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V ereins - Nachrichten

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 30, No. 45 (Stron 35-40)

V e r e i n d e u t s c h e r E i s e n h ił t t e n l e u t e.

Einwelhung des neuen Gesch&ftshauscs des Yereins.

Am F reitag, den 4. Novem ber d. J . fand in dcm

„H ochyerehrto Festvcrsam m lung! Froli bewcgt liabo ich dic Elire, Ihnen Allen, dic Sie heute sich hier ein- gefunden haben, um an dem Einzug in unser neues Yerwftltungsgebiiudo teilzunehm en, im Namen des Yor- standes herzlichen W illkommengruB zu bieten. Es ist m ir eino Frciulc, ais unsero Ehrcngiiste zu begrllBcn den H errn Rcgierungsprasidcntcn zu DUssoldorf, den H errn I-andcshauptm ann der R heinproyinz, den H errn H offnung, daB unsere WUnscho bald ver\virklicht werden konnten. Aber dank dem freundlichcn Entgegenkom m en, das w ir allcrseits fandon, gelang es uns, rosch und sicher

W enn wir diesen uns nahestehenden Werksyerwal- tungen, unseren F reundcn und Jlitgliedern unsere neuen E inrichtungen in erster Reihe zur Yerfiigung stellen, so ist d as wohl selbstyerstandlich, aber sie haben uns durch ihre Opferwilligkeit auch in die Lage gesetzt, d e r Oeffent- lichkeit einen D ienst zu leisten, indem wir auch ihr unsere neue Bibliothck zugiinglich machen konnen. Z ur Er- leichterung und Beschleunigung unseres Baucs tru g ferner w esentlich bei dio entgegenkommcmle U nterstU tzung d er S ta d t Dusseldorf, welche unsere alten H auser gegen das GrundstUck eintauschte, auf dcm dieses Gcbaude errich tet worden ist. W ir sind deshalb der V ertretung und V erw altung der S tad t, insbesondere ihrem Ober- bUrgermcistcr, groBen D ank sehuldig. Zu danken habe ich ferner den Provinzialverw altungen der Rheinproyinz und von W estfalen, welche dio B edeutung unserer neuen Bibliotlicks - Einrichtungen fUr die O effentlichkeit auch dadurch a n erk an n t haben, daB sie uns filr dieso Jahres- beihilfen gewahren.

Unserem ursprUnglichen W unsche, zur Weihe unseres neuen Hcims eino groBere Anzahl Gaste, F reunde und G onncr in festlicher Versammlung hier zu veretnigen, stand d er Um stand hindernd im Wege, daB wir hier in unserem H ause zw ar reichlich Arbeitsriiume, aber keinen eigcntlichen Festraum zur VerfUgung haben.

W ir mUssen es d ah er der im Dezcmber stattfin d en d en H auptyersam m lung, die gleichzeitig auch ais eine Er- imierungsfeier an das 50jiihrigo Bestehen des Vereins gedacht ist, yorbehaltcn, weiteren Kreison unseres Yerein*

und unserer Freundo Uber den Ncubuu zu berichten.

Ihnen aber bin ich besonders d an k b ar dafUr, daB Sic auch unserer heutigen V eranstaltung in kleinerem Kreise dic E hre Ih re r Anwesenheit schenken, und ich b itte Sie, nunm ehr zu g estatten , daB wir gemeinsam einen kurzeń RUckblick auf dio Entstehungsgcschichte des łlauses und dio Vorgangc, welcho dabei von Bedeutung waren, werfen. Hierzu erteile ich unserem geschiiftsfuhren- den V orstandsm itgliede, H errn Schrodtcr das W ort.“

Sv.=^H(b S c h r o d t c r : „G c^hrto Fcstycrsam m lung!

Das stattlic h o IIaus, zu dessen Einwcihung Sio sich heuto zu unsorer Freudo eingefunden haben, ist ein augen- fiilligcs Zeichen fUr dio kraftvolle Entw icklung des Vcre|ns deutscher EisenhU ttenleute, eine Entw icklung, die ein Spiegelbild derjenigen der deutschen Eisenindustrie ist.

