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Safjrg. 1923 Heft 12] SRedjtffiredjuttg 613

602 3tecí)tf^)re(±)ung *

52. Safjrg. 1923 Heft 12] SRedjtffiredjuttg 613

SJierfatj^en ber „öorentpaltenen S te u e r", ber „S te u e riü rz u n g " gleich*

iontmenben © elbftrafe. S e r SSegriff ber © e fra u b a tio n t|l in beiben

©efeßen ber gleiche, © e n n baS „U n ternehm en" ber H interziehung

— § 17 beS 3 t0 ® f:®- — u m fa ß t bie Bollenbete im b öerfucpte © a t unb baS ©abatfteuergefeß bebropt beit Verfaß) ber H interziehung m it ber gleichen S tra fe mie bie oottenbete © a t (§§ 17, 18 g ig S t® .,

§§ 56, 57 © a b a tS t© .). Veibe ©efeße fnüpfett gleichmäßig an be*

ftim m te D rbnungS W ibrigfeiten bie RecptSBermutung fü r baS V o r*

liegen einer H interziehung (Q ig S t® . § 17 A b f. 2 unb 3, © a b a fS t® .

§ 58). Rad) bem erfteren ©efeß finbet in biefen F ä lle n n u r eine DrbnungSftrafe fta tt, wenn feftgeftettt W irb, baß eine Hinterziehung nicht Beruht ober nicht beabficptigt ift. A n ber S tra fb a rfe it ber Steuerhinterziehung pat fid j alfo burd) baS F n ?rafttreten beS neuen

©efeßeS nichts geänbert. © a ß bei ber ted)netiid)en fjeftfeßung ber

— a b fo lu t beftim m ten — S tra fe bie Steuerfäße zugrunbe zu legen fin b , bie im 3 eitp u n ft &er £ a t maßgebenb waren, baß a u f biefe Söeredjnung ein bantalS noch gar nicht üorpanbeneS Steuergefeßi nicht angewenbet werben tonnte, bebarf feiner E rörte ru n g .

© e fra u b a tio n lä ß t fid ) beftimnten atö ootfäßlicpe, b. h- V e t*

leßung beS ftaatlicpen Steueranfprud)S gerichtete H uublung. © er S ta a t fid je rt bie E rfü llu n g feines SteneranfprucpS burch bie V o r*

fcßriften über A n b rin g u n g unb E ntw e rtu n g Bon Steuerzeichen,

© ie A n b rin g u n g gefdjiept an ber Verpaefung. © ie g ig a re tte n bürfen n u r in bet m it ben entwerteten Steuerzeichen Oerfepenen fßadung Born Herftetter in ben FnlaubSOeriepr gebracht Werben (§§ 3 unb 5 beS ® ef.). © ie V erte u e ru n g fn ü p ft fid) an ben V org a n g beS SBegfcpaffenS ber SBare aus ber ErzeugungSftätte zum 3 ® e d ber V e rb rin g u n g in ben FnlanbSOeriepr. W acht ber H erftetfer bie SBare burd) Abgabe ohue Verpadcratg unb Steuerzeichen zum ©egen»

ftanb biefeS V erieprs unb pattbelt er babei m it bem V ew ußtfein, baß biefer V organg bie Hinterziehung ber S teuer zu r Folge haben m uß, fo macht et ftdj ber © e fra u b a tio n fcpulbig.

ES lä ß t fid) niept fagen, baß n u r ber ^ccfte lle r als Scpitlbner bet S teuer b i e , H interziehung Begehen fönne. S u b fe ft ber H in te r*

Ziehung if t nicht notw enbig ber S d)ulbner ber Steuer. R icpt bie V erleßung ber ißfltcpt beS SteuerfchulbnerS, fonbern allgem ein bie V erfü rzu n g beS ftaatlichen SteneranfprucpS ift baS Entfcheibenbe.

H ie rfü r fp rid jt übrigens auch bie E rw ägung, baß ber H erfietter Boit g ig a re tte n , ber fich gegen lit . b, c, ober d beS § 17 A bf. 2 beS 3 ig S t® . Berfehlt, fofern n id jt ber in A b f. 3 S aß 2 Borbepaitene VeWeiS erbracht W irb, als H aupttäter ber © e fra u b a tio n ftra ffä llig ift, baß aber baS gleiche auch M m V erfä u fe r g ilt, ber — nach bötttger Veenbigung ber © ä lig fe it beS HerftellerS — bie unoerfteuerten Q igarctten im ®ewr.hrfam hat, b. h- ber fie zu einer 3 eit, wo ber bie Steuerbertürzung in fich fcpließenbe V org a n g fd)on in ber V er*

gangenßeit lie g t, in feinen © ewahrfam gebradjt fjat.

