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Gottlieb, Pharmakologische Untersuchungen über die Stereoisomerie der Cocaine

Eine vergleichende Unters, der Chlorhydrate von i- u. d,l-Cocain, d- u. d,l-ip-Cocain führte zu folgenden Feststellungen über den Einfluß der cis-Trans- u. der opt. Iso- raerie auf die physiol. W rkg. Zur Ergänzung wurde auch ein Vergleich zwischen Tropacocain u. Benzoltropein herangezogen (vgl. Wi l l s t ä t t e b u. Bo d e, Li e b i g s

Ann. 3 2 6 . 42; C. 1 9 0 3 . I. 841). Das d,-^-Cocain erwies sich bei subentaner An­

wendung nur halb so giftig auf das Zentralnervensystem wie das 1-Cocain, als Leitungsanästheticum ungefähr doppelt so wirksam. Als Oberfläcbenanästheticum ist es weniger aktiv. Das d,i^-Cocain gleicht also in seinem Verh dem Novocain.

Es ergibt sich daraus, daß das Anästhesierungsvermögen an den peripheren Nerven- clementen u. die Giftwrkg. am Zentralnervensystem von verschiedenen Eigenschaften des Cocainmoleküls abhängen. W esentlich giftiger als die d,i^-V erb. ist das l,i// Cocain; die rac. Verb. steht in der Mitte. D a d,1-Cocain sich im Vergleiche mit seinem linsdrehenden Anteil wesentlich ungiftiger erwies, so ist zu vermuten, daß der noch unbekannte rechtsdrehende Anteil des Racemkörpers gleichfalls leichter entgiftet wird als der andere. W ahrscheinlich wird die verschiedene Entgiftbarkeit der Cocainisomeren auf ihre verschiedene A ngreifbarkeit durch gleichfalls opt.-akt.

epezif. Fermente bedingt. — Benzyl-i^-tropin anästhesiert stärker als das Benzoyl- tropin. Das Anästhesierungsvermögen von l/yt-Cocain ist nn r etwa halb so groß wie beim 1 Cocain. Aus dem Anästhesierungsvermögen des d,l- u. 1-Cocains folgt, daß das AnästheBierungsvermögen des d-Cocains Dur wenig von dem des l-Cocains abweicht. Die Best. des Teilungskoeffizienten bei Sättigung (==■ Verhältnis der Sättigungskonz, der freien Base in ö l u. W.) ergibt einen ausgesprochenen Parallelis­

mus von relativer Fettlöslichkeit u. anästhesierender W rkg. Wenn man die Iso­

meren nach der Reihe ihres ansteigenden AnäBthesierungsVermögens anordnet, so nimmt die relative Öllöslichkeit unter den Cocainen in der gleichen Reihenfolge iu. Besser noch stimmt die Fettlöslichkeit mit der W irkungsstärke der Isomeren überein, wenn man sie ohne Rücksicht auf die Wasserlöslichkeit betrachtet. Dann entspricht der bedeutenden Verstärkung der W irksamkeit von den 3 ersten Gliedern der Reihe zum d,r^-Cocain eine sprunghafte Steigerung der Öllöslichkeit. Aus dem erheblichen Unterschied des Anästhesierungsvermögens des 1- u. d,i^-Cocains ist jedoch zu schließen, daß für das Zustandekommen der Anästhesie neben der

rela-V. 3. 27

4 1 0 E . 4. Ti e b p h y s i o l o g i e. 1 9 2 3 . H I.

tiven Lipoidlöslichkeit auch noch ehem. oder phyaikal.-chem. fikk. eine Bolle spielen.

Die Lipoidlöslichkeit kommt nicht oder nur sekundär in Betracht für die zentrale Erregungswrkg. der Coeaine. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharm ak. 97. 113—46.

Heidelberg.) Gu g g e n h e im.

