W ir b rin g e n in dem F o lg e n d e n ein en A uszug aus d e r R e d e des A b g e o rd n e te n M a c c o , w elche derselb e b e i d e r z w e ite n B e ra tu n g d es d ie sjä h rig e n E ise n b a h n e ta ts im A b g e o rd n e te n h a u se g e h a lte n h at. D e r A uszug is t e r g ä n z t d u rch das Z a h le n m a te ria l, w elches den A u sfü h ru n g en zu g ru n d e g e le g e n h a t un d den L ese rn erm ö g lich t, sich ein e ig en e s B ild von den b e sp ro c h en e n F ra g e n zu m achen. E b en so sin d e in ig e n e u e re Z ah len , w elch e in zw isch en v erö ffe n tlic h t w u rd e n , b e i
g efü g t.
D e r V o rtra g e n d e b e sp ra c h zu n ä c h st die An
tr ä g e ü b e r den s tä rk e re n A usb au des p reu ß isc h en E ise n b ah n n e tze s, die d e r B u d g e tk o m m issio n zu
g ew ie se n w aren . Z u r B e d ü rfn isfra g e , so w e it die-
j
selbe d u rch d ie in n e re n V erh ältn isse P re u ß e n s b e d in g t ist, w u rd e die a llg em ein e E n tw ic k lu n g d e r V e rh ä ltn isse in P re u ß e n e in e r B e u rte ilu n g u n te rz o g e n , un d is t dazu fo lg en d es an z u fü h re n :
P re u ß e n h a tte an E in w o h n ern im J a h re 1885 ... 28 318 470 Seelen 1890... ... 29 955 281 „ 1900 ... 34 472 509 „
H ie rn a c h h a t sich die B e v ö lk e ru n g von 1885 bis 1900 um 21,7% gehoben. In n e rh a lb dieses Z eitra u m s h a t d ieselb e sich a b e r von 1885 bis 1890 um 5,7 % o d e r f. d. J a h r um 1,1 % v e rm e h rt.
D ag e g e n h a t diese V erm e h ru n g von 1890 a u f 1900 15,1 % o d e r f. d. J a h r 1,5 °/o b e tra g e n . D iesen T a t
sach en en tsp re c h e n auch die A n g ab e n d e r S ta tis tik , n ac h d en e n vom J a h re 1871 b is 1880 die j ä h r liche V erm e h ru n g 271068 S eelen, 1891 b is 1900 451514 S eelen und in n e rh a lb d ieses Z e itra u m s von 1895 bis 1900 523 595 S eelen b e tra g e n h at. E s g e h t h ie ra u s h erv o r, d a ß diese V e rm e h ru n g in dem le tz tg e n a n n te n Z e itra u m jä h rlic h n ah e zu das D o p p e lte d e rje n ig e n aus den J a h re n 1871 b is 1880 b e tra g e n hat.
