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W. W indisch, E ie Phosphorsäure in der Gerste ist in Form von Phytin, dem Calciummagnesiumsalz der Anhydrooxymethylendiphosphorsäure (vergl. Su zu k i, Yo s h ih ü e a u. Ta k a is h i, Bull. College of Agric. Tokyo 7. 503; C. 1907. H. 1637) vorhanden, welches durch starke SS. und enzymatisch in Phosphorsäure und Inosit gespalten wird. Auch aus Bier kann Inosit isoliert werden. (Jahrbuch d. Vers.- u. Lehranstalt f. Brauerei in Berlin. 10. 56—58. [1907].) Me is e n h e b ie b.

XII. 1. 59

E. W in te rste in und 0. H ie sta n d , Beiträge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide. I I . Mitteilung. (I. Mitteil.: Ztschr. f. physiol. Ch. 47. 406; C. 1906.

I. 1704.) Aus den mitgeteilten Verss. geht hervor, daß die von den Vff. aus ver­

schiedenen pflanzlichen Objekten (aus Tritieum vulgare, Avena sativa, Lupinus albus u. luteus, Vicia sativa, Pinus cembra, Picea excelsa, Kartoffelknollen, Pollen der Grünerle und Bergföhre, aus Pilzen, Kastanienblättern) dargestellten, in absol.

A. und Ä. 1. Präparate (PhoBphatide) bei der Spaltung mit SS., mit Ausnahme des aus Pinus cembra gewonnenen Präparates, Kohlehydrate liefern. Die durch Säure­

spaltung gewonnene Menge an reduzierenden Substanzen schwankte, je nach dem Objekt, innerhalb weiter Grenzen. Das Präparat aus Tritieum vulg. enthielt über 16%, ans Lupinus albus über 13%, aus Lupinus luteus wenig mehr als 1% an reduzierender Substanz. Wie die Unters, der Samen von Pinus cembra zeigt, kommt jedoch neben solchen kohlehydrathaltigen Phosphatiden auch eigentliches Lecithin vor. Andererseits muß angenommen werden, daß die untersuchten Phosphatide neben eigentlichem Lecithin auch Verbb. desselben mit Kohlehydratkomplexen ent­

halten; immerhin ist es möglich, daß bei Phosphatiden mit nur geringem Gehalt an Kohlehydrat letztere nur in lockerer Bindung enthalten sind. — Es ist Yff.

gelungen, aus dem Cerealienphosphatid reine Galaktose abzuscheiden u. das Vor­

handensein von d-Glucose nachzuweisen. — Die aus Weizen gewonnenen Phos- phatide schlossen neben Cholin noch andere N-haltige Komponenten ein. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß diese Präparate auch noch N-freie Stoffe unbekannter N atur enthalten. Mit Sicherheit konnte bis jetzt nicht entschieden werden, ob in den aus anderen Samen dargestellten Phosphatidpräparaten der mit dem Kohle­

hydrat verbundene P- u. N-haltige Komplex nur Lecithin ist oder nicht; die T at­

sache, daß in diesen Präparaten N und P in demjenigen Verhältnis vorhanden ist wie im eigentlichen Lecithin, spricht dafür, wie auch, daß in den an Kohlehydrat sehr armen Präparaten aus Lupinus luteus und Vicia sativa der P-Gehalt ungefähr mit denjenigen übereinstimmt, die sich als Mittelwerte für ein Gemisch von Di- stearyl-Dipalmityl und Dioleyllecithin berechnen lassen. Über viele Einzelheiten cf. Original. (Ztschr. f. physiol. Ch. 54. 288—330. 28/1. 1908. [21/12. 1907.] Zürich.

Agrik.-chem. Lab. des Polytechnikums.) Ro n a.

