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A lb e rt E o b in , Vergleichende Analysen des Herzens und der Muskeln lei den gesunden Individuen und bei den Phthisikern, mit therapeutischen Nutzanwendungen.

Vf. hat früher festgestellt, daß beim Phthisiker mit Verarmung an Mineralstoffen in den erkrankten Teilen der Lunge eine Anreicherung in den gesunden einherging, u. darin ein Verteidigungsmittel erblickt, das von der verstärkten Funktion der ge­

sunden Teile abhängt. Demgemäß war zu erwarten, daß beispielsweise das nie­

mals ruhende Herz im Normalzustände mineralreicher sei, als die anderen Muskeln.

Dies wurde bei mit B o u rn ig au lt ausgeführten Analysen bei zwei Leichen von Gesunden (I. und II.) bestätigt. Ferner stellte Vf. Unteres, an Leichen von vier Phthisikern an. Bei akuter und schnell verlaufender Phthise (III.—V.) ist die Mi­

neralisation des Herzens sehr erniedrigt mit Tendenz zum Ansteigen während des Krankheitsverlaufes, bei der chronischen Form (VI.) nähert sie sich der des einen Gesunden. Dagegen ist die des Muskels weniger vermindert, aber mit weiterer Abnahme im chronischen Zustand. Der N-Gehalt des Herzens erleidet nur ge­

ringe Veränderungen und ist am höchsten bei der chronischen Phthise, während hier der des Muskels die größte Senkung zeigt. Der Gehalt an Mineralstoffen wurde gefunden:

I. II. III. IV. V. VI.

Herz . . . 1,247 1,597 0,869 0,919 0,968 1,230°/o

Muskeln . . . . 1,152 1,299 0,965 1,060 0,965 0,927%, Die Dauer der Erkrankung betrug bei III. 82 Tage, bei IV. 22 Monate, bei V. 30 Monate, bei VI. 8 Jahre. Es werden aus diesen Ergebnissen Folgerungen bezüglich der Auferlegung von Ruhe in den verschiedenen Krankheitsformen ge­

zogen. (C. r. d. l’Acad. des sciences 164. 285—87. 5/2. [29/1.*].) Sp i e g e l. H. Conr&di und E . B ie lin g , Über Gasbrand und seine Ursachen. Aus den mitgeteilten Tatsachen geht hervor, daß die als Bac. phlegmon emphysem. We l c h- Fr a e n k e l, Bac. Gh o n- Sa c h s, Bac. Hib l e r XI, Maligne ödem- u. Rauschbraud- bacillen beschriebenen und für selbständig und abgrenzbar gehaltenen Bakterien­

arten nur wandelbare Entwicklungsstufen des einen Gasbranderregers, des Bac.

sarcemphysematodes darstellen, mit dem sie die gemeinsame Abstammung verbindet.

(Berl. klin. Wchschr. 54. 449—51. 7/5. aus dem Seuchenlab. einer Armee.) Bo r i n s k i. M. W e in b e rg und P. Séguin, Studie über die Gasgangrän. Bac. oedematicus und Antioedematicusserum. Einer der gefährlichsten anaeroben Erreger des Gas­

brandes (vgl. auch W e in b e r g , C. r. d. l’Acad. des sciences 160. 325; C. 1915. I.

1136), dabei sehr verbreitet, ist die früher (Compt. rend, de la Soe. de Biologie 78.

274. 507) beschriebene und als Bac. oedematicus bezeichnete Art. Vom Kaninchen und vom Hammel, besonders auch vom Pferde läßt sich durch Immunisierung ein Antiserum von hoher antitoxischer und Schutzkraft gewinnen, das sowohl im Be­

ginn der Gangränbildung, als nach operativer Entfernung des Herdes gute Dienste leistet. (C. r. d. l’Acad. des sciences 164. 365—68. 26/2. [19/2.*].) S p i e g e l .

