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2 4 . m . — § 13 3iff. 3 9I2l©ebD.; §§ 627, 627 b 3 ^ 0 . (Sin gur Beilegung beg fRedjtSftreits flcfdjloffener S3ergleidj ift toerfaßrenSreptlid) aueß bann nodj guläffig, Ittenn Bereits ein Urteil ergangen ift, gegen meines an fid) ein guläffigeg IRecßtS*

mittel eingelegt toerben fönnte, auf melcßeS aber eine Partei ober beibe Parteien gegen ein Siadjgeben in bejug auf aubete Slnfprüpe bergidjten. ifeieS ift mithin aueß im ©djcibungS*

progeß burdj einen ©efanttbergleid) möglich, in bem gegen eine betgleicßStoeife UnterßaltSregciung auf 9tedjt§mittel bergidjtet toirb.

®ie Born £©. gugelaffene unb bernnap guläffige 93efpm.

beg Slnnülnm. ber ÄI. bedangt m it SRedjt bie geftfepung ber Sergleidjggebitpr für bie Beilegung beg ©ßeprogeffeg. Slug- meiilicp beg ©ipunggprotoioUg bom 4. SDiai 1940 paben bie

■¡Parteien über ben ©djeibungganfprud) ber Stl. aug § 55 Qcße®.

gur ©acpe berpanbelt unb pat ber Sefl. btefer ©tpeibung nitpt miberfprocpen. Sllgbann ift bag U rteil baßin berfünbet morbert, baß bie (Spe ber Parteien gefcpieben merbe. ®anacp paben bie

^Parteien gum äbf^Iuß eines UnterpaltSbergleidpS bag 2trmen*

re ^ t beantragt unb bemiHtgt erßalten unb nunmeßr foigenben SBergleiiß gu gericßtlicßem iprotoioK erflärt:

„SBir bergicßten gegenfeitig auf alle UnterpaltSanfprüdie jebmeber Strt für Sßergangenßeit unb 3 u t a f ü "

Ibfdpließenb ßat ber Söefl. auf 9tecßt§mtttel gegen baS

©cpeibunaäurteil bergicßtet, melcpem Sergitpt fiep bie Äl. fpäter fcpriftfäplid) angefcploffen pat.

,8®. meint, baß biefer Serglei^ lebiglitf) einen folcpen über bie Unterpaltganfprüdie ber Parteien, niept bagegen

einen aueß gur Beilegung be§ ©peprogeffeg gef^Ioffenen Ser«

gleicp barftetle. ©§ erfennt gmar m it ber Sfpr. beS Senats bie 3 uiüffigteit eines SergleicpS in ber SBeife an, baß gegen bie UnterpaltSregelung baS SecptSmittel gegen baS erftinftang«

ließe ©cpeibungSurteil gurüdgenommen mirb, Icpnt aber ab, bie gälte beS 5Retpt§mitteIbergid)tS ben gäüen ber SReepts- mittelrüdnapme gebüprenretptli(p gleid;gufepen. ®enn beim SRecßtSmittelbergicpt fei ber SecptSftreit burep gericßtücße ®nt- fepeibung bereits beiaelegt, fü r einen „gur ^Beilegung beS SReddSftreitS" gu ftpließenben Sergleicp beSpalb berfaprenS«

recptlicp fein iRaum mepr.

Sem 8®. ift gugugeben, baß in bem pier gur ©ntfipei- bung fteßenben galle beS iRecptSmittelbergicptS auf per einen unb ber UnterpaltSregelung auf ber anberen ©eite bie 3iecßfS«

läge niept opne meitereS fla r erfepeint unb für bie unter«

fdiieblicpe 23eurteilung be§ 8®. fepr tnoßl îîaum bietet. ©Ieicß«

mopl ift ber ©enat gu ber Sluffaffung gelangt, baß aueß ber«

artige Slereinbarungen ber ^Parteien fiep al§ niept nur gur Siegelung ber beiberfeitigen UnterpaltSanfprücpe, fonbern als guglei^ gur SBeilegung beS SpeprogeffeS gefcploffene SSer«

gleiche unb batnit als SSergleicpe anep im Sßeprogeß gemäß

§ 13 3 iff. 3 Si9I®ebD. barfteüen fönnen.