Ein kurzer RUckblick auf dic Gesehiehte bcider wird dies bestiitigen.

Ais vor 50 Ja h ren dio ersten Regungen zu einem Aufschwung unseres heimischen EiscnhUttenwesens, das nach seiner BlUtc im M ittelalter durch die unheihollen Kriegc u n d dio unglUcklicho Zerrissenheit des l^tndes einen nachhaltigen RUckschlag e rlitte n h a tte , in die Er- scheinung tra ten , da m achte sich auch bei den V ertretern dor rheinisch-wostfalischen EisenhU ttentechnik das Be-' dUrfnis nach gemeinsamer Aussprache und B eratung Uber MaBnahmen zur Forderung der gemeinsamen In te r­

essen geltend. U nter Fuhrung unserer spateren yerdienten Ehrenyorsitzenden, L o o p o 1 d H o o s o h und R e i n e r seine ZusaminenkUnfte erfolgten u n te r wachsender Beteili­

gung ziemlich regclmaBig und ihre A rbeit erwies sich zur Forderung der Erzeugung und des Absatzes yon Eiśen er- sprieBlich. Aus seiner stetigen Bahn wurde das Vereins- leben durch die starko Erregung gerissen, die u n ter unseren HUttenleuten entstand, aLs sie u n ter FUhrung von B u e c k , K o l l m a n n , C a r l L u e g , S e r v a o s , f o n S t u m r n in den 70 er Ja h ren in dio Sehutzzollbewcgung eingetreten waren und gleichzeitig dio gerade fUr unsere deutschen Verhaltnisso so Uberaus wichtige Ent])hosphorung des Eisens gelungen war. U nter diesen tiefen EindrUcken wurde im N ovem ber des Jahres 1880 d er BeschluB ge- faBt, den alten Verein, der zwei J a h re nach seiner Be- grUndung sich ais fachlicher Zweigverein dem Yerein deutscher lngenieure angeschlossen h a tte , ais selbstiindigen Vcrc-in u n ter dem Nam en „ V e r e i n d e u t s c h e r ais Vorsitzender durch m ehr ais ein V ierteljahrhundert fdhrte, sowie daB F. O s a n n d i e ' Riehtlinien fdr dio Z eitschrift angab.

1938 S tah l und E isen . Vereins-N achrichtcn. 30. J a h rg . Nr. 45.

Ein paar Ziffern mogcn dic Entw icklung, dio die deutsche E isenindustrie u n d dor Verein deutscher Eisen­

hu tten leu te seither genominen haben, yeranschaulichcn.

W ahrend ira Jaliro 1860 dio Gcsamtroheisenerzeugung des Zollyercins etw a y 2 Million Tonnen betrug und sie im Jah re 1880 auf 2*/t Millionen Tonnen gestiegen war, ist die gegenwiirtige Jahreserzeugung unseres Hochofen- betriebes nicht weniger ais 14 Millionen Tonnen. Unser Veroin, dessen M itglicderzahl bei der oben erwiihnten

Neugrundung etw a 300 betrug, ziihlt heute Uber 4600 M itglieder; unscre Zeitschrift „ S tah l und Eisen“ geht in einer Anzahl von Uber % Million Exem plaren jahrlich in alle Wolt.

Bei seiner Neugrundung bedurfte es fiir die Ftthrung der Geschiifte des Vereins keiner besonderen Raum lichkeiten;

ais ich vor anniihernd 30 Ja h ren in die Diensto des Vereins c in tra t, d a genugte fUr die U nterbringung seiner Ge- schaftstelle ein kleines im Hausc meines yerdienten Vor- giingers F r i e d r i c h O s a n n gelegenes Gartenzim m er von 3 x 4 % m >m G eviert, an dessen Stelle im J a h re 1885 bei meiner selbstandigen Uebernahm e der Geschafts- fuhrung zwei und sp ater drei R autne trate n . Diese er- w esen sich auch alsbald unzulanglich und im Jah ro 1897 wurde uns dureh die hochherzige Stiftung unseres unyer- geBhchen Ehrenm itgliedes F r i e d r i c h A l f r e d K r u p p eine ebenso unerw artete wie willkommene UnterstOtzung

dadurch zutcil, daB er uns den Ankauf des Hauses JaeobistraBe 5 ermoglichto. Obschon uns dieses Haus dam als ausreichend fUr alle Z ukunft erschien, wurdo es auch schon nach kaum ach t Ja h ren zu eng, und der Verein kaufte dann noch das N achbarhaus JaeobistraBe 3 zu und yerband beide Hauser.

