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Aus Fachvereinen

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 30, No. 45 (Stron 24-30)

V e r e i n d e u t s c h e r In g e n ie u r e . Bezirksverein Berlin.

In der Sitzung ani 2. November d. J. berichtete Ziyilingenieur L c y d e (Berlin) iiber den

jetzigen Stand des GleOereiwesens.

Nach einem kurzeń Riickbiick auf iiltere Anlagen und Ycrfahren und dio friiher iibliche Betriobsfilhrung filhrto der V ortragende dic Zuhorer in das moderne GieBerei-

•wesen ein, das sich in den letzten Ja h ren u n ter Ausnutzung aller F o rtsc h ritte der Maschiiientechnik, Materiał ku nde, technischen Chemie, lieuerer Bauweisen usw. zu einem hoehentwickelten und wissonschaftlich yertieften Zweige der Technik entw ickelt hat.

Die G i e B o r e i g c b i Ł u d o werden nach den Dar- legungen des Redners neuerdings m it Riicksicht auf die m odernen schnellaufcnden K rancn fast durchweg in Eisen- fachw erk ausgefiihrt, das m it Mauer werk um klcidet wird;

dio DSelier stellt m an m it Riicksicht auf groBere Feuer- sicherheit yielfach aus Eisenbeton her. Von neuen Hebe- zeugen treten in den GieBereien seit fiinf Jahren Konsol- krane ^ auf, die ais steife Konsolen an den Langswandcn der GieBhallen m it Gesehwindigkeitcn von 2 m in der Sekundo und dariiber entlang laufen. Sie bestreiehen neben den groBen Ijiufkrancn eine vicl groBere Flachę ais D rehkranen und haben den alten schwcnkbaren Velo- zipedkranen gegeniiber die Vorteile groBerer Standfestig- keit und Sicherheit im B etriebe; sie lassen sich lici Bedarf auch in einer kurzeń Krtlm m ung in einen Seitenflilgel des Gebiiudcs fiihren. Fflr geringe L asten finden Hiinge- bahnen B eifall, nicht n u r fiir den inneren Betrieb, sondern auch zum Befordcrn der Ofenbeschickung von den I-agerplatzen des Hofes zum Aufzug und vom Aufzug zur Gieht des Ofens.

Dic F o r m m a s c h i n e n gewinnen imm er mehr Boden und vermindern die Zahl der gelernten Form er ilberall, wo es sieh um MassenguB handelt. Die groBten Anlagen fflr Maschinenformerei sind in den RohrgicBereicn zu finden, bei denen die Form en in yerschicdcner Anzahl, je nach GroBe der Rohre, auf einem Drehwerk m it wage- rechter Planschcibe bearbeitet werden. Alle in den letzten Jah rze h n ten verwendbar gem achten Energieformen sind in die GieBerei eingefuhrt worden. Die E lek trizitat z. B.

h ilft dcm Kornmacher und d reh t die Kem spindeln. Mit Druckwasscr werden Formmasehinen betrieben. Mit

Druckluft preBt man gleichfalls Form en, hebt man Form ­ kasten, stam p ft man dic Form en und meiBelt den G rat vom RohguB.

Die C h e m i e h a t sehr wirkungsvoll in die E n t­

wicklung des GieBereiwesens eingegriffen, indem die R ohstoffe analysiert und die G attierung d e r Ofenbc- schiekungen stochiom etrisch berechnct werden. Dio seit etw a 1880 bekannte W ichtigkeit des Siliziumgehaltes im GuBeisen findet m ehr und m ehr A nerkennung; in guten GieBereien g a ttie rt m an, abgesehen von den Gc- halten an Schwefel, Mangan, Phosphor und K ohlenstoff, jo nacli den W andstarken d e r GuBstilcko m it 0,8 bis 2,7 % Silizium. Aueh dio M iterialkundo und d ie im m er m ehr cingefilhrten M aterialpriifmaschinen sind wichtige H ilfsm ittel des GieBereifachmannes geworden. Dio F e s t i g k e i t s r e r s u c h e an GuBeisen werden jetz t nach einheitliohen Normen ausgefiihrt, die genaue Bc- stim m ungen tiber die Abmessungen, B ruchfestigkeit und Durehbiegung der Probestti.be enthalten.

