• Nie Znaleziono Wyników

294 SRedjtforedjuttg [gurijHfdie ®odjenf<ßri?t

51- Saljra- 1922 ©eft 5] SRedjtfptedjung

Uttgegebencn, itt ber Sjjcmptberßanblung erhobenen Seweife Teftgeftettt, baß bet Sefcßtoerbefüßrer bem %. al§ SlufJäufer berattiger Magnete M a n n t mar unb felßft bon intern Ser»

laufe nadj bet ©cßwetz, fomie nach fffranffurt a. SSt. gefprocßen bat. Die tatfädjtidfe Sicßtigfett bet tont Sorberricßter auS bem Snßalt bet früheren Sitten gezogenen Schlußfolgerungen tann im gegenmärtigen SecßtSzuge nießt natfjgeptüft werben (§ 376 ©tißD.).

(U. b. 14. D tt. 1921; 4 D 509/21.) [$ .]

15. [Stbleßnung eines SeWeiSantrageS als eines SewetS»

EtTmttlungSantrageS unb megen Unglaubrnürbigiett beS Seu»

gen.]f) ®et SefdjWerbefüßrer unb fein Mitangettagter haben tn bet ¡Qauptberßanbiung geugenfd^aftltci)e Serneßmung beS übrigen äBacßtperfonalS „über ben Sorgang" auf bet igaupt»

fadje, gericfjtsEmtbig §u fein, fein Beweismittel ift, folgt aus bem 8efe|ticß feftgelegten Begriffe beS Beweismittels, ber nur bie ® e g e it * t t ä i t b e umfaßt, auS benen ba§ ©eridjt im Saufe beS SecfitS»

jtreiteS burdj ©inneSwahrneßtming feine Überzeugung Bon ber SBaßr»

yeit tatfädjiidjer Behauptungen ju Silben bat, feien es bie SBorte bon SKenfdfen (SluSfagen, ®ib, ©machten) ober anbere ®inge. $mn Beweismittel fteßt aifo bie Dffentunbigfeit in feiner Beziehung, benn fie Bebeutet, baß baS ©eric^t, a n f t a t t fidj auf ben im ißro»

äeffe zu füßtenben Beweis ju fluten, feine Überzeugung au§ einer Kenntnis ftfjöpft, bie enttoeber bie allgemeine Dffentunbigfeit ber -tatfache ift, bie nun Wie anbere BolfS» unb geitgenoffeit auch bie Richter beßerrfcht, ober aus ber ^ (freilich meßt gang unBeftrittenen) Befonberen ©eridjtSEunbigteit, bei ber bie Überzeugung aus einer Kenntnis gewonnen wirb, bie bei ben «Richtern Eraft ihrer bienft»

uif|cn Stellung unb Befcßäftigung befteht, wäßrenb bie braußeit Stefjenben, bas große «ßubliEunt, an biefer Kenntnis feinen Stnteil haben. S ie Dffentunbigfeit bilbet aifo eine gleichwertige Q u e l l e r i c h t e r l i c h e r Ü b e r z e u g u n g neben bem ©rgebniffe ber 93e=>

toeisaufnahme. ®aß nun bie legiere im ©trafprozeffe bem SlngeEl.

nid)t Berborgen bleiben barf, bafiir ift gefeglicß Borforge ge*

troffen. S in Berfaßren, Wie el einft im ®rehfuS»ißro5efie ange*

Wanbt würbe, Wo bas berüchtigte, gefälfehte bordereau ben «Ridj*

tren im SöeratungSzimmer jugefteit würbe, wäre feßon nach bem -öortlaute beS §260 @ti)3D. bei un§ gefegwibrig. ©tügt fich aber aas ®ericßt auf bie anbere mögliche Quelle feiner Überzeugung, m barf eS fich bem SlngeEl. gegenüber nicht anberS Berßaltett.

