• Nie Znaleziono Wyników

CH, HjCr' ACH,

2. Pflanzenphysiologie. Bakteriologie

H . v. E u le r und K. Jo se p h so n , Inaktivierung der Saccharose durch Halogen.

(Vgl. E u l e r u, L a n d e r g b e n , Biochem. Ztschr. 131. 3S6; C. 1923 I. 1192.) Die J-V ergiftung ist stark abhängig von der Inkubationszeit, indem bei Zusatz einer hinreichenden Menge J bei kurzer Inkubationszeit die A ktivität auf rund die Hälfte erniedrigt wird, worauf die weitere Inaktivieiung bedeutend langsamer erfolgt. In Saccbaraselsgg. von hohem Reinheitsgrad scheint J eine Btärkere W rkg. aüszuüben, als die anderen untersuchten Gifte. 1 g-Atom J ist unter gegebenen Bedingungen ausreichend, um die Wirksamkeit von 20000 g Invertin von I f = 230 auf die Hälfte zu erniedrigen. Die so auf die Hälfte vergiftete Saccbarase zeigt das gleiche Pu-Optimum wie die unveränderte Saccharase. Die Inaktivierung beruht wahr­

scheinlich darauf, daß die Saccharase unter den eingchaltenen VersucbsbediDgungen das Maximum von J aufgeqommen hat, u. daß die dadurch entstandene „J-Saccha­

rase“ ebenfalls eine enzymat. W irksam keit besitzt, welche aber nur einen Bruchteil derjenigen der natürlichen Saccharase ausmacht. Bei der Br-Vergiftung wurde keine Inkubationszeit gemessen. Aus einer Anzahl VersB. w urde ein „Bromäqui­

valent“ berechnet, welches der Größenordnung nach mit dem aus früheren Iuakti- vierungsverss. berechneten Ag-Äqui valent übereinstimmt. (Ztschr. f. pbysiol. Ch.

127. 9 9 —114. Stockholm.) Gu g g e n h e i m.

H . v. E u le r und K. M y rb ä c k , Sorption von Saccharase durch T o n e r d e h y d r a t .

Die Verss. "bezweckten das Studium der Bindungsart zwischen Saccharase u. Ton­

erdehydrat, welches durch Ausfallen h. Al-Salzlsg. m it h. 15°/„ig. N H , erhalten wurde.

Bei Ph *=» 7 wird von 15 ccm Al(OH)j-Emulsion entsprechend 0,3 g A l,0 , sämtliches

1923.

III.

E. 2. PFLANZENPHYHIOLOGIX. BAKTERIOLOGIE.

253

Ferment adsoibiert, durch 0,12 g A1S0 3 82°/0 u. durch 0,04 g A190 , 20%. Bei Zu­

gabe von Essigsäure ist die Sorption nicht merklich geringer als bei neutraler Rk.

Schwach alkal. Rk. verhindert die Sorption. KH,PO« scheint die Sorption spezif.

zu verhindern. Mit reinem W . geht die Saccharase aus dem Sorbat nicht in Lsg.

Mit 10%ig. Sacchar03elsg. wird das Ferm ent nur teilweise aus dem Adsorbat aus­

gewaschen. Rohrzucker + Phosphat lösen viel vollständiger aus als Zucker allein.

Durch einmalige Sorption mit Tonerde kann also aus einem verhältnismäßig schlechten Autolyseeaft leicht eine Enzymlsg. von der Inveraionsfäbigkeit I f = 5 bis 30 gewonnen werdeD. Bei Elution mit Rohrzucker -f- K H ,P 0 4 wurde eine Ausbeute von 60—80% erhalten. Bei der Diffusion der Elutionsfl. gehen 5—50%

verloren. Durch Zusatz von Aceton zum rohen Autolysesaft wird die Sorption der Tonerde bedeutend erhöht. Es erfolgt jedoch eine beträchtliche Zerstörung des Fermentes, weshalb es vorteilhafter ist, die Sorption durch Zusatz von A. zu ver­

bessern. (Ztschr f. physiol, C b. 1 2 7 . 115—24. Stockholm.) Gu q g e n h e im. A. M aige, Über den Einfluß der organischen Nahrung a u f den Kern der Pflanzenzellen. Die E rnährung von Keimlingen der E rbse, Bohne u. anderer Pflanzen mit Saccharose, Maltose, Lactose, Glucose, Lävulose u. Galaktose führte zu einer Vergrößerung des Zellkerns infolge N euaufbaues von Proteinsubstanzen.