Welche B e d e u t u n g das GieBereiwesen im W i r t - s c h a f t s l e b e n D eutschlands einnim m t, zeigen fol­

gende Zahlen: Zurzeit werden in rd. 1560 B etrieben etw a 120 000 A rbeiter besehiiftigt, dio jiihrlich etw a 2J/ , Miii. t GuB waren im W erte von fast 500 Mili. .ft herstellen; etw a dio H alfte davon en tfa llt auf Maschincn- guB.* D er GieBereibetricb kann je tz t nicht m ehr wie friiher allein durch das Zusammenwirken des Masehineninge- nieurs m it dem GieBmeister eingerichtet u nd durch- gefilhrt werden. Erforderlich sind GieBereifachleute, deren griindlieho und m annigfaltige Ausbildung jetz t durch besondere Lchrsttlhle an den technischen Iloch- sehulen und Lehrfacher an den staatlichen und privaten technischen Mittelschulen gefordert wird.

Iron and S t e e l Institute.

( F o r t s e t z u n ę ? o n S e łte 1813.)

H. J. C o e (Birmingham) stellte umfangreiche Studien an ulu r Mangan in GuBeisen

und den EinfluB von Mangan auf die K onstitution, die Dichteveriinderungen und dic mechanisch-technischen Eigenschaften von weiBem und grauem GuBeisen. Zu seinen Versuchen dienten ihm zwei Śerien von Legierungcn:

* Vgl. hierzu „S tah l und Eisen" 1910, 13. Ju li, S. 1187; ferner 21. S ep tem b er, S . ll>47.

9. N ovcm b or 1910. A u s Fachvereinen. S ta h l und E ison . 1927 Dic erste zeigte einen sieli ziemlich gleichbleibenden Gehalt

von etw a 3,5 % K ohlenstoff und einen schwankendon

Dio Ergebnisso der ersten Versuc}nreihc waren folgende: der cutektischo P u n k t bleibt bis zu einem m ehr zu geringeren K ohlenstoffgehalten. Fiir hoherc M angangehalte lieB sich dies auch auf m ikrographischem Wege beobachten. Dio G estalt der K urve, welcho die K ristallisationsdilatation in Abhiingigkeit voin .Mangan­

gehalt gibt, zeigt verschicdcno M axima und Minima, aus denen auf die E xistenz vcrschiedener Eiscn-Mangan- D oppelkarbide geschlossen wurde, sio miissen aber alle m iteinander isom orph sein, das heiBt n u r eino einzige kristalline Phase bilden, d a der Verfasser nicht rerschicdeno K ristallarten beobachten konnte. (Dcm entsprechen auch die Beobaehtungen Yerschiedcner anderer Forschor. Man h at also n u r die beiden festen Plmsen, M angan-Eisen, m it gelostem K ohlenstoffgchalt, und K arbid ais rcguliiro Be- standteilc, auBerdem den G raphit.) V o n 3,75 % M a n -

Beim grauen, siliziumrciehen Eison zeigte sich der weiBmachende EinfluB des Mangans, das also dem Silizium entgegenw irkt, schon bei 1 % M angan in deutlichcr Weise. die Aufhebung des m etastabilen K arbidzustandes crschwcrt wird, ist naeh diesen Yersuchen noch offen geblieben.) Von etw a 6 % Mangan an zeigt sich auch (las K arbid schon ais selbstiindige prim are K ristallausseheidung; bei 17,5 % Mangan bcherrscht es das go3amte Gęsich tsfeld. Der Schm elzpunkt scheint bis zu einom G ehalt von 4 % Mangan anfangs ein wenig zu steigen, dann deutlichcr zu fallen.

Auch dio T em peratur des Perlitzerfalles wird deutlich erniedrigt, Yersehwindet ab er plotzlich bei m ehr ais 4 % Mangan. Die therm isehen Effekte sind viel groBer ais im weiBen Eisen, obwohl hier weniger K arbid vorhanden ist.