bei Syphilis. ' Jo s e p h und seine Schüler haben die Behauptung aufgestellt, daß das Fehlen von Rhodan oder das Vorhandensein einer nur schwachen Rk. bei rauchenden Mäunern diagnostisch bei Luesfällen, welche mit Hg behandelt wurden, verwertbar ist, und daß bei Lues das Rhodan im Speichel überhaupt vermindert ist oder gänzlich fehlt. Aus den mitgeteilten Unterss. geht hervor, daß diese Be­

hauptungen nicht zutreffend sind, sondern daß der Rhodangehalt des Speichels von Syphilitikern ebensolchen Schwankungen unterworfen ist, wie der gesunder Indi­

viduen. (Wien. klin. Wchschr. 30. 595—96. 10/5. Aus dem Lab. der LUDWIG

Sp i e g l ea-Stiftung in Wien.) Bo r i n s k i.

P. W ichm ann, Über die Heilwirkung spontaner Antikörperbildung in der Haut a u f äußere und innere Tuberkulose. Es wird über einen Fall berichtet, bei welchem die Antikörperbildung in der Haut nicht nur auf Hauttuberkulose, sondern auch auf die Tuberkulose der Lungen und des Kehlkopfs eine Heilwirkung erkennen ließ. Als Antikörperproduktion der Haut erregendes, bezw. förderndes Mittel kommen außer der Tuberkulintherapie gewisse Maßnahmen wie allgemeine Be­

sonnung, künstliche Höhensonne, Bäder etc. in Betracht. (Berl. klin. Wchschr.

54. 557—59. 4/6. Aus der Lupusheilstätte zu Hamburg.) Bo r i n s k i. G. E lk e le s, Vergleichende Untersuchungen am Blute von Fleck fieberkranken.

Die Unterss. erstrecken sich unter Berücksichtigung der richtigen Auswahl der Fälle und richtiger Entnahmezeit, der Ermittlung des Krankheitsstadiums und der Technik für Entnahme, Färbung u. Zählung auf die Verhältnisse der Leukocyten, und zwar bezüglich ihrer absol. Zahl in 1 ccm, Prozentverhältnis der einzelnen Zellformen und Vorkommen blutfremder Zellen, bezw. Veränderungen der Einzel­

zelle. Nach Erörterung der Befunde wird versucht, das Blutbild bei Fleckfieber gegen dasjenige bei Typhus abzugrenzen. In den absol. Leukocytenzahlen spricht ausgeprägte HyperleukocytoBe von etwa 12000 aufwärts in allen Stadien der K rank­

heit gegen Typhus, ausgeprägte Leukopenie von ca. 4500 abwärts dagegen gegen Fleckfieber und für Typhus; Normalzahlen, hohe Normalzahlen und geringe Hyper- leukocytose bis ca. 12000 sprechen bei ca. eine Woche alten Fällen nicht gegen Typhus, wo sie sogar im Beginn die Regel sein dürften, vom Ende der zweiten Woche an aber gegen Typhus. In den Prozentzahlen und in der ARNETHschen Verschiebung bestehen keine sicheren Unterschiede zwischen beiden Krankheiten, die sieh hierin vielmehr sehr ähneln ; bei beiden finden sich steigende relative Lymphocytose, zunehmende Verminderung der Neutrophilen, Kreuzung der Kurven für beide Leukocytenarten, anfangs hohe, mehr oder weniger rasch abnehmende A r- NETHsche Verschiebung, Verminderung der Eosinophilen während des Fiebers und deren Vermehrung in der Genesungszeit. Die von verschiedenen Seiten beschrie­

benen Veränderungen der Zellen und besonderen Zelltormen bei Fleckfieber hat Vf. bei seinen Unterss. zwar auch vielfach gesehen, aber weder regelmäßig, noch in spezifischer Abweichung von denen bei anderen Infektionskrankheiten. Die von Pr o w a z e k und von Pr öSCHER beschriebenen „Einschlüsse“ sind praktisch-diag­

nostisch nicht zu verwerten. (Zentralblatt f. Bakter. u. Parasitenk. I. Abt. 79. 260 bis 290. 23/5. Bakteriol. Lab. einer Armee.) Sp i e g e l.

