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H einrich Liiere, Neuere Enzymforschungen. Bericht über den derzeitigen Stand des Fermentproblems. (Ztscbr. f. angew. Ch. 35. 6C9—71. 28/11. [16/10.]'

1922. München, Techn. Hochschule.) Oh l e.

E. N ordefeldt, Über die asymmetrische Wirkung des Emulsins bei der Bcns- oxynitrilsynthese. I. Über das d-Benzoxynitril. (Vgl. Bioebcm. Ztschr. 118, 15;

C. 1922. I. 50.) Wie früher gezeigt worden war, besteht die Wrkg. des Emulsins auf die Synthese des Mandel säurenitrila lediglich darin, daß sie in a. Sinne ver­

läuft. Vf. zeigt nunmehr, daß die opt. Aktivität des Benzoxynitrils mit der Zelt abnimmt, ohne daß die Verb. eine Spaltung erleidet. Diese Abnahme des Drebungs- vermögens wird durch Erhöhung der Temp. beträchtlich beschleunigt und bängt in hohem Grade von der Rk. der Lsg. ab. In saurem Medium (pH = 3,3) bildet sieb die opt. Aktivität langsam aus und nimmt ebenso langsam wieder ab. Mit steigendem pH nimmt dagegen sowohl die Bildungsgescbwändigkeit als auch die Vernichtung der opt. Aktivität zu. Auf die Geschwindigkeit des letzten Vorganges ist das Ferment ohne Einfluß.

II. Zur Kenntnis des Emulsins. Die Größe des Drebungsvermögor.s, das d<m Benzoxynitril bei seiner fermentativen Synthese induziert wird, ist abhängig von der Herkunft und Herst. des verwendeten Emulsinpräparates. Für die Geschwin­

digkeit der totalen Synthese sind jedoch diese beiden Faktoren bedeutungslos. Ara wirksamsten waren so'cbe Präparate, die durch FälluDg der wss. Extrakte aus Mandeln mit Aceton bereitet worden waren. — Die frisch bereitete Emulsinbg.

ist linksdrehend (l«]D =» — 47,7°), doch findet bei längerem Aufbewabren bald Säureb. statt, die zu zunehmender Trübung, schließlich za reichlicher Ausflockung führt, wobei die Drehung mehr und mehr zurückgeht. Durch lstd . Erhitzen der Emulsinlsg. (pg =■ 5,9) auf 80° büßt sie ihre Fähigkeit der as. Synthese völlig ein.

— Bei der Dialyse einer Emulsinlsg. von 1,21% Trockensubstanz sank dieselbe auf 0,92%, und zwar bestand die ausgetretene Subatanzmcnge zu 21% auB 1.

Kohlenhydraten und zu 35% aus anorgan. Stoffen, in der Hauptsache Phosphaten.

Weder die dialysieite Fl. noch die Außenfl. beeinflußten die MandelBÜurenitril- synthese as., dagegen war das Gemisch der beiden F1I. wieder wirksam. Diese Aktivierung der dialyBierten Emulsinlsg. wird auch du-.ch die Emulsinasche be­

wirkt. — Die dem Substrat induzierte opt. Aktivität ist der Emuleinmenge, wenn sie hinreichend klein ist, proportional. Zum Schluß bespricht Vf. noch einige Ergebnisse R o sen th aleb s (1. c ) von seinem Standpunkt aus. (Biochem. Ztschr.

131. 390-410. 16/9. [24/4.] 1922. Stockholm, Univ.) Ohle.

J. Dcfrónoy, Örtliche und allgemeine Gummosis durch bakterielle Schädigungen der Blätter. Durch Abb. erläuterte Darst., wie durch dei artige örtliche Schädigungen der Stoffwechsel des gesamten Blattorganismus gestört werden kann. (C. r. soc.

de biología 88. 122—24. 20/1. 1923. [Juli* 1922.] Brive, Stat. de pathol. végét.) Sp.

