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40 kleinere Stuffä^e [Quriftifge SBogenfgrift

gifgen © e fg id äugerft {eiten. Slugerbem tritt bei Segrem unb © g ü * lern Diel p f>äufig ra fg e r SBegfet ein. @S ift bager eine ftraffer pfammeitgefagte Vorbereitung nötig. ®iefeS Qiel erreicht man, wenn man eine ober einige wenige befonbere © guten einrigtet. ®iefe finb P befegen m it {Richtern, bie a ug päbagogifg befonberS geeignet finb.

©ine folge © g u te befugt bet jReferettbar — Bietteigt oor ber legten SluSbilbungSftation — etwa 2— 3 SÄonate, ogne anberweit an einem

©ericgt befgaftigt p Werben. igier fertigt er unter fagfm tbiger Seitnng ganj fgutm ägig mehrere geeignete Arbeiten an unb wirb augerbent m it Älaufuren unb furzen Vorträgen tü g tig befgaftigt.

Qm übrigen tonnen bann allgemeine Vorträge, äBiebergolungen u[w.

ben Segrplan beliebig Berboltftänbigen, wobei aber n ag meinen E r­

fahrungen baS igauptgemigt gang nügtern auf praftifge, fgulntägige StuSbitbung, nidjt aber auf SBiffenfgaft, gelegt werben mügie. § ie r*

Bei wirb man pecfm ägig bie einplnen Sburfe auf 20— 3 0 SEeitnegmer befgcanfen, fo bag bie 3agl ber Segrer entfpregenb p Beregnen ift.

fe rn e r fgeint eS erm ünfgt, eine folcge © g u te , foweit eS fig um

$reugen ganbett, pfamm enfaffenb nur in 33erliu e in p rig te n . Qer»

fptittert man bie ©djute, {o wirb SÄangel an geeigneten Segrem unb geeignetem Segrmateriat fig erneut benterfbar macgen. Slug tann gerabe in S3erlirt ein regelntägiger SluStaufg p if g e n ben Segrern unb p i f g e n SÄitgtiebern ber fßrüfungSfommiffion ftattfinben, eine

©rgänjung, beten Söert n ig t gocg genug eingefgägt Werben fann.

SReine ©ebanfen Werben nicgt neu fein unb finb ficger im SRini*

fterium in biefer ober agnlidjer g o rm fgon öfters erwogen. ©S Wäre bager erfreulieg, wenn biefe 3eüen ben 3inftog geben fottten, ber praftifgen ® urgfügrung näger p treten, p m a l man folge © guten bei anberen berufen, §.18. beim O ffizier, ftetS für fetbfto-erftänblig eraegtet gat. SRSt. D r . S. g l i n g g a r b t , Naumburg.

f ) i t r i c n t r o © i & e a y r d j t .

S n weiten Greifen B erlins unb ©panbauS gat bie Verurteilung beS ©tabtratS ©. grogeS Sluffegen erregt. ® er ®atbeftanb ift !ur§

folgenber1) : ©egon feit längerer Qeit Beftanb in ©panbau baS @e*

rebe, bag ©., ein übrigens fegt angefegener SRann, m it ber ©emeinbe*

fegwefter SÄ. unlautere Besiegungen untergalte. SBägrenb biefer

3eit fgwebte aug eine ©cgeibungStlage p if g e n ben ©gegatten ©., bie aber tatfäcglicg Beigelegt würbe. ® ie gctmilie wanberte n ag Slrgentinien aus, Wogin igr @. {elbft balb folgen wollte. Qm g rüg*

jag t 1922 erpglte g ra u B ., bie g iu rn a g b a rin ber SK., baß ©.

bteintal nadjtS in ber SBognung ber SÄ. geWefen fei, megreren ftäbtifgen Beamten in ©ganbau. ® ie g-otge war ein ©trafantrag wegen Beleibigung gegen fie. Q n bem barauffolgenben ©traföerfag*

reit würbe g ra u B . in p e i ^nftansen freigefproegen unb nun gegen ©. unb SÄ. ein ©trafoerfagren Wegen SÄeineibS eingeleitet.