Der Yerfasser schreibt dies der sekundiiren G raphitbildung zu. Die D eutung der S tru k tu ren w ar in diesem quater- niiren System selbstYcrstiindlich sehr kom pliziert und be­

darf noch w eiterer Vcrsuche.

Besonderes Interesse boten die D ilatationserschei- nungen bei der K ristallisation. Beim weiBen Eison er- gleiche. K om plizierter waren die dilatom ctrischen Resul- ta te beim grauen GuBeisen. Die In te n s ita t der K ristalli- sations-D ilatation in Abhiingigkeit ro n dem M angangehalt zeigte kom plizierte und schwer zu deutende Formen.

Ebensolche K om plikationen tra te n auch bei, tiber und des Perlitzerfalles e in tritt. Eino Zusamm enstollung der gesam ten Volum verm indening von GieB- bis Zitnnier- besonderen Zahlentafel gegeben. Auffiillig ist eine Fcstig- koitszunahmo von 15 bis 1 9 % Mangan. Die Festigkoits- offenbar durch denselben verursacht wird. G uertkr.

(BcliluO fo lg t.) herstellung D cutschlands an BrUckcn und anderen E isen­

konstruktionen auf den Verein entfallen. — Das von dem Vcrein crstrebtc Ziel, seinen M itgliedern einigermaBen zu- friedenstellende Preise zu sichern, konnte bisher n u r vor(iber- geheml und in uiiYollkommcner Wciso erreicht werden. — F iir Versuche m it Eisenkonstruktionen h a t der Vercin bisher 390 000 .(( ausgeworfen. Dic Versuche werden systom atisch u n te r I>citung einer frei aus S taatsbeam ten und Ingenieurcn aus d er P raxis zusam m engesetzten Kom- mission in der Konigl. M aterialprilfungsanstalt in GroB- Lichtcrfelde durchgefuhrt und sollen AufschluB tiber die H altb a rk eit der N ietverbindungen, iiber dio W iderstands- Interesse haben, dringend dio Beihilfc. Die Versuche werden auf streng wissenschaftlicher Grundlago d urchgefuhrt; uber dio Ergebnisse wird auch in Z ukunft offentlieh B ericht

1928 S ta lil nnd E isen . A u t Fachvereinen. 30. J a h rg . Nr. 45.

band 14,"< Werke m it 154 056 Arbeitern umfasse, dereń Ja hreslohn suinnie 234 469 543 -K betrug. Die Arbeits- kiimpfe sind infolge des festen Zusammcnhaltena der A rbeitgeber durchweg zn dereń G unstcn entschieden.

D er B erich teratattcr wies einleitend darauf hin, stark en Sinken der Verkaufspreise; die Beschiiftigung der W erke blieb dagegen im allgemeinen normal. F ast nirgends t r a t ein U eberangcbot von A rbeitskriiften ein, zcitweilig bestand sogar Arbcitermarigel. DaB nn manehen O rten, zunial in gróBeren Stadten, Arbeitsmangcl e in trat, beweist naeh dcm B e rich terstatter nicht, daB eine groBere all- gemcine Boschiiftigungslosigkeit hcrrschte. Die An- ziehungskraft der S ta d te ist ungemein sta rk ; bei flottcm Geschiiftsgang entspricht dem die Aufnahmefiihigkeit des A rbcitsm arktes, zumal d o ri die .Móglichkeit zu allorlei G clegenheitsarbeit yorhanden ist. Aber schon in Zeiten g u ter K o n ju n k tu r ist ein Teil des G roB stadtproletariats berufsmaBig arbeitslos. Geht der Bcschiiftigungsgrad zurOck, so kann ortlich ein N otstand eintreten, besonders im W inter, wiihrend es yielleicht wenigo Kilomelor weiter an A rbeitskriiften m angelt. Die Arbeitslosen-Demon- strationen in versehicdenen S tad ten des Industriebczirks bczciclinet der R edner ais gewcrkschaftliche Machc.. I m Interesscs, obwolil die an seine Einfiihrung gckndpften E rw artungen J a h r um J a h r m ehr e n ttau sch t werden.

