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Heinze und A. Thau, Der gegenwärtige Stand der Kohlenschwelung in Deutsch

land. Während in England u. Amerika zahlreiche Schweiofenkonstruktionen, nur teil­

weise mit anhaltendem Erfolge, aufkamen, sind die Fortschritte der Steinkohlen­

schwelerei in Deutschland in der letzten Zeit gering gewesen, was z. T. mit dem hier noch geringen Bedarf an Schwelkoks zusammenhängt. Die Braunkohlenschwelerei hat durch Einführung der Vortrocknung (Öfen von G e is s e n u. S a u e r b r e y ) u. der Spülgasschwelung (LüRGI, S e i d e n s c h n u r , D e u t s c h e E r d ö l A. - G.) ihre weitere Entw. vollzogen. Grundbedingung für die Rentabilität ist eine ausreichende Absatzmöglichkeit für den Grudekoks, die sowohl für die Verteuerung auf geeigneten Rosten (besonders nach Beseitigung der leichten Entzündlichkeit vgl. C. 1928. I. 2761), als auch für die Brikettierung des Schwelkoks steigende Tendenz aufweist. (Ztschr.

Ver. Dtsch. Ing. 73. 524—30. 20/4. Halle a. S.) B ö r n s t e i n . F. L. Kühlwein, Aufbereitung und Verkohlung feinkörniger Kohle unter Be­

rücksichtigung kohlenpetrographischer Erkenntnisse. Eingehende krit. Besprechung der neueren Aufbereitungsmethoden u. ihrer Erfolge, für deren Einzelheiten auf das Original verwiesen werden muß. (Glückauf 65. 321— 27. 363— 71. 395— 405. 23/3. Claus­

thal.) _ ^ B ö r n s t e i n .

H. Winter, Untersuchungen japanischer Kohlen. Die größtenteils auf den Inseln Hokkaido (Jeso) u. Kyushu befindlichen, Kohlenvorkk. Japans gehören alle der Tertiär­

formation an, enthalten aber infolge der durch Kontaktmetamorphose (Granit, Andesit) hervorgerufenen Veränderungen alle Kohlenarten von lignit. Braunkohle bis zum Anthrazit. Bei der Unters, von fünf Kohlenproben aus dem Chiku-Ho-Gebiet, Bez.

Fukuoka, Kyushu, auf Zus. u. Aschenbeschaffenheit wurde ein Geh. von 39—-47%

flüchtiger Bestandteile gefunden, die Aschenverteilung röntgenolog. u. durch Ein­

äscherung von Kohlenplatten festgestellt. Makroskop. u. mkr. wurde Gefüge auf­

weisender Vitrit, neben wenig Fusit, als wesentlicher Bestandteil nachgewiesen, dessen Strukturen auf die Erhaltungszustände der Ursprungspflanzen zurückgeführt werden können. (Glückauf 65. 493—98. 13/4. Bochum, Berggewerkschaftl. Lab. d. Berg­

schule.) _ . B ö r n s t e i n .

Friedrich Neuwirth, Über Schu-elteer aus Köflacher Dampftrockenkohle. Vf.

untersuchte den durch trockene Dest. dampfgetrockneter lignit. Rohbraunkohle aus dem Köflacher Revier erhaltenen Urteer, indem er ihn sowohl nach der gewöhnlichen

1 9 2 9 . I . H XIX. Br e n n s t o f f e; Te e r d e s t il l a t io n u s w. 3 0 5 7

Dest.-Methode, als auch, destillationslos nach WALTHER zerlegte. Dabei wurden von Phenolen o- u. m-Kresol, 1,3,4-Xylenol sicher, 1,3,5-Xylenol, Mesitol u. ps-Cumenol als -wahrscheinlich vorhanden nachgewiesen. Die Neutralöle konnten nicht in bestimmte Verbb. zerlegt werden, doch erscheint ihre vorwiegend hydroaromat. Struktur als wahrscheinlich. Als Base war hauptsächlich Pyridin nachweisbar. (Berg- u. Hütten- männ. Jahrb. 76. 75—80. 1/10. 1928. Donawitz, Yersuchslabor. der österr. Alpinen

Montangesellsch.) Bö r n s t e in.