V e r g l e ic h t m a n m it d ie s e r E n t w ic k l u n g d e r B e v ö lk e r u n g d ie j e n ig e d e s p r e u ß is c h e n E is e n b a h n n e t z e s a u f G ru n d d e s s t a t is t is c h e n J a h r b u c h s fü r d e n P r e u ß is c h e n S t a a t , so e r g e b e n s ic h d ie f o l g e n d e n Z a h le n :
D as n ac h dem G ese tz von 1838 e rb a u te preu
ß isc h e E ise n b a h n n e tz h a tte eine L än g e im Jahre 1870 von . . . . 11523 km
„ 1880 „ . . . . 20348 „
„ 1885 ... 23 635 „
„ 1890 26 349 „
„ „ 1895 „ . . . . 28761 „
„ ., 1900 „ . . . . 33014 „ D asselb e b e s ta n d n ac h dem E ig e n tu m aus
S t a a t s b a h n u n P r i v a t b a h n e n
1870 . . 3 505,7 km 8 017,3 km 1880 . . 11455,3 „ 8 993,0 „ 1890 . . . 24 903,4 ., 1456,0 „ 1900 . . . 30 683,0 ,, 2 331,0 „ S e it 1880 sin d an P riv a tb a h n e n in Preußen k o n z e ssio n ie rt 85 L in ie n m it e in e r L ä n g e von 2231,7 km u n d einem K a p ita l von 151 296 231 J
l-D ie d u rc h sc h n ittlic h e V erm e h ru n g d e r Eisen
bahn f. d. J a h r h a t b e tra g e n :
von 1860 bis 1870 ... 435,4 km
„ 1870 „ 1880... 882,5 „
„ 1880 „ 1885 ... 657,5 „ ., 1885 ., 1890 ... 542,8 „
„ 1890 „ 1895... 482,2 „
„ 1895 „ 1900 . . . 850,8 „ N ach den A n g ab en * des H e rrn M inisters der öffentlichen A rb e ite n sin d an n euen B ahnen er
öffnet im J a h re
1900 . ... 428 km 1901 ... 552 „ 1902 ... 498 „
* Diese Angaben betreffen allerdings nur die preußischen Staatsbahnen, sie dürften aber bei den heutigen Verhältnissen wenig von dem Gesamtresultat ab weichen. Es kann hierbei nicht unberücksichtig bleiben,.daß der Preußische Staat in den letzten Jahren wesentliche Beiträge zu dem Bau von Kleinbahnen ge geben hat. W enn dieselben auch den Normalbahnen nicht gleichgestellt werden können, so haben sie inuner- hin einen Anteil an der Entwicklung der wirtschaft
lich schwächeren Gegenden gehabt und sind wich lg als Zubringer zu den Vollbahnen.. Ausgeführt wur e seit 1890 in Preußen durch Bau 267,5 km neue \ o bahnlinien; der Rest der Vermehrung des Vollbahnnetzes sind Verbiudungs-, Umgehnngs-, kleinere Ergänzung bahnen und in Vollbahnen u m g e w a n d e l t e Nebenbaüne
1. April 1905. D ie p reu ß isch en Eisenbahnen. Stahl und Eisen. 427 N ach dem n e u e ste n B e trie b s b e ric h t (1903) ist
die V erm e h ru n g des p reu ß isc h en E ise n b a h n n e tz e s in dem B e ric h tsja h r an V ollbahnen n u r 308 km, also ganz w e se n tlic h g e r in g e r als in den früheren Ja h re n , w äh re n d z. B. in den V e re in ig te n S ta a te n in dem selben J a h r e die n eu erö ffn eten B ahnen die hohe S um m e von 8425 km e rre ic h t haben.
Das V e rh ä ltn is d e r N eb en b ah n en zu Voll- balinen w a r im J a h r e 1902 n ac h dem B e rich t d er E ise n b a lin v e rw a ltu n g :
1. fü r das g a n z e p reu ß isc h e S ta a ts b a h n n e tz : N ebenbahnen... 36,37 % H a u p tb a h n e n ... 63,63 „ 2. fü r d ie ein ze ln en P r o v in z e n :
Ostpreußen . . . . 70,0 % S a c h s e n ...27,5 % Westpreußen . . . 56,0 „ Schleswig-Holstein 35,4 „ Brandenburg . . . 20,5 „ H a n n o v e r...34,5 „ P o m m ern ... 54,4 „ W e stfa le n ...27,3 „ P o s e n ... 50,0 „ Hessen-Nassau . . 35,6 „ S c h le sie n ... 20,0 „ Rheinprovinz . . . 34,4 .,
Die östlichen Die westlichen
Provinzen im Provinzen im
ganzen . . . 52,3 % ganzen . . . . 31,9 °/o D ie V erzin su n g des u rsp rü n g lich e n A n lag e
kapitals :h at sich von 4 ,9 % im J a h re 1891 a u f 7,3u/o im J a h re 1903 geh o b en .
