• Nie Znaleziono Wyników

Der Gesetzentwurf betreffend den Versicherungsvertrag. *

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 23, No. 23 (Stron 42-47)

Von D r. W. Beum er.

N achdem das G esetz vom 12. Mai 1901 die | F ra g e n ü b er die Z u lassu n g , die B e au fsic h tig u n g und den G esc h äftsb e trieb d er p riv a te n V ersic h e­

ru n g s -U n te rn e h m u n g e n g e re g e lt h a t , v e rsu c h t d e r h ie r z u r B e sp rec h u n g ste h en d e G e se tz e n tw u rf die R e ch te und P flich te n g ese tz lic h festz u le g en , die dem V ersic h eru n g sn eh m er — oder, w ie der E n tw u rf ihn n e n n t, dem V ersic h erten * * — und dem V e rsic h e re r aus dem V e rsic h e ru n g sv e rtra g erw achsen. D iese A ufgabe is t keinesw egs eine le ich te, da in den L an d e sg e se tz e n d er deutschen E in z e lsta a te n n u r A n sä tz e e in e r den V ersic h e­

ru n g s v e rtr a g betreffenden G ese tz g eb u n g v o rh a n ­ den sind, und auch die G e se tz g eb u n g des A us- I la n d es noch kein V e rsic h e ru n g sre c h t h e rv o r­

g e b ra c h t h a t. F ü r die Schw eiz lie g t aus dem J a h r e 1 9 0 2 d er E n tw u rf eines S chw eizerischen B u n d e sg esetz es ü b er den V e rsic h e ru n g sv e rtra g vor. B ei dem deutschen E n tw u rf h aben den M otiven zufolge die g e se tz lic h e n V o rsch riften , w ie sie z u rz e it in D eu tsch la n d g e lte n , die e rfo rd e rlic h e B e rü c k sic h tig u n g g e fu n d e n , n ic h t m inder die d urch den b ish e rig e n G esc h äftsb e trieb d e r V e rs ic h e ru n g s - U n tern e h m u n g en und durch die P ra x is d er G eric h te au sg eb ild ete n G ru n d ­ sä tz e , so w eit sie sich als zw eck m äß ig b e w ä h rt haben. A ußerdem is t die re ic h e in - und a u s­

län d isch e L ite r a tu r ü b e r V e rsic h e ru n g sre c h t b e ­

* Referat, ersta tte t in der V orstandssitzung der

„N ordw estlichen Gruppe des V ereins deutscher Eisen- und S tah lin d u strieller“ am 5. N ovem ber 1903.

** Im G esetzentw urf ist n u r vom „V ersicherten“

und vom „V ersicherer“ die Rede. Zweifellos ist es praktischer, s ta tt „V ersicherter“ zu sagen „V ersiche­

rungsnehm er“, da die erstere Term inologie beispiels-

,

weise bei Lebensversicherungen das in B etrach t kom­

mende V erhältnis vielfach g ar n ich t deckt. Auch ist in dem Gesetz vom 12. Mai 1901 der A usdruck „V er­

sicherungsnehm er“ vorhanden.

n u tz t; auch sind G u ta c h te r aus dem K re ise der V e rsic h e ru n g sg e b e r und -nehm et- sow ie aus d er p ra k tis c h e n J u ris p ru d e n z g e h ö rt w orden. N ic h ts­

d esto w en ig e r w ird man sich n ic h t w un d ern dürfen, daß d ie ser, ein e M aterie g an z neu reg e ln d e G e se tz e n tw u rf m ann ig fach e A ngriffe e r fä h r t, und daß er m anchen V e rsic h eru n g sn eh m ern vielfach n ic h t w eit g en u g , den V ersic h eru n g sg esellsch afte n dag eg en zu w e it g e h t. N ach den M otiven ist der E n tw u rf von d er V o ra u sse tz u n g au sg eg a n g en , daß beim V e rsic h e ru n g sv e rtra g der V e rsic h e ru n g s­

nehm er im allgem einen d er sch w ä ch e re T e il sei und an G e sc h ä ftse rfa h ru n g dem V ersic h erer n a c h ­ steh e. M it R ü c k sic h t h ie ra u f hab e d e r E n tw u rf da, wo es zum S ch u tz beso n d ers w ic h tig e r I n t e r ­ essen d er V ersic h eru n g sn eh m er n o tw en d ig e r ­ schien, seine V o rsch riften m it zw in g e n d er K ra ft a u s g e s ta tte t. A uf d er än d e rn S eite k o n n te man sicli a b e r d er T a ts a c h e n ic h t v ersc h lie ß en , daß die V e rsic h e ru n g im L a u fe d er Z e it ih re T ec h n ik vervollkom m net, ih re F o rm en v e rm e h rt u n d au s­

