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Senktet non ben 3ied)t§anwältcn beim 9ieici)§gcrid)t Snftigrat Dr. S it t e r , Suftijrat Dr. Ä a ife r unb

iyufiijrat Dr. S c h a ll 3Rcidj®redjt

33ürgerlid;e§

©efehbud)-1 . § 122 2lbf. 2 B © B . Sur 2lnfoenbung biefer

©cfchegftelle.]

3iac£> ber B o rfh rift be® § 122 Stbf. 2 B © B . tritt bie Sdbabenäerfa^fiicbt be® 2Infeci>tenben bann nicht ein, trenn ber Befdiäbigtc ben ©runb ber 2infcc6t6ar!eit tannte ober infolge bon g-ahrläffigfeit nicht fannte. Siefer ©runb ift ber reci)tlidb erhebliche Irrtu m be® Erflärenben. Ser Befdfäbigte muff alfo, trenn fein 2Inff>ruch auf Shaben®erfah im Sinne be® § 122 2lbf. 2 B © B . auSgefdiloffen fein fott, ben !yrrtum fennen ober fennen miifjen. Ser Irrtu m be® Beflagten beftanb in bem Swiefpalt gYüifdten feinem inneren SSBitten unb ber tat=

fädRid) abgegebenen ©enehmigungSerflärung; er ift I;erbor=

gerufen Worben burd) bie falfc^e BorfteHung bon ben Eigem fdiaften ber genehmigten Slnlage. Sie Kenntnis ober fahrläffige Slichtfenntni® ber ilägcrifd)en Sirettorcn liegt alfo bann bor, trenn fte mufften ober triffen muhten, bah bie Erflärung be®

Beflagten feinen trahren 2BiHen nicht triebergab, unb bah feine BorfteHung über bie Eigenfdjaftcn ber Stnlage eine unrichtige trar. Sa® SB®, hat nun berncint, bah ben Sireitoren ber Klägerin ein argliftigeS Verhalten jur Saft fade, unb bah fie ben Irrtu m be® Beflagten gebannt haben ober batten erfennen müffen. Snr Begrünbung beffen ift in§befonberc auSgeführt trorben: Ser Beflagte ftebe ben Greifen ber Sanbibirte nahe unb habe in ber fßerfon be® DberregierungSrat® fRamm einen fadeberftänbigen Berater ju r Seite. Sen Sireitoren ber Klägerin fei be§I)alb nicht ju iriberlegen, bah fie geglaubt haben, ber Söeflagte tbiffe, um toa® e§ fid) in Söabrbeit bei ber Einlage hanble ober er iönne fich leicht barüber unterrichten. äBeitcrlun fei ben Sireitoren nicht triberlegt, bah fie felbft auf ©runb ber Sluetunft, bie fie bon ber Sieferantin ihrer üfnlagc erhalten Baben, be® guten ©lauben® getrefen feien, bem Beilagten trerbc aug ber Errichtung ber Slnlage feine Belüftigung ertoadfen.

Ser hiergegen erhobene Eingriff ber fRcbifion ift begrünbet.

m h ber gefamten SadRage fann iein berechtigter Stoeifel arü er beftehen, bah ber Beflagte, toenn er ben tbahren

^ w ei ter ber 2lnlage gebannt hätte, bie ©enchmigung jur

¿,crt t ung erfelben in ber Bähe feines SdRoffe®, tbo er unge a )v (1ur s>eit be® ^Betriebes ber 2lnlage Sanbaufenthalt ju nehmen pflegte, nicht erteilt hätte. Sie« muh um fo mehr al§ ber » * * * M ^ Briefe bom

^ r =f,r2 J d)°n toe9en ber Beeinträchtigung be® 2ln=

un ~Hü t j om Schlöffe beforgt gegeigt hatte. Siefe

*) Dlachbruci ohne »ngabe ber Duette »erboten.