Dio Gewerkschaften vertreten offen den S tan d p u n k t, daB T arife nur dio G csam theit binden, nicht aber den einzelnen A rbeiter. R edner beweist das aus Auslassungen des K orrespondcnzblattcs d e r Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands und des Regulators. Aber auch fiir dic Zeit des T arifvertrages sind nach dcm Redner die gcwcrkschaftlichen Wtinschc nicht erledigt, wic das K orrespondenzblatt und der Deutsche M etallarbeiter w iederholt zugegeben haben. Im Laufe des Jah res 1909 t r a t en in D eutschland nach einer Aufstellung des Kaiserlich S tatistischen A m tes 2090 Tarifgemeinschaften in K raft.

Dio M etallvcrarbeitung u n d Industrie der Maschinen usw.

stan d m it 128 Tarifvcrtriigcn an siebenter Stelle. Dio Zahl der betroffenen Personen betrug 230 195 bezw.

33 005. Eine naherc B etrachtung zeigt, daB es sich im allgemeinen nur um das H andwcrk und hamłwerksmiiBige B etriebe handeln kann. Es fielen durchschnittlich auf einen T arifvertrag 11,6 B etriebe, auf einen Betrieb 9,5 P e r­

sonen. Dem entspricht auch, daB in der Eisenindustrie von den am T arifvertrag beteiligten Personen nur 14,4 vH in Betrieben m it m ehr ais 50 A rbeitern beschaftigt sind, wiihrend die Beteiligung der G csam tarbeiterschaft in den gleichen Betrieben der E isenindustrie etw a 60 v H betragt.

R edner teilt sodann, nachdem er die Fragen eines Reiehseinigungsam tes und den E ntw urf der Rciehayer- sieherungsordnung gestreift h at, wobei er der Tatsache gedenkt, daB uns dio letzten 25 Ja h re bei einer Bevól- kerungszunahm e um 50 v ll eine Yermehrung der Beamten um 120 v ll gebracht h a t, eine bemerkenswerte Entschei- dung des K am m ergeriehts iiber das S t r e i k p o s t e n - s t e h e n mit. Ueber einen A rbeiter w ar eine Geldstrafe

m it der Begrilmlung yerhiingt worden, daB er infolge des Streikpostenstehens einer zur E rhaltung der Sieher- heit und Leiehtigkeit des Verkehrs auf der offentlichen StraBe ergangenen Aufforderung eines Aufsichtsbeamtcn nicht unbedingt Folgę geleistet hiitte. Die gegen diese S trafe eingelegte Berufung wurdo vom Lamlgericht Berlin und vom K am m ergericht ais letzto Berufungs- instanz yerworfen. Aus der Entsehcidung des Kammer- gcrichts ist hervorzuhebcn: „D as U rteil des Landgerichts e ntspricht der J u d ik a tu r des Kam m ergeriehts. D er Aus- nicht dor Gefahrdung, die m it dcm Streikpostenstehen yerbunden sein konne, iń anderer Weise entgegentreten lasse. Eine H andhabung hierzu giibe dio Straflenpolizei- V erordnung. Ebenfalls wiiro der Hinwcis d er Revision, daB d e r Schutzm ann aus AnlaB des Streiks d orthin ge- schickt worden sei, yerfehlt, d a der Polizcibeamto immer dazu da sei, dic Aufsieht iiber die StraBen zu iiben. Der AnlaB, aus dem er d o rt stehe, sei dabei gleicligillt ig.“

R edner erw artet zw ar yon diesem Urteil eino Verminderung der offentlichen Beliistigung Arbeitswilliger, filrchtet aber, daB es auf den schlimmeren heimliehen T error der Gewerkschaftler ohne EinfluB bleibcn werde. Wie in Berlin und C o l n habe sich dieser T error auch bei den Arbeitskiimpfen im Verbandsgebiet in einer planiniiBigen Beliistigung der Arbeitswilligen in der W erk statt und im H ause geltcnd gemacht. So wurden bei einem Mitgliedo des Vcrbandcs wiihrend einea A rbeitkam pfes von den inncrhalb jfónf W ochen neueingestellten 223 Arbeitern 138 gezwungen, ihre A bkehr zu nehm en; 109 legten dio A rbeit schon am ersten A rbeittag nieder. Auf diesen T error filhrt Redner den H aupterfolg d e r Gewerkschaften zuriick, tiber dereń Vcrhiiltnissc im V erbandsgebict er nach den Geworksehaftsbcrichten folgende interessanten Angaben m acht; zu den M itgliederzahlen des christl.