T. Chrzaszcz, B as Vorkommen der Amylase, sowie ihr Verhalten bezüglich der stärkeverzuckernden und -lösenden Kraft. Stärkeverzuckernde und stärkelösende Eigenschaften finden sich in den Pflanzen stets gemeinsam u. überall im gleichen Verhältnis; sie wirken am besten hei 60—65° und werden bei Ggw. von Stärke erst beim Kochen vernichtet. Beide kommen demnach demselben Enzym, der Amylase, zu. Die aus ruhendem Samen isolierte Amylase hat dasselbe Temperatur­

optimum wie die aus keimendem Samen; äußere Einflüsse sind auf ihr Verb, von großer Wrkg. Translokations- u. Sekretionsdiastase sind identisch. — Zur Unters, kamen Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, Mais, Bohnen, Hirse, Kartoffeln, Kreen, Rüben und die daraus gewonnenen Malze. (Ztschr. f. Spiritusindustrie 31. 52. 6/2.

Dublany bei Lemberg, Galizien.) Me is e n h e ih e b. S. S a w am u ra, Chemische Zusammensetzung von Teeblättern in verschiedenen Stadien der Entwicklung. Die Blätter von jungen je 4 Blätter tragenden Tee­

zweigen wurden in der bei der Teeernte üblichen Weise gepflückt und die 4 ver­

schieden weit entwickelten Blattproben, sowie die Zweige untersucht. Hiernach erfahren die Blätter mit vorschreitender Entw. eine Abnahme des Gehaltes an W., Rohprotein und Thein und eine Zunahme des Gehaltes an Ätherextrakt, Rohfaser und Tannin. Die Löslichkeit der organischen und unorganischen Substanzen zeigte

keine regelmäßige Veränderung. (Bull. Imp. Centr. Agric. Exp. Stat. Japan 1.

Nr. 2. 145-47. Oktober 1907.) Ma c h.

T. K ata y am a, Über das Aroma des schwarzen Tees. Die Versa, dea Vfs. machen ea sehr wahrscheinlich, daß die Entw. des Aromas auf die Wrkg. gewisser Enzyme, die in den Blättern von vornherein vorhanden sind, zurückzuführen ist. Oxydasen und Peroxydasen scheinen jedoch hieran nicht beteiligt zu sein.

Y. K ozai äußert in einer Nachschrift die Ansicht, daß wahrscheinlich ein spezielles Enzym ein in geringer Menge vorhandenes Glucosid spaltet, und daß ein Bestandteil dieses Glucosids nach O-Aufnahme das Teearoma liefert. (Bull. Imp.

Centr. Agric. Exp. Stat. Japan 1. Nr. 2. 149—52. Oktober 1907.) Ma c h. K. G orter, Beiträge zur Kenntnis des Kaffees. Vf. weist nach, daß die Kaffee- gerlsäure früherer Autoren (vgl. Ca z e n e u v e, Ha d d o n, C. r. d. l’Acad. des Sciences 124. 1458; C. 97. II. 351; Ku n z-Kr a u s e, Arch. der Pharm. 231. 613; C. 97. II.

351; Gr ie b e l: „Über den KaffeegerbBtoff“, DiBS., München 1903 u. a.) kein ein­

heitlicher chemischer Körper, sondern ein Gemisch von Chlorogensäure, Coffalsäure und anderen Substanzen ist. Den Hauptbestandteil sowohl des L ib e r ia - , als auch des a r a b i s c h e n K a f f e e s bildet das chlorogensäure Kali-Coffein, CiaHsaO,aNaK, -f- 2H aO = Ca,H8l3O19K2-(C8H10N<O,)1 -(- 2HsO, das durch Perkolieren des gemahlenen rohen Kaffees mit A. (D. 0,9) sich isolieren läßt. Es bildet fast weiße Prismen (aus 60—80°/oig. A.), die bei 150° gelb, bei 225° braun werden; 11. in W., 1. in Methylalkohol. Da das Coffein nur sehr schwer durch tr o c k e n e s Chlf. der Doppel­

verb. entzogen wird, empfiehlt Vf. die C o f f e in b e s t, im r o h e n K a f f e e in folgen­

der Weise auszuführen: 11 g sehr feingepulverter Kaffee werden mit 3 ccm W.

durchfeuchtet und nach x/a Stunde während 3 Stunden im Soxhletapp. m it Chlf.

extrahiert. Man dest. dann das Chlf. ab und zieht den aus Coffein und F ett be­

stehenden Rückstand mit h. W. aus. Das F ett wird über einem dichten W atten­

pfropfen abfiltriert u. mit h. W. ausgewaschen, das das Coffein enthaltende Filtrat mit W. auf 55 ccm verdünnt u. 50 ccm dieser Lsg. viermal mit Chlf. ausgeschüttelt.