© e r V etrag ber Borenthaltenen S teuer ergibt fich zunäcpft bei 3 ugrunbelegung eines KleinOerfanfSpretfeS Bon über 7 3) auS bet V eftim m ung beS § 2 A b f 1 3 iff- m it A r t. l i l a A bf. beS

®ef. wegen Anbetung beS © a b S t® . p. 15. F u li 1909.

H ierzu fo m m t gemäß A r t. 3 A bf. 1 unb 3 beS ®ef. über Erhöhung ber ©abafabgabe b. 12~ Q u itt 1916 ber bierfadje Kriegs»

auffchlag. © aß ber A bf. 3 aud) fü r g a lle maßgebenb ift, in betten ein K ontingent überhaupt nicht befteßt, wo es fid) a lfo nicht u m ein bloßes Überfd)reiten eines zugewiefenen KontingentabfcpnitteS1, fonbern u m H erftettung ber ganzen SSare außerhalb jcbeS Kon*

tingentS panbelt, fa n n nicht zweifelhaft fein, unb zwar m uß bent*

notmenbigerweife in biefem fja tt ber üorgefepene H ödjftbetrag, nänt»

lieh Vierfache beS AuffcplagS angefeßt werben.

§ 27 ber E in fV D . zu r R A b g D . B. 18. ©ez. 1919, welcher bon ber A nw enbborfeit biefeS ©efeßeS a u f bie Bei feinem Q itira ft»

treten anhängigen Straffachen panbelt, bezieht fich u u r auf bie BerfahrenSted)tIi(hep V eftim m ungen ber R A b g D . © e r bie Um»

w anblung n id )t beitreibbarer © elbftrafen betreffeitbe § 378 R A b g D . if t aber eine fad)Iid)»red)tlid)e V o rfc h rift. H in fic p tliih biefer Jommt foIgenbeS in V e tra d jt: Aach § 4 5 1 bafelbft treten bie Bor bem Q n ira fttre te n ber R A b g D . Beriünbeten Steuergefeße in fo w e it außer K ra ft, a ls fie m it biefem ®efeß n id )t in © ittfla n g fiepen. © iefe V o rfc h rift finbet aber nad) § 453 a u f bie m ateriellen S tra fo o r»

fchriften ber nach § 452 Born R F A t. ber R A b g D . anzupaffenben unb 'in neuer F a ffu n g zu Beröffentlichenben früheren Steuergefeße, w o ru n te r auch baS ©abafftenergefeß fä llt, leine Anw enbung. S o * lange bie neuen ©efeßeSfaffungen nicht in K ra ft getreten fin b , be*

h ä lt eS baßer bei ber allgemeinen V eftim m u n g beS § 28 R S t@ V . fein Vemenbcn (Bgt. aud) § 2 1 A bf. 2 beS Ijig S t® ., 3 3 3 .1 9 2 1 , 8 4 2 ; Kom m . Z- R S t® V . Bon E b e r m a p e r , S . 104 A nm . 1).

(U rt. B. 19. A ug . 1921, ReoReg. A r. I I A r. 251/1921.) W itg e tc ilt Bon R A . D r. g -t. © o l b f d j m i t , W iindjen.

3 . B u n t K a p i t a l f l u d j t g e f e ß e . f )

V e i ber V erfaU S etflarung fa n n eS a u f bie g ra g e , ob eine fich äußerlich als Vkchfel, fonach als 3 ahlung.SmitteI i. S . beS

3 « 3. Wan wirb zur Rechtfertigung ber Entfch. noch flu«

führen fönnen, baß ber AbfdjredungSzwecf ber Verfallerflärung (ber anzunehmen ift, Wiewohl fie m it RfJH- 8, 185 nicht als Strafe anzuerfenuen ift) auch erreicht wirb, Wenn baS Reich auS ißr leßten EitbeS feinen finanzieEen Vorteil hat.

Sßrof. Dr. ¡B ü ß le r , H aIle b. © .

