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3eöer llblbecfer Baöegaft bat in öen Dünen alte $ifcber fielen fefjen, 6ie allein ober in ©nippen - ftunöenlang feßroeigenö unö in ©rinnerungen oerfun=

fen - auf öie ©ftfee binausfhauten, unö non meinen Dottbärten umrahmten oöer oon ftarfen ©dmurrbärten öurcf)fd)nitte=

nen braunen ©efid)tern febauen uns flare roaren, beöecfte Kiefernroalö nicht nur öie £)ügel, fonöern aud) öen Küftenfaum, unö nur gu beiöen ©eiten öes beute überbauten Bblbecbs - öes Bblbadjes - ftanöen öie einftoefigen, robrgeöecften Raufer öer beiöen erft im 18. 3abrbun=

öert entftanöenen, im 3abre 1882 gu einer

©emeinöc oereinigten ©rtsteüe: „Böelig=

Bblbecb" unö „Koniglicb=Bblbecb" mit 475 ©inmobnern im 3abrc 1849, roäl)=

renö öas heutige Bblbecb (©eebaö) über 4000 bat unö im ©ornrner 1037 oon etroa 32 000 ©äften befudjt rouröe.

©inige öer aiten ^ifeberbäufer „Bblbecbs in öer Seiöe" - im IPalöe - finö inmit=

ten öer febmueben Bauten öes großen

©eebaöes erhalten geblieben. On folcb Keinem ijaufe roobnten oft mehr Stlen=

©echter $ifd)erfrauen. Blanche rouröen früh IPitroe, unö auf öiefen lag oft fdjroere ©orge um ihre Kinöerfdjar. ©o roar unter öen im Degember 1913 gu iPitroen gerooröenen rn'er ($ifd)erfrauen eine mit 16 Kinöern. tüenn aud) öie erfte Hot öurch ©ammlungen gelinöeri rouröe unö bin unö roieöer Derroanötc für fie einige Hebe mitfifchten, rouröe es öen IPitroen öod) febr fchroer, ihre Kinöer mit öen bargen ©rträgen ihres (Jifcbbanöels öurchgubringen. ©ine ©tiftung „<Dpfer öer Arbeit gur ©ee" gab es nod) nicht. glücblicbe fjeimfebr an Canö guroeilen roie ein iBunöer erfdjienen roar; unö öas=

felbe ©efübl batten fie, roenn fie auf öen

©räbern „gebliebener" Kameraöen Ia=

fen: „On Ausübung feines Berufs ge=

ftorben."

©efifcht rouröe einft mit einem oon jroei ©ueferfäbnen gezogenen ©d)Iepp=

ne<3. On feöem Kaßn roaren groei Blann, nach entfeßlicher ©eefranfbeit fchon am erften Bbenö roieöer abgogen. ©achertö berichtete öer eine ©rgäbler oon einem Lettner, öer in ^raef unö feinen ©tiefein feinen Kaßn beftiegen, aber fchon nad) einer ©tunöe feefranf öarnieöergelegen batte unö bei öer Bücbbeßr ins IBaffer allgemein als „Bblbecber $lunöer" be- fannt ift. ©ic roirö oon 3uni bis ©btober SDetter gegroungen roirö, irgenöroo an

£anö gu geben, fehrt man abenös beim. benachbarten Dörfern mit ihren füagen am ©tranö, um öen oft 20 bis 50 3ent=

ner betragenöen ^ang in lüacbolöer=

fiepen nach öen öamals gablreidjen Bäu=

djereien gu fahren, ©ie famen aber roeöer öiefes freunölichen ijUfsroerbs roegen nod) auf Beftettung öie fdblechten IDege aus 4 bis 10 Kilometer ©ntfer=

nung, fonöern um fid) mit öiefen Rubren

„©djroeineflunöern" ©elö gu ueröienen.