Yerbamles ist zu bem ęrken, daB diese nach den Mit*

glicderbeitriigen bercchnet worden sind. Es betrug:

O rta ffru p p e Zusammenhaltens der A rbeitgeber zugunsten der letzteren beendet wurden. Beklagcnswert ist der fortgesetzt noch groBe A r b e i t e r w e e h s e l . Der Redner fand ftir seine umfassenden und anziehenden Darlegungen lebhaften Beifall.

9. N oyem b er 1910. U niichan. S tahl und Eisen. 1929

A b b ild u n g 43. A b b ild u n g U. A b b ild u n g 46.

M uli- u n d S c h u tU a m n ie l* ld 1

1

\ M isch - u n d S le b o ia s c h in e . S c h w iirz c -M U rh tn n -ic h i[u 1.

zu finden ist, welche m it jedem CJuadratm eter R aum zu rechnen hat. In dem kleinen allseitig von GieBereige- biiudcn eingeschlossenen H o l ist ein niedriger Sockel

u n d auf (len Soćko! gostellt; sind alle Behiilter Toll, so k om m t d er Schuttw agen, un<l die yollcn Behiilter werden m it Hilfe des K ran s in den W agen d urch einfaches

* I)io R edaktion erhielt folgendo Z uschrift:

„ In dor N um nicr vom 12. Oktober, Seito 1769 und 1770 Ih rer gcschatźtcn Zeitschrift, findet sich eine Besclireibung von K i p p v o r r i c h t u n g o n a n G i e B p f a n n c n , wio solche angeblich in A m erika hiiufiger in Gebrauch sind.

Die erste K onstruktion, die sogcnannte T r ie b s t o c k - y o r z a h n u n g , wurde in Deutschland garnicht g e stattet werden. E s besteh t, und zwar m it vol!em R echt, die Vor- schrift, daB GieBpfanncn von 1000 kg ln h a lt an m it selbst- hemm ender, mcchanischer K ippvorrichtung versehen sein niUsscn. Beim GieBen konnen plotzlich Ereignisse ein- treten, welche die Bedienungsm annschaftcn zum sofortigen Verlassen der Pfanne veraniassen. W enn die Pfanne dann noch Gelegenheit h a t, um zuschlagen, so ist das Unglilek garnicht auszudenken. Mir ist ein Fali bekannt, bei welchem dio Steigung der Schnecke der K ippyorrichtung gerade noch iiber der Grenze der Selbsthem m ung sich befand.

W ahrend des GicBens muBte der Bedienungsmann den A ntrieb plotzlich yerlasscn, und die Pfanne kippto selbst- tiitig weiter, wodurch das Unglilck ein trat. Die Gewerbe- inspektion griff cin. GewiB sind so und soriel Pfannen genau derselben K onstruktionen im B etriebe, bei denen alles g u t geht. Abgesehen dayon, daB die Triebstock- yerzahnung nicht selbsthcm m end ist, kann auch nicht zu- gegeben werden, daB sie „yolligo Sicherhcit gegen Spritz- eisen g ib t“ . Spritzeisen h a fte t bekanntlich aelir fest und Ycrhindert auch den Eingriff des Triebstockes. Es muB eben ein Schutzbleeh dariiber gem acht werden, wio bei jedem anderen Getriebe, und d am it en tfallt auch dieser Yorteil.

Die zweite K o nstruktion ist weniger bedenklich. Man b raucht a b er auch hier nicht zu bedauem , dafi sie zu wenig im Gebrauch ist. Z w isehendcrselbsthem m enden Schnecko und dem Zahnrad der Pfanne sind zwei Zahnlflckenpaare, welche sogenanntcn to ten Gang ergeben. Sind die Zahrie und die Schnecke min noch ausgelaufen, so e n tste h t zwisehen Schnecke und Pfanne soviel to te r Gang, daB bei einer kritischen Stellung der Pfanne beim GieBen ein Ueberplatschen des flussigen Eisens garnicht zu vermeiden ist. Sodann wird durch das dazwischen gelagerte Riider- paar das H andrad so hoch yeriegt, daB m an bei etw as groBeren Pfannen schon g arnicht m ehr d aran drehen kann, ohne auf einem erhohten S tan d p u n k t zu stehen. Auch ist die Bedienung des H andradcs viel zu sehr der aus der Pfanne ausstrahienden H itze ausgesetzt.

