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Stic Kvanfdtpflege im Kriege. I . S ümfct)tmtng, weither fidf feit wenig fa h re n i gefammtett ©anitatgmefen ber $eere unb in befonbere in ber §filfsleijtm tg fü r Bermunbc unb erfrant'te Krieger boitpgen hat, ift ein ga gewaltiger, B öttig neue ißrincipieit tarnen f)i

® ei tun8- S ie Humanität bedfte attgewopr JJ tgorändfie unb Schaben auf unb befiegte tn 3 ®atttPfe. @ie fanb aber auch i

b’ e ei" 3i3 itörfretd^en SDtittel unb SB ec fte W « praitiftge ©inrieptmtgen, bureg wetc bte K raft unb Setftungsfä^igteit ber Irm eett fi ben © taat tut Krieg „ „ b g vicbcn 3efteigcrt wit

® aä> bre; 8h^ tn “ flw W tarnen auf biefe

©ebiete bie Rumänen 93eftrebungen ber 9?eu3(

p m © urc^brn^. ®ine§tbeit§ erwarb fitp b

©runbfajs bie altgemeinfte Stnerfennung, bi We SJtitWiiiung ber ^riba ttjü lfe p r ÜSerpftegiti

«nb ^iilfS leiftm tg fü r ben erfranften nnb be tonnbeten ©otbaten überall bringenb notgwenb

fei, ja bag ge Dom Staate fetbft berbeigc3ogen unb benuf3t werben müffe; gleicfijeitig würbe aHfeitig ättgefianbett, bag ber iranfe ttnb btefgrte Krieger, fei er grettnb ober geinb, be§ internationalen

©dptjeS mtb iBeiftanbeS bebttrfe. S ic Surdj»

fügruttg biefer ©runbfä^e war bie Stufgabe ber

„ i n t e r n a t i o n a l e n Uebereinfunft über bie

«Pfiege im getbe »erwunbeter ttnb erlranltcr Krieger". — änberntgeiB fai) man ftd^ in allen Sirmeen ©nropa’S ben humanen gorbernngett ber Steu3eit gemäg genötgigt, in ganj anberer üBcife als früher fü r bie ©efnnbheitäöerhäitniffe be§ ©olbaten, fei e§ im grieben, fei e§ im Kriege 51t forgett; bte Siegterungett organifirten ba3 gefammte ©anitätöwefen ber §eere, um bem Staate eine ftets friegstttdjtige SJtannfchaft p erhalten; w ir erhielten ein oöllig neu ge»

ftaltete§ S R i l i t a r f a n i t ä t S w e f e n . — (Srtblid) brittenS mürben erft feit Kudern Bon ben Stedten bei ber Sehanblttng innerlich Kranler fowohl,

352 iptjijfiologie uiti) ätiebicin: ©ie Sranlettpftege im Stiege. I.

wie £>et ber SSttnbenbepanblung auf ©runb neu gewonnener ©rfaprungen sfßrtnctpien befolgt, unter bereu ©influß fid) fd;ttett eine wiffenfpaft»

lief) begrünbete t l i t ä r g e f unb£) e its p fle g e unb eine p ra ltifp wertpbolle S r ie g S p ir u r g ie . eittwidelteit.

V ö llig neu unb bon einer weittragenben, nie äitBor geapnten Sebeutung ift baS auf inter»

nationalem 2Bege georbnete ©pftem ber officiett aneriannten freiwilligen §ülfsleiftung unb ber Sieutralität fowopl alter berwitttbeteu unb er»

franiten firieger, als aucß ber benfetben §ülfe unb Sciftanb Seiftenben. Dpne 3weifel ift bie gbee, tuelc£;e biefem ©pfterne 31t ©runbe liegt, eine fo erhabene, unb bie SinSfüprung berfelben I)at fip nun fpo n fo fepr bewäprt, baß mir glauben, im golgenbctt etwas ttäper auf ipre g e fp ip tlip c ©tttwidelung cingepeit 31t müffen.

S ie ©efdßpte ber „©enfer Sonbention" ift eines ber wipHgften S lätter int © efpiptS bupe ber IpumanitätSbeftrebungen ber Sieu^eit.