Die A nzahl d e r G ü te rto n n e n k ilo m e te r is t von 1860 bis 1890 von 925 M illionen a u f 16 376 Millionen und im J a h re 1900 a u f 27 434 M illionen g estie g en .
Die d u rc h sc h n ittlic h e jä h rlic h e V erm eh ru n g an g efahrenen T o n n e n k ilo m e te rn h a t b e tra g e n :
1860 bis 1870 ... 311 871 100 1870 „ 1880 ... 525 908 900 1880 „ 1890 ... 707 304 400 1890 „ 1900 ... 1 105 769 900 Aus diesen Z ahlen d ü r fte h erv o rg eh e n , daß die p ro zen tu ale V erm e h ru n g des G ü terv e rk e h rs eine viel s tä rk e r e g ew e sen ist, als d ie jen ig e d er Bahnlängen. E s k ann a lle rd in g s h ie ra u s zunächst nur auf eine w ese n tlic h e S te ig e ru n g d e r L e istu n g e n der Bahnen g eschlossen w erd en . W ie w e it d ie
selben in vielen F ä lle n an d e r G renze d e r Mög
lichkeit an g ek o m m en sind, ist sch w er zu b e urteilen.
'V on 1885 bis 1902 h a t sieh das p reu ß isc h e Eisenbahnnetz nach dem G ese tz von 1838 in den einzelnen P ro v in z e n des P re u ß isc h e n S ta a te s seh r verschieden e n tw ic k e lt. D ie V erm e h ru n g sc h w a n k t für 100 qkm zw isch en 12 un d 76,4% . D iese V er
mehrung is t v o rw ie g e n d dem ö stlich en T eile reußens zu g u te gekom m en. W ird die E ntw ick- uug des E ise n b a h n n e tz e s a u f 10000 E in w o h n er ausgerechnet, so findet sich, d a ß durch die s te i
fende B e v ö lk e ru n g im rh e in isc h -w e stfä lisc h e n uhrrevier sow ie in d e r rec h tsrh e in isc h e n R hein- provinz eine V erm in d e ru n g e in g e tre te n ist, die lm Westfälischen R e v ie r b is zu 37,4% g e h t. In en übrigen B e zirk e n sc h w a n k t die V erm eh ru n g zwischen 3,8 und 58,8% . S ie kom m t auch h ie r wieder v o rw ieg en d dem O sten zugute.
W ie d ie A u sd eh n u n g des E ise n b ah n n e tze s au f d ie E n tw ic k lu n g des G üteru m sch lag es e in g e w irk t hat, z e ig t sich bei einem V ergleich d e r in d en selb en P ro v in z e n und in dem selben Z eitrau m a u f den B ahnen g e fa h re n e n G üterto n n en . A uf das K ilo m e te r E ise n b ah n b ere c h n e t, e r g ib t sich dabei ein e V erm eh ru n g , w elch e zw ischen 18 und 101 % schw ankt. H ie r e n tfä llt n a tu rg e m ä ß d e r L öw en
an teil a u f die w estlic h en P ro v in z en . W ird die V erm e h ru n g an G ü terto n n e n a u f 1000 E in w o h n er au sg e re c h n e t, so sc h w a n k t d ieselbe zw ischen 23 und 250 %. H ie r stellen sich d ie g rü ß te n Z ahlen in den ö stlich e n P ro v in z e n ein, ein B ew eis, daß d ie E n tw ic k lu n g d ie ser P ro v in z e n durch den E ise n b a h n b a u g an z erh e b lic h g e f ö rd e rt und vo rau s
sichtlich auch noch w e ite r e n tw ic k e lt w erd en kan n . Zum Schlüsse dieses T e ile s b e m e rk te d er R e d n e r allg em ein :
„Im ganzen ergibt sich aus den Verhandlungen, soweit es sich um die preußischen Verhältnisse han
delt, daß die Entwicklung des Bahnnetzes in Preußen eine unregelmäßige gewesen ist, und daß sie nicht im Verhältnis zur Entwicklung der Bevölkerung, zur wirt
schaftlichen Entwicklung des Landes, zur finanziellen Leistungsfähigkeit und zur Rentabilität der Bahn selbst steht. Wenn man, um ein richtiges Bild zu bekommen, die Entwicklung unseres Bahnnetzes im Verhältnis zu anderen Ländern betrachtet, die mit uns auf dem W elt
markt konkurrieren, so stellt sich weiter heraus, daß die Entwicklung des preußischen Eisenbahnnetzes sich im Verhältnis zu anderen Ländern auf einer mittleren Linie gehalten bat, daß aber der fast einseitige Aus
bau durch Nebenbahnen seit 1890 einer günstigen Be
urteilung der gesamten Entwicklung einen gewissen Abbruch tut, und daß die Vermehrung der Bevölkerung in den letzten 14 Jahren, der Gütererzeugung und des Gütertransports eine wesentlich stärkere als die unseres Eisenbahnnetzes gewesen ist. Diesen Ausführungen ist in der Kommission nicht widersprochen worden.