Nachdem aber aus unserem taglichen Arbeits- bcdUrfnis heraus die Entw icklung der B i b l i o t h e k begonnen hatte, zcigte sich, da(3 auch das Doppelhaus nicht m ehr ausreichend fUr den laufenden Geschaftsbetrieb war, insbesondere, nachdem derselbe noch den Verlag und dio Expc- dition der Zeitschrift in sich aufgenommen h atte. E rst wenige Ja h re yorher h a tte die Biblio­

thek, dio bis dahin ais Hand- und Arbeits - B ibliothek yon

„ S t a h l u n d E is o n “ neben- am tlich yerw altet worden war, einen besonderen Fachbcam ten erhalten, und ais man m it seiner llilfe begann, der dringend no- tigen Vermehrung der Biblio- theksbestiinde groBere Aufm erk­

sam keit zu schenken, erwies sich schon bald, daB dem geplanten Ausbau der Bibliothek zu einer wirklichen cisenhttttenmiinni- schen FaehbibUothek dureh dic Raumverhiiltnis.se enge Grenzen gezogen waren, die sich schlieB­

lich ais uniibcrwindliches Hinder- nis fUr ihre gedeililiclie Entwiok- lung herausstellten, zumal da gleichzeitig Lese- und Arbeits- zim m er fehltcn, die auch nur bescheidensten Anspruchen ge- nUgt hiitten. Eine genaue Prtt- fung ergab die U ntunlichkeit eines An- oder Umbaues, so daB ais Ausweg nur ein volliger Neu­

bau Ubrig blieb. Ob e r notig sei und n ie er durcli zufiihren ware, w ar die wiehtige Frage, die den V orstand des Vercins in seiner Sitzung yom 14. F eb ru ar 1908 beschaftigte. Dio F rage wurde einmUtig bejaht, aber die Aus- ftihrung von d er Beschaffung der G eldm ittel abliangig gem acht, da die Uebernahme der Bau kosten den Verein z u sta rk belastet und seine gedeihliche F o rtarb eit ge- fiihrdet h atte. D ank dem E nt- gegenkommen der S ta d t Dussel­

dorf, die unseren H ausbesitz in der JaeobistraBe gegen einen pas- senden Bauplatz auf dem Gelandc der alten Ulanen- kaserne eintausehte, dank d er Opferwilligkcit unserer Eisen- werke und ihnen nahestehenden U nternehm en tro tz ihrer hohen Belastungen wurdo dann auch der finanziclle Teil der Frage dadurch gelost, daB dieW erke dureh eine freiwillige Umlage auf dio Erzeugung den groBten Teil der Bau- kosten zeichnoten oder sich in entsprechender Weise be- teiligten. D a n k , hcrzlicher D a n k g ilt allen unseren Freunden und Gonnem, die bei diesem AnlaB ihre An- hiinglichkeit an den Verein bekundet haben. Kein groBeres W erk yon der iiuBersten O stm ark bis Lotli- ringen und Luxem burg, yon B ayem bis zur MeereskUste h a t sich hierbei ausgeschlossen, und aufrichtige F r e u d e iiber diesen starken Erfolg bewegt mich um so tiefer, ais ich in dieser einmUtigen Beteiligung zugleich eine Anerkennung fUr die T atigkeit des Yereins erblieken zu dttrfen glaube.

D a s n e u e Q e s c h !lfts h a u s d e s Y e r e in s d e u ts c h e r E is e n h u t t e n l e u te ln D u s s e ld o r f , B r e lte S tra B e 27.