Erwägung fonntc aud) ben Sireitoren ber Sllägerin^ nicht entgehen; Anlagen ber fraglichen 2lr t fielen in ihren Bcrufs=

frei®. 2Benn fie felbft, wie ba§ B ® . annimmt, ben be=

Iäftigcnben Ebaraftcr ber Slnlage nicht bannten, fo fonnten fie nicht, Wie Weiter bom B © . bargelegt ift, bei bem Besagten, ber nicht Sacfeberftänbiger ift, bie ivenntni® ber Anlage unb ber bamit berbuttbenen Belüftigungen borauSfeijen. -EBeiterlRn hat ber Beflagte ben 3lu®fdRuh ber Schabenäerfahbflidft aud) barauf geftüfit, bah bie K lä g e rin burh ihr eigene® Verhalten ben Irrtu m be® Beflagten h e rb o rg e ru fe n habe. Ser 2tuf=

faffung be® B © ., bah biefer Umftanb unerheblich fei, ift nid)t beitutreten. 2Benn ber ©egtter be§ 2lufed)tenben felbft beffen

¡yrrtum berurfacht hat, fann er ben S^abengerfahanfftrud} bc§

§ 122 2ibf. 2 B ® B . nicht geltenb machen. Ser Erhebung biefeS «nfhrud)§ fteht bei folcher Sachlage bie exceptio doli generalis entgegen, beren 22irffantfeit auch für ba§ Stecht be§

B © B ba§ St®, fchon mehrfad) aneriannt hat (9t®. 58, 356;

71, 435). Sie Einrebe tritt ber mihbräucfdidjcn aiuSnuljung formalen Slcdd® jum Stadtteil eine® anbern entgegen. Ser 3lnfed)tung§gcgner, ber ben Irrtu m felbft berurfad)t hat, hat bem 2lnfed)tenbcn bafür aufjufommen, bah er ben Irrtu m herborgerufen hat, unb biefeS Sluffommen beftcht barin, bah ben Slnfprud) nicht geltenb macht. Sß. c. 3 ll|i eriabrii S t., 11 b. 25. gebr. 13, 403/12 I II . — Stuttgart, [ ü ]

2 . Bier au§ einer beftimmten Brauerei ift nicht eine bertretbare Sadje.]

Sa® B ® . erachtet ben Beitagten für nicht berfoflxchtct, ben gefamten Bierbebarf für bie 9Birtfd)aft „ jum golbenen

§ahn" bi® jum 31. 3Jtärg 1929, Wie bie® Klägerin auf ©runb be§ Bertrage® bom 20. Stobcmber 1908 berlangt, bon ber Klägerin gu beziehen, Weil lebdere ihm nid^t ba® Bier, Weldcc®

©egenftanb be§ Bertrage® gcWefen fei, bielmehr nur ein anbere® Bier liefern iönne. S« hem Bertrage hatte fich bev Bcilagte bcrfiflichtet, feinen ganzen Bierbebarf, abgefehen bon einer 2Iu§nahme bejüglih buniten SRünchener Bier®, au®=

fh lie hlih „au® ber Brauerei E. 3- ©. ©. in E ." ju beziehen.

Sie Klägerin hat biefe Brauerei gefauft unb ftillgelegt. Sie fteUt ihr Bier, beffen Bejug fie bom Beflagten berlangt, nad;

geftftellung be§ B © ., nicht in ben Räumen ber Brauerei E., nah beren Siechten her, fonbern braut e§ in ben Brauereien, bie fie bor bem Slnfauf ber „Brauerei E ." befah unb gWar nah ih re n Stedten. Siefe® Bier ber Klägerin ju beziehen hält ba® B ® . ben Beflagten n ih t für berfiflihtei, üoeit e® ben Bertrag baljin auälegt, bafs ber Beflagte fid) nur berpflichict habe, Bier 511 beziehen, ba® bie Brauerei E. in ihrer Brauerei hergefteHt hatte. Sa® B ® . begrünbet bie® junähft bamit, bah Bier an fich* feine bertretbare Sad;e fei, b. h-, bah eine Sorte Bier einer anberen im Berichte nid)t gleid) gead)tet werbe, unb bah bemjenigen, ber mit einer Brauerei einen Bertrag auf Sieferung bon Bier b ie fe r Brauerei abgcfhloffen habe, in ber fReget Bier einer anberen Brauerei n ih t aufgebrängt Werben iönne, jumal hier n ih t nur objeitioe Eigenfhaften be® Biere®