Man destilliert aus einem tarierten Kölbchen u. wiegt das fast weiße Coffein nach vorherigem Trocknen bei 100°.

Werden 50 g chlorogensaures Kali-Coffein in ca. 200 ccm W . gelöst, mittels der berechneten Menge H,SO, das K in K,SO< übergeführt und durch wiederholtes Ausschütteln mit Chlf. das Coffein der Lsg. größtenteils entzogen, so erhält man die aus W . leicht zu reinigende Chlorogensäure, Ca,H ,a0 19 (s. untenstehende Formel);

Nadeln, F. 206—207°, in W. zu ca. 4% 1., 11. in A,, Aceton, wl. in Essigäther, uni. in A., Chlf. u, CS,. Sie ist eine zweibasische S. von adstringierendem, schwach saurem Geschmack. [<x ] d = — 33,1°. — FeCls färbt die Lsg. grasgrün; Zusatz von Sodalsg. verwandelt die Farbe in Blau und Rotviolett. Kochen der S. mit MnO, und verd. H,SO* gibt Chinongerueh. AgNOa wird beim Erwärmen reduziert, Brorn- wasser entfärbt. Alkoh. Lsgg. von KOH oder NaOH und Chlorogensäure geben einen intensiv gelben Nd.; NH3 färbt die wss. Lsg. der S. anfänglich gelb, später infolge Oxydation grün. Folgende Salze werden beschrieben: Ca,HsaO,9Ca -f- 6V,H,0, Nadeln (aus h. W.). — C„,HsaOI9Mg -}- 5 H ,0 , Prismen (aus verd. A.). — Ca2HaaO,9Zn -j- 5 H ,0 , fast weiße Krystallaggregate (aus verd. A.). — Ca,H i6Oi9Pb + 2 H ,0 , glashelle Tafeln. — Basisches Bleisalz, Ca,H S60 19Pb-2PbO , gelb; färbt sich an der L uft oder beim Trocknen grünlich. — Chlorogensaures Benzidin, C^HanO^-CuII^N,;

Nüdelchen (aus A.), F. 166° unter Zers. — Basisches Benzidinsalz, Ca,H aaO,9- (G uH uN ,), -j- 10H,O (durch Lösen des normalen Benzidinsalzes in h. W.), Nüdel­

chen (aus h. W.), F. 170—171° ohne Zers. — Chlorogensaures Strychnin, (Ca, HsbO,,),-59*

(C ,iH „0,N ,)3 -J- 2 H ,0 ; Priemen (aus A.), F. 235° unter ZerB. — Chlorogensaures bis zur Sirupdicke eingedampften F iltrat mittels ihres Zn-Salzes gewinnen. Die aus der Hiacetkaffeesäure, CISH „ 0 8 (Nüdelchen aus verd. A., F. 191—192°), durch

acetat liefert eine citronengelbe Fällung, Barytlsg. oder NH, Gelbfärbung der Lsg.

— Chinasäure, C,Hu O„, monokline Prismen (aus W.), F. 162°. A gN 03-Lsg. wird beim Erwärmen reduziert, HgCla-Lsg. nicht; mit Bleiessig entsteht weißes Präci- pitat. — (CjHjjO^jZn, weiße Krystalle (aus h. W. -f- A.). — (C7Hn 0 8),Ca -f- 10H,O,. Essigsäureanhydrid 5 g Chlorogensäure allmählich hinzu, läßt die farblose Lsg.