KapitalfluchtgefeßeS barfteü’enbe Urfuitbe einen gültigen S3echfel enthält, nicht anfomnten, es Würbe bent S in n unb 3wecf beS ®e*

feßeS wiberfprechen, zu Berlangen, baß in jebent einzelnen gaHe erft nachzuprüfen Wäre, ob aus einem SBechfel, einem Sched ober einer Anweifung Rechte gelteitb gemacht Werben fönnen ober nid)t.

Abgefeßen baOon ftelit aueß ein formell richtiger äBecßfel ein 3 ah' InngSmittel bar, Wenn eS Bon färnflicßen Veteitigten als foIcheS angefeßen Wirb; eS ift bem Vejogenen eines formell nichtigen SBechfetS auch nießt BerWeßrt, bie VJechfelfumme bem SBechfelgläubiger zu Zahlen. Scßließlid) wäre bei Aicßtigfeit beS SSedßfelS aueß Zu prüfen, ob bte Urfuitbe ttaeß hoiiänbifdjent Redjte nießt wenigftenS eine 3 ahlungSanweifung barftetlt, bie gleid/falls unter § 1 beS Kapgi®. fallen würbe. Alle biefe fragen fönnen aber nicht im Strafoerfahren, fonbern erft bei ©eltenbmacßung ber Rechte beS Reichs auS bem für Berfatten erftärten SBecfjfel zur Entfcßeibung gebracht werben. _ Ob bie Verfatterflärung bem Reicße tatfächlid) einen Vorteil bringen fann, braud)t ßier nicht erörtert zu Werben uitb ift oßue Vebeututtg für bie grage, Weldje 3 ahIungSmittel, als gegen baS Verbot beS § 1 zur Verbringung ins AuSIanb be, ftinim t, gemäß § 15 als bent Reicße Berfatten erFlärt werben müffen. Es fann zugegeben werben, baß.woßt gar häufig — Be*

fonberS bet ber Verfallerflärung Bon ScßecfS — burd) Waßnaßmen beS AuSftetterS bei bem im AuSIanb befinbtichen ^Bezogenen bie Rechte beS Reich® auS bem S ^ e d Bereitelt Werben fönnen; biefer ttmftanb bietet aber feinen begrünbeten Anlaß, bie BerbotSWibrig Zur Verbringung ins AuSIanb beftimmten SdjedS ober Anweifungen oon ber gefeßtich gebotenen Verfatterflärung auSznnehmen.

(Urt. B. 6. Aoo. 1922, ReoReg. I I , A r. 328/22.)

V e riitt. a)

1 . g ü r b ie K o f t e n b e r E i n t r a g u n g e i n e t a u f A n t r a g beS F i n a n z a m t s i m A r r e f t B e r f a h r e n e i n g e t r a g e n e n H h b ° s t h e l z u r S i c h e r u n g beS A n f p r u c h ® a u f 3 a h l u n g B o n R e i d j i S f t e u e r n h a f t e t b e r E i g e n t ü m e r beS © r u n b f t ü d S u n » m i t t e l b a r , f )

§ 1 V r®S®- erfd)öp|t bie F ra8e uad) ber Koftenpflicht nid)t.

Schon ber § 5 beS ®ef. beftimmt, baß eine nach ben Vor)d)nfteu beS bürgerlichen Rechtes begrünbete Verpflichtung © ritter zur ¿ahluug bet entfianbenen Koften burch bie Veftimmungen ber §§ 1 Bis 4 nicht berührt werbe. Außerbem gibt es aber noch in anberen ®efeßen weitergehenbe Veftimmungen über bie Koftenpflicht. 3 U biefen gehört 5. V. auch ber § 16 ber preußifd)en VD., betr. baS Ver*

waltungszwangsoerfahren ufw., B. 15. Aoo. 1899 (®S. 515). Qm

§ 1 6 biefer VD. wirb zwar in erfter Sinie baS Verhältnis zmifdjen'

©länbiger unb Schulbner geregelt. ©aS K®. hat aber in früheren Entfdjeibungen bereits auSgefprochen, baß bem Staate auch ein unmittelbares Recht etngeräumt werben müffe, bte Koften unmittel»