eS braucht faunt bargeiegt zu Werben, baß bie Dffenfunbig*

’ eit in febem Sinne eine unfießere, fchwattfenbe unb Borüber*

geheitbe ©igenfeßaft ber Satfacfjen ift, unb baß beSßalb ber Slngeft.

ein lebenswichtiges Qntereffe batan hat, fiel) über tiefe Slnnaßme ber Dffentunbigfeit z« äußern, feine Bebenlen bagegen geltenb zu machen unb ©egenbeweife anzubieten. ©S ift beShalb ein fcßlecßteS Verfaßten, wenn ber «Richter, Wie eS baS SR®, hier b illigt, bem Kngetl. nicht eröffnet, baß e§ eine beftimmte Satfacße auf ©runb leiner Kenntnis gewiffer Sitten für erwiefen anfeßen Werbe, unb J8. iß bann befonberS fdjledjt, wenn e§ fich'um bie ©eridjtSfunbig*

reit im engeren Sinne hanbelt. ®er Berfucß beS SR©., babei zwi»

|(hen ber Dffentunbigfeit ber ®atfad)e unb ber SDatfadje felbft zu unterfcheiben, geht fehl, benn eben barunt hanbelt eS fich, W ie ote einzelne _®atfadje feftgeftellt Wirb, ob burdf Beweisaufnahme ober oljne eine folche. ®ie ©ntfdjeibitng fantt beShalb nur bie böchften BebenEen auSIöfcn. ©S ift aber Bietleicht nicht unnötig, noch einmal befonberS zu betonen, baß fiel) alles Borßer ©efagte nur auf bie fontreten ©inzeltatfacßen beS zur Slburteitung ftehenbeit AechtSfatleS bezieht, ©äße ber allgemeinen SebenSerfaßntng, felbft j?enn fie tedjnifcher Slrt finb, finb begrifflid) immer offenfuubig.

^|hre _ Slnwenbuitg fe|t niemals BorauS, baß fie erft durch bie Beweisaufnahme im tonfreten ©inzelfatle erwiefen Werben. ®eShalb tß eS hier bem freien ©rmeffen unb bem Daftgefühl beS SRidfterS oorzubehalten, ob er ben Slngeft. (ober im /jibilptozeffe bie ^5ar*

teien) barauf. hinweifen WiE, baß er gewiffe allgemeine ©äße zur eltiWenbung bringen Werbe. § a t er eS unterlaffen, fo fattn man 'hm wohl einen ßerfönlichen B orw urf machen, aber eS ift bann 5llht möglich, fein Berfahreit formett zu beanftanben. ®aß baS

•oeugnis eines nahen StnBermanbten minber fchwer wiegt als baS et«e3 gremben, braucht wahrhaftig nicht in jeber Berl)anblung feft*

BefteUt unb ben Beteiligten zur Kenntnis gebracht zu Werben. Bei letnen unb oft heiß umfkittenen ffragen in ®echni! unb äBiffen*

(«haft wirb eS anberS fein.

S)3rof. D r. f f r i e b r i c h © t e i n , Seidig-8u 15—19. ®ie unter 15—19 abgebrueften Urteile, bie ziem*

i i “ ) gleicfjeitig ergangen finb, zeigen, baß bie ißrajiS ber Berfdhiebenen 'O'/raffenate beS SR®, in ber ffrage ber Stbgrenzung beS Beweis*

Cl'mittlungSantrageS bom BeweiSautrag feine gleichmäßige ift , ®aS unter 15 abgebrucEte U rteil beS 1. Sen. tornmt bem Ber»

mibigungSbebürfniS WeitgehenbS entgegen. ©S legt bem ©eriefjt bie W icht auf, Stamen unb SlufentljnltSort Bon ffeugen, bie nicht inbi*

oibueE bezeichnet werben tonnen, Bon fich aus, forneit möglich, Zu er»

mittein. ®abei zieht eS, was gegenüber bem Bom SR®, prim piell (fielje Urteil unter 16) Bertretenen ©tanöfjunft über bie BebeutungS-ba.