in Betracht fämen, biclmehr ber 3lbfah be® iaufenben 2Strte§

bielfah fon ber ©efhmadäricbtung unb ©eWohnheit feiner

©dfte abhänge. SBcitcr nimmt ba® B ® . an, bah Jur ßeit be®

Slbfdiluffe® be® Bertrage® Seflagter 2öert barauf legte, gerabe ba® Bier 31t begehen, ba® bie Brauerei E. in ihrer Brauerei

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540 Surtflifd)e Söocfyenfcfyrtft. 10 1913.

herfteRte, unb baff er begRalb eine langjährige Verpflichtung jutn Veguge biefeS Viereg ju übernehmen fein Siebenten trug.

Senn bicfeg Vier batte, toie bas V® . feftfteHt, Siebbaber in ben höheren Greifen ber Vebölferung, unb ber Vater beg Vcflagten, ber biefeg Vier ebenfaflg auggefcbänft fjatte, gab bamalg bie befannte Äurfaaltoirtfchaft auf, fo baff Vcflagter annebmen fonnte, er toerbe gerabe burch biefeg Vier toe big»

berigen ©äfte feineg Vaterg unb feines ©efchäftgborgängerg

„im golbenen £abn" an ficb jicben. ©nblid) fteHt bag 33®.

feft, baff bie Sßirtfchaft bcg Vcflagten bon Seuten aug fcldten

©tänben befugt toirb, bie auf bie f je r f u n f t unb ben fpe;tifi=

fcben ©cfcbmad beg Viereg SBert, unter Umftänben ent»

fcfeibenben SBert legen. Stad) biefen ^eftfteflungen beg 33®.

bat ber 33efiagte bei 2lbfd)luh beg Vertrageg bom 20. Stobember 1908 feiner Vertragggegnerin, ber 2Bitme ®. gegenüber, ber bie oben ertbäbnten Umftänbe nid£)t unbefannt fein fonnten, erfennbar feinen SBtflen jum Vugbrucf gebracht, bah feine Ver»

pflidttung jurn Vietbejuge fid; nur auf folditeg 33ier belieben fofle, bag bon ber „33rauerei ©." nad) beren Steppten her»

geftellt toürbe, unb bah eg ihm nicht gleichgültig fei, tber ber

§erfteHer beg ibm ju liefernben 33iereg fei. Siefe Sluglegung beg VertraggtoRIeng beruht auf 33erüc!ficbiigung ber 33ebeutung, bie nach allgemeiner Verfehrganfchauung beim .ganbel mit 33ier ber §erfunft beg legieren aug einer beftimmten Vrauerei gufommt, unb ber befonberen Vebeutung, bie Vier aug ber

„33rauerei ©." unter ben bamalg oblnaltenben Umftänbeit gerabe für ben 33eflagten hatte. (Sitten 3fecf)tSirrium läfet bie Sluglegung beg 33®. nicht ertennen. 3Jfit Unrecht rügt bie 3tebifion, bag 33®. fei infofern bon falfcften rechtlichen ©efictRg»

fünften auggegangen, alg eg annahm, bie Verpflichtung beg Veflagien fei fd>lcc£>thin an ben D r t beg 33rauereibetriebeg unb bie fßerfon beg bie Vrauerei Vetreibenben gcbunben. Sag V ® . hat toeber bag eine noch bag anbere angenommen. 2BoI)l hat eg angenommen, baff bie fjerfunft aug einer beftimmten Vrauerei im aflgetneinen unb bie Iperfunft aug ber „©.er 33rauerci" ingbefonbere für ben VeUagten bag 33icr ju einem Vier befonberer Slrt mache, ihm eine im Verfehr ioefentliche

