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OberlcbleflTcbe Sammelmappe

W dokumencie Oberschlesien, 1908, Jg. 7, H. 1 (Stron 41-47)

( Spr e c t j f a a l , H e i n e r e M i t t e i l u n g e n , B e r i c h t i g u n g e n , ( E r g ä n z u n g e n , A n f r a g e n . )

Das Seobfdjütjet (Sraf (Soegen^Denfmal. — Die Dorffirdje.

2cobfd)ü^ct' Gfoaf ©od;en=3 enfmrtt. 3 n einer oberfdjlefi*

fcfjen Cagesjeitung faub id? füt3licfj folgeube H0Ü3 „Der »om 2lusfdjuß 31« (Erridjtung eines (Srafen (Soetjen^Dcnfmals enb*

gültig angenommene (Entwurf non profeffor Börmel*(£har*

[ottenburg finbet bei einem großen Seile ber Ijiefigen Bürgerfdjaft wenig 3(nflaitg. Der fjelb ift in flotter fjufarenuntform nadj bem Scljnitt ber ba«

maligen ^eit, barhäuptig, mit füljn gefdjwungenem Säbel unb emporge*

Ijobener 5 ah1ie, fteljenb auf einem 4 m hohen Sotfel, bargeftellt. Die 2luf*

faffung bes Küuftlers entfpridjt nidjt bem IPefen biefes nur für bas engere Sdjlefien üerbienftnolleu UEanues, beffen(Eigenart es weniger mar, inoffener

^elöfdjladjt Ios3uftiirmen. Audj mit bem gewählten pia^, ber am gart3 norbweftlidjen (Eube ber Stabt in ber Hähe bes neuen Kafernements liegt, ift man tüelfacfj nidjt redjt einverftanbert."

'Sdj weifj längft, ba§ bas alte Spridjwort: Dolfesftimme— (Bottes*

ftimme, fein UXtljrwort ift. ©ft genug fann man ja hören, mie fidj bie ITieljrheit etwas Heuern gegenüber, 3. B . auf bem (Bebiete ber Bau*

funft, abletjnenb verhält, weil es außerhalb bes (Bewohnten liegt, fjier aber fdjeint, wenn bie Leitung gut beridjtet ift, bas Spridjwort Hedjt 3« behalten, ^aft fdjeint es, als ob mit bem Denfmale eine (Befdjidjts*

fälfdjung begangen werben wiirbe. 3 n ber obigen H0Ü3 mujj aller*

bings ber Sat} 3uriicfgewiefen werben, ba§ (Soeben nur um bas engere Sdjlefien verbienftvoll gewefen fei. Das 3ähe ^efthalten (Boe^erts hat, bas fann man heute mit Beftimmtheit behaupten, bem preufjtfdjen Staate int Cilfiter ^rieben Sdjlefien erhalten. So gehört (Soeben gait3

<*2 ©bcffcfylcjtfdjc Sammelmappe.

allgemein in bie §aljl nnferer preujjif djen £jeIben, wenn er auch feine

^elbfdjladjt gewonnen Ijai. Dodj barauf fommt es ja tjier nidjt an. Hur bagegen mi\% (Einfprucb erhoben werben, ba§ (Soeben als Draufgänger bargeftellt wirb. <San3 fidjer geht bas ja allerbings aus ber obigen Sdjtlbe*

rung nidjt bernor, aber ber e r h o b e n e Säbel läßt eigentlich barauf fdjließen. Über bas IDie ber Darftellung int Denfmal gu eljrenber ITCänner geben Ijcut bie Anfidjteu mehr ausetuauber wie früher. Hodj gibt es viele unter uns, bie allem übrigen bie bilbnishafte, fdjlidjle Darftellung bes 31t