W . Sehweüer, Aus der Praxis des Wassergasbetriebes. Beschreibung einer Vorr., mittels deren man Proben sowohl des Wassergases während des Gasevorganges, als auch der Heißblasegase während des Blasens für sich getrennt unmittelbar am Generatorausgang zur Unters, entnehmen kann. (Gas- u. Wasserfach 72. 261— 63.

23/3. Magdeburg.) B ö r n s t e i n .

A. Sander, Braunkohlen und bituminöse Gesteine in Hessen und ihre Verwertung.

Die zahlreichen Einzelvorkk. von Braunkohle auf dem Gebiete des vormaligen Groß­

herzogtums Hessen werden geolog, u. ehem. charakterisiert. Sie enthalten meistens schweiwürdige Kohlen u. werden z. T. schon seit längerer oder kürzerer Zeit abgebaut' u. durch Verschwelung oder Brikettierung verwertet. Zwei größere Schweikraftwerke für täglichen Durchsatz von 1000 resp. 600 t Rohbraunkohle waren i. J. 1928 im Bau.

(Brennstoff-Chem. 10. 21—26. 141—48. 15/4. Berlin.) BÖRNSTEIN.

Jakob Dodonow und Ekaterina Soschestwenskaja, Über das Vorkommen von Pyridinbasen im Teeröl aus russischen bituminösen Schiefern. (Vgl. C. 1926. II. 2858.) Das schon zu den früheren Unterss. benutzte Rohöl (D.20 0,990) wurde durch Dest.

unter 650 mm aus einer eisernen Retorte in folgende Fraktionen zerlegt: 11,1% von 140— 180°, D.40 0,892; 3,3% von 180—200°, D.2° 0,931; 20,1% von 200— 250°, D.20 0,940 ; 65,4% Rückstand. Die ersten 3 Fraktionen wurden (jede für sich) mit Alkali von Phenolen befreit u. mit H2S04 (D. 1,3) behandelt. Aus den H2S04-Lsgg.

wurden die Basen mit NaOH frcigemacht, in A. aufgenommen u. mit NaOH getrocknet.

Gesamtausbeute an Basen 1,1%- Diese wurden mehrfach fraktioniert dest. (10 Frak­

tionen von 98 bis über 177°), die einzelnen Fraktionen in HCl gel. u. mit HgCl, frak­

tioniert gefällt. So konnten in Form der Doppelsalze bisher mit Sicherheit Pyridin, a- u. ß-Picolin, 2,4-, 2,5- u. 2,6-Lutidin nachgewiesen werden. (Ber. Dtsch. ehem.

Ges. 62- 1348— 52. 1/5. Saratow, Landw. Inst.) Li n d e n b a u m. N. Zelinsky und K. Lawrowsky, Wachsarten und Bogheadkohlen als Mutter­

substanzen des Erdöls. IV. (I., II. u. III. vgl. C. 1927- H. 2763.1928-1. 3049. II. 512.) Bienenwachs, durch Schmelzen in sd. W. gereinigt u. bei 105° getrocknet, wurde mit 30% A1C13 erhitzt. Beginn der Zers, bei 120°, Bldg. von brennbaren Gasen u. C02.

Ausbeute an fl. u. festen Prodd. 80% der Wachsmenge. Nach Zusatz von Alkali mit Dampf dest., Destillat mit konz. H2SO., behandelt, nach Waschen u. Trocknen über Na dest. Erhalten 2 Fraktionen von Kp. 70— 150°, D.104 0,7084, nn21 = 1,4280 u.

Kp. 150— 300°, nn21 = 1,4322, beide nach ihren Eigg. Paraffine. Mit W.-Dampf nicht flüchtiger Teil wurde mit A. extrahiert, bei 15 mm über Na dest. Erhalten 3 Fraktionen von 90—160, 160—250 u. 250—-350°, die beiden ersten fl., die dritte krystallin. erstarrend. Zus. der 2. Fraktion C,jH2n. Ein Teil der krystallin. Substanz zeigte aus A. F. 59°, Mol.-Gew. 317°, der in A. uni. Teil F. 70— 71°, Mol.-Gew. 426.