C. Correns, Alkohol und Zahlenverhältnis der Geschlechter bei einer getrennt geschlechtigen Pflanze (Melandrium). Ebenso wie Bl u h m an Mäusen fand, erhält man auch nach der Einw. von A. auf Pollen eine Zunahme der relativen Männcben- zabl in der Nachkommenschaft. Die Ursache für die ZunaVme der relativen Männcbensahl sieht Vf. in einer verschieden starken Resistenz der mäntebtn- bestiramenden u. weibebenbestimmenden Pollenkörner gegenüber der rein schädigen­

den, nicht narlot. Wrkg. des A. (Naturwissenschaften 1 0 . 1049—52. 8/12. 1922.

Berlin-Dahlem.) Sc h m id t.

Ludw ig Gózony und Eugen K ram ár, Rcdul.tior.svcrsuchc mit Bakterien. Bei

1 9 2 3 . I. E. 2. Pf l a n z e n p h y s io l o g ie. Ba k t e r io l o g ie. 1039 Prüfung des Rcdukticnsvermögens verschiedener Bakterienarten gegenüber Methylen­

blau unter verschiedenen Bedingungen wurde folgendes festgestellt: Die Stärke der Red. ist abhängig von der Keimzahl u. der Keimart. Die auf festem Nähr­

boden wachsenden Bakterien reduzieren am besten in 24 Stdn. alten Kulturen. Der Choleraerrrger gehört zu den bestreduzierenden Keimen. Gut reduzieren auch Paratyphus B u. Proteus Xls, weniger gut Baet. Coli, Dyseuteriae Sh ig a, Dysenteriae Strong, Bsct. typhi. Alkal. Rk. begünstigt die Red,, saure vermindert sie. Ver- schkdt ne Salze üben auf die Reduktionsfähigkeit gleichfalls einen verschiedenen Einfluß au«. Spuren von CiC1,, zu physiolog. NaCl-Lsg. gesetzt, wirken begünstigend.

Die Red. findet bei den Tempp. statt, bei denen die Keime sich vermehren. Die Eiweißaiten, Eiweißsbkömmlinge, ebenso die Zuckerarten, weiche die Reduktious- fähigkeit einer Keimart befördern, erweisen sich in reiner Lsg. auch als geeigneter Nährboden für denselben Keim. Zwischen Virulenz u. Reduktionsvermögen be­

stehen Zusammenhänge derart, daß z. B. ein virulenter Anthrsxstamm wenigstens noch einmal so stark reduzieite als ein avirulenter. Das Reduktionsvermögen der Bakterien gegenüber Mcthylenblru ist als eine Lebcnsänßerung snzusehen. (Zentral­

blatt f. Bakter. u. Paiasitcnk. I. Abt. 89. 193—209. 21/12. 1922. Budapest, Bakteriol.

Ir. st, d. Univ.) BORINSKI.

Bruno L e ic k te n tritt und M argarete Zielaakowski, Untersuchungen über den wachstumfördernden Faktor des Citronensaftcs. I. A u f welche Weise läßt sich der bakterienwachstumfördernde Faktor in dem Citronensaft durch physikalische, chemi­

sche, kolloid-chemische Methoden beeinflussen ? (Vgl. Barl. klin. Wchschr. 58. 631;

C. 1921. III. 552.) Erhitzen des Citronensaftes auf 100°, auch fraktioniert oder im Autoklaven bewirkt eher eine WachstumBförderung (Diphtheriebacillen) als Hemmung.

Ob dabei die Rk. des Saftes sauer oder alkal. ist, spielt keine wesentliche Rolle.