©igenfcbaft berleihe. Qttbeg hat eg biefe SSirfung nicht bei«

gemeffen bem Orte, too fid? bag Vrauereigebäube befinbet ober ber ff$erfon, bie bie Vrauerei betreibt, fonbern ber ®efamt=

einrichtung, bie nach her Slnfchauung beg Verfehrg eine Vrauerei inbiotbualifiert, toobei ber 33etriebgort unb bie fßerfon beg

¡gnpaberg bon untergeorbneter 33ebeututig fein fönnen. ©eine Sluffaffung hat bag V ® . beutlich gu erfennen gegeben, inbem eg heruorhebt, baf bag 33ier, beffen Vejug bie Klägerin bedangt, nad) beren Stejepien, nicht nach benen ber „Vrauerei ©."

hergefteRt toirb unb jtoar in S3rauereien, bie bie Klägerin fdton bor bem Slnfauf ber Vrauerei 6 . betrieb, in benen fie alfo, tbie anjunehmen, ein Vier hergefteRt hatte, bag im Verfebre bon bem bon ber Vrauerei S. hergefteHten unter»

fchiebcn tnurbe. © e il alfo bag 33ier, beffen Vejug bie Klägerin berlangt, nach ber Vedehrgauffaffung unb im ©inne beg Vertrageg ein an ber eg fei alg bag, ju beffen SSejug fid? ber Veilagte berpflichtct hatte, bat bag 33®. bie ülage für nicht gerechtfertigt erachtet. Sie ©ntfcheibung beruht bentnadh auf tatfächlichen ^eftfteRungen, bie in bem augfchlaggebenben fü n fte burchaug bon benen ablbeichen, bie bem Urteil beg erfennenben

©enatg bom 24. Januar 1908 in ©achen .g. gegen bie jefüge Klägerin ¿ugrunbe lagen. Sanach War bom 33®. feftgefteRt, baff eg bem bamaligen Veflagten £ . nach bem bon ihm ab»

gefchloffenen Vertrage nicht barauf anfam, gerabe Vier aug einer beftimmten Vrauerei ju beziehen, bah er ficb bielmebr alg

®egenleiftung für bie Übernahme feineg Slntoefeng bcrpflicbten tooHte, Vier bon bem übernehmcnben Vrauer, toer er auch fei, ju beziehen. Sah auf bie Slnfchauungcn beg ionfumierenben fßublifutng, felbft tocnn fie auf Vorurteil beruhen, bag ent»

fcheibenbe ©etoicht, aud) bei ber Sluglegung eineg Vierbejugg»

bertrageg gelegt toerben barf, hat bag 3t®. bereits in feinem Urteil bom 30. SRärj 1906 in ©achen llniongbrauerei

©chülein & Sie. c. Söeber I I 472/05 aneriannt, in einem

$aRe, in bem Vier bon einer gleich guten Vefchaffenbeit in berfelben Vrauerei hergefteRt unb infolge SRitübertragung beg SBarenjeicheng unter berfelben Vegeichnung geliefert toerben ionnte unb nur ber 9tame ber Vrauerei mit ber Vetfon ihres

^nhaberg getoechfelt hatte, ber lefjtere Umftanb aber nach ben befonberen örtlichen Verhältniffen genügte, bah bag noch für bie Seiftung in Vetracht iommenbe Vier alg ein anbereg galt.

2Ö.=.£>. V r. c. H., U. b. 28.$ebr. 13, 549/12 II. — Stuttgart. [© .]

3 . § 138 2lbf. 2 V@V. $hpothefeintrag ift nichtig, tocnn bie Gsinigung toegen 3Bu<herg nichtig ift.]