Zweifellos können auch andere natürliche Wachse auf diesem Wege in Erdöl-KW-stoffe übergeführt werden. — 300 g sibir. Bogheadkohle (über diese vgl. STADNIKÓW u. Iw a n o w s k i, C. 1928.1 .1477), mit 30% A1C1, unter 10 mm zers., lieferten 107 g zum größten Teil krystallisierendes Kondensat. Daraus wie oben ein mit W.-Dampf flüch­

tiger Teil von Kp. 90—210°, n16 — 1,4391, ungesätt. gegen KMn04. Daher über Pt-Kohle hydriert. Zeigte jetzt D.184 0,7548, n18 = 1,4216 u. hatte Geruch u. Zus.

eines leichten Naphthaöles mit vorherrschenden Cycloparaffinen. Mit W.-Dampf nicht flüchtiger Teil lieferte wie oben eine Hauptfraktion von Kp.10 180— 215°, krystallin., aus A., F. 63— 64°, Mol.-Gew. 380. Zweifellos unterscheidet sich der durch trockene Dest. der Bogheadkohle resultierende Teer (St a d n i k ó w) wesentlich von dem mit A1C13 erhaltenen. Die fl. Fraktionen des AlCl3-Teers erinnern an die Prodd. der trockenen Dest. der Sapropele (vgl. C. 1926. I. 2640). (Ber. Dtsch. ehem.

Ges. 62. 1264— 66. 1/5. Moskau, Univ.) Li n d e n b a u m. E. W . Isom, Neuerungen in der Öl verarbeitenden Industrie. Cracken in der Dampf­

phase läßt neue Produkte erwarten. (Vgl. auch C. 1929. I. 2125.) Das Jahr 1928 hat keine grundlegenden Neuerungen gebracht, dafür konnte in der Dest.-Technik der Röhrentyp u. der Fraktionierturm weiter Vordringen, womit der Aufwand an Heiz­

3058 H XIX. Br e n n s t o f f e; Te e r d e s t il l a t io n u s w. 1929. I.

material, auf das Rohprod. berechnet, von 4% auf 1% sinkt. Die im Vakuum arbeiten­

den Röhrenkessel lassen zwar auch aus minderen Rohölen Schmieröle gewinnen, deren Raffinationsaufwand nur gering ist, die so viel höheren Investierungen für die Vakuum­

anlagen rechtfertigen aber im wirtschaftlichen Sinne nicht diese Anschaffungen. Bei neuen Crackanlagen hat der Druckkessel den unter Druck arbeitenden Röhrensystemen weichen müssen. Mit Hinsicht auf die größere Klopffestigkeit des Gasolins, das aus den in der Dampfphase arbeitenden Crackanlagen anfällt, wurde im Jahre 1928 eine große Anzahl solcher Anlagen in Betrieb gesetzt. Man kann mit dem Aufkommen einer neuen Industrie, die die so erhaltenen gasförmigen Nebenprodd. auf Äthyl-, Iso­

propyl-, Butyl-, Amylalkohol verarbeitet, rechnen, zurzeit werden in einem Betrieb Alkohole fabriziert. Infolge der verbesserten Dest.-Methoden erübrigt sich die scharfe Säureraffination, die dem Gasolin u. dem Schmieröl wertvolle Bestandteile entzieht;

die physikal. Raffination mit Erden usw. u. mit S02 (El)ELEANAU-Verf.) findet mehr u. mehr Eingang.

Es ist zu erwarten, daß die zukünftige Entw. auch dahin gehen wird, Petroleum- KW-stoffe in permanente Gase, die dem Erdgas entsprechen, durch einfaches destruk­

tives Cracken umzuwandeln. (Petroleum Times 21. 765—67. 27/4.) Fr i e d m a n n. D. Holde, W . Bleyberg und H. Vohrer, Über die Säuren des Montanwachses.