Da öie ©tunöe öer Bücffebr oom ($rxfch=

fang oon ©ntfernung unö lüinö abbän=

gig roar, gumal man öamals noch beinen Blotor bannte,' roarteten fie guroeilen ftunöenlang geöulöig am ©tranöe. On öen Bäuchereien rouröen öie <3lunöern auf einem riefigen ©ifdje ausgefd)üttet unö oon öen ^ifeberfrauen gereinigt; roo=

bartoffeln, ^lunöern, Butten unö Barfcbe unö fchliefen meiftens in ihren Zähnen, täterin öer Bblbecbcr «Jifcher gugufd;reP ben, öag fie nod) beute uiel Kaffee, aber roenig Branntroein trinben.

Die bei öer ©ie unö ©obren gefan*

genen ^lunöern ließen öie Kblbecber Bäuchereibefitger öort abbolen unö öen SIberfchuß an grünen (Jlunöern mit Pfer-

fahroolles ©eben mit menig ©cßtaf, ba fie morgens fdjon groifhen 2 un6 3 riß*

ausfußren; im © inter belferten fie ißre Helge aus unb oerfcßafften fid) burcß

©albarbeit ein gufäiglthes ©infommen.

Öen grauen aber lag neben ber ^ürforge für ben Htann uhb bie rn'elen Kinber bie Arbeit in Küd)e unb ©tat!, bas

„P flüden" ber geringe unb bas „Pot=

len" ber $lunbern aus ben ©tellnetgen, bas Peinigen ber <$Tunbern in ben Bäu=

d)ereien unb ber ^ifcßoeriauf in ©mine=

münbe ob, moßin fie bis gur ©rb'ffnung ber ©ifenbaßn im 3aßre 1894 in ber Htorgenfrüße gnoei fhmere ^ifchforbe auf fanbigcm ©ege gu tragen Ratten. Diel 9eit ging ihnen mit bem ©arten am

©tranbe auf bie %imfef)r bes ©atten oerloren. 3m © inter bereitete ihnen bas

©pinnen bes f^ ir n s aus flachs große

©äße, bas bei Kaminfeuer gefhah, um bie Koften ber Beleuchtung 311 fparen,

unb als man Baummolle faufen fonnte, blieb für bie gange Familie bie Arbeit bes Knüpfens unb Busbefferns ber Helge.

Aufgelegt mürbe ein neues Heig immer im pichen bes $ifhes, bas reiche $änge oerhieß.

Heben unermüblichem gleiße mar bie (Einfachheit ber ©ebensroeife für bicfe

^ifdjerfamilien begeicßnenb. B u h bie Hochgeiten mürben ohne üppiges £eft=

mahl gefeiert. Hrfprünglicß gab es nur einen ©ang, 3. B. Bitibfleifcß mit Kar=

toffeln, Bohnen, Pflaumen unb ©peife, [pater 3mei ©änge, g. B. ©chmeinebauch, Kartoffeln, Botfoßl unb gefocßten ©d)in=

fen, Kartoffeln, Bacfpflaumen mit ©rieß=

[peife in Blaubeerfuppe als ©agenfcßluß, bagu ein $aß Bier unb Bicßtenberger

©cßnaps. Had) bem <£[[en mürbe fleißig getangt, unb gern mürben bie Babegäfte heute bie alten pommerfchen ©änge [eben, bie bamals üblich maren. © a r bie eigene

©ohnung gu Hein, [0 [teilte ein $ifd)et [ein geräumigeres Haus gur Öerfügung, bas roegen [einer 6 3immer „bat grot Hus"

hieß unb noch heute oorhanben ift. 3n biefes marfchierte bie Ho(i)3eitsgefelI[d)aft nach ber ©rauung gefhlojfen ein, mie [ie aus bem Brauthaufe nach ber Kirche ge=

gogen mar. 511s [pater in Bßlbecf bas erfte ©afthaus errichtet mar, oerlegte man bie größeren H i e l t e n nach bort.

öie Brauteltern behielten aber lange bie

©itte bei, ©peife unb ©ranf gu liefern, unb bezahlten nur bie ©aatmiete.

öurd) bie ©ntroicflung bes ©eebabes hat fid) im Bßlbecfer ^ifcßerleben natür=

lieh eine große Öeränberung oollgogen.