Auch die Hydrolyse des Saftes mit 2—3°/0ig. HCl schädigt das Bakterienwachstum nicht, wohl aber die Behandlung mit NaOH. Bestrahlung des Si.ftes mit ultra­

violettem Licht oder mit Rontgenstrahlcn ist wirkungslos, gleichgültig hei welcher [H'J oder Temp. Bie Btattfindet. Lüftung bei gleichzeitigem Kochen des Saftes ist unwirksam. Ebensowenig nimmt die. wachstumfördernde Kraft des Saftes nach läDgerem Aufbewahren bei Zimmertemp. ab. — Bei Behandlung des Saftes mit Adsorbentien, Kaolin, Kohle, Talkum, ließ sich die bakterienwaehstumfördernde Wrkg. abschwächen, aber nicht völlig vernichten. Die Vorbehandlung des Saftes ist dabei bedeutungslos. — Der größte Teil der bakterienwachstumfördernden Sub­

stanz ist dialysabel, unabhängig von der sauren Rk. (Bioihem. Ztschr. 131. 499 bis 512. 16/9. [1/5.] 1922. Breslau, Universitätskinderklinik.) Oh l e.

Bruno L e ic h te n trltt und M argarete Zielaskow ski, Untersuchungen über den wachstu mfordernden Faktor des Citronensaftes. II. Vergleiche zwischen dem

Meer-Citronensaft wurde verändert und wirkte bei

1 0 4 0 E. 2. PFLANZENPHYSIOLOGIE. BAKTERIOLOGIE. 1923. I.

schweinchen- und Bakterienplattenversuch. (I. vgl. vorst. Kef.) Der wachstum- fördernde Faktor im Bakterienvers. ist nicht ident, mit dem antiskorbut. Faktor C, der gegenüber skorbutkranken Meerschweinchen zur Geltung kommt. Dieser Unter­

schied wird durch umstehende Tabelle erläutert. (Biochem. Ztschr. 131. 513—24.

1 6 /9 . [1/5.] 1922. Breslau, Univ.-Kinderklinik.) Oh l e.

Anna M uschel, Zur Chemie der Schwanfärbung kohlenhydrathaltigir Nähr­

böden durch den Bacillus mescntericus var. nigcr. Der Bac. mesentericus var. niger wächst auf Nähragar, der koine Kohlenhydrate, mehrwerlige Alkohole oder Tyrosin enthält, ohne die Farbe des Nährbodens za verändern. In Ggw. dieser Substanzen färbt sich der Nährboden dunkel. Züchtet man die Bakterien in eiweißfreien Nähr- medien (Fr a n k e l), so läßt sich mittels der von Ba y e r angegebenen sehr empfind­

lichen Farbrkk. auf Brenzcatechin dieses Phenol darin, allerdings nur in Spuren, nachweisen. Die B. der dunklen Prodd. wird einerseits durch Ggw. von Amino­

säuren, andererseits durch zunehmenden Alkaligehalt der Lsg. verstärkt. — Auch die Dunkelfärbung von alkal. Lsgg. von Brenzcatcchin u. Hydrochinon wird durch Aminosäuren stark beschleunigt, augenscheinlich infolge B. von Kondensations- prodd. — Vf. nimmt daher im Einklang mit anderen Beobachtungen der Literatur an, daß die Zucker von den Bakterien in Polyoxybenzole umgewandelt werdet), die dann die Dunkelfärbung des Nährbodens veranlassen. (Biochem. Ztschr. 131. 570 bis 590. 16/9. [6/5.] 1922. Wien, Staatl. serotherapeut. Inst.) O h le .

J o h n A lb ert M arsb all, Bakterientötende Eigenschaften der Produkte der Jladiumemanation. Die Lsg. der Prodd. der Ra-Emanation, welche in der Weise gewonnen wurde, daß die die Emanation enthaltenden Röhren nach der Beendigung des Aussendens der y-Strablcn in einem sterilisierten Mörser mit RiNGERscher Lsg. bedeckt u. dann mit einem Pistill zerrieben wurden, übt eine bakterientötende Wrkg. namentlich bei chron. oder akuten apischen Abszessen an den Zahnwurzeln aus. Sie erweist Bich wirksamer als andere Desinfektionsmittel, u. ihre Anwen­

dung ist bei Beobachtung gewisser näher angegebener Vorsichtsmaßregeln gefahr­

los. (Proc. National Acsd. Sc. Washington 8. 317—19. 15/11. [7/10.] 1922. College

of Dentistry, Univ. v. Califomien.) Böt t g e b.