Zur Prüfung der in den bisherigen Literaturangaben verschieden beantworteten Frage, ob die Säuren des Montanwachses ganz oder fast ganz aus einer einheitlichen Säure bestehen oder eine Mischung verschiedener homologer Fettsäuren bilden, unterwarfen Vff. den von indifferenten Bestandteilen befreiten sauren Anteil rohen Montanwachses einer weitgehend durchgeführten Zerlegung. Die Wachsbestandteile erwiesen sich, wie schon T rop sch u . K r e u t z e r gefunden, als Ester mehrerer Säuren; bei der frak­

tionierten Dest. der Äthylester der Säuren häuften sich die Destillate an 3 Stellen an, aber reine Fraktionen waren so nicht erzielbar. Aus den mittleren Fraktionen konnte durch vielfach wiederholte Vakuumdest., fraktionierte Krystallisation bis zur Über­

einstimmung der FF. von Krystallen u. Mutterlaugen sowie durch Fällung mit Li- Acctat eine Säure C28H560 2 vom F. 84,4°, die M o n t a n s ä u r e isoliert werden, die durch weiteres Umkrystallisieren oder fraktionierte Fällung des Li-Salzes sowie durch Dest. der Säure im Hochvakuum nicht weiter zerlegbar war. — In den höchsten Destillatfraktionen wurde eine Säure des Mol.-Gew. 480, entsprechend der Dotriakontan- säure C32HM0 2 nachgewiesen, deren relativ niedriger F. von 89° die Annahme einer Isosäure nahelegt. — In den Mutterlaugensubstanzen scheint eine dritte zwischen diesen beiden Säuren stehende, vielleicht der Zus. CgoH^Oj, vom F. etwa 87° vorhanden.

Für die Ggw. der von T rop sch u. K r e u t z e r aufgefundenen Säure C23H580 2 fanden Vff. keinen Anhalt. — Das Verf. der fraktionierten Fällung mit Li-Acetat, auch in der Modifikation des Zusatzes von Bzl. zum A. u. der Arbeit bei höherer Temp., führt allein nicht zu einheitlichen Prodd., es ist durch häufig wiederholte Krystallisation resp. Hochvakuumdest. zu ergänzen. (Brennstoff-Chem. 10. 101— 08. 15/3. 124— 28.

1/4. Berlin, Techn.-Chem. Inst. d. Techn. Hochsch.) BÖRNSTEIN.

Carl G. Schwalbe, Bemerkungen zu dem A uf salz von H. Wislicenus über Probleme der stofflichen Holzforschung. II. (Vgl. C. 1929.1. 2373.) Entgegnung auf verschiedene Angaben von W i s l i c e n u s , die die Holzkonservierung, Naßverkohlung, die Ver­

kohlung mit überhitztem Wasserdampf u. den Chloraufschluß des Holzes betreffen.

(Ztschr. angew. Chem. 42. 385. 13/4. Eberswalde.) POETSCH.

H. Wislicenus, Erwiderung. (Vgl. vorst. Ref.) Antwort auf die von S c h w a l b e angeführten Einwände. (Ztschr.angew. Chem. 42. 385— 86. 13/4. Tharandt.) POETSCH.

Alfred Faber, Schnelle Wasserbestimmung in Trockenbraunkohle für Brikett­

fabriken. (Ergebnisse eines Preisausschreibens.) Die folgenden Verff. für eine schnelle W.-Best. in Trockenbraunkohle wurden infolge eines Preisausschreibens des D e u t ­ s c h e n B r a u n k o h l e n - I n d u s t r i e - V e r e i n s durch Preise ausgezeichnet.

Das Verf. des F r a n k f u r t e r F o r s c h u n g s i n s t i t u t s f ü r G e t r e i d e - e l i e m i e G . m. b . H. beruht auf der Messung der Dielektrizitätskonstanten. Das Verf. von TraUTHWEIN beruht auf der Messung der in der untersuchten Kohlenprobe enthaltenen, in einem elektr. beheizten Gefäß verdampften W.-Menge. Das Verf.

von K u b i e r s c h k y stützt sich auf die W.-Best. durch Xyloldest., verwendet aber statt Xylol Amylalkohol oder Mischungen von Amylalkohol mit Paraffinöl, wodurch Siedeverzug, Zeitverlust u. Ungenauigkeit vermieden werden. Das Verf. von M ü l l e r , . B ö h l e n , beruht auf der Behandlung der Kohlenprobe mit Essigsäure u. Best. des.

