• Nie Znaleziono Wyników

1. S e i n e g u b e n ä r z t e m e h r

gübifha $rzte, gahnärzte mtb apothefer bürfen auf

©runb beS ©efeßeS b. 10. aug. 1940 ihren Beruf nicht Weiter auSübcn. auSnahmefälle bebürfen ber ©enehmigung be§

ftanzöfildjen gimenminifteriumS.

2. 3 3 e r r e d ) n u n g S b e r i e l ) r

9Kit SBiriung bom 16. Stob. 1940 ift ein 33erred)ttungS*

üerfeljr ziulfiilen ©eutfchlanb unb bem Befeßteit jowie bem unbefeßten ©ebiet granfreichS einfchließlich ber franzöfifd)en

2102 Stuff ä^e [®eutfd)e§ 3led)t »er. mit Q93.

Snlonietr, ißroteftorate unb afriïantfdjeit SftanbatSgeBicte fo»

mie @t)rien»£ibanon eirtgefüljrt morben. 3m tBerredjnungS»

mege fönneu Beiberfeitige Qaijiungert fü r bie 5J8areneinfui)r,

©ienftleiftungen, ibeetle Seiftungen fotüie Beftimmte meitere Saßlungen auf bem ©ebiete beS SapitalBerfelirS geleiftet merben. ®ie Eittsahlungen finb in ®eutfd)Ianb ait bie ®eutfd)e SBerredjnungSfaffe 58erlin uitb itt granfreid) an bas Office de Compensation ju leifiett. 9113 IhirSretatton g ilt eine 5Reid)3=

m arf gleidj 20 grattfen. ®ie ^Regelung Begietjt fid) aud) auf bas Ißroteftorat 58öhmen unb W ägten.

91 u3 ßupemburg

1. 5 8 e f u g n i f i e b e 3 @ t i t I 1 ) a I t e f o m m t f f a r S

®ie SBefuguiffe beS m it $80. beS EljefS ber giBilBermal»

tu n g ' t>. 28. 9iug. 1940 eingefef)ten ©titlhaltefommiffarS fü r baS DrganifationSmefen (®9l. 1940, 1931) ttmrben burcE) 930. beS EßefS ber QiBilBermaltung, bie am 8. IRoo. 1940 in Straft tra t, umriffen. Er hat Bor aiiem bafür ju forgeit, baß bie ißm unterteilten Drganifationen natiortalfogialifttfcO aus»

gerichtet unb geführt merben. E r ift Berechtigt, bie ju r Über»

füßrung unb Einglieberung in anbere Drganifationen ober ju bereu 9tuftöfung erforberlicßett $8erfügungen ju treffen.

E r fanu bie leitenben Organe abberufen, neue Organe be»

(teilen ufm. ©eine Verfügungen, in benen er burd) bie ein»

fcßtägigen gefeßticfien 93eftimmungen ober bie ©aßungett ber Drganifationen nicht Befcfjräntt ift, finb enbgüitig. ®ie 9leu»

grünbung, Umbilbmtg ufm. Bon Drganifationen bebarf feiner Snftimmnng.

< 5 cbüi)rcnrcd}ili(i|ß $ragett aus öer prajis

g ü r bie Entftfieibung Bon ©ebüljrenfragen ftehen Ber»

feßiebene ErläuterungSbücßer ju ben ©ebüßrenorbnungen, EntfcßeibungSfammiuiigen unb Schrifttum Jur $8erfügung, fo in ben gachäeitfcßtiften, inSbefonbere im „©eutfeßen Stecht".

Eine ©onberftellung nehmen bie beftenS befannten @a e b e f e » fd)en SSüdjer („.foftenrechtfprechung beS SammergericßtS"

unb „9irmenanmaIt3ioftengefe|") ein. ©roß allebem taud)eit in ber IßrajiS beS fammerpräfibenten b^m. beS ißm angeglie»

berten ©ebüßrenauSfcEiuffeS immer mieber gragen auf, bereu S3eantmortung ©eßmterigfeiten mad)t unb ju gmeifetn unb

©ifferenäeit 2lnlaß gibt. aRancße fra g e n finb jm ar feßon BöIIig ober fo gut mie Bötlig au3getragen, nur ift bie her»

gefteltte Störung nod) mißt entfernt in alle 9tnmaItSfanäieien eingeb ruugen.

