• Nie Znaleziono Wyników

R obert Mc C arrison, Die Funktion der Nebennieren und ihre Beziehung zur Wasserstoffionenkonzentration. Im Hungerzustand UDd bei Avitaminosen hyper- trophieren die Nebennieren, ihr Epinephringehalt ist vermehrt. Die Lipoide der Nebennierenrinde schwinden. Gaben von Vitamin A und B führen diese Ver­

änderungen wieder zur Norm. Mit Hilfe der Licbtrk. des enucleierten Krötenauges wurde Proportionalität zwischen pH und Epinephringehalt festgestellt. Die kün.

Erscheinungen bei Avitaminosen sind eine Folge von Acidose, gegen die eine er­

höhte Nebennierentätigkeit einsetzt. (Brit. Medical Journal 1 9 2 3 . I. 101—2. 20/1.

Coonoor, Südind. PA8TE0R-Inst.) Mü l l e b.

P e te r B erg ell und W ilh elm R o h rb ach , Zur Theorie und Praxis der Gal­

vanisation. Die chem. Zus. von Nerven u. Nervenscheide (lipoidreich u. elektro- lytarm) bringt es mit sich, daß die Förderung osmot. Vorgänge durch konstanten elektr. Strom auf Nerven im Gegensatz zu anderen Organen eine Wrkg. üben muß u. daß diese Potenzierung der physiol. Osmose genügt, um den therapeut.

Effekt eines solchen Stromes ohne Reizbegriff zu erklären. In einem zweiten Ab­

schnitt werden prakt. Folgerungen aus dieser Theorie erörtert. (Etschr. f. physi­

c h u. diätet. Therapie 2 6 . 297—304: 1922; Sep. v. Vff.) Sp ie g e l. A lbert F isch er, Eine Beinkultur von Knorpelzellen in vitro. Bringt man einen Teil aus der Pars cartilago sclerae vom Auge eines Hühnerembryos auf die Oberfläche eines Nährbodens aus gleichen Teilen Gewebssaft vom Hühnerembryo n. Plasma des ausgewachsenen Kückens, so beobachtet man Auflösung der hyalinen Grundsubstanz u. allmähliches Wachstum der Zellen. Überimpft man diese in die Tiefe desselbes Nährbodens, bo bleiben die Zellen klein u. zeigen alle Merkmale Yon Lymphocyten. Beim Wachstum auf der Oberfläche werden sie größer, schließ­

lich spindelförmig, mit Vakuolen, im Kern deutlicher Nucleolus, u. bilden Membranen.

1 0 5 2 E . 5. Ph y s i o l. ü. Pa t h o l. d. Kü b p e b b e s t a n d t e i l e. 1 9 2 3 . 1.

Das Wachstum geht im allgemeinen langsamer vor sich als hei Fibroblasten oder Epithel. (Journ. Exp. Med. 36. 379—84. 1/10. [4/4.] 1922. Ro c k e f e l l e r Inst, for

Med. Research.) . Sc h m id t.

A lbert F ischer, Kulturen von organisierten Geweben. DaTmschleimhaut von ca. 21 Tage alten Hühncrembryonen konnte auf einem Nährboden von gleichen Teilen embryonalen Gewebssaft u. Hühnerplasma monatelang gezüchtet werden.

Dabei umwuchert das Epithel innerhalb von 4 — 6 Tagen das ganze Gebilde.

(Journ. Exp. Med. 36. 393—97. 1/10. [31/5.] 1922. Ro c k e f e l l e r Inst, for Med.

Research.) Sc h m id t.

R a lp h H. Boots und Glenn E. Cullen, Die Wasserstoffionenkonzentration von Gelenkexsudaten bei Gelenkrheumatismus und anderen Formen von Gelenkentzündung.

Ließen sich in dem Gelenkexsudat Bakterien (Staphyloc. aureus, Streptoc. haemo- lyticus) nachweisen, so war pH =■ 6,69, bezw. 6,19. Bei Gelenkrheumatismus u.