3 « 1- ®ia Erttfd). fchließt fich ber Redhtfprechung an, bie für ben bem § 315 R A6gD. gteidjtautenben § 16 ber VD . über baS VerWaltungSzwangSBerfahren ergangen unb überwiegenb an*

erfannt war. — ©ie ©ranbfrage ift, ob baS fragliche ©efd)äft objeftio gebührenfrei ift. ©iefe Frage wirb burch § 7 pr. ®K®.

geregelt. H ieruach fommt eS barauf an, ob bie Veitreibung ober Sid/erftettung oon Abgaben „baS öffentliche Fntereffe betreffen",

©ie Verneinung m it Rüdfidjt auf bie rein fisfa lif^e A atur jener Waßnahmen erfepeint zweifelhaft. UBenn ein öffentliches Fttter*

effe an ber Erhebung Bon Steuern Beftept, fo ift eS bod) wopl erft m it bem Eingang ber gefdjulbeten Veträge befriebigt, nicpl fepon m it ber Fufottftettnng. ©ie Veitreibung bient baper bemfelben gntereffe, wie bie Erhebung ber Steuern. ES möcpte aber Bietteicht Zutreffen, wenn man fowopl bie Erhebung oon Steuern im all*

gemeinen, als audj bte Veitreibung ber einzelnen Steuerforberungert im befonberen für SAaßnapmen im fiSfalifcpen, alfo nid)t im

öffentlichen Ffntereffe i. S . beS § 7 ®K@. hielte.

S ft bemnadp baS ©efepäft als foIcpeS niept gebührenfrei, fo fragt eS fiep, ob bie perfönlicpe Vefreiung beS ReicpSfiSfuS Bon

©erichtSgebüpren gemäß § 8 ©K@. — Wegen Auslagen zu Dgl.

§ 9 — zur ©ebüppenfreipeit beS SteuerfcpulbnerS führt. ©aS Wäre Zu bejapeit, wenn ber F'i®fuS allein zahtungSpflicptig Wäre. Run Wirb aber m it Redjt angenommen, baß § 1 ©K®. bie 3 aPtungS*

pflid)t niept auf bie bort aufgeführten Ißerfonen — Antragftetttr, Qntereffent, Verurteilter — bejepränfen w ill. Scpon bie Anfüprung beSjeitigen, ber zur ©ragmtg ber Koften beS Verfahrens oerurteilt ift, ergibt, baß bie 3 ahlungSpflicht auep auf anberen ©efeßen be»

rußen lann, bie hie ®runblage für eine Verurteilung zu bilben oerntögen. ©aSfelbe folgt aus § 5. ©a nun § 315 RABgö. bie 3ahiungSpf[id)t beS AbgabeitfipuIbnerS feftfeßt, fo erfepeint eS logifcp, ipn niept beSpalb^ Oon ber unmittelbaren,' 3 ahIungSpfiidjt gemäß

§ 1 @K®. zu befreien, weil eS einer Befonberen Verurteilung zur Xrngung bet Koften timt gegenüber niept bebarf, oielmepr nad) § 315 RAbgD. entfptecpenb bem § 788 3 ^ ö . bie Veitrei6ung optte be*

fonberen VottftrecfungStitci zugelaffen ift.

R A . D r . E r n f t H a g c lb e r g , V e rlin .

614

9f*ed)tfpreci)ung

[g u tifltfp e SBopenfprift Bor tmm ©cptlbner e iitp jie p n (Dgl. $ © g - 39, B 1 iefeter ©aj j;

50, 246; fo aup 9 K ü g c l * © p n , 7 Sem. 1 Slbf. 2 Bor

§§123 ff. 6 . 4 8 5 unb Slum. 2 ju § 7 ©f@ .).

®iefe © runbfäp, Bon benot abjumeipen fern Siuiaf; befielt, muffen aup für bte reip?rept(ipe Siegelung be? Sertoaitung?»

jmang?Berfapen? gelten, tuclcfje int 2. Xeit Slbfpn. 5 StStbgD. ge»

neben ift. ®eutt btefe Seftintmungen finb, ttrie au? bec Segrttnbuttg ju bent ©efefc e rfip tlip ift (Bgl. f ® g . 53, 119), ben Seftimmungen ber SD. Bon 1899 napgebilbet. gtßbefonbere bedt ftp bet §31o gtSlbgD. in p lt t ip m it bem § 16 ber SD . SSa? nach ber oben angegebenen Siecfitfarecfyung be§ für bic $£). tn?n 1899 gilt, imiB batyet audj für bie SmangStwttftrectog auf # ru n b ber O TbgU qelten.