Es ist weiter in der Kommission hingewiesen worden auf die ganz bedeutende Aufschließung der Bodenschätze in Preußen in den letzten 10 Jahren, die die Erwartung rechtfertigt, daß die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes bei einem rascheren Auf
schluß eine bedeutend bessere sein könnte. Es wurde dann in der Kommission betont, es sei dringend wünschenswert, daß die einmal beschlossenen Bahnen mit einer größeren Beschleunigung zur Ausführung gebracht würden. Es wurde dabei ausdrücklich er
wähnt, daß es ebenso wünschenswert wäre, daß die
jenigen Gegenden, die an sich wirtschaftlich schwächer wären, beim Bau der Bahnen nicht in gleichem Maß
stab belastet werden, sondern daß der Staat hier mehr entgegenkommen müsse, um eine raschere Ausführung zu ermöglichen.“
R e d n e r b e h a n d e lt alsdann die E n tw ic k lu n g des P erso n en v e rk e h rs. D ie n ac h fo lg en d e T ab elle g ib t eine Z u sam m en stellu n g d er g efa h re n en P e r so n e n k ilo m e ter und die d u rch sch n ittlich en E in nahm en aus denselben.
J a h r G e f a h r e n e
P e n i o n e n k l l o m e l e r
K in n a h m e f. d . P e r s o n e n
k i lo m e te r
1891 7 876 475 771 2,93 Pfg.
1892 . . . . . 7 894 746 300 2,90 „ 1893 . . . . . 8 466 516 270 2,85 , 1894 . . . . . 8 585 956 495 2,83 „
1895 9 439 556 940 2,81 „
1896 . . . . . 10 333 362 094 2,72 „
428 Stahl and EiBen. D ie p re u ß isch e n Eisenhahnen. 25. Jahrg. Nr. 7.
n r . E i n n a h m e
J«l.r l'er.onenkilometer Ger“'l"'nc . f. d. Pewoncu-klIometcr 1897 ... 11 390 524 060 2,71 Pfg.
1898 ... 12 349 345 151 2,67 „ 1899 ... 13 044 364 510 2,65 ., 1900 ... ‘ 14 025 022 786 2,64 „ 1901 . . . . 14409058444 2,57 „ 1902 . . . . 15 009 953 498 2,52 „ 1903 . . . . 16 145 378 2 37 2,51 „ 1891 bis 1903 . + 104,98 % — 14,33 “/»
A us d ie se r T ab e lle e r g ib t sich d ie in te re s s a n te T a tsa c h e , d a ß s e it dem J a h r e 1891 d ie Z ah l d e r g e fa h re n e n P e rso n e n k ilo m e te r re g e lm ä ß ig von J a h r zu J a h r zugenom m en h a t , d a ß k e in e rle i u n te rb re c h e n d e A bnahm e h ie r fe stz u ste lle n ist.