2Rit ber Erörterung einiger fotdjer fra g e n , bie immer mieber an ben ©ebüßrenausfcßuß ßerantreten, folt nad)»

fteßenb begonnen merben. E3 ift in 2lu§fid)t genommen, meitere 91uffäße in jmangiofer golge nadjäubringen. ®abei folt fein Slnfprud) erhoben merben auf Verfolgung eines beftimmten ißlanS ober auf toiffenfchaftliche SSoIlftäubigfeit.

98a3 gebraut merben folt, finb ßerauSgegriffene 58eifpiete uitb 91nregungen aus ber ißrajiS für bie $ra£iS.

98er Singe erörtert finbet, bie ißm bereits befannt finb, ber mag bie bieSbejüglichen 91u3füf)rungen aI3 nicht fü r ißn beftimmt betrachten; er mag — auch trenn er fü r unmaßrfdjeintidß hält — überäeugt fein, baß ber 9lu3»

feßuß au§ feiner i)3raji3 meiß, mie Biele Sefer eS geben mirb, benen ItubefannteS unterbreitet ober beren ©ebacßtniS menigftenS aufgefrifdjt mirb.

I.

Sei ber Stufffetlung ber ©eBüßrenredjnung im gälte eines Eßr o s e ßBe r g l e i c ßS mirb otelfach infomeit bie Ein»

feßung einer ©ebüßr überfeßen, als ber VergleidiSmert über baS bisherige ißrojeßobjeft ßiuauSgeßt. gum Ülnfaß fommt nießt nur bie SBergteidßSgebüßr nad) bem — höheren — Ser»

gleidjStnerte, fonbern — außer allen übrigen

Bis

gum Ser»

gleich§fchiuß im ^Srojeß entftanbenen (Gebühren, einfchließlich ber Bollen Vrojeßgebühr — eine befonbere &

nad; ber Spanne ämifdjen tprojeßobfeft unb Sergleidiämert.

Segrünbung: § 1 4 8J2l®ebO.: bezüglich ber Spanne hat ber 9tnmalt felBftOcrftänblich ebenfalls Auftrag äum

2. S t u f b a u b e r g e m e r b l i d j e n S B i r t f c i j c t f t

®itrd) eine Hieiße Bon 580. be3 EhefS ber gioilBermal»

tung merben fomol)l bie StrbeitSbebingungen in ber £anb»

roirtfdjaft als auch in faft allen nichtigen ©emerbeätneigen neu geregelt.

91 uS ßothringen

1. SBachf enbe E i f e n e r s f ö r b e r u n g

®eutfche Ingenieure unb SBirtfchaftler fmb mieber am SBerf, um bie Bon beit gran^ofen Bei ihrem Slbmarfch auS Sothriitgen angerid)teten gerftörungen ju befeitigen. 58ou ben 130 Ersgruben maren 8 Botlfommen je rftö rt, 30 erfoffeu unb meitere 30 fdjmer befdiäbigt. ®ie befchabigten Erjm inen finb bereits fo meit mieberhergefteltt, baß fd)on feit SBodjen

E rj geförbert merben fanu.

91 uS bem ßtfaft

1. ERegel ui t g b e r S ö h n e i n b e r p r i b a t e n 98 i r t f dj a f t

Um bie Söhne unb ©ehälter im Eifaß auf ben ge»

Boteneit ©tanb ju Bringen, mürbe eine britte 580. über bie SRegetung ber Söhne in ber prioaten 5üBirtfd)aft B. 31. Oft.

1940 (oerfüitbet am 1 3 .99oB. 1940) beinhaltenb bie £o£jn»

orbnungen fü r eine 8ieil)e Bon ©emerBeätoetgen, erlaffen.