Bis erfte Babegäfte Hirnen im ©ommer 1850 bie oier Kinber eines ©tolper

©utsbefitgers nach bort, bie auf Bnraten bes Brgtes ©eebäber nehmen follten.

H’olg unb Bohr für bie Babehütte fehiefte ber Dater burdj ©efpanne nach Bßlbecf.

i5ür bie ©aßt biefes örtes mar entfcßeH benb, baß bort ein Öerroanbter mohnte, ber ©eßrer Koch, ben bie Bßlbecfer [ich im Kahn 00m Buben geholt hatten, mo er in ber fleinften ©cf>ule Pommerns bie

©otfenfinber unterrichtet hatte, ©r er=

roarh fid) große Öerbienfte um bie ©nt=

roicflung bes ^ifeßerborfes gum ©eehab.

€ r unb einige ^ifdger [teilten, als mit ber 9eit auch anbere Familien famen, Bolgßütten auf, aus benen man [ich ins

©affer hegab. Bis fie meßt mehr aus=

reichten, fcßloffen [ich einige <$ifcf)er un=

ter feiner Rührung gu einer ©enoffen=

fchaft gufammen unb bauten Babc=

anftalten auf Pfählen, bie freilich ßäu=

fig burch bie ©ogen befhäbigt mürben.

Öie Unterbringung unb Üerpflegung ber in fteigenber 3aßl fommenben, an=

fpruchslofen Babegäfte - im 3aßre 1862 maren es feßon 314 - ließen natürlich oiel gu münfehen übrig. 3m 0 rte mar nur eine Heine ©aftmirtfd)aft „ 3um

^rieben", bie nur geringe ©afelfreuben gu bieten oermochte, öaßer richtete bie

$rau bes ©cßrers einen ©ittagstifcß ein unb befoftigte geittoeife 100 Perfonen.

Hnfere alten ^ifeper haben als ©cßul=

buben mandge Portion in bie befd>eibe=

nen ©ommerroohnungen in ben ^ifd>er=

haufern getragen, ©rft im 3aßre 1875 mürbe bas erfte potel auf einem oon ber Bftiengefellfd)aft ijeringsborf gefauften Baupiafge in ben öünen eröffnet, öiefe

©efellfhaft hatte oon bem Befiiger

©othens ©elänbe in ^eringsöorf unb Bßlbecf ermorben unb oerfaufte bann mit gutem ©eroinn plätge für Raufer, Billen unb Hotels, fo baß felgt am

©tranbe unb im hügeligen öünen=

gelanbe eifrig gebaut mürbe, ©eit ber

©roffnung ber Baßn oon öueßeroro nah

SÖ4

©roinemünöe am 15. B lai 1876 flieg 6ic 3aI)I öer Baöegäfte beträchtlich, feit öer Derlängerung öer Bahn non ©mine=

münöe nad) Af)lbecf unö ^eringaöorf im 3aßre 1894 aber fchmoll fie flutartig an.

Die ^ifd>er maren unterneßmenö genug, um für Bnterfunft öer ©äfte gu forgen.

iTiit etma 100 B tarf in öer ©afd)e ließen g. B. unfere Alten öanf öem Breöit, öen fie genoffen, nerhältnismäßig ftattlicfjc Bauten aufführen, unö öanf if>rer ererb=

ten ©parfamfeit unö öem ^ufttom oon

©ommergäften finö öiefe heute ißr fd>ul=

öenfreies ©igentum. öie ©enoffenfd)aft trat ißrc Baöeanftalten an öie ©emeinöe ab. lange roaren fn'er öie grauen oon öen Btännern ftreng gefdn'eöen, roie aud) öie Annäherung an öie $rauenbaöeanftalt öurd) tüarnungstafeln oerboten mar.

Beute gibt ca in Ahlbecf überhaupt feine Baöcanftatt mehr, unö öer gange roeite

©tranö ift im ©ommer mit ©tranö=

forben beöecft.