Sabei fann bem mefentiiepften SBebenfen beS 8©., ber SieeptSftreit fei in foltpen gälten burep gerichtliche ©ntftpei«

bung bereits beigelegt, niept beigetreten merben. ©enn baS

©rforberniS beS § 13 3 ’ fi- 3 3t2I®eb£}., baß ber ißergleiep

„gur ^Beilegung" eines SiecptSftreitS gefcploffen merben, alfo begmeden unb geeignet fein muß, ben SieeptSftreit opne ge«

ticßtlicßeS U rteil gu beenben, bebeutet lebiglicp, paß baburep bie SSeenbigung eines noeß fepmebenben unb fomit noeß niept r e e p t S f r ä f t i g abgefcploffenen iprogeffeS opne m e i t e r e S geritptlicpeS U rteil angeftrebt mirb. ©olange _ alfo noep bie recptlicpe SRöglidpfeit ber Slnfecptung eines bereits ergangenen gerichtlichen Urteils burep SlecßtSmittei gegeben ift, ift aueß noep für einen SBergleicp gur ^Beilegung beS SleeptSftreitS Siaum. ©ieS pat ber ©enat in feiner grunbf. ©ntfep. 20 W 1744/40 b. 14. g u n i 1940 Bereits anerfannt, inbem er einen außergerid)tli(pen 93ergleicß, melcper noep mäprenb beS^ SaufS ber SBerufungSfrift gefiploffen mürbe, aber auSbrüdlicß be«

gmedte, bie Gcinlegung eines SiecptSmittelS burep eine ber

^Parteien gu erfparen, als S3etgleicß i. ©. beS § 13 3 ’ ff - 3 Si2I©ebO. angefepen pat, obtooßl, ba eS fiep niept um einen gerichtlichen Sergleicß panbelte, baS crftinftanglidie U rteil in StecptSfraft ertoaepfen mar.

g ft fomit in einer gnftang ein U rteil ergangen, melepeS an fiep ber Sünfeeptung burep ein SleeptSmittel noep unterliegt, fo ift berfaprenSrecptliep etn tprogeßbergleiep über ben ben

©egenftanb beS Urteils bilbenben Slnfprucp gleidimopl an fiep noep guläffig unb ¡ebenfalls als gur Beilegung beS SRecßtS«

ftreits gefcploffen bann anguerfennen, menn et bie ©inlegung beS ^Rechtsmittels gegen baS U rteil unb fomit eine geriept«

ließe ©ntfepeibung in pöperer gnftang berpinbern miU.

©in einmanbfreieS äußeres ÜRerfmal für biefen 3tted eines îiergleicpS ift ber bon ben ^Parteien erflärte i ReeptS«

m i t t e l b e r g i c p t .

©§ fommt fomit in tatfäcßlicßet §infiept lebigliep barauf an, ob biefer iReiptSmittelbergiei^ im 91apmen eines gegen«

feitigen iRaipgebenS ber ^Parteien erflärt mirb, melepeS fiep auSfcßließließ auf ben UrteilSanfprup felbft Befdjränfen, mel­

epeS aber ebenfo aup meitere, niept ben ©egenftanb biefeS ißerfaprenS bilbenbe, tm übrigen aud) überpaupt n ip t reptS«

pängig geioorbene Slnfprüpe mitumfaffen fann.

$ieS ift aup pinfieptlip eines ©epeibungSprogeffeS möglip, Bei bem nap nunmeßr feftftepenber Stfpr. beS ©enatS gmar ber SInfpruep felbft jeglicher iparteibiSpofition entgogen ift unb fomit n ip t ben ©egenftanb eines iprogeßbergleipS bitten fann, bei toelpem aber baS iprogeßreptSberpältniS ber 93er*

fügung ber «Parteien 'offenftept unb eine bergleipsmeife 93e*

feitigung beS iprogeßreptSberpältniffeS re p tlip unbebenf«

lid; ift.