SBenn ber Sefpmctbefüper bie Slnfipt bertritt, ber X itel 4 be? Seil 2 Slbfpn. 5 regele nur bie S b l l j i e | u n g be? SXrrefie?, n ip t and) bie Soften, fo ift ba? irrig infofern, a ß bie Sefitmntung be? §315 be? gleiten Sibfpnitt? eine ategetung ber fo fte n fjfu p t gibt, melpe für a l l e Sitten ber gmaitg?ooiiftredung gilt. ©4 mar ntdjt erforberlip, biefe Siegelung bei ben Seftimmungen be? 4. S tieß , ber ba? ©tpetung?Berfapen, alfo aup gmang?mahregeltt behanbeit,

SU toieberplen. , , . ,

Stuf bie bem 9teip?fi?fu? pftepnoe ©ebühtenfretptt fann fip ber Sefptoerbcfüper jtid^t berufen, ©elbft trenn ber Si?lu?

bezüglich bet ©intraguitgSetfupen foftenreptlip aß SlntragfieHer a n p fe p n unb an fip ttap § 1 ffSr®^®- für bie Soften haftbar märe, fo mürbe barau? nop n ip t folgen, baff er alleiniger Soften*

fpulbnet ift unb ber Sefpmerbefftper nicbt ijetaugejogen toerben lömte, weil ber g ß fu ? Ofebüljrenfreibeit geniefit. Ser grßfu? unb ber Sefpmerbefüper, biefer gemäh ben obigen Erörterungen, mürben ßietmep a ß ©efamtfpuibner haften. g ft ron jmei ©efamtfpul&nern ber eine Don ©ebüljten befreit, fommt e? auf ba? innere S e rp ttn iä jm ifpen beibett an. 38enn, mie p e r naci) § 315 SiSlbgD., ber gebührenfreie g ß fu ? ©rftattung Bon bem Sefpmerbefüper p Oer*

langen berechtigt ift, fann biefer gernäji § 8 Slbf. 5 fiel) niep auf ©ebührenfrepeit be? g ß fu ? berufen (Dgl, f © g . 50, 247;

© f ü g e t a. a. D. § 8 Slum. 19).

Qu ber gleiten ©ntfpeibmtg fommt man auf ©runb be?

§ 7 3ßr®f@. ® a ber gi?fu? nap § 8 ff3r®S®. ©ebfipemfreihett genieft, folgt au? ber Befortberen ©rmäptuug ber auf @rfupen ber Serltmltungäbebörbe BorpnepnePen ©efpäfte in § 7, bafi bie f o fie p fliegt, menn ba? ©rfupen n ip t im öffentlichen gntereffe erfolgt ift, benjenigen trifft, auf beffen Soften ba? Betfapen ftatt*

finbet. « ? im öffentlichen gntereffe liegenb ift paar bie © rpbung ber ©teuent empfehlen, nicht aber bie SKapegel, bie p r © iper*

fiettung unb Sefriebigung ber ©taatslaffe megen folcher Slnfptüpe bient, hierbei banbeit e? ftp um SBapmehmung fßlalifcf)er Set»

mögen^reibte. Sei berartigen ©efdpften tritt ber g ß ftß mie feber anbere ©ßubiger im Srioatreibt^Oertebr auf, ber feine g-orberitug beitreibt. Xrog ber © ebüpenfreipit be? gi§fu4 treffen bann bie Soften ben ©diuibner. Xieä ift, fofero e§ ficb um einen fja ll be?

SermaltungSOerfapenS auf ©runb ber SD. ü. 15. 9toö. 1899 banbeit, allgemein aneriannt (bgl. SRügel a . a . D. Slmn. 2 ju

§ 7 ; SÖ Q .50, 249 unb bie bort angeführte Siteratur). ©3 mufe bieS aber audb für bie $äüe ber fReicbäabgabenorbnung gelten, ba ben Seftimmungen biefeS ©efe^e§ bie ber genannten Serorbnung, mie febon oben ermahnt, aß Sorbilb gebient haben.