(C. r. soc. de biologie 8 7 . 1297—1300. 1922. Lille.) L e w in . E ngels, Über die Bedeutung des Kaliums fü r den pflanzlichen und tierischen Organismus. Besprechung neuerer Unteres, über die Bedeutung des K als Pflanzen- nährstoff u. die wichtigsten Funktionen desselben im pflanzlichen Organismus.

(Ernährung d. Pflanze 19. 66—70. Speyer a. Rh.) B e b j u . W. S. Iljin , W irkung der Kationen von Salzen a u f den Zerfall und die Bildung zon Stärke in der Pflanze. W ie früher (Beih. zam Bot. Z entralblatt 32. A bt 1 [1914]) festgestellt worden war, rufen Lsgg. von Alkaliealzen eine beträchtliche Erhöhung des osmot. Druckes in den Schließzellen der Blattepiderm is von Pflanzen hervor.

Die gleichzeitig im Anfangsatadium der Salzeinw. eingetretene Plasmolyse ver­

schwindet dabei allmählich wieder, der Turgor wird sehr lebhaft u. die Spalt­

öffnungen öffnen sich breit. Damit einher geht das Verschwinden der in den Spaltöffnungen abgelagerten Stärke. W ie ■ nunmehr gezeigt wird, kommt dieser typ. Eracheinungskomplex nicht durch eine lediglich pbysikal. W rkg. der Salze (Wasserentziehung) zustande. Es handelt sich vielmehr um eine spezif. Ionenwrkg.

auf den Abbau der Stärke, der dädurch so geleitet wird, daß osmot. wirksame SpaltBtttcke entstehen, die die Erhöhung des osmot, Druckes in den Schließtellen Weit über den der umgebenden Salzlsgg. hinaus verursachen. Das W irkungs­

optimum für die Öffnung der Spaltöffnungen liegt in Lsgg. der Chloride von Li bei einer Konz, von 0,05 g-Mol pro 1, von Na bei 0,15, K bei 0,4 u. Cs bei 0,2.

Die zweiwertigen Ionen wie Mg, Ca, Ba wirken rein pbysikal., vermögen also den oben beschriebenen Erscheinungakomplcx nicht hervorzubringeo, obwohl sie all­

mählich bei höherer Konz, die Stärke zum Verschwinden bringen. Eine Ausnahme macht das Be, das sogar die Alkalimetalle an Aktivität bei weitem übertrifft. — Auf die Stärkesynthese in den Schließzellen der Spaltöffnungen üben diese Salze gleichfalls einen Einfluß aus. Da auch Licht u. Temp. auf die Stärkeb. einwirken, so wurden die Verss. bei der günstigsten Temp. 30—32° u., um Verschiedenheiten 'Q der Belichtung zu vermeiden, im Dunkeln ausgeführt. Als Material für die Stärkesynthese diente Maltose in 0,0 l-n. Lsg. Die Alkalisalze wirken in großer Verdünnung fördernd auf die Stärkeb., sonst hemmend. Auch die zweiwertigen Kationen erweisen Bich in dieser Richtung als aktiv, insbesondere das Ba. Die bit. Konzz., d. h., diejenigen, in denen die Stärkespeicherung in Ggw. der Salze gerade noch ebenso schnell verläuft, wie in reiner Maltoselsg., betragen für Li 0,04, Na 0,07, K 0,17, Rb 0,2, Cs 0,02, Ca 0,13, Sr 0,2, Ba 0,015 Mol. — Zu den Verss.