Gelenkentzündung unbekannten Ursprungs war die Fl. steril, pjj = 7,47—27. Bei Verabreichung von Salicylaten kann demnach keine freie Salicylsäure in diesen Gelenken zirkulieren. (Journ. Exp. Med. 36. 405—14. 1/10. [19/5.] 1922. Ro c k e-

f e l l e r Inst, for Med. Research.) Sc h m id t.

E d w ard A. Doisy und J. W. Beokmami, Die zwischen arteriellem und venösem Hundeblut bestehenden Beziehungen mit besonderer Berücksichtigung der Plasma­

chloride. (Vgl. Do is y und Ea t o n, Journ. Biol. Chem. 47. 377; C. 1922. I. 69.) Zur sicheren Feststellung der Cl-Wanderung im Blut wurde außer auf gleichmäßige Verteilung vom CO, zwischen Plasma und Körperchen auf die Verschiedenheit des respirator. Quotienten und das größere Blutkörperchenvolumen im Venenblut ge­

achtet Venenbtut enthielt im Durchschnitt von 22 Fällen 0,00138 Mole NaCl weniger als ArterienbluJ. (Journ. Biol. Cbem. 54. 683—91. Dez. [13/10.] 1922.

S t LouiB, WASHINGTON-Univ.) Mü l l e b.

W. Denis, Die „nichteiweißartigen11 organischen Bestandteile des Blutes von Seefischen. Im Blnt von Elasmobrancbiern u. Teleostiern sind auf 100 g 1 g (65 mg) Nichteiweiß-N; 0,8 g (9 mg) Harnstoff-N; 28 (28) mg NH,-N; 6 (1) mg Kreatinin;

25 (6) mg Kreatin; 1,1 (4) mg Harnsäure. — Der Blutzucker steigt bei Asphyxie nicht. (Journ. Biol. Chem. 54. 693—700. Dez. [9/10.] 1922. New Orleans, School

of Med.) Mü l l e b.

A. Punschei, Der Blutzucker im höheren Lebensalter unter besonderer Berück­

sichtigung der alimentären Hyperglykämie. In höherem Alter waren die Nüchtern­

werte für Blutzucker erhöht, die Hyperglykämie nach Verabreichung von 20 g Glukose per os erreichte höhere Werte u. längere Dauer als bei jüngeren Menschen.

Dabei trat niemals meßbare Glucosurie auf. Nach Abklingen der Hyperglykämie sanken die Blutzuckerwerte meist unter den Ausgangswert; in ca. */» der Fälle fand sieb ein erneuter Anstieg. (Ztschr. f. klin. Med. 96. 253—78. 27/1. 1923, [12/9. 1922.] Basel, Medizin. Klin. der Univ.) Sp ie g e l.

F ra n k P. U n d erh ill und E d w ard T. W akem an, Da* Verhalten der ins B lu t eingeführten Chloride unter normalen und nephritischen Verhältnissen. (Vgl.

Un d e b h il lund Fe r g u so n, Joom. of Urol. 7. 311; C. 1922. III. 892. Un d e b h il l

und Ka f s in o w, Journ. Biol. Chem. 54. 459; C. 1923. I. 379.) Bei n. hungernden Kaninchen nimmt nach Aderlaß mit dem Blutvolumen auch CI im Blute zu. Beide laufen parallel. Bei schwerer, durch Na-Tartrat erzeugter Nephritis steigt das Blutvolumen und nimmt CI ab. Intravenöse NaCl-Infusion (isoton.) bewirkt wie n. zuerst Cl-Anstieg im Blut und Zunahme des Blutvolumens. Nach 1 Stde. oder später beginnt CI die Gewebe zu verlassen n. tritt ins Blut über, aber langsamer als n. (Journ. Biol. Chem. 54. 701—15. Dez. [15/10.] 1922. New Haven, Ya le*

Univ.) • Mü l l e b.

1 9 2 3 . I . E . 5. Ph y s io l, ü. Pa t h o l. d. Kö r p e k b e s t a n d t e il e. 1 0 5 3 W illiam A. Hudson, Der Jodgehalt des Blutes nach Thyroidektomie. N. be­

trägt der J-Gehalt des Blutes bei Hunden durchschnittlich 0,0079 mg pro 100 ccm.