SBie in bem in 91®. 70, 356 beröffentlid?ten Urteil beg erfennenben ©enaieg bargelcat toorben ift, entfteht ein b)X)po= thefarifcheg fRecht nid;t unb ift bie ^ppothefeintragung nichtig, toenn bie ju r Velaftung eineg ®runbftüdeg mit einem hhpothefarifchen fRe^te gemäh § 873 V © V ., auher ber ©in»

traguttg, erforberliche ©inigung jtoifchen bem ©runbftüdg»

eigentümer unb bem ©rtoerber beg fRcdttcg nidttig ift, unb eg fann aug einer fo!d?en nichtigen §ppothefeintragung audt eine

©igentümergrunbfchulb nicht entftehen, toeil biefe ihren ©nt»

fteRungggrunb in einer rechtgtoirffamen §ppothef hat. Vor»

liegenb ift aber bie ©inigung über bie §ppothefbefteRung unb fomit bie üppothefeintragung, tbie auch her VerSR. gutreffcnb augführt, nichtig. 3lRerbingg hat bag 3t®. tnieberholt aug»

gefprochen, bah hingliche ©rfitRungggefchäfte, toie ©igettiumg»

Übertragung, ^hbothefbefteflung, toenn bag fchulbrechtlcche

©runbgefchäft toegen Verftoheg gegen bie guten ©itten nad?

§ 138 2lbf. 1 V © V . nid;tig fei, nicht ebenfaRg toegen biefeS Verftoheg nichtig feien (3t®. 63, 179; 75, 68; 78, 285;

3 ® . 11, 3172; 12, 8534), bap ingbefonbere bag 3techtg=

gefcbäft ber ©inigung über eine .§bpotitetbefteRung, aud) toenn bie g ° rherung, bie gefiebert toerben foRte, toegen Verftoheg gegen bie guten ©itten nichtig fei, red?tgtoir£fam fei unb ein gültigeg hhpathefarifcheg Stecht burdt bie ©intragung auf ©runb fo!d?er ©inigung mit ber Vtaffgabe gur ©ntftehung gelange, bah eg fidt ^ufoige fRidttbeftebeng ber ^orberung gemäh

§§ 1163 Slbf. 1 ©ah 1, 1177 2lbf. 1 V © V . in eine ©igen»

tümergrutibfdjulb umtoanble n ; 3172^ ?2, 853*).

^eboch ift in bem in 3t®. 57, 95 beröffentlichten Urteil beg V II. 3 © . anberfeitg auggefproden, bah hie Viclitigfcit eineg fd;ulbrechtlichen Vertrageg toegen toucherifchen ©harafterg auch bag ju r ©rfüHung heg Vertrageg eingegangene bingliche 3techtg=

gefchäft ergreife, toeil nad; ber Veftimmung beg § 138 3lbf. 2 V © V . neben ber toucherifchen ©ntgegennahme beg Verfprecbcng auch hag Slicd?tSgefcf?äft ber ®etoährung toudtcrifcher Vermögeng

42. 3abtgang. guriftifcfte ÜSochenfchtift. 541

borteile mit fRidftigfeit bebroI;t fei. Sicfer Entfcbeibung ift ber erfcntienbe Senat in bcm Urteil bom 24. Dftober 1906 Y 49/06 (bgl. and) 4i@. 75, 70) beigetreten mit bem §eroor=

heben, bah § 138 2lhf. 2 gegenüber § 138 3tbf. 1 S ® S . eine Sonberbefthnmung für tüudE?erifd?e ErfüllungSgeichäfte nad) ber begeid)neten fRidjtung enthalte. fjierbon abgugeljen, liegt fein Slnlafs bor. Sanad) ift, Wenn ein SadcljnSbertrag wegen Serfprcd)cng Wucherifdrer SermögenSborteile nichtig ift, aud) bic Einigung über bte ScfteHung einer $i)pot!)ef gur Sicherung ber fVorberung beg SßuchererS aug bem SadcbnSbertrage nichtig unb fomit aud) bie §l)pothefeintragung. ES fann beghalb bie $bpothcfeintragung ficb nicht Wegen 9?icf)tbefteheng ber ffwrberung in eine Eigentümergrunbfdjulb umwanbeln.