254 E.

2. P f l a n z e n f h y s i o l o g i e . B a k t e b i o l o q i e .

1923. ID.

wurden folgendo Pflanzen herangezogen: Rumex confertus u. R. acetosa, Cirsium canum, Ranuuculus repens, Polygonum fagopyrum tu Beta vulgaria. (Biochem.

Ztschr. 1 3 2 . 494—519. 1922. Jekaterinoslaw, Landw. LandesversuehsBtation.) Ohle.

W. S. I ljln , Synthese und Hydrolyse von Stärke unter dem E influß der Anionen von Sahen in Pflanzen. (Vgl. vorst. Ref.) Die Anionen der anorgan. Säuren sind von keinem Einfluß auf die Synthese u. den Abbau der Stärke in der Pflame. In Ggw. von Carbonationen (Na,C 03) geht zwar die Stärkehydrolyse schneller vor sich, jedoch öffnen sich die Spaltöffnungen nicht; wahrscheinlich üben die OH' eine schädliche W rkg. hierbei aus. Dagegen wirken die Anionen der organ.

Säuren, insbesondere das Citration, stark beschleunigend auf die Stärkeauflösong.

NaCl wirkte in der Konz. 0,05 Mol., Ha-Acetat bei 0,02, Oxalat bei 0,01, Tartrat bei 0,01, Citrat bei 0,005. Sie hemmen demgemäß auch die Stärkesynthese. — Aub diesen Verss. geht hervor, daß die Salze bezw. ihre Ionen leiebt in das Plasma eindringen können u. daß dabei die ProtoplaBmawand nicht geschädigt wird. — Um einen Einblick in den Mechanismus der Salzwrkg. zu gewinnen, erörtert Vf.

folgende Fragen: 1. Löbcu die Salze unm ittelbar Stärke auf? In vitro konnte bei einigen Chloriden in der T a t eine schwache Stärkehydrolysa festgestellt werden.

Am Pflanzenobjekt dagegen blieb nach Abtötung des Ferments jegliche W rkg. aus.

— 2. Steigern die Salze die A rbeit des diastat. Ferm ents? D ie W irksamkeit eines DiastaBopräparatC3 wurde von NaCl je nach der Konz, des Salzes gehemmt oder vergrößert, jedoch wirken K onzz, die am pflanzlichen Objekt eine Beschleunigung des Stärkeabbaues hervorrufen, auf die Diastase hemmend. — Vf. verwirft die Annahmo, daß die Stärkesyntheso u. -hydrolyse von einem u. demselben Ferment ausgeübt wird, u. kommt auf Grund der Beobachtung, daß die mit starken Salzlsgg.

vorbehandelten Epidormisschnitte die Fähigkeit zur Stärkebilduug verloren haben, zu dem Schluß, daß die Salze das synthetisierende Ferm ent inaktivieren. Ferner ließen sich Beziehungen zwischen dem synthetisierenden Forment u. der Regulierung der Spaltöffnungen erkennen. W ird das Ferm ent geschädigt, so büßen die Spalt­

öffnungen ihre Funktion ein. (Biochem. Ztschr. 132. 511—25. 1922. Jekaterinoslaw,

Landw. Versuchsstation.) Oh i e.

W . S. I l j i n , Physiologischer Pflanzenschutz gegen schädliche W irkung von Salzen. (Vgl. vorst. Ref.) Die durch die Salze bewirkte Beschleunigung des Stärkeabbaues u. die damit zusammenhängende Öffuung der Spaltöffnungen muß für die Pflanzen insbesondere w ährend der trocknen Jahreszeit schädliche Folgen haben. Es ließ sich nun feststellen, daß die Salzempfindlichkeit der Pflanzen sehr verschieden ist u. abhängt von dem Salzgehalt des Bodens, auf dem sie gewachsen sind. Die Salzbeständigkeit gewisser Pflanzen kann verschiedene Ursachen haben.