2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen u. gießt dann in die 10—20-fache Menge W ., so erhält man die Pentaacetylhemichlorogensäure, C,8HS30 ,4 ■= CI8H130 9(C3Hs0)s ; coffeinähnliche Nadeln (aus Bzl. und verd. A.), F. 180,5—181°; all. in Chlf., Phenol und Aceton, zll. in Ä., Eg., Bzl. etc. Bitterer Geschmack. (Die Benzoylierung der Chlorogensäure ergab keine kryBtallinischen Prodd.) Den Übergang der

Chlorogen-säure in HemichlorogenChlorogen-säure inter­ Grünfärbung. Pentacetylhemichlorogensäure gibt in alkoh. Lsg. mit Anilin pentace- iylhemichlorogensaures Anilin, C,8Hls0 9(C3H30),C8H,NHs, Nadeln, F. 142—143°.

Bei Darst. des chlorogensauren Kalicoffeins aus den ersten Perkolaten des Kaffees läßt sich durch Vermischen mit dem gleichen Volumen 96%ig. A. eine

Vf. konnte bei der Verarbeitung von Liberiakaffee aus den Mutterlaugen des ehlorogensauren Kalicoffeins nach vorheriger AbBcheidung oben genannter Pektin­

substanz noch eine neue krystallisierte Säure, die Coffalsäure, CMHsl0 16) isolieren;

farblose, rhombische Prismen (Mohr), F. 255° (aus verd. A.); swl. in h. W. und 96% ig- A., etwas leichter in h. verd. A., uni. in Bzl., Essigfither u. Xylol. Süßer Ge­

schmack. Mol.-Gew. (durch Titration) 706. — Ammoniakal. A gN 03-Lsg. und Fe h- LlNGsche Cu-Lsg. werden von einer verd. alkoh. Lsg. von coffalsaurem Na nicht reduziert, Bleiacetat -f- NH3 gibt weiße, CuSOt amorphe, grüne Fällung. Ag-Salz, Nädelchen. Die Unters, der Coffalsäure, die mit SS., Alkalien u. a. Isovaleriansäure abspaltet, wird fortgesetzt.

Zum Schluß erwähnt Vf., daß in den Liberiakaffeekohnen ein oxydasisches Fer­

ment vorkommt, das wahrscheinlich das Entstehen der Farbe dieser im frisch ge­

pflückten Zustande fast farblosen Kaffeesorte bewirkt. Diese Oxydase gibt mit dem chlorogensaurem Kalicoffein Färbung. — Vf. hat festgestellt, daß weder die Chlo- rogen- noch die Coffalsäure beim Erhitzen mit Eohrzucker u. Coffein den K a f f e e ­ g e r u c h (vgl. auch E. E r d m a n n , Ber. Dtsch. Chem. Ges. 35. 1846; C. 1 9 0 2 . II.

64) geben; die diesen Geruch bewirkende Verb. ist bisher nicht bekannt. Die Unters, wird fortgesetzt. (Bull, du Département de l’agricult. aux Indes Néerlandaises Nr. 15.

1907. 62 Seiten; L ie b ig s Ann. 3 5 8 . 327—48.) V o l l a n d .

G. Albo, Die Fermente und die Keimfähigkeit der Körner. ■ Die Keimkraft der Körner steht mit ihrem Diastasegehalt in nahem Zusammenhang in der Weise, daß Körner mit hoher Keimfähigkeit viel Diastase enthalten, während alte, keimschwache Samen auch nur geringes diastatisches Vermögen besitzen. In nicht mehr keim­

fähigen Körnern ist nur noch wenig oder gar keine Diastase mehr nachweisbar.