$ ie Xatfadje, bag ber ©teuerfßfuä injmifchen in bie Döfdhung ber ©icberungäbpmtbefeu gemilligt bat, änbert an ber einmal ent*

ftanbenen Softeupfiuijt be3 Sef($merbefübrer8 niebtb. ©elbft menn bie Döfdjung bemiHigt märe, meil bie ©icberungSmagnabme Oon ber ©teuerbebörbe nacbträglici) aß unbegrunbet erfannt mürbe, hätte ber Sef^merbefüper oietteiebt einen ©rftattnngöanfbrucb, morüber in bem Sef^merbeoerfapen nicht ju cntfdjeiben ift, bie Soflenplitbt mürbe baoon aber niep berührt.

(Jt©., Sefcbl. 0. 13. Oft. 1922, 1 a X 547/22.)

*

2 . S I n m a l t ä g e b ü b r f ü r b a 3 S c m e i g f i t b e r u n g S b e r . f a h r e n .

©emäh § 29 g iff. 3 fRSlEebD. gehört baS Semeßftcberungä»

berfahren bei anhängiger §auf>tfa(p 5ur gnftanj unb mirb burch bie ©cbühren ber giaubtfadje m it abgegolten. Xementfpiepnb muh bann aber auch nach § 2 2 ©ah 2 fft2l&ebD. gefolgert merben, bah, menn ber Slnmalt bie Partei im Semeigficherunggberfahreit Bertritt, ihm bann naa) § 13 g tff. 4 SSlEcbD. bie Semeßgebühr juftep, meil ba3 SemeisficfjeruugäBerfahren bann eben einen Xeil ober bie einjige int Sroäeffe erfolgte Semeiäaufnahme bilbet (Bgl.

S B a I t e r » S o a ( h i m * g r i e b l a e n b e r , Sinnt.5 ju §30 SSlEcbD.).

(R@., 21. g© ., Sefd)t. b. 14. 9?ob. 1922, 21 W 3359/22.) SKitgeteilt bon SHSt. © e r m a n n S e i f e r , SerIin*©ohenfchönhaufen.

3 . © t r e i t m e r t b e i U n t e r h a l t ä l l a g e n . t )

® ie f l . , metdfe am 14. Slug. 1919 geboten ift, p t am 27. S an . 1920 gegen ih re n aufjerehelichen © rjeuger fla g e erhoben a u f g a h lu n g bon U n te rp lß g e tb e rn , unb jm a r bon O te rte lia p ltd ) 180 M fü r bie ¿ e it b. 14. Slug. 1919 b ß 14. Slug. 1935.

Q u ber m iutblidjen SBerfyanbluttn ü. 23. f t e b r . 1921 tft ber fla g a n tra g ermeitert morben auf bie S e ru rte ilu n g ju r Qahlung bon bierte ljü h rlich 285 M fü r bie S e it b. 1. S an. 1920 b ß 24J ß o b . 1920, unb oiertcljährlich 6 5 1 M fü r bte f p ü o. 2o. 9lob. 1 9^0 b ß 14. Slug. 1935.

2>aS 21@. h«t ben S e il, im mefentlichen nadh bem Slagantrage b e ru rte ilt, ber f l . jeboch fü r bie g e it b. 25. 97ob. 1920 b ß 14. Slug.

19 3 5 n u r b ie rte ljä p lic h 450 M jugefbroci)en.

©egen biefeä U rteil, hat ber S e i l S e ru fn n g eingelegt. _®te f l . hat g u rü d m e ifu n g ber S eru fu n g beantragt, in ber münbltcf)cn S e rp n b lu n g b. 18. 9Rai 1922 aber auherbem p r e n fla g a n p ru c h ab

©nbe S K ärj 1922 auf b te rte ljä p li< h .9 0 0 ermeitert.

® aä S ® . hat ben © tre itm e rt fü r bie S ern fu n g äin ftcm j auf 1 2 0 0 0 B ß 1 4 0 0 0 M feftgefep, iitbem e?, bon bem. X m tchfcptitt ber in ber S n fta n j geforberten U nterhalßgelbern auSgehenb ( X n tih iih n itt bon 450 unb 900.16 = 6 7 5 * « b ierteljährlich) p « » 0« 9cntäh § 9 a

@ f@ . bett fünffachen S ahre§betrag angenommen hat. hiergegen richtet fich bte Seipm erbe beä S rojeh b e rtre te rd ber f l . © r m e in t in erfter S inte, bah b « ö u le p geforberte S etra g fü r bie gemäh

§ 9 a ©f<55. aufänfteltenbe Sered)nung be$ fünffachen Snhae^etrageä a lle in mahgebenb fei, unb bah 3um minbeften, im $ a tl ber Sered)»

nung eines $ u rd )ich m tß fa h e § , bte ©öhe ber hiernach füfr bie ganje

¿ e it geforberten ©efamtbejüge ju berüdfichtigen fei.