Oskar B ail, Über das Lysozym A. Fbrmings. Es wird über Beobachtungen Flem in g s (Proc. Roy. Soc. Biol. Sciences 93. 306. 94. 142) berichtet, nach denen eine von ihm als Micrococcus lysodeicticus bezeichnete Sareine aus Luft durch ein in den Geweben u. Sekreten sehr weit verbreitetes „Lysozym“ sehr schnell zur Lsg.

gebracht werden u. dieses auch für die meisten andereD aus Labcratoriumsluft ge­

züchteten Keime, selten aber für pathogene wirksam ist, ferner sich dagegen resistente Stämme bilden können. Diese Angaben werden durch Unterss. von N a k a m u r a bestätigt. Vf. weist darauf hin, daß derartige Beobachtungen bereits von We il

(Arch. f. Hyg. 74) u. SUZUKI (Arch. f. Hyg. 74. 345) veröffentlicht wurden. (Wien, klin. Wchschr. 36. 107—8. 8/2. Prag, Hyg. Inst. d. Dtsch. Univ.) Sp ie g e l.

M. Ciuca, Gegenwart von lytischem Prinzip für den Shigabacillus und den Colibaeillus in Cholerastühlen. Bei einer Epidemie wurden in den u n t e r s u c h t e n

Stühlen stets lyt. Prinzipien für die oben genannten Bacillen, niemals solche für Choleravibrionen gefunden. (C. r. soe. de biologie 88. 143—45. 20/1. [6/1.*] Jassy,

Lab. d’hyg.) SPIEGEL.

S. Okuda, Über Pyocyaneusbakteriophagen. Im Anschluß an Beobachtungen von Öa n c ik (Öasopis ces. lek. 1923. Nr. 2) zeigte sich, daß nicht nur der von diesem untersuchte Pyocyaneusstamm u. eine alte Laboratoriumskultur („Prag“), sondern auch die meisten Stämme der KRALschen Sammlung u. ein solcher aus der Samm­

lung des Instituts „Ro b e r t Kochin Berlin bakteriophagenhaltig sind. Über das Verh. der einzelnen Bakterien- u. Bakteriophagenstämme, das Bich im allgemeinen an das bei anderen Bakterienarten beobachtete anschließt, wird eingehender

be-1923. I. E . 2. Pf l a n z e n p h y s io l o g ie. Ba k t e b io l o g ie. 1041 richtet. (Wien, klin. Wchschr. 36. 125—28. 15/2. Prag, Hyg. Inst, der Dtsch.

Univ.) Sp ie g e l.

F ritz M üller, Beiträge zur bakteriellen Gärung. Untersucht wird der Einfluß der Zug. der Nährlsg. und ihrer Aciditätsverhältnisse auf die durch Baet. lactis aerogenes bewirkte Gärung. V gn. besonderer Bedeutung für den Verlauf des Gärungsprozesses ist die „spezielle Kapazität“ der Nährlsg., worunter Vf. diejenige Säuremenge versteht, die benötigt wird, um eine Nährlsg. von einer bestimmten Anfangsacidität auf eine andere [H‘] zu bringen, durch die ein bestimmtes Stadium des GärunpsVorganges charakterisiert ist. Das Pepton dient 1. als N-Quelle, 2. als Puffer. Zur Befriedigung des N-Bedarfs genügt l°/00 Pepton völlig. Jeder weitere Peptonzusatz steigert die Gärung nur durch Pufferwrkg. und läßt sich gleichwertig durch Phosphat- und Citratgemische von gleicher spezieller Kapazität ersetzen.

Für andere Eiweißstoffe, z. B. Casein, gilt prinzipiell wahrscheinlich das gleiche unter Berücksichtigung ihrer physikal.-chem. Konstanten. Der Gärungsverlauf einer mit Bact. lactis aerogenes beimpften Peptonzuckerlsg. wird besonders durch die jeweilige [H'j, weniger, aber merklich, durch die spezif. Natur der bei der Gärung gebildeten Säuren: Milch- und Essigsäure beeinflußt. Diese wirken nur als un- diBSOziierte Säuren schädlich.