9. N o y em b er 1910. V e re im -N achrichte n. S tah l und E iso n . 1939

Die Baukommission, bestehend aus den H erren B a a r e , B e u k e n b e r g , B r t i g m a n n , ©l.sJJ-łtg, G i l l h a u s e n , M a t h i e s , M e i o r , N i e d t , R e n a c h , R o c h 1 i n g , S p r i n g o r u m , begann alsdann sofort ilire A rbeit. In Yerbindung m it ih r entw arf A rchitekt H erm ann v o m E n d t die Pliine und tiber- nahm die Ausfiihrung des Neubaues. Das u ntor Mit- wirkung des Bauftthrers H erm G a n z l i n ohnestorenden Zwischenfall errichtete H aus h a t eine F ro n t von 33 m liinge bei einer Tiefe von CO m. D er GrundriB zeigt J - F o r m ; dic Flansehen liegen an der Straflenfront bezw. der hinteren Hofseite. Zunachst ist nur der an der StraBe liegende Teil und das MittelsUick, d e r Steg, ausgefuhrt, w ahrend der hintere Teil des Baugrundes

fur etw a sp ater notwendig werdende Erw eiterung vor- behalten ist. Am 12, Mai y. J. ist d er ersto Spatenstich zu dem stattlich en Bau getan worden, und Anfang Noyember v. J . w ar er bereits m it einem schiitzenden feuersioheren Dach yersehen. D er innere A usbau wiihrte bis M itte J u li d. J ., so daB E nde Ju li die Uebersiedelung beginnen konnte. Das Bauw erk, dessen in sehlichte Form en gekleidete, gefallig wirkende Tuffstein-Fassade bis auf etw a 21 m H ohe em porstrebt, kilndet durch die an den seitlichen Grenzgiebeln angebrachten Portal-Inschriften bereits von auBen an, daB der geschaftliche innere B etrieb in zwei Teile gegliedert ist, die, zw ar zusammenwirkend und gleiche Ziele verfolgend, doch raum lich Toneinander g etren n t sind. E s ist d e r Verlag Stahleisen m. b. H., der die nach d er StraBe gelegenen B ureauraum e des Sockelgeschosses fUr sich in Ansprueh nim m t. Die Ver- einszeitschrift „S tah l und Eisen" wird hier expediert,

die Anzeigen ftir sie werden hier entgegengenommen.

AuBerdem schlieBen sich nach h in ten zu unm ittelbar an ein Teil des umfangreichen Zeitsehriftenlagers und der Paekraum , die zur Bibliothek geliorige Buch- binderei, einige B ureauraum e sowie das m odem ein- gerichtete P aten tsch riften - M agazin, welches zwecks Erw eiterung m it einem ebenso groBen, von den ubri- gen K ellerraum en gesonderten Archivkeller d irek t Yer­

bunden ist.

Der linksseitige Eingang fiihrt in das H aupttreppenhaus, d em sichunraittelbardieP fortnerstubeunddieF ernsprecher- zentrale anschlieBen und das m it der in einem Seiten- fitigel untergebrachten H ausm eisterwohnung in Yerbin­

dung stellt. Dio breite m arm orne H aupttreppe, die das

in K unstschm iedearbeit ausgefiihrtc Aufzugsgertist um- kreist, bringt uns zunachst zu den im H ochparterre ge­

legenen B ureauraum en d er Geschaftsftlhrung des Vereins, einem kleinen Sitzungsaal sowie den d am it in Verbindung stehenden Nebenriiumen und dem geraum igen, in jed er Beziehung neuzeitlich eingeriehteten Lesesaal m it d a ran ansehlieBender Bibliothek. Sam tliche im Vorderhaus gelegenen R aum e sind durch einen hellen F lu r yerbunden, dessen W andę m it von hochyerehrten M itgliedern und Gónnern gestifteten Rtlstungen und alten, guBeisernen O fenplatten aus dem 16., 17. und 18. J a h rh u n d e rt ge- schm iickt sind.