g e b ild e t, ih r A n w en d u n g sg eb iet e r w e ite r t und d am it eine hohe B e d eu tu n g fü r d as g esam te W irtsc h a fts le b e n gew onnen h a t, d eren E n tw ic k ­ lu n g g e g e n w ä rtig noch in vollem F lu sse befind­

lich ist. D eshalb m uß die G ese tz g eb u n g je d e M aßnahm e verm eiden, die in diese E n tw ic k lu n g hem m end und stö re n d ein g re ifen k ö n n te , was d urch eine H äu fu n g z w in g e n d er V o rsch riften zw eifellos g eschehen w ürde. D as G esetz vom 12. M ai 1 9 0 1 , b etreffend die A u fsich t ü b e r die p riv a te n V e rsic h e ru n g s-U n te rn e h m u n g e n , b ie te t j a fü r solche V o rsc h rifte n auch einen te ilw eisen E r s a t z , da die A ufsich tsb eh ö rd e ein er G esell­

sc h a ft die Z u la ssu n g zum G esc h ä ftsb e trie b e v e r­

sa g en k a n n , w enn nach dem G esc h äftsp lan , zu dem auch die allg em ein en V ersic h eru n g sb ed in g u n - gen geh ö ren , die I n te re s s e n d er V ersich eru n g

s-1. Dezember 1903. D er G esetzentw urf betreffend den Versicherungsvertrag. Stahl und Eisen. 1347

1348 Stahl und Eisen. Der G esetzentwurf betreffend den Versicherungsvertrag. 23. Jahrg. Nr. 23.

1. Dezember 1903. Der G esetzentw urf betreffend den Versicherungsvertrag. Stahl und Eisen. 1349

1350 Stahl und Eisen. Der G esetzentw urf betreffend, den Versicherungsvertrag. 23. Jahrg. Nr. 23.

1. Dezember 1903. E in e bedeutsame K un dgebu n g gegen die Schiffahrtsabgaben u sw . Stahl und Eisen. 1351

— auch vom S ta n d p u n k t des V ersic h e ru n g s­

n eh m ers aus g esp ro c h en — k lu g sind, das ist eine an d e re F ra g e . Sie e rs tre c k e n sich u. a.

a u f die B e se itig u n g d er o b lig a to risc h en S e lb st­

v e rsic h e ru n g und der W ie d e ra u fb a u - bezw . W ie d e rh e rste llu n g sk la u s e i, a u f die F o rd e ru n g d er U n g ü ltig k e it e in e r V erein b a ru n g , die die a n te ilig e V e rsic h e ru n g eines In te re s s e s bei einem ä n d e rn V ersic h erer e rsc h w e rt oder unm öglich m acht (M itv e rsich e ru n g ), a u f B e se itig u n g d er m it d er V ersic h e ru n g d er notleidenden R isiken v erb u n d e n en M ißstände, a u f A usdehnung d e r im G esetz v o rg esch rieb en en F r is te n und zw ingende G e sta ltu n g a lle r d erje n ig en P a ra g ra p h e n , durch die d er G e se tz g e b e r eine E rw e ite ru n g d e r V er­

pflichtungen d er V ersic h e ru n g s - G esellsch aften vorgesehen h a t , insbesondere E in sc h lu ß der R e ttu n g s- und R e g u lie ru n g sk o sten in die V er­

sic h eru n g , A usdehnung d er V ersich eru n g a u f in ­ d ire k te S achschäden, E in sc h lu ß a lle r E x p lo sio n s­

schäden, sow ie d er bei einem A u fru h r oder L a n d e sfrie d en sb ru ch en tste h e n d e n B rän d e , E in ­ sc h lu ß d er A u fräum ungskosten usw . usw . Solche F o rd e ru n g e n sehen sich a u f dem P a p ie r j a w u n derhübsch für die V e rsic h eru n g sn eh m er a n ; es f ra g t sich n u r, ob die K osten d er F e u e r­

v e rsic h e ru n g sich n ic h t g an z w esentlich erhöhen w erden, w enn d e ra rtig e F o rd e ru n g e n g e se tz lic h fe stg e le g t w ü rd en . D enn eine R e n te w ollen die V ersic h eru n g s - G esellsch aften doch sc hließlich b e re c h tig te rw e ise auch aus ihrem B e trie b e h e ra u s ­ w irtsc h a fte n , und eine solche E rh ö h u n g ih re r L e istu n g e n w ürde u n te r U m ständen eine P rä m ie n ­ höhe z u r F o lg e haben, die sich doch v ie lle ich t se h r u n angenehm fü h lb a r m achen k ö n n te ; denn schon die B estim m ungen des E n tw u rfs sehen

Eine bedeutsame Kundgebung

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 23, No. 23 (Stron 42-47)

Powiązane dokumenty