2, Die Regelung Der Urlaubsvertretung
3. Wie fteht es mit öer €rkr*nlumg roährenö C>es Urlaubs?
^Dürfen $?ranfpeitetage auf ben Urlaub ungerechnet ©erben? ©arf ber Urlaub ef©a gar in bie ßeit ber ^ranfpeit nertegf ©erben? ©eibee
¡ft ?u uerneinen. (So ©ürbe ja ben 3n>ecf bee Urlaube aufpebeti.
Slnbere ©irb bie (Sacpc, ©enn ein ©efolgfcpaftemifgiieb © d p r e n b f e i n e r U r l a u b s r e i f f r a n f ©i r b . ©ann fiept ipm f e i n 2tm fpruep auf Urlaub ober et©a eine Vergütung für biefe ^ranfpeite*
tage s©
(Srfranff ein Slngeffellter oor feinem bereite feftgelegten Urlaube*
antriff, fo fann eine Verlegung bee Urlaubee gefordert ©erben, „©enn fie bem Unternehmer sugemutet ©erben fann". ©ae 6osiaP3lmt ber
©euffepen Slrbeitefronf, bae biefe fragen betreut, iff ber Sluffaffung, bah fiep eine einheitliche Regelung niept burcpfüpren Iaht. (Se muh in ber jrage ber (Stfranfung ©dprenb ber Urlaubetage o o n J a 11 s u S a l i g e p r ü f t © e r b e n , ob bie @e©dprung einee 3ta<pur(aubee
tragbar iff. (356)
400
■ ßrtoeiferung bes Pfdni»uiige-fd>u^eei
Slrbeits* unb ©ienftlobn, fomie wieberfebrenb saf?ibare ©ntgelte für geleiftete 2irf>citen finb bis 311m 25etrag Don 150 ZRDpl monatlich b e r p f d n b u n g n t cf? t u n t e r w o r f e n . ©asfelbe gilt für jeweils ein
©ritte! bes biefe ©umme überffeigenben PTebrbetrags. ßat ber
©djufbner feinem ©begatten ober einem 23erwanbten Unterhalt 30 gewahren, fo erf?of?t fid? ber unpfanbbare Seit bes Ptebrbetrages um ein ©ecbfiei bis* auf f?öcf?ffenei 3weibrittel. PTad? einer neuen 23erorb=
nung bes Jieid?öjuffi3minifferiumö Dom 7. Sfprit 1938 fann bem
©d?u(bner auf Eintrag an bas ©oilffredungsgericbt aud? b e r p f d u b * b a r e S e i t foldjer ©infommen infoweit beiaffen werben, als bieS mit 5\ürffid?f auf ben befonberen Umfang ber gefehlicben Unterhalts*
pfiicbi geboten erfd?eint unb übermiegenbe Gelange bes ©laubigers nicht entgegenfteben. 3n erfter Xinie iff babei an finberreicbe ober an fo(cf?e ©cbulbner 3_u benfen, bie befonbers f?of?e ober befonbere sapi*
reiche Unterhaltspflichten 311 erfüllen höben.
Nachträgliche 23eränberungen in ben 23erbättniffen bes ©chulbners tonnen auf Antrag bes ©djulbners ober bes ©laubigers 3U einer er*
Weiterung; Slbanberung ober Slufbebung ber Slnorbnung bes X>oll=
ftredungsgerichtes führen.
©inngemäf? gilt biefer pfdnbungsfcbub aud? für ben Sali, baj ein
©laubiger wegen eines Unterbaltsanfpruches ben l o h n bes ©d?ulD*
ners gepfänbet f?at.