D avid I. M aoht, E in Beitrag zu den chemisch-pharmakodynamischen Be­

ziehungen von Atropin und Homatropin. Die eingehendere Unters, der Wrkgg. von Homatropin (Mandelsäuretropein) hat wesentliche Abweichungen vom Wirkungs- typus des Atropins ergeben. W ährend von diesem schon kleine Gaben die Vagus­

endigungen im Herzen völlig lähmen u. dam it, bezw. durch den Fortfall der n.

Vagusbemmung im allgemeinen den Blutdruck steigern, vermögen äquivalente u.

selbst größere Mengen Homatropin jene Lähmung nicht zu erzeugen u. bewirken sie Fallen des Blutdrucks infolge deutlicher Gefäßerweiterung. Bzgl. der Eontraktions­

hemmung u. Tonusaenkung an glattmuskeligen P räparaten ist Homatropin wirk­

samer als Atropin, u. während die Spaltprodd. des Atropins, Tropin u. Tropasäurs, weder für sich noch im Gemenge miteinander diesen charakteriBt. Effekt hervor- rufen, iEt Handelsäure schon in Form ihrer Salze u. Ester dazu imstande (vgl.

nächst. Bef.). Dieser Komponente scheint sowohl die letzterwähnte als auch die mydriat. Wrkg. des Homatropins wesentlich zuzuschreibeu, was sich aus den vom Vf- früher festgestellten Eigenschaften verwandter Benzylderivv. erklärt. (Journ.

Amer. Pharm. Assoe. 11. 882—96. 1922. Jo h n s Ho p k i n s Univ.) Sp i e g e l. D avid I. M a ch t, Eine pharmakologisch0 Untersuchung von Bcnzaldehyd und Mandelsäure. Benzaldehyd ist wenig giftig, dabei von folgenden wichtigen Wrkgg.:

Tonuämindernd u. kontraktionshindernd auf glatte Muskeln, örtlich anästhesierend, antiseptiseb. Mandelsäure teilt die antispasmod. W rkg. auf den glatten Muskel, in den Estern stärker als in den Salzen. Beide Verbb. schließen sich in der Haupt-wrkg. anderen Benzylderivv. an. (Journ. Amer. Pharm. Assoe. 11. 897— 904. 1922.

Jo h n s Ho p k i n s Univ.) Sp i e g e l.

E . E ost, Die Atropin- und die Digitaliswirkung am Froschherzen bei verschie­

denen Temperaturen. Der Ablauf der unters. Muskarin- u. Digitaliswrkg. auf das Froschherz wird wesentlich mitbestimmt durch die Temp. der Umgebung u. des Inneren des Frosches. Erniedrigung der gewöhnlichen Temp. (15—20°) durch tage­

lange Eiskühlung läßt die Musearinwrkg. einheitlicher u. gleichmäßiger ablaufen u. so z. B. die Wirksamkeit atropiuartig wirkender Drogen u. Zubereitungen im Froschvers. zuverlässig prüfen. Auf die Strophanthinwrkg. am Froschherzen übt die Erhöhung der Temp. auf über 20° einen geringen reaktionsbeschleunigenden Ein­

fluß aus; in den Verss. mit Digitalisinfus war dagegen ein solcher Einfluß weit unsicherer und in seiner Stäike nicht vorauszusagen. Die Digitaliswrkg. läuft am besten innerhalb einer optimalen, für verschiedene Jahreszeiten verschiedenen Temperaturbreite ab, die sich aber zurzeit noch nicht einwandfrei umgrenzen läßt.

Größere Schwankungen (Eiskühlung, Umgebungstempp. über 28°) hatten im wesent­

lichen die gleiche W rkg.: das Herz erschlaffte, die Kontraktionen nahmen diastol.

Charakter an, der Frosch wurde für messende Unterss. unbrauchbar. Da3 kurz­

fristige Wertbestimmungsverf. Fo c k e b ist mit grundsätzlichen Unsicherheiten behaftet und steht deshalb hinter den Stundenmethoden oder zeitlosen Prüfungsverf. für Digitalisstoffe zurück. Eine Berücksichtigung der Tem peratur Verhältnisse bei messenden Verss. ist als unerläßlich anzusehen. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak.

