiolfujn tjat »erfauffet alben ©uneben glafer bte gtafet)ütte in bem ©d)ribir§^au mit allein rechte, afó er ft) felbir gehabt fjat, unb bt) bo Itjt in bem micpilbe ju |)ir§berg, im, ftjne erbin ünb nad)»

fommen. S)o tjat ber ^jerjoge (Solfo II.) äl)me mitten §u gegebin. ©egebin gu @triti§öormerf aut öritage cor ©ente Soüecentaf, nadj ©otte§ gehört anno ©om. 1366."

£)ie ©c^reiber^auer ©tas^ütte ift ununterbrochen im Sietriebe geblieben bte auf unfere .Qdi- $n ber gamtlienchroni! ber ©lasmadjerfamitie ifSreujster, bie gu Stnfatig be§ 17.' ^ahrtjunbertä aug Söhmen ein»

manberte, tjeißt e§, ba^ bie ©tashütte „ein gutes, reines, meifjeS &eibengla§, rot, Blau, grün unb fdjmarg

©IaS, ingteidien auch eine gute Strt öon golbfarbigem tttubingtaS, item eine neu erfunbene ißorgettan«2(rbeit öon ©las tjerftette.“

1752 muffte bie §ütte aus bem Sßeiffbadjtate, mo fie bislang geftanben t)atte, nad) Sarlstal öerlegt merben, brei ©tunben öon ©ctjreibertjau entfernt. ÜJer Setrieb in biefer alten ipütie ift fetjr anfctjautich ge=

fd^ilbert:

©er eingige ©dtmelgofen, ber bie ttJcitte beS für jene ^eit grojfen pinterraumes einnatjm, mar für gehn

©laSmadjer eingeridjtet. $n bemfelben Slaume an ber

©eite befanb fid) ber tühtofen, an einer anberen ©eite ein britter Ofen, morin bas §otg gebörrt mürbe.

Stufjer bett 1 0 ®lagmadjern arbeiteten fjier 3 ©djiirer unb 8 Qungen, bie ba§ ®Ia§ in bie ®ü|töfen ab»

trugen unb fonftige ^>anbreid)nngen auSfii^rten;

15 ^ols^ader forgten für ba§ nötige tleinfjols. Qn einem abfeitg gelegenen 9Bof)ngebäube befanb fidj ber Sagerraum, mo 2 (Sinbinber bag SSerfiaden beg ®Iafeg t)ornaf)men. ®ag gefamte fßerfonal belief fid) auf 39 Söftfe. sieben ber §ütte ftanb ein Heineg

gofeiJljtnenljiUte: J.nt ©Inscfen.

©ebäube mit bem ©trecfofen, b. i). Ijter rourbe bag

©c^eibenglag „geftredt" (geglättet). 24 üöodjen im ffa^re betrug bie SSrenn^eit.

f^m Qatjre 1796 wttrbe, eine ©tunbe non ber Sarlgfjütte entfernt, eine neue ^ütte in ber fülarting»

tieibe erbaut; man nannte biefe 9'ceugrünbnng „^off»

nunggtal", meil man fid) fefjr üiel tion itjr uerfpradj.

fpier mürben allerlei Singe Ijergeftetlt, bie man bigfjer

lürfjt üerfudjt (;atte: Snöpfe, D |r= utib ^ingeiTtiige, perlen unb SSorftecEnabeln.

©eu |5iJ)ften Sfuffi^wung na^m bie (SjlaSfabriEation be§ 9Eiefengebirge§ feit ber üWitte be§ 19. fgatjrljunbertś.

bem 23eftreBen, bie Sage ber ©ebirgSbeiuoijner ju förbern, beforgte bie Söniglidie Regierung, ba§ bie

®£)reiberijauer ®Iag|ütte fid) neuen ptoenbete.

©en Anregungen be§ Siegnitger SiegierungSratg iOiinutoli folgenb, erljielt granj ißo£)t, ber ©c^wiegerfofin be§

93efi|erS ber ®Ia§£)ütte, an bem berliner ©ewcrbe*

inftitnt eine beffere, miffenfdjaftlidje Au§bilbung, unter»

natjm hierauf ilieifen ing Auslanb unb errichtete bann, 18dl, bie ^o fe fih in e n h ü tte . ©eren Seiftungen ent»

nudelte er ju überragenber ipöhe, fo baff bie ©tüfer­

ber ^ofebi)inenf|ütte einen SBeitruf erlangten. @r raufde fid) alten Anfprüdjen be§ SBettmarfteS an»

Pfaffen; fo ftettte er 9ie|gta§ unb InnftootteS

@ta§mofaif, wie man es fd)on im alten SBenebig ge»

bannt hatte, bann mieber ©maittegtas unb GrtSglaS, ferner wergolbete ©täfer uff. Auf biefe SBeife tonnte er mit ben fyabrifen grantreidjS unb ©ngtanbs wetteifern, unb fo fam es, ba§ er fortgefe|t gro^e Aufträge aus biefen Säubern unb auch aus Amerifa erhielt. Auf ber 2Mt»

ausftettung in Sonbon 1851 erregten bie ©taswaren ber fgofephiuentjiittc Auffehen wegen ihrer ©djäntjeit.