Im Ruhezustand der Körner ist ihr Diastasegehalt ein geringer. Keimfähigkeit u.

diastatisches Vermögen werden gleichzeitig durch mehrstündiges Erwärmen der Körner in 90° h. W. vernichtet. Bei 30—35° vorsichtig getrocknete Körner haben noch volle Keimkraft und unveränderten Diastasegehalt, wenn sie nicht mehr als 10—14% W. enthielten, u. bewahren beide Eigenschaften nur wenig abgeschwächt, wenn man sie einige Minuten bei 100° oder — 13° erhält. Einige Stunden in lau­

warmes W . von 25° eingelegte Körner keimen schneller und verzuckern Stärke rascher. Temperatur, Licht und chemische Regenzien wirken auf Keimkraft und diastatisches Vermögen im gleichen Sinne. Körner, welche keine Enzyme mehr enthalten und keine hervorbringen können, sind nicht keimfähig, auch wenn sie sonst keine irgendwie nachweisbare Veränderung erlitten haben. (Arch. Sc. phys.

et nat. Genève [4] 25. 45—52. 15/1. Univ. Messina.) Me is e n h e im e r. W ilh e lm F ig d o r, Über den Einfluß des Lichtes a u f die Keimung der Samen einiger Gesneriaceen. Durch Verss. des Vfs. ist festgestellt worden, daß die Samen verschiedener Gattungen der G e s n e r i a c e e n (Streptocarpusarten, Naegelia ama- bilis Decne., Saintpaulia ionantha Wendl. und Sinningia Regina) behufs Keimung des Lichtes unbedingt bedürfen. (Ber. Dtsch. Bot. Ges. 25. 582—85. 27/1. 1908.

[20/12. 1907.] Wien. Biolog. Versuchsanstalt.) VORLAND.

A lfred J . E w a rt, Die angebliche extracellulare Photosynthese von Kohlendioxyd durch Chlorophyll. Vff. kritisiert die Verss. von U s h e r u. P r i e s t l e y (Proc. Royal Soc. London 77. Serie B. 369—76. 7 8 . Serie B. 318—27; C. 1 9 0 6 . I. 1441; 1 9 0 6 . II. 1851) und weist eine Reihe von Ungenauigkeiten nach. Vf. hält den Nachweis noch nicht für erbracht, daß die B. von Formaldehyd in getöteten Zellen oder ex­

trahiertem Chlorophyll bei Einfluß des Lichtes von einer CO,-Zers. oder einer O- Bildung begleitet ist. (Proc. Royal Soc. London 8 0 . Serie B. 30—36. 4/2. 1908.)

Br a h m.

C. S. S h errin g to n , Strychnin und Iieflexbehinderung der Skelettmuskeln. Nach den Darlegungen des Vfs. ist der Beugungsreflex die Summe einer Reflexerregung (-[-) und einer Reflexhemmung (—). Der hemmende (—) Teil der Reflexbewegung zeigt sich an den Streckmuskeln. Eingabe von Strychnin ändert den Beugungsreflex derart, daß die hemmende Phase des Streckmuskels in eine erregende umgewandelt wird und so der des Beugungsmuskels gleicht. Chloroform u. Äthernarkose können dem Streckmuskel seine normale hemmende Funktion am Beugungsreflex zurück­

geben. (Journ. of Physiol. 86. 185—204. 29/11. 1907. Liverpool. Physiol. Lab.) Ab d e r h a l d e n. E lse R au b itsch ek , Erfahrungen über das Erepsin. Vf. kommt durch Ver- dauungsverss. an Peptonen und verschiedenen Eiweißarten unter Zugabe von ge­

trockneter, pulverisierter Darmschleimhaut zur Überzeugung, 'daß ein spezifisches Darmferment existiert, welches aus Albumosen Aminosäuren abspaltet, natives E i­

weiß hingegen nicht angreift. Das Ferm ent ist bereits in geringen Mengen wirksam und braucht zur maximalen Leistung ca. 6 Stunden, schwach alkal. Rk. u. Körper­

temperatur. Zusatz verschiedener, die Darmwand in vivo passierender Substanzen (Blut, Galle, CaCl3, NaaS04) bewirken weder Hemmung, noch Förderung der fermen­

tativen Wirksamkeit. (Ztschr. f. exper. Path. u. Ther. 4. 675—80. 21/12. 1907.

Prag. Pharinakol. Inst, der deutschen Univ.) Ab d e r h a l d e n. I v a r B an g , Pepsin und Chymosin. Erwiderung an Herrn J. W. A . Gewin.