Z. B. paralysieren die Zucker die Salzwrkg., daher die geringe Salzempfindlicbkeit von Beta vulgaris. — Geringe SäuremeogeD, z. B. 0,0001-moL HCl bewirken schnelle u. vollständige Öffnung der Stomata, die aber durch Neutralisation nicht wieder rückgängig gemacht werden kann. Größere Säuremengen hemmen dagegen den Prozeß. Auch die OH" vermögen die W rkg. des NaCl aufzuheben, u. zwar genügt bei einer Na-Konz. von 0,2-n. eine [OH‘] von 0,00?5-n. — Die W rkg. der zwei­

wertigen Kationen Mg, Ca u. Sr wird durch die Säuren nicht v erä n d ert — Eine 3. Möglichkeit für die A ufhebung der schädlichen Salzwrkg. besteht in geeigneten Salzkombinationen. CaCI„ SrCl, u. MgCl, können den Einfluß des NaCl paraly­

sieren, vorausgesetzt, daß die dazu erforderliche Konz, nicht 0,1—0,2-n. über­

schreitet. Beim MgCl, ist dieser Antagonismus indessen nur wenig ausgeprägt.

Ba ist wirkungslos. Auch die W rkg. der organ. Anionen kann durch MgSOt be­

trächtlich eingeschränkt werden, wenngleich sich eine vollständige Neutralisation der schädlichen W rkg. nicht erreichen ließ. — Die antagonist W rkg. des CaCl, gegenüber NaCl wird durch HCl gefördert. — Die W irksamkeit des CaCl, beruht

1923. m . E . 2. PFLANZENPHTSIOLOGLE. BAKTERIOLOGIE.

255

nicht darauf, daß ea die Stärkeauflösung durch NaGl verhindert, sondern daß es dieselbe in andere Bahnen überleitet, auf denen keine osmot. wirksamen Spalt- stücke entstehen. (Biochem. Ztschr. 132. 526—42. 1922. Jekaterinoslaw , Landw.

Landesversnehsstation.) Oh l e.

ß. Zirpolo, Untersuchungen über die Bioluminescenz der Bakterien. IV. W irkung radioaktiver Salze. (Vgl. Boll. d. e o c. dei naturalisti, Napoli 32. 112; C. 1922. I.

762.) Ü-Acetat u. T h-N itrat wirken in starken Konzz. (1 : 5—1 : 50) to i. auf die Leuehtbakterie Bac. pierantonli Z i b p o l o , in niedrigeren lassen sie die Leuchtkraft um so früher auftreten u. um so länger anhalten, je geringer die Salzkonz. ist.

(Eiv. di scienze naturali „N atura“ 12. 8 Seiten 1921; Sep. v. Vf.; Bar. ges. Physioi.

18. 527-28. Bef. S e l i g h a n n . ) S p i e g e l . . Giuseppe Z irp o lo , Untersuchungen über die Bioluminescenz der Bakterien.

V. Wirkung des Cernitrats [Ce(N03\ • 6 Ä , Oj- (IV. vgl. vorst. Bef.) Das Salz wirkt analog den U- u. Th-Salzen. (BolL d. soc. dei naturalisti, Napoli 1922. 5 Seiten;

Sep. v. V £; Ber. ges. Pbysiol. 16. 528. Bef. S e l t g i i a n n . ) S p i e g e l . Gaetano S alv io li, Die W irkung einiger fiuorescierender Substanzen a u f Sporen von Milzbrand und anderen sporogenen Bakterien. Safranin 1 : 5000 tötet Sporen schon nach 1 Stde., auch im Dunkeln. Fluorescein ist wirksamer als Eosin, die einzelnen Sporenarten sind verschieden empfindlich, Milzbrandsporen fast nu r bei Sonnenlicht, Megatherium u. Sphaericu3 auch hei diffusem Licht. (Sperimentale 76, 189-87. 1922. Firenze, Ist. di patol. gen.; Ber. ges. Pbysiol. 16. 532. Bef.

Selig m a n n.) Sp i e g e l.

A. Utaige, Über den E influß der Temperatur a u f die durch Inanition bedingte Abnahme des Zellkerns der Bohne. Mit der Erhöhung der Temp. nahmen Kern u.