97. 386—402. Berlin.) Gu g g e n h e i m.

- 0. L oew i und J. S o lti, Über die W irkung von Pilocarpin und Atropin auf den quergestreiften Muskel. Pilocarpin u. Atropin haben eine W rkg. auf die n.

Funktion der quergestreiften Muskeln, ersteres in einer Konz, von 0,2% , letzteres von 0,02% aufwärts. Ihre Wrkg. ist nicht antagonistisch. Sie ist verschieden je nach dem lonenmilieu, a) in Bingerlsg. ist die Kontraktionshöhe deutlich, wenn

1923. m .

E.

4. T i k b p h y s i o l o g i e . 4 1 1 auch wenig gesteigert, b) in Ca-freier Lsg. tritt allmählich Abnahme der E rregbar­

keit bis su deren völliger Vernichtung ein; Ca-Zugabe hebt sie dann wieder bis zur Norm. Auch die Veratrinwrkg., die sich bei der Kröte nicht nur in der charakterist. Kontraktion, sondern auch in Steigerung der Kontraktionshöhe äußert, wird durch Piloearpin ebenso wie durch Atropin aufgehoben, u. zwar die Ver­

langsamung der Erschlaffung lange vor der Steigerung der Kontraktionshöhe. Die Wrkg. von Pilocarpin besteht nicht in einer Sensibilisierung für K. In K-haltiger NaCl-Lsg. ist die Perm eabilität für P ,0 6 kleiner, in Ca-haltiger NaCl-Lsg. größer als in reiner NaCl-Lsg. In piloearpin- u. atropinhaltiger NaCl-Lsg. ist die Perm e­

abilität für PjOj kleiner als in reiner NaCl-Lsg.; die durch diese Gifte gesetzte Permeabilitätsänderung gibt danach keine Erklärung für ihre W rkg. Auch die durch KCl u. CaCl, gesetzte Permeabilitätaänderung wird nicht als Ursache der Wrkg. dieser Ionen aufgefaßt. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak. 97. 272—84.

Graz.) Gu g g e n h e i m.

B. v. Issekutz, Über die Ursache der Digitalis giftfestigkeit des Krötenherzens.

Am Krötenherzen wirken die Digitalisglykoside (G-Ströphanthin) 2 0 — 5 0 mal schwächer als an Froschherzen. Betreffs der Ca-Empfindlichkeit zeigen die beiden Herzarten keinen Unterschied. Die negativ chronotrope u. dromotrope W rkg. der Digitaliskörper auf die Krötenherzen ist ausgesprochener. Die starke Abnahme der Frequenz verzögert die Entw. der systol. K ontraktur, manchmal kommt sogar das Herz auf der Höhe der negativ chronotropen u. dromotropen W rkg. in diastol.

Stillstand; häufiger tritt aber der systol. Stillstand ein. Zwischen Ca- u. Digitalis- wrkgg. ist derselbe Zusammenhang auch an Krötenherzen wie an den Esculenten- herzen vorhanden. Die Erschöpfungsverss. zeigen, daß die Krötenherzen aus den konz. Glycosidlsgg. nicht wesentlich mehr aufnehmen, alB die Froschherzen aus den 2 0 - 5 0 mal verd. Lsgg. Die Giftfestigkeit des Krötenherzens wird hauptsäch­

lich durch diese verminderte Perm eabilität des Herzmuskelsarkolemms verursacht.