1856 würbe ein britter ^Brennofen erbaut, unb bie 3al)I ber Arbeiter ftieg weit über 400. diod) 1873 belief fiih ber Umfa| auf 200000 ©ater.

«Später ging ber Abfap teiber p rn d ; 1890 würbe bie Sarishütte au|er betrieb gefegt, fo ba| fegt nur

jtocf) bie Qofep'tjinenfyiitte befiefjt. Qt)re Seiftungen finb fortgefelt gute, ber ift gwar nitf)t metjt fo grog»

artig, aber bie tenner fd)ä|en bie feinen unb feinften

@Iäfer ber @cijreiberf)auer ©taäinbnftrie. @te fudjt ifjre ©tarte weniger int SIBfaij au großen 3)taffen ate in ber ^erfteltung feinfter tunftwaren. t8ered;tigteg Stuffetjen erregten bie ©djalen, taraffen, ^lafdjen, 3iergtäfer ufw., bie auf ber ütwsfteflung 1911 in ißofen p fetjen waren. —

Sag war bie ®efcf)icf)te einer fctjleftfd)en ©tag»

tjütte; fie ift wegen iljreg Sttterg unb ilfrer öorpg»

lidjen Seiftungen weit über ©ct)Iefien tjinaug berühmt.

©g gibt aber noctj nte^r ©tagfabrifen im Sanbe.

©ctjon p r f?riebrict)g beg ©roffen gab eg fedjg:

©djreiberfjau, SOBiefau ( tr . ©agan), greubenberg (in ber §errfc^aft gürftenftein), taifergwalbe (tr . 9teinerj), 9tt)bnif, Drgef^e (tr . ißlefj). ©a aber immer nod) niel bö(jmifd)e unb ftotnifdie ©tagwaren eingefutjrt werben, fudjte ber unermüblidje tpnig bie fd)tefifd|e

©taginbuftrie p förbern. ©o entftanben batb neue beften ©c^Iefieng. Otatb ber te|ten tBerufgptjlung im Satire 1907 gab eg im tRegiernnggbepf D p i ein 7, im SRegierunggbepf 93regtan 8, im iRegierunggbejirf Siegni| 49, in ganj ©cfjtefien atfo 64 @Iag|ütten; redjnet

man nod) bte Keinen 83etrie6e (and) fwusinbuftrie), bte fid) mit ber Bearbeitung unb SSerebelung be§ ©lafeś befaffen (at§ ® Ia§fd)Ieif er, ©laSmaler, <Ma§fd)neiber uf m.), fo fommen gar 404 Betriebe jufammen, in benen nid)t mentger al§ 13000 Sente tätig finb. ©ie widjtigften

@i|e ber ©taśinbuftrie finb ^ente SBet^maffer bei 2Jłu§fan mit 11 Jütten, unb ^enjtg, Sir. © ö rli|, mit 7 Jütten.

2Bie tnirb benu © la g bereitet?

S)7an brauet bajn guten, reinen Quargfanb, mie man folgen im ©ebirge unb in ber nieberfdjlefifdjen

§eibe unb and) bet ©tei)rii| finbet.

©er Hergang bei ber ©laSbereitung ift fplgenber:

©er Ouarjfanb mirb gewafdjen, gefc^Iämmt unb geglüf)t. Unter Bermifdjung oon S]3ottafd)e, Halt, ©oba unb garbftoffen entfielt unter großer |)i^e bte ©djntelj*

ntaffe. M a n muff |)t|e big ju 1800 ©raben ent»

micfeln, um eine gtetĄmafftg ^ätiftüffige SKaffe ju er»

jeugen. ©olci^e ungeheuere ©emperaturen tonnen nur feuerfefte ©efäfje augl)alten; bie ©chmeljgefahe fi^b aug foli^en ©onen bereitet, wie fie bei ©aarau (un=

weit Söniggjelt) gefunben werben.