Ich yerm ute sogar, daB diese K onstru k tio n n u r ein N otbehelf fiir eine sonst falsch konstruierte Pfanne war.

Dieselbe lieB sich m it der norm alen K ippyorrichtung nicht m ehr oder n u r sehr schwer drehen, d a m achte m an aus d er Not. eine Tugend und schob eine Uebersetzung d a ­ zwischen. Eine richtig k o n struierte Pfanne muB auch ohne diesen Notl>ehelf leicht gehen und den Y orteil besitzen, daB m an auch „die kleinsto Neigung d er Pfanne sicher in der H and h a t“ , nu r darf man beim E inkauf n ich t yon dem S tan d p u n k t ausgehen, daB das Billigste fur die GieBe­

rei auch noch g u t genug ist. D er H ang nach dem Amerika- nismus ist bei uns ja wohl noch nieht ganz au*ge-storben, ich glaubte deshalb zu dieser K ritik b eiechtigt zu sein.“

DusseUlorf-Obercassel C. Seim etibrenner.

im O fc io b e r 1910. *

Um schau.

Streifzilge. *

( F o rlfc e tz u n g v o n S. 1772.)

GieBereicn, die keino A u s d e h n u n g s m <5 g -1 i o li k e i t besitzen und in ihrem R aum e bcsclm inkt sind, seien auf eine sehr rationelle E inrichtung der S chutt- und MUllabfuhr hingowiesen, die in einer groBen GieBerei

(s. Abb. 4,'i) von etw a 50 qm Fliichenraum e rrie h te t; auf diesem Sockel stehen dich t nebeneinander die Behiilter zur A ufnahm e des S chuttes. Diese sind ais K ipplowren ausgebildet und konnen m it den d a ran befindlichen Zapfen in das zugehorige W agengcstell gelagert werden. Das Ein- und Ausheben des Behiilters aufs Gestell besorgt ein kleiner K ra n , der au f d er einen E cke des Sockels stellt. und das ganze Feld bestreicht.

Die W agen werden auf Schienen an die S telle g ebracht, wo der S ch u tt liegt, und gofiillt zurOckgefahren

1930 S ta lli und E isen . U mschau. 30. J a h rg . N r. 45.

K ippen entleert. Die ganze E inrichtung tr a g t viel zu einom saubcren Aussehcn der Betriebsriium e bei.

I n einer anderen GieBerei w ar die B e l e u c h t u n g bc- m erkensw ert. Dio GasU mpen sind m it R eflektoren aus- g e s ta tte t und an den W andon u n terh alb des K rans so angoordnet, daB m it yerhaltnismiiBig geringem Liehtauf- w and eine g u te B eleuchtung des Bodens erzielt wurde.

F(lr GieBereien, die nicht Ober elektrische K ra ft verfQgen,

Ist diese B eleuchtung wegen ihrer Billigkeit und des gOnstigcn Lichteffektcs sicher 7.u empfehlen.

Eine Reihe von F o rtsc h rittcn h a t das G ebiet der A u f b o r e i t u n g s m a s c h i n e n zu verzeiehnen.