(Pf l ü g e r s Arch. d. Pbysiol. 1 9 8 . 4 2 9 — 3 8 . Szegedin.) Gu g g e n h e i m. Alfred A rnstein und F ritz R e d lic h , Über den Einfluß des Adrenalins und des Ergotamins auf die Diurese beim Blasenfistelhund. Subcutane Injektionen von Ergotamin u. von Adrenalin bewirken deutliche Hemmung der W.- u. NaCl-Diurese beim Blasenfistelhund. Diese Hemmung ist nicht auf Störung der Resorption zurückzuführen. Änderungen der Durchblutungsverhältnisse der Niere allein können die Diuresehemmung nicht restlos erklären. Die Adrenalin- u. Ergotaminhemmung läßt sich durch osmot. kräftig wirksame Stoffe wie Harnstoff u. N a,S 04 aufheben.

Ergotoxin hebt die Adrenalinhemmung der Diurese nicht auf, sondern verstärkt sie zumeist Die Adrenalinhemmung der Diurese scheint ihren Grund hauptsächlich darin zu haben, daß die Gewebe, sei es auf mechan. W ege (durch lang anhalten­

den Krampf der kontraktilen Elemente der Blut- u. Lymphcapillarcn), sei es durch physikal.-chem. Beeinflussung (Erhöhung der Quellbarkeit), das ihnen zugeführte W. festhalten. In ähnlicher W eise dürften auch bei der Ergotaminbcmmung der Diurese neben dem Gefäßkrampf vorwiegend Veränderungen in den Geweben eine Rolle spielen. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak. 97. 15—29. Wien.) Gu g g e n h e i m.

S. de Boer, Die lolcale Applikation des Strychnins a u f das Rückenmark. Aus den an Katzen bei lokaler Applikation von Strychnin an verschiedenen Rücken­

marksgebieten ausgeführten Bestst. der hyperrefiektor. Felder Dermatome wird ge­

schlossen, daß man es bei der alleinigen dorsalen Vergiftung mit einer teilweisen Vergiftung der Schaltneuronen zu tun hat u. bei der dorsalen u. ventralen Ver­

giftung mit einer Vergiftung der ganzen Schaltneuronen mit allen Kollateralen u. End­

bäumchen. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharm ak. 97. 30—3 7 . Amsterdam.) Gu.

C, Amsler, Beiträge zur Pharmakologie des Gehirns. Das Ausbleiben der Berzbemmung bei elektr. Reizun'g des Ischiadicus am morphinisierten u.

curari-2 7 '

412 E. 4. T i k b p h y s i o l o g i e . 1 9 2 3 . H I.

sierten Tier ist nicht der Ausdruck einer Lähmung des Vagus durch Curare oder Morphin, sondern kann nur die Folge eines elektiven Eingreifens des Morphins ia den prävagalen Teil des Schmerzreflexbogens sein. Beim dekortiziertcn Tier bleibt die Vagushemmung nach einer schmerzhaften Reizung nach Morphindarreichung unverändert bestehen. Da aber der Reflex des SchmerzschreieB beim n. Tier durch Morphium in den Zentren der Schmerzempfindung selbst aufgehalten wird, so kann geschlossen werden, daß die durch Schmerzschreie auslösbare Hemmung der Herr- tätigkeit beim n. Tier an die Schmerzempfindung geknüpft u. durch diese bedingt sei u. also kein bloßer Reflex sein könne, Bondern die Bedeutung eines echten Schmerzzeichena haben müsse. — Aus den an großhirnrindenlosen Kaninchen u.

Vögeln ausgeführten Vcrss. ging hervor, daß das durch Apomorphin ausgelöste Zwangsnagen u. Zwangspicken an subkortkialen Elementen augreift, worin diese Apomorphinwrkg. der Brechwrkg. entspricht, die an anderen Versuchstieren (Hunden) ausgelöst wird. Die Zwangseracheinungen sind jedoch im Gegensatz zur Brechwrkg. an die Intaktheit der Corpora striata gebunden. Große Dosen von Apomorphin bewirken an dekortizierten Tieren eine LähmuDg, welche auf die Ausschaltung der spontanen unwillkürlichen motor. Innervation im Thalamus opticus zurückzuführen ist. Normale nicht entrindete Meerschweinchen werden durch Apo­

morphindosen (0,015 g) erregt. E rst sehr große Dosen (0,04 g) bewirken nach vorübergehender Erregung Lähmung. Die Erscheinungen werden mit dem Verlauf assoziativer Bahnen von der Rinde nach dem Thalamus opticus in Zusammenhang gebracht. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak. 97. 1—14. Riga.) Gu g g e n h e im.