^eiernben vor3ieljen. Über bie Schwierigfetten ber Bilbniswiebergabe (Soetjens hat im vorigen ^aljrgange biefer ITTonaisfdjrtft ( Seite 22 \ ff.) mein Bntber geljanbelt; idj fann barüber hinwegge.hen. Dodj ift audj nodj eine anbere Art ber Bilbung möglich, bie einen gewiffen allegorifdjen Beige»

fdjmacf Ijat. (Soeben bat in trüber, trauriger §eit bie ^aljne Preußens hodjgehalten unb nidjt gelaffen. (Es wäre bemnadj nidjt ausgefdjloffen, ba§

man ihn audj fo btlben fönnte. f j0* eitoa ber Küuftler baran gebadjt?

3dj glaube nidjt, ber erhobene Säbel fdjeint mir bagegen 3U fpredjen.

Das ift bie Stellung bes Angreifers; ber Derteibiger wirb ihn etwa fo halten wie Blüdjer auf feinem Berliner Denfmal gegenüber ber Königs*

tvadje. (Sraf (Sö^en ift feine volfstümlidje (Seftalt unb fann feine fein;

nodj itnffen bie meiften redjt wenig von ihm. Der Draufgänger mit erhobenem Säbel würbe aber bie iegenbenbilbung herausforbern, unb bas gefdjicljtlidje Bilb besfjelben fönnte baburdj gerabe3u gefälfdjt werben.

3dj weiß nidjt, ob es nodj Seit ift, ben (Entwurf 31t änbern. IDenn möglidj, tue man es, wenn vielleicht audj ber Küuftler, was idj wohl ver*

flehen würbe, bavon nidjt gerabe erbaut fein follte. Iljan bebeufe, bafj bas Denfmal bodj audj eine gefdjidjtlidje Urfunbe fein foll. Das rein Küuftlerifdje mufj in foldjen fällen an bie gefdjidjtlidje EDaljrljeit §>uge*

ftänbniffe madjen.

(Soeben foll barhäuptig bargeftellt fein. t^erfteh«? wohl, warum ber Küuftler bas getan hat. ijie t aber verftärft bie Barljäuptigfeit ben (Sebattfen, ba§ wir es mit einem im Habefampf Hingenbett 311 tun baben.

§ u r Uniform gehört für uns eben immer ber f^elrrt. (Sleidj mir werben feljr viele 3.B. an bem llmftanbe Anftofj nehmen, bafj ^riebridj IXHlbelnt IV.

vor ber Berliner Hationalgalerie ohne ijelm bargeftellt ift, unb ba3u nodj auf bem pferbe! Bei bem Kaifer ^riebridj*Denfmal in Bremen ftört bas bei feiner antififierenben Cradjt ebenfowenig wie bei bem (Brofjen Kurfürften Sdjlüters auf ber Kurfürftenbrücfe in Berlin.

Audj ber fitnfiige Stanbort mißfällt, wie erwäljnt, vielen £eob*

fdjütjern. Da id; bie Stabt nidjt fenne, ftebt mir fein Urteil barüber 31t.

Hur barauf mödjte idj h^weifen, ba§ unfere Durdjfdjnittsfafernen im

©berfdjlefifdje Sammelmappe. 45

allgemeinen feinen guten fjintergrunb für Denfmäler abgeben. 3 e&eu*

falls gilt audj Ijier Porficljt, ba§ bas neue Denfmal, mie es audj fein mag, nidjt um feine fiinftlerifdj - äftljetifdje EDirfung gebradjt, vor allem nidjt burdj einen 311 weiten Blicf ringsum in ber EDtrfung verfleinert werbe.

3dj erinnere babei an bas, was idj im De3emberljefie bes vorigen 3 afjt*

ganges über ben Stanbort bes ©ppeluer IKonumentalbrunnens gefagt Ijabe. (Berabe wegen ber Befdjränftljeit bes Haumes auf bem Boulevarb in Beutljen erljoffe idj non bem bort geplanten Stanbbilbe ^riebrtcfjs bes (Srofjen fdjon an fidj eine gute EDirfung.