Der M ittelbau e n th a lt zunachst den von der H a u p t­

treppe d irek t erreiohbaren 75 qm groBen Lesesaal, der 32] Besuehern an yier groBen bequem en Tischen und zw ei Fensterplatzen zu gleieher Zeit Gelegenheit g ib t, die Fachbibliothek des Yereins in B enutzung zu nehm en.

B lic k in d e n L e s e s a a l d e r B i b li o t h e k d e s Y e r e in s d e u U c h e r E i s e n h u t t e n l e u te .

1940 S ta h l und E isen . Vereins-N achrichlen. 30. J a lirg . Nr. 45.

Die Beleuchtung gesehieht bei Tagc durch vier groBe Fenster von den seitlichen beiden Hofen, und des Abends dureh auf jedem Tischplatz angebrachte elek­

trische Bcleuchtungskorper, sowie fttnf groBe Dcckcn- kronen. Dem Lesesaał in der ganzen Breite angegliedert befinden sich die Bureauriłum e der Bibliothek und die BUchorausgabestelle, die m it einem d a ru n te r gelegenen w eiteren B ureauraum e des Sockelgeschosses und weiterhin m it der Buchbindcrei durch eine besondere Trcppe in Verbindung stehen. Von der Blicherausgabe fu h rt ferner einefeuersiohere Tttr unm ittelbar in die Bttchersammlung, welche auf zweokmiiBige Weise in zwei niedrige Geschosse g eteilt und m it verstellbaren eisernen Regalen, dic zum Teil die obere Zwischcndcckenkonstruktion aufnehm en, ge- fullt ist. Jedes dieser Geschosso faBt etw a 87 qm Gruiul- fliiche; das gesamte Magazin, das fUr sich dureh eine 'lYeppe in Yerbindung ste h t, zuzttglich des Patentschriftcn- lagers im SockelgesehoB und Keller, also 4 x 87 etw a 348 qm G rundflache, g e sta tte t bei Zugrundclegung der jetzigen Zunahme eine VcrgroBerung der Bibliothek noch auf etw a ach t Jahre.

D as erste ObcrgesehoB, zu welohem die H au p ttrep p e weiterftthrt, enthiilt die Zimmer fiir die H edaktcure, fa r K orrespondenz und R eg istra tu r und den etw a 87 qm haltcnden, durch sieben grolle F en ster von drei Seiten crhellten Zeichensaal m it photographischem Atelier.

Im Zeiehensaal werden die fttr die Z eitschrift „S tah l und K seń " erforderlichen Zeichnungen hergestellt.

Die Riiume des zweiten und d ritte n Obergesehosses stehen noch zur Reserve und sind daher bis auf wei­

teres yerm ietet worden. D er im zweiten ObergeschoB sieh befindende etw a 110 qm groBe Sitzungssaal, der 50 Pliitzo an einem groBen U-formigcn Sitzungstisch enthalten soli, ist zurzeit in seiner Aussehmtickung noch nicht fertiggestcllt. E r ist bestim m t, die Bilder bezw. gleich unserer heranwachsenden Jugernl zu leuchtendem Yorbilde dienen.

Noch ein p a ar W orte Ober die Bibliothek, m it d er eine Patentauslegcstelle yerbunden worden ist. Sie soli der gesam ten Oeltcntlichkeit zur Vcrfttguńg gestellt werden, ein EntschluB, der in unseren Kreisen aberall freudige Z ustim m ung gefunden h at. Hic m ortui loquuntur!

ist ein in unseren wissensehaftliehen Bibliothcken be- liebtcr Sinnspruch. N icht will ich den W ert der der Yer- gangenheit angehorigen wissensehaftliehen und technischen A rbeit unseres Fachgebietes und die lehrreichen E rfah­

rungen, dio in den D ruckschriften yergangener Ja h re niedergelegt sind, auch fttr uns gering schatzen; ein Gegenstand sorgsam ster K iego unseren B ibliothekars soli sein, nach dieser R iehtung unsere Bestiinde, die sich bis je tz t schon auf etw a 15 000 B andę belaufen, zu ergiinzen, aber in erster Linie muB fu r unsere Bibliothek dio R ichtschnur sein, daB der Techniker der G egenw art und d er Z ukunft lebt. W ir legen d ah er be­

sonderen W ert darauf, alle laufenden Veróffentlichungen n ich t n u r aus unseren deutsehen, sondern auch aus den auslandischen Fachkreisen hier der Oeffentlichkcit zu­

ganglich zu machen. W ir stehen in regem Austausch m it den Yerwandten In stitu te n des gesam ten Auslandes und u nterh alten freundschaftliche Beziehungen zu diesen.