®ie nap ber fri'tperen ÎRecptSlage einem jolpen 53er*

gleip, gumal menn er in 93erbinbung m it einem Unter«

paltSbergleiep ber ©pegatten gefploffen mürbe, entgegenftepen*

ben Siebenten finb nap bem ©ße®. b. _6. guH 1938 n ip t mepr borpanben. Senn biefeS pat burp bie Seftimmung beS

§80 ©pe®. infomeit ben ©runbfap beS ©pefpupeS burp*

bropen unb erfennt bermögenSreptlidje 93ereinbarungen ber

©pegatten in § in fip t auf eine in 2fu§fid)t ftepenbe ©pei*

bung fepr mopl als red jtlip guläffig an. 93erfaprenSreptIip

Sftedjitftn-edjimg 2123 10. ^afjrgarig 1940 §eft 49]

tft gttbem biefc 3utäffigfeit burd) baS einfttoeitige Stnorb«

nungSbcrfaßren aus § 627 b 3 $ © - feftgciegt toorben. $emt Bei biefer Slnorbnung hanbeit eS fiel) gerabe um bte Unter«

haftSanfprüche für bte 3eit nach ©Reibung ber Ehe. StuS btefer neuen 91echtStagc heraus hat ber ©eimt feine ®runb«

fäße gur fjrage beS fotootii bte ÜnterhattSregelung aß and) ben Eheprogefj feiBft umfaffenben ©efamtbergleidß enttoidett, tote fie in ben grunbf. Entfcß. 20 W 1505/39 b. 12. Stpril 1939 ($3t. 1939, 669), 20 Wa 132/39 b. 19. Stug. 1939 ($31. 1939, 1926), 20 Wa 138/39 b. 9. ©ept. 1939 (2)91. 1939, 1928), 20 Wa 177/39 b. 2. 2)eg. 1939 (2)91. 1940, 210), 20 W a 12/40 b. 20. $an. 1940 (2)31. 1940,, 466), unb 20 Wa 84/40 bom 9. Slug. 1940 (BiSEjer nicht beröffentticht) m it im einzelnen ausführlicher Begrünbung niebergelegt finb. 2>eren Seitfaß tft folgenber: ES fann ein Ißroge^bcrgleicE), toeidier ben ©d)ei«

bungSprogefj mitumfajjt, auch in ber Sßeife gefchloffen toer«

ben, baß bie Beenbtgung biefeS ^rogeffeä, fei eS burd) 91üd«

nähme ber Stage beS einen ®eiß, fei es burcß Slücfnahme beS 9led)tSmittelS gegen baS Bereits ergangene ©djeibungS«

urteil, auSgehanbelt toirb gegen bermögenSrechtliche StnfprücFje ber Ehegatten untereinanber, in Begitg auf toeld;e ber anbere 2 e il ein 91ad>geBen erftärt.

2)iefe ©runbfäße finb nunmehr bahin gu e r g a n g e n , baß bie enbgültige Beenbigung beS ©djeibungSprogeffeS in folchem 3 uiantmenhange and) baburd) heebeigefüijrt toerben fann, baff bie Parteien auf 91echtSmittel gegen baS ©chei«

bungSnrtcit b e r g i d) t e n unb baß biefer SSergidjt bie ©egen«

leiftung fü r ein bergreichStoeifeS Sladigeben in Begug auf an«

bere (bermögenSrechtliche) 2lnfpritd;e ber Ehegatten unterein«

anber barftellt.