©. gatte unter ©ib Beitritten, p r S fa g tp it bei ber SÄ. geWefen p fein, inSbefonbete in ber Qeit Oom SÄai bis Dftober 1921 unb im gebruar unb SRärs 1922 igre SBognung nacgtS betreten p gaben.

® ag biefe SluSfage wiffentlid; falfcg fei, gat baS eriennenbe ©eriegt angenommen unb bureg bie ©dgupegaugtungen beS @. für nicgt Wiberlegt angefegen. ® ie maggebenbim fjeugenauSfagen gatten fol»

genben S ^ g a lt:

® ie Qeugin 33. gab an, bag fie in ber Stadjt p m 16. gebr. 1922 gegärt geitte, Wie baS eleftrifcge glurlidgt angeinigft worben fei. © ie ftanb eilig auf unb bemerfte bureg ben © g a lt eines Briefeinwurfes, bafj @. bie ®regge ginunterging. S ie lief bann p m genfter igrer SBognftube, Bon bem aitS fie bie © trage beobaegten tonnte unb fag bort, Wie @. beim gortgegen ber SR. p w in tte . ® afj biefe Be*

obadgtungen möglicg feien, würbe fgäter bureg eine SlugenfcgeinS*

einnagme beS ertennenben ©eriegts feftgeftellt. ©benfo gat fie SÄitte ober ©nbe SRärj nacgtS etwa 4 Ugr ben © ., ber bie SSognung ber SÄ. Berlaffen gäbe, erfannt. ® ie ©geleute © . bezeugten, ba§ fie ben ©. im grügfagr 1921 auf eine ©ntfernung Bon etwa 8 bis 10 SÄeiern beutlicg erfannt gatten, als er aus bem ^auStor ber 3Ä. gerauSfam. ® er 3 euSe 31, ein Stacgbar ber SÄ., befunbete, er gäbe in ber Qeit öom SÄai bis Oftober 1921 ben © . beutlicg er­

fannt, wie er nacgtS ^Wifcgen 3 unb 4 Ugr aus bem §aufe ber SÄ.

gerauSfam.

Ob baS U rteil ridjtig ober uuridgtig ift, fann gier nicgt unter*

fudjt werben, ©elbftoerftänblicg wäre es aufferorbentlicg beffagenS»

wert, wenn baS ©cgwurgeridgt einen geglfgrucg getan gätte. S « ber tre ffe , bie ficg megrfaeg pgunften ©:S m it ber ©aege befdgäf*

tigt gat, ift Wogl bie SReinung auSgefprocgen Worben, bag ein altes ©egwurgeriegt freigefproegen gätte. 316er ein greifprueg bureg bie ©efegtoorenenbanf gätte feineSwegS bie Verm utung ber Sticgtig*

feit gegenüber ber geutigen Verurteilung für ficg, barüber braudgt an biefer ©teile fein SBort Berloren p werben. ®aS einzig gier Be*

merfenStDerie ift eine ©teile in ber UrteilSbegrünbung, bag ein Bflicgtenfonflift oorgelegeu gäbe: „ . . . bag ber Slngeflagte fiig p r Seit ber ® at in einem SBiberfprucge ber Sßflicgten befunben gaben mag. Surcg bie WagrgeitSgemäge 3iuSfage wäre feine Stellung im S taate, in ber ©emeinbe unb ber fjam ilie, erfegüttert Worben."

J) Qcg entnegme ign aus bem U rteil beS ©djwurgeridjtS beim S ® . B erlin I I I , beffen Stbfcgrift m ir § e rr © tabtrat g r . S ü b i d e , B e r l i n , gütig p r Verfügung geftellt gat, Wofür icg igm aueg an biefer ©teile gerjlidgett ® a n f auSfpredge.