Nach der Entfernung der Schilddrüse steigt er erheblich an, in einigen Fällen um das 4—6fache des Wertes vor der Operation, u. zwar schon 48 Stdn. später. Wird nun frisches Schilddrüsengewebe verfüttert, so sinkt der J-Gehalt nahezu auf seinen ursprünglichen Wert, um bei Unterbrechung sofort anzusteigen. (Journ. Exp. Med.

3 6. 469—80.1/10. [1/6.] 1922. St. Louis, Wa sh in g t o n Univ. School of Med.) Schm. Alexis C arrel, Die das Wachstum fördernde Funktion der Leukocyten. Stellt man mit RiNGEBseher Lsg. einen Extrakt aus den Leukocyten 1—2jähriger Hühner her u. und benutzt ihn an Stelle von embryonalem Gewebssaft, so zeigen die darauf gezüchteten Fibroblasten gleiches Wachstum. Lebende Leukocyten sezernieren in das Medium eine wachstumsfördernde Substanz; diese läßt sich auch in ent­

zündetem Gewebe oder Bauchfellexsudat naehweisen. (Journ. Exp. Med. 3 6 . 385 bis 391. 1/10. [10/4.] 1922. Ro c k e f e l l e eInst, for Med. Beseareh.) Sc h m id t.

A lexis C arrel und A lb ert H. E b e lin g , Reinkulturen großer mononucleärer Leukocyten. Mononucleäre Lenkocyten aus dem Blut ausgewachsener Kücken konnten 6 Monate lang gezüchtet werden, während die Eosinophilen u. die Lymphocyten schon nach 8 Tagen verschwunden waren. Das Wachstum geht viel langsamer vor sich als bei den Fibroblasten, sie sind überhaupt viel empfindlicher und bilden auch kein zusammenhängendes Gewebe. Dagegen konnte die Um­

wandlung. von Mononucleären in Fibroblasten deutlich beobachtet werden. Ge­

fördert wird daB Wachstum durch Zusatz von Saft aus Embryonalgewebe, gehemmt durch homologes Serum. — Zum Gelingen der Kultur ist Innehalten der Technik, die ausführlich beschrieben wird, dringend erforderlich. Als Nährböden benutzt wurden Saft von Embryonalgewebe, PlaBma oder TYRODEsehe Lsg. oder Gemische von ihnen. (Journ. Exp. Med. 36. 365—77. 1/10. [17/3.] 1922. ROCKEFELLER-Inst

for Med. Research.) Sc h m id t.

A lexis C arrel und A lb ert H. E b elin g , Die Wirkung geschüttelten Serums auf homologe Fibroblasten. Serum von Hühnern oder Hunden wurde 1—8 Stdn.

geschüttelt In der Wrkg. auf Hühnerfibroblasten zeigt sich das homologe Serum nach dem Schütteln stärker hemmend, das heterologe als ein viel besserer Nähr­

boden. Zu gleicher Zeit war in beiden Fällen die n. lyt. Wrkg. auf Hammel- erythrocyten vermindert. (Journ. Exp. Med. 3 6 . 399—403. 1/10. [1/6] 1922.

Bock e fe l l e b In s t of Med. Research.) Sc h m id t.

Z. Bische, Die Chlorverteilung zwischen Blutkörperchen und Plasma und der Einfluß der Kohlensäurespannung a u f dieselbe. Bei der Nachprüfung der Ergeb­

nisse von S. v a n C e e v e l d (Biochem. Ztschr. 1 2 3 . 304; C. 1 9 2 2 . I. 303) stellt Vf.

fest, daß bei n. Individuen sowohl im strömenden Blute wie in dem aus den Blut­

gefäßen unter Entweichen von CO, getretenen Blute die Blutkörperchen prakt.

chlorfrei sind. Bei gewissen Erkrankungen, besonders Nierenfällen und Hyper­

tonien, enthalten dagegen die Erythrocyten Ci in beträchtlicher Menge, gleichgültig ob das Blut ohne oder unter Paraffinabschluß aufgefangen wird. Der CI-Gehalt des Serums ist aber auch in diesen Fällen ungefähr von der n. Größe. (Biochem.