2)er ©enat fflie ß t fich bamit im Ergebnis ber Stuf«

faffung beS 0 8 ® . 2)reSben b. 13. 2)eg. 1939 (2)31. 1940, 462) an, in toeidier ebenfalls ein 91ed)tSmitteibergid)t aß geeig«

neter Befianbteii eines BrogefjbergleiehS gur' Beilegung beS EheprogeffeS anerfannt toirb. 2)aBei Beburfte eS in biefem 3ufammenhang feiner Erörterung ber bom OS®. 2). behan«

betten grage, auf toelchem berfahrenSreditlichett SBege ein folcher Bergieicf) gu ergielen ift.

O b ein folcher Bergleitf) im Eingelfaffe borltegt, ift 2at«

frage unb gegebenenfalls nicht nur nach Bern aus ber lieber«

fchrift im ©ißungSprotofoU fich ergebenben Verlauf, fonbern auch unter §erangief)ung beS ©efamtbcrlaufs ber berfahrenS«

rechtlichen Enttoicfiung beS 9ted)tSftreitS gu Beurteilen, ¿ er

©enat hat bereits in feinen früheren Entweihungen barauf hingetoiefen, baß für bie Beurteilung nicht ettoa bie 91eihen«

folge ber Botgänge unb Erflärungen, toie fie baS ©ißungS«

protofoll toiebergibt, maßgebenb fein fann, ba biefe häufig bon 3afäfligfeiten abhängt, toeldfe für baS SBefen ber ©ad;e nicht entfd;eibenb fein fönnen. 9Jiaßgebenb hat allein bie geft«

ftetlung gu fein, ob bie Bereinbarnngen ber Parteien im tnneren unb äußeren 3 ufantmenhang m it bem ©djeibungS«

ftoogeß getroffen toerben unb fomit auf beffen bergleidiStoeife Beilegung a b g i e t e n . 2)eShafb ift eS borüegenb burdjauS Berechtigt, toenn ber Befditoft. auf bie progeffuale Enttoicfiung beS 9ied)tSftreitS htntoeift. 2>anad) ift bie Stage u rfp rü n g li|

aus § 49 unb nur ljtlfStoeife aus § 55 Ehe®, erhoben toorben.

2)er Befl. hat Sibtoeifung ber Slage unb toiberflagenb ©d)ei«

bung aus § 49 Ehe®, beriangt. E rft im BerhanblungStermin b. 4. SOlai 1940 haben bann bie Parteien in ber aus bem

©ißungSprotofotl fich ergebenben SBeife berl)anbeit, tnbern bie SH. nur noch ben ©djeibungSanfpruch aus §55, unb gtoar ohne Xßiberfprechen beS Befl., geltenb gemacht hat, ein Bor«

gehen, toeldjeS erfidiilich auf guboriger Stbfprache ber Barteten beruhte, bemnach int inneren unb auch äufjeren 3ufammen«

hang m it bem erft nach Urteißberfünbung erffärten Unter«

haltSbergicht ftanb, toeidjer toieberum auf ben anfd)Iiefjenb bann erklärten 31echtSmitteIbergidht abgiefte.

Bei biefer ©acfjlage ift itnbebenflich feftgufteHen, bafj bie Barteien einen bie ilnterhaitSanfprücfie unb ben ©djeibungS»

progeß umfaffenben ©efamtbergleid) gefchloffen haben, ber fo«

m it für bie beteiligten B^geßbebotlmüdptigien bie Bergteid|S«

gebüjto auch nad) bem ©treittoert beS EfjeprogeffeS, bei Strmen«

antoälten nad)^ ber §öchftgrenge ber ®ebüf)r aus § 1 Slrnt«

Slnto®. (bgt. bie oben bereits genannte Entfto. 20 W a 138/39 b. 9. ©ept. 1939) hat ertoachfen laffen.

(S®., 20. 3ib©cn., Befehl, b. 20. ©ept. 1940, 20 W 2758/40.)

*

2 5 . m — §§89, 67, 14 912I©cbO.; §14 BrS©ebO.