Dr. Knötel.

Sie $ovfÜr(f)e» UConatsfdjrift 3ur Pflege bes religiöfen £ebeus in Ijeimatlidjer unb volfstiimlidjer (Seftalt. 2Iuf Anregung bes Deutfdjen t)er*

eins für Iänblidje EPoljlfaljrts* unb fjeifnatpflege Ijeraitsgegeben non £7 ans

»01t £üpfe, Pfarrer in CChalbürgel bei Bürgel i. üljür. (Eigentlidj geljörte Die D o rffird je unter bie Büdjerbefpredjungen, ba mir bie erfte Hummer bes erften 3aljrganges 311 biefem §wecfe 3ugegangen ift, bodj lege idj fie lieber in bie Sammelmappe. Sdjon bas erfte f^eft gibt, bas fei non vorn*

fyeretn gefagt, fo viele Anregungen rerfdjiebenfter Art, bafj man bem Unternehmen nur redjt viele ^reunbe wünfdjen fann. Hun trägt es ja allerbings proteftantifdjen (Ojarafter, unb fdjeint beshalb für nufer vor*

iniegenb fatljolifdjes ©berfdjlefien feine Bebeutuug Ijaben 31t fönnen.

üergeffen wir aber nidjt, bafj es im Kreu3burg*Konftäbter «Sebiet eine große Ansaljl länblidjer evangelifdjer (Semeinben gibt. EDenn fidj unter ben iefern meiner ETtonatsfdjrift evangelifdje Pfarrer aus biefer (Segenb befinben follten, mödjte idj fie bringenb auf bie neue §>eitfcfjrift Ijinweifen.

Die Ijier beflagte Derftänbnislofigfeit ber (Bebilbeten, b. Ij. audj vieler (Beiftlidjen, gegenüber ber eigentümlichen Heligiofität ber £anbbevölferung, bie graue ©jeorie im (Segeufatj 311m bliiljenben £eben hat audj bei uns in Sdjlefien viele (Dpfer geforbert. Hodj bürfte es Ijier unb ba §eit fein 311 retten, allerbings vielleicht Ijödjfte §eit, an edjten Bauernfirdjen, iljren edjten volfstümlidjen (Einrichtungen, ftrdjltdjen unb Ijalbfirdjlidjen (Bebräudjen ober reformierenb bas unb jenes, aber immer im Sinne bes Bauerntums, um3ugeftalten. 3 dj bin iiber3eugt, bafj D ie D o r f f i r d j e nieles (Bute wirfeu wirb; möge fie es audj in unferer proviit3 unb befon*

bers auf bem Boben ©berfdjlefiens tun.

31jr fonf.effioueller (Eljarafter verhinbert es ja Ijeut3utage audj auf fatljolifdjer Seite eine (Einwirfung aus3uüben. £eiber ift Ijier meines IDiffens ein ähnlidjes Unternehmen nidjt vorhanben. Bei ber ftrengen (Sefdjloffenljeit bes fatljolifdjen Kults fdjeint es 3unädjft überflüffig; wer

44 ©bevfdjlefifdje Sammelmappe.

fid? aber etwas im Dolfe untgefeljen Ijat, ber weiß, wie reidj unb wiener*

fdjiebenartig neben ben gau3 offigiellen (Sottesbienften unb Anbadjten bas religiöfe £eben ber Beüölferung in ber Kirdje ift, unb ba täte es waljr=

Ijaftig gut, audj Ijier erfjalteub einjnroirJeu. £eiber fdjeint mir, als ob gegenüber berBetonung berKatbolijität mit foldjen Sonberüberlieferungen meljr unb meljr aufgeräumt würbe. E>or allem aber tut ber Scfjut;

bes Ktrcfjeugebänbes unb feiner (Einrichtung not. 3 m ^ebruarbeft bes lebten 3 ahrganges ift auf bas erfcfjrecflicfj fdjnelle f^htfdjttJinbeit nuferer älteren Dorffirdjen Ijingewiefen; was bafür entftebt, bat Bäuerlidj*Dolfs*

tiimlidjes nidjt an fidj. Über bie ^abrifware ber Kirdjenausftattungs*

gegenftänbe ift audj non feiten ber (Seiftlidjfeit genug geflagt worben.