Ztschr. 131. 596—600. 16/9. [8/5.] 1922. Wien, Kaiserin ELISABETH-Spital.) Oh l e -Adolf Ja risc h , Untersuchungen über die Säurehämolyse und ihre Beeinflussung durch Calcium. Nach Verss. mit E d g a r Tonello. Bei der Säurehämolyse in Ca-haltiger Lsg. beobachtet man in einer Versuchsreihe mit steigender Säuremenge folgendes Verh.: bei pa 4,7 beginnende Hämolyse, von pH 4,4 bis 3,5 Ausbleiben der Hämolyse und Absetzen eines braunen Sediments (Hemmungszone) und schließ­

lich von pjj 3,2 an abwärts wiederum Hämolyse. Das Auftreten der Hemmungs- zone ist von der Ca-Menge weitgehend unabhängig. Das braune Blutkörperchen- Sediment löst sich unter der Einw. von Hämolyticis nicht auf und zeigt

ultra-1054 E . 5. Ph y s i o l. u. Pa t h o l. d. Kö r p e r b e s t a n d t e i l e. 1 9 2 3 . I . mikrosk. Gerinnung im Zcliinnern. Ais Ursache dieser Gerinnung kommt Säure­

fällung in Betracht. Die verschiedenen Bestandteile der Erytbrocyten: Stroma­

eiweiß, Lipoide und das Säurezersetzungsprod. des Hämoglobins besitzen sehr ver­

schiedene isoelektr. Konstanten und müssen daher bei bestimmten [H'] eine ver­

schiedene Ladung annehmeD, was zur gegenseitigen Ausfällung führt. Auch in Ca-freier Lsg. ist diese Gerinnung des Blutkörpercheninhaltes, allerdings nur in geringem Grade, nachweisbar. Die verstärkende Wrkg. des Ca wird darauf zurück- geführt, daß es den Austritt des Blutfarbstoffs infolge Herabsetzung der Zellwand- Permeabilität verhindert und dadurch bewirkt, daß der Farbstoff im Innern der Zellen an der Fällung teilnimmt. In dieser Wrkg. ist das Ca nur durch Sr, Ba und Mg vertretbar, nicht durch andere 2-wertige Metalle. — Der isoelektr. Punkt des Stromaeiweißes sowie der intakten Blutkörperchen wird bei Anwendung ver­

schiedener Puffersubstanzen an verschiedener Stelle gefunden. Das Fällungsoptimum der Stromasuhatanz im gel. Blut sowie der kataphoret. Umkehrpunkt der intakten Blutkörperchen liegt in Acetat- und Laetatgemischen bei pg ca. 5, in Phosphat­

gemischen bei pH ca. 3,2. — Die elektr. Ladung läßt sich durch die capillare Aus­

breitung der Blutlsg. auf Filtrierpapier ermitteln. Anod. Blut breitet sich aus (verwaschene Flecke), kathod. zerfällt in 2 Zonen, der zentralen, gefärbten (eng u.

scharf umgrenzt) und der farblosen äußern Zone, die von der Suspensionsfl. ge­

bildet wird. (Biochem. Ztschr. 131. 547—559. 16/9. [3/5.] 1922. Graz, Univ.) Oh l e. H einrich Rhode, Über Hämolyse durch Morphin und seine Homologen. Morphin und sein Methyl-, Äthyl- und Benzylderiv. als Chloride hämolysieren Schweine­

blutkörperchen, die mit physiol. NaCl-Lsg. gewaschen worden sind, in zunehmen­

dem Grade. Bromide, Sulfate und Phosphate wirken schwächer. Wäscht man die Blutkörperchen mit isoton. Rohrzuckerlsg., so wird die Wrkg. der Alkaloide in sehr verschiedenem Maße stark abgeschwächt, so daß nunmehr die Wirksamkeit der 3 Chloride nach folgender Reihe zunimmt: Dionin <^, Kodein < [, Morphin.