Die Einstellung des End-pH der Kultur hängt 1. ab von der Puffermenge, 2. von der AnfangBacidität. 1. Mit steigender Puffermenge wird das End-pu deut­

lich höher als in einer pufferarmen Nährlsg. Dabei ist die gebildete Säuremenge im 1. Palle beträchtlich erhöht. 2. Je höher die Anfangs acidität, desto größer die Endacidität. — Die Bedeutung der Zuckerkonz, für die Gärung steht im engen Zusammenhang mit dem Pufferungsvermögen der Nährlsg. Ist dies gering relativ zur Zuckerkonz., so bewirkt Steigerung des Kohrzuckergehaltes über 5% keine Beschleunigung der Gärung. Ist es dagegen relativ groß, so tritt bei Beeimpfung nach anfänglichem Steigen der Acidität eine nachträgliche Alkalisierung ein. (Biochem.

Ztschr. 131. 485—89. 16/9. [29/4.] 1922. Berlin, Krankenhaus am Urban.) Oh l e. Julius H irsch, Über eine biosynthetische Kohlenstoffkettenverknüpfung in der aliphatischen jReihc. Zur Kenntnis der Carboligase. V. (IV. vgl. Ne u b e b g u. Oh l e, Biochem. Ztschr. 1 2 8 . 610; G. 1 9 2 2 . III. 275.) Die Carboligase vermag nicht nur den bei der Vergärung von Zucker oder Brenztraubensäure intermediär entstehenden Acetaldehyd in statu nascendi mit Benzaldehyd zu kondensieren, sondern bewirkt auch bei der Brenztraubensäuregärung o h n e diesen aromat. Aldehyd eine Ver­

knüpfung von 2 Aldehydmolekülen zum Acetylmethylcarbinol, CH,CH OH • CO • CH„.

Das Prod. ist opt.-akt., konnte aber nicht als solches isoliert werden, sondern nur m Form seiner opt.-inakt. Derivv., Phenylosazon, Nitrophenyloiazon u. Semicarbazon abgeschieden werden. Infolge der großen Giftigkeit der Brenztraubensäure kann man stets nur mit geringen Konzz. derselben arbeiten. Wiederholtes Nachgeben neuer Brenztraubensäure zu dem gleichen Ansatz, nachdem etwa die Hälfte der anfänglich verwendeten Säuremenge aufgespalten ist (nach ca. 4 Stdn.), ermöglicht indessen eine Anreicherung des Ketols, Ausbeute ca. 30°/» der Theorie. Die Auf­

findung dieses Ketols gibt eine Erklärung für das Defizit an Acetaldehyd (50°/o), das Neu b e r g und Kab cz a g (Biochem. Ztschr. 3 6 . 60; C. 1911. II. 1603) bei der quantitativen Unters, der Brenztraubensäuregärung festgestellt haben. (Biochem.

ztsehr. 131. 178-87. 29/7. [27/3.] 1922. Berlin-Dahlem, Kaiser Wil h e l m - Inst. f.

eiP- Therapie.) Oh l e.

H. Kumag&wa, Erzielung der zweiten u n i dritten Vergärungsform mit Sae- dtaromyces Saké, Zygosaccharomyces major und Zygosaccharomyces salsus. Die beiden Zygosaccharomyeesarten sind wenig gärkräftig, vermögen aber Zucker in Ggw. von Sulfit unter B. von Acetaldehyd und Glycerin zu zerlegen. Den deutschen Hefen überlegen erwies sich Saccharomyces Sakê, der mehr Sulfit verträgt als jene und

V- 1. 71

1 0 4 2 E. 2. Pf l a n z e n p h y s io l o g ie. Ba k t e b io l o g ie. 1 9 2 3 . I . daher die Durchführung der zweiten Vergärungsform bis zu einem Betrage von ca. 80% der Theorie ermöglicht. Unter den Bedingungen der dritten Vergänmgs- form liefert diese Hefe geringere Ausbeuten an A. und reichliche Mengen von Essigsäure u. Glycerin. (Biochem. Ztschr. 131. 148—56. 29/7. [20/3.] 1922. Berlin- Dahlem, Kaiser WiLHELM-Inst. f. exp. Therapie.) Oh l e.