Die Einwände G ew in s (cf. S. 477) sind nicht stichhaltig, und seine Verss. beweisen nicht, daß Parachymosin nicht ein vom Chymosin verschiedenes Enzym ist. (Ztschr.

f. physiol. Ch. 5 4 . 359—62. 28/1. 1908. [24/12. 1907.] Lund.) Ro n a.

E m il A b d e rh a ld e n und M arkus G uggenheim , Versuche über die Wirkungen der Tyrosinase aus Bussüla ddica a u f Tyrosin, tyrosinhaltige Polypeptide und einige andere Verbindungen unter verschiedenen Bedingungen. Beim 1-Tyrosin zeigte sich die Farbstoffbildung (Braun- und Schwarzfärbung) unter dem Einfluß der Oxydase unabhängig von der Gegenwart geringer Mengen (1/100-n.) verschiedener einbasischer Aminosäuren (Glykokoll, Sarkosin, Alanin, Valin, Leucin, Prolin, Serin, Isoserin, Phenylalanin), während die zweibasischen (Asparagin- u. Glutaminsäure) (in Vioo'n- Lsg.) eine durch ihren Säurecharakter bedingte Hemmung der OxydatioDswrkg.

zeigen, die bei größeren Konzentrationen (N-Lsg.) sich auch bei den einbasischen Monoaminosäuren geltend macht. In g leich erw eise wirken M in e r a ls ä u r e n u n d A lk a lie n auch in großer Verdünnung (Vioo‘n-) stark hemmend. Das in der N atur nicht nachgewiesene d-Tyrosin wird bedeutend langsamer angegriffen. Der Einfluß der Tyrosinase auf andere aromatische Aminosäuren zeigt sich in oxydativen Fär­

bungen bei Tryptophan und O xytryptophan, auch Homogentisin säure wird zu ge­

färbten Verbb. oxydiert, während Phenylalanin und Dijodtyrosin nicht verändert werden. Tyrosinhaltige Polypeptide werden alle durch die Oxydase intensiv gefärbt;

deren Halogenacylverbb. u. Glycyldijod-l-tyrosin werden nicht beeinflußt. Die Färbung bedingt keine Spaltung (Änderung des optischen Drehungsvermögens); sie wird durch Zusatz verschiedener Aminosäuren, namentlich durch Prolin, sehr stark be­

einflußt. Die grüne u. blaue Oxydationsfärbung beim Glycyl-l-tyrosiu ist beständig in saurer, unbeständig in alkalischer Lsg. u. wird beim Kochen mit Mineralsäuren nicht verändert. Ähnliches Verhalten, auch gegen Aminosäuren (Prolin) zeigen die bei der fermentativen Oxydation des Phenols auftretenden Färbungen, die auch durch Oxydation mit KaCraO, erhalten werden konnten, während es nicht gelang, durch Ozonisation wässeriger Tyrosin- u. Glycyl-l-tyrosinlsgg. ähnliche Färbungen, Wie durch das Ferment zu erzeugen.

Die oxydative Wrkg. der was. Tyrosinaselsg. nimmt beim Aufbewahren und

namentlich beim Schütteln sehr stark ab. Hefe- u. Pankreasferment zeigen ähnliche Empfindlichkeit gegen Schüttelversuche. (Ztschr. f. physiol. Ch. 54. 331—53. 28/1.

1908. [26/12. 1907.] Berlin. Chem. Inst.) A b d e rh a ld e n , W ales H. P a c k a rd , Die Wirkung der Kohlehydrate a u f die ^Resistenz gegen Sauerstoffmangel. Im Verfolg früherer Verss. (Amer. Journ. Physiol. 15. 30—41;

C. 1906. I. 1032) konnte Vf. feststellen, daß nach Injektion von Maltose, Glucose und Lävulose in das Peritoneum von F u n d u l u s h e t e r o c l i t i s eine erhöhte Re­

sistenz gegen Sauerstoffmangel erzielt wird. Diese einfachen Zucker scheinen als Depolarisatoren hei der protoplasmatischen Respiration zu wirken. Eine Abnahme der Resistenz, die hei Fundulusembryonen beobachtet wurde, scheint dadurch be­

dingt zu sein, daß die Kohlehydrate in den Eiern aufgespeichert werden. (Amer.