ttiadfe Beantragt. fRamen unb SKufentffait ber

tonnte«

bie Beiben Stngeflagten auf befragen nießt angeBen. ®er Sin»

trag inurbe öom ©eritfite aBgelefint, weil „e§ fidj um einen SSetoeigermittelungSantrag, BeztehungSinetfe um nießt erretdß*

Bare Betneilmittel ßanbele, außerbent aucß gegenteiligen SiuS»

fagen be8 üBrtgen als M ittäter in fommenben SSacßt*

BerfonalS als uneibiidje gegenüber ben etblicßen SluSfagen ber üernommenen J^eugen tein ©elnicßt Beigelegt Werben fömte".

®tefe Seßanblung beS SlntragS Wirb öon ber SRebifion m it SRecßt Beanftanbet. SIuS bem Urteil ergibt fieß, baß ber Befcßwerbefüßrer über ben SSorgang auf ber SBadje Beftimmte 33eijauf)tungen aufgeftellt ßat unb fein Slntrag bie ©rßeBung Weiteren QeugenBeweifeS Bezweit ßat, um babureß bie fRtcß*

tigteit feiner SSeßaußtungen barjutun. 3 nitJöeferrt nad) ber Meinung ber ©trafJammer um einen Bloßen ^Beweis»

ermittelungSanträg geßanbelt ßaben foll, ift nießt oßne wet»

tereS erficßtlicß; eS wäre SIufgaBe beS ©ericßtS gewefen, über Snßalt nnb Qwec! be§ SlntragS Slarßett zu feßaffen. Sind) bamit ift bte Slbleßnung beS SlntragS nießt genügenb Begrünbet, baß bie 33eWetSmittel „nteßt erreichbar" feien. Die Sengen waren fo Bezeichnet, baß, aucß Wenn bon ben Slngeilagteu felbft SRarnen nnb Stnfcßriften nießt fogleicß angegeben werben lonnten, beren ©rmittelnng in angemeffener Qeit nießt fdßlecßt*

ßttt auSgefcßloffen erfcßeinen mußte. @S wäre Ißflicßt ber

©traflammer gewefen, Bezüglicße Slnorbnungen zu treffen.

Slugenfcßetnlicß ßat fie fieß aber auf eine Befragung ber Sin*

geitagten Befcßräntt unb nießt einmal eine folcß'e ber beugen Iß. unb 33. borgenommen, bet benen bte Mögltcßfeit naße lag, baß ißtten ißre bamaligen ®ameraben Beiannt waren,

©nblicß ift aucß ber britte SlbleßnungSgrunb nießt ftißßaltig.

SlUerbtngS ift tu ber fRecßtfßreßung beS fRetcßSgericßtS an*

erJannt, baß bie Berneßmung bon Sengen abgeleßnt werben Jann, wenn nadj ben gegebenen Umftänben auS befonberen in ber fßerfon bes S eugen Itegenben ©rünben beffen SluSfage bon. bornßerein als» wertlos erfcßeinen muß. 5)aS J a n n namentlich zutreffen, wenn ber Seilnaßme an ber ©traftat berbäeßtige unb baßer nießt zu Beeibigenbe Saugen bernommen Werben follen: aber aucß ßterbei muß bie SSertlofigieit beS SeugniffeS ftetS BefonberS bargetan fein, unb eS geßt nießt an, allgemein uneiblicßen SlnSfagen folißer Ißerfonen gegen»

über bem etblißien SieugniS anberer eine iöebeutung abzu»

fßreeßett. ®aS aber ßat bie ©traflammer getan, inbem in ißrem 33efdjluffe fßiecßtßin gefagt ift, baß bie eine SluSfage gegenüber ber attberen „Jein ©ewießt beanfßrud)en Jönne".

(U. b. 26. ©eßt. 1921, I D 553/21.; [ST.]