Sem SlcchtSantooft, beffen Jätigfeif in einer Bribat«

flagofadje fich auf eine borbereitenbe Befptedjung unb ben Slnirag auf Beftimmung eines Sühnetermins BcfcBxänCt, ftefien 5/i0 ber ©ebühr nach § 67 SlSlSebO. gu. f )

®te Barteten haben in einem ©ühiteoerfahren bor bem

©chiebSmann einen Bergfeich gefchloffen, in toeidjen fich uit«

ter aitberem ber Beff. berpffid)tete, bie bem SU. bis baf)ttt in biefem Berfahren entftanbenen StntoaftSfoften gu über«

nehmen. ®ie feßigen Brogepeboffmächtigten beS SU. hat«

teit biefen in ber fraglichen BeleibigungSfache Beraten unb auch ben Stntrag auf Slnberanmung eines ©ühnetermiuS geftetlt, in bem Term in hat fich ber SI. fetbft bertreten.

®ie Stnmälte beS SU. beredjneit iljre ®ebühren I;ierfür auf 10,60 91M, ber Befl. bertoeigert bie Qahtung.

Ser St. beantragt, ben Beit, gur gahUmg öer, urteilen.

®er Stage toar ftattgegeben.

®ie bon ben B r °äe66ebottmäihtigten beS St. borge«

nommene Berechnung ber ©ebütjren ift gutreffenb. fjü r bie 2 ä tig fe it im ©ühueberfahren finb bie ©ebühren gtoar nach ber getteuben ßöebO. gu erheben, ütrt. 14 Br£®cbO. ber«

Weift feboch infotoeit gurüd auf bie BUEebO. ®a biefe;

leine auSbrücfiicfie Borfchrift über bie SEätigteit beS Sin«

toatts im ©ühueberfahren enthält, fo ift bie ©ebüljr gemäfj

§ 89 aiSIEeBD. in entfpiecljenber Stntoenbung beS ©efegeS gu Bemeffen. g ä r bie Berteibigung im Boroerfat)ren, baS bem ©ühneberfahren am natfjften tommt, erhält ber Sin«

toatt gemäß § 67 919t©ebO. 20 9U I. ®iefe ©ebüßr ift in entfprechenber Stntoenbung bon § 14 91SI@ebO. auf 5/io ermäßigen, toenn baS Berfahren fich ohne Erhebung ber Bribatttage ertebigt. ®ie ©ebüßr beträgt m ithin 10 91M gugügtich 0,60 ¡UM fü r Umfaßfteuer unb ÜuStagen, bie an«

gemeffen erfcheiuen.

(31®. Sötn, Urt. b. 12. ©ept. 1940, 62 C 964/40.) [§e.]

Slnmeriung: Qn feinen grunbfähtichen Ertoägungen über bie Slntoenbbarfeit ber ®ebührenorbnungen fteht baS U rteil im toefentlid)en in Einitang m it Bechtfprechung unb ©chrifttum, fotoeit ©ntfeheibungen unb Sommentarftetten bortiegen. ®er eingefchtagene SBeg ift ein reidflich bertoidetter. SOlan argu«

mentiert toie fo lg t: äunäcßft tomme bie 91St@ebD. nicht in Betracht, offenbar beShatb, toeit eS fich bei bem ©üfjne»

berfaßren bor bem ©d)ieb§maun um fein Berfahren tjan*

bete, auf toetdjeS bie StBiD- Stntoenbung finbet, fonbern

— in Breußen — bie ©chiebSmannSO. ®eShatb SanbeS«

recht. ®ie Bo®cbO. habe aber ieine ©ebührenbeftimmungen fü r ©traffachen bgto. fü r ein fotcheS ©ühneberfahren. ®eS«

halb müffe man Strt. 14 biefer antoenben, ber auf bie 91St©ebO. guriiefOertoeift. ®ie 91St©ebö. enthalte aber nun auch feine unmittelbar auf BaS ©ühneberfahren paffenbe

©ebührenborfdjrift. ®eShalb fei bie §itfe beS § 89 nötig, tooitad) bei ©ditoeigen beS ©efeßeS eine bem ©adjberhatt mögtidjft nalje fommenbe Beftimmung — atfo entfpredjenb

— angutoenben fei. ®ie entfprechenbe Beftimmung fei § 67 über baS Borberfafjren in ©traffadjen, ber auch >n Bcübat»

flagefachen (§ 73) gilt. Stber auch bie BorberfahreitSgeBühr bon 20 ¡RM Eomme nidjt bott gunt Stnfaß, fonbern gemäß

§ 14, ber toieberum entfprechenb angutoenben fei, nur gur

§ätfte.