Kemkörperchen an Größe ab. Durch geringe Mengen von Zucker kann die Ab­

nahme des Kernes verlangsam t werden. F ü r die Pflanzenzelle gibt es eine Grenz­

konz. an Zucker, oberhalb welcher die Assimilation im K ern vorwiegt, während unterhalb derselben die Desassimilation überwiegt. (C. r. soc. de biologie 88. 97

bis 99. Lille.) L e w i n .

Jo h n W. C hurchm an, Der Mechanismus der Bakteriostase. Vf. bezeichnet die bisher meist als baktericide Fähigkeit behandelte W rkg. eines Stoffes auf Bakterien vor ihrer Übertragung au f Agar als „eigentliche Bakteriostase“ , die auf un ­ behandelte Bakterien im Nährboden ausgeübte als „uneigentliche“ . Beide gehen, wie bei Säurefuchsin (vgl. Journ. E ip . Med. 37. 1; C. 1923. I. 692), auch bei ver­

wandten Sulfoaäuren u. bei den Flavinen nicht parallel. Diese zeigen vielmehr uneigentliche W rkg. selektiv gegenüber grampositiven, eigentliche gegenüber gram­

negativen Sporenträgem. Diese W rkgg. sind nicht notwendig m it der Färbbarkeit durch die betreffenden Stoffe verknüpft, aber anscheinend m it Veränderungen, die de an der Oberfläche der Organismen herbeiführen. (Journ. Exp. Med. 37. 543 51.

New York, Co b n e l l Univ. Sied. Coll.) Sp i e g e l. Otto A rnbeck, Untersuchungen über den E influß der Emährungsbedingungen auf die Gelatineverflüssigung und die Indolbildung durch Bakterien. Die Anwesen­

heit leicht assimilierbarer N-freier Nährstoffe wie Glwcose, Galaktose, Glycerin, be­

hindern bei einigen Bakterien sowohl di8 Gelatineverflüssigung als auch die Indol- hildung. Jene wird bei Baet. vulgare ( X 19) bereits bei einer Kodz. von 0,1*/*

Glucose gehemmt, u. bei Bact. coli konnten gchon 0,08Vo des Zuckers unter ge­

eigneten Versuchsbedingungen eine völlige Sistierung der Indolbilduug herbei- führen. Die GelatineverflüssigUDg ist leichter zu beeinflussen als die Indolbildung;

Ad*/* Glycerin bebt erstere auf, letztere nicht. — Die Produktion gelatine- verflüsaigsnder Enzyme w ird durch Ggw. von freiem NH , gefördert. Infolgedessen sind auch fixe Alkalien, sowie solche Stoffe, aus denen Alkalien abgespalten werden (s&lze Organ. Säuren) von günstigem Einfluß hierauf, indem sie offenbar N H , in

256

E. 2. Pf l a n z e n p h y s io l o g ie. Ba k t e r io l o g ie. 1 9 2 3 . III.

Freiheit setzen. F ü r die Indolbiidung Bind entsprechende Förderungseinflüsse nicht nachznweisen, es sei denn, daß sie lebenssehädigende Säureeinflüsse neutralisier«).—

Die bei der Vergärung der Zucker entstehende Säure (Milchsäure, Propionsäure, Eg.) beeinträchtigt die Gelatinespaltung u. die IndolbilduDg nur insofern, als sie die L eberstätigkeit der Bakterien herabsetzt u. dadurch eine restlose Verarbeitung u. Beseitigung hemmender C-Verbb. verhindert. Auf die Gelatinevrrflüssigung w irkt sie auch dadurch ein, daß Bie Alkali bindet u. so die fördernde NH,-Entw.

zurückgedrängt. — Andere Stoffwecbselprodd. kommen zur Erklärung der Hemmungs­

erscheinungen nicht in Frage. — Das Gelatinespaltungsvermögen kann durch einen nachwirkenden Einfluß der bei der Vergärung des Zuckers gebildeten Säure für längere Zeit verloren gehen, nicht aber die Fähigkeit zur Indolbildung. — Beweg­

lichkeit u. Schwärmvermögen der X 19-Bakterien gehen durch Zucker ebenfalls, jedoch nur für die Dauer der Einw. verloren. (Biochem. Ztschr. 132. 457— 79.1922.