2. © i n f e n b e r S t r b e i t S I o f e n s a h l

Slad) ber Säßtung ber StrbeitSämter im Eifaß Betrug bie 3 aht ber 91rbeitSlofen am 1. ïioo. 1940 im ganjen Elfaß noch 22 900. ©egenüber ber gäßlung nom 15. O ft. 1940 ift fom it eilte 91bnahme um über 6400 erfolgt.

fcfjäftSBetrieß, aber fü r biefe Spanne finbet fein ®ermin fta tt unb ift fein ©chriftfaß eingereicht. SSeifpiel: erftinftanj»

lieber Sßrogefi über 500 M l Obfeft. Vergleid) über 1000 M l mehr, 58ergleicb8mert alfo 1500 31M. 6/io Eßrojeßgebühr bei 500 3tM 12,50 31M, s/io V«äeßgebühr bei 1500 ¡UM 30 M l:

Vio Vrojeßgebühr gemäß §14: 17,50 31M. ®ie ganse foften»

red)nung mirb alfo bei 58ergIeid)Sf(hIuß nach SBemeiSaufnaljme unb meiterer 58erl)anblung lauten:

Dbjefte: a) 500 M l, b) 1500 M l, c) 1000 M l (Spanne), ißroäeßgebüfjr a 25,— M i

VerhanbiuitgSgebühr a 25,— „ S3emei3gcbüt)r a 12,50 „ SBeiterc93erI)Ciublung3geb.a 12,50 „ 58ergteich3gebühr b 60,— „

6/ia5ßr oäeßgebühr (§ 14) c 17,50 „ (nicht ettna 22,50M l) . g u r aSergteichSfrage fei übrigens auf § 36 ®®©. hin»

gemiefen, monad) bei einem Bor ©eridjt gefdjloffenen 93er»

gleiche ein 58iertel ber ©ebühr erhoben mirb, infomeit ber 98ert beS 58erglei(h3gegenftanbS ben 5H3ert beS ©treitgegen»

ftanbS iiberfteigt. ®aS mirb Bielfad) überfeinen; man meint, baß eS an ©erichtSgebüljten lebiglich bie fßrojeß», 93emciS»

unb bieUrteilSgebüßr gäbe. ®ie gerichtliche 93ergteichSgebühr beläuft (ich nur auf ein 58iertel ber Bollen ©ebühr, jie fann aber immerhin Bei höheren Objeften nicht ohne Vebeutung fein. 9Benn alfo beim guftanbefommen eines 93ergletch3 auch fämtliche ©eri^jtSgebiihren Bon ben 9lnmälten Beredhnet merben, fo barf bie 93ergleid)3gebüt)r gegebenenfalls nicht außer acht bleiben. ES fittb feßon mehrfach gälte oorgefom»

men, in betten hinterher bie 91nmütte bie 58ormürfe ihrer SJtanbanten haben hiunehmeit müffen, meil bie enbgültige

©eridjtsfoftenabrechnung fid) höher (teilte, als beim S8er»

gteichSfd)tuß Borfalfuliert.

Übrigens mirb gelegentlich aud) § 23 ©S®. nicht ge»

nügenb beachtet, monad) bei einem Bor ©eridjt gefdjloffenen ober bem ©erießt mitgeteilten SSergleich eine bereits ent»

ftanbene 58emeiSgebühr fo rtfä llt. 9Birb 58. in jmeiter gn»

ftanä ein 93ergleich gefeßtoffen unb babei Bereinbart, baß ber 58erufungSfläger itn Nahmen biefeS 58ergleid)3 bie 58erufung äurücfjunehmeu habe, fo genügt nicht bie reine Suriicfnaljme beS 9techt3mitteiS, fonbern muß ber 93ergleid) ju gerießt»

lichetn Sßrotofotl e rflä rt ober menigftenS als SSergleich bem

®erid)t mitgeteitt merben, bannt biefe ©ebüfjrenoergünfti»

guug e in tritt, mäßrenb lebiglich bie 513erufungSjurücfuahme ben g o rtfa ll ber 93emeiSgebühr nicht ju r golge hatte.