Befferung will aber rtodj immer nidjt im größeren Umfange eintreten. 3 "

ircüudjeu gibt es ja eine befonbers fatljolifdjen (Eljarafter tragenbe (Sefell*

febaft für cbriftlidje Kunft, ber man für ibr tPirfen nur banfbar fein Bann, aber es ift bodj immer tjöljere Kunft, Kunftgefdjidjtenfunft im älteren Sinne, wenn man fo fagen barf. ITorauf es aber hier anBommt, ift, baß wir unter Berüdfidjtigung aller berechtigten ^orberungen ber (Segertwart wieber lernen, aus bem Dolfe felbft bie Kunft herausguljoleu. X>as Boben*

ftänbige an ber alten Dorffirdje feffelt uns ja nor allem; bie, man mödjte fagen, fertig aus ber (Sroßftabt (nor allem iTCündjen ober 2£>ien) bejogene neue Dorffirdje fagt uns nidjts. Angegeben muß ja werben, baß bas alte traulidje Dorffirdjenfdjema für bie noIBreidjen länblidjen 3 nbuftrieorte nidjt mehr gau3 paßt. 2-lber fo vielen neuen Bauten gegenüber gilt audj hier, weniger wäre mehr gewefeu. <£s braudjt bodj nidjt jebes Dorf einen KathebralenabBIatfdj 31t haben. IHan follte audj, wie es fdjon an einigen Stellen in banBeuswerter lüeife gefdjehen ift, mehr auf bas burdjaus

»oIBstümlidje Barocf 3urücfgehen. 3 n einfeitigfter IDeife nur bie (Sotif, allenfalls nodj bas Homanifdje, als Birdjlidj anfeljen 311 wollen, ift töridjt.

Dann hätte ja 3. B . ber IKittelpunBt bes KatIjoli3ismus, 2lom eigentlich überhaupt Bein ftreng Birdjlidjes Bauwerf! ITEau möge biefen §opf aus ber feligen (mandjmal woljl audj unfeligen) Homantif enblidj einmal abfdjneiben. Unferem Dolfe fäme es 311 gute.

Kn.

Büdjerbefpredjnngen. 45

BilcberbeTprecbungett.

Sljievje, Sßattt, Ser nationale ©cbante unb bie fiaijcribee bei ben Sdjlejifdieu ©iinta=

niftett. (Breslauer Stubien 311t (gefdjidjte. 2. fjeft.) (88. S. Breslau, (Ereinenbt

& (granier (2-tIfreb preufj) (90s. — 4,50 11t.

ZTadjbem fyauptfädjtid; burdj bie bis ins eiu3elnfte getjenben Unterfudjungen non prof. (S. Saud? in Breslau ein ItberblicE über bie (Sefdjidjte bes fdjlefifcfjen fjumanismus ermöglidjt tnorben ift, fann jetjt fdjon an 3ufammenfaffenbe Befjanblung besfetben nadj

»erfdjiebenen Ridjtungen tjin gebacljt tnerben. CEtn banfensroerter Perfudj liegt in