Derselbe Unterschied zwischen Rohrzucker- u. Kochsalzblutkörperchen tritt auch bei der Hämolyse durch N H t-Salze auf. Mit Zuckerlsg. gewaschene Schweine- erythrocyten scheinen ein kleineres Vol. zu besitzen als solche, die mit NaCI-Lsg.

behandelt worden sind. (Biochem. Ztschr. 131. 560—569. 16/9. [5/5.] 1922.

Göttingen, Univ.) Oh l e.

H ans Zehetm ayr, Über die Wirksamkeit des normalen Binderserums bei der Miltbrandinfektion. Die angeführten Versa, sprechen dafür, daß die Schutzwrkg.

des n. Rinderserums gegenüber einer nachträglichen Milzbrandinfektion wesentlich von dem durch die Seruminjektion erzeugten lokalen Ödem abhängig ist. Eine schon bestehende Milzbranderkrankung mit Normalserum zu behandeln, dürfte daher bei einer lokalen Erkrankung (Milzbrandkarbunkel) von Erfolg begleitet sein, nicht aber bei ausgebreiteten Infektionen mit Milzbrand oder bei septikäm. verlaufenden Milzbrandfällen. (Zentralblatt f. Bakter. u. Parasitenk. I. Abt. 89. 153 — 61. 21/12.

1922. Mödling bei Wien, Staatl. Tierimpfstoffgewinnungsanst) Bo b in s k i. Otto A braham , Untersuchungen über das Verhalten des proteolytischen Fer­

mentes im Sputum und Urin im Verlaufe der Grippepneumonie. Die Unterss. er­

gaben vor Entfieberung der Patienten im Sputum keinerlei Verdauungseigenschaften, wohl aber gesetzmäßig nach der Lysis oder KrUis, in den nächsten Tagen meist noch gesteigert, gebunden an das Erscheinen von Leukocyten bezw. Eiter. Bzgl.

deB Auftretens trypt. VerdauuDgswTkg. im Urin bestehen große Unregelmäßig­

keiten. (Ztschr. f. klin. Med. 96. 245-52. 27/1. 1923. [1/9. 1922.] Rostock, Medizin.

Univ.-Klin.) Sp ie g e l,

L efrou und OoziUeau, Studie über die Spinalflüssigkeil in ihren Beziehungen zur Entwicklung und Behandlung der Schlafkrankheit. Die Zahl der Zellen in der Spinalfl. steigt mit der Entw. der Trypanosomiasis. Ebenso wichtig wie die

Hyper-1 9 2 3 . I . E. 6. Ag r i k u l t u r Ch e m i e. — F . Bi b l i o g r a p h i e. 1055 leukocytose ist die Znnahme des Eiweißes, aber der Gebalt hieran unterliegt ge­

ringeren Schwankungen. Symptomatisch für den Eintritt des 2. Stadiums der Trypanosomiasis ist die WEICHBRODTsche Rk., die mit der Zunahme an Globulin zusammenhängt. (Ann. Inst. Pasteur 36. 834—50. Dezember 1922. Brazzaville,

Inst. Pa s t e u r.) Le w i n.

6. Agrikulturchemie.

Hugo H eim ann und H. K appen, Die Neutralsalzzersetzung durch Humusstoffe.

Um zu entscheiden, oh der Vorgang des Sauerwerdens von Neutralsalzlsgg. durch saure Humusstoffe auf rein ehem. Wrkg. beruht oder als Adsorptionszersetzung, Austauschacidität oder schließlich als Adsorptionsverdrängung aufgefaßt werden muß, untersuchten Vff., 1. ob die bei der Behandlung von Mineralböden mit verd.

