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b) Straffa^ctt

14. U rtunbenfälfchung. t)

13.

F f i t w i e w e i t Wi r b ei ne E i n ä i e h n n g oon § 7 bed Sc ht e i d) h anbel S»Sßer f i här f nngS* ©ef ebeS üont 18. 3)ej. 1920 (SB©331. S. 2107) b e t r o f f e n ?f)

§ 7 bed ©ef. 0. 18. ®ej. 1920 beftimmt, baß Stftrafttngen g u 13. ®ad U rteil befiitbet jich im Einflang m it ber SRfiJt.

bed 3t®. unb bed Sat)Bb2®. 51t § 7 Straföerfchätfungd®. 35gl. b a p meine‘Studführung in'gSB. 1921, 787 u n b S B a f f e r n t a u n * , f a i f e r , : 52ad ©trafoerfcharfungdgefeß gegen @chleid)hanbel, Preistreiberei unb Berbotene Sludfühcuttg lebendwidjtigcr ©egenftänbe 0. 18. ®ej. 1920 (SftüTtdjen 1921) unb bad bort zitierte Urteil bed S3ahDb2®. 0.

H . 9Jbärä 1921 = 33aber, gtfehr, f. 3icd)tdbfl. 1921,130 = gSS. 1921, 751 (indbef. ben einleitenben Saß ber Entfch-).

9ÍSÍ. Dr. 9 i u b o l f S Ba f f er n t a nn , SBümhen.

wegen ber bidljerigen noch nidjt redjtdfräftig abgeurteilten guwtber»

hanblungen gegen ©trafoorfchriften, bie jum @chu|e einer 33er»

fehrdregelitttg erlaffen finb, nicht mehr ftattfinben, foweit bte 33erfehrdregelung aufgehoben ift.

$iefe gefegtidie Seftimmung gilt m ithin and) für Einsieljun»

gen, bie 9t e b c n f t r a f e n finb. ®ie grage nach ihrer Slnwenb»

borteit auf Einziehungen a n b e r e n g n l j a t t d muß in Über*

einftimmung m it bem Urteile bed iD2®. ®redben I I I 27/21 0.

16. gebr. 1921 oerneint werben. ®em fleht indbefonbere baä nicht entgegen, wad in ber IReOifionSbegrün&ung oorgebracht wor»

beit ift.

«Rach ösm Bont SR®- aufgeftetiten unb m it zahlreichen au»

bereu ©erichten and) üom D 2® . S r e d b e n Oertretenen fRecijtS- ftanbpunfte finb gefeßlid) angeorbnete Straffreiheiten nicht auf Einziehungen zu erftreden, bie, ohne 9tebenftrafen zu fein, ber SSerioirfltchung öffentlich-rechtlicher ©eraudgabeanfbriiehe bienen fal­

len (3t®. 53, 81 [8 8 ff.]; 89 [91 ff.]; .gSB. 1919, 253, 389). Bar»

auf, baß bei ber Slufftellung unb bisherigen Durchführung biefer

«Rechtdanficht an bie in § 7 beS ©ef. 0. 18. ®ez- 1920 beftimmte Siedjtdmohltat nod) nidjt zu beuten gewefen fein mag, ift lein audfdjlaggebenbeS ©ewidjt z« legen. Entfcheibenb ift oielmehr, baß ber ©efeßgeber jene herrfchenbe 3tedjtSaufi^t beim Ertaffe oon § 7 bed ©ef. ü. 18. ®ez- 1920 üorgefunben hat. §iernatf) muß baoon audgegangen loerben, baß er, wenn er bie iRedjtäwoht»

tat hätte auf a l l e Einziehungen erftrecien wollen, bie in beit Sahnten jener ©efeßedbeftimmung fallen tonnen, ber leßteren, bie

— mag fie ald Sludbeljnung oon § 2 Stbf. 2 @t©33. auf zeitlid) begrenzte Sitte ber ©efeßgebung ober ald Stmneftie&orfdjrift auf»

Zttfaffen fein — eine Straffreiheit einführt, zur SJernteibung Bon Sedjtdunfidjerheit eine gaffung gegeben haben würbe, bie jene 8led|tdmut)ltat auch ben feine Sebenftrafen enthaltenben Einzichun»

gen fichern Würbe. ®a er bied nicht getan hat, muß angenommen werben, baß er bie SftedjtdWof)ltat auf bie Einzieljuugdneben»