Berlin, Pflanzenphys. Inst, der Univ.) Ohle.

W l. B u tk e w ltsc h und F r. W . G. O rlow +, Z ur Fragt nach dem „ökonomischen Koeffizienten1' bei Aspergillus niger. (Vgl. Biochem. Ztschr. 129. 445; C. 1922. III.

839) Die Angaben, daß in K ulturen von Aspergillus niger auf Zucker ZnSOt auch bei geringem G ehalt in der Nährlsg. eine starke Beschleunigung der Mycel- entw. u. eine Steigerung des Ökonom. Koeffizienten, d. h. der Produktivität der Ausnutzung des Zuckers, hervorruft, werden bestätigt. F erner sinkt dabei die A cidität der Nährlsg. u. der Gehalt an Oxalsäure bis zum völligen Verschwinden der letzteren. D er Gehalt des ZnSO, in der Nährlsg. kann in ziemlich weiten Grenzen schwanken (0,0025 —0,l°/0) ohne irgendwelchen merkbaren Einfluß auf die Mycelentw. u. den Stoffwechsel. D ie Tempp., die für die Mycelentw. (22°) u. den Ökonom. Koeffizienten (20°) optimal sind, fallen nicht zusammen. — CoSOi u. BgCl, stimulieren ebenfalls, aber schwächer die Mycelentw. u. den Ökonom. Koeffizienten, jedoch enthalten die K ulturen stets reichliche Mengen von Oxalsäure u. die Acidität nimmt nicht stetig ab, Bondern sogar zu. Daß die stimulierende W rkg. des ZnSO, auf einer Förderung der Oxydation der Oxalsäure beruhen soll, ist daher wenig wahrscheinlich. Es ergibt sich ferner, daß die Keizwrkgg. verschiedener Schwer­

metallsalze also nicht gleichartig sind. (Biochf m. Ztschr. 132. 556—65. 1922) Oh.

S. L. C um m ins, Die antibaktericiden Eigenschaften kolloidaler Kieselsäure.

Kolloidale Kieselsäure vermag die baktericiden Kräfte des Blutes beträchtlich zn schädigen, wahrscheinlich durch die in einem bämolyt. System nachweisbare Be­

hinderung der Komplementwrkg. Es wird ihre Benutzung für Blutkulturen bei Bakteriämien empfohlen. (Brit. Journ. of exp. pathol. 3. 237—40. 1922. Cardiff, W elsh nat. school of med.; Ber. ges. Physiol. 16. 528. Kef- Se l i g m a n n) Sp ieg el. J . V ia l, Natriumnucleat als Kulturmedium. Das Salz hat nur einen mäßigen W ert für die K ultur einiger Mikoorganismen wie Staphylococcus. Trotz der spär­

lichen Kolonien aber werden die eim elnen Bakterien größer als auf anderen Kulturen. (C. r. soc. de biologie 88. 209—10. Lyon.) . LEWIN.

C.-E. A. W in slo w und A. F. Dolloff, Die relative W irkung einiger Triphenyl- methanfarbstoffe a u f das Wachstum von Bakterien der Coligruppe in Lactosebrühe und Lactosegalle. B. coli, aerogenes, acidi lactici u pneumoniae werden in Lactose­

bouillon gehemmt von G entianaviolett 1 : 50C0—1 : 50000, Rosolsäure 1 : 1000, B rillantgrün 1 :1 0 0 0 0 0 — 1 : 1000000 (aerogenes am widerstandsfähigsten). 1°

Gallensalznährboden hemmt Kosolsäure auch bei 1:1000, Gentianaviolett durchweg nur noch bei 1 : 1000, Brillantgrün für coli u. aeidi lactici 1 : 1000, für aerogenes u. pneumoniae Eogar nnr noch bei 1 :500. (Journ. of infect. dis. 31. 302— 4. 1922.