X e r lehteren S lnffaffnng be§ SefchmerbeführerS if t tm mefent*

liehen b e ip ftim m e n . ® a § £ ® . l ä p b o ltftä n b p auher S e tra cp , bah ber höhere U nterhaltäbetrag fü r eine erheblich längere g e it geforbert m irb a ß ber geringere unb bah b e g a tt nicht einfach ber ®urd)'»

fd jn itß b e tra g ber beiben U n te th a lß fä |e ber SBertbemejfung jug ru n b e gelegt merben la n n . ® e r © tre itm e rt if t b ie lm c p in ber SBetfe ju berechnen, bah junächft ber © efam tbetrag, ber fü r bie ganje g e lt a ß U n te rh a lt geforbert m trb, ju e rm itte ln if t ; peranS ergibt f i h bann ein Sahreäburchfchnttßiag, ber bie © runblage fü r bie Berechnung be§ fünffachen SapeSbetrageä nad) SOtahgabe be§ § 9 a © f © . bilbet.

Sebod) if t perb e t noch j u berüdfichtigen, bah, fom eit p r g e it ber fla g e rp b u n g r ü d f t ä n b i g e S e t r ä g e ber p r g e it einer fla g * ermeiterung ü b e r b i e b i s h e r i g e n S l n f b r ü c h e h i n a u s r ü d * f t ä n b i g e r t S e t r ä g e Berlangt merben, biefe bei ber obigen Se»

rechnung beö fünffadhen S öhreäbetrag8 auäfcheiben unb a ß felb»

ftänbiger X e il beS fla g a n fg ru ih ä ben © tre itm e rt in Bollern Umfange erhöhen. $ e m t 9 a @ f@ . fin b e t n u r a u f bie fü r bie g u tu n fi geltenb gemachten U itterhalßanfprüche Slnmenbung.

i „ U rt. o. 16. ® e j. 1922, 8 W 3801/22.)

SJiitgeteilt bon S ^ - S i t t l e r , S e tltn .

g u 2. ® ic ©ttlfch. if t p tre ffe n b ; bet S ln p ru d ) auf bie Semeßgebühr fie p bem PSI. u n te r allen Umftanben p , menn er bei einer Sem eßaufnahm e tä tig ift, gteichöiel, ob biefelbe burch einen in einem anhängigen D iechßftrcit erlaffeneit Semeßbefchluh ober burch einen im S em e ß ficp ru n g S ü e rfa a p e n erlaffenett S c*

fchluh aitgeorbnct m irb.

331. Si er j Bacher , Siütnoerg.

g u 3 . X ie im @ M . nicht beantmortete Srage, mie ber

© tre itm e rt fü r U nterhalt§flagen ju berechnen ift, bie fü r Berfcpebene, Seiträum e Berfcpeben h o p U nterijaißbeträge forbern, if t beretß

©egenftanb ber ©ntfeh- be§ £ ® . ft'ö § liit — S^B- 1923, 92 ge*

mefen. ® o rt hat baä ©ericht angenommen, bah § 9 » S Ä ® , auf biefe g ä lle nicht anpm enben fei, fonbern bie g e ftfe p tn g beä S tre it*

loert§ gemäh § 3 g $ D . nach freiem ©rm effen p erfolgen habe, bah b n p S ©rm effen aber b a p n auöäuüben fei, ben © tre itm e rt nicht niebriger a ß ben fünffachen S etrag ber geringften unb nicht p P r a ß ben fünffachen S etra g ber l)öä)ften geforberten gahreärente anpnehm en. g m bamaügen g a lle m ar ba§ © ericht auf ben fü n f*

fac|eu S etrag bet höd/ften gahreörente gelommen, m eil biefe auf bic S a u e r Bon fedß g a h re n , a lfo mehr a ß fü n f gah re , geforbert mürbe.