[ t r a f e n Ijat befdjräitfen wollen, g ü r bie in ber Seoifiond»

begrüttbung oertretene gegenteilige Secßtdanfiiht bietet bad ijicrgu angezogette Urteil bed K@. 0. 4. gan. 1921 m it ber ißm üoit S l l d b e r g beigégebeuen gußnote (gSB. 1921, 281) leine geeignete Unterlage, zumal Weber bie Eittfcljeibung felbft nod) bie gußnote fidj m it ber grage nach ber Spannweite bed Sahmend Oon § 7 bed ©ef. ü. 18. ®ez- 1920 befaßf.

(02 ® . Sredben, S t© ., Urt. 0. 4. SRai 1921, I I I 115/21.) SRitgeteilt üon OStSl. D r. SBeber, ®redben.

* H am burg.

14.

U rtunbenfälfchung.

t)

®ie Slbficht, Unfrieben zu jliften, ftettt fid) «idjt ald redjtd»

wibrige Slbfidjt i. S. bed § 267 ©t©33. bar.

g u bett Satbefianbdmetlmalen ber Urfunbenfälfthung gehört uach bent ©efeß bie redjtdwibrige Slbfidjt bed iganbelnd. Über bie Slbiidjt, bie im oorliegenben gatte ben Slngefl. leitete, enthalten bie

©rünbe bed angefodjtenen Urteils am Sdjtuß bie SSemerfung, „baß ber Slngefl. lebiglictj ben niebrigen unb rachfücfjtigen gwed Oer»

folgte, Unfrieben bei bem SSermieter unb «Diieter zu ftiften. . . " . Ed wollte banad) ber Slngefl. burch feine §anblung§weife nur erreichen, auf bie ©emütdftimmung bon «perfonen einzuwitfen; eine Slbficht, fie ZU §anblitngen zu beftimmen, bie üon rechtlid)er 23ebeutung finb, war, wie and biefer geftftettung tjecBorgeljt, nicht Oorljanben.

Eine foldje Slbfidjt aber famt ald eine redjtdwibrige i. S. bed

§ 267 ©t©33. nidjt angefeljen Werben, g ü r ben Siegriff ber tedjts»

mibrigen Slbficht an biefer ©teile genügt Weber bad Slewußtfein ber

«Rechtdtoibrigteit noch eine Däufdjungdabfidjt fdjlechthin. gugleid) m it ber Däufdjnngdabfidjt mttß ber ®äter oielmehr ben gwed Oerfolgen, ben D ritten zu einem redjttidj erljeblidjen §anbelit zu beftimmen (ogt. 8t© 8tSiomm. zunt @t©33. [E b e r m a ß e r ] § 267 97rte 40 unb g r a u t [11—14] ©t@3S. §267 V I 3 unb bie bort angeführte Stecht*

fpredjung bed IR©.). Stur tu foldjem gatte, Wo nach ber Slbficht bed Däterd ber Oon if)m m it ber Urfunbe ©etaufchte zu irgenbeinem Dun ober Unterlaffen innerhalb bed Stechtdlebend oerleitet werben fotf, fann üon einer rcdjtdwibrigen Slbficht bei ber Urfunbenfälfchung ge»

fprodjen werben, gn t oorliegenben gatte ift jebod) Oon bem SSorber»

ricfjter audgefprocheit worben, baß eine foldje Slbficht bem Däter nidjt innewohttte, baß biefer oietmetjr nur Unfrieben unb SRißfttmmung Ijat fäen wollen. SBenn auch biefe geftftettung nur htttfidjtüch ber g u 14.. A. Qn einem ©runbftucf Iherrfdjtc S tre it unter ben SRietern. Der Slngefl. würbe befdjulbigt, einem «Rebeitmieter einen gettel an bad genfter geliebt 3U haben, auf bem bie Slufforberuitg ftanb, ben § o f zu fegen. ®iefer gettel War m it bem Slamen bed SBermieterd unterfdjrieben. g m Schöffengericht würbe ber Slngefl.

fchulbig befunbejt, ben gettel gefdjtieben zu haben, unb wegen Urfunbcnfälfcijuitg zu einem Dag ©efängnid oerurteilt. ©egen biefed U rteil würbe üom Slngefl. wie üon ber Staatdanwaltfdjaft ^Berufung eingelegt. ®ie Straffammer üetwarf bie S3et*ufung bed Slngefl., er»

320 ¿Recf)tftircci)intrj

[guriffifdje SBodjenfdjrift

©trafaulmeffunglbegrünbuug getroffen ift, fo ßatte e! bodj icincrlci Siebenten, fie and) BegiiglicE) ber S a t felbft gugruttbe gu legen.