16. [Seine Sletlnaßme troß M itw iriu n g an ber SSerwirl»

Itcßung beS SiatbeftanbeS. — Slbießnnng eines S3eWei§antrageS Wegen UnglanbwürbigJeit beS S eugen unb als S3eWeiSermitte»

InngSantrag.] f ) 1. fSurdj bte SSereibigung be§ als Seugen bernommenen S. ift bie S3orfdjrtft beS § 56 «Rr. 3 ©UßD.

nteßt berleßt. ®ie 33eßaußtung ber IRebifton, ber S euge fei M ittä te r unb beSßalb nteßt zu beretbtgen gewefen, tr ifft nad;

ben maßgebenben geftfiettungen beS SanbgerißtS nießt z«.

Siadj biefen ift S. allerbtngS in ben §ofraum beS iSeJIetbungS»

amtS zufammen m it bem Slngellagten eingeftiegew unb ßat fieß aucß zufammen m it bem Slngellagten unb beffen M it»

tätern an ber Sßegnaßme ber Satten M ilita rfto ff beteiligt,

©r ßanbelte aber ßterbei nießit, wie bie übrigen, in ber Slbficßt, fieß ben M ilita rfto ff gemetnfdjaftltcß zuzuetgnen, fon»

bem War, einer SlnWetfung beS ©olbatenratS bei bem Se»

UeibungSamte folgettb nur zum ©eßeine auf ben 5ßtan oiueä, gemeinfcßaftlicf) auSzufüßrenben fßweren (DtebftaßlS eiitge»

gangen. Mangels eines SfäterWittenS S. Jommt biefer als M ittä te r nießt in § ra9e- ^c11 uud)^ nießt $etlneßmer an bem feßweren '$iebftaßle, benn er wollte nießt zu ber gerbet»

fitßntng beS bon bett Sieben gewollten Eingriffs in baS^ ©igen»

tum beS fRetcßeS mitwirJen unb bie Slbficßt jener, bie Ser»

loftgleit beS UrteilinßaltS für ben «RcußweiS bott BethattbluttgS»

Borgängen zu Beachten ift, für bie SluSlegung ber Tragweite bes ge*

(teilten SlntragS bie StuSfüßrungen beS • Urteils m it heran, ©ng*

herziger ift baS unter 16 aBgebrncEte U rteil be§ 6. @en., baS bie Siatur beS geftettten SlntragS als eines BeweiSermittlungSantragS bamit für gegeben erachtet, baß bie ßabnng tebiglid) Beantragt war, weil fic

„möglicherweife" baS erftreBte BewciSziel zeitigen würbe. SBeil fotnit Eeine Beftimmte ®atfache Behauptet War, fießt ber ©enat ben Slntrag als einen BewciSermitttungSantrag an. ©in ziemlich gleichet ©tanb»

punEt ift tn bem unter 17 abgebrueften U rteil beS 4. ©en. ein*

3§*

SRedjtffjredßung

[gutifhfcße SBodjenfdjrift

300

fügung über bte ftemben ©adjen mie über eigene fidj ju net»

fcßaffen, burd) fein Xun nnterftügen, fonbern er fürberte nur ben äußeren Verlauf ber Dat, um $ur geftnaßme unb ÜBer»

füßrung ber Däter Beizutragen. Die SBillenSrtdjtnng 2. ßatte m it berjenigen ber "Diebe nicßtS gemein (ngi. IR©©t. 44, 172).

Der .Qenge ifi beSßalB m it Uiedjt ei b I i (f) nernommen morbett.