öa öie ©rträge öes ¡Jifchfangs gurücf=

gingen, öie Bautätigfeit an öer Büfte aber ftänöig gunaßm, rouröen niete

$ifd)erföhne Baußanöroerfer, fo öaß fid>

öie 3af)l öer $ifd)er oon 500 im 3<dB'e 1908 auf 50 im 3af)te 19?S uerminöerte.

Bach mie oor aber haften fie ihre ©e=

rechtfame auf öen gangen ©tranö feft unö benußen öiefen in frieöfidjer ©e=

mcinfd)aft mit öen ©aufenöen öer Baöe=

gafte.

3n Ahlbecf crroartete man bis nor furgem einen nod) roeiteren Bücfgang öer 3af)I öer $ifcßer. Hun aber folf mit Biffe öes ©taates öer ^ifdjfang für fie lohncnöer unö für öie $ifd)effcr reicher geftaftet meröen. 3u öiefem 3®ecf ift eine Beufengemeinfchaft in Biföung be=

griffen, öie möglich ft affe 5Xf)tt>e<f er

$ifd)er umfaffen fott, um oon t>otnf)et=

ein ©treitigfeiten über öie $anggrünöe oorgubeugen. 3nnüd)ft fallen örei ©roß=

reufen befdjafft meröen mit 350 bis 400 Bieter lange unö - ohne Anfer unö Bette - 9 3ontner ©croidjt. öie Bette miegt 70 Rentner, Das ©auroerf ift fo ftarf, öaß es im ©egenfaß gu öen ©teH=

neßen roeöer öurd) ©türme nod) öurd) IBafferfahrgeugc gerriffen meröen fann.

öie Boften einer folgen ©roßreufe, gu öeren Beöienung minöeftens 7 Btann er=

foröerfid) unö öeren ^angergebniffe be=

trad)tiid) fyöfyn finö als öie öer ©tell=

neße, betragen 4500 bis 5000 Btarf, gu öenen eine ©taatsbeif)ilfe gemährt mer=

öen fall, öie Aufbringung öes öen $i=

f eßetn oerbfeibenöen Anteils an öer Boftenöecfung macht einige ©orge, aber ihre Beßc finö auch teuer, unö öie Be<h=

fecfifcherei fügt ihnen großen ©cßaöen gu. ©ie feßen große Beffnung auf öiefe öort neue A rt öes ^ifchfangs. hoffen mir mit ihnen, öaß fid> öaraus eine Befferung ihrer läge ergibt unö öie Ab=

roanöerung oom $ifd)erberufe gum ©till=

ftanö gebracht mirö.

3 eöenfaIIs aber meröen immer $ifd)er genug am Ahlbecfer ©tranö fein, um öie beliebten ©egeffahrten atisguführen unö gu ermöglichen, öaß ©ruppen oon ©roß=

ftäöterinnen im Baöefoftüm fich mit einem an beiöen ©eiten untergeßaften braunen <5ifd)er als Btittefpunft photo=

graphieren laffen fönnen. ©ofeße unö ähnliche Biföer meröen auch in 3ufunft in öeutfehen ©roßftäöten oon öer Üer=

bunöenheit öer Baöegäfte mit öen fer=

nigen Aßlbecfer (Jifchern ergählcn.

©tranörciter an öer f)erbftlid)en ©ftfec B i l d a i c h i v LF V . P o m m e t n

365

KULTURLEBEN IN PO M M ER N

¿>um 125. ©eburtstag oon Lubroig Sarfutfcß

©inet 6er ßerpotrageubhen Saufleute unb Bürger 6er ©tabt

©tettin roar in feiner 9 « t 6er ©roßfaufmann J e t b i n a n b £ u b = i» i g S a r f u t f cf), 6er am 21. Hopember 1S13 in S ö s l i n geboren rourbe un6 als ©ßrenbürger in feiner ©aßlßeimat ©tettin am 2ö. Hopember 1891 ftarb.