R c ^ t e p o U t i i u n 6 P r o x i e

«

10. SWjtgang 1940 fceft 49] "Sluffä^e 2103 II.

ß ie m liü ) ßäufig fommt eS Bor, baß in einet nod) nicßt

¿u einem Diecßtgftrett gebießenen, in bet anroattSfpracße fo»

genannten „angelcgenßeit" ein Sergleicß gefdfloffen wirb.

$ e r anroalt erörtert at[o fü r feinen ffiianbanten fcßriftticß einen © trcitftoff mit bem ©egner, eS finben Bielleicßt aucß m it biefcm Befprecßungen ftatt. aber eine KIngerßebung ift nod) nicßt in áusficht genommen. ®ie SRa®eb£). finbet aifo nod) feine anmenbung (ogl. beren §1), fonbern eS fann — in ißreußen — bie gröcßftgebüßr öon so/io nach bet ipr@ebD.

entftanben fein, toenn bie ¿ur Erreichung biefet ©ebüßr er»

forberlicßen

at'te

ftattgefunben ßaben. ©rtebigt fid) bie an»

gelegeitßeit bann irgenbroie, fo bleibt eS babei.

Kommt e§ febocß ¿u einer Serftänbigung, bie einen Sergieicß barftellt, bann tr it t eine ööllig neue a r t ber ©e»

Büßrenberecßnung in Kraft. ®ettn bie i|Jr©ebO. enthält, im

©egenfaß ¿u einjelnen anberen SanbeS*©cbüßrenorbnungen (¿. 23. Baßern, Saben), feine Beftimmung über eine Ber»

gieicßSgebüßr. ®eSßatb ift a rt. 14 i)St®ebQ. an¿uroenbeit, roonacß bei ©cßmeigen biefer bie 9ia©eBD. ¿ur aitmenbung fommt. ® am it gelangt man ¿u § 13 ¿ iff. 3 ber festeren: eS entfteßt alfo eine 10/ 10*aScrgleicf)§Qebüi)r, bie genau fo be­

rechnet roirb, als Wenn eS ficf) um einen in einem an­

hängigen 9iedf)t§ftrcit gefcßloffenen Sergleicß ßanbette. ®iefe auffaffung, bie ¿uerft üom S@. (St. f. DiecßtSpftege 1920, 6) bertreten mürbe, fjat fidj jeßt Bollftanbig burcßgefeßt. ®abei entfteßt natürlich bie meitere grage, mié n u n m e I) r bie übrige ®ätigfeit beS amoaltS big ¿um SergleicßSfcßiuß ab*

äugelten ift. ©S geßt nicßt an, eg bejüglicß biefer etroa bei Ben ©äßen ber $r@ebO. ¿u beiaffen, benn roenn m it ber SergleicßSgebüßr baS ©ebiet ber 3ia©ebO. befdjritten mirb, muß bie gefamte Koftenrecßnung ficß einheitlich nach biefer richten, anjumenben ift aifo §14: 5/ i 0 Sßroge6oe£>£il)r fü r ben gefamten ©efchäftgbetrieb bis ¿um Sergieicß.

®abei fann auch bie a r t ber ¡DbieftSberecßnung Bon Sebeutung fein. ®a_ man bie i(Sr©ebD. bejügltcf) ber ein»

¿einen ©ebüßrenanfäße berlaffen hat* muß man auch bie fü r bie nicßt ftreitige ©ericßtSbarfeit geltenben Seftimmun»

gen über bie SSertberecßnung berlaffen. an¿uroenben finb aifo in einem folcfjen gälte nicßt bie lanbeSrccbtlicßen SBert»

berecßnungsnorfcßriften b¿m. bie ber DiKoftQ., fonbern bie SBertBorfdjriften beS ©K©., b¿to. ber 3^30. ®aS fann ¿. S.

bei ber SBertberedfnung bou mieberfeßrenben Seiftungen bon erßeblidjer Sebeutung fein.