— 2. Sn ber ¡gauptoerijaitblung beantragte ber SSerteibiger, mie baS fßrotofoil' ergibt, für ben galt, baß ber Slngefiagte iticfjt freigefprodjen merbe, Sabung ber fxüljeren Sülitange»

flagten, bie Behtnben füllten, baß ber 9lngeflagte nicßt m it an ber Dat Beteiligt gemefen fei. Der SIntrag ift m it ber 33e»

grünbung abgeleßnt morben, baß bie 9tnSfagen ber SBenannten, ba fie nur uneiblidj zu gefdjeßen ßätten, bie Überzeugung beS

©eridjts non ber Däterfdjaft beS 9lnge!Iagten nicf)t erfdjüttern fönnten. Diefe Gnttfcßeibitng ift nicßt ju Beanftanben (ngi.

tft©©t. 31, 137 [133]). DB bie 9^ 01)010’ beS SanbgeridjtS, baß bie 9luSfagen ber früheren iOiitangeitagten als mertloS angufeßett feien, auf einer jutreffcnben SBürbigung ber Um»

ftänbe be§ gaileS Berußt, ift non bem 3ictiifion.Sgcricßte nicßt Zu entfdfeiben (ngi. § 260 ©t$£).). 9iuf bie bezüglichen SlnSfüßtungeu ber jüeoifioit ift baßer nidjt einzugegen. über bctt ferner non bem SSerteibiger gefteütcn SIntrag, bie 9tn»

geiiagten au§ einer anberen ©traffacße gegen Cr. zu* ©egen»

itBerftelfung m it bem fjengen 2- zu laben, bemerft baS S©.

in feinem Urteil zutreffenb) baß bie Sabung auf ein meitereS

©rmitteiungSüerfaßren ßtnanglanfen mürbe. Die ©egenüber»

ftcüung mar Beantragt, meii fie möglicßermeife ergeben merbe, baß ber ¿jeuge S. nidjt, mie er Bcfuitbet ßatte, ben Slngellagten, fonbern einem ber zu Sabenben feine Ußr getießen ßabe, unb ben Slngeflagten m it biefem nermeeßfeie. D am it mar meber in baS SSiffen ber zu Sabenben nodj in baSfenige S.S eine Bestimmte Datfadje gefteüt, unb ein SScmciSantrag i. ©. bcS

§ 243 9ibf. 2 ©tf|$D. lag bcSßaib nidjt nor (ngi. 3S@©t. 24, 422 [423]). .

(U. n. 29. ©ept. 1921, 6 a D 491/21.) [9t.]

17.

[93emei8ermittiung8antrag. SIntrag auf SSotlegung einer Beftimmtcn grage.] t ) Der 9Intrag, bie bei ber zmeiten Öausfudjung Befdjfaguaßmten ©adjen ßerbeizufdjaffcn, ent»

ßält feinen SSemeiSantrag. Srgenbmelcße Datfacßen, bie bureß bie Beantragte 9lugenfißeinSeinnaßme Betmiefen merben füllten, finb nicßt angegeben; baS ift and) in ber fRebifionSfcßrift nidjt gefdjeßen. ©oldje Datfadjett finb audj nicßt oßne mettereS aitS ben Umftänben zu entneßmen. gnSBefonbere ergibt meber baS fßrotofoü nodj baS Urteil, baß ßinficßttidj b i e f e r ©egen»

ftänbe m it alleiniger SluSnaßme be? §anbtudjeS in ber igmitpt»

nerßanblung irgenbmelcße S3eßauptnngen aufgefteift unb bar»

aus non irgenbeiner ©eite ©eßlüffe gezogen finb. Ski biefer

©adjlage muß angenommen merben, baß bie Vorlegung ber

©adjen nidjt zum ütadjmeife einer Beftimmtcn Skßauptung, fonbern lebiglidj zur fßrüfung Beantragt ift, ob fieß anS ißrer Skficßtigung irgenbmeldje für bie ©adjentfdjeibung erßeblicße

©djtüffe zießen ließen. @8 ßaubelt fidj alfo Bei biefem 9(ntrag genommen. Oßne baß etfennbaretittetfe ba? gnftanggeridjt Bon feiner gragcpflicßt (fießc bieferßalb ba? Urteil be§ 1. @cn. o. 16. San. 1911

©oltbSltd). 59, 120) ©ebvaudj gemacßt ßat, mirb bie Ülbleßming eine?