... aber feine ©dfiebungsbulbung
©je neue Regelung ffellt einen härteren ©d?uf? Derwanbtfd)aft(id?er
©inbungen bar unb foll bem ©d?ulbner wenigftens fooiel 3um leben laffen, wie er für fid) unb biejenigen braucht, für bie er Unterhalts*
pflichtig iff. §ür bie befannten Schiebungen 3tx>ifd?en ©begatten4) ober 3Wifd?en ©ater unb ©obn leiht aber aud? bie neue ©erorbnung, fron*
gemap ausgelegt, feinen © a u m . ____________________________
*) »ergteidje aud) ©eite 184 im 1938.
ßrtbifpraiiB
© a i ©eicbiarbeitigericbt f?at [ich in feiner ©ntfcbeibung 140/37 auf ben ©tanbpuntt gefleht, bafi einem ßffemann, ber bie ©efdjdfte feiner grau oerantwortlicb leitete, unbebingt ein entfprechenbei ©ebalt (baö über ber pfdnbungigrense tag) sugubiitigen fei; ei bat bie (Sbefrau oerurteilt, ben ©laubiger bei ©tannei aui biefem Slnfprud) auf eine
©etjaltiDergütung 311 befriebigen.
3n betu gleichen (Sinne bot bai Xanbeiarbeitigericbt Xeipjig am 21. (September 1938 unter 24 6 a 59/37 entfcpieben; ei oerurteilte einen ©obn, feinem ©ater, ber ein Xabengefcbaff felbffänbig leitete, ein angetneffenei ©ebalt ?u oergüten, auf bai ber ©laubiger bereiti
©efdjlag gelegt hotte. (371)
■ 2Benn man ben ©dfulbner fudfen mufp)
©ie Sluifunftigerodbrung aui ben ©telberegiftern ift Dom Zfteicpi»
minifier bei 3 nnern neu geregelt worben. ©egen eine entfpredfenbe
©ebübr müffen bie ©tetbebeborben allen gefcbdftifäbigen perfonen Sluifunft geben. iDiefe barf ftd? auf gamiliennatuen, Vornamen, bie 2Bobnung, bie lebte frühere 2Sob'nung unb bei IBegsug in einen anberen O rt bie ©fofmung in ber neuen ©3obngemeinbe erffrecfen.
©3enn ein berechtigtet 3 ntereffe an ber Sluifunft beftebt, barf ©e*
burtitag unb *ort, ©eruf, ©taatiangeborigfeit fomie gamilienftanb angegeben merben, ferner bei ©befrauen unb ©3itwen ber ©labcbem name, ber 0tame aui ber lebten früheren ©bc.
(Sine aiuihmft fann Don ber©telbebeborbe oerweigert merben, wenn nach beren pflirptgemdbem Örmeffen aui ber Sluifunftierteilung eine
©efabr für leben ober ©efunbbeit erwacbfen tonnte.
©omeit aui bem ©telberegiffer erfidjtlid? ift, barf auch Sluifunft barüber gegeben merben, ob eine perfon 3 u b e ift; über bie i f cf? * I i n g i eigenfdfaft merben Sluitünfte oerweigert.
Steine ©ebenfen bejteben gegen Sluifünfte barüber, wer Öigew tümer, B ieter ober Untermieter einei #aufei ift. Weitere Sluitünfte über perfönliibe ©erbbltniffe © ritter bürfen bagegen an prioaf*
perfonen nicht erteilt merben.
Ö i fcpeint, a li ob bie © e b ü b r e n f r a g e nicht einheitlich geregelt fei. ©ei ihr entfteben infofern 6 d)mierigteiten, a li jroei oerfchiebene
©eborbenbeffimmungen einanber miberfprechen. ©ei Dielen ©telbe*
regiftern müffen bie © e b ü b r e n i n b a r eingefihicft werben; man muh alfo ©cheibemünsen beilegen, ©rieftnarfen werben oerweigert.
©ic ©erfenbutig oon barem ©elb in ©riefumfchlagen wirb aber oon ber poff nicht gewünfcpt. Um ©erjogerungen ber Sluifunftierteilung
*) Ucrgteidfe hierüber auch ©eite 63 im Januarheft unb ©eite 186 im Wtäräheft 1938.