® tefe © n tfh . if t Bon g ü r f t abgelehnt moröen, ber einen ®urcb»

fchnitßfafe p g ru n b e legen m ili, mobei p m m ohl bie atecplprcdjung p § 9 a Slbf. 1 © t ® . oorfchmebt. (S g l. 2B i i I e n b ü d ) e r ä i Soften*

feftfehungSBerfapen 9. S iu fl., SInm. 66 p § 10 © D .>

S ie fe n © e fid /ß b u n ft menbet ba? ^ ® . in feiner © ntfd). auf bie © tre itm e rtfe ftfe p n g an. Über bie Screchtigung ber Berfdjiebenen Slnfichten ia n n m an n a tü rlid ) ftreiten. ® e r gm eifei m irb auch burd) ba§ geltenbe @ f® . nicht behoben, ba? n u r noch öelt jährigen Sentcnbetrag ber © tre itm e rtfe ftie p m g ju g ru n b e legt, ba bei ben gegenmärtigen g e ito e rh ä ltn iffe n and) innerhalb eine? gahre?

oerfepeben hohe SRentenforberungen bte Siegel f i P .

geh p r fö n lid ) neige ber S luffaffung be? £ ® . SÜöälin p . SBenn auch uirgenb? au?brüdlid) au?gefbrocheu, fo fteijen hoch alle gefep lidfen S eftim m ungen über bie g e ftfe p n g be? © treitm ert? u n te r bem

© e fid p S p n lt, bah gntereffe be? f l . ian ber S e rm triitc p m g be?

geltenb gemad)teu S lnprud)? fü r bie Sem effung be? © tre itm e rt? m a p gebenb fein fo ll. Stile Oon biefent © e fid )t? b n n it abmeipenben iRegeln über bie © tre itm e rtfe ftfe p in g fin b al? Sluänahmcbeftimmungen p b e trapten, bie g r u P f ä p ip e in fp rä n fe n b an?ple g e n f i P . ® ie Sin?*

uahmebeftimmung be? § 9 a © f ® . if t alfo n ip t roeitcr anpm euben, ai? ih r S o r tia u t Berlangt. ® a m it fo m m t m au p r g-e ftfe p n g be?

© tre itm e rt? auf ben fü n jfa p e tt, ie £ t cin fa p e n , S etrag ber hopften geforberten gapeS rcnte.

9121. D r. f r a e m e r , S e rlin .

52. Sa$ra. 1923 ©eft 12]

fRedjtfaredjung

615 4 . g e ß f e ß u n g beS S t r e i t w e r t s , Wenn bei ber u n t e r *

h a l t S I I a g e eines unehelichen SHnbeS f ü r bte ei ngei nen S a g t e ei n ö e r f d j i eb e n c r © ah » e r l a n g t m i r b . t )

®aS flagenbe Siinb gat für baS erfte Sagt »on bet ®eburt an 1440 M , für baS gmeite 1920 M , für bie fofgenben S “ h»e bi» ginn

»ollenbeten 16. £ebenSjagre je 1800 tfdj«fc£)ifci]e krönen = je 81000 M »erlangt. ®aS £®. fe^t ben Streitwert — 360 J t iRüd»

ftänbe -f- - —— ■ • 5 feft. 9licf)tifl gelß e§ baBun auS, baß ber Streitwert nad) § 3 3 $ D - »och freiem Ertneffen feßgufegen ift, aber nach § 9 a ®SI®. in ben ©cgrattfen eines 5 jährigen Q nt*

rauntS. ®et SBert muß banacg §ipifc^en ben fünffachen Wahres*

betragen beS geringften ©ageS »on 1440 M mtb beS gödjßen ©ageS

»on 81000 M liegen. ®aß eS biefen göegßen fünfjährigen Sag nicht erreichen barf, ift im ©egenfag gut duffafmttg beS fSefcgmerbe«

fügrerS angunehnten. ®ie barin liegenbe llnftim m igfeit im i8er*

hältniS ginn Streitwerte einer Silage lebiglid) auf ben fünfjährigen Unterhalt nach bem häuften Sage, ber 405 000 J t betragen würbe, mägrenb hier für bie Diente für 16 Sagte d n geringerer (Sag

hältniS ginn Streitwerte einer Silage lebiglid) auf ben fünfjährigen Unterhalt nach bem häuften Sage, ber 405 000 J t betragen würbe, mägrenb hier für bie Diente für 16 Sagte d n geringerer (Sag