M. T om ita, Über den Einfluß des Thyroxins a u f die alkoholische Gärung.

Thyroxin übt auf Hefemacerationssaft eine gärungBbeschleunigende W rkg. aus, deren Größe aber beträchtlichen Schwankungen unterworfen ¡Bt. (Biochem. Ztschr.

131. 175—77. 29/7. [i4/3-] 1922. Kaiser WiLHELM-Inst. f. exp. Therapie.) Ohle. H. K um agaw a, Über die Zerlegung des meso-Jnosits und Glycerins nach Art der wahren Zucker durch den Bacillus lactis aerogenes. Unter den Abbauprodd. des Inosits, die bei der Einw. des B. lactis aerogenes auf diese Cyclose in Ggw. von CaSO, entstehen, konnte neben Milchsäure (nachgewiesen mit der Rk. von Ho pk ins- und Fl e t c h e b) und Bernsteinsäure (nachgewiesen nach Ne u b e b g) daB Auftreten erheblicher Mengen von Acetaldehyd (maximal 6%) konstatiert werden, die indessen bei längerer Ausdehnung der Versuchsdauer zurückgingen. Auch Glycerin und Glucose wurden von diesem Erreger in Ggw. von CaSOs unter B. von Acetaldehyd angegriffen. (Biochem. Ztschr. 131. 157— 60. 29/7. [20/3.] 1922. Berlin-Dahlem,

Kaiser WiLHELM-Inst. f. exp. Therapie.) Oh l e.

G ottfried S ch ia tte r, Milchsäuregärung der Glucose durch Peptone. Vf. setst die Unters, von Ba u e und He b z f e l d (Biochem. Ztschr. 117. 96; C. 1921. III. 272) fort. Zur ErzieluDg der Gärung ist die Ggw. von gallensauren Alkalien ni c h t notwendig, ebensowenig ist es erforderlich, die Komponenten vorher im Mörser zn verreiben u. dann gemeinsam zu lösen. Unerläßlich ist aber der Zusatz von NaHCO,, das als Puffer zur Aufrechterhaltung der schwach alkal. Rk. dient und auch durch Na-Acetat ersetzt werden kann. Bzgl. des Einflusses der Mengenverhältnisse der drei Komponenten: Pepton, Bicarbonat, Zucker auf den Verlauf der Milchsäure­

gärung wurden folgende Befunde erhoben: 1. Wachsende Konzz. des Bicarbonats

• verringert das Ausmaß des Umsatzes. 1% Bicarbonat ist ungefähr das Optimum.

Unterhalb %% erlischt die Wrkg. rasch. 2. Auch die Peptonmenge hat bei ca. 1%

ihr Optimum. Es ist aber viel flacher, namentlich bei der optimalen Bicarbonat- konz. — 3. Der Beginn der Gasentw. tritt um so später ein, je weniger Pepton vorhanden ist. — 4. Vom Zuckergehalt ist das Ausmaß der Gärung in weiten Grenzen unabhängig. Erst bei ’/»% bemerkt man ein Nachlassen. Lsgg. mit 1 bis 2% Zucker werden vollständig vergoren. Bei konzentrierteren Lsgg. tritt der Still­

stand der Gärung schon vorher ein infolge Flockung des Peptons. Die Milchsäure wurde außer durch die bekannten Farbenrkk. durch Abscheidung als Zn-Salz nach- gewießen und quantitativ bestimmt. Ferner wurde eine flüchtige, jodoformgebende Substanz (A.?) in geringer Menge nachgewiesen. Der Zucker wurde qualitativ nach NYLANDEB nachgewiesen, quantitativ durch Titration mit FEHLlNGscher Lsg. be*

stimmt. Es ergab sich, daß der Zucker fast quantitativ in Milchsäure zerfällt. — Während der Gärung erfährt auch das Pepton eine Veränderung, und zwar n cht nur in seinem Disperaitätsgrad, sondern auch in seiner ehem. Beschaffenheit. Die Zahl der freien Aminogruppen erfährt eine beträchtliche Vermehrung (bis zu 200%).