W IRTSCHAFTLICHKEIT 5. 6. 1933
*u oermeiben, würbe fiep bie ©d?affung einer Ginpeitegebüpr unb einer GinpeiteL@ebüprenmarte empfehlen.
■ 3utäffigfeit ber Gintnann*©efeUfcp<ift (@mb£)?
l n biefer frrittigcn Srage pat bees ifteicpsgericpt unter i i 70/37 eine bemerteneiwerte Gntfcpeibung gefällt. 3ufammen mit einem ©trop*
mann bat ein Kaufmann eine ©mb£> mit einem (Stammiapitai non 27 000 O T , unb 3 000 3ÖJT ((Strohmann) gegründet, © a ö flanje Sapital mürbe aber non ipm eingesaptt. Sluperbem gab er Der ©mb©
nod) ein ©arlepen non 60 ooo 5UJI. 3m Sonturöfalle meibete er bao'
¡Darlehen alö ©laubiger an, (tief beim Sonturonerwalter auf iXBtber»
fprud) unb erpob beepalb eine SefffMungoflage, bie bao 3teicpogerupt abgemiefen pat. ©ao ©efelifcpaftöoermögen einer fo peift e«
in ber ©egrünbung, biene ber ©efriebigung ber ©efeilfcpaftegtdubiger.
¡Die ©ereitelung biefer ©efepeo^bfiept über ben Umweg ber ein»
manngefellfcpaft tonne niept geftattet werben; bao liefe fiep mit ge»
funbem ©olteempfinben niept nereinbaren. (354‘
■ 3ft Die Ginrebe ber Verjährung fTanbeötmbrig?
Gin ©tafermeifter patte an ein ©augefepäft eine Sorberung au«
bem 3apre 1929. Gr ftagte fte 1937 — naepbem bao ©augefepaft n a i norübergepenbem Gtliegen su neuem Xeben ermaipte ein, würbe aber wegen ber Ginrebe ber injwifdfen eingetretenen ©er»
jäbrung abgemiefen. ©araufpin tuaepte er ein Gprengeriiptonerfapren gegen ben 3npaber beo ©augefcpäftö anhängig. 3n biefem iff ber
©auunternepiner wegen Verlegung ber ©tanbeoepre ?u einer Dro»
nunqoffrafe non 50 [ftPt beftraft worben; e* iff ferner bie Grwartung aubgefprotpen worben, bafj ber ©auunternepiner feiner ©erpfltcptung iu r 3ab(ung ber ©cpulb naepfomme. ©ao Gprengencpt bezeichnet bie
©erjäprungoeinrcbe alo ein nöllig unlauteres ©erhalten eines öanb»
wertere gegenüber feinem älrbeitstameraben. t3T >
■ ¡Die Grfiaffung non Soften für ein ©utaepten
Gine Partei patte in einem ©treit einen ©erbanb gutaeptiiep heran»
qegogen unb ben prosep gewonnen, ©ie nertangte jept nnpt nur bie S t e m S l W o l t a , fonbern aud, bie, bie «>r ..«« ber Ä anfprud,.
napme bes ©erbanbes entftanben finb. ©iefe uberftiegen aber bie ©e»
bübr, bie ein ©ecptsanwalt für eine folcpe
würbe- © a* ©eriept firiep bie ©ebüpren, unb bas Dberlanbesgericpt
©resben pat eine ©efepwerbe gegen biefe Gntfcpeibung surudgewiefen:
Seinesfalls tonnen bei 3 u5>bpung eine£i [ ° ^ en ©erbanbes popere Soften non ber ©egenpartei nertangt werben, a(o wenn ein Bweitci S t e a n w a it ober Patentanwalt sur Unterfiupung bes projepbenolt»
mäeptigten jugesogen worben wäre.