Säuren beobachtete Austauschacidität auch mit neutralen Moorböden hervorgerufen werden kann, 2. ob die Erzeugung der AuBtauschacidität mit Hilfe von Al- und Fe- Salzen in neutralen Humusböden erzeugt wird, 3. die Ionenaustauschvorgänge hier­

bei und 4. wurden obige Unteres, mit natürlichen und künstlichen Humusstoffen wiederholt. Aus den Ergebnissen ihrer Unterss. folgern Vff, daß die saure Rk.

der Humusböden nur durch die Wrkg. der Humussäuren zustande kommt und hierbei zweierlei Wirkungsweisen zu unterscheiden sind. Es kann sowohl echte Neutralsalzzers. vorliegen, nach dem Schema Humussäure -f- KCl = K-humat -j- HCl, oder es können nach den Gesetzen des Ionen- und Basenaustausches die an die Humussäure gebundenen dreiwertigen Kationen des Al und des Fe mit der Neutral- salzlsg. in Rk. treten. Sowohl unter natürlichen wie künstlichen Bedingungen können beide Rkk. nebeneinander verlaufen. Die Erzeugung reiner Austauseh- acidität läßt sich durch Behandlung mit A1C1» nur dann herbeiführen, wenn Humate deB Na, K oder des Ca vorliegen. Im Gegensatz zur Säurebehandlung neutraler Mineralböden, die stets zu Ausbildung reiner Austauschacidität führt, fehlt bei den mit Säuren behandelten Moorböden die Äquivalenz immer, da die freie Säure sowohl Sesquioxyde auflöst und damit Austausehacidität herbeiführt, als auch gleichzeitig Humate aufspaltet und somit Humussäure frei macht, die echte Neutralsalzzers.

hervorruft. Daher können konzz. Al-Salzlsgg. Austausehacidität mit Äquivalenz hervorrufen, während letztere bei verdd. Lsgg. fehlt oder doch unvollkommen er­

reicht wird. Bei Fe-Salzlsgg. ist der Mangel in der Äquivalenz bei der Neutral- salzeinw. stets viel größer als unter gleicher Versnchsbedingung bei Al-Salzen.

Dies kann durch die bekannte Acidität der Fe-Salzlsgg. erklärt werden, die durch die Absorptions wrkg. der Humusstoffe noch in erhöhtem Maße verstärkt wird.

(Ztschr. f. Pflanzenernähr, u. Düngung [Abt. A] 1. 345—96. 1922. Bonn-PoppelB-

dorf, Landw. Hochschule) Be k j u.

E ilh. A lfred M itscherlich, Wie und wo soll zweckmäßig unser künstlicher Dünger angewandt werdend Die theoret. und prakt. Auswertung der unter Leitung des Vf, ausgeführten exakten Düngungsverss. führten zur Aufstellung einer Tabelle, welche zeigt, wie die Erträge mit den in einem Boden befindlichen Nährstofien Bteigen. Es wird nun erläutert, wie diese Tabelle zur Berechnung der zweck­

mäßig zuzuführenden Nährstoffmengen benutzt werden kann, wenn durch vorber- gegangene Düngungsverss. der Nährstoffgehalt des Bodens bestimmt wurde. (Ztschr.

£ Pflanzenemähr. u. Düngung [Abt. B] L 553—59. 1922. Königsberg.) Be bJU.

F. Bibliographie.

B enrath, A., Die Nichtmetalle und ihre Verbindungen. Teil 1: Bor-Kohlenstoff, Silicium-Stickstoffgruppe. Teil 2: Wasseratöff-SauerBtoffgruppe — Gruppe der Halogene. — Gruppe der Erdgase. Berlin (Samml. Gö schen) 1922. kl. 8.

146 SS. mit 9 Figg. u. 125 SS. mit 24 Figg. Je Mark 160.

1 0 5 6 F . Bi b l i o g r a p h i e. 1 9 2 3 . I . B e rg , R ., Die Vitamine. Kritische Übersicht der Lehre von den Ergänzungs-

stoffen. Leipzig 1922. gr. 8. VIII u. 336 SS. Mark 800. (Auslandspreis:

Sehw. Fr. 10.)

B eythien, A., Volksernährung und Ersatzmittel. Leipzig 1922. gr. 8. XVI und 562 SS. Mark 500. (Auslandspreis: Schw. Fr. 6,50.)