©olcge 5f3fIicE)teitfonflifte ober fegärfer gefügt, gälte, in benen bie SluSfage ber SBagrgeit materielle Staigteile ober Verlegung Bolt ,,©gren"pfticgten für ben 3luSfagenben bebeutet, gegören ja nicgt p ben Seltengeiten. ® a g ein -SÄann bie ©gre ber geliebten g ra u fegonen w ill, ja naeg feinem ©mpfinbett fegonen mug, ift ein oft angefügrteS unb ftetS rügrenbeS Beifpiel, ber Umftanb, bag jemanb, wenn er bie SBagrgeit fagt, nicgt nur ficg, fonbern aug feine gam ilie in ©eganbe unb K ot ftürsen Würbe, ift weniger romantifeg, aber gewig ebenfo gewigtig in feiner SBirfung auf bie ©ntfgeibung beS

©gwörenben. © inb nun folge fgweren Slonflifte bei ber ©rfütlung ftaatSbürgerliger ißflicfjteri Bermeibbar? SÄan barf fig n ig t auf ben pgarifäifgen ©tanbpunft flellert, bag bem ftreng gefeglig § a n * belnben folge S'onftifte erfpart bleiben, © g o n beSgalb n ig t, weil ein 3eu8e regetmägig n ig t über fein S u n , fonbern über feine SBagr*

negmungen auSpfagen gat, wobei er in genau bie gteige Verlegen*

geit fommen fann. ®em trägt nun baS fRegt a ug Stegnung.

QeugenauSfagen, b ü rg bie man f ig ober nage Verwanbte einer ftrafbaren Spanblung feigen mügte, werben im © trafprojeg n ig t geforbert.^ ® er giBilprojeg gegt n o g Weiter: SluSfageit de propria turpidudine föntten Berweigert Werben, © o ll mau baS aug im

©trafredjt einfügren? ®aS gätte n ig t Biel 3wecf, benn wer fig auf § 55 ©tSßD. ober § 284 3 tff- 2 S'PO- Beruft, geftegt eben regetmägig p ra ftifg , gan^ abgefegen baBon, bag § 5 6 ©tfßO . nog befonbere ©efagren fü r biefen g a lt einfgtiegt. ®aS einzig wirffame SÄittel Wäre, bie Sabung folget 3 eu8cn übergaupt p Betbieten, bas giege aber in einer Steige Bon ^ro^effert gerabep auf bie SÄög*

lig fe it ber 3BagrgeitSfeftftetlung Beräigten. ®aS fann ber © ta a t n ig t, unb fo wirb eS alfo beim alten bleiben?

Q g glaube bog n ig t. ® ie äugerft garten Beftimmungen gegen SÄeineib finb jweifeltoS ein 3luSbrud beS SIbfgredun'gS*

gebanfenS: ber © ta a t braugt SBagrgeit, bie SBagrgeit p fagen, ift oft fegr unbequem, alfo mug bie g u r g t Bor ber © träfe bie Ber­

ber Unbequemtigfeit überwiegen. ® ag gier bie Sgeorie beS pfggo*

logifgen 3ü>angeS Berfagt, weit erfagrungSgemäg bie Slusfigten bet

© traflofigfeit ganj befonberS grog finb, weig jeber V raftife r. Sllfo barum gögfte © trafen für ben ©efagten als abfgrecfeubeS Beifpiel.

® ag fie für fglim m fte gätte, alfo nantentlig für bie ^Srogejgeibe, notwenbig fein mögen, w ill i g nicgt beftreiten. 216er fü r bie ¿rügen*

eibe liegt bie © a g e boeg anberS. SÄan mag rigoriftifd) fagen:

eiit^ © g u ft, wer b ü rg feine eibüge 2üge feinen ©egner benag«

teiligt, ber auf feine SBagrgeitStiebe Bertraut. g ü r ben 3 elI8ene^

Wirb a u g ber SRigorift baS Vorgatibenfein eines anftänbigen Beweg*

grunbeS n ig t für unm öglig gatten. ® ie ® at bleibt ftrafbar, aber bte © efägrlig feit beS ®äterS fü r bie ©efetlfgaft ift bog ergeblig geringer, unb barauf fommt eS am ©nbe bog an. ® ie einfage Söfung gat bet © ntw urf Bon 1919 gefunben — eS gibt feine ® at, bei ber mitbernbe Umftänbe unbenfbar finb. 3lu g n ig t ber SÄein*

eib. Q gr Vorganbenfein folt ber Stigter prüfen unter ©rwagung aller Umftänbe beS ©inäetfalleS. ® ie B efürgtung, bag nun erft re g t SÄeineibe gefgworen werben, liegt felbftBerftänblig nage: neben ber geringen ©efagr ber ©ntbeefung nun a u g nog bie SÄögligfeit einer geringen © träfe. ®emgegenüber fregt aber bie ©rmägung, bag gerabe wegen SÄeineibS fegr gäufig bie § ä rte ber Strafe bie S iigter freifpregen lägt, wenn au g n u r ein © g atten beS 3 roeifelS beftegt. ©eringe © trafen Bergängen p föntten, nur n ig t jebem Ver«

urteilten ben am tligen ©tempet ber ©ntegruitg aufbriiden ju müffen, Wirb wogt nid)t gu teigtfertigen Verurteilungen re ip n , aber Bor