H ans H andovsky, Strophanthinwirkung am Froschherzen unter verschiedenen Bedingungen. Die Wrkg. des Strophanthins auf das in situ durchströmte Frosch- herz wird nicht wesentlich modifiziert, wenn man den kolloidalen Zustand der Herzelemente dadurch verändert, daß man in der Durchströmungsfl. das NaCl durch isoton. Mengen NaSCN, N aJ u. Na,SOt ersetzt. In NaS- u. NaCNS- Mischungen (ohne Strophanthin) arbeiten die Herzen besser als in gewöhnlichem Froschringer. Sie sind jedoch gegen Belastung empfindlicher u. erschöpfen sich sehr schnell (besonders mit NaSCN-Mischung). In Na,SO*-Mischung arbeiten Bie Behr träge, meist gar nicht. Man kann also sagen, das Strophanthin macht das Herz für die durch fremde Anionen bewirkten Veränderungen weniger empfindlich, wenn schon diese Veränderungen im Prinzip auch noch nach der Strophanthin­

darreichung zum Ausdruck gelangen. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak. 97. 171

bis 182. Göttingen.) Gu g g e n h e im

H erm ann F rie d ric h G rünw ald, Über Scillaren. Nach Versuchen am isolierten Froschherzen. Die Wrkg. des Scillarens auf das isolierte Froschherz ist der des Strophanthins ähnlich; sie ist charakterisiert durch Verlangsamung der Schlagfolge des Ventrikels, Überleitungsstörung, häufig mit Halbierung der Pulszahl, schließlich Stillstand in Mittelstellung oder seltener in Systole u. positiv inotrope Vorhofswrkg.

Durch Ca wird die Scillarenwrkg. nicht verstärkt; in Ca-freiem Ringer ist Scillaren ebenfalls wirksam u. bringt das nach längerer Einw. von Ca-freiem Ringer kaum mehr schlagende Herz zur kräftigen Erholung. Ca-Kontraktur kann durch Scillaren verhindert bezw. aufgehoben werden. Zwischen Strophanthin u. Scillaren besteht ein PseudoantagonismuB derart, daß bei kombinierter Anwendung dieser beiden Mittel das Auftreten der Strophanthinkontraktur verhindert u. eine bestehende Stro­

phanthinkontraktur durch Scillaren gelöst werden kann. In K-freiem Ringer be­

wirkt Scillaren Kontraktur, die durch Ca-freie Ringer aufgehoben werden kann.

Eine autagoniBt. Wrkg. des K gegenüber dem Scillaren besteht nicht. Am automat schlagenden Ventrikel ist der Ablauf der Scillarenvergiftung sowohl in Normal- ringer als auch in Ca- oder K-freiem Ringer gegenüber dem am ganzen Herzen im wesentlichen unverändert. Die Scillarenwrkg. ist nicht durch eine Sensibilisierung

1923. m . E . 4 . T iE R P irrBi o l o g i e. 4 1 3 des Herzens für Ca oder K zu erklären, doch besteht allem Anschein nach eine Affinität zwischen Ca u. Sciilaren, die eine Störung des Ionengleichgewichtes iwischen Ca u. K zur Folge hat n. für das Zustandekommen der Seillarenwrkg.

von entscheidender Bedeutung ist. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak. 97. 156 (0.

Wlen.) Gu g g e n h e i m.

A. J. Boekelm an, Experimentelle Untersuchungen Hier die W irkung des Chinidins leim Vorhofflimmern. Am isolierten Kaninchenherzen fanden sich fol­

gende Wrkgg. des Chinidins: Frequenzahnahme der Vorhöfe u. Kammern, Eowohl hei noimaler Reizleitung als bei totalem Block. Allmähliche Abnahme der Kon­

traktionsgröße, welche an den Kammern stärker ausgesprochen ist als an den Vor­

höfen. Meistens erfolgt im Anfang eine geringe Vergrößerung der Kontraktionen.