(OS®. Hamburg, 1. ©t©., Urt. B. 7. Seg. 1921, R I I 211/21.) TOifgeteitt Bon 9121. Dr. TO. £>oromi ß, Igamburg.

* 3 « t« .

15.

V e l c i b i gunget t bu t d j e i ne n 9 l e d j t ! a n m a l t . 33er»

a l l g e m e i n e t u n g e n u n b Ü b e r t r e i b u n g e n , f)

S et ifSriBotKager 11., ein §änbler, ¡oar m it einem 9tittcrgut!»

pädßtcr § . megeit eines SBollgefdjäfte! aueittanbcrgefommen. Ser ßoßte aber auf bie Verufung ber © taatlantoaltfdjaft bie ©träfe auf eine SBodje ©efängttil. g u r Vegrünbung ber Grßößmtg ber ©träfe Ijeißt e! in bem Urteil ber © traffam m er: „TOit 3lücifid0t bdrauf, baß ber Singe!!. lebigtid) ben niebrigen unb radjfüdjtigen gtoed Ber*

folgte, Unfrieben gtoifdjcn Vermieter unb TOieter gu ftiften, erfcfjicu eine ©efangnilftrafe Bon einer SBodje angemeffen." S a ! £)£©. bat auf biefen ©aß bin freigefptodjen. Sie ©rünbe entfpredjen ber ßertfeßenben Slnfidjt. Slm braftifdjften mitb fie belegt Bon g r a u t butcß ba! Veifpiel be! ©tnbenten, ber, um feinem’ Steter eine SBeißn>Cid)t!iteube gu bereiten, feine ©djneibetredjnuugen m it ge»

fälfdjten Quittungen an ben Sannenbaunt ßängt.

9121. D r. TO. § o r o m i ß , Hamburg.

B. S a ! m. G. bitrdjait! gutreffenbe Urteil (ogi. bagu and) 91®. 47, 199) ift in meßrfadjer ¡ginfirßt intereffant. Ginmal at! Vei»

trag gum V egtiff ber Uriuitbe. Siefet 58egriff tnurbe anfcßeinenb ooit fünttlicßen gnftangeu oßne meitere! auf feiten gelte! angeluanbt.

S am it ift aber aucß ftinfdjmeigeitb Stellung genommen gegen bie gruttbfäßltdjc, freilid) fdjon ftarE in ! SBaniett geratene Sluffaffung be! 9t®. (Bgl. über fie g r a n ! § 267 I I, 9t®9tföm m . §267 9t. 2c), meldje für bie Urfunbe Verneübeftimmung, nidjt nur Vemeüerßebiidj»

leit üeriangt. S ie fdjriftlidje Siufforberung, al§ edjte gebadjt, ift reine S ilpofitiourtunbe gewefen, mar gum Vemei! geeignet, aber nidjt für ißn beftimmt. — gerner tut fidj bie gtage auf: SBie märe e!

angufeßen, menn bie Slbfidjt be! S ä te t! nicßt nur auf Grregung Bon Unfrieben im allgemeinen, fonbern, in foldjen gälten feßt naßeltegemb, barauf gericßtet geroefen märe, baß }icß biefer Unfriebe in ©traftatcn, mie Vcteibigungen, igaulftiebenüitudj ufm. cutlabe? 9tad) bem SBortiaut be! § 267 mie aud) nad) bem ber Urteilsbegrünbung ßatte er fdjulbig gefprocßen merbett ntüffen. Seine Slbfidjt mar „red jt!*

m ibrig", folite ben ©etäufdjten gu „recßtticß etßeblidjem ipanbeln", gu „S u n ober Unterlaffen innerhalb be! 91edjt!lcben!" Beranlaffen.