Semerft Jei nod), baß nicßt ausnahmslos in f e b e m galle le b i gl t d ) bie 5/ i 0*Setrieb§» (Sro¿eh*) ©ebüßr uub bie i% 0*SergieicßSgebüßr bie Koftenrecßnung erfcßöpfen, baß aifo bie ¿unäcßft entftanbenen SanbeSgebüßren ftets burcß bie 5/ip“31eic&s9ebiiI)r abgelöft toerben. ®aS mirb nu r bann

— freilich in ben ßäufigften gälten — gelten, tnenn bon Bornßerein bie @r¿ieíung eines Sergleid)S angeftrebt ober beffen iKögiicßfeit ins auge gefaßt mar, fo baß ber Keim beS SergleidjSfcßtuifeS bereits bei auftragSerteilung Bor»

ßanbeit mar. güßrt^ ber anroalt bagegen Serßanblungen oßne folcßen „Sergteicßsfeim", finb öaburcß bie entfpredjen»

ben SanbeSgebüßren entftanben unb fommt biefe Sätigfeit oßne Sergleicß ¿um abfcßtuß, fo bleiben bie SanbeSgebüßren als fotcße berbient. ®aucßt bann erft bie SergleicßSfrage auf unb fommt eS nunmeßr ¿um Sergleicß, fo erßält ber anroalt außer ben bereits berbienten SanbeSgebüßren bie OieicßSgebüßreu (6/io +

10/io)-in.

gmme» mieber taucßen j3meiferbe¿ügl¡ch ber anmenbung bon SReicßS* ober SanbeSgebüßreitrecßt auf, menn e§ ficß um einen bon bem anm alt geführten ©cßriftmedjfei ßnnbelt, ber nicßt ¿u einem DiecßtSftreit füßrt. ©runbfäßlicß finbet auf eine folcße ®ätigfeit natürlich nur bie SanbeS»@ebüßreu»

orbuung anmenbung, benn bie Dia©ebD. gilt ja eben nur fü r 1J3ro¿effe. Dlacß ißrem §1 finbet fie aber aud) anmenbung bei einer beratenben BerufStatigfeit beS anroaltS, metcße ben Beginn . . . eines SerfaßrenS nad) ber 3?ßO. Betrifft.

SBann fann man nun babón fprecßen, baß ein B toäeßber*

faßten be¿üglicf) anmaltlidjer Beratung bereits begonnen ßat, mann fann bon einem Beginn im ©inne beS § 1 nod) nicßt gefprocßen merben?

©S ift felbftöerftänbtid), baß bie antoaltlicße Beratung ficß auf ben Beginn eirteS S r o¿effeS erftrecft, roenn ber an»

malt einen feften, unbebingten Klageauftrag erßalten ßat.

§ a t ber auftraggeber aifo iß^eßooilmacßt ge¿eichnet, ber anroalt bem¿ufolge bie Klage entmorfen, unb ßat er fie bei»

fßielstoeife n u r nicßt fofort eingereicßt, fonbern ber ©egen»

ßartei ¿ur Kenntnisnahme beffen, tnaS fie m it ©icßerßeit ¿u ermarten ßat, überfanbt unb ertebigt ficß bie ©acße bann, fo finbet ¿meifelloS §14 3ia®ebD. anmenbung: 6/io $rbjeß*

gebüßr, im gälte eines SergteicßS aucß bie — bolle — 83er*

gleidfSgebüßr.

8ted)tfprechung unb ©cßtifttum Billigen bem anm alt aber aucß bann bie ßalbe B rt13eßgebüßr ¿u, menn er nur B e b i n g i e n Klageauftrag erßalten ßat. Qft ber auftrag»

geber aifo ¿ur ®urd)füßrung beS SiecßtSftreitg entfcßlofien, fort ber anmatt aber ¿u bielleicßt bocß nocß möglicher Ser*

meibung beS DiecßtSftreitS „in leßter ÜRinute" ben Serfud) madjen, an _ ben ©egner außergerichtlich ßeran¿utreten, fo ßanbeit es ficf) aucß bann fcßon um ben Beginn eines gibt!»