®cß ift fü r einen fo einfachen ©adhberhalt ein reich«

ließ urnftänblidjeS Berfahren ber ©efeßeSantoenbuitg. ®enn ein überaus einfacher ®atbeftanb ift es ja bod) fcfließtid), toenn jemanö fich Beleibigt fühlt, einen Stntoalt auffudjt, m it it;m bie ©ad)e befpricht, toenn biefer ißm ben ©ang eines B r ibatfIageberfahrenS, inSbefonbere ben beS ber Stage fetbft borhergehenben ©ühneberfahrenS erftärt, unb toenn ber Stntoatt bann einen Stntrag auf Stnberaumung eines

©ühueterminS bor bem ©djiebSmann fertigt. ÜKait foltte meinen, baß man bie StntoattSgcbühr für eine foteße Be«

fpredjung unb einen fotdjen Stntrag auf einem ettoaS we«

uiger fomptigierten SSege finbett müßte aß auf bem ber mehrfachen §erangiehung bon ©eBüßrenorbnungen unb bann fchließtich noch ber nur enlfprccßenben Stntoenbung bon Bor«

jehriften. Ein einfacherer Sßeg fcfieint m ir in ber 2 a t gangbar unb gu einem ber antoatttid;en ÜJiühetoattung ettoaS Beffer 9ied;nung tragenben Ergebnis gu führen.

ÜRait toenbet bie 3iSt©eBD. gleich unmittetbar an, uitb gtoar babureß, baß matt baS ©ühneberfahren ats ber

© tB p ; , (§ 1) iit toeiterem ©iune untertiegenb attfieht.

©chtießtich ift ja hoch fü r ben ©üßneberfud), m it toelchem baS ©chiebSmannSberfahren beginnt, § 380 ©tBO- bie ge?

266*

2 124 3Je<f)tfpred)ung [®eutfd)eg Beeßt ber. mit 3'®.

fej)lid;e ©rmtblage. 8m übrigen mirb her Anmalt Bei ber Beratung eineg Seteibigten nießt n u r ba§ ©üßneberfob­

ren m it ißrn befprecßen, fonbern ißn in großen äugen aueß über ben ganzen ©ang be§ i)5riüat”iage0erfa£)ren§ felbft auf«

Hären unb habet aud) beit Begriff ber Beleibigung (m it feinen Unterbegriffen) in materiell redEjtlidbjer SBegieljung erörtern. ®aS atieg läßt fid) p a n g lo S aß Beratenbe Be«

rufgtätigfeit beg AnmattS über ein ©trafprojefjberfaßren bezeichnen. ©obann läßt fid) m. 6. aud) ber Vierte Abfdjnitt ber 8tSi©ebD. über faie ©ebüßren in ©traffacßen unmittetbar antoenben unb ift hie nu r entfprecßenbe Anmenbung über

§ 89 gar nießt erforberlicß. ®erat nad) § 73 finben bie

©ebüßrenborftf;rifieit fü r bie Sßerteibigung Anmenbung bei ber Bertretmtg eineg i(3rioatHägerS. Sie Sßerteibigung im Borberfaßren (§ 67) faßt fid) ol;ne mcitereg ber Beratung eines Beleibigten üor ©rßebung ber ißrioatflage gletcßfeßen.