Genügt ßiet aber mitElicß bie Slbfidjt, ben ®etäufd)ten gu ftrafbaren

§anb!ungen gu Berleiten? Siefe grage ßat anfcßeinenb fliteratur unb V ta p i! nocß nicijt befcßäftigt. ©ie bürfte gu Berneinen fein. §§ 267 ff.

bienen bem ©d)uß be! 9iedjt!BerIeljr! ( g r a n t §2671). Sab S e litt aber (nidjt ber burd) ba! S e lift crgeugte ©trafanfprudj) fleßt außer»

ßalb be! 91edjt!ocrEeßr!, bie Urfuttbe, bie biefem gmede bient, außer»

ßalb be! 9iedjt!fdjuße3. Sind) baBor braudjt ba! Stedjt bie Gingclncn nidjt gu fdjüßen, baß fie fid) burd) galfdjurtunben gu ftrafbaren

§anb!ungen beftimmen laffen. Senn nad) feinem SBiilen bürfen fie, getäufdjt ober nicßt getäufdjt, folcßc §anb!nngen nidjt begehen. Set, ber fie in biefer SBeife Berieüet, macßt fid) unter bem allgemeinen

©efid)t§pun!t ber SInftiftung, eott. ber mittelbaren Säterfi^aft ftraf»

bar, nidjt unter bem fpegififdjen ber Urlunbenfälfcßüng. TOan müßte fonft bie§ S e lilt and) bann anneßmen, menn jemanb burcß fatfcße Uriunben einen anberen oerantaßt, feinen Berbredjetifdjen Gntfdjluß aufgugeben ober bocß Bon einer ferneren © traftat auf eine minber fdjtuere gu ienten. Sßtof. D r. S i i ßi n g e r , TOündjen.

3 u 15. Sa3 D£®. fdjeint grunbfaßlid) an ber Pom 9t®. Ber»

fretenen, Bon ber ßerrfdjenben Seßre beEampften Siuffaffitng feft»

gußalten, baß e§ für bie ©trafbar!eit i. S . bei ©djlnßfaßel bei § 193

©t®33. auf bie Slbfidjt, gu beleibigert, anEomme. S3:i foigericßtiger Slnmenbung biefel Ütriteriuml müßte im ootliegenben gatte Ber»

urteilt roerben: Ser 9tSl. ßatte gmeifeltol bie Slbficßt, bie Gßre bei U. angugteifen, namlicß ißtt a ll einen unmaßrßaftigen fflieitidjen ßin»

guftetten, um bamit bie Äußerung feine! Sluftraggeberl gu redjt»

fertigen. Stber bief-e beabfießtigte SBeleibigung ift an fid) eben burd)

§ 193 gebedt unb e! iommt nun barauf an, ob etma in ber geiväßUen gorm ber Äußerung ober beit .begleitenben Umftäitben eine felb»

ftänbige SBeleibiguitg (i. @. bei §185) liegt. S ie ! iß allgemein gu Berneinen, menn bie Äußerung, fo mie fie gemadjt mürbe, notmenbig mar gur Sntereffenmaßrung. Siefen ®efid)t!punft läßt feßtieß id) and) ba§ D £® . burdjgreifen, memt e! barauf abftettt, ob „ber Singe!!.

e.S aud) für bie Sterteibigung feine! SiuftraggeBerS für notmenbig ge*

ßaiten ßat, fein Vorbringen gerabe in bie gorm gu Eieiben, in bie er e! geileibet ßat". S a ! £)£®. ßebt alfo in SBirEti.ßEeit nidjt auf bie Veleibiguug! a b f i cß t ab, fonbern barauf, ob gu bem burd) §193 gebedten obfeEtioen Satbcftanbe notß ein fplu8 ßingufomme unb ob ber Säter fieß beffen berottßt mar. 9tnr öiefe Siuffaffnng bedt fieß m it bem SBortiaut be§ ©efeße! („SSorßanbenfcin einer Skleibigung");

eine 33e!eibigung!abjicßt ift meber erforberiteß noeß aulreidjutb gur Verurteilung troß Vorliegen! ber VorauSfeßungen be! § 193. (Vgt.

im übrigen gSB. 1921, 50, 843.)