Saber finb bodiegenb bie Kläger als Eigentümer beg mit ben beibcn £ü)pothefcn beS Seflagten belafteten ©runbftüdS Metternich S tatt 1247 berechtigt, bom Seflagten behufs Sefeitigung ber mutigen $t)potl)efeintragungen aus bem

©runbbuchblatt ihre? ©runbftüdg bie SeWdligung ber 2öfd)ung her .f)l)potbefen gu bedangen (bgl. fR®. 36, 314). ©. c.

«. ©en, U. b. 1. 9Rärg 13, 433/12 V. — Eöln. [S .]

4 . §§ 154, 155, 315 S © S . UnWirff amfeit eines Vertrages Wegen gu grober Unbeftimmtheit.]

®er Seflagte Irar Eigentümer bcs in Serlin an ber SanbSberger Slllee 115/116 unb an einer neu atrgulegenben Straffe 28 gelegenen, 76 Quabratruten großen ©runbftüdS (A).

3 um gmede befferer SerfaufSmöglidifeit faufte er bagu bom dürften S t. baS unmittelbar hinten angrengenbe, etwa 43 ©ebiertruten grofse ©runbftüd (B) für 20 000 Jt, Wofür fleh bie Klägerin fclbftfdiulbnerifch berbürgt haben fall. Sieg

©runbftücf (B) berfaufte er burdh notarielle Urfunbe bom 21. Segcmber 1907 für 32 310 M an bie Klägerin. Siefe f©ht ficb toeiter auf eine fchriftlrdfte bon Ebmunb 2. für bic Klägerin unb bom Seflagten unterfd)debene Urfunbe bom 3. Märg 1908 folgenben $5rth>alt§: „gwifchett §ernt

unb • • • M . 2. jun. ift im 3lnfd)luh an ben am 21. Segcmber 1907 gefddoffenen Kaufbertrag £>eutc folgcnbeS bereinbart:

§err barf nur mit fcbrtftlichcr ©enchmigung ber $irma M- 2. jun. fein ©runbftüd berfaufen, ebenfo barf biefe nur mit ©enebmigung beS §errn § . ihr ©runbftüd an S trafe 28 berfaufen. Sie ift aber berpflidgct, eS §crrn § . gu über*

affen, falls biefer eg Benötigt, um fein ©runbftüd an eine Sdbatperfon gu berfaufen." Srobbem bat — Ibie Klägerin ebau^tet ber SBedlagte fein ©runbftüd (A) im SOiai 1909 Aim id) unb ohne ihre guftimmung an ben 2lrd)itcften 31.

,.Ct t ® aburd) fei fte, ba bie 3lnlcgung ber S trafe 28 foKtc Cl ^ anb^berSer Straffe auS recf)twinflig abgWeigen immiMi" 1 2 be'be ©runbftüde angegrengt haben ibürben) berge! See* 'W rk n iei' cinc‘3 3«gangS ¡>m £a,,bg=

12 310 Ji - , I . © runbftüd (B) beraubt unb um minbefteng Klage erhobw Ä “ “J, h,elckn Setras ne&it ^ o 3efe3tnfen Unguläffigfcit eines bm MbifionSangriffen, Womit füaunggbereitelung b s t " “ ; ? 8 § 304 ®r=

in große Unbeftimmtheit ^ m u n g ü ltig fe it unb UbereinfommenS geltenb a! l 2 ° " • f Älä3etin kbau^ etcn für fid; allein gur ^ b e h u T b e ^ ' l ! .¡cke w fvr t - t anng beg SU. unb gur Slbtoetfung b a M as, M a n . - 3>«ä „ t a

Ubercinfommen bom 3. fOfärg 1908, beffen Rabatt übrigeng nad) ber Sebaubtung ber Klägerin unb ben ^eftfteHungen beg S © . in ähnlicher UBeife fchon bei Slbfcbluff beg Kaufbertraaeg bom 21. SDegember 1907 münblich berabrebet worben fein foll, verfällt in gwei Seile. 3 m erften Seil berpflidtten ficb bie Sertragfchliefenben gegenfeitig, ba^ feiner fein betreffenbeg

©runbftüd ohne ©enehmigung beg anbern berfaufen foltc.