©S wäprte lange, bebor man eittfcpen lernte, baß bie SMtlfe beS ©taateS n ip t auSreipe ju r genügenben Verpflegung ber bermunbeten unb erlranlten ©olbaten. S ie ^Regierungen felbft tbiefett gum großen S te ile bie bargebotene frei»

w illige § iilfe ab. S ie Sarnißer3igieit war ju m

©pweigen unb ju einer ganj befpräniten Sßätigleit berurtpeilt, wo man alle Slufmerlfant»

feit unb alle iträfte auf beit Stieg unb faft le b ig lip auf bie © pla gfertig leit ber im gelbe ftepenben Struppen Bermanbte.

iRop wäprettb ber galten erfteit §älfte itnfereS gaprßunberts bereiteten fiep beim 2luS»

brupe eines Krieges bie ^Regierungen wie bas V o ll nur in bürftiger VBeife auf ttßilberttng beS grensentofen ©tenbS bor, WelpeS für bie.Strmeen bie Slnftrengungen beS SebenS int gelbe unb bie © p ta p te n unausbleiblip im ©efolge paben.

© in wapreS S ilb ber ungemein fp rc d lip c n Buftänbe, in Welpen fitp bie Verwunbeten noip lange natp ben Stagen beS iiampfeS befanben, liefert uns beifpietsweife bie © pitbernng, Welpe 8i e t l , ber berüpmte ißrofeffor 31t £>atte, bon ber VerpflegnngSWeife ber in ber Völler»

ftplacpt bei S e ip jt g Verwunbeten bem üßinifter

©tpudm ann überfanbte. „ 2lu f bem SBege natp üeipjtg", fb berieptet er, „begegnete m ir ein ununterbroepener 3ug bon Verwunbeten, bie wie Salber auf ©cpubfarren, opne ©troppolfter, jufantmengefepteßtet lagen, unb eingetne ipre 3erfpoffenen ©lieber, bie niipt fRannt genug auf biefem engen gu prw erl patten, neben fiep per»

baumeln ließen. iRop an biefem Sage, ,alfo

feben bolle Sage ttap ber ewig benlwiirbigen V ö lte rfp ta p t, würben bie ÜRenfpen bom ©ptaißt»

fetbe eingebrapt, beren unberwüftlipeS Seben n ip t burip Verwunbungen, noep bn rp fßapt»

fröfte, nop bn rp fjuttger serftörbar war. g n Seipgig felbft fanb i(p gegen 30,000 berwitnbete unb franfe Srieger non allen ^Rationen. S ie jügellofefte ißpantafie ift n ip t im ©tanbe, ftp ein S ilb beS Jammers in fo grellen garben auSäuntalett, als i p eS pier in S B irflip le it bor m ir fap. SaS Panorama würbe felbft ber fräf»

tigfte SRenfp n ip t anäufpauett bermögen."

3feil jeipnete nun einjetne 3#ge beS grüßlipen

©entälbeS, baS fip itt bem bis baßin fpon bielfap pcimgefupten Seipgig feinen in folpen Singen erfahrenen Süden barbot. © r bellagte bie © ptaffpeit unb gnbolettj ber Vebölferung, bie folpen ©djreden pülf» unb ratploS wie geläpmt gegenüber ftanb. Sittein SReilfuptSlbpülfe in einer gang befonberen SScife. „fte lfeit ©ie nuferen Stäben", fo ru ft er 311m © plu ffe bem ttRinifter jn , „aber pelfett ©ie halb, benn eine jebe ber»

fäumte äßinute bleibt eilte V littfp n lb . Segen

© ie bop ein © p o d franfer V a fp fire n in bie Setten ber Suttquierfrauen itnb geben ©ie in jebeS ifranfengimmer einen Sofafen mit, ber fü r Slufreptßaltung ber © rbttung berantw ortlip iß.

$iefe SRaßreget, bie gewiß Sitft unb Siebe ju m Singe m a p t, fpe int pärter 31t fein, als ftc eS m ir liip t fl!" — Ser © p re i beS ©ntfepenS, ben biefe wenigen 3 ei!eit fo ettergifp aitsftoßcn, ber»

ßattte unter bem ©eräufpe beS ferneren Kriegs»

trubels unb beim Sonner ber Sanoneu.