R ap p in , Schutzimpfung gegen Tuberkulose. In Fortsetzung früherer Verss. (C.

r. d. l’Acad. des sciences 156. 246) ist es Vf. gelungen, einen Impfstoff zu gewin­

nen, der unschädlich ist und dem Meerschweinchen sichere Widerstandsfähigkeit gegen experimentelle Tuberkelinfektion verleiht. Tuberkelbacillen aus Bouillon­

kulturen verschiedenen Alters werden 24 Stdn. der Austrocknung unterworfen,

dann mehrere Tage mit 2—3°/0ig. Lsgg. von NaF behandelt. Dabei verlieren sie jede Infektionswirkung unter Bewahrung der toxischen Eigenschaften. Nach Waschen mit physiologischem W. werden sie durch längere oder kürzere Behand­

lung mit dem Serum, dessen Herstellung früher (C. r. d. l’Acad. des Sciences 153.

1095; C. 1912. I. 370) beschrieben wurde, völlig zum Zerfall gebracht; die so ge­

wonnene Emulsion bildet den Impfstoff. (C. r. d. l'Acad. des Sciences 164. 421

bis 422. 5/3. [26/2.*J.) Sp i e g e l.

R ic h a rd P en eck e, Über eine Typhusepidemie bei Typhusschutzgeimpften, her­

vorgerufen durch Bacterium typhi mutabile. Während derartige Keime bisher nur in vereinzelten Fällen bei Typhuskrankeu gefunden wurden, handelt es sieh hier um eine einheitliche Epidemie, bei der in 79,5% der Fälle aus dem Blute der schutzgeimpften Patienten auf DRIGALSKI-CoNRADlacbem Agar Typhusbacillen mit Zwergwuchs gezüchtet werden konnten. Der Stand der Impfung war ohne Ein­

fluß auf den Nachweis. Die Stämme wuchsen streptokokkenähnlich und behielten dieses Wachstum unverändert bei Passagezüchtung. Durch Zusatz von Aseites- flüssigkeit konnte die Waehstumshemmung teilweise, durch den von Na,SOs völlig aufgehoben werden, bei Rückimpfung auf von diesen Zusätzen freien Agar trat aber wieder kümmerliches Wachstum auf. Von einer Kultur auf ÜRlGALSKischen Platten konnten Typhusbacillen gewöhnlichen Wuchses abgespalten werden, die diese Wuchsform dauernd behielten. (Zentralblatt f. Bakter. u. Parasitenk. I. Abt.

79. 249—57. 23/5. Troppau. Prosektur d. schlesischen Krankenhauses.) Sp i e g e l. H erm an n Dold, Immunisierungsversuche gegen das Bienengift. Gegen Bienen­

gift, das nach den Unterss. von La n g e r (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak. 38.

381; C. 97. I. 661) kein Eiweißkörper ist, soll nach den Erfahrungen der Bienen­

züchter vielfach Gewöhnung eintreten. Es wurde versucht, ob am Kaninebenauge eine lokale Immunität erreicht werden kann. Dies war trotz neunmaliger Vorbe­

handlung nicht der Fall; ebensowenig konnten im Blute der vorbehandelten Ka­

ninchen antitoxisch wirkende Stoffe nachgewiesen werden. — Zu den Versa, wurde, da die Isolierung des Giftes nach La n g e r ganz ungenügende Ausbeute gab, das Gift in der Weise präpariert, daß der Inhalt je einer Giftblase auf ein kleines Quadrat von feinem Filtrierpapier ausgedrückt wurde. Das ausgetrocknete Gift läßt sich aus dem Papier leicht wieder mit W. Ausziehen und bleibt, dunkel auf­

bewahrt, monatelang wirksam. Im allgemeinen zeigten pigmentarme Kaninchen (Albinos) stärkere Rk. auf daB Gift, als pigmentreiche (schwarze). (Ztschr. f. Im- munitätsforsch. u. exper. Ther. 26. I. Teil. 284—92. 5/5. 1917. [27/10. 1916.]

Shanghai. Inst, für Hygiene u. Bakteriologie der Deutschen Medizin- u. Ingenieur­

schule f. Chinesen.) Sp i e g e l.