B lütner, E ., Die Erdöllagerstätten und übrigen Kohlenwasserstoffvorkommen der Erdrinde, Grundlagen der Petroleumgeologie. Stuttgart 1922. Lex. 8. XV u.

441 SS. mit 125 Abbildungen. Mark 405. (Auslandspreis: Schw. Fr. 15.) Cain, J . C., The manufacture of dyes. London 1922. 8. sh. 12,6.

Comey, A. M., Dictionary of chemical solubilities: Inorganic. 2. edition revised by D. A. Ha h n. London 1922. 8. £ 3.3.0.

D annem ann, F., Die Naturwissenschaften in ihrer Entwicklung und in ihrem Zu­

sammenhänge. 2. verm. Auflage. (4 Bände.) Band 3: Das Emporhlühen der modernen Naturwissenschaften bis zur Aufstellung des Energieprinzipes.

Leipzig 1922. gr. 8. X I u. 432 SS. mit 65 Abbildungen und Bildnis von Ga u s s. Mark 450.

D ay, D. T., a. oth., Handbook of the petroleum industry. New York 1922. 8.

Doll. 15.

B iels, O., Einführung in die organische Chemie. 4. Auflage. Leipzig 1922. gr. 8.

X II u. 333 SS. mit 34 Abbildungen. Gebunden. Mark 600.

B olch, M., Die rationelle Verwertung der niederwertigen Braunkohlen. Braun­

schweig (Samml. Vieweg) 1922. 8. VII u. 80 SS. mit 7 Abbildungen. Mark 150.

E enton, H ., Notes on qualitative analysis, concise and explanatory. Supplement.

Cambridge 1922. 8. sh. 3,6.

.Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden. Unter Mitarbeit von über 400 Fach­

männern herausgegeben von E. A bderhalden. (In 13 Abteilungen.) Liefe­

rung 77—81. Berlin-Wien 1922. gr. 8. Mit Figuren.

Lfg. 77 (Abt. II I , Teil A): Verhalten gelöster Stoffe. — H irsoh, Appara­

tive Einrichtung zu physikalisch-chemischen Arbeiten. — E odor, A., Bestim­

mung der Affinitätakonstanten schwacher Säuren u. Basen. — Bestimmung der Acidität u. Alkalität. — M ichaelis, L., Messung von mit Indieatoren ohne Puffer. — Die elektrometrische Titration. — D rucker, C., Potentiometrisehe Bestimmung von Ionenkonzentration. Mark 460.

Lfg. 78 (Abt. IV, Teil 1): Fermentforsehung. — F ra n k e l, S., Allgemeine Darstellungsmethoden der Fermente. — Grüss, J ., Die Capillarisation zur Unterstützung mikrochemischer Arbeiten u, zur Untersuchung von Fermenten. — Reiss, C., Refraktometrische Untersuchung fermentativer, bakterieller, toxischer und ähnlicher Wirkungen. — Gräff, S., Die mikromorphologischen Methoden der Fermentforschung im tierischen und pflanzlichen Organismus. Mark 329.

— der Mineralchemie, bearbeitet von G. d ’A chiabdi u. a., herausgegeben von C. D oelter (4 Bände). Band n i . (2. Teil.) Lieferung 9. Dresden 1922. gr. 8.

SS. 321—480 mit Abbildungen. Gz. 5.

V erw orn, M., Allgemeine Physiologie. Ein Grundriß der Lehre vom Lehen. 7. neu bearb. Auflage von F r. W. F rö h lich . Jena 1922. gr. 8. XVI u. 816 SS. mit 351 Abbildungen. Mark 520.

W eg en er, A., Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. 3. umgearb. Auflage.

Braunschweig 1922. S. V ill u. 144 SS. mit 44 Abbildungen. Mark 150.

W eltadreßbuch der chemischen Industrie. 4. Ausgabe. Band 2: Die außer­

deutschen Länder. Berlin 1922. gr. 8. LTT u. 858 SS. Leinenhand. Mark 300.

Band 1: Deutschland. 1921.

Schluß der Redaktion: den 5. März 1923.

Powiązane dokumenty