Zur Ermittlung des Amino-N diente ein auf der Ninbydrinrk. beruhendes colorimetr.

Verf. mit Glykokoil als Vergleiehssubstanz. — Es sind indessen nicht alle Pepton­

arten zur Erzeugung der Milchsäuregärung befähigt. So sind Pepton Wit t e, Pepton Roche und Pepton Me b c k sine saie unwirksam. Von den wirksamen Peptonen steht Pepton Sie g f b ie d an der Spitze, weniger gut haben sich die beiden Mekck- sehen Sorten „e carne“ und „ex albumine“ bewährt. Die Wrkg. dieser Eiweiß- abbauprodd. steht in Zusammenhang mit ihrem Gehalt an P ,0 6. Bei den 3 ersten Sorten ist er verschwindend gering, bei Pepton Sie g f b ie d beträgt er

1,75%-1 9 2 3 . I. E- 2 . Pf l a n z e n p h y s io l o g ie. Ba k t e r io l o g ie. 1 0 4 3 handelt sich augenscheinlich um organ. gebundene Phosphorsäure, da ein Zusatz von Phosphaten die Peptone der ersten Kategorie nicht aktiviert. — Bei allen Verss. waren Bakterien nicht völlig auszuschließen, da die üblichen Sterilisations­

methoden die Peptonlsgg. unwirksam machen. Da aus den Gärfll. jedoch nur der Bacillus subtilis isoliert werden konnte, der keine Milchsäureb. aus Glucose hervor­

ruft, so hält Vf. für erwiesen, daß die Milchsäuregärung lediglich durch das Pepton bewirkt wird. — Bei 30° ist die Gärung bereits verzögert, bei 45° findet sie nicht mehr statt. — Aminosäuren vermögen das Pepton nicht zu ersetzen. VersB., durch Schutzkolloide wie Tragant, Agar, Gummiarabicum, Kirschgummi, Dextrin usw. die Flockung des Peptons zu verhindern und dadurch bessere Gäreffekte zu erzielen, waren nicht von Erfolg. — Das Vorliegen einer putriden Gärung wird dadurch ausgeschlossen, daß das im Pepton Sie g f r ie d enthaltene Tryptophan nach Be­

endigung der Gärung noch mit Rh o d e s Reagens Dachweisbar war. (Biochem.

Ztschr. 131. 362—81. 16/9. [21/4.] 1922. Zürich, Techn. Hochschule.) Oh l e. E m il B atir und E ugen H erzfeld, Über die Peptongärung. Im Anschluß an die Arbeit von Sc hl a t t e r (vgl. vorst. Ref.) erörtern Vff. die bisher bekannt ge­

wordenen Tatsachen über die Glykolyse durch Organsäfte. (Biochem. Ztschr. 131.

382—385.16/9. [21/4 ] 1922. Zürich, Techn. Hochschule, Med. Klinik d. Univ.) Oh l e. P. K im m eistiel, Über eine biologische Eigenschaft eines Wurzelbacillus. Ein als Wurzelbacillus bezeicbnetes, zur Reihe des Mesentericus gehöriges, grampositives Stäbchen zeigte folgende Eigenschaften: Von einer Agarplatte auf ein Bouillon­

röhrchen gebracht, breitet es sich in Form eines Häutchens aus u. läßt die Bouillon völlig klar. Bringt man es auf eine stark getrübte, beliebig alte Bouillonkultur eines anderen Spaltpilzes, z. B . Bact. coli, Y, Flexner, Staphylococcus usw. in der­

selben Weise, so hellt sich die getrübte Bouillon nach etwa 3—4 Tagen völlig auf.