9t3l. u. fßrioSog. D r. G n g e l ß a r b , §eibe!berg, g. gt. ffliel.

9tittergut!pädjtcr § . beröffentlidjte einen Stuffaß „SSaruiit bie Singüge fo. teuer fiitb ", in bem er ben 11. ber mutßeriftßen V re^fteigemng befcßuEbtgte. Sarauf erßob 11. ^iP otüa ge . g n biefem Verfaßten mürbe § . burd) ben feßt m it ber Vrioattlage Berfotgten 9tS(. SB.

oerteibigt. Stuf einen ©djriftfaß be! Vrioatüäger!, ber ben 9ti:ter*

guüpacßter a i! unreell, nidjt maßrßeitüiebenb unb ßabgierig fcßil»

bette, bradjte ber angeflagte 913!. in einem ©djtiftfaß bte ©äße:

„ G ! ift eine UnBerfrorenßeit, bte eben nur ber Eßrioat»

üäger fertig befommt, gu beßaupten, biefe Singaben feint uit*

maßt. Ser VrinatEläger roenbet ba! ©prid,m brt: ,SBa! idj felber ben! unb tu, ba! trau idj anbern gu‘ fatfdj a n . . .

S ie GrHärung, meieße V r iBatüäger für fein mer!»

mürbige! Verßalten im gaituar 1920 auf bem ¡fjofe be!

Singe!!, gibt, geigt nur, baß e! ißm feßr unangeneßm ift, biefe für £änbier feine! Stßlage! beg^ießnenbe Gattung gut

©praeße gebraißt gu feßen."

Von ber baranfßin erßobenen V r ' Batü a9e &cä U. mürbe ber 918!. fretgefproeßen. S ie Sieoifion bei SprtBattlager! mürbe Ber»

m orfen.

S in ! ben © r ü n b e n : g n bem Bon § . Berfaßten uitb Ber»

öffenttidjten Slrtite! ßatte biefer gegen ben SteiBolüäger tnlbefonbcre ben Vorrourf be! Voeiämudjer! erßoben, unb gecabe biefen Vorrourf ßatte ber Vrioattiäger unter Slulfätten gegen a i! unbegrünbet begeießnen laffen. Saß bie in biefer Vegießung Bon aufgeftettten Veßauptungcn unmaßr, bie ooit U. aufgeftettten maßt feien, mar au!

bem bem £©. nidjt unterbreiteten ©acßoerßatt nidjt gu eittneßmen.

SeSßalb irrte ba! £® . in recßttidßer Vegießung nidjt, menn e! bei feinet Gntfcßeibuitg baoon aulging, baß ber Slngelt. auf ©runb ber tßnt gtaubßaft etfeßeinenben Singaben be! § . bte biefem gemaeßtett Vormürfe für unbegrünbet unb frioo! erfunben ßabe ßaiten Eönnen unb baß er e! bemgemäß für feine ißfließt geßatten ßabe, fie energifcß gurüdgumeifett unb babei gunt Siulbrud gu bringen, baß ber V tiB a t' itäger beroußt SBaßrßeitlmibrige! Borbringe unb fieß nidjt a ll redjtlidj benienber Siaufiiiann gegeigt ßabe.

S ie 9ieoifion rügt meiter, baß ba! £©. e! gu Unrecßt ab*

geießnt ßabe, au! ber oerattgemeinentben gorm ber Äußerung auf ba! Vorßanbenfein einer Veleibigung gu fdjließen. Siuij biefe 9iiije ift unbegründet. Übertreibungen unb Verallgemeinerungen find für ftdj allein nidjt genüg nb, um batau! auf eine Slbfidjt, gu beleidigen, gu fdjüeßen SBcnn baßer ba! fl® , unter SBürbigung be! ©efamt*

fadjBerßatt! e! abteßnt, au! ber oerattgemeinernben gorm ber Äuße»

ruttg eine bie Slnmenbung be! § 193 ©t@V. audfdjließ nbe Veleibi*

guttglabficßt be! Singet!, feftguftellen, fo ift ba! nidjt gu beanftanben, injofern e! bamit gugleidj au!fpreijen roiti, baß ber SlngeEI. e! aud?

für bie Verteibigung feine! Sluftraggeber! für notmenbig gepalten ßat, fein Vorbringen gerabe in bte gorm gu üeiben, in bie er e!

getleibet ßat.