New Haven [Conn.], Ya l e school of med.; Ber. ges. Physiol. 16. 532. ßef-

v . Go n z e n b a c h.) Sp ie g e l.

1923. I H . E. 2. Pf l a n z e n p h y s io l o g ie. Ba k t e r io l o g ie. 2 5 7 Brown, J . H o w a rd und P a n i E. H o w e , Durchsichtige Milch als Bakterien­

nährboden. Durch Zusatz von Salzen, am besten Na-Citrat, kann Milch in einen durchsichtigen Nährboden verwandelt werden (1 Teil Milch, 2 Teile deat. W ., 0,4°/0 Citrat, nach Absitzen filtrieren, auf p H = 6,8 einstellen, fraktioniert sterilisieren).

Gutes Wachstum der geprüften Bakterien, die an der B. von Alkali, Säure u. Lab leicht zu erkennen sind. Paratyphusbacillen u. einige andere geben eine bisher nicht beoachtete Rk., die au f „Citratspaltung u. Freimachen von C a"“ beruht. (Journ.

of bacteriol. 7. 511—14. 1922. Princeton [N. J.], R o c k e f e l l e r Inst. f. med. res.;

Ber. gea. Physiol. 16. 527. Ref. S e l i g m a n n .) S p i e g e l . W. P. H a rv e y und K. E . K. I y e n g a r, Trockennährböden. Nährbouillon wird mit bis 6°/o Agar versetzt, nach Aufkochen filtriert, nach Abktihlen durch die Fleischhackmaschine zerkleinert u. in h. L uft getrocknet. (Indian Journ. of med.

res. 9. 364—68. 1921; Ber. ges. Physiol. 16. 526—27. Ref. S e l i g m a n n .) S p i e g e l . C. L ev a d iti und S. N ic o la u , Filtration der neurotropen Ultraviren durch Köllodiummembranen. Die Membranen, welche diese Ultravira teilweise durch­

lassen (vgl. C. r. soc. de biologie 88. 66; C. 1923. I. 1044), sind unter gleichen Bedingungen wenig durchlässig für Eiweißstoffe, lassen aber Peptone u. Amino­

säuren hindurch. Sie hielten die sensibilisierende Substanz, das Alexin, gewisse 1.

Fermente u. Mikrobentoxine zurück, nicht aber den D’HERELLEschen Bakteriophagen.

(C. r. d. lhAcad. des scienceä 176. 717—18.) S p i e g e l . H ein ric h G ehle, Vergärung von Zucker bei Gegenwart von Dinatriumsulfit nach Neuberg und Beinfurth. ' Nachprüfung der Äquivalenz zwischen Aldehyd und Glycerin. Bei der Gärung in Ggw. von Dinatriumsulfit tritt mit steigender Sulfit­

konz. eine zunehmende Verschiebung in den Gärprodd. ein. Diese Verschiebung boII bei dem KonzentrationsverhältniB 60 Teile Sulfit zu 100 Teile Zucker nahezu zum Stillstand kommen, obwohl noch bei 100% Sulfitgehalt eine völlige Vergärung eintritt. — Bei der Gärung mit lebender Hefe soll die gefundene Glycerinmenge die nach der Äquivalenz zum Aldehyd berechnete mehr oder weniger um ein Quantum übersteigen, das m it dem Glycerin der n. G ärung zu vergleichen ist u.

Beinen Oxydationsgegenwert mehr oder weniger in der aufgefundenen Säuremenge findet. Die Gärung mit verschiedenen Heferassen ist ohne Einfluß auf die quali­

tative u. quantitative Zus. der Gärstoffe. Sie zeigen nur eine verschiedene Empfindlichkeit gegen den tox. Einfluß des SulfitB. — Der Aldehyd wurde mit der Hydroxylaminmethode nach B r o c h e t u . C a m b ie r best., da die RiPPEBsche Methode bis zu 30% zu hoch liegende W erte ergeben haben soll. Das Glycerin wurde mit der NiCLOUXschen Bicbromatmethode best. (Biochem. Ztschr. 132. 566—88. 1922.