W ir glauben aber dadurch, daB w ir dasjenige, was im A uslande in Fachkreisen behandelt wird, unycrzuglich auch hier der Oeffentlichkeit zuganglich machen, unserer Industrie, die in hartem W ettbew erb ihren Absatz im Auslande sucht und sich leistungsfiihig erhalten muB, einen D ienst zu erweisen, indem wir ihren Angehorigen Industrien sowie der proyinzialcn, stiidtisehen und sonsti- gen Bchorden sicher sein muB, zu dereń Aufgabe es gehort, die In dustrie zu fordem . —

Seine heutige GroBo y erdankt der Verein in aller- erster Linie der verstandnisvollen F orderung und auf- opferungsyollcn M itarbeit seiner Mitglicder. W eitsichtige M anner haben ihn aus der Wiego gehoben, und wahrend des halben Jah rh u n d erts seines Bestehens h a t es nie an heryorragenden V crtretern der deutsehen Eisenhtttten- technik gcfehlt, dio die L eitung und Uoberwachung der Vereinsgeschiifte (ibernommen haben. Von besonderer B edeutung fttr den Vcrein ist auch seine enge Verbindung m it der w irtschaftlichen V ertretung der Eisenindustrie durch dio Nordwestliche Gruppe gewesen und d e r Um- stand, daB so hervorragende K riifte wie B u e c k und B e u m e r an der L eitung d e r V ereinszeitschrift regen und standigen A nteil genommen haben. S pater gesolltc sich auch noch der Verein deutscher EisengieBereien hinzu, dessen G eschaftsfuhrcr D r. B r a n d t ebenso

industrie beobachten und d er zur Bildung von Vcrbiinden, V erkaufstellen und Syndikaten und Verschmelzungen von einzelnen W erken zu m achtvollen Organisationen fUhrt, h a t wohl die Frage auftauchcn lassen, ob unser Vcrcin nicht Uberlebt sei. Es h a t sich aber erwiesen, daB der Verein in der Erschcinungcn weehselnder F lucht ein fester Pol bleibt und daB im Hinblick auf die wachsen- den AnsprUche, die an die gesam te B eam tensehaft un ­ serer Eisen werke durch den scharfen auslandischen W ett­

bewerb gestellt werdon, nicht genug geschehen kann, um die wissenschaftlichc Ausbildung und die praktische K enntnis unserer Ingenieurc auf der lló h e d e r Zeit zu halten, daB die A rbeiten, die unabhiingig yon den Yer- banden der Interessengruppen fiir die Allgemcinheit des deutsehen EisenhUttonwesens zu leisten sind, sich standig mchren, und daB daher dio Aufgaben, die der Verein zu er- m ehrung des BeamtenpersonaLs des Vereins bedingt.

W ahrend ich bis zum J a h re 1887 d e r einzige Angestellto

seits dio Bedttrfnisse des praktisehen Eisenhuttenw esens erkennen und fordem und anderseits die wissenschaft- liche Forschung auf einschliłgigem Gebiet u ntersttttzen und zwischen beiden dio V erbindung herstellen soli, b ringt es m it sich, daB unser G eschaftsbctriob keinen mechanischen und schematischen C harakter h a t, sondern m ehr ais anderswo von den personlichen Lcistungen eines jeden Einzelnen abhangig ist.

N icht das geschriebene W ort ist es, das die y e r ­ bindung in der B eam tensehaft h erstellt und uns zur

9. N ovcm b or 1910. Yercin.s-N achrich ten. Stnlil und E isen . 1941

Gcsam tlcistung ftth rt, es ist das PflichtbcwuBtsein des Einzelnen und seine L ust, m itzuarbeitcn nil den groBen Aufgaben, die uns an v ertrau t sind, und (las gemeinsamo Ziel, die W ahrheit zu erforschen und d am it den wirk- lichen Bedflrinissen der E isenindustrie zu dicnen.