Journ. Physiol. 18. 164—80. 1/3. 1907. Woods Holl. Marine Biological Lab. und Biolog. Dop. des Bb a d l e y Polytechn. Inst. Peoria. Illinois.) Bb a h m.

F. S. L ocke und 0. R o se n h eim , Beiträge zur Physiologie des isolierten Herzens. Der Verbrauch von Glucose beim Säugetierherzmuskel. Auf Grund der Beobachtung Lockes (Journ. of Physiol. 18. 319 und 332), wonach Zusatz von Glucose zur Durchströmungsflüssigkeit (Rin g er s Lösung) einen günstigen Einfluß auf die Funktionen des überlebenden Herzens ausübt, suchen Vff. durch die Ver­

folgung des Schicksals der Glucose eine Aufklärung über ihre Wirkungsweise zu er­

halten. Zu diesem Zwecke wenden sie eine neue Durchströmungsmethode an , die eine automatische und kontinuierliche Durchströmung mit derselben RiNGEBschen Glucoselsg. (NaCl 0,9%, KCl 0,042%, CaCl, 0,024%, NaHC03 0,02%, Glucose bis zu 0,25%) gestattet. Dabei ergab sich, im Gegensatz zu Kontrollexperimenten ohne Herz, stets eine beträchtliche Abnahme (0,05 — 0,01 g) der zugesetzten Glucose.

Diese Abnahme des Glucosegehaltes konnte weder durch die B. von Disacchariden in der Durchströmungsfl., noch durch Glykogenspeicherung im durchströmten Herzen genügend erklärt werden. Auch die Annahme eines einfachen Gärungs­

prozesses ist nicht zulässig, da ein glykolytisches Ferment nicht nachgewiesen werden konnte; auch zeigt sich eine mit Fermentwrkg. unvereinbare Abhängigkeit der GlucoBeabnahme von der Gegenwart der Ca-, resp. der K-Ionen, die auch auf die Tätigkeit des überlebenden Herzens von wesentlichem Einfluß sind. Vff. glauben deshalb, daß das Verschwinden der Glucose an einen physiologischen Ernährungs­

vorgang gebunden ist, der in ähnlicherW eise wie im lebenden Organismus vor sich geht, und der in der A rt seines Verlaufes durch die Gegenwart von Ca- und K- Ionen beträchtlich beeinflußt wird. Einige Verss. zeigen, daß die CO.,-Entwicklung während der Durcbströmung im Zusammenhang mit dem Glueoseverbrauch steht.

Milchsäure konnte als Oxydationsprod. der verschwundenen Glucose nach der Durch­

strömung nicht nachgewiesen werden. (Journ. of Physiol. 36. 205—20. 31/12. 1907.

London. Physiol. Lab. King’B College.) Ab d e r h a l d e n. W. V öltz u. G. Y a k u w a , Über die Verwertung verschiedener Amidsubstanzen durch Carnivoren. (Vgl. Völtz, Pflü g er s Arch. d. Physiol. 112. 413; C. 1906. II.

142.) Nach den Verss. der Vff. an Hunden bewirkte die Aufnahme eines Amid­

gemisches (Asparagin, Ammoniumacetat, Acetamid, Glykokoll), des Ammoniumacetats, des Acetamids und des Glykokolls eine Erhöhung der Resorption der N haltigen Nährstoffe. Der N-Ansatz wurde nach der Aufnahme von Asparagin etwas ver­

ringert, resp. blieb durch die Asparaginzufuhr unbeeinflußt. Das Glykokoll ver­

mochte irgendwelchen deutlichen Einfluß auf die N-Bilanz nicht auszuüben; das Acetamid bewirkte einen erheblichen N-Ansatz, und einen noch höheren das Am­

moniumacetat. Der N-Ansatz bei der Verfütterung des Amidgemisches wurde von

dem Ammoniumacetat übertroffen. Demnach ist die Qualität der Amidsubstanzen von wesentlichem Einfluß auf den Stoffwechsel, und auch der Fleischfresser vermag seine N-Bilanzen unter ihrer W rkg. günstiger zu gestalten. Zum Schlüsse weisen Vff. einige Einwände von K. Fe ie d l ä n d e r (Landwirtschaftliche Versuchsstationen 1907. 283) als irrtümlich und haltlos zurück. (Pflü g er s Arch. d. Physiol. 121.