Starke Verminderung der Empfindlichkeit für farad. Reize, zunehmend mit der Daser der Chinidineinwrkg.. Schließlich kann man die Vorhöfe selbst mit den stärksten farad. Strömen nicht mehr in Flimmern versetzen. Verlängerung der Überleitungszeit. Die Chinidinwrkg. ist beim Auswaschen mit Locke-Ringerscher Fl. nur teilweise reversibel; sie wird am isolierten Herzen durch Atropin nicht beeinflußt. (Pf l ü g e k b Arch. d. Physiol. 198. 615—32. U trecht) Gu g g e n h e i m.

David I. M acht, Eine pflanzenpharmakologischen Untersuchung einiger Isomeren.

Fortsetzung der Verss. an Lupinenkeimlingen (vgL Ma c h t u. Li v i n g s t o n, Journ.

Ren. Physiol. L 573; C. 1 9 2 2 . III. 1091). N. u. prim. Alkohole sind toxischer als sek. u. solche mit verzweigter K ette. Von Campher, Chinin, Cinchonin sind die 1-Formen giftiger als die d-Formen. Dies gilt auch für Wachstum von Schimmel­

pilzen u. Bakterien u. stimmt mit dem Verh. gegenüber tier. Geweben überein.

(Proc. of the.soc. f. exp. biol. and med. 2 0 . 35. 1922. Baltimore, Jo h n s Ho p k i n s

Univ.; Ber. ges. Physiol. 17.263. Ref. Fr o m h e b z.) Sp i e g e l. E. Rothlin, Über das Ergotamin, ein spezifisch wirksames Alkaloid aus dem Mutterkorn. Ergotamin zeigt auch beim Kaninchen in vivo am graviden Uterus spezif. Wrkgg. ohne wesentliche Beeinflussung des Carotisdruckes. Auch andere für Secale charakterist. Einflüsse (auf Blutdruck, Vaguserregbarkeit, Motilität des Magendarmkanals, Vasomotoren) lassen sich bei richtiger W ahl der Dosierung u.

der Tierart nachweisen, ebenso charakterist. tox. Erscheinungen. Es muß daher Ergotamin ah Träger der Secalewrkg. angesprochen werden, nicht Histamin oder Tyramin. (Schweiz, med. Wchschr. 5 2 . 978—81. 1922. Basel, Chem. F abrik vorm.

Sandoz; Ber. ges. Physiol. 17. 263—64. Ref. Ko c h m a n n.) Sp i e g e l

David I. M acht, Physiologische und pharmakologische Untersuchungen der Prostata. IV. Die Reaktion der Prostatamuskeln a u f Pharmaca. (III. vgl. M a c h t U. B lo o m , Journ. of urol. 5 . 291; C . 1 9 2 1 . III. 498.) Auf Prostatasehnitte von Mensch u. verschiedenen Tieren wirkten Nicotin nicht, sympathicotrope Mittel (Epinephrin, Ergotoxin) mit mächtiger Kontraktion, paraBympath. (Pilocarpin, Physo- stijni», Muscarin, Atropin) nahezu wirkungslos, außer am Kaninchenorgane, lia stark u. anhaltend kontrahierend, Papaverin erschlaffend. (Journ. of urol. i- 407 bis 415. 1922. Baltimore, J o h n s H o p k i n s U niv.; J a m e s B t j c h a n a n Bb a d y urol.

inst.; Ber. ges. Physiol. 1 7. 237. Ref. S c h w a r z . ) S p i e g e l . E lizabeth P a u lin e W o lf, Experimentelle Untersuchungen über Entzündung.