3m ¿Weiten Seil berbflichtet fich bie Klägerin, erforberlidjenfalfg ihr ©runbftüd (B) an ben Seflagten ju berfaufen. 3 m gegenwärtigen Siechtgftreit haabelt eg fich um ben erften Seil ber Sereinbarung, Wegen beffen fRichterfülIung bie Klägerin Schabcngerfah bedangt. 2lbcr er leibet, Wie bie fRcbifion mit fRecht borbringt unb ber Seflagte fchon im bongen fRechtggug auSgeführt hat, ebenfo Wie and) ber gweite Seil ber Scr=

eitibarung an berartiger Unbeftimmtheit, bah bie 3tbmadmng nicht alg gültig unb flagbar erachtet, baher aud) fein Schabcng=

erfahanfftrud auf fie gegrünbet Werben fann. Ser SerfR. hat biefe Unbeftimmtheit alg „febr bebenflid)" erflärt, aber fid) nicht Weiter mit ihr befdjäftigt, fonbern nur auggefübrt, bah bag Slbfommen nicht gegen bie guten Sitten berftoffe, Wag ungWeifelhaft richtig, aber hier nicht augfdlaggebenb ift.

Sclbfiberftänblid) fonnten unb Wollten fich bie Sertraggteile burch bie Serabrebung, bah feiner ohne bie ©enehmigung beg anbern berfaufen bürfe, nicht für alle feiten binben. Slber Weber im Sertrage felbft fagen fie etwag bon beffen Sauer, noch behauptet bie Klägerin, bah über biefe 3 eubauer fonft gefproihen, ein mehr ober minber beftimmteg 9Rah bafür in Sfugfidd genommen Worben fei. immerhin fann man gu=

geben, bah biefe geitliche Unbeftimmtheit beg ScrtragS burch billigeg Ermeffen ber Seteiligten unb, Wenn folcbeS nicht crgielt Werben fann, burch fRichterfyrud) im Sinne beg § 315 S © S . geheilt Werben fönnte (bgl. fR®. 60, 174; 64, 114;

66, 121; 3 ® . 09, 7218; 12, 7311). 3nbeffen leibet bie beftrittene Sereinbarung nicht allein an geitlidter Unbeftimmtheit, fonbern fie Iaht auch jebe Slngabe batiiber unb jebm 9tnhalt bafür bermiffen, unter Welchen Umftänben ber eine SertvagSteil feine ©enehmigung gu bem bom anbern beabfid)tigten ©runb=

ftüdgberfaufe erteilen mühte, ober wann er fie etwa bermeigern fönnte. 3lud) aug bem übrigen Satbeftanb ergibt fid) fein

■üRittel unb SERahftab, um gu bemeffen, Welche ©runbftüdSbrafe babei allenfalls in Setrad)t fommen fönnten unb Wenigfteng annähernb bon beiben Seilen ing 3luge gefaxt Worben waren.