5U garfem ©feptiäiSmuS fdpgen unb baburd) ber ©efettfdjaft am meiften nügen. ®enn Bon wenigen gätten abgefegen, wirb ber SReineibige bog als egrloS gelten unb baS „hic N ig e r est, hunc tu Romane caveto“ Wie früger fo a u g geute feine © ültigfeit Begalten — nur bag eS megr SÄenfgen trifft, bie eS Berbieuen, als baS geute ber g a lt ift.

©eg. § o fra t V ro f. D r. Bon S i l i e n t g a l , §eibelberg.

irnge b e r JUdft#giUtt0kett wott kurbelt«»«» b*i tiev Ännalttue von gepm-ntiftcn-ltotaclli.

® ie ©eparatiften gatten in ber 3 e it bon ©nbe Oftober Bis

©nbe ® epm ber 1923 in ber frangöfifgen unb belgifgen 3one ber gefegten rgeinifgen ©ebiete neben ber legitimen heutigen Verm al*

tung eine eigene Verwaltung eingerigtet, bie fig inSbefonbere aug auf bem ©ebiete beS g in a n p e fe n S , unb p ra t u. a. bürg bie 3lus- gabe Bon Sfotgetb, fogenannteS „©eparatiftennotgelb", betätigte. ® ie fra n p fifg e n unb belgifgen SlreiSbelegierten orbneten Slnfang Siobem*

ber 1923 bürg Befanntmagungen in ben betreffenben Sireisblättern nttter gleigpitiger älnbrogung Bon ©elb* unb ©efängnisftrafen an, bag baS ©eparatiftennotgelb Bon ber Beuöiferung in 3bglung genom­

men werben muffe. ® ie in ben befegten rgeinifgen ©ebieten befittb*

lidjen Banfeit nagmen bie igtten mügrenb ber ©eparatiftengerrfgaft Bon igren Shtnben eingepgtten ©eparatiftennotgelbfgeine „unter Vorbegalt" an unb fgrieben bie betreffenben Beträge aueg, gleichfalls unter „Vorbegalt", bem Sionto igrer Sritnben p g u te . Qm Qanuar unb gebruar 1924, n a g Beenbigung ber ©eparatiftengerrfgaft,.fanb»

ten bie betreffenben Banfen igren Sfunben entfpregenbe Beträge in

©eparatiftennotgetbfgeinen p r ü d m it her SÄitteilung, bag fie im .fMnbticf auf ben feirtergeit gemagten Vorbegalt bie © u tfg rift ber ignen in ©eparatiftennotgelbfgeinen eingepgtten Beträge n ig t an*

54. 3a6rg. 1925 fceft 1]

kleinere Síuffa^e 41

erfennen formten, ba bie ©eparatiftenmotgelbfcgeine Böltig Wertlos feien.

@S fragt fic^y ob bie Stoben fjeftftettung Bedangen iönnen, baß ignen in Igöge ber wägrenb ber XRonate XioBember unb ®ezember 1923 in ©eparatiftennotgelbfdgeinen eingezagtten Setrage eine gor»

berung aus ©utgaben gegen igre S a n ! jufte^e. Sgierju ift folgenbeS ju bewerten:

© er Bon ben Saufen gemachte „Sorbegalt" tft im © inne einer auffcgiebenbeit Sebingung zu oerftegcn: für ben Stoben foll burd) bie

©inzaglung ber ©eparatiftennotgelbfdjeine eine gorberung aus @ut«

baten gegen bie S a n f nur begrünbet werben, wenn bzw. infoweit eS biefer gelingt, bie ig t oon bem S toben eingebauten ©djeine ogne ©djaben zu Dermerten.