Slug bem ©chmetäofen langt ber ©lagbläfer mit feinem 11I2 m laugen Btaferopr ein wenig ber glithenbeu SJJaffe heraus unb geftaltet fie, inbem er in bag 3!otw bläft, eg fd)wenft unb brept, redt unb tjebt, ober auth mit Zuhilfenahme »on giormen jit bem gewnnfdhten

©egenftanbe. ^lafdien, SBein», ©ee» unb ©rintgläfer, Ziergiafer, Sampengtjiinber, Sampenglod'en, Bafen,

Schalen ufw. werben mit meler It’nnft ^ergefteüt, audj Spiegel» nnb genfterglaS.

©laźfc^etben werben auf bie ÜBeife bereitet, baf3

man erft einen gplinber, alfo eine runbe SBalje »on

©laämaffe mad)t; biefer wirb aufgefdjnitten, wie man eine 9totte lang anfftfjneibet; fo entftetjt eine glatte, nnb man ^at nur noct) nötig, fie jn walgen nnb ju glätten.

©in Släfer fann in 9 Stunben etwa 300 glafctjen Ijerftellen.

Tafelglas wirb in 17 fd)leftfcE)en Jütten Ijergeftellt.

Spiegelglas liefert j. S. bie ©laSfabrif üon S. StelfĄ in Saljbrunn.

feinere ©laSfaclien, wie fie non ber $ofepl)inen=

fjötte nnb ans ^eterSborf im Ptiefengebirge fommen, erforberu niel Sunft. Si^ön gefärbte ©laSftreifen werben eingelegt, ©olbglanj wirb barauf gebracht, pierlicbe Drnamente werben eingefcljliffen; (dränieren, Malen, 33ergolben nnb anbere tecpnifcpe M ittel muffen

ba Reifen.

3um Schluff laffen wir unS non einem ©laSmadjer einen SSortrag (in Munbart, ans gebor Sommers IRoman „Sie gremben") über bie ©laSbereitung Ijalten:

„Seljn Se, bas ift nn ber ©laSofen. ®er ba brennt i|enb, nnb ber ba (er madjte auf ber Soble Sebrt!) wirb gerabe anSgebeffert nnb mit neuer Schamotte auSgefe^t. ®er Ofen Iper bat „©efäffe"

runbum. ^ n bem ©efüfje, ba ftecft (}ljneu bie glüfjnige

äRctfte, bie ma „dritte" genctmen tut. Hub ^eeji ge=

macfjt wirb bie in ber tTcactjt unb öon unten £)er, üer=

fte^n @e? <So ans ber üftitte uo bem Dfen, wo bas ni'ele ©totf^olg non braußen p ®as nerbrennt, möd)t ma [precßen. Unb fetjn @e, ba ftetjn nu bie ntacßer nor ben glüßnigen Sötern, immer p gween nor eenem Sodje. Ibe r fe fein burd) ©djtrmmauern non anber getrennt. ©a§ ©efteßn in ber rafnigen

|)i|e madjt etwan ©urfdjt, fag idj ©ie! Unb ba fdjöpfen fe mit itjren langen pfeifen immer a S3rinfel non ber gliitpigen 3Kaffe ein, unb bernod)ert, ba blafen fe’S fn auf, wie ©e’s eben fetjn tun, meine

^errfdjaffen, 31t fitten (foldjen) großen unb fleenen

©laStugeln. Unb wer nun ncrmeintswegen ’ne 23afe ober fo was fcßön ©eformtes macßen witt, ber ftedt ßalt bie Sugel nocß amol ins gener, baß fe unb fe wirb wieber glütjnig. Unb bann, feßn @e, fomint eener non ben bößmifcßen jungen unb fteltt fic§ nor bie iftüftung tjin — a fo getrennt man ben ©taub no ba (Mas*

madjern. Unb feßn ©e, ber $unge borte tunft ’ne

£>oIjfornt, bie iS inweubig tjoßt, ins Sßaffer unb fteßt fe bann nor bie Lüftung auf bie blanfe @rbe.

Un ber ©tasmacßer, feßu ©e, ftedt bie Sugel in bie gorm unb bläft auf Beebe S3aden, fo nie! a faun unb breßt bie pfeife unb breljt bie pfeife rafnig fcßnett babei. Ser $unge aber brüdt feft auf bie gorm, wenn fe and) gleid) p brennen anfängt. Unb nu wem fe feßn, wenn a auffloppt, iS be SSafe fertig."

$djreftfdje $pqi<trifäfett.

©aß auc§ ein kapitel non ben „©pegtalitäten" in biejeS Snd) ber Arbeit gehört, werbet tfjr gern glauben;

benn btefe ©inge Rängen mit ber Arbeit jujamtnen — ganj etnfad): wenn wir nidjt arbeiteten, gäbe e§ leine

benn btefe ©inge Rängen mit ber Arbeit jujamtnen — ganj etnfad): wenn wir nidjt arbeiteten, gäbe e§ leine

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