II. Experimentelle chemische E ntzündung in vivo. (I. vgl- Journ. Exp. Med. 34.

315; C. 1922. I. 304.) Verss. am Mesenterinm von W interfröschen n a c h Co h n h e i m

mit 0,005—20°/0 ig. Lsgg., an weißen Mäusen nach intraperitonealer Injektion von 0,25 ccm l° /0ig. Lsg. Außer makroskop. Veränderungen wird besonders beobachtet, ob die Zahl der aU3 deu Blutgefäßen in das Mesenterium auswandernden Zellen rsnimmt Wa a h Chlorid, Tartat, Laktat, Mono-, D, Triphosphat, Citrat, D i-earbonat, Sulfat wirkt nicht entzündlich, Cinnamat ganz leicht, ebenso Triphosphat etwas durch seine Alkalinität, N a J verursacht am Frosch fl. Transsudat mit ge­

4 1 4 E . 4 . Ti k e p h t h t o l o g i e. 1 9 2 3 . H I.

ringer Zellvermehrung bei Konz, über 5%. Das JüT-Ion w irkt kaum stärker, mit K J etwas stärkere Hyperämie, geringe Leukocytenauswanderung nur bei der Maus, ebenso beim Ca-Ion, wo nur Chlorid u. Citrat etwas stärker entzündlich wirken, dagegen Carbonat, Tartrat, Cinnamat nur als Fremdkörper; geringe Hyperämie bei der Maus durch Laktat; Citrat verursacht nur Verlangsamung de3 Blutstroms u.

Diapedese, das Cyanid nichts. Von Afp-Salzen verursacht nur Citrat akt. Hyper­

ämie. Sr CT, wirkt leicht entzündlich, ebenso im Gemisch zu gleichen Teilen mit M gSO f BaClj, u. BaSO< wirken höchstens als Fremdkörper. Hg CI, wirkt nur zellschrumpfend, HgNO, ganz leicht entzündlich, Hg-Salicylat nicht.

Milch-, Nuclein-, Harnsäure wirken nicht entzündlich, dagegen verursacht Ölsäure eine ausgesprochene Erweiterung der Darm- u. Mesenterialgefäße; F ibrin- Btränge um die Gefäße, vermehrte Zellzahl im Mesenterium. Glykokoll, Alanin, Phenylalanin, Glutaminsäure, Aminovaleriansäure, Tryptophan, Tyrosin-HCl ver­

ursachen bei der MauB, nicht beim Frosch, leichte Entzündung (Vermehrung der Polymorphkernigen), H istidin nur Diapedese roter Blutkörperchen. Tyramin wirkt nicht entzündlich, verursacht aber eine Verklumpung der Blutkörperchen in n e rh alb der kleineren Arterien u. Venen. Histamin verursacht deutliche Entzündnng.

Morphin u. -sulfat, Codein u. -hydrochlorid, CTmiinsulfat u. -disulfat, Strychnin- sulfat, Bruo'nsulfat, Co/fetnsulfat u. .-eitrat, Heroin u. -sulfat wirken nicht ent­

zündlich. Alle Chininsalze verlangsamen den Blutstrom, einige Zellen wandern ins Mesenterium, jedoch zu wenig, als daß der Vorgang entzündlich genannt w erden könnte. A., Essigester u. Ä . verursachen nur in stärkerer Konz. E n tz ü n d u n g , Hexamethylentetramin nur leichte, aber keine, wenn das Mesenterium neutral oder alkal. reagiert. Paraiol (rohes Hinitrodichlorbcnzöl) entzündet u. führt zu N ekrose.