©jierfes Sdjrift cor. & ift ja leidjt oerftänbtidj, bag bie aus bem römifdjen Jlltertüm eroadjfene Kaiferibee für niete mit gefd?idjtlidjen Stubien befdjäftigten fjumaniften etwas Dertocfenbes Ijaben mußte; anbers fdjeint es mit bem nationalen (Sebanfen 311 fteljen, ba ja fdjon bie nort itjnen beliebte 2lnn>enbung ber Iateinifdjen Spradje bem Hatto»

ualtsmus 31t tciberftreiten fdjeint, ba wir ferner nur 31t leidjt geneigt finb, aud; in ben fjumaniften fdjon Dertreter bes jüngeren IjnmaniftifcE; angeljaudjien Kosmopolitismus 3U fetjen. (Serabe bestnegen ift bte Sdjrift mit ^reuben 3U begrüben, ba fie uns erfennert lagt, tnie ftarf national niete fjumaniften badjten unb tnie fie biefen itjren (Sebanfen, »enn aud; in frember 5 orm/ begeifterten 2-lusbrucf 31t geben perftanben.

Befonbers intereffant erfdjeint gerabe für unfere Sage natürlicf; bas Dertjättnis ber fdjtefifdjen fjumaniftetr 3U polen. EDenn eine 2ln3abl non ibnen biefem gegenüber iljr nationales Benmfjtfein nidjt fo redjt finben fann, müffen mir, ben Ilusfitljrungen

©jierfes fotgenb, ben (Srunb not allem barin fudjen, bajj niete Sdjtefier fid; itjre geteljrte Bilbung auf ber Uninerfität Krafau Ijolten unb bafj gemeinfame Jntereffeu gegenüber ber Siirfengefatjr bie öftlidjen Dölfer mefyr »erbanben. Die (Einleitung bes Budjes (52 Seiten) mag nietteidjt etwas lang erfdjeinen; ba fie aber nadj einem Kapitel über b as D e u t f d j t u m i n S d j l e f i e n b i s j u m B e g i n n b e r ZI e u 3 e i t einen Uberblid über bte roidjtigften Vertreter bes fjumanismus in Sdjlefien gibt, fo ertneift fie fid; für bie meiften £efer, bie fid; mit Sonberftubien auf biefem (gebiete nidjt befdjäftigt fjaber^ als unentbebrlidj. Ber fjauptteil bes Bud;es 3erfällt in brei Unterabteilungen:

H. Der nationale (Sebanfe bei ben fdjtefifdjen fjumaniften, 2. Die Kaiferibee bei ben fdjtefifdjen fjumaniften, 3. Der nationale (Sebanfe unb bie Anfänge ber Reformation, (gegenüber weit nerbreiteten attberen Jlnfdjauungen nerbient Ijier befonbers Ijernorge»

Ijoben 31t werben, bafj ber nationale (gebanfe audj an ben an ber alten Kirdje fefttjalten*

ben fjumaniften berebte Jlnwälte fanb. Den Scfjlufj bes HJerfes madjt ein De^eidjnis

ber (Eitel ber wiebertjolt angeführten Büdjer. Kn.

46 Büdjerbefpredjuugen.

t'otuag, 'JUüUs g. (sJobU'l Wcfrijiditlrt. 20 humorifiifdje (Stählungen aus bem llltpater»

gebirge in fübfdjlefifdjer unb norbmährifdjer Utunbart. 268 Seiten, ^reubentljal H903. W . Kromrner. — Brofd}. \ ,70, geb. 2,$o ITTatf.

Der Derlag perfenbet bas Budj mit einem Begleitfdjreiben, in bem et um prii»

fung besfelben erfudjt, ba bem bereits por längerer geit erfdjienenen Bndje feitens ber preffe nidjt bie 2lnerFennung 31t teil geworben fei, bie es perbiente. Diefes SdjicFfal wirb leiber manchem guten. Budje 3« teil. 3TmTterflin etfdjeint es gerabe bei einem berartigen Budje feltfam in einer §eit, bie auf bie fjeimatFunbe fo großes (Sewidjt legt unb wo bie Literatur fid; fo häufig ben einfachen JTtenfdjen aus bem DolFe 3um gelben nimmt. Ulan benle an Hofegger ober EjartsjaFob. & w < i \ fdjlidjte (Seftalten, Stan Seff unb ^i^ten Üones, finb audj bie Ejelben ber 20 (Ein3elgefd)idjten unferes Budjes, bas in (Sabel am