^¿eßberfaßrenS im ©inne beS § 1 8}a©ebO.

®ßeorctifd) finb biefe Bcgriffsbeftimmungen fla r, aber in ber B rajiS ergeben ficß ©ren5» unb groeifelSfälle. ®enn nicßt immer bringt ein SJtanbant, ber m it einer neuen ©acße

¿u einem anm alt fommt, ga^¿ fla r unb einbeutig ¿um aus*

brud, baß er ißm einen feften ober menigftenS einen be*

bingten Klageauftrag erteile, fonbern bietfacß finbet nur eine allgemeine Befprecßung über ben ©adjoerßalt ftatt.

®er 93taubaut roill miffen, mie ber anroalt bie ißm bor»

getragenen^®inge recßtlicß beurteilt, unb erioagt m it ißm ober überläßt eS ißm, bie nötigen ©cßritte ¿u ergreifen.

SSenn ber anm alt bie gorberung, bie ber Btanbant ¿u ßaben glaubt, fü r böllig ftcßer, ben IRecßtSftreit fü r auSficßtSboil ßalt, bann folt er fcßließtid) bie Klage gleich einreicßen, aber lieber märe eS natürlich bem SJtanbanten, menn er oßne S ^ e ß ¿u feinem ©elbe ober ¿ur Befriebigung feiner fonftigen gorberung fäme. © rflä rt ber anm alt bie Berecß*

tigung beS ©tanbpunfts feines ÜRanbanten fü r ¿meifetßaft, bann foll bie Klage nocß nidjt fofort ernftlicß inS äuge ge»

faßt merben, fonbern feßt ber SKanbant meßr Hoffnung auf gefcßidte Serßanblung unb (^¿ietung menigftenS eines ®eil*

erfolgS auf gütlicßem B3ege. ©elingt bieS, oßne baß ¿toeifelS»

frei ein Sergleicß ¿uftanbe fommt, bann ift eS eben in Bielen gälten ¿meifetßaft, ob fcßon ein bebingter Klageauftrag Bor»

lag ober nur ber auftrag ¿u außergerichtlichen Serßanb»

lungen, menn aud) bie Klage im ¡gintergrunb geftanben ßat.

^unäcßft ift ¿ur auSfcßließung aller folcßer gmeifet Be»

¿üglicß ber fpäteren Siquibierung ben anmätten an¿uratett, bon Bornßerein fla^uftetlen, ob bie Bearbeitung einer an»

getegenßeit ¿um groede ber ©inteitung eines in auSficßt ge»

nommenen IjSrogeffea erfolgt ober nicßt. ©ine Ktarftellung barüber, ob fefter ober bebingter Klageantrag Borliegt ober ein folcßer nid)t erteilt merben foll, feßtießt jeben © treit über bie anmenbung ber KeicßS» ober ber SanbeS*@ebüßren»

orbnung aus. g ft fotcße Klarftellung aber nicßt erfolgt, bann mirb eS eben auf bie ©inaelumftänbe beS betreffenben gallS anfommen. iölußte man anneßmen, baß bie ©acße ficß aller SBaßrfdßeinlicßfeit nad) bocß ¿um B r °äe6 äufßi#en tuerbe, bann finb anmaltltihe Serßanblungen unb ©cßreiben nur leßte Serfucße ber Sermeibnng gerichtlicher SluStragung, bann rechnen SKanbant unb anm alt faum m it B o rp ^e ß * licßer gütlicher ©riebigung. anßaltSpunfte bafür mirb man aucß auS ber bereits Borger ßerBorgetretenen ober mäßrenb ber Serßanblungen ßerBortretenben ©inftellung ber ©egen»

