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33eridf)tet bon ben Rechtsanwälten beim Reichsgericht

^u ftijra t Dr. Ä 'a ife r, ^uftigrat Dr. Sehmann unb Suftijrat Dr. S ch all.

I- ReidjSrcdjt.

b ü rg e rlic h e s ©efeßbud) unb © in fü h ru itg S g e fe ß S11 m b ü rg e rlic h e n ©efeßbud).

!♦ § 133 b © b . Sur Auslegung ber Streifflaufel.]

Sn einem 2PanSportbertrage fanb fid) folgcnbe be- ftimmung: „Höhere ©eWalt, Rcobilmadjung, Ärieg, Aufruhr, ArbeiterauSftänbe aller A rt, Cuarantäne, SBinterSgefahr, ©iS, Eisgang auf bem Schein ober feinen Rebenflüffcn, HodjWaffer unb anbere Raturereigniffe, berfehrSftörung, Riangel an 2:ranS*

hortmittein, behinberte Schiffahrt, fpej. ein Sßafferftanb bDit

<-10 m ©auber $egel unb barunter, entbinben uns für bie . auer b>iafer berhältniffe bon ber Abnahme unb beförberung JjÜ Un§ angebienten ©üter. SDabon betroffen ioerben alte U ei' üwldje bei © intritt biefer berfwltniffe ■ noch nicht in baS

ftanb^bee 11a^ eine Sehobeo* Stellung tm Verhältnis jum Varrijter*

b ä » , , , fcer atie ©lemente umfaßt, bie überhaupt bie Duaiififation iU «langt haben. 9t.

) ülachbruct ohne Angabe ber Duette berboien.

Rljeinfchiff überlaben Waten." Über bie ¿frage, loann ber iße*

freiungSgrunb eines ArbeiterauSftanbeS borliege, äußert baS R®. fid) loie folgt: ffü r bic Sßirfung eines ArbeiterauSftanbeS als befreiungSgrunb erfebeint eS nacf' 3W<m unb ©lauben unb nad) ben aßgemeinen berfehrSanfchauungeu notloenbig, baß ber ArbeiterauSftanb gcrabe ben bem Verträge jugrunbe liegenben

©efdjäftSjWeig betroffen hat, fei eS, baß eine berjenigen Arbeiter*

gruppen, bereu tEätigfcit ju r Ausführung be§ bertrageS er*

forberlicß ift, felbft in ben AuSftanb getreten ift, fei eS, baß eine ber beteiligten Arbeitergruppen, Wenngleich felbft arbeite toiHig, burch ben AuSftanb anberer Arbeitergruppen in ber

©ntfaltung ihrer 2 tätigfeit beeinträchtigt loirb. gmmer aber erfdieint ein unmittelbarer ^ufammenhartg jioifchen bem Arbeiter- auSftanbc unb ber bertragSerfüEung in ber 2Beife als not*

toenbig, baß ber ArbciterauSftanb eine berringerung ber ©nt­

faltung bon ArbeitSfräften in benjenigen Arbeitergruppen jur golge hat, bie ju r Ausübung ber bertragShanblungen üblicf;er- toeife heoanjusiehen finb. Sff bieS ber gatt, fo liegen bie borauSfeßungen ber Streifflaufel bor, unb ber intereffierte bertragSteit fann fich auf bie Maufel berufen, ohne abtoarten ju brauchen, ob fich 'hm burch Hooanjiehung auStbärtiger ArbeitSfräfte bielleid^t bie 3JiögIidf)ieit bieten toirb, ben bertrag ohne bermßgenSeinbuße 3U erfüllen. AnbererfeitS bermag aber bie i£atfad;e allein, baß ber AuSftanb einer bei ber bertragS=

erfüßung uid^t beteiligten Arbeitergruppe eine Sobnerhößung bei anberen nicht in ben AuSftanb getretenen ©ruppen ober fonftige ipreisfteigerungen ju r bloß mittelbaren ^olge gehabt hat, bie SBirffamfcit ber Maufcl nicht ju begrünben. SDerarttgc begleiterfcheinungen fönnten ebenfogut burch anbere SSorfommniffe herborgerufen fein; fie finb feine djarafteriftifhen folgen eines ArbeiterausftanbeS, beffen SBefen fich bornehmlid; barin äußert, baß in bem befonberett ©efchäftSjmetge, in bem bie ftreifenben Arbeiter bisher tätig geioefen finb, eine planmäßige 33er=

ringerung beS Angebots bon ArbeitSfräften ftattfinbet. 3A- c. A.=@. für Transport ufto., U. b. 19. Oft. 12, 418/11 I. — SDüffelborf. [S.]