SiS in bie neuere 3ett blieben biefe @r=

faprungen bergeffett. Siod) ber S r in t i r ie g geigte, baß bie eugtifpe unb bie frangöfifdpe 9iegierung bie Sepre früßerer 3 eit elt böllig un»

beiutpt gelaffen patten. S ie ©anitätSeinrip»

titngen ber bort lämpfenbett §ccre Waren pöpft mangelpaft, nam entlip biejenigen ber ©ng»

länber. 9Rap ber © p la p t an ber Sllma feplte eS benfetben an allen SranSportmitteln unb Sasaretpeinriptungcn für ipre 1600 meift fpw er Verwunbeten. Unb nop in ben ©pladUen bott Salailaba unb gnferm an Waren ße in biejer §in»

fip t nidp beffer berfepen fü r bie neu pin§nfontmen»

ben 4400 Verwunbeten. ÜRan bertnb leßtere in ber IRotp auf © p iffe unb tranSportirte fte nap bem SoSporuS, Wo fip © pitäler m it tlä g lip e n © inrip»

tungeit befanben. S ie iämpfcubenSruppen waren n ip t beffer bcrpflegt; unb fo traten ©pibemiett auf, in beren golge gange 91egimenter berfpwanbett.

©rft als bie V l'cffe ©ttglanbS bie lla g lip e n 3uftäitbc attfbedte unb baS englifpc V o ll bott

i p t j i j f t o l o g i e u n i) S W e b ic in : Sie S5tanieiti)f(ecie im Stiefle. I. 353

ISntrüftung feine PriBaUjülfe anbot, fchritt bie

^Regierung im ©Setteifer m it ber © tw tigieit ber Prioatleute p ernften unb untfaffenben iöcaß»

regeln, allen suBor aber glänjte burdf auf»

tpfernbeS ©Sirleit befannttid^SDliß fft ig ljt in g a le , bie fic§ m it 37 ©amen nach ber S tirn begab unb bann noch 50 anbere ©amen nach fidf 30g.

§ ie r geigte ftd) p m erften SRale, welchen (Srfolg bie prioaten Seiftungen namentlich §ur §erhei=

fübrung befferer Juftänbe in ber Sajarethocr»

pflegung unter ©enufntng ber regten SOlitteX Xiaben fönnen. ©emt fofort Berringerte ftdf bie bi§ baiiin ungemein große ©terblichfeit ber

©erpflegten.

Seiber Berabfäumte eS bie frangöftfe^e 9le»

giermtg, fid) biefe bebeutungSBotten Setircn beS grimlriegeS p Ohihe p madjen. 2Rit einer graufanttn © orglofigleit binfidjtlicb ber ipütfs»

m ittel für il/re ffiermunbeten begann ftc 4 Jat)re barnadt; ben fn r p n , aber blutigen S r i eg in I t a l i e n , ©alb erwiefen ftcfi bie ©anitätS*

einriditungen ihrer in Ita lie n einrüefenben Stnnee als hoch ft mangelhaft, ©ie älmbulaitcen hatten uidft mehr als ben bierten © h ^ t itjreS (StatS an Sterben, bie §auptlaprethe waren in granf*

reich prüdgelaffen. 2Ran hatte fid) auf ben P atriotism us unb bie §ülfe ber © arbinier oer»

laffen, aber biefe waren felbft nur ungenügenb auSgerüftet. J n foldjent 3uftanbe fä llig man bie is c h la c h t bei © o lf e r i n o . § ie r fämpfteit 300.000 SRann 15 ©titnben lang m it ber größten

©apferfeit um ben ©ieg. Sftebr als 40,000

©erwmtbete blieben auf bent ©djlachtfelbe unb ebenfo Biele granle berlangten in ben nächften

©agen Slnfnahme in bie Saprethe. (Sine ©or»

ftettung Bon ber ganzen gurdftbarteit ber nun folgenben (Sreigniffe als fo lg e n ber U n plä n g lid j*

ie itb e r officiellen § itlfS m itte l erhalten w ir bttrd) folgenben ©eric£)t eines gachmannS; er fag t:

„® ie grenjcnlofefte ©erwirrung h?rrfchte auf bent ©chlachtfelbe unb in beffen nädjfter Um»

ge ung. SOitt ber unfäglidhfteit 2Rühe würben nnn” ^ nat^ ©erwmtbete nadf ©reScia, 10.000 nach (Sremona gefdiafft. aber noch am fechSten ^ a g e tnaven nicht alle ©erwunbete unter*

gebracht. U n phlige Berblnteten unb oerfdjmach*

leten auf bem @<hlachtfelbe, währenb beS ©ranS»

Portes, tu ben ©traßen ber ©örfer unb ©täbte.