Partei entnehmen fönnen. Serßält biefe fid) fta rf ableßnenb, bann ift m it einem IRecßtSftreit ¿u reeßnen, geigt fie ficß ba»

gegen BerftänbigungSroillig, bann tr itt bie SKögticßfeit ber Ktagerßebung fta rf ¿urüd unb bleibt bie angelegenßeii auf bem ©ebiete nichtftreitiger StecßfSroaßrung, fo baß bie SanbeS*

©ebüßrenorbnung anmenbung finbet. ©enügt ¿. B. fcßon eine anmaltlicße aufforberung an einen SfanbungSgläubiger (m it

©lauBßaftmaißung), um biefen ¿ur greigabe ¿u Beranlaffen, fo mirb non einer beratenben Berufstätigfeit beS amoaits, bie ben Beginn eines QnterBetttionSpro¿effe8 betrifft, nod):

nicßt bie Siebe fein fönnen, aifo ber anroalt nidjt eine Vio'^ß^eßgebüßr naeß ber 3ia@ebO. liguibieren fönnen, fonbern nur eine ßalbe ©ebüßr nad) ber Sr®ebO. fü r eilt

©djreiben. ®aS gteidje gilt, roenn ein Sffiaßnbrief Bereits genügt, um ben ©cßutbuer ¿ur Saßlung ober ¿ur einmanb»

freien anerfennung Ber gorberung ¿u Beranlaffen. ®ieS aucß bann, menn Bei ber Befprecßung beS anroaltS m it feinem Bfaubanten ber Kiageroeg erroäßnt roorben ift, benn bann foltte ein berartigeS ©cßreiben ¿ur S e r m e i b u it g ber Klage bienen unb fann Bon einer S ro ¿ e ß Beratung int

©inne beS § 1 9ia@ebD. nocß nid)t bie Diebe fein.

Dia.

( är nf t © u f t a ü SBegei t er , SKitglieb beS ©ebüßrenauSfcßuficS ber DiecßtSanroaltSfammer Berlin.

2 104 @ d jtifttu m [SeutfdjeS 9ie<ijt »et. mit gSS.

S c h r i f t t u m

Dr. e r ic i) ä S a r n f t e b t : S a S W e t t m a r b e r 3i edj t S»

g r u n b t o f i g t e i t i n b e r u n g e r e c h t f e r t i g t e n 58e- r e i d j e r u n g . (Diene beutfdje gorfdjungen, 2tbt. ^Bürger»

IicE)e0 3led)t, HanbetS* unb SBirtfchaftSredjt S8b. 272.) Ber­

lin 1940. gunter unb Sünnhaupt 85ertag. 104 S. ißteiS Brofcf). 4,50 3iM.

©er 33erf. unterfudjt auf bem Soben beS 25®S. —- unter ¿erdicht auf eine rechtspolitifcije gragefteltung — bie SBebeutung beS WerfmaiS ber „OtechtSgrunbtofigteit" im ®at»

Beftanbe ber ungerechtfertigten S5ereic|erung. E r geht baBei

»on gtoci ©runbfähcn aus, bie, mie er meint, im 2tufbau beS S3®25. Begrünbet firtb. ErfteuS nimmt er an, baff eine 85er*

mögenSberfd)iebung i. S. beS 93®33. ftets unb nu r bann atS

„ohne rechtlichen © runb" erfolgt anjufetjen fei, menn burd) fie fein SchutbberhaltntS — „im meiteften Sinne", luie er fagt — e rfü llt toorben ift. Streitens meint er, baß i>er_ 93e=

reicherte fich grunbfäfjtich auf etn SchutbberhättniS 5U einem

© ritten nicht Berufen tonne. 85on biefern streiten ©runbfaf) gebe eS jebod) einige 2IuSnahtnen, beren E rm ittlung unb nähere S3egrünbung ben eigentlichen ©egenftanb ber Unter»

fudfuttg Bilbet. Sie erfte 2tuSnahme finbet ber S5erf. Bei ber oon ihm fog. SeiftungSbereicherung, b. h- ber 83ereicherung burd) eine Seiftung beS Entreiclferten. Seiftet biefer auf Sin»