3wedS ©ntfdgeibung ber grage, ob bem Stoben in §öge beS

»on igm in ©eparatiftennotgelbfcgeinen eingezaglten Setrageä eine gorberung aus ©utgaben gegen bie S a n f zuftegt, ift zunadjft ju prüfen, ob bem Sorbegalt ber ^Sanf überhaupt 3ied)tSwirffamfeit §u»

fommt. ®aS ift m. ©. zu bejagen.

® afj ber Sorbegalt ber Sanfen nad) ber Anorbnung ber ftan«

Zöfifdjen (belgifcgen) SireiSbelegierten als unoerbinblid) anzufegen ift, fcgeint m ir allerbingS fidler. ® ie franzöfifigen (belgifdjen) Se»

fagungSbegörben betradjteten im IRoöember unb ©ejember 1923 bie

©eparatiften als bie tatfücglidjen Qngaber bet an fiel) bem ®eutfd)en

8ieid) unb ben Säubern initerbalb ber belegten itgeintanbe zuftegenbett Staatsgewalt. (S g l. auch baS © djriftftüd 7 in bem Sffieifbucb beS Auswärtigen Amtes über bie feparatiftifdben Umtriebe im befehlen

©ebiet @. 28.) © ie wollten bemgemäf allen Anorbnungeit ber ©epa«

ratiften, inSbefonbete auch foldjen auf bem ©ebiete ber ginanjoer*

waltung, u n b e b i n g t e Befolgung burd) bie ©inwogner ber Be»

fegten fRgeinlanbe gefiebert wifjen. ©ementfprecgenb bat fid) aud) bie ^interalliierte älijetniaTtbfommifftort (g rfo ) in einem ibr ju r

©ntfdjeibung Borgelegten (Sinjelfatt (©tabt Anbernadj) auSbrücflid) für bie ©ültigfeit beS »on ben ©eparatiften gerauSgegebenen 92ot«

gelbes auSgefprocgen. Sorausfegung für bie ©ültigfeit beS betreffen»

ben SiotgelbeS folt babei alterbingS fein, bafj bie Bon ben ©epara»

tiften Berwaltete ©emeinbe ober Stoperfcgaft an fid), b. g. wenn fie unter legitimer b e u t f eget Sermattung ftünbe, ju r Ausgabe Bon Siotgelb berechtigt fein würbe. (S g l. bie ©dgriftftücfe 9 © . 48 nnb 12

@. 78 in bem SBeifjbud) beS Auswärtigen Amtes über bie fepara«

tiftifegen Umtriebe im gefegten ©ebiet.) ®tefe SorauSfegung ift aber in ben gier gebacgten gafieit ogne Weiteres erfüllt, ba ben in ben befegten rgeinifdgen ©ebieten gelegenen Streifen als £otnmunal&er»

bänben bamalS nad) beutfegem 3ted)t bie SefugniS zur IRotgelbauS«

gäbe zuftanb.

® ie aus ber Anorbnung ber franzöfifdjen (belgifdjen) SfreiS»

belegierten fid) ergebenbe Unoerbinblicgfeit beS Bon ben Sanfen gemachten SorbegalteS ift in einem äWifcgen einem S toben unb feiner S a n f Bor ben beutfegen ©erügten ftattfinbenben IßrozefjBer«

fagreit aber nur bann beacgtlicg, wenn bie Anorbnung ber franzöfi»

fegen (belgifcgen) Streisbelegierten naeg bem 3tgeinlanbabfommen B.

28. iguni 1919 (XiglAbf.) zu 9ted)t erlaffen ift. ®aS ift m. @. jebodg niegt ber g alt.