« s fehlte an Sräften, bie hütflos ©aliegenben aufpfndhen unb fie in bie nächften © rte p trausporttreu, eS fehlte au §äubeit, ben burften*

ben Sippen nur bie erfte unb nothwenbigfte Sahung, baS G affer, p bringen. Unb als fbäter bie fäiüfSmittel jeber a r t Bon allen ©eiten

SeaänäunaSblätter. ®ti. VL €>Eft

°-her gefenbet würben, fehlte eS an jpelfern, fte in geeigneter ©Seife p Berwenben. © ie ©eBöt»

fernng tijat alles unb faft noch mehr, als in ihren Kräften ftanb. SSieXe §unberte Bon E io it*

äugten unb ©aufenbe Bon SOiättnern unb grauen aus allen Staffen ber ©cfeltfchaft bemühten ftd) raftloS, ber eutfehtidjftcn 91otX) p fteuern. aber baS (Sleitb überftieg alte ©rennen!"

©och ans biefera (ShaoS Bon unfägtichem Jammer unb (Slenb ift ein SBerf entfproffen, welches fich in feinen anfängen fchott trefflich bewährte unb baS auch noch fernerhin bie fdfönften grßcfite tragen wirb. (Sin ©eitfer ©firger, § e n r i

© u n a n t , war unter ben ntenfdfenfreunblichen

§elfern. (Sr hat bie grauenhaften Quftäitbe beS

©dflachtfelbeS in feiner ©¿hrift „Un souvenir de S o lfe rin o “ m it fo berebten ©Sorten gefd^iltocut unb fo energifdf für aXlfeitigc ©etheiligung an beit geeigneten SJtaßregeln p r abffütfe gewirft, baß er hierm it bett anftoß gab jit r (Sntftehung ber © e n f e r © e r e in e unb ber t n t e r n a t io * n a le n © c it f e r g o n B e n tio n . 3 « ©eutfeh»

lanb hatte man allerbingS fd)on ertannt, wie werthBott bie umfaffenbe Setheiltgung ber prioat»

hülfe fü r bie ©erwunbetenpflege if t ; hier hatte ber Drben ber 3 ° h a n n i t e r r i t t e r fort unb fort m it ©ruft unb ©efchid in aufopfernber SBeife bie aufgaben biefeS fchöneit ©erufeS als DrbenSpflidjt auf fich genommen, aber auch bürgerliche greife unb ©ereine wirften namentlich im f< h le S w ig * h o Ifte in fc h e n griege 31t glei*

chcn 3wecfen bödfft fegenSreid;. a lle in eS fehlte nod) an ber rechten D rg a itifa tio n , bie man ber

©efammtheit folcher nationalen ©ereine geben muß. Uns waren in biefer £>iiifid;t bie Olorb»

a m e r ü a n e r Boraugefchritten, welche in ihrem Bierjährigen ©ürgerfriege bnreh gefd^icEtc ©e*

nutpng ber ebenfo auSgebehnten, wie gut ge*

regelten prioatf)iiife wahrhaft ©roßartigeS auf bem ©ebiete ber Sbiilitärlranleitpflege leifteten.

Unferen ©erhältniffen gemäß wirb bie @lte*

bentitg beS©ereinSwefenS freilich einejtnbere fein raüffen.

a ls im Sahre l 866 ber beutfdhe grieg be*

gamt, fah © raf © to lb e r g * ä ö e r n ig e r o b e , ber ©elegirte ber Joh an nite r, wie nöthig eS fei, ber 3erfplitterung Borjubeugen. ©ein unb beS p r i it g e n g a r l Bon P r e u ß e n , §erren*

meifterS beS JohanttiterorbenS, Bom 15. SÄai batirter a u frn f war Bom beften ©rfolg gefrönt.