toeifung eine? © ritten ober fonft stredS Erfüllung einer Scfjutb, bie einem © ritten gegenüber bem Empfänger ob»

liegt, fo fann fich biefer bem Entreicherten gegenüber barauf Berufen, auch toenn tejjterer feinerfeitS meber bem Emp*

fänger noch bem © ritten gegenüber su ber Seiftung »er»

pflichtet war. ®en ©runb bafür erblictt ber 8?erf. in bem 3teci|t§charafter ber Erfüllung, bie er im ©egenfa| ju r heute toohl herrfchenben Sehre atS ein 3techtSgefd)äft, unb stoar at? ein einfeitigeS SRechtSgefchäft aufietjt. ©aburdj, bah &er Seiftenbe eine Sdfutb beS © ritten erfüllen m o t t e , trete er

„getuiffermahen" in baS smifchen biefern unb bem Empfänger Beftehenbe Sd)utbberhättniS ein unb muffe fich beShaib auch ben Eintoanb au? biefern SSerhättniS entgegenfehen taffen.

®ie streite SluSnahnte finbet ber S?erf. Bei ber Sercidferung

„ in fonftiger SSeife". ES ift ber fja tt be§ gutgläubigen Er»

ioerBS nach § 932 S3@93., bem er auch &en ber Erfi^ung gteichfeht. ©er ErroerBer tann fich "hier bem früheren Eigen*

tümer gegenüber barauf Berufen, baff er oon bem SSeräußö- re r m it rechtlichem ©runb ertoorben habe, ©aS ergebe fiel) nicht auS ben allgemeinen Siegeln beS iBereidjerungSrechtS, fonbern aus bem gmed ber 85orfth,riften über ben gutgtäu»

Bigen Ertoerb. ^n b ire ft ergibt eS fich auch auS § 816 83©S. — ©er SSerf. erörtert eine ganse Sleitje Oon gälten unb getaugt baBei auf ©ruttb feiner ©runbfätje im attge*

meinen, mie ich glaube, 511 richtigen Söfungen. ©agegen höbe ich mich nicht baüon überjeugt, bah eS, um batjin su ge*

taugen, nötig ift, bie Erfüllung ftets atS ein DRedftSgefchäft aufsufaffen, glaube Oietmehr, bah ber 85erf. bie S3ebeutung ber ErfüttungStehre fü r feinen gragenireis erßeBIidh über»

fdfäht. Ebenfotrehig haben mich bie Einmenbungen über»

Sengt, bie oom SSerf. gegen bie fog. obfeitioe Sluffaffung beo Erfüllung borgebracht toerben. ES ift nur §u Beachten, bah auch nach biefer bie SeiftungShanbtung beS SchuIbnerS eine fachliche 'Beziehung auf baS SchutbberhättniS aufmeifett muff, bie u. a. auch, burch1 eine SBitlenSbeftimmung beS Seiftenben hergeftettt merben tann unb unter Umftänben fogar muff- ES genügt aber auch eine tebigtich obfeitioe 33e?iehung.

SBottte man barüber hinaus ftets eine rechtSgefchäfttiche SBiitenSerdäritng bedangen, fo mühte biefe sugetjen unb tonnte atfo bie Erfüllung nicht eintreten, BeOor bie Er»

darung beS ErfüttungSmittenS bem ©täubiger sugegattgen märe, maS m ir fü r biete gälte atS nicht fadjgemah erfcheint.

Ser §anpteintranb gegen bie obfettioe Sluffaffung, nämtich bie mangetnbe SDnfequens ihrer Vertreter in ber grage ber Erfüttung an einen Winberfahrigen, enfefätlt, menn jn a n ben

Ser §anpteintranb gegen bie obfettioe Sluffaffung, nämtich bie mangetnbe SDnfequens ihrer Vertreter in ber grage ber Erfüttung an einen Winberfahrigen, enfefätlt, menn jn a n ben