2fud? 5(1$ ^ammergerid?t hat fid? mit 5er ginge ber ^oftenerffattung für prioatgutad?ten in or5enfitci?en 23erfaf?ren unter 20 W 6197/37 befaßt. G$ braute 3um 9iu05rucf, 5a^ 5erartige prioatgutad?fen nidit erffattungofahig feien (bei 2irrefffad?en unb einffmeifigen Verfügungen liegt 5ie ©acf?e oft anberö, toeii hierbei @ad?t>erf?aite glaubhaft ge*
macf?t toerben müffen). Sluonahmen non biefem ©runbfaf? tonnten nur burd) befonbere Umftdnbe anertannt toerben (©egengutad?ten).
(378)
■ ©thiebutigen unter Ghegaften
©iefe höben heute meiftenö feinen Grfolg mehr. V3enn 3.23. ba$
@efd?äft auf bie grau übertragen ift unb ber Dtann nur für ein 3afd?engelb barin arbeitet, fo ift bie g o r b e r u n g gegen i hn n o d?
l an g e niet?t o e r l o r e n . Gine©ehait0hf<inbungfanntrohbem3um Biele führen, ba nach bem neuen § 850 d ber BpD in einem folcpen gaffe im Verhältnis gu bem ©laubiger eine angemeffene Vergütung für bie iDienffe be$ ©d?ulbner$ im ©efd?äft ber Gf?efrau als gefd?ul*
bet gilt. Sfllerbingo müffen aud? hier bie Vorfdfriften über bie f? f ä n * b u n g $ f r e i e © e h a 11 $ g r e n 3-e beachtet toerben.
■ Jteben ift ©über, ©thmeigen ift ... 3tteineib
3n einem bürgerlichen ©treitoerfabren hat bas Veid?$gerid?t unter i D 322/37 eine recht bemerfensmerte Vegel ausgefhrod?en:
V3enn eine Partei mäbrenb einer Beugenoernehmung toiber befferes Vfiffen ©tiilfd?toeigen bemahrt, fo fann bies unter Umffänben als Veihilfe 3um Vfeineib bes 3eugen betrachtet toerben, unb ber 23e*
treffenbe fann fxef? baburd? ffrafbar machen, ©iefer ©runbfah gilt auch bann, toenn fid? bie fd?toeigenbe Partei burd? Vefanntgabe ber V3abrt?eit toegett einer früheren f£at einem ©trafoerfahren ausfefjen
mürbe. ' (3i8 )
■ lOffenbarungöeibiVerfohren, — eine neue Verorbnung
©eht bei einem Volifirecfung$gerid?t ber Eintrag auf 31bnaf?me bes Dffenbarungseibes ein, fo ift, nad? einer Verorbnung oom l i . Vtai 1938, oor ber lierminbeffimmung oon 31mt$ megen fefoufMen, ob nach ben geführten Xiften innerhalb ber lebten fünf Bahre ber ©ehulb*
ner ben Dffenbarungseib geleiftet ober bie Verfid?erung nad? § I9d ber 3 V V abgegeben hat ober gegen ihn bie fbaft ?ur Grgtoingung ber Gibesleiffung angeorbnet ift. — Von einer Gintragung ift bem ©lau*
biger ^Tad?rid?t 311 geben. Grlebigt fid? bamit ber Eintrag, ober mar er nur bebingt beftellt, fo mirb nur bie aiusfunftsgebüffr oon 1 V V f er*
hoben. V3irb bagegen bas Verfahren meiterbetrieben, fo mirb feine 23enad?rid?figung0gebüf?r erhoben. — ginbet fid? in ben Giften feine Gintragung über ben ©d?ulbner, fo nimmt bas Verfahren ohne 25e*
nad?rid?tigung bes Gläubigers unb ohne Grhebung einer Slusfunfts*
gebühr feinen gortgang.
W IRTSCHAFTLICHKEIT 5. 6. 1933