Die Jamilie Sarfutfd) flammt urfprünglidj nid)} aus Pommern, fon6ern roar aus ©ftpreußen eingeroanbert. Aber fcßon uor 1788 roar fie in Söslin anfäffig un6 befunbete für prouin? unö ©tabt ftets ein großes fjeimatgefüßt. Lubroig Sarfutfcß roar 6er ©oftn bes ©cßön- färbcrs Tobann Jerbinanb Sarfutfcß unb beffen Jrau Dorothea

©opßia, geb. Biebermann. Die ißn fpäter ausseicßnenbe £febe unb fjitfsbereitfcßaft für notleibenbe Btenfcßen, foroie ber Abel ber ©e=

finnung geugen uon großer fjergensbilbung unb entfprecßen rooßl mütterlicher Einlage - roäßrenb bic Pielfeitigfeit bes Untereres, bie Beobachtungsgabe unb tätige ©cßaffensfreube in feinem Beruf fidler bie fegensreidje ©inroitfung bes Paters git fein fdjeint.

Als nach bem Abgang uon ber ©chule bie Berufsfrage in ben Porbetgrunb rücfte, roirb fein erfter unb befter Berater, ber ißm ben richtigen ©eg roies, rooijl ber eigene Pater geroefen fein. ©r roibmete fid) nun bem Saufmannsberuf, unb fein ifauptroirfungsfelb rourbe

©tettin, roo er fid) burcß feine £eiftungen emporarbeitete unb ijeroor=

ragenbes uollbrachte. ©r gehörte eben ?u jener ©eneration, bie um bie Htitte bes 19. 3ahrfmnberts aus fleinen Anfängen butch jie!=

bewußte Arbeit ©roßunterneßmungen fchuf unb ein bebeutenbes Permögen erroatb.

Obgleich bem Boben feiner Paterftabt fern, blieb er je it feines Lebens feiner am Juß bes ©ollenbergcs gelegenen ©eburtsftabt Söslin immer uerbunben. Durcß ein IjDdjijergtgcs Permächtnis uon 400 000 BTarf ?ur ©rbauung bes Sarfutfcßftiftes ift er ber ©tabt Söslin gurn ©egen geworben. Aber auch bie ©tabt © tettin erhielt 3u gemeinnützigen 3®eden ein Sapital oon über 600 000 BTarf.

Diefe Legate geben ein feßr lebenbiges Bilb uon feiner Qerjensgüte, bem feinen ©mpfinben für bie Hot feiner Htitmcnfcßen unb befonbers uon feinem paterlänbifdjen ©inn. 3cß fclbft ßabc ißn nocß feßr flut gebannt, ©roße fllilbe unb ein rußiges, inniges ©oßlroollen leuchteten aus feinen Augen. Pornehm unb hoch oertrauenerroecfenb übte fein

©efen eine Anzießungsfraft aus, ber man fid) gern hingab. Süteine erftc roirfließe (Erinnerung an ihn flammt aus meinem vierten Lebens^

faßr. Damals unb aud) fpäter befudjte er öfter feine in unferem Söstinet fjaufe roohnenben Perroanbten. Dann begrüßte er ftets bie Angehörigen feines uerftorbenen Jreunbes Carl fjeinrieß Stifter, ben er Anfang ber 1840er 3aßre fennengelernt hatte. Aufrichtige Jreunb=

feßaft rerbanb halb biefe beiben Htänner. Hnb roenn in Söslin ein notlinbernbes IPerf gefeßaffen roerben feilte, fo ftanb er hilfreich an ber ©eite biefes Jreunbes.

A ls bie ©ogen bes ©turmfaßres 1848 ßeranbrauften, als Hn=

rußen in ber ©tabt ausbraeßen unb bie Lebensmittel fid) ftarf per*

tcuerten, ßaben bie IPirrniffe biefer Beoolution auf ba3 Leben ber Sösliner fjanbroerfer manchen trüben ©chatten geworfen. Die ßier=

burcß entftanbenc Hot fdjmergte (Earl ijeinrieß Jlifter feßr, unb er bat feine Jreunbe - ben ©tettiner Saufmann Lubroig Sarfutfcß, ben Begierungs* unb ©cßultat ©tarfe - unb bie ©tabtperroaltung um iititß ilfe gut ©rünbung einer £janöroerfer=Darleßnsfaffe. Diefe Saffe rourbe 1849 ins Leben gerufen - Lubroig Sarfutfcß aber ftellte bie Bebingung, feinen Hamen nießt gu nennen.