Hannover, Techn. Hochschule.) O h l e .

C. N eu b e rg , J . H irs c h und E. E e i n f u r th , Weitere Mitteilungen über die äquivalente Bildung von Acetaldehyd und Glycerin bei der zweiten Vergärungsform.

Zugleich über die Fehlerquellen in den Angaben S . Gehles. (Vgl. vorst. Ref.) Vif. bestätigen ihre früheren Ergebnisse über die Äquivalenz von Aldehyd u.

Glycerin bei der Gärung in Ggw. von Dinatrium sulfit Die Methode zur Best. des Aldehyds nach R ip p e b v o n F ü r t h hat stets richtige Resultate geliefert. Die Best. des Glycerins mit der Methode von N i c l o u x ist in diesem F alle nicht an­

wendbar, da das Gärungsglycerin Substanzen enthält, die gleichfalls Bichromat reduzieren. Man findet daher stets um ca. 4% zu hohe W erte gegenüber der Methode von Z e i s e l - F a n t o - S t b i t a r . ^Die Schlußfolgerungen von G e h l e sind daher hinfällig. Es folgt dann eine umfangreiche Polemik gegen G e h l e . (Biochem.

ZtBchr. 132. 589—96. 1922. Kaiser W ilhelm -Inst, für experim. Therapie, Berlin-

Dahlem.) O h l e .

Julius O rien t, Die W irkung der Amine a u f die Gärung. Methylamin wirkt ln verd. Lsg. hemmend, in konz. aktivierend auf die Gärung. Dimethyl- u.

2rt-V. 3. 17

258

E . 2. Pf l a n z e n p h y s io l o g ie. Ba k t e r io l o g ie. 1 9 2 3 . TTT methylamin wirken sowohl in verd. als auch in konz. Lsg. fördernd. Maßgebend für den Einfluß der Amine ist das Verhältnis derselben zur Trockensubstanz der Hefe; betrug dieses 4,8 % , so wirkten alle Amine hemmend u. zwar um so stärker, je mehr GH,-Gruppen sie enthielten. Cholin, Muscarin u. Betain zeigen das gleiche Verh.: In sehr großer Verd. Aktivierung, dann Hemmung, schließlich hei Konz.

]> 8% wiederum Aktivierung. N ur das B etain wirkt auch in großer Verd. hemmend.

Die Hemmung in dieser Gruppe ist um so stärker, je höher der Oxydationsgrad.

Ganz analog verhalten sich Pentamethylendiamin, Guanidin, Kreatinin, Delfinin u.

Curare, während Aldehydammoniak in verd. Lsg. die Gärung zwar sehr stark fördert, von 3,2°/0ig. Lsgg. an mit zunehmender Konz, in immer höherem Masse paralysierend wirkt. — Auch Besorcin verhindert in einer Konz, von 4,8% die Gärung vollständig. (Biochem. Ztschr. 132. 352 — 60. 1922. Cluj [Rumänien],

Univ.) O h le .

3 alo u stre L ab o rd e und M a u ric e L e u lie r, Einfluß der radioaktiven Substanzen a u f die Essiggärung. (Vgl. L a b o r d e u . L e m a y , C. r. soc. de biologie 85. 497; C.

1922. I. 50.) Mesothorium u. T h X beeinflussen schon in kleinen Dosen die Mikro­

organismen der Essiggärung, das erste kann in kleinen Mengen ihre Entw. be­

günstigen. (Bull, de la soc. de chim. biol. 4. 415—18. 1922; Ber. ges. Phyaiol. 16.

403. Ref. J a c o b y .) S p ie g e l.

R en6 F ah re, Die alkoholische Gärung. Studie des Mechanismus der* Zersetzung der Glucose, nach den Arbeiten von Carl Neuberg. D ie Arbeiten von C. Ne ü b e p.q

u. seinen Mitarbeitern über die Zers, der Glucose bei der Gärung werden be­

u. seinen Mitarbeitern über die Zers, der Glucose bei der Gärung werden be­

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