W.-Geh. durch Titration mit NaOH.

1929. I. Hxx. Sc h ie s z- u n d Sp r e n g s t o f f e; Zü n d w a k e n. 3059 Bei dom Verf. von FlSCHBECK u. Ei n e c k e, Tübingen, wird die zerkleinerte Probe mit k. Eisessig geschüttelt u. in einer kleinen Probe abgesaugter Fl. das Ver­

hältnis W. zu Essigsäure durch Messung der elektr. Leitfähigkeit bestimmt. RÖSSIGER u. BECKER benutzen die Wärmetönung, die beim Schütteln einer abgewogenen Braun­

kohlenmenge mit konz. H2SO., eintritt. Alle diese Verff. genügen den Anforderungen des Preisausschreibens an Schnelligkeit der Best., Einfachheit der Apparatur u. Ge­

nauigkeit der gefundenen W.-Gehh. von ¿ 0 ,5 % der Xyloldest. (Ztschr. angew. Chem.

42. 406— 07. 20/4. Leipzig.) Ju n g.

Paul V. Mc Kinney, Der Alundumliegel bei der Bestimmung des Kohlenstoffs im Kurbellager. Um eine vollständige Trennung des in dem Öl suspendierten C u. der anderen suspendierten Teile zu bewirken, saugt man das Öl durch einen Alundum- tiegel, der alles Nichtfl. zurückhält, wäscht mit 25 ccm PAe. aus, trocknet bei 100°

u. erhält auf diese Weise das Gewicht der suspendierten Stoffe. Die nochmalige Wägung nach dem Erhitzen zum Glühen gibt das Gewicht der Asche, die zumeist aus Fe„03 besteht. (Chemist-Analyst 18. No. 1. 21. 1/1. Wooster [Ohio], College.) B ö t t g e r " .

Curt Bunge, Mikolow, Polen, Gewinnung der sauren Bestandteile des Urteers.

Urteer wird emulgiert u. zwecks Entphenolierung mit Lösungsmm. behandelt. — Z. B. werden 100 Teile Urteer oder seine Fraktionen mit 1000 Teilen W. unter Zugabe von etwas Seifenlsg. emulgiert. Dann gibt man 50— 80 Teile einer 25%ig. NaOH zu, rührt 1 Stde. u. läßt 3 Stdn. absitzen. Je nach der Natur des Urteers sammeln sich die Neutralöle über oder unter der Phenolatlsg. — An Stelle der NaOH kann man 1000— 1200 Teile A. oder 266 Teile Aceton oder ein Gemiseh von 375 Teilen A. u.

375 Teilen Aceton verwenden. Die Trennung der Neutralöle von der Phenollsg. erfolgt in solchem Falle zweckmäßig durch Zentrifugieren. (E. P. 306 738 vom 27/3. 1928, ausg. 21/3. 1929. F. P. 651 950 vom 29/3. 1928, ausg. 1/3. 1929.) N o u v e l . Thermochemische Versuchs-Anstalt Prof. Dr. Auihäuser. Brennstoff-Untersuchungen.

1927/28. Kohlentab. Ausg. 1929. Hamburg: Thermochem. Versuchs-Anstalt Prof. Dr.

Auihäuser [Boysen & Maasch in Komm.] (26 S.) 4°. M. 3.— .

X X . Schieß- und Sprengstoffe; Zündwaren.

Albert Schmidt, Beiträge zur thermodynamischen Behandlung explosibler Vor­

gänge. II. (I. vgl. C. 1929. I. 2264.) Ausdehnung der Betrachtungen auf Explosiv­

stoffe mit zu völliger Verbrennung zu CO, u. IIäO, ungenügendem 0,-Gehalt. Der Betrag an freiem 0 2, der mit den Systemen CO,/CO u. H20 /H 2 im Gleichgewicht ist, wird, besonders bei hoher Ladedichte, so gering, daß er vernachlässigt werden kann.