E s s te llt sic h w e ite r h e ra u s, d a ß d ie d u rc h sc h n ittlich e n E in n a h m en aus den g e fa h re n e n P e r so n e n k ilo m e te rn re g e lm ä ß ig h e ru n te rg e g a n g e n sin d von 2,93 Pfg. im J a h re 1890 au f 2,51 Pfg. im J a h re 1903. D as is t für den Z e itra u m von 1891 bis 1903 ein e A bnahm e von 14,33 °/o. W e n n w ir d ie g e fa h re n e n P e rso n e n k ilo m e te r vom J a h r e 1903 m it d enen des v o rh e rg e h e n d e n J a h re s v e r
g leich en , also d ie je n ig e n Z ahlen, d ie fü r den E n tw u rf des E ta ts m a ß g e b e n d sein so llte n , so lin
den w ir, d aß d ie V erm e h ru n g 7,5 °/o b e trä g t, die V erm e h ru n g d e r E in n a h m en 7,1 °/o. D iese Z ahlen sin d von I n te r e s s e ; denn sie d ie n e n zu r B e
u rte ilu n g d e r V o rsich t, m it w elc h er d e r E ta t auch in diesem J a h r e w ie d e r a u fg e ste llt ist, da e r n u r e in e V erm e h ru n g um 3 °/o annim m t.
D e r B e u rte ilu n g ein er R e fo rm des P e rso n e n ta rifs le g t R e d n e r d ie ta tsä c h lic h e n V erh ältn isse im P e rso n e n v e rk e h r in P re u ß e n , se in e E n tw ic k lu n g und d ie g le ic h e L a g e in a n d e re n K u ltu r
s ta a te n zugrunde.
D ie p re u ß isc h e n S ta a tse ise n b a h n e n h a tte n im J a h re 1902 eine
Gesamteinnahme v o n ... 1 400 563 076 d t»
davon im Personenverkehr . . . 391 371 589 „ oder von der Gesamteinnahme , 27,94“/»
Aus d e r B e fö rd e ru n g von P e rso n e n w u rd en eingenom m en... 377 736 662 M aus dem Personen-Gepäckverkehr 10 292 117 „
D as V erh ältn is d e r E in n a h m en aus dem P e r sonen- un d G ü te rv e rk e h r zu dem G e sa m tv e rk e h r in v ersc h ie d e n e n L ä n d e rn s te llte sich fü r das J a h r 1901 w ie fo lg t:
P e r s o n e n v e r k e h r G ü t e r v e r k e h r
°/o o/o
P r e u ß e n ... 28,32 65,32 D e u ts c h la n d ... 28,91 63,34 E n g la n d ... 43,76 49,70 F ra n k re ic h ... 44,0 55,1 B e l g i e n ... 34,07 64,22 Vereinigte Staaten . . 27,02 70,67
Aus diesen Z ah len k ö n n te a u f ein e m a n g e l
h a fte E n tw ic k lu n g des P e rso n e n v e rk e h rs in P re u ß e n g e g e n ü b e r d e r a n d e re n L ä n d e r o d er au f se h r n ie d rig e T a rife in dem P e rso n e n v e rk e h r d er p reu ß isc h en B a h n en g esch lo sse n w erd en .
E s sin d a b e r f. d. K ilo m e te r B ahn an P e r so n e n k ilo m e te r* g e le is te t w o rd en in
Preußen . . Deutschland Frankreich . Belgien . . Ver. Staaten
1S99 1900
443 781 469 992 389 300 411486 300 000 337 118
1901
474 340 413 820 303 949 708 720 89 721
1902
483 846
729 268 99 314 Ü b er d ie w irk lic h en U rsachen d e r v e rh ä ltn is
m ä ß ig g e rin g e n E in n a h m en au s dem P e rso n e n v e rk e h r in P re u ß e n d ü rfte n die folg en d en Zahlen A ufschluß g eb en .