Papain (Papayotin) entzündet nicht bei Winterfröschen, aber typ. bei Sommer- fröschen oder in Wärme (^> 29,4° Körperwärme) überführten W in te rfrö s c h e D , wenig bei Mäusen. Cantharidin, in 5—10®/eig. EssigeBter gel., gehöit zusammen mit Crotonöl u. Terpentinöl zu den stärksten entzündungserregenden Substanzen aus der Reihe der untersuchten. K. wss. Extrakt von Jequiritysamen entzündet nur leicht, ürähan, Harnstoff, Kreatinin, Olivenöl, Veronal, Hefevitamin, Chloreto*t, Traubenzucker, Mercurochrom 220, Wittepepton, Eialbumose, Armours Pepton ent­

zünden nicht, Acetanilid ganz leicht, A spirin nicht, verursacht aber unerklärten schnellen Tod der Tiere. Scharlach R führt erst nach 24 Stdn. zu Zellansammlung um die Tropfen. (Journ. Exp. Med. 37. 511—24. Chicago.) W o l f f .

F. H ö g le r und F. Seidel, Über die W irkung parenteral einverleibter, aseptisch gewonnener Milch bei verschiedenen internen Leiden. Die Heilwrkg. injizierter Milch auf entzündliche Ödeme u. die Veränderungen im Blute u. dor Diurese beruhen auf kolloidcbem. Vorgängen. Bei Verwendung atept. gewonnener, keimfreier Milch wurde Heilung verschiedener Leiden ohne Fieber u. ohne Störung des subjektiven Befindens erzielt. (Wien. klin. Wchschr. 36. 3 2 3 - 2 5 . Wien.) FbaNK.

F e lix B oen h eim , Über den E in flu ß der Inkrete a u f die M otilität des Ver- dauungstraktus. Am Froschmagen in vivo bewirkten Schildrüsenpräparate Hem­

mung, während die Wrkg. auf den Darm eine stimulierende war. Am überlebenden Magen blieb SchilddrüsenBubstanz ohne W rkg. Der Angriffspunkt muß zentral- wärts von den intramuralen Nervenendigungen gesucht werden. Thymussubttam verursacht bei K alt- u. W armblütern Förderung an Magen u. Dünndarm. Am Darm wirkt also Thymus antagonistisch gegenüber Schilddrüsensubstanz. Supra- renin hemmt den Magen, noch stärker den Darm, wobei cs zu Tonusabfall kommt.

Am überlebenden Magen allerdings verursacht Suprarenin eine Zunahme des Tonus u. Auftreten von Spasmen. Dies gilt aber nur für den Kaltblütcrmagen. Die Tonussteigerung muß ihren Angriffspunkt zentralwärts vom Magen haben. Pankreas­

substanz hat au f den Darm keinen Einfluß, hemmt aber am Magen. Der Angriffs­

1923. m . E . 4. Ti e r p h y s i o l o g i e. 4 1 5 punkt liegt intramural, da die W rkg. am überlebenden Magen diesolbe ißt wie am Magen in vivo. Ovariensubstanz hemmt an Magen n. Darm. N ur Glandol stimu­

lierte den überlebenden Magen. Der Angriffspunkt liegt intra- u. extramural.

Testespräparate wirkten am Magen in vivo u. am überlebenden Darm hemmend, förderten aber am überlebenden Froschmagen. Vorderlappenhypophyse hemmt Magen u. Darm. Die Neurohypophyse wirkt intramural nicht, fördert aber zentral

Magen-b. Darmbewegung. (Ztschr. f. d. ges. exp. Medizin 3 2 . 1 7 9 — 9 6 . Berlin.) Le w i n. Hermann F ü b n er, Die Wirkungsstärke von Chloroform und Tetrachlorkohlen­

stoff. Chlf. bewirkt bei innerlicher Verabreichung an Kaninchen Narkose, doch nur in tödlichen Gaben. CCl* tötet innerlich, macht aber selbst in zehnfach töd­

licher Menge keine Narkose. Subcutan ergibt sich für beide Cl-Prodd. an weißen , Mäusen dasselbe W irkungsverhältnis; auch hier wirkt nur Cblf. narkotisch. An

licher Menge keine Narkose. Subcutan ergibt sich für beide Cl-Prodd. an weißen , Mäusen dasselbe W irkungsverhältnis; auch hier wirkt nur Cblf. narkotisch. An

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