® ie Ülnorbnung ber franjofifegen (belgifcgen) fireisbelegierten ift erftlicg aus bem ©runbe redjtSmibrig, weil fie Bott einem im p » ftanbigen Organ auSgegt. ® er an bie ©inwogner ber befegten rgei«

nifdgen ©ebiete unter gleichzeitiger ©trafanbrogung gerichtete Sefegt yva ilnnagme Bon ©eparatiftennotgelbfcgeinen fteHt fid) als © ingriff in bie bem ®eutfd)en Slieicg unb ben Sanbem grunbfäglid) Berbliebene IRecgtSfegungSgemait in ben befegten Stgeinlanben bar. ©ingriffe in bie beutfdje IRetgtSfegungSgewalt fiub aber ausfcglieglitg ber g rfo nadg SKaggabe beS Slrt. 3 91bf. a 9tgl21bf. geftattet. ®aS in Slrt. 3 3lbf. a fÜglSlbf. ftatuierte DtedgtSfegungSrecgt ber g rfo ift göcgf t » p e r f ö n l i d j e r Diatur. ©S fanu nidgt Bott ber g rfo auf anbere SefagungSbegörben, y S . bie S ejirfS * ober Süreisbelegierten ober SJtilitärbefeglSgaber, übertragen ober biefen jn r SluSübung überlaffen werben. 9!ed)tSfegungSafte, bie Bon SejirfS» ober Sireisbelegierten ober SDiilitärbefeglSgabern, fei es auf ©ruitb einer SeBoIlntäigtigung feitenS ber g rfo , fei eS ogne eine folcge, getätigt werben, finb ba»

ger reegtswibrig unb infolgebeffen unBerbinbticg. ÜBenn bie g rfo in Slrt. 3 unb 4 ber S O . 93 berartige SRecgtSfegungSafte gleidjwogl ebenfo wie igre eigenen DfecgtSfegungSafte für recgtSBerbinblicg er«

flä rt unb beten SRicgtbefolgung unter © träfe ftellt, fo bebeutet baS einen glatten 3ied)tSbrucg (Bgl. m e i n e fRedgtSftellung ber befegten SRgeinlanbe § 9 © . 123 unb § 11 © . 241 ff., inSbef. @. 248).

® ie fJlecgtSwibrigfeit bet Ülnorbnung ber frartgöfifc^en (belgi*

fdgen) SbreiSbelegierten ergibt ficg ferner ans folgenber ©rwaguttg:

©emäg Slrt. 3 21bf. a 9lgl2lbf. ift ber Offupattt jn ©ingriffen in bie beutfdje 3ted)tSfegungSgewalt nur berechtigt, „foweit bieS für bie ©ewägrleiftung beS Unterhalts, ber © i^ergeit unb ber Se«

bürfniffe ber © treitfräfte ber alliierten unb affogiierten XRacgte nötig ift". ® ag bie SluSgabe unb borbegattlofe Slnnagme Bon ©eparatiften«

notgelb eine ju r ©ewagrung beS Unterhalts, ber ©iegergeit unb ber Sebürfitiffe ber SefagungStruppen erforberlicge XRagnagme barftelle, erfegeint aber als auSgefdgtoffen, jitm al bie SefagungStruppen nicfjt in beutfegem, fonbent in eingeimifegem ©elbe (franäöftfdgen, bei»

gifdjeit fjranfeu ufw.) gelögnt werben.

® ie SiecgtSWibrigfeit unb bie baburdj bewirfte Unoerbinblicgfeit ber Ülnorbnung ber franjofifdgen (belgifcgen) SbreiSbelegierten ift aber

aueg Bon ben beutfdgen ©eridgten ju berüdfiegtigen. Stile fRedjtS»

fegnngSafte (Serorbnungen) ber Qrfo ober anberer SefagungSorgane finb für ben beutfegen Sticgter l e b i g t i e g u n t e r b e m © e f i c g t S « p u n f t B o n S e r o r b n u n g e n o e r b i n b l i d ) , b i e a u f @ r u n b e i n e s S a n b e S g e f e g e S , n ä m l i c g beS B o n S ö l f e r r e d j t i n S a n b e S r e c g t u m g e f e g t e n 81 g e i n l a n b a b f o m m e n S e r l a f f e n f i n b . ©ie finb bager ebenfo wie jebe anbere auf ©tunb eines beutfdjen 8Jeid)SgefegeS erlaffene Setorbnung bureg ben ifidgter auf igre 8le^tSmagigfeit, b. g. barauf §u prüfen, ob fie fid) m it bem ign als beutfcgeS SReicgSgefeg binbenben SRglXlbf. in ©inflang beftnben. 8iecgtSfegungSaften, bie biefer fßrüfmtg niegt ftanbgalten, gat ber beutfdje fRidjter babei bie Xlnwenbung ju oerjagen (Bgl.

gierju bie eingegenbeit XluSfügrungen in m e i n e r fRedgtsjiellung ber befegten 8lgeinlanbe § 9 @ .1 1 9 bis 1 2 3 )x).