An den Beispielen niedrig u. höchst nitrierter Cellulose wird der Gehalt der Explosions­

gase an freiem O, nach der in der I. Mitt. (1. c.) erläuterten Methode berechnet, u. zu nur 0,001 bzw. 0,05 Mol. gefunden, Mengen, die außer acht gelassen werden können.

Dagegen verdient der rasche Anstieg freien Sauerstoffs — um das 50-fache bei den ge­

wählten Beispielen — mit der Änderung der stöchiometr. Zus. im Hinblick auf die sauerstoffreicheren Nitroglycerinpulver Beachtung. Vf. zeigt, daß mit dem Wegfall freien 0 2 die Zus. der Explosionsgase bei Nitrocellulosen prakt. völlig durch das Wasser­

gasgleichgewicht bestimmt ist, da dieses Gleichgewicht als eine Kombination der Disso­

ziationsgleichgewichte von W.-Dampf u. C02 unter Vernachlässigung freien Sauer­

stoffs aufgefaßt werden kann. Auf Grnnd dieser Erwägungen werden sprengtechn.

wichtige Daten verschiedener Nitrocellulosen berechnet. (Ztschr. ges. Schieß- u.

Sprengstoffwesen 24. 90—93. März. Berlin, Chem.-Techn. Reichsanstalt, Abt. f. Spreng­

stoffe.) F. B e c k e r .

Henri Muraour, Die Zersetzung von Pulver und Explosivstoffen und die Theorie der Stabilisatoren. Eingehende Besprechung des Zerfallsmechanismus von Explosiv­

stoffmoll., Einteilung des Zerfalls in mehrere „Energiestufen“ , die sich durch die zum Zerfall benötigten Energiemengen unterscheiden. — Die Zers, der Pulver wird durch eine langsame Hydrolyse verursacht, die unter dem Einfluß von Säurespuren, die im Lauf der Fabrikation entstanden sind, vor sich geht. Die Zers, wird durch katalyt.

Wrkg. gebildeter Stickoxyde gesteigert, verläuft o h n e Bldg. gasförmiger Prodd.

u. ist demgemäß durchaus verschieden von Zersetzungsvorgängen bei höherer Temp.

— Diphenylamin, das bei gewöhnlicher Temp. nitrose Gase unter Bldg. nitrierter Prodd. gut bindet, nimmt in der Wärme auch Dämpfe von HNOs auf; bei gewöhnlicher

3 0 6 0 Hxiiii- Tin t e; Wic h s e; Boh n e rm assen u s w. 1 9 2 9 . I . Temp. geht es dagegen in Diphenylaminnitrat über. Unter bestimmten Bedingungen kann es jedoch durch das am Stickstoff gebundene H-Atom auch reduzierend auf Salpetersäureester oimvirken, insbesondere bei unmittelbarer Sonnenbestrahlung.

Zentralit zeigt keine reduzierende Eigg. u. nimmt, besonders bei erhöhter Temp., nitrose Gase u. Säuren auf. Über Nitrierungsprodd. des Centralits vgl. LECORCHE u. I o v i n e t (C. 1928. I I. 1050 u. 1929. I. 2380). (Chim. et Ind. 20- 610— 17. Okt.

1928.) F. Be c k e r.

Ph. Naoum und K. F. Meyer, Der Dampfdruck des Nitroglycerins und des Nitro- glykols. (Vgl. C. 1929. I. 180.) Die wenig übereinstimmenden Angaben über den Dampfdruck des Nitroglycerins veranlassen Vff., die Tension des Nitroglycerins, zugleich auch die des Nitroglykols unter Verwendung der stat. u. dynam. Methode nochmals zu messen. Zur stat. Best. wurde das zur Aufnahme der Substanz dienende Gefäß, an das ein MAC-LEOD-Manometer angeschlossen war, völlig evakuiert u. die sich einstellenden Drucke abgelesen. Die Substanzen wurden in fl. Form u. im Ge­

misch mit Kieselgur geprüft. Die Gleichgewichtseinstellung geht bei Gurmischung infolge höherer Verdampfungsgeschwindigkeit durch große Oberfläche schneller vor sich. Das Gleichgewicht ist nach 1 bzw. 2 Stdn. für Nitroglycerin mit 0,009, für Nitroglykol mit 0,030 mm Hg bei 20° erreicht. — Nach der Strömungsmethode wurde getrocknete Luft über einen Strömungsmesser durch 2 hintereinander geschaltete U-Röhren, die die Substanz enthielten, geleitet. Die Gewichtskonstanz der 2. U-Röhre bot Gewähr dafür, daß die Strömungsgeschwindigkeit so gering war, daß die Sättigung des Luftstromes bereits in der ersten Röhre erreicht wurde u. damit gesichert war.