S am it ertebigt fidj gugleidj bie StmSfüßruitg ber Sieoifion. ber Sfngcfl. ßabe nur bei ©elegenßeit einet bereeßtigten gntereffen»

maßtneßmung ben SlngeEI. beleih igt.

(£>£©. fjena, 1. © t© ., Urt. n. 25. 9!oß. 1921, V 25/21.) TOitgeteitt Bon 9131. D r. VöcEet,

* SarW ruße.

1 6 . g u m Sl mneßi egef eß Born 4. Sl uguf t 1920.f ) Surdß redjt!Eräftige! Urteil be! ©dßmurgerießt! greiburg 0.

1. g u li 1920 finb bie beiben Vefcßmerbefüßter megen Verbre^en!

gegen § 8 be! ®ef. „gegen ben ßetbredjerifdjen nnb gemeingefäßr*

ließen ©ebraudj Bon ©prengftoffen" 0. 9. g u n i 1884 oerurteilt morbeit, uitb gmar Sß. gu einer ©efängitüftrafe Bon einem ^a ß r unb neun TOonaten unter Slnreißnung Bon bret TOoitaten Unterfndjung!»

ßaft unb ©p. gu einem fjaß r unb feeß! TOonaten ©efäitgni! unter Stnredjnung Bon gmei TOonaten unb groei SBodjen Unterfudjungäßaft.

S ie Vefcßmerbefüßter Berbüßen gur geit biefe ©träfe im £anbe!»

gefängiti! g.

TOit © d jrift B. 4. ©ept. 1920 beantragte ber Verteibige*

ber beiben Verurteilten, bei ber Staatlanroattfdjaft g . unter S3e*

g u

16.

Dledßtliiß intereffiert bie Vegrünbung, m it ber ba?

DA®, bie fofortige Vefdjmerbe für guläffig erflärt ßat. gß r iß beigutreten. S ie Slmneftie be! ©ef. 0. 4. Sing. 1920 erßrcdt fitß and) auf redjtllräftig erlannte ©trafen, ©omeit bie Voraulfeßun*

gen be! ©efeße! gegeben finb, ift ein Ginmanb gegen bie ©trafBofl' ftredung gegeben, über beit, fa d ! bie ©trafoollftrcditngäbeßörbe ab”

ießnt, ba! ©etidjt gu entfeßeiben ßat, §§ 490, 494 S tfjO . g ü r bie Ginfteliung feßmebenber Verfaßten mußte biefe Siegelung im § 2 Slbf. 1 ©aß 2 be! ©ef. getroffen merben, ba fie fieß unmittelbar au! ber ©tfßO. nitfjt ergibt. — Siicßtig ift and), baß ba! ©erteßt bte Voraulfeßnngen nidjt nur au! ben Urteillfeftftettungen gu ent*

neßmen ßat, fonbern uöllig frei in ber SBürbigung be! ©adjoer*

ß alt! ift, eocntuetl aud) neue Veioeilerßebungen uorneßmen Eaun (Bgl. 4. ©t©. 0. 1. gebt. 1921, 55, 231).

9121. D r. TOaj S l t l b e r g , Verliu.

9ied)tl>re^ung

321 51. gaprg. 1922 §eft 5]

tufung auf bad ingwifdjen ergangene ®ef. 0. 4. Sing. 1920 über bte ©emäljtung oon Straffreiheit — SR©Sl. 1487 — , bie ©traf»

Ooffftrecfung eingufteffen.

® ie ©taatdanwaltfdjaft fpradj fid) m it Sefdjlufj 0. 8. ©ept.

1920 balpht aud, bafj bie Soraudfegungen, unter benen nadj § 1 beä genannten ©efeged Straffreiheit geroährt werbe, nidft gegeben feien, unb legte bie Slften ber elften ©traffamnter bed £@. gur

©ntfdjeibung bor. ®iefe trat m it Sefdjluh b. 23. ©ept. 1920 ber

©ntfdjeibung ber ©taatdanmaltfdjaft unter boHer B illigung ber

©rünbe bei.