3 . §§ 276, 277 iß ©iß. Aud) toenn einem Sertoalier bie freiefte Stellung bertragSmäßig eingeräumt ift, haflet er hoch für jebeS ißerfchutben.]

$ ie SRebifion macht geltenb, aud) 'nenn haben auSgegangeu luerbe, baß bem Auguft b. 2:1). bie benfbar freiefte Stcßung als ißerioalter eingeräumt getoefen fei, müffe er bod) bei unlbirtfchaftlidien Maßnahmen biejenige Sorgfalt berireten, bie jebem SSerioaltcr obliege, unb hafü er bem 33eflagtcn nid)t bloß für borfäßlid)e ober grob faßrläffige Schäbigungen. Ser Acbifion ift jujugeben, baß bie Anfidtt beS 33©., Auguft b. 2h- habe nur für 33orfaß ober grobe ^aHoläffigfeit aufjufommen gehabt, im ©efeße -feine Rechtfertigung finbet. 2)ie bont 33®.

neben ben §§ 276, 277 S©33. angeführten §§ 8 --1 8 I, 3,

§§ 277— 283 I, 5 A2A. finb, abgefehen babon, baß fie nur IßegriffSbeftiinmungen unb aßgemeine 33orfchriften über Haftung für tßerfeßen enthalten, nicht antoenbbar. Surch ben unter ber Herrfhaft be§ 33(333. gefdhloffenen Vertrag bom 28. ^un i 1905 finb bie RechtSberhältniffe jibifchen Auguft b. 2h- unb bem Seflagten, toenngleich auf ben früheren Vertrag grt>ifc£;en ben urfprünglichen SRiteigentümern bom 23. Quni 1898 ißejug genommen ift, bod) neu geregelt toorben. Sie Abholung ber

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¿M: $. 1913.

fog. ©Ilcrnficbten hot ©nbe beS Jahres 1907 ftattgefunben, unb bie SSerhacbtungen, Wegen beren ber Seflagte im gegen;

Wärtigcn AechtSftreite Sd)abenSerfafcanfprücbe geltenb rnadit, finb nach bem Sorbringen beS 33eflagten ebenfalls rtadj Ab=

fcfglufe beS erfteren 33ertrageS erfolgt. ®al)er beftimmt fidj nacE) ben 'Borfchriften bcê 33 ©33. bas SAah ber Haftung beS Auguft b. 2:b. im $inblicf auf biefe SAahnahmen. Aadj ber Auslegung beS 33®. ift burch ben Vertrag bem Auguft b. ®h- als 5Dîit=

eigentümer bon bem anberen SAiteigentümer, bem 33eflagten, bie alleinige SerWaltung beS gemeinfc£)aftlic£?en ©uteS foWie bie für feine 2ebenSzeit unentjiefjbare Soilmad)t ju 3Serfügungen in 33ertretung beS 33eflagten übertragen inorben. ®aS 33©33.

enthält nicht, tbie bas $ rA 2 A . in §§ 109 ff. I, 14, befonbere 33eftimmungen über ben 33erWaltungSbertrag. $ ft bie Rührung ber 33erWaltung gegen ©cibährung bon ©ntgelt übernommen, finben auf ben Sertrag bie 33eftimmungen über ben ®ienft=

bertrag (§§ 611 ff. 33©33.) AnWenbung; anbcrnfallg ift bas AechtSberhättniS jibifd^en bem ©efd;âftgl)errn unb bem 33er=

Walter als ein AuftragSberhältniS nach SAafsgabe ber

§§ 662 ff. 33©33. ju beurteilen. ®anad) aber haftet ber SSerhaalter bem @efc£;âftëE)errn felbft im galle ber Un=

entgeltlichfeit für jebe, nicht blojs für grobe gaf)rläffigteii.