117—49. 22/1. Berlin. Zootechn. Inst, der Kgl. landwirtsch. Hochschule.) Ro n a. K olom an F a rk a s , Untersuchungen über den Einfluß des Tränkens und des Salzens des Futters a u f die Veränderungen des Körpergewichtes und a u f den Wasser­

gehalt der Organe. (Beitrag zur Frage der Fütterung und des Tränkens des Markt­

viehes.) Zur Beseitigung der beim Handel des Schlachtviehs nach Lebendgewicht durch das Füttern und Tränken vor dem W ägen entstehenden Differenzen stellte Vf. sehr ausgedehnte Versuchsreihen an. Es wurde die Gewichtsveränderung bei normaler einmaliger Fütterung und Tränkung, ferner die stündliche Gewichts­

zunahme bei übermäßigem Tränken, bei übermäßigem Tränken und gleichzeitiger NaCl-Gabe festgestellt. Auch der Einfluß des Durstens, des übermäßigen Tränkens mit gleichzeitiger NaCl-Fütterung auf das Gewicht und die chemische Zus. der ein­

zelnen Organe, insbesondere des Fleisches und das Schlachtgewicht wurde in den Kreis der Unteres, gezogen. Es zeigte sich, daß die stündliche Körpergewichts­

zunahme annähernd die gleiche ist einerlei, ob die Tiere nur gefüttert, ob sie ge­

füttert n. getränkt wurden, oder ob sie nebenbei vorher auch noch NaCl erhielten.

Die längere Zeit fortgesetzte Verabreichung großer Mengen NaCl neben Übertränken setzt den W ert des Fleisches erheblich herab. Das Übertränken allein übt auf den Wassergehalt der Organe keinen Einfluß aus. Der Grund für das Zustandekommen der aufschwemmenden Mast ist nach Ansicht des Vfs. nicht so sehr im großen Wassergehalt des Futters als vielmehr im gleichzeitigen Salzen zu suchen. Einzel­

heiten sind im Original einzusehen. (Landw. Jahrbb. 37. 51—105. 31/1. Budapest.

Kgl. Ungar. Tierphysiolog. Versuchsstation.) B b a h m . A rth u r S c h eu n e rt, Beiträge zur vergleichenden Physiologie der Verdauung.

I . Mitteilung. E ie Verdauung von Cricetus frumentarius. Als die wichtigsten E r­

gebnisse der Unteres, des Vfs. über die Verdauung des Hamsters sind die folgenden hervorzuheben. Der Hamsterspeichel enthält ein der Hauptmenge nach von der Parotis geliefertes, amylolytisches Enzym. Die Speicheldiastase des Hamsters wirkt am besten in neutraler Lsg.; l/io°/ooig- Milchsäure, Vioo %o'g- HCl beeinträchtigen, l°/00ig. Milchsäure, x/io °/ooig- HCl hemmen die Rk. Bei l % 0ig. u. 5 0/00>g- Sodalsg.

laufen geringe amylolytische Vorgänge noch ab. — Der Wassergehalt des Hamster­

mageninhaltes ist am niedrigsten im Vormagen, am höchsten im pylorischen Teil des Drüsenmagens. Abgesehen von den dicht am blinden Ende liegenden Inhalts­

mageninhaltes ist am niedrigsten im Vormagen, am höchsten im pylorischen Teil des Drüsenmagens. Abgesehen von den dicht am blinden Ende liegenden Inhalts­

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