® ajj gegen bie StedgtSgüItigfeit beS Bon ben Sanfen gemachten SorbegalteS etwa nad) beutfegem 8tecgt Sebenfen beftünben, banon fann feine Siebe fein. ® ie ©eparatiften waren Weber recgtlidg noeg tatfädglicg jemals gugaber ber ©taatSgewalt in ben befegten beut«

fegen Stgeinlanben. deinem ber oon ignen getätigten SerwaltungS»

afte, inSbefonbere audg ber ‘SluSgabe Bon IRotgelb, fommt bager irgenbwelcge SiecgtSwirfung ju . ®en Semognern ber befegten Sigein«

laitbe War unter biefen Umftanben bie ülmtagme Bon ©eparatiftennot«

gelb nidjt sujuntuten. SBenn fie unter bem ®rucf ber franjöfifdjen SefagungSbegörbe gleidgwogl berartigeS Diotgelb in Qaglung negmen mufften, fo war ignen bie Xtnnagme unter einem Sorbegalt, wie ign bie Sanfen gemaegt gaben, fdgtecgterbingS nidjt ju Bcrwegren.

®aS Serlangen beS Sunben nadg geftftellung, bafj igm eine gorberung aus ©utgaben in §öge beS Bon igm in ©eparatiften»

itotgeibfcgeinen eingejaglten SetrageS gegen feine . S a n f juftege, ift bemnaeg nur a n S n a g m S w e i f e begrünbet, n ä m l i c g b a n n , w e n n b i e B o n b e r S a n f j u l ä f f i g e t w e i f e g e f e g t e a u f f d j i e b e n b e S e b i n g u n g e i n g e t r e t e n i f t , b. g. w e n n eS b e r S a n f g e l u n g e n i f t , b i e B o n b e m f g u n b e n e i n « g e z a h l t e n © e p a r a t i f t e n n o t g e l b f c g e i n e , b e i f p i e l S « w e i f e bur dg f o f o r t i g e S S e i t e r g a b e a n e i n e n © r i t t e n , o g n e © e g a b e n j u ö e r w e r t e n . ® ie SeWeiSlaft für ben © intritt ber auffegiebenben Sebingung trifft babei itad) allgemeinen ©ruitb«

fügen ben Sanffunben, ber ficg im S roäe& barauf beruft.

Stuf bie QweifelSfrage, ob für ben Slunben, falls er im Srojcfj gegen feine S a n f unterliegt, ein ©ntfcgäbigungSanfprud) gegen baS x) XRein ©tanbpunft wirb befämpft Bon S u e t t g e r in Q2B.

1924, 1 3 4 9 ff., bem nenerbingS SSI ef i f d) in Q3B. 1924, 1 6 8 7 ff.

beigetreten ift. ® er Siernpunft ber Argumentation S u e t t g e r S ift folgenber:

„® ie gefeggebenbe © ewalt ber Qrfo fei für ben beutfdgen Xiicgter eine frembe, nidgtbeutfdje. © ie ftette ficg igm niegt als Ausflug eines ftaatSrecgttidjen, fonbern als baS ©rgebttiS eines Bölferredjt»

lidjen SergältniffeS bar. ® am it fei ber ©djiüffet ju ber grage nad) bem fßrüfnngSrecgt beS beutfegen SticgterS gegenüber ben S D . bet Qrfo gegeben."