®enn nad) § 276 33©33. hot ber ©djulbner, fofern nicht ein anbereS beftimmt ift, Sorfah unb jebe galjrläffigfeit zu ber=

treten, unb hmfichtlich ber Haftung beS ^Beauftragten im SerhältniS jum Auftraggeber enthält bas 33©33. feine befonbere 33eftimmung, fo bah bie Aegel beS § 276 auch auf ben 33eauf=

fragten AnWenbung finbet. AuS bem bom 33®. angeführten

§ 277 33©S3., toonad}, toer nur für biejenige Sorgfalt ein=

juftehen hot, bie er in eigenen Angelegenheiten anjutoenben hflegt, bon ber Haftung Wegen grober gahrläffigfeit nicht befreit ift, folgt nichts anbereS. ®iefe SSorfdjrift gibt nur eine 33eftimmung für bie gatte, in benen nach SAafjgabe bon Sonberborfchriften lebiglidh für bie in eigenen Angelegenheiten angeWenbete Sorgfalt gehaftet Wirb. ©ine foldje Sonber=

borfchrift ift hmfidjtlich beS 33eauftragten nicht gegeben. Auguft b. 2 :h- haftete baher bem SSeflagten nadj bem ©efefi für jebe gahrläffigfeit bei 33ornal)me bon 3SerWaltungSmahregeln. ®ah ettoa bertraglich feine Haftung befdjränft Worben ibäre, ift bom 33®. nidf)t feftgeftellt, auch bon ber Klägerin nicht behauset, hiernach beruht ber allgemeine AuSfyruch beS 33©., baff Auguft b. ®h- nur für abfidjtlidje ober grob fahrläffige Schaben§=

Zufügung h>afte, auf AechtSirrtum. b. SB. c. b. ®hv U. b- 16. Oft. 12, 110/12 V. — 33erlin. [S .]

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§§ 459 ff. 33©33. Anfechtung eineg ÄaufeS Wegen argliftiger ®äufdjung; guläffigfeit ber Anfechtung nach Übcr=

gäbe ber ilauffadje. 3um ^Begriffe ber Arg lift.]

®er 33eflagte berfaufte fein ©aftbauS burd) notariellen Vertrag bom 15. ®ejember 1909 für 42 000 J t unter Aü8=

fchluh ber Haftung für SAängel an bie Kläger. SpäteftenS am 15. ®ejember 19* >9 erfolgte bie Übergabe, eine Auflaffung har nicht ftattgefunben. SAittelS £Iagecrl)ebung bom 18. A pril 1910 fochten bie Kläger ben SSertrag Wegen argliftiger 2äufchung unb

^rrtumS hinfichtlich ber fpiljjerftörungen im 0bergefd;of$ beS.

¿aufeg an unb berlangten Aneriennung ber Aichtigceit beg Ser*

tragg unb Aüdjahlung ihrer Anzahlungen unb auggelegten 3Ber=

traggioften. AuS ben ®tünben: ®a8 33®. ftellt feft, baff baS'

§aug ju r 3 £ü beg ÄäufabfchluffeS mit, toenn audh bielleicht abgeftorbenen, fo bodft bebcnflicben ijßiizen erheblich behaftet toar, bah ber 33eflagte Sd)inarnmberbad)t hegte unb bah er biefett für ben .iiaufßtbillcn ber Kläger erheblichen ümftanb biefen mit=

teilen muhte. ®ie Aebifion bezweifelt zunächft mit Unrecht, ob bie 33ertragganfechtung Wegen argliftiger, burd) 3Serfcf)Weigen begangener 2 äufdning nad) Übergabe beg $ auf eg überhauht ftatthaft fei. Schon ber 33orberrid?ter h®t bieg mit Aedit bejaht unb bie etwaige Ausnahme, bie für ©attunggfauf z« machen fei — bgl. A® . 70, 428 -—, für unanWenbbar auf ben bor*

liegenben f^all erilärt. §ätten freilich bie Kläger baS §aug in Kenntnis beg AiangelS angenommen, fo iönntc barin eine 33e=

ftätigung beg SSertvagg gefunben Werben, aber biefe Kenntnis ift big jeht nicht erWiefen unb ohne fie ift lein ©runb erfinblidj), Wegen beffen bag ©efdhäft unanfedhtbar fein foH. ®ag erwähnte Urteil in A® . 70, 428 cntfdtcibet über einen ©attunggfauf unb fann baher hier, Wo eg fid) um ben .ftauf einer beftimmten Sache h<mbelt, zur AnWenbung beg § 137 ©33®. feