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Bruno B loch, Experimentelle Studien über das Wesen der Jodoformidiosyn­

krasie. Die zum Teil gemeinsam m it Bourgeois ausgeführten Verss. sollten eine doppelte Aufgabe lösen. Es sollte erstens entschieden werden, ob die als Jodoform­

idiosynkrasie bezeichnete abnorme Eeaktionsfähigkeit gewisser Individuen gegen­

über Jodoform als echte Anaphylaxie aufzufassen ist u. zweitens, innerhalb welcher Grenzen die Jodoform idiosynkrasie von der chemischen K onstitution des Jodoforms abhängig ist. N ach den vorliegenden Verss. ist die erste F rage negativ zu ent­

scheiden. Es gelang n icht, durch subcutane und intraperitoneale Injektion von Idiosynkratikerserum , bezw. H autpreßsaft an Meerschweinchen eine passive Ü ber­

tragung der Jodoformüberempfindliehkeit hervorzurufen. Beim Jodoformidiosyn­

kratiker scheint keine humorale, sondern eine cellulare, den Epidermiszellen eigene Überempfindlichkeit zu bestehen. H ierfür spricht einerseits das ausschließliche Auftreten der idiosynkratisehen Phänomene an der Epiderm is, andererseits die Tatsache, daß ein auf ein normales Individuum transplantierter, idiosynkratischer H autlappen u nter Einw. von Jodoform viel rascher zu G runde geht als ein gleich­

falls transplantierter normaler H autlappen.

Bei der U nters, des Einflusses der chemischen K onstitution ergab sieh zunächst, daß zur H ervorrufung des idiosynkratisehen Phänom ens am jodoformempfindlichen Menschen ganz bestimmt konstituierte J-V erbb. appliziert werden müssen, und daß J o d , sowie viele andere J-V erbb. — E l a i d i n s ä u r e d i j o d i d , J o d i p i n , J o d o l , T r i j o d g u a j a c o l , I s o f o r m , A i r o l , V io f o r m , J o d k a l i s a l b e , — keine en t­

sprechende W rkg. hervorrufen. Die unter dem Einfluß eines Teiles dieser Mittel an gewissen Individuen hervorgerufenen Jodism userscheinungen sind deshalb nicht identisch mit den durch Jodoform erzeugten H autentzündungen, d. h. die Jodo­

formidiosynkrasie ist keine Jodidisynkrasie. Die Bedeutung der K onstitution wurde noch deutlicher durch die U nters, einer großen Anzahl analoger J-Verbb. der nächst höheren Homologen des Jodoforms ( Ä t h y l - , Ä t h y l i d e n - , Ä t h y l e n j o d i d , Ä t h y l e n t e t r a j o d i d , P r o p y l j o d i d , D i j o d o x y p r o p a n , N o r m a l - , T e r t i ä r - und I s o b u t y l j o d i d , A l l y l j o d i d ) , die P rüfung der anderen Jodderivate des Methans ( J o d m e t h y l , M e t h y l e n j o d i d u. T e t r a j o d m e t h a n ) , sowie die Prüfung anderer H alogensubstitutionsprod. des Methans (C H SC1, C H 3B r , C h l o r o f o r m , B ro m o fo rm , J o d c h l o r o f o r m C H C laJ). Von all diesen Substanzen besaßen nur Äthylidenjodid, Ä thylenjodid, Ä thylentetrajodid, Jodm ethyl, Methylenjodid, Fetrajodkohlenstoff, Jodchloroform, CH3C1, CH.Br, CHBrs am Jodoformidiosynkra- tiker, wie das Jodoform eine stärkere W irksam keit als am normalen Organismus.

Namentlich das Jodchloroform bew irkte ein typisches Jodoformexanthem. D a die Exanthemhildung eine intensivere Bk. voraussetzt, d arf geschlossen w erden, daß der Jodoform idiosynkratiker m it den A lkylderivaten leichter reag iert, welche ein oder mehrere austauschbare, labile Halogenatome besitzen, die also alkylierend wirken. Die Epiderm is des Jodoform idiosynkratikers besitzt dem nach eine krank­

haft gesteigerte A lkylierungsm öglichkeit, sie w ird durch A lkylierungsm ittel alky- liert, die m it der normalen Epidermis n ich t, bezw. nicht in dem Maße reagieren, die Jodoformidiosynkrasie ist eine Methyl-, bezw. eine Methinüberempfindlichkeit.

Daß in der T a t der alkylierende Charakter und nicht der J - oder Halogengehalt der Verbb. die ausschlaggebende Bolle spielt, beweist der U m stand, daß völlig halogenfreie M ethylierungsm ittel, D i m e t h y l s u l f a t , T o l u o l s u l f o s ä u r e m e t h y l - e s te r , beim Jodoform idiosynkratiker ebenfalls eine abnorm starke Hautaffektion hervorrufen. (Ztschr. f. exper. P ath. u. Ther. 9. 509—38. 24/11. 1911. Basel. D er­

matol. Abteil, d. med. Klinik.) Gu g g e n h e i m.

W. B. Camion, A. T. Shohl und W. S. W right, Emotionelle Glueosurie. Katzen, welche gefesselt w urden, doch so, daß ihnen bei dieser Prozedur körperlicher Schmerz nicht zugefügt w urde, zeigten regelm äßig nach kurzer Zeit Zucker im Harn, vorausgesetzt, daß es sich um erregbare Tiere handelte, u. nicht um solche, die an das Verf. schon gewöhnt waren oder aus sonstigen G ründen dabei ruhig

blieben. Ebenso tra t stets Zucker im H arn von K atzen auf, die in^ einen Käfig eingesperrt und w ährend dieser Zeit von einem H und angebellt und in Schrecken gehalten wurden. Die Verss. lehren, daß psychische Erregung, auch hei Abwesen­

heit von körperlichem Schmerz, Glueosurie zu erzeugen vermag. Bei Tieren, denen man vor A usführung des Vers. die N ebennieren entfernt h a tte , tr a t eine solche emotionelle Glueosurie nicht auf. (Amer. Journ. Physiol. 29. 2 8 0 -8 7 . 1/12. 1911.

Ha r v a r d M edical School.) He n l e.

W ilhelm Schlaudraff, Beitrag zur K enntnis des Neurintuberkulins. Die 25%ige MERCKsehe Neurinlsg. löst große Mengen Tuberkelbacillen fast vollständig auf. Die A uflösung geht um so rascher und vollständiger vor sich, je höher die Temp. ist (Optimum 56°). Die lösende K raft des N eurins ist nicht n ur Basenwrkg.;

N eurin löst gleiche Menge Tuberkelbacillen in kürzerer Zeit viel intensiver auf, als es gleich stark alkal. NaOH und N H3 tun. N atronlauge löst stärker als NH,.

Bei der A uflösung durch Neurin ist zuerst eine Quellung der Bacillen bemerkbar, dann w ird das Protoplasm a m it Ausnahm e der G ranula gel., zuletzt erfolgt Lsg.

der G ranula, ob aller, ist noch nicht sicher erwiesen. Das N eurintuberkulm ent­

hält nicht die bei der „T uberkulinrk.“ giftig wirkenden Stoffe aus Tuberkelbaeillen.

A naphylaxie durch N eurintuberkulin konnte weder gegen N eurintuberkulin, noch n-e^en T uberkulin m it W ahrscheinlichkeit nachgewiesen werden, ebensowenig Ana­

phylaxie gegen N eurintuberkulin durch tuberkulöse Infektion. Als A ntigen in der BORDES-GENGOUschen Rk. ist das N eurintuberkulin brauchbar. D er durch Neurin­

tuberkulin nachgewiesene A ntikörper verhält s i c h gegen therm ische Einflüsse genau so, wie der durch A lttuberkulin nachgewiesene. Präcipitationsverss. m it Neurin­

tuberkulin als A ntigen haben zu keinem sicheren Ergebnis geführt. Im Serum von m it N eurintuberkulin vorbehandelten T ieren konnte im Komplementbindungsvers.

kein Im m unkörper nachgewiesen werden.

D urch 10 Min. lange Einw. von 25% MERCKschem N eurin auf eine sehr dichte Typhusbacillenem ulsion (Neurin + Emulsion zu gleichen Teilen) bei 42° wird die spezifisch agglutinogene Substanz der Typhusbacillen nich t zerstört. (Ztschr. f.

Immunitätsforseh. u. experim. T herap. I. Tl. 12. 91—12ö. 22/12. [4/9.] 1911. Ham- b u re Bakteriol.-serolog. A bt. d. P athol. Inst, am Allgem. K rankenhaus St. Georg.)

6 Pr o s k a u e r.

Agrilralturehemie.

L . H a u r a n to n io , Über die Böden von Acquaviva äelle Fronti. Vf. h at 29 Boden­

proben aus der Umgegend von Acquaviva delle F ronti chemisch analysiert. Die Best. der Pflanzennährstoffe erfolgte in dem heißen HCl-Auszuge (20 g Boden mit 250 ccm H Cl [12°/0ig.] längere Zeit auf dem W .-Bade erhitzen, nach dem Erkalten filtrieren und auf 500 ccm auswaschen). Die R esultate sind in einer Tabelle zu­

sammengestellt. Die Böden enthalten im M ittel 7,77% organische Substanz (0,69 l/„

im Minimum, 9,55% im Maximum), die Löslichkeit beträgt 25,38% (8,08—50,10 Eisen 8,13%, CaO 2,04% (0,70-6,11% ), P A 0,28%, K 20 0,48%, N 0,11%. ( S » sperim. agrar, ital. 44. 8 0 5 -1 2 . 1911. A cquaviva delle Fonti. Landwirtsch.-chem.

f -i •. G r i m m e .

Lab.)

M. X. S u llivan , Über das Vorkommen von Kreatinin in Böden. (Vgl. S. 49.) K reatinin findet sich sowohl in bebauten als auch in eben abgeernteten Bo en, und zw ar in letzteren in größerer Menge, woraus folgt, daß das V. von Kreatinin m it dem W achstum der Pflanzen in Beziehung steht. Desgleichen wird es im gefunden, in welchem W eizenpflanzen gezogen sind 5 ferner in Weizen 'ei j

W eizenpflanzen, W eizenkleie, Koggen, Klee, Luzerne, Cowpea (Erbsenart) u. K ar­

toffeln. K reatinin bildet sieb im tierischen Organismus aus Zerfallsprodd. des Albumins, und es ist das V. desselben in fast allen Pflanzen erklärlich. D as V.

von K reatin und K reatinin in Böden erhöbt die F ruchtbarkeit derselben. D er Nachweis des K reatinins erfolgt durch die colorimetriscbe Methode und H erst. des charakteristischen Kreatininzinkchlorids. (Journ. Americ. Chem. Soe. 33. 2035—42.

Dezbr. [28/9.] 1911. W ashington D. 0. Lab. of F ertility Inecest. B ureau of Soils.) St e i n h o b s t. H e rm a n n K a s e r e r , Über die biologische Reizwirkung natürlicher Humusstoffe.

Einige Bemerkungen zur Arbeit non Theodor Remy und G. Rösing. (Vgl. Zentral­

blatt f. Bakter. u. P arasitenk. II. Abt. 3 0. 349; C. 1911. II. 784.) D ie von K r z e - m i e n i e w s k i festgestellte Humuswrkg. ist von R e m y und R ö s i n g im wesentlichen auf den E isengehalt der Fl. zurückgeführt worden. Verss. des Yfs. m it Ferrocyan- kalium zeigten aber genau so, wie die Verss. von R e m y mit Citraten u. T artraten des Eisens, eine nu r geringe W irksam keit der Fe-Verbb., wenn nicht noch andere Stoffe, vor allem A120 3 und S i0 2, in 1. Form beigefügt wurden. D ie Verss. von R e m y zeigen ebenfalls die N otwendigkeit von A120 3 u. S i0 2. Neben F e, A120 3 u.

S i0 2 kommen, wie Vf. dem nächst zeigen wird, auch noch andere Stoffe in Betracht.

Dadurch w ird auch das sonderbare, von R e m y gefundene Optimum des Eisen­

bedarfes des A zotobakters, das nach ihm 10-mal so groß ist, als der tatsächliche Gehalt der Bakterien, eine E rklärung finden. (Zentralblatt f. Bakter. u. Parasitenk.

II. Abt. 31. 577—78. 30/11. 1911. W ien.) P r o s k a u e r . E . P a n t a n e l l i und G. S e v e rin i, Neuere Untersuchungen über Ammoniakdüngung bei grünen RfUxnzen. Nach einer Zusammenstellung der neueren L iteratu r be­

schreiben Vff. ihre eigenen Verss., betreffs derer auf das O riginal verwiesen werden muß. Es ergibt sich, daß Salpeterstickstoff durchweg besser w irkte au f die Entw.

der grünen Teile wie Ammoniakstickstoff, bei der Fruchtbildung w ar die W rkg.

umgekehrt. Am schlechtesten w irkten organische NH3-Verbb. u. uni. Ammonium­

phosphat. (Staz. sperim. agrar, ital. 44. 873—908. [November 1911.] Roin u. Perugia.) Gr i m m e. B ica F in z i, Über die W irkung von Schwefelkohlenstoff a u f die Keimkraft von Samen. V o r l ä u f i g e r B e r i c h t . Vf. konnte naehw eisen, daß bei verschiedenen Samen durch kurze Einw. von CS3 die K eim kraft nicht nu r nicht verm indert, sondern sogar erhöht wurde. (Staz. sperim. agrar, ital. 44. 843—48. 1911. Parma.

Botan. G arten d. Univ.) GRIM ME.

W ilh e lm V ö ltz , D ie Verwertung der Trockenhefe bei der Schnellmast des Schweines. D ie A rbeit sollte Aufschluß geben, in welchem Umfange getrocknete Bierhefe als K raftfutterm ittel bei der Schnellmast des Schweines verw endet werden kann. Es w urden dazu F ü t t e r u n g s v e r s u e h e m it 9 S c h w e in e n angestellt, wobei % des Stärkew ertes vom gesamten verzehrten F u tte r durch Kartoffeln und rund 70% des Gehaltes an verdaulichem Rohprotein durch Troekenhefe gedeckt wurde, wärend G erste n ur in sehr zurücktretendem Maße, zu 5% des Stärkew ertes der F utterm ittel V erw endung fand. Es ergab sieh, daß u n te r diesen Umständen die Hefe ein ausgezeichnetes Futterm ittel, speziell auch im H inblick au f die R enta­

bilität der Mast ist. Ü ber weitere Einzelheiten cf. Original. (W chsehr. f. Brauerei 28. 537—41. 11/11. 550—56. 18/11. 1911; Ztschr. f. S piritusindustrie 35. 1—2.

4/1. 14—15. 11/1. 25—27. 18/1. 38—39. 25/1. 48—49. 1/2. Berlin. Ernährungsphysiol.

Abt. d. Inst. f. Gärungsgewerbe d. Landw. Hochschule.) K e m p e .

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