Ganz besondere Vortcile nim nit neuerdings die u n ter dem Nam on T i t a n i a rn ii h I e auf dem M arkt cr- Bchicncno M aschine ftir sich in Anspruch. Die MOhlc m ah lt auBerordentlich fein und soli je nach den M

aterial-eigensehaften bis 500 kg a. d. P ferd ek raft und S tunde liefern. D er in Abb. 44 wiedergegebene T yp zerkleinert, m iseht und sieb t die feuchten Form stoffe in einer M a­

schine, stellt also einen auBerordentlich rielseitigen A p p arat dar. *

Vielleicht darf hier auch eine M i s c h m a s c h i n o f i l r S c h w ii r z e Erw iihnung finden. lin allgemeinen

■wird die Schwiirze ais ą u a n tite negligóable behandelt und

* A usfiihruiigf-der T itania-M aschinenindustrie in W iesbaden.

m eist auf sehr prim itive Weise eingoruhrt. Indessen tra g t eine gleichmaBigo M ischung auch zu r Erzielung eines gleichmaBig schonen Aussehens des Gusses bei. Gewohn- lich setzen sich die sehwerercn Teile auf den Boden, was besonders auch von dem G rap h it gilt. A uch d as yoriiber- gehende A ufriihrcn hilft da n ich t ab. Dic in Abb. 45 dar- gestellte Maschine will diesen U ebelstand durch bestiindiges, mcehanisehes D urchrilhrcn d e r Schliimmc yerm eiden.*

Vor kurzem is t eine e l e k t r i s c h e R f l t t e l s a n d s i e b m a s c h i n e * * (Ab­

bildung 46) auf den M arkt gekommen, die sich allem Anschein nach bew ahrt lia t; m an kann das von don Riittelsieb- Hystcnien, besonders den pneum atischen, im allgemeinen nich t behau p ten , d a sie verhaltnism aBig viel R e p a ra tu r kosten.

Die nebenstehend abgebildetc Sicbyorrich- tu n g b esteht aus einem selir stabilen Ge- stcll, auf das dio Dynam om aschino mon- tie rt ist u n d an dieso selbst ein federndes Sieb, das durch den M otor in riittclndo Bewegung gesetzt wird. Wio m an sieht, ist das Gestell so konstruiert, daB ziem- lich vicl R aum filr den gesiebten Sand bleibt. D as Sieb selbst ist ausw echselbar und soli so schnell arbeiten, daB es zwei Mann m it Aufgeben beschiiftigt. Die Ma- sohine ist fur den T ran sp o rt eingericlitet, laBt sich aber auch sta tio n a r anbringen.

In Abb. 47 ist eine sehr einfacho Sand- aufbcreitungsm ethodeschem atisehskizziert, die sich in der P raxis vortrefflich bew ahrt haben soli. Auf einer d reh b ar gelagerten N abe sind in radialer A nordnung Bflrsten angebracht, die an dera entsprechend geform ten A u s tritt eines Sand- bunkers vorbeischleifen m it einer G cschwindigkeit von etw a 2000 U m drehungen; hierbei erfassen und zerreiben die Bilrsten das M ateriał und schleudern es gleichzeitig zu einem H aufen zusamm en. (SchluB folgt.)

Untersuchung von Fehlern in GuBstucken.

D er bekannte amerikanische GieBereifachmann T h o - m a s D. W e s t in Clcveland; 10511 Pasadena Avcnue, heabsiehtigt, umfangreiclie Untersuchungen tiber die Ursachen von Lunkern, Gascinschltlsson, Schwitzkugeln, h a rte n Stellen u. dgl. anzustcllen, d a die zurzeit herr- schenden Ansiehten und Theorien keino ausreichende Erkliirung geben. E r ersucht die Fachgenossen aller liin d e r um Zusendung d erartiger Stticke bis Endo dieses Jahres. Etwaigcn Sendungen b itte t or niihere M itteilungen Ober folgende P u n k te bcizufugen:

1. C harakter des fur die G attierung venvendeten Roli- eisens und Schrotts, desgl. des Brennstoffs und der FluB- m ittcl; jedes au(3ergewohnlieho Ereignis w ahrend der Schmclzung; Beschaffenheit des GuBstOcks, ob weich, m ittel oder b a rt, und womoglich eine Analyse dcsselben.

2. Eine Skizze des Stueks, welche die G estalt und dic Starkenyerhaltnisso der einzelnen Teile moglichst genau erkennen liiBt, ferner Angabe, an welcher Stelle das eingesandte Probesttick entnom m en ist.

3. A rt der Form , ob nasser Sand, ob obcrfliichlieh

3. A rt der Form , ob nasser Sand, ob obcrfliichlieh

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 30, No. 45 (Stron 24-30)

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