„SBenn bie S rfo auf ©runb beS A rt. 3 3tglAbf. S D . crlaffe, fo binbe fie babutcg ben SRicgter, unb bie Sewogner beS befegten

©ebieteS. ®iefe Sinbung trete aber niegt auf ©runb beS Sftadjt«

fptucgeS beS eigenen ©taateS, fottbetn auf ©runb eines unmittel«

baren 2Rad)tfprud)eS ber an bie Segörben unb Sewogner beS befegten ©ebieteS ein. ©egenüber einer foldjen ©efeggebungSgewalt gäbe aber ber beutfege 9tid)ter fein SiacgprüfungSrecgt." ,

®iefe Ausführungen gegen m. @. fegt, ©ie oerfenneit Böütg baS Sergüttnis Bon Sölferredjt unb SanbeSrecgt, wie eS non §ctn«

rieg © r i e p e t in feinem SBerfe über „Sölferrecgt unb SanbeSrsdjt (© . 110 ff.) in flaffifcger SSeife entwidelt worben ift unb wie eS oon ber internationalen — guminbeft ber fontinentat»europäifdgert — ©e»

ricgtSprapiS unumftritten anerfannt wirb. ®anacg riegten ftdg bte Aornten beS SölferredgtS a u S f c g l i e g l i c g an bte Staaten als fotdge, niegt an bie einzelnen Staatsorgane (9tidgter unb SBerwaltungS»

beamte), fowie bie Staatsbürger. Segtere unterftegen einztg unb allem bem innerftaatlicgen, b. g. bem SanbeSrecgt, bem Sölferrecgt nur infofem , als eS burdg ©efeg ober ©ewogngeitSrecgt tn „Raubes»

reigt" untgewaubelt ift. © in „ B ö t f e r r e c g t l i d j e S ' , namltdj ettt u n m i t t e l b a r e s ©ewaltoergättnis zwifegen ber megtbeutfdgen ^jrto unb ben beutfegen Staatsorganen unb Staatsbürgern tm befegten

©ebiet ift fontit juriftifd) unbenfbar. Alle S D . unb Jnorbnungett ber 3¡rfo unb anberer SefagungSbegörben gewinnen für baS beutfege Staatsorgan unb ben beutfegen Staatsbürger re cgi luge Sebeutung nur burdj baS SRebium beS beutfdgen fianbeSrecgteS. ® afj naeg^ ben a l l g e m e i n e n ©runbfägen beS beutfegen fianbeSrecgteS bem 8iid)ter bie Aacgpriifung ber S D . ber 3rfo auf igre Stecgtmäfjigfeit zuftegt, barf als ftdjer gelten, ©in AuSfcglug beS ncgterlicgen 5ßrüfungSreigteS fäme banaeg lebiglicg bann^ in ffrage, wenn berfelbe in bem in fianbeSredjt umgefegten Stgeinlanbabfommen ober etwa, neben bem Sigeiulanbabfommen geltenben, in SanbeSgeWogngeitSredjt umgefegten SölfergcwogngeitSredjt feftgelegt märe. IBeibeS ift aber ridjtiger An»

fiegt nad; niegt ber Salt. AägereS in m e i n e r Xiecgtäftelfuna ber befegten 9tgeinlanbe § 9 © . 1 2 1/22.

©ine eingegenbere ©teltungnagme zu ben Bon S u e t t g e r unb S t e f i f d j Borgebradjteu Argumenten, bie gier aus räumlidien ©rün«

ben untunlicg ift, begatte icf) m ir Bor.

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42 kleinere Siupcige [guriftifcße SSoc^enft^rift

gieidj nacß ben »orfcgriftem beb D M8® . begrünbet ift, !ann im

gtaßmen biefer 3lbf)attblwtg nicßt eingegangen »erben.

atmtsridjter a. ® . »rio S os- l>r. K a r l § e r l a u b , ©ießen.

Ite r m ä a e u e itb ir n a iim e I n t r d j b lo ß e n U e e trn g u rtd j

§§ a l l , 4 1 9 # © $ .

3« ben Kommentare« 31t § 3 1 1 » ® » . üoit » l a u d , o t a u » b i n g e r , S i m e o n , D e r t m a n n wirb bie 9tnficßt Oertreten, baß bie bi n g t i c E i e Übernahme eineb »ermögenb im gansen bttrci) 33er»

trag nur in ber g ö n n ftatt^aft fei, baß in bem » e rtra g bie Oer»

äußerten »ermögenbftüde aufgegäblt würben. Sittb biefe (Siegen»

äußerten »ermögenbftüde aufgegäblt würben. Sittb biefe (Siegen»

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