®ie ©eBöllernng tra t jnfammen unb oor altem ftellten bie Johanniter ihre Sienfte 3ur ©er»

fügnng. ©ie Käufer biefeS DrbenS würben leer gemadjt unb 700 ©etteu in ihnen anfgeftellt.

23

354 9 3 f ji) f io io g ie u n b a J Z e b ic itt: 2)ie Äranlenpfiege im Kriege. I.

©c^on am 1. Q uitt ftanbeit 125 OrbenSgenoffeit p ©ebote, Welche Sommiffionen übernahmen, außerbem fonnte mau btc Kräfte gaijirctc^er S tafoniffinnen unb Siafonen benutzen. Surclj perfönliche Stuf Opferung g lä tte n Bor Sittern einige SRänner m it attabligen ÜRarnen, naetcfje jenem Drben angehörten unb auf ben bötjmifdjen

©chtachtfelbern ihrer Sebife „P ro fide“ eingebent waren. Sabei Ratten bie §ütfSbereine beS Sö=

nigreic^S fßreußen bis p n t Oftober 1866 an

©etb bie Summe Bon 510,000 £ Ijtr. gefammett, mährenb fie SRateriat p SSerpftegungSpecfen über eine iDtiltion an Sßertf) geliefert erhielten, g ü r Saprethpecfe mürben Bon biefen fprißat»

Bereinen 400,000 £ ^ ir . berwenbet, außerbem über 130,000 giafdjen SBein unb biete anbere Erfrifchungen. S ie grauen wetteiferten m it ben SRännern. Stetjniidje Vereine wie in Preußen beftanbett unb wirtten in Oefierreid; unb in ben anberen Staaten Seutfd)lanbS. M e in ihre Z\<x=

tigteit war feine gemeinfame. iRirgenbS fonnte man ben rechten Stnfdjtuß unb 3 ufammen»

bang finben.

®aß w ir jebod) nunmehr eine pedm äßige

©tieberung auf © rutib ber ©enfer iionnention fdjon gefunben haben, beweifen bie im jetzigen Stiege getroffenen SRaßregetn, um bie noch immer recpt traurigen, auf ben böhtnifcben Scf)ia<ht=

fetbern beS gahreS 1866 gemadften (Erfahrungen p Bermeiben. S ie 33eobachtnngen über bie U np»

tängtichfeit mancher §ütfSm ittet ber in SSöhmen fämpfenben §eere Werben nun rafd) unb weife benutzt, ber 3 erfptiiterung ber Shätigfeit ber iPriBathütfe w irb je^t mehr ais bisher borge»

beugt nnb bie traurigen ¿Juftänbe, wie fie Kann»

borf in feiner S chrift „Unter bem rothen t r e u p fo treffenb befchreibt, unb bie ju m Sheit burd) bie Siidhtbetheitignng OefterreichS an ber ©enfer Sonbention herbeigeführt worben waren, werben bei fünftigen Kriegen pifchen cibilijtrten SSötfern faum wieber borfommen. Stttgemein anerfannt ift nunmehr, baß bie iß r in a t h ü lf e erft b a n n e in e n ben S ln ftr e n g u n g e n u n b O p f e r n e n tfp re c h e n b e it E r f o t g e r j i e t t , w e n n fie S W cdm ä ß ig o rg a n i f i r t i f t , w e n n fie fe r n e r ¡ u r a m tlic h e n S r a n f e n p fle g e in e in g e e ig n e te s S 3 e rf)ä ltn iß t r i t t u n b w e n n fie fc h tie ß lid ) f d jo n im g r ie b e n b o r b e r e it e t w ir b .

@S waren pnäctift bie ^Regierungen bon p ö l f Staaten Suropa’s, weiche am 22. SCuguft be§ gahreS 1864 in © e n f pfam m entraten unb bie bort Bereinbarten Strtifet ber S o n B e n tio n burch ihre SSebottmächtigten unterzeichnen ließen.