SIntrag? auf SSotlegung beftimmter ©adjen gebilligt, weit in bem SIntrag nicßt angegeben fei, gu Weldjen Schlußfolgerungen ber be»

antragte ®ewei? bienen follte. Dagegen ßat ber gleicße ©enat in bem unter 18 bcßanbelteit g-all, weil ba? SBemeiStßema genau an»

gegeben mar, einen geniigenb fubftantiierten S8 emei?antrag fü r Bor»

iiegenb angefeßen. Der 5. ©en. in bem unter 19 abgebrudten Urteil ßält c§ für bie ©ubftantierung eine? SIntrag? unb bamit feine SBer»

im ta al? S3emei?arttrag nicßt für geniigenb, inenn nur beßaußtet ift, baß ber 3 eu3e fatfäcßlicß Singaben maeßen fonnte, au? betten ein beftimmter ©eßluß zu gießen fei. SBenn biefe Datfadjen nidjt feibft genau Bezeichnet feien, liege lebiglidj eitt $8 emei?ermitttung?»

antrag bor.

Die Unficßerßeit in ber reicß?geri(ßtlitßen 9IBgrenzung be? S9c»

mei?antrag? Born Semei?ermittlnng?antrag ßabe idj eingeßenb er»

brtert in meinem Stuffaß „D e r !ßemei?ermitttung?antrag" in ber fZeftgabe für ffioßler, Sleriiu 1919 ©■ 261 ff. Dabei ßabe icß in?»

befonbere ben Bon einzelnen ber Borfteßenb abgebrudten Urteile Ber»

tretenen ©tanbßunlt befämßft, baß ein SIntrag feßon be?ßalb al?

S3eroei?ermittlung?antrag abgelcßut merben löttne, weil er SBewei?»

ßanbluitgen forbert, bei.benen fidj erft ßerau?ftellen folt, ob ßgro.

wie bie Born Slntragfteiler aufgefteltten 33eßauß_tuugcn bemiefen werben leimten. Xiiit weldjent 9iedjt idj bamal? auf bie üiotwenbig»

ic it ßinwie?, bie grage be? ®ewei?ermittlung?antrag? burd) eine prinzipielle (Sntfdjeibung gu Hären, beweifen gerabe bie Borfteßenb abgebrudten Urteile.

23emerien?Wcrt ift ber itt ben Urteilen unter 15 unb 16 ßcrBoi»

um einen fogenattuten SemeiSermittlungSantrag. 3Ba8 ben meiteren SIntrag Betrifft, bte grau 91. barüBer als Beil0^n ,5U oerneßmen, baß bie fi. a!8 zänlifcß Befannt fei unb fidj ißr

©ßemann beSmegen ba§ Seiten genommen IjaBen fotte, fo ßanbelt eS fidj in SBaßrßeit ebenfomenig um einen Semei?»

antrag. Denn bte 9imBrofe mar als Scugin zu ber Sfiaußt»

Perßanbtung geloben uub erfeßienen, fie ift aueß als fotdjc oernommen morben. § ie lt alfo ber SSerteibiger bte in feinem 9Intrage Bezeicßneten Datfacßen für mefentlicß, fo mar e§ feine

©adje, ßierübet eine grage an bie Qeugin z« ridjten: § 239 9XBf. 2 ©UßD. Daran ift er aueß bureß bie mettere ©ad)»

Beßanblung nicßt geßinbert morben. Da er nodj Bor ber 35er»

fünbttng be8 Urteil? erfaß, baß ber 9Sorfißenbe nidjt unter Sßicbcreintritt in bie 3Serßanblung eine grage beS in 93etradjt fommenben gnßalts an bte 8 eugin rießtete, ßatte er 9lnlaß uub nodj ©elegenßeit, bie grage nunmeßr fclBft zu ftelie"

unb, menn ber SBorfißenbe ißre ©tettung aBleßnte, ©ntfcßelbung be? ©ertißtS ßerBeizrtfüßren. Die Uitcßtfteilung ber grage berußt baßer auf bem eigenen 3Serßalten beS 3?ertetbtget8B nicßt barauf, baß fein 91ntrag fomoßt in ber §auptperßanblung als im Urteil übergangen mürbe.