3Benn freilich nur gewöhnliche Serbältniffe unb allgemein übliche ©runbftüdspreife, wie fie burch Sacboerftänbige leicht fcftgefteHt Werben fönnten, gu berüdfidgtigen wären, fo fönnte eg fid) bielleicht fragen, ob nicht neben ber geitbauer- aud) ber übrige 3 nhalt beg SertrageS nach billigem Ermeffen beftimmt Werben fönnte. 3 m gegebenen fjalie ift biefe 9Röglid)feit aber um besWiflen gu bcrncinen, Weil bie in fRcbe ftehenben ©runb=

ftüde nach bcm borliegenben Sadjberhalt bon Slnfang an nicht alg bauernbe Sermögengbeftanbtcilc, fonbern auggefprod)ener=

tnahen alg ©egenftänbe möglichft geWinnreidier 2beiter=

beräuherungen (alg Spefutationsobjcfte) bon beiben Serirag=

fchlichenben erworben unb befeffen worben finb. Es ergibt fid) bieg barauS, bah man guerft bag ©runbftüd A für beffer berWertbar gugleid) mit ©runbftüd B hielt, bah lchtbegeid)ncteg

©runbftüd in furger geit gu berfchiebenen greifen ben Eigen=

542 Suttfttjcpe 2Bochenjcpttft. 9 ß 10. 1913.

tümer mecpfelte, baff man auf Anlegung ber S trafe 28 unb öiclleid;t auch auf Ermcrb ber ©runbftüde ober Don Seilen bauen' burep bie Stabtgemeinbe hoffte. Snsbefonbere geigt au^ fcet S treit über bie im Sommer 1909 angeblich für beibe

©runbftüde gegebene VerfaufSmöglicpfeit unb über bie babei 3U forbernben greife, baff eine Einigung barüber mittete Sejugnaltme auf billiges Ermefjett nicht möcdicp mar, jeben=

falls niemals erfolgt ift. Unter biefen Umftänben läßt ftd;

unmöglich entfc£)eiben, melche greife bie Vertragsteile ungefähr bei Abfdjlujj ber beftrittenen Vereinbarung für ihre ©runbftüde inS Auge gefaxt haben unb mie fid) ein billiges Ermeffen bon 9iidE>tern ober Saihberftänbigen gur Ergänjung ber unbo!l=

ftänbigen Vereinbarung ber VcrtragSteile bilben follte. Ser Vereinbarung fehlt eS an ber notmenbigen Einigung über ibefentliche VertragSbeftimmungen (§§ 154, 155 S@ S.) unb an ber Seftimmbarfeit beS Vertragsinhalts nach biHigem Ermeffen. Siefe Veftimmbarfeit ift, mie baS 9t®. in bem Urteil in $2B. 12, 73 11 ausgesprochen hat, bie felbftberftänb»

liehe VorartSfe|ung für Antoenbung beS § 315 V © V . unb fchon mieberholt ift bom erlennenben Senat bahin entfepieben morben, baß bei allju großen Süden beS Vertrages biefer burd) bißigeS Ermeffen ber Parteien ober beS 9iid>terS nid)t ergänzt merben iann, fonbern red)tSunmirffam bleibt (bgl. V 480/11 bom 17. aipril 1912, V 342/10 bom 1. A p ril 1911, V 548/07 bom 23. September 1908). § . c. £., U. b. 1. SOtärj 13, 401/12 V. — Verlin. [K.]

5 . 9iechtliche Stellung beS Agenten einer VerficperungS»

gefeßfehaft beim VertragSabfdßuß.]

Uber bie restliche Steüung beS nichtabfdßußberecptigten Agenten ober ©eneralagenten pat fiep ber erfennenbe Senat unter g-efihaltcn an ben grunbfä|licpen Ausführungen in feinem Urteile in 91®. 46, 184 bielfach auSgefprochen. Sanacp ift ein folcper Agent ¿mar nicht befugt, in Vertretung feiner ©efeßfehaft

Uber bie restliche Steüung beS nichtabfdßußberecptigten Agenten ober ©eneralagenten pat fiep ber erfennenbe Senat unter g-efihaltcn an ben grunbfä|licpen Ausführungen in feinem Urteile in 91®. 46, 184 bielfach auSgefprochen. Sanacp ift ein folcper Agent ¿mar nicht befugt, in Vertretung feiner ©efeßfehaft

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