©egen biefen Sefdjlufj richtet fich bie borlicgeitbe, bon bem Serteibiger m it © d jrift b. 28. ©ept. 1920 eingelegte fofortige Se»

fdjmerbe.

®ie SefdjWerbe führt gunädjft gur Segrünbung ber Quläffigfeit bed jRecptdmitteld aud: g n § 2 'Hbf. 1 Sag 2 bed ©ef. b. 4. Slug.

1920 werbe audbrüdlicp bie fofortige Sefdjmerbe nur gegen bie

©ntfdjeibungen ber ©eridjte gegeben, burdj metdje ein ©efucp um

©iufteffung eined nodj anhängigen Serfaprend abgelepnt werbe.

®iefer gaff fei borliegenb an fiep nicht gegeben. Sillein ed Wune nadj ber „ra tio legis“ feinem Streifet unterliegen, baff and) bei redjtdfräfttg erlebigten ©traffadjen gegen bie bie ©inftellung bed Sirafüoffguged ablepnenben ©eridjtdbefdjlüife bad gleiche fRedjtd»

mittel gegeben fein müffe.

®er Serteibigung ift bapin beigutreten, ba(j äudj gegen ©e»

ridhtsbefchlüffe ber borliegenben Sirt bad fRedjtdmittel ber fofortigett

©efchtoerbe gegeben ift. _ ®ie ©tatthaftigteit bed «Rechtsmittels ift aber^ in biefen gaffen nicht burdj eine audbepnenbe Sludlegung ber Seftimmmtgen bed ©efeged b. 4. Slug. 1920 gu begrüttben, fonbern ergibt fidj opne toeitereS aud ber © tij}0 . g u ber Anrufung bed

©ef. b. 4. Slug. 1920 feilend eine? Seturteilten liegt bie ©eltenb*

madjmtg einer ©ittwenbung gegen bie 3ttläffigteit ber weiteren

©trafboffjlredung i. © . bed § 490 @t5J50. ®ie Strafoofffbecfuttgd»

bepörbe fiat baljer, wenn fie bie ©inmenbuug nicht fü r begrüntet erachtet, bie ©ntfdjeibung bed ©eridjtd herbeijuführen, gegen meldje gentäfj § 494 Stbf. 4 ©tißD. bie fofortige Sefdjmerbe gegeben ift.

Sgl. auch I I Siff- 2 ber bom guftigm inifterium gur Studfüptung bed ©ef. b. 4. Sing. 1920 gegebenen ^Richtlinien (©rlafj b. 3. ©ept.

1920, gufUDfSl. 122).

®ie Sefdjmerbe ift and) rechtzeitig eingelegt. ®er Sefdjluh b. 23. ©ept. 1920 fdjeint Weber ben Serurteilten, nodj bem Serteibiger förmlich gugeftefft worben gu fein, ©d ift audweidlid) ber Slften bom ©eridjt Benachrichtigung bed SSerteibigerS oerfügt Worben unb ed finbet ¡ich weiter nur bie Seurfunbung, baß ber Sefdjlufj b. 24. ©ept. ausgefertigt worben ift. ©ine formlofe Se»

nachridjtigung burdj Aufgabe gut fßoft ober Bef)änbigtmg im ©e»

tidjt/gebäube ift aber teilte bie Stotfrift in Sauf fegenbe „Befannt»

tttaeijung" i. ©. bed_ § 353 SIbf. 2 in Serb. m it § 35 Slbf. 2 ©tfßD.

Überbied wäre felb|t, wenn am 24. ©ept. eine redjtdfötmlidje Su»

fteffung erfolgt wate, bie am 29. ©ept. 1920 bei ©eridjt eingelau»

feite Scfdjmerbefdjrift noch innerhalb ber Stotfrift eingefommen.

©adjlidj begrünbet bie Sefdjmerbe ihren SIntrag auf ©inftel»

lung ber ©trafboffftrecfung m it bem ¡gimoeid barauf, ba(j fich ber gufammenljang ber bon ben beiben Bcftfjwerbeführern begangenen ftrafbaren Spanblungen m it bem fogettannieit Happ»fßutfch m it gmin»

genber Sotwenbigfeit fcpon aud ber geitfolge ergebe. Sludj be»

Süglidj ber grage bed ¿Jufammenljanged müßte bet ©rmtbfag „ in dubio pro reo“ SInmeubuiig finbeit. dJlit Unrecht nehme bie ©taatd»

anwaltfdjaft unb bie ©traffamnter an, baß bie Slngcfl. and SRopeit bnb Dtaufluji gehanbelt hätten; bie Sat fteffe fich bar ald ein Sludflufj ber Unüberlegtheit unb Sorpeit, als ein richtiger ,,®um»

nteniiingenftreiih".