(U B. 30. ©ept. 1921, 4D 701/21.) [91]

18.

[9tntrag. auf Gcinficßtnaßme tn Selege. ©rforbernti’

ber SgaUbelgerlauBniS für SSertretei gegen Umfagprooifion?]/' Der SSerteibiger ßatte ßilfSmeife SSertagung unb S3emei8»

erßebuttg burd) ©inficßtnaßme itt,bie ßerbetzuzießenben ©c fcßäftSBüi^er u n b SSelege ber ©rben ©. Beantragt nicßt nur, um barzuttm, baß baS Dantiemefonto beS SSefcßttterbc»

füßrerS baS ßter in Siebe fteßenbe ©efcßäft nidjt entßäü, fonbern aneß zu beut SSeloeife, baß ber 33efd)merbefüßrer nur als „D ffercnt" im 9luftrage beS ©. anfgetreten fei. Diefem zmeiten Deil beS S3emeiSantrageS ift nicßt ftattgegeben morbett-

©om it finb bte §§ 243 9tbf. 2, 377 8 iff. 8 ©tfßD. oer^

legt. Daß ber SemetSantrag infomeit unerßeblidj gemefen fei, bie Gmtfdjeibung fomit auf be-m SSerftoße nicßt Beruße^

bertttag baS SiebifioitSgeridjt nicßt feftzufteUen. 9IuS bem att»

gefoeßtenen Urteil ergibt fieß bie fRecßtSftettnng beS SSefdjmerbc»

füßrerS zu ©• nidjt zmeifelSfrei, gnSBefonbere Bietet bie 33e»

merlung, er fei als beffett SSertreter gegen Bloße Umfagpro- bifion tätig gemefen, leine anSreicßenbe ©rnnblage fü r ben

©djluß, baß eS fieß redjtSnotmenbig utn ein Sigenteuüerßäftni?

geßanbeit ßaBe. Die recßtlidje ®iöglicß!eit BleiBt oielmeßr ßimtaiß noch offen, baß ber 93efdjmerbefitßrer nicßt felBftän»

biger ©cmerbctreiBenber, fonbern bloßer Slngefteütcr beS ©•

getoefen ift. Unter Umftänben Bebürfen allerbittgS aueß 91n gefteUte ber Borgefdjriebetten IganbelSertaubniS. Dies ift aber eine 91nSnaßmc, bie eine Befonbere geftftellung unb 93egxiin bung im ©inzelfalle erforberlidj ntaeßt, meii fie nur auf 9ln»

geftetttemit meitgeßenben SSefngniffen unb großer ©elbftänbig*

feit, Z- 35. Seitex Bon 3toctgniebcrIaffnugen, zutrifft (9?©S1- 53, 7, 8).

at. o. 27. ©ept. 1921, 4 D 777/21.) [9t.]

treteube 9®ibcrfprucß be? 1. ttnb 6. ©eit. in ber freien 9tbleßnbarfeit eine? S3ewei?antrag? im ^ in b tid auf bie nur u n e i b l i d j tnöglidK SSerneßmung be? befanniett S-eugen (fieße bagu meine Slu?füßrungeu in (SoltbSlriß. 61, 472 f.). Der in bem Urteil unter 17 Bertrcteitc

©tanbpunit, baß e? bem Slngell. gum Siacßteil gereicht, Wenn ft in S5ertenuung feine? birelten ¡5’rageredjte? bie SSerneßmung eine?