Siefe Strtifet bitbeten bie SSafiS fü r bie bann immer weiter berbottfommneten internationalen SBeftimmungen über bie fßftege ber im gelbe bermunbeten unb erfranften Srieger. Einige noch anfangs unftar gefaßte ißunfte ber ur»

fprünglichen gehn Strtifet würben burch fpätere Erläuterungen unb 3 ufö^e abgeänbert unb er»

weitert. Stach unb nach traten benn auch alte übrigen ^Regierungen ber Sonoention bei, um an ber Einführung unb SSerbottfontmnung beS fchönen, humanen SBerfeS fich p betf>eiligen.

g m Stttgemeinen würbe feftgeftettt, baß man fowoht ben bcrwunbeten unb erfranften Sotba»

ten, als auch baS ihn Berpftegenbe ffSerfonat, bie Stmbutance unb bas gelbiapretf), fowie bas gan^e p feiner fpftege bienenbe SRateriat als neutral betrachten müffe. fe rn e r würbe burch bie itonbention beftimmt, baß in jebem Sanbe bie Eßrioatperfonen, weiche ben erfranften unb bermunbeten Stiegern ihre §ütfe unb ißftege pmenben motten, in nationalen SSereinen p » fammentreten fotten, bie bann wieber in £aupt»

unb S3epfSbereine gerfalten unb fd;ott im Trieben burd) Stnfernen Bon SBärtern unb SSärterinnen, Sranfenträgern, Stnfcbaffen Bon SranSport», Sa»

pretp» unb SSerbanbmittetn jc. bie im Kriege p entwicfelnbeShütigfeit Borbereiten. Schließlich würbe befchtoffen, baß bieinbenberfchiebenenSän»

bent beftehenben SSereinepntStuStaufch ber Erfah»

rangen unb p r SBerabrebung gemeinfamer SRaß»

regeln bon 3 eit p 3 eit p internationalen Kon»

greffen pfammentreten fotten. SaS rothe S reuj im Weißen gelb würbe atsSSereinSjeichen gewählt.

Sergteichen in t e r n a t i o n a le S o n g r e ffe fanben benn in ber S tp * 1867 p fßaris, 1868- p ©enf nnb 1869 in SSertin ftatt. § ie r würben bie Strtifet weiter anSgeführt, namentlich m it 9tüdficf)t auf bie mamtichfachen Sebenfen unb E inw ürfe, Welche man Bon mititärifd)er Seite mitunter nicht ganz ohne ©runb erhob. S ie ibeate Stufgabe mußte eben erft praftifch erprobt unb ben SSerhättniffen angepaßt werben. SaS gat)r 1866 hatte hierzu bie befte ©etegenheit gegeben, öiamenttich Würben im jja fire 1867 mehre neue, wefentiid) praftifche ©efichtspunfte aufgenommen. S a ljin gehört bie Seftimmnug, baß bie ben SSerwunbeten hetfeuben fperfonen (Sterjte, Sranfenwärter ec.), wenn fie in geinbeS

^a n b falten, ihre gunftioneit im Sapreth ober in ber Stmbutance ununterbrochen fortfejjen unb, obwohl unter Stutorität beS geinbeS ftepenb, ihren boiten ©ehatt behalten. SaS ©efunbhehS»

perfonat wirb nicht feftgeßaiten über bie 3 eit hinaus, welche bie §ülfe ber SSerwunbeten er»

5p i ) l ) f i o t 0 3 ie u n i) S D le iiic in : Sie Sranfetipfietje im Striege. I. 355

forbert; ber Höcßftforamanbirenbe ber ftegretd^en Slrmeen Beftimmt, wenn biefeS ißerfonal gurüd»

treten fann; oerftößt eS aber gegen bie fßflicßten, io finben bie ÄriegSgefeße Hnwenbung. 21ußer=

bern wnrben im jjaßre 1867 bie freiwillige Sranfenpflege nnb ii)re Organe, fowie befonberS ißre fRepräfentanten nnb Selegirteit auSbrücfücß n tit ben Hauptquartieren ber Sommanbanten in birette Serbinbung gefegt, fe rn e r erhielt bie Herangießung ber Einwoßner gum §ü(fSWeri feftere fo rm e n , bie fRüdfenbung ber SSerwun»

beten fieHte man auf afigemeinere ©ritnblagen, man bebnte bie itieutralitätSabgeic^en audß auf SiRaterialienbepötS aus, befdjränfte jebocß baS fra g e n ber Strmbinbe m it bern internationalen Qeiäßen lebiglicß auf bie wirilicß S3erecßtigten.