Paratyphus B wurde nicht aufgehellt Beim Pyoeyaneus ist es nie gelungen, den Wurzelbacillus zum Anwachsen zu bringen. Zuweilen tritt nach einigen Tagen, manchmal nach Wochen, eine Gelbfärbung auf, die sich bis zum starken Braunrot steigern kann. Mittels Agarmischplatten wurde festgestellt, daß der Wurzelbacillus fast alle vorher lebenden Keime abtötet. Aus weiteren Verss. ging hervor, daß er die Bakterienleiber selbst angreift u. auflöst. Das Filtrat der Bouillon vermag bis su einem gewissen Grade andere Keime zu hemmen. Vielleicht handelt es sich um eine Fermentwrkg. Zu dem D’HERELLEschen Phänomen scheint keine Be­

ziehung zu bestehen. (Zentralblatt f. Bakter. u. Parasitenk. I. Abt. 89. 113 — 15.

21/12. 1922. Eppendorf, Allg. Krankenh.) BORINSKI.

Simon F lexner, Experimentelle Epidemiologie. Einleitung. (Vgl. Fl e x n e r u. Amoss, Proc. National Acad. Sc. Washington 7. 319; C. 1922.1. 1052.) Allgemeine Betrachtung über die Bedeutung der experimentellen Epidemiologie zur Erkennung der Art u. Verbreitung von ansteckenden Krankheiten als Einleitung für die folgen­

den Arbeiten. (Joura. Exp. Med. 36. 9—14. 1/7. [15/5.] 1922. Ro c k e f e l l e b Inst,

f- Med. Research.) Sc h m id t.

Clara J . Lynch, E in Ausbruch von Mäusetyphus und ein Versuch seiner Eontrolle durch Impfung. (Vgl. Fl e x n e r, vorst. Ref.) Es wird der Ausbruch von 2 großen Epidemien, die ungefähr 2 Jahre auseinanderliegen, geschildert Die Mortalität wird kurvenmäßig festgelegt Als Erreger wurden 2 verschiedene Arten des Bac. enteritidis festgestellt, die serolog. voneinander unabhängig sind. Impfung

®it abgetöteten Kulturen schützt nur gegen den verwandten Bacillus. (Journ.

ErP- Med. 3 6 . 1 5 —23. 1/7. [28/1.] 1922. Roc k e f e l l e rInst. f. Med. Research.) Schm. Harold L. Amoss, Experimentelle Epidemiologie. I. Eine künstlich erzeugte Epidemie von Mäusetyphus. (Vgl. vorst. Reff.) Zur Erzeugung der Epidemie wurde Bac. typhi murium.benutzt; nach verschiedenen Tierpassagen wurde eine Verände- rüng seiner antigenen Eigenschaften festgestellt, die fermentativen waren

un-71*

1 0 4 4 E . 2. PFLANZENFHY8IOLOGIE. BAKTERIOLOGIE. 1 9 2 3 . 1 . verändert; in bezug auf seine immunolog. Eigenschaften ist es vom Bac. pestis caviae u. von der Paratyphus B-Gruppe nicht zu unterscheiden. (Journ. Exp. Med.

36. 25—43. 1/7. [9/2.] 1922. Ro c k e f e l l e rInst, for Med. Research.) Sc h m id t. H aro ld L. Amoss, Experimentelle Epidemiologie. H. Wirkung des Herein­

bringens gesunder Mäuse zu einer Zucht, die an Mäusetyphus leidet. (I. vgl. vorst.

Ref.) Bringt man einige mit Bac. pestis caviae infizierte Mäuse in eine große ge­

sunde Zucht, so entsteht keine Epidemie, sondern nur sporad. Auftreten von Er­

krankungen mit niedriger Mortalität Bringt man aber hierzu gesunde Mäuse, so

krankungen mit niedriger Mortalität Bringt man aber hierzu gesunde Mäuse, so

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