D ie d u rc h sc h n ittlic h e E in n a h m e fü r das g e
fa h re n e P e rso n e n k ilo m e te r b e tru g in P fe n n ig e n für:
1899 1900 1901 1902
P r e u ß e n ... 2,68 2,66 2,57 2,52 Deutschland . . . . 2,75 2,75 2,67 — F ra n k re ic h ... 3,93 3,83 3,98 — Vereinigte Staaten . — — 5,25 5,18
N ach w e ite re n A u sfü h ru n g e n ü b e r Schnell
z u g szu sch läg e, R e fo rm des G e p ä c k ta rifs und aus
führlichen B e m e rk u n g e n ü b er d ie derzeitig en S ä tz e des P e rs o n e n ta rifs h in sic h tlic h Billigkeit,**
ü b er den P e rs o n e n v e rk e h r d e r L okalbahnen (B erlin er S ta d tb a h n usw .) fä h r t R e d n e r w ört
lich f o rt:
„Im ganzen konnte aus dem ganzen vorliegenden Material in der Budgetkommission gefolgert werden, daß die Leistungen der preußischen Bahnen im Per
sonenverkehr denen anderer Länder mindestens gleich
wertig sind; ferner daß die Fahrpreise auf den preußi
schen Bahnen so niedrig sind, daß weitere Ermäßi
gungen, die mit weiteren Eiunahmeausfällen verbunden sind, nicht gerechtfertigt werden können. Es wurde bei den Verhandlungen auch erwähnt, daß es erforder
lich sei, den Personenverkehr einfacher zu gestalten und auch den Gepäckverkehr umzugestalten. Ich gehe auf diese Teile nicht näher ein, da darüber ja schon gestern hier ausführlicher verhandelt worden ist. Die Kommission beschloß, dem Antrag Zedlitz folgende Fassung zu geben:
Die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, eine Reform der Eisenbahnpersonentarife mit dem Ziele der Vereinfachung ohne wesent
liche finanzielle Einbußen in die Wege zu leiten.
Ich habe den A ntrag in dieser Form dem Hohen Hause zu unterbreiten und bitte, ihn zum Beschluß zu erheben.“
H ie r a u f w e n d e t sich d e r A b g eo rd n ete M a c c o dem G ü te rv e rk e h r zu. D ie folgende T abelle gibt ein B ild v o n d e r E n tw ic k lu n g an gefahrenen G ü te rto n iie n k ilo m e te rn und den d arau s erzielten d u rc h sc h n ittlic h e n E in n a h m e n f. d. Tonnenkilo- m e te r.
G e f a h r e n e E i n n a h m e G ü t e r - f- d- o a t e r ' t o n n e n k l l o m c t c r t o n n e n k i l o m e te r
1891 . . . 14 767 183 739 3,78 ^ 1892 ... 15 048 683 722 3,78 „ 1893 ... 17 723 564 875 3,74 „
* Die entsprechenden Zahlen für England siut nicht vorhanden.
** Eine Bestätigung findet diese A n n a h m e d u i c i
die neuerdings veröffentlichten S e l b s t k o s t e n b e r e c t
nungen aus verschiedenen deutschen Staaten.
1. A pril 1905. D ie p r e u ß is c h e n E is e n b a h n e n . Stahl und Eisen. 429
G e f a h r e n e E i n n a h m e G ü t e r - f . d . G ü t e r -t o n n e n k l l o m e -t c r t o n n c n k i l o m c t e r
1894 ... 17 896 750 586 3,76 ,, 1895 ... 19 103 817 109 3,76 „ 1896 ... 20 116 646 488 3,89 ,, 1897 ... 21 995 762 363 3,83 „ 1898 ... 23 793 650 061 3,76 „ 1899 ... 25 667 066 759 3,55 „ 1900 ... 27 054 650 312 3,52 „ 1901 ... 25 934 718 296 3,55 ., 1902 ... 26 997 527 929 3,54 „ 1903 ... 29 357 607 782 3,55 „ 1891—1903 . . + 9 8 ,7 9 % — 6,08%