©cßließticß betonte man bie Staffiert über bie

©cßlacßtfelber unb bie Seftattung ber Seicßen, and) fam man baßin überein, baß fiin ftig jeber HeereSangeßörige m it einem gleichmäßigen Qeicßen berfeßen werben foß, weldjeS ju r geftfteßung feiner fybentität geeignet ift.

Siefe äSefcßtüffe beS gaßreS 1867 waren benn bon größtem Einfluß auf bie gebeißließe Entw idlung beS gangen SerleS. gnSbefonbere ift feitbem in S e u tfc ß la n b baS SBerßältniß ber fjMbatbereine gu ben Staatsgewalten unb gum Heere, fowie gu anbereu HülfSnereinen, wie ben fyoßanniterrittern, aufs günftigfte geregelt Worben. Sffiir Begeicßnen gunäcßft, Worin bie Sßätigfeit ber internationalen HülfSbereine bor»

gugsweife befteßt, unb bann, wie fiefieß inSeutfcß»

tanb nunmeßr organifirt ßaben.

S ie nationalen Eentrallomite'S bitten ben SRittelpnuit ber in jebem Staate befteßenben ober nocß gufammentretenben HülfSbereine. Qn ffriegsgeiten ift bie Hauptaufgabe berfelben bie äRitwirfung bei ber Verpflegung ber Sranien unb SSerwunbeten in ben Sagaretßen. §iergu entfielt bie befte ©elegenßcit bureß baS S ra n » ie n g e r f tr e u u n g s f p f t e m , welkes franfe Srie»

ger Oom grtegsfebaupia^ naeß entfernten ®e»

9™ en unb liier baS äRitgefiißl unb bie it itje tlig u n g ber Vebölierung an ber pflege ber ÄranJen lebhaft in Slnfprucß nimmt. M e in nur tu üefcfyränftem @r abe toirb bie p e r fö n * ließe W c£tt Stuweubung finbeu iönnen, benn nur gut gefaulte Sßärter unb S ärterinnen leiften Wirfiicß fRußen.^ Semnacß ift es Aufgabe ber ibereine, feßon in griebenSgeiten gute Sranlen»

Pfleger naeß 2irt ber S ialonifftnnen unb ber erft neuerlich gebitbeten „ g e I b b i a 1 o n e n " in Ätinifen anternen gu laffen unb ben Sriegsiagaretßen gur

® f§pofition gu ftetten.

S ie Vereine fönnen ferner feibftftänbig Sa»

garetße errieten unb biefelben m it ben nötßigen SRequifiten auSftatten; ja fclbft tßribatperfonen Iönnen ißftegeflationen etabliren unb StefonbaleS»

centen aufneßmen. Siefe 3trt ber HülfSleiftmtg muß nor ätllem im engften Stnfcßtuß an bie SDtilitärbeßörben, inSbefonbere an bie Slrtnee»

lagaretßfcmmiffiott geübt werben, benn letztere muß fieß bie ©arantie ber jwedntäßigen Ein»

riößtung unb bie Sontroie norbeßaitett, um baS Sagaretß bann in eigene Verwaltung neßrnen gu fönnen.

gerner werben bie Sofatbereine für Er«

frifeßung norbeipaffirenber ilranfen unb Verwun»

beten forgen bfirfen, inbem fie fidß ßiergn ber näcßften Etappenfommanbantur gur Verfügung ftellen. SCucß überneßmen bie Vereine bie Unter»

fiüßung ber IRelonbaleScenten, Krüppel uub gnnaliben.

g ü r ben Sienft auf bern ©cßlacßtfelbe ift bie Sßilbung eines gut auSgerüfteten EorpS fr e i»

w i l l i g e r H e lfe r non großem SBertß. ©leidßfam militäriföß einepercirt wirb biefeS EorpS unter bem Sommanbo ber ^oßanniterritter in ber

©eßlaeßt bie SSerwunbeten famraeln, erqititfen, in Spitaler bringen, bie ©terbenben tröften, Aufträge non ißnen anneßraen unb bie ÜDiarfen

©eßlaeßt bie SSerwunbeten famraeln, erqititfen, in Spitaler bringen, bie ©terbenben tröften, Aufträge non ißnen anneßraen unb bie ÜDiarfen

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