@o fommt man 5ur unmittelbaren Anmenbung ber leß«

teren Beftimmung, b. ß. p r Slitfeßttttg ber ©ebüßr Oon 20 3tM fü r eine SCätigleit, Wie bie ßier p r Erörterung ftefjenbe. SKir fdjehtt and), baß bie ¡¡jerauäießung bon § 14 gar nid)t am Sßtaße ift, beim biefer feßt belannttid) bor»

aug, baß ber Anmalt feinen ©cßriftfaß eingereicßt hat, mäßrenb ber Antrag auf Anberaumung beg ©üßnetermtnS ein ©djriftfaß i. beg § 14 fein bürfte. SS5iII matt ißn aber afg einen folcßen iticEjt anerfenneit, fo müßte man bem Anmatt neben ber halben ©ebüßr bon 10 3UI menigfteng nod) bie 2 SUt ©ebüßr beg § 69 p b ittig e n , bie ißm fü r jeben „A n tra g " pfteßt.

91A. © r u f t © u ft a b SB e g e n e r , Berlin. .

*

26. 91®. — §1 ArrnAnm®.; §233 3SpO.

Bot BoiimacßiSerteilung burcf) bie arme Partei fjat biefe für eine ettoaige Unterlaffung beg ifjr beigeorbneten AtmAnto.

nid)t einpftefjen. —

Sie burtß ben Krieg gefdjaffenen Berßältmffe finb bei ber Aneriennung eine® unabtneubbaren mit p berüct«

fidjtigen. f )

®ie KI. hat gegen ba§ iß t am 27. $ u li 1940 pgeftellte lanbgerießtlicße Urteil, bureß baS ißre UntcrßaltSHage' gegen ben SSeff. als ißren angeblichen unehelichen Batet abgemiefen mürbe, erft am 1. Aug. 1940, alfo berfpätet, Berufung einge«

• legt. 8ßren SßiebereinfeßungSantrag hat ba§ 33®. bureß ben angefochtenen Befcßluß abgelehnt unb bie Berufung al§ unp»

Iäffig bermorfen m it ber Begrünbung, baß, ba ber ber KL ba§

Armenrecßt bemitiigenbe Befcßluß ihrem Bfticßtanmalt bereits am 20. Qmli 1940, alfo fejßS Sage bor Ablauf ber BerufungS»

frift, pgeftellt toorben fei unb auch ba» KreiSjugenbamt, ber gefeßlicße B etitelet ber KL, bereits am 22. £yufi 1940 Kennt»

nis bon bem ArmenrecßtSbefcßluß gehabt habe, bie Berufung rechtjeitig hätte eingelegt toerben fönnen. ®a§ Jjugenbamt habe ben Sag ber Sufteliung beS erftinftanglicßen Urteils ge«

fannt, ber beigeorbnete ArmAnto. fei in ber Sage unb ber»

pflichtet getreten, baS SufteHungSbatum aus ben ©eriißtSaften feftpftellen. ©in unabmenbbaret SufaH liege beShalb nicht bor.

Sie hiergegen erhobene Befd)m. ift begrünbet. SEÖie ber Bfticßtanmalt ber KL bargetan hat, hat er eine BoIImacßt ber KL erft nach ber Berufungseinlegung erhalten. @§ fann ba«

ßinfteßen, ob er borßer überhaupt p r AEteneinficßt berpflichtet fein fonnte; felbft toenn man baS annähme, ift ¡Daraus gegen bie KL nichts herpleiten, ineil ber Anmalt bor feiner Beboli«

mäeßtigung nicht Vertreter ber KL tnar unb biefe beSßatb fü r ein ettnaigeS Berfeßen beS AntoaltS nicht einpfteßen hat.