®iefer Beurteilung ber §attblung ber Sefdjmetbefüljter burdj oen Serteibiger faitn nicht beigetreten werben. ®er fogenannte U'app»fßutfdj erfolgte am 13. SOtärz 1920. g n SSabeii unb ind»

oefonbere and) in g . fiitb feinerlei SSerfuche, ben fßutfdj gu unter»

ftü|en, unternommen worben. S5on einer SIbwehr biefeS hoch»

tcrräterifchen Unternehmend in Sahen, war nirgenbd bte fRebe.

fanb iebigiieh mit S iffigung ber Siegientng am 16. SRärä ein

©eneralftreif ftatt, ber ben allgemeinen fßroteft gegen bad, ffapp»

Unternehmen unb bie ©ntidjlofienljeü, in Sahen bie ®app»„9iegie»

tnng“ nicht anäuerlennen, jum Studbntd bringen folttc. ®ie Qu*

fammenäiehnng eined ®eiled ber Einwohnerwehr in ber Siartd»

taferne gefdjah nur and Sorficht, weil in jener aufgeregten Seit bei einem ©eneralftreif otjne weitered ju beforgen war, baö auf»

flehe|te ©(hinten ber Sebölfermtg bie ©elegenljeit ju Slttdfchrei»

tuitgen irgeubweldjer Strt betmpen würben, gm Saufe bed «Rach»

wittagd unb am Stbenb bed 16. £02ärz fammelten fich bor biefer

«aferne fpiettfdjenmeugen an, bie ben Serfudj machten, einjubringett, Qugenfdjcinlich ju bem Swede, fich in ben Sefip ber Söaffen ber Einwohnerwehr p fepen.

S ie ju r Unterftüpung ber ©iitWolpterwehr aufgebotene fßoiijei»

Wacht würbe bon ber fflfeitge bebroht unb angegriffen; im Serlaufe otefer Unruhen würben brei 9Renfd;en getötet unb eine Slnäaljt ber»

‘ Egt.

§infid)tlid) ber Seteilignug ber beiben Sefdjtoerbeführer treffen

?le ©rünbe bed Urteils b. 1. g u « 1920 feine näheren geftftel»

Ufogen unb fönnen bted audj nicht tun, weil bad Urteil ald

«odjwurgeridjtdurteil hinfidptlich ber ©djulbfrage tebiglid) auf bem

nicht m it ©rünbeit 51t berfeheubett ©pruch ber ©efdjwotenen be»

ruht, g m Serlauf ber Unterfuchung haben bie beiben SefdjWerbe»

füljrer m it ihren SIngaben gewechfelt, fcplieglich ijaben fie folgen»

bed pgeftanben unb biefeS Sugeftänbnid and) nadj ben ©rünben bed Urteiled in ber ^auptberhünblung aufredjterljattett.

©p. gab p , ba§ er jmei ^aübgranaten aud bem SSaffen»

bepot ber ©ewerbefchule, wofelbft er SBacpe ftanb, mitgenommen unb fie am Slbenb bed 16. StRärz bem Zf), gegeben habe, bamit biefer biefelben in ben §of ber Sfarldfaferne werfe.

®h- gab stt, bafj er bie swei ©rattaien in ben §of ber Staferne geworfen habe, er behauptet aber, er habe bie erfte gar nicht ab»

gesogen, fo bafj fie nicht habe epplobieren fönnen — tatiädjlidj ift bie erfte geworfene ©ranate auch nicht ejplobiert — ; bie sweite habe er allerbingd abgesogen unb burdj ben SBurf sur ©jplofion

gesogen, fo bafj fie nicht habe epplobieren fönnen — tatiädjlidj ift bie erfte geworfene ©ranate auch nicht ejplobiert — ; bie sweite habe er allerbingd abgesogen unb burdj ben SBurf sur ©jplofion