Borgelabenen 3 clcgen über ein Beftimmte? fflewei?tßema beantrag/

entfpridjt bem U rteil be? 4. @t@. B. 28. DU. 1896 9i@©t. 29, 14' unb be? 5. S t S . B. 29. DU. 1909 Q28. 1910, 202» . Dtopbcm /P biefer ©tanbpunit, gumat crfaßruttg?gemäß feibft 3 >uifteu ö e rlc ito t burd) bie abweidjettbe fRegelung in § 397 3S3D. oft über ba? birett1' gragereeßt irren, bcbenUidj (fieße bieferßalb meine 9tu?füßrungeu in OloltbSlxcß. 1917, 99 ff. uttb 102 ff.). Setttt bie Startet gegcuübet einem foldjcn (yrrtum nicßt auf iß r bireftc? gragcredjt ßingewiefelt ift unb banacß Bott ber grage Slbftanb-genommen ßat, müßte itt b/r 9ieBifion?inftang bie Srßeblicßfcit ber beantragten grage nadjgepröu werben.

©djließtidj erregt c? 99cbenfctt, wenn ba? U rteil unter 19 bte StuSfage Bon 3 cuÖen baritber, ob ber Slttgcfl. fittttlo? bctrunlen ßc wefen fei, nicßt al? bie Sletunbung einer Datfacße, fonbern al? c111 Urteil anfießt, ba? nidjt ©egenftattb be? Qeugenbeweifc? fein lönrte

Soweit ein ©ittbtud auf ÖSrunb eine? audj Bott einem Satc"

überfeßbaren tatfäcßltdjeit SRaterial? gewonnen ift, famt bie Sieben gäbe biefe? ßinbrud? bttrcßau? al? Datfadje angefeßett werben (fiß9c bagu meine 9tu?füßrungen in (SoItbSlrcß. 63, 105). 9lu? btefein

©runbe ift benn audj wieberßolt bie grage über bie ©laubmütbigfet eine? D ritte n für nläffig erUärt Worben. Der in bem Urteil unter oertretene ©tanbpunit erfdteittt fomit unBcreittbar m it ben ©rut®

fäpctt, bic in bett Urteilen be? 1. © t© . B. 14. Slpril 1898 (© o ltbS lrdl

51- Sctfirg. 1922 £eft 5]

fRecijtfpredhung 301 19.

[SSewäSermittlungSantrag. Vernehmung oon Ben»

Seit über ihren Einbruch] f ) iöaS ©eridjt fjat beit '¿intrag öeS VerteibigerS, oon it)iu benannte B.eugew barüber p oer»

nehmen, baß ber Singe!!, bei bem Per Stnttage pgrunlbe Hegenbett Vorgänge ü o t t f t ä n b i g betrunien gewefen fei, ba»

|in attfgefayt, baß bie Qeugett beinttben füllten, fie hätten beit Einbrud gehabt, ber Singet!, fei f i i t n i o S betritttfett gewefen;

°ott biefer Stuffaffung auS tonnte baS ©eridjt p ber Böige»

ntng iontnten, baß bie Beugen nad) beut SBitten ber Verteibi»

pung feine Katfadjen befunben, fonbern ein Urteil abgeben füllten, unb baß beStjatb in bem Slntrage best VerteibigerS fein auf Vernehmung üott 3 eu9en geridjteter Seloeisantrag borliege. 2 er Verteibiger bat and) felbft in ber igauptoertjanb»

Hntg biefe iit ber Vegtünöung ber Stbiehnung beS SlntrageS 3«nt SluSbruct gebrachte. Stuffaffung bei ©eridjtS als p » H'fffenb anerfannt, irtbem er ben ferneren Slntrag ftellte, bie

Hntg biefe iit ber Vegtünöung ber Stbiehnung beS SlntrageS 3«nt SluSbruct gebrachte. Stuffaffung bei ©eridjtS als p » H'fffenb anerfannt, irtbem er ben ferneren Slntrag ftellte, bie