3m 3aßre 1839 ober 1840 begrünbete Lubroig Sarfutfcß in ©tettin eine ©amen= unb ©etreibeßanblung, bie halb 3u großer Blüte ge=

langte. Hacß furger Jeit gäßlte bie Jirma 3U ben angefeßenften ber

©tabt ©tettin. Docß nießt nur ihrem Aufbau unb Aufftieg galt feine unermüblicße Arbeit, fonbern au<ß ben ©efeßeßniffen bes öffentlichen Lebens: er roar ein eifriger Perfecßter bes Jreißanbels unb befonbers in ber faufmännifeßen © eit eine beftimmenbe unb ßeroorragenbe Perfönlicßfeit. ©eine teidjt Begabung unb Arbeitsfreube, feine

©elbftänbigfeit im ^anbeln unb Denfen lenften fcßnell bie Auf*

merffamfeit auf ißn. Angebotene ©ßrenämter ließ ihn fein fdjlicßter, befeßeibener © inn ftets ableßnen. <£r wollte fid) nießt in ben Derber*

grunb brängen, troßbem er meßr als mancher anbere bagu berufen roar, in ber ©ffentlicßfeit gu roirfen. Durch bie Perleißung bes

©ßrenbürgerreeßtes aber ßat ©tettin 3U erfennen gegeben, roie feßr fíe ißn unb feine Perbienfte 3u fcßäßen wußte.

Pon ben ber ©tabt ©tettin vermachten 600 000 ITtarf würben 300 000 ttta rf 3um Bau eines Htufeums unb bie anberen 300 000 llla r f ju r ©rrießtung eines ©enefungsßeimes beftimmt. Außer nielen fleinen Legaten ßat er noch fo 10 000 H tarf ber ©tettiner Sinberßeil*

unb Diafoniffenanftalt unb bem ^anbelsarmeninftitut gefeßenft. SAit biefen ©penben ßat er uiel ©lenb unb Hot gemilbert unb maneße

©rünc in © tettin unb Söslin getroefnet. ©. $ 1 i ft e r.

Tlusftcllung bes Pommcrfcßen Siinftlerbunbes.

Pom 2. bis 30. ©ftober 1938 vermittelte ber Pommerfcße Sünft=

letbunb in feiner biesfäßrigen Ausheilung im ©tettiner Blufeum an ber fjafenterraffe einen umfaffenben ©uerfeßnitt aus ber füngften Arbeit feiner M tglieber. ©s ift natürlich, ^aß bei einer ©cßau uon annäßernb 150 ©erfen faum ein qualitatiu einheitliches Bilb gebo=

ten roerben fann: troßbem aber batf gefagt roerben, baß ber ©efamt=

cinbrucf jroeifelsoßne eine weitere Steigerung ber teeßnifdjen wie farblicßen HTeifterung bes ffiegenftänblißen erfennen laßt, baß bar=

über hinaus ©pißenleiftungen feftjuftellen finb, bie fid) fetbft größeren Ausheilungen roürbig einfügen feilten. bebauern ift inbeffen, baß aueß in biefer Anstellung bes Sünfilerbunbes immer nod) Hamen fehlen, beren Sonnen gum ©eil über bem Durdjfcßnitt fteßt unb bie mit bem Sunftfdjaffen Pommerns eng uerbunben finb. ©s bleibt 3U hoffen, baß mit einer nunmeßr in bie ©ege geleiteten Heu=

geftaltung bes pommerfdjen Sunftlebens biefes augenfßeinlicße Hlanfo fünftig befeitigt fein roirb.

Befonbers erfreuließ feßeint es uns unb besßalb.bes Jeftßaltens wert, baß biesmal in ßößerem Htaße als bisßer Perfäufe getätigt rour=

ben. Diefe ©atfaeße mag einmal bie Leiftungsftufe unfeter Sünftler unter Beweis ftellen, 3um anberen aber als gutes 3eid)en bafür an=

gefeßen roerben, baß bas ©cßaffen ber Sünftler im Polfe roeitefte Befonnanj gefunben hat.