Den Gefuhlen des Gluckes und Stolzes, dic mich ver- zeihlichcrwcise ergriffen, ais ich das aus kleinsten Anfiingen horausgcwachsene Vereinshaus naeh seiner Fertigstellung h etrat, gesellt sieli dasjenigo d er D cm ut zu, darOber, daB icli bei diesem Bau und seiner Yorgeschichto mitwirken durfte. Bei dcm Einzug beseelt mich der W unsch, daB dic bcquemen und reichen M ittel, die uns hier zur Ver- ftlgung gestellt werden, in vollcm MaBe ausgenutzt werden, um den Zweck des Vereins zu erfUllen, und daB das H aus mehr und m ehr ein sichcrer H o rt werde fu r alle gemein- samen Bestrebungen derjcnigen Industrie, die, wenn fiir ilire BlOte gesorgt wird, unserem V atcrlande reichen Segen im In n em und politische M aehtstellung nacli auBen Bismarcks m itzuarbeitcn, und gleichzeitig nio vcrgessen,

<laB die A rbeit das Gesetz unseres Daseins, das lebcn- dige Prinzip ist, das Mcnschen und Volker vorw arts tre ib t.“

Diesen AusfUhrungen folgte lebhafter Beifall.

Der Vorsitzende, K onunerzienrat S p r i n g o r u m , fUhrte im Anschlusse hieran folgendes aus:

„JI. H .! Die AusfUhrungen des H e rm Dr. Sohrodter Vercin besonders vcrdient gem acht haben, anzubringen.

JI. H .! Sio alle wissen, wie sehr d er Verein AnlaB hat, H errn Dr. S chrodter fUr seine T atig k eit dankbar zu sein, u n d gerade am heutigen Tage will ich hervor- heben, daB H e rr D r. Schródtcr es war, dor durch die energische Verfolgung des von ihm zuerst ausgesprochenen Neubaugedankens und unermUdliche personliche Werbe- arbeit moglich gem acht h a t, was uns allen anfanglieh unmoglich ersehien. Unserem D ank hicrfUr einen Aus- druck zu geben, der, wie wir lioffen, bis in die fernsten Zeiten dauern und den koinmcnden G encrationen zum An- sporn werden w ird, w ar d er Zweck unseres Beschlusses, und ich bin uberzeugt, daB wir d am it die freudige Zu- stim m ung aller unscrer Jlitglieder finden w erden."

Ilierau f nahm das W o rt der Priisident der Koniglichen Rcgierung zu Dusseldorf W irki. Geh. O berregiem ngsrat Dr. K r u s e :

„Meine verehrten H c rrc n ! In der freundlichen BegrU- Bung, welche der H err Vorsitzende des Vereins deutscher Eisenhiittenleute den Ehrengastcn heute h at zuteil werden lassen, stand der Priisident der Koniglichen Regicrung zu Dusseldorf ari e rster Stello, Ich erseho daraus, dafi d er Yer- ein deutscher EisenhU ttenleute einen groBen W ert lcg tau f guto Beziehungen zur Koniglichen S taatsregierung, und ich glaubo versichern zu konnen, daB dies von der anderen Seite auf das herzlichste und kraftigste erw idert wird. W enigstens

„Meine verehrten H c rrc n ! In der freundlichen BegrU- Bung, welche der H err Vorsitzende des Vereins deutscher Eisenhiittenleute den Ehrengastcn heute h at zuteil werden lassen, stand der Priisident der Koniglichen Regicrung zu Dusseldorf ari e rster Stello, Ich erseho daraus, dafi d er Yer- ein deutscher EisenhU ttenleute einen groBen W ert lcg tau f guto Beziehungen zur Koniglichen S taatsregierung, und ich glaubo versichern zu konnen, daB dies von der anderen Seite auf das herzlichste und kraftigste erw idert wird. W enigstens

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