SöaS bie ¡(frage eines BerfcßuIbenS beS (fugenbamts, beS gefeßlicßen Bertret'erS ber KL, anlangt, fo ift p a r niißt p berfennen, baß ein foicßeS Berfchulben ju Saften ber KI. geßen mürbe unb eS an fid) auch naße Hegt, ein foicßeS Berfcßulben anpneßmen. SaS Sugenbamt märe an fid) aÖerbingS bureß«

aus in ber Sage gemefen, innerhalb ber muß p r Berfügung fteßenben fünf Sage bie Einlegung ber Berufung p beran«

laßen. @S ift aber ben KriegSberßältniffen unb ißren AuS»

mirfungen meitgeßenb fRe^nung p tragen; unter biefen Um«

ftänben finb auch hier bie bureß ben Krieg bebingten 3 U*

ftänbe beim Qugenbatnt, mie fie bureß bie ©rflärung beS SanbratS bom 13. Aug. 1940 glaubhaft gemacht finb, geeignet, ein Berfcßuiben p Berneinen unb bie Berfäumung ber f^rift als unabmenbbaren BufatE erfeßeinen p laffen. Semgemäß ift bem SBiebercinfcßungSgefuch p entfpreeßen.

(91®., Bcfcßl. b. 12.-©ept. 1940, IV B 34/40.)

Attmeriung: Siefer Befcßluß intereffiert unter einem hoppelten ©efießtspunft, einmal bem ber Stellung beS Arm«

Anm., bem noeß ieine BoItmad)t bon ber ißartei erteilt ift, fobann bem einer Dtüberung beS Begriffs „unabmenbbarer BufaH" fü r bie KriegSberßältniffe.

3 u erfterem ißunit rnirb fpäter in einer Erörterung ju r fyrage ber A!teneinfid;t bureß ben ArrnAnm. eingeßenber ©tel«

lung genommen. möcßte ßier nur ju ber ©ntfeßeibung felbft noeß folgenbes fagen: 9i®. geßt bon einem fehlen ber BoIEmacßt beS ArrnAnm. ju r Seit ber S uiteüung ber Beiorb«

nung aus, feßt fid) aber m it ber befonberen Sachlage nießt auSeinanber, bie barin beftanö, baß baS ^ugenbamt in feinem

©efueß um BemiHigung beS ArmenrecßtS auSbrüdlicß bem beiguorbnenben Anmalt (ein folcßer mar nießt benannt) be«

reits BoHmacßt erteilt ßatte. SBenn 9i®. gleicßmoßl barin nießt feßon eine BottmacßtSerteilung erblidt ßat, bann ift eS offenbar bon ber (aud) iü meinem Komm, p m ArrnAnm®.

©. 67 bertretenen) Auffaffung ber ©ntfdfeibung be§ 9t®. bom 9. äJlärä 1932: §3B. 1932, 2144 ausgegangen, monaeß auf bie»

fern SBege jmar mirffant eine BoHmadft erteilt merben iann, b a p aber erforberlicß ift, baß biefe BoHmacßtSerteilung bureß Übermittlung an ben ArrnAnm. mirffant tnirb. Siefe Über«

m ittlung fann bureß Überfenbung einer Abfcßrift beS Armen«

recßtSgefucßS an ben ArrnAnm. erfolgen, fie liegt aber aud) barin, baß ber ArrnAnm. auf @runb ber Beiorbnnng bie_©e«

ricßtSaften eiufießt unb fo bon ber im borauS ißm erteilten Boumacßt Kenntnis erßäit. &>ap ift freilich notmenbig, b a ß er bie Aften einfießt, maS ßier gerabe unterblieben ift unb morauS fieß ßier bie Berfäumung ber BerufungSfrift er«

geben ßat.

©ine meitere ffrage ßätte ber B r ü fUItg beburft, ob benn ber ArrnAnm. nießt aud) oßne Boümacßt fd}on berpfliißtet gemefen märe, bie Aften einpfeßen, maS man ßier berneinen muß. £ycß barf aber gerabe b a p auf meine oben genannten Ausführungen bertneifen.

3 u bem ätoeiten B u n ft ift eS mießtig, bie bom 91®. bor«

genommene erßeblicße Abmilberung beS Begriffs „unabmenb«

barer 3 ufaß" aus ©rmägungen äu beaeßten, melcße eS nießt

barer 3 ufaß" aus ©rmägungen äu beaeßten, melcße eS nießt