Die Austeilung als ©anses fann als groß3Ügige „Pommern=

feßau” bezeichnet roerben: beim mit nur wenigen Ausnahmen roar es bie pommerfcße Lanbfßaft in ißren oerfeßiebenartigften Äußerungen, bie Hlotiue uon fadjlicßer bis 3U ausgefprod)en lyrifcßer ©mpfinbung hergab. © ir nennen ßier aus ber langen Beiße ber Ausftelier: Sari

©enbel, ber befonbers mit ber „Pommerfcßen §turlanbfcßaft” unb ben „Alten ©eiben" Bilber ooller ©arme unb Sraft feßuf - ^ugo

©tßeele mit farblich unb teeßnifeß ftarfen Aquarellen aus bem $ifcßer=

Ießen — ©tto Lang=©olIin, beffen „Hlüßle” ben Sünftler non einer anberen ©cßaffensfeite zeigt - Bidfarb ^üfer mit einem ©roßbilb, Jifcßerboote auf weitem ©affer barftellenb - ©rieß 3aecfel, ber in feinen Aquarellen eine weitere ©ntroicflung erfennen läßt - ©altßer

©rbmann, beffen „^erbft im Banborobrucß" rooßl 3U bem beften ge=

hört, roas ber Sünftler feitßer gefeßaffen ßat - Leo ©cßaeffer, ber in fubtilen Bleiseicßnungen feine große Begabung oerrät - fjorft Bauer, ber mit „Siefern am ©tranbe” unb „Jifcßerboot im ©tettiner ffafen”

eine nielfeitige Ausbrucfsftärfe be3eugt. © ir nennen weiter $ran3

©ßeobor ©cßütt, Bruno Hlüher, Hta?c Linbß, ©ugen Deffert, ©rnft Solbe, ©lifabetß Süßn, Dlfe Abuena=Peters, ©Ife Prielipp (m it jroei reijenben Blumenftücfen), Lotte ©cßröber=Stüget (mit 3»ei aus=

brucfsuollen P ortraits), oßne baß roir ßier alle genannt ßätten, bie gleichwertig neben ben aufgeführten Hamen fteßen.

©ine ber näcßften Ausftehungen itn Baßmen bet Heugeftaltung bes pommerfdjen Sunftlebens wirb ©elegenßeit ?u einer ausfüßtlicße=

ren ©efamtbetraeßtung geben unb babei aud) bie p ia ftif, bie ßier burd) ©rroin Hlifcß, Htartin JAeper-Pyriß, Bernßarb ^eiliger, Jriebricß HlüIIer unb Ifelga Diemet pertreten war, in ißren Leiftun=

gen ausbrücflicß ßeroorßeben. ®bo Bitter.

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©tettinec ©tabttßeater

Der BoBember bringt Bier Premieren. © . 51. B iojarts „ D o n J u a n ” mirb non ©pielleiter ©eorg ©ütlicß unb Btufifbireftor

©uftan Btannebecf Borbereitet unb in bet Btitte bes Btonats als Beuinfjenierung fjerausgebracßt. Die fomifcße ©per „ D e r S o t = h i e r n o n B a g b a b ” non Peter Cornelius, in „märchenhafter unb beglücfenber Beuinfjenierung" Bon Ontenbant Dr. ©alter © to rj ßerausgebracßt, mirb oft roieberßolt. Die ftimmungsoollen Büßnen=

©uftan Btannebecf Borbereitet unb in bet Btitte bes Btonats als Beuinfjenierung fjerausgebracßt. Die fomifcße ©per „ D e r S o t = h i e r n o n B a g b a b ” non Peter Cornelius, in „märchenhafter unb beglücfenber Beuinfjenierung" Bon Ontenbant Dr. ©alter © to rj ßerausgebracßt, mirb oft roieberßolt. Die ftimmungsoollen Büßnen=

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