F ra n z v. G röer und K a rl KaBSowitz, Studien über die normale Diphtherie­

immunität des Menschen. III. Mitteilung. Über die normale Diphtherieimmunität der Erwachsenen. In der II. Mitteilung (Ztschr. f. Immunitätsforsch, u. exper. Ther.

23. I. Teil. Heft 1) war gezeigt worden, daß normale Wöchnerinnen genau wie ihre Kinder in 84% das normale Diphtherieantitoxin in ihrem Blute besitzen (vgl.

Ztschr. f. Immunitätsforsch, u. exper. Tber. 22. I. Teil. 404; C. 1915. I. 751), da­

bei aber doch gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber intracutaner Einverleibung von kleinen Mengen Diphtherietoxin zeigen, und daß in solchen Fällen auch die in vitro ausgeglichenen und überneutralisierten Gemische von Toxin und Antitoxin eine entzündliche Rk. (paradoxe IDR) hervorrufen. Diese Befunde fanden sich auch bei anderen Erwachsenen, männlichen wie weiblichen, bestätigt. Diphtherieanti­

toxin im Blute fand sich bei 82—84°/o, abnorme Hautempfindlichkeit bei 51—60%

aller Erwachsenen. (Ztsehr. f. Immunitätsforsch, u. exper. Ther. 26. I. Teil. 277 bis 284. 5/5. 1917. [4/12. 1916 ] Wien. K. K. Kinderklinik) Sp i e g e l.

M. v. E is le r, E in Beitrag zum Immunisierungsprozeß mit bezug a u f die Zu- Standsphase und Menge des Antigens. Von größter Bedeutung für Verlauf des Im- munisierungsprozesses sind die Löslichkeitsverhältnisse, bezw. die Resorbierbarkeit des Antigens. Antigene in leicht assimilierbarer Form (Tetanustoxin, erhitzte Bak­

terienaufschwemmungen) bewirken schon nach einmaliger Injektion einer bestimm­

ten Menge annähernd gleich starke B. von Antikörpern, wie bei der gleichen, aber auf mehrere Injektionen verteilten Menge. Schwer resorbierbare Antigeno mit großen Molekularkomplexen (carbolisierte Bakterienaufschwemmungen) lassen da­

gegen nach einmaliger Injektion nur verhältnismäßig wenig Agglutinine entstehen, weil eben nur geringe Agglutinogcnmengen resorbiert werden; bei Verteilung der gleichen Antigenmenge auf mehrere Injektionen - vermag aber der Organismus in­

folge der schon nach der ersten erworbenen Fähigkeit, aus den weiterhin zuge­

führten Bakterien Agglutinogen freizumachen, Agglutinine in reichlicher Menge zu bilden. — Zwischen Menge des eingespritzten Toxins und Antitoxinproduktion be­

steht ein direkter Zusammenhang insofern, als ziemlich genau begrenzte Toxin­

gaben zur B ., eines entsprechenden Antitoxingehaltes im Blutserum nötig sind.

Auch für B. von Agglutininen werden im Durchschnitt durch größere Antigen­

gaben bessere Ergebnisse erreicht, als durch kleinere, doch sind hier die in den Einzelfällen zur Erreichung des gleichen Titers erforderlichen Mengen sehr ver­

schieden. (Zentralblatt f. Bakter. u. Parasitenk. I. Abt. 79. 291— 302. 23/5. Wien.

K. K. Serotherapeut. Inst.) Sp i e g e l.

C. Schneider, Anästhesierung der Blase mit Eucupin. 1—3°/0ig. ölige Eucupin- lsgg. haben sich zur Anästhesierung der Blase gut bewährt. (Berl. klin. Wchschr.

54. 509—10. 21/5. Brückenau-Wiesbaden.) Bo b i n s k i. P a u l K aznelson, Vaccinebehandlung, Ileterovaccine- und Proteinkörpertherapie.

Zusammenfassender Bericht über die genannten Heilverf. mit ausführlicher Litera­

turzusammenstellung. (Berl. klin. Wchschr. 54. 406—10 23/4. Prag.) Bo b i n s k i.

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