■JJbljange bes 2lltpaters fpielt. Beibe finb Ejolpnadjet ober fjoIgrecEer, pon ber Kultur Fein btsdjen angeFränFelt — ber Rohftoff ift alfo porjügtidj. Das über, bas man banadj wolil fdjon erwartet, gilt feiner Betjanblung. gunädjft bie ITtunbart. 3^ b i n auf biefem (Sebiete Fein ^adjmann, Sann alfo in biefer Besieljung Fein Urteil abgeben; abgefeljen pielleidjt non ber Hedjtfdjreibung, bie idj fomit nidjt 3U beurteilen permag, will idj glauben, bafj biefelbe gut wiebergegeben ift. IDenn aber fdjon ber Ijerrlidje Heuter burdj bie Utunbartfdjriftftellerei nodj redjt viele pon feiner SieFtüre abfdjredt, fo bat ein anberes im DialeFt gefdjriebenes JDerF fdjon an fidj wenig llusfidjt einen größeren SeferFreis 3U finben. 2lbgefeljen bapon liegt bei ber Jtnwenbung einer nur pon ben unteren Klaffen gefprodjenen UTunbart bie in ben meiften löerFen nidjt permiebene (Se*

fatjr por, baß bie ausgefprodjenen (SebanFen unb 2lnfdjauungen in gwiefpalt mit il]r fteljen. ©ne nur aus bem (SefidjtsFreis bes einfadjen ITEannes gefdjriebene (Et*

3äfjlung würbe uns allerbings auf bie Dauer nidjt 3U feffeln permögen, wäljrenb wir uns bei hodjbeutfdjer Raffung, wenn bet Sdjriftfteller ü b e r feinen Ejelben fteljt, wie es bie genannten betben tun, gern mit ihnen länget befdjäftigen unb es oft genug bebauern, wenn wir pon ihnen 2lbfd)ieb nehmen müffen. 2lm liebften werben im Dialefte Fomifdjc Sadjen’ gelefen; in einem gewiffen 2Itapismus fpielt babet bie Beurteilung bes Bauern als bes bummen Cölpels nodj eine nidjt metjr gerechtfertigte Holle. 3mTnerfy'Tt man fidj oft genug bes £adjens nidjt enthalten Fönnen unb felbft eine ftarFe Situations*

FomiF nidjt pon ber Ejanb weifen. Uber gerabe barin läßt unfer Bud; fel]t piel 3U wünfdjen übrig. Da ift 3. B . bas 8. Stücü §willid)»£jegers Begräbnis. Der Stoff ftreift ans Bur»

lesFe. Denn burdj Derwedjfelung 3weier paFete Fommt gwilligheger mit bem tieuen SonntagsFleibe bet ^tau ©berförfter in ben Sarg. XPie Fonnte bas eqäljlt werben — unb wie ift bagegen bet tolle Ejumor, ber im Stoff ftedt, fo Ijerausgepreßt, baß nidjt piel pon ihm übrig geblieben ift. Das nur e in Beifpiel. (Es werben fidj woljl wenige burdj bas Bndj ijtTtburdjIefen, unb fo fürdjte idj, baß bet JDunfdj bes Detlegets auf größere Der*

breitung besfelben, audj jet;t nidjt in (Erfüllung geljen wirb. (Serabe, ba mit bie ijeimats*

literatur feljr am Ejeqen liegt, bebauere idj, ben (Sobler (Sefdjidjtla Feine (Empfehlung

mit auf ben IPeg geben 3U Fönnen. K

n-(Dbei'fd)leftfrl;er litterarifdjer Anzeiger. 4 ?

W dokumencie Oberschlesien, 1908, Jg. 7, H. 1 (Stron 41-47)

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