Die aus der Gewichtsabnahme der ersten U-Röhre ermittelten Drucke stehen in guter Übereinstimmung mit den Ergebnissen der stat. Methode, lassen jedoch direkte Schlüsse auf die Flüchtigkeit beider Ester nicht zu. Die Flüchtigkeit des Nitroglykols ist sehr viel größer als man nach dem Verhältnis der Dampfdrücke erwarten sollte. (Ztschr.

ges. Schieß- u. Sprengstoffwesen 24. 88— 90. März. Hamburg, Wissenscli. Labor, d.

Dynamit-A.-G. vorm. A. Nobel & Co.) B e c k e r . Paul H. Prausnitz, Einige Versuche mit explosiven Gasgemischen. (Österr. Che- miker-Ztg. 32. 63— 64. 15/4. Jena. — C. 1928. II. 2426.) K. W o l f .

Araold Schmid, Österreich, Waschen von Nitroglycerin. Man emulgiert das Nitro­

glycerin mit dem Waschmittel u. läßt die Emulsion durch einen turmartig ausgebildeten Wäscher gehen. (F. P. 649 453 vom 31/1. 1928, ausg. 22/12. 1928. D. Prior. 5/2.

1927.) ________________ Th i e l.

D. d. S. S. R., Kriegschemisehe Verwaltung der Roten Arbeiter- und Bauernarmee, Ivriegs- chemie. Hilfsbuch für die Kommandierenden der Roten Armee. Unter der Red. von J. Fischmann. Moskau, Leningrad: Staatsverlag 1929. (448 S.) Rbl. 2.80.

X X I H . Tinte; W ich se ; Bohnermassen usw.

A. R. Jennings, Brookline, Mass., Reinigungsmittel zur Entfernung von Flecken aus zarten Geiceben. Man mischt einen gepulverten Träger (Talk, Kalk, Pyrophyllit) mit einem Weiehmachungs- oder Lockerungsmittel (fl. Seife, Terpentin-, Cedern-, Campher-, Kiefern-, Eucalyptusöl oder Gemische dieser). (E. P. 306 119 vom 22/12.

1928. Auszug veröff. 17/4. 1929. Prior. 17/2. 1928.) Ka u s c h. E. N. Quance und L. C. Burehell, Westcliff-on-Sea, Reinigungsmittel, insbeson­

dere für die Innenwandungen emaillierter Öfen, bestehend aus Dispersionen von z. B.

4 Teilen NaOH u. 1 Teil Fe,03 in W. (E. P. 305 273 vom 29/6. 1928, ausg. 28/2.

1929.) K a u s c h .

Yunsaburo Yagyu, Osaka, Reinigungspaste für Drucksätze. 360 Teile Kopalliarz werden mit 280 Teilen Ricinusöl zusammengeschmolzen u. dazu bei ca. 100° 50 Teile 20%ig. NaOH-Lsg. u. eine Schmelze von 20 Teilen Gelbicachs u. 30 Teilen Campeche- holzextrakt oder auch Holzteer, Pech gegeben. Die so hergestellte Paste zeichnet sich vor den bekannten aus Harz, Öl u. Pigmentfarbstoff dadurch aus, daß sie in der Kälte nicht schrumpft, in der Wärme nicht erweicht u. sich ausdehnt, so daß eine Be­

schädigung der Transportbehälter vermieden wird. (Japan. P. 79 092 vom 21/3.

1928, ausg. 14/12. 1928.) Im a d a und Ra d d e.

P rin ted in Germ any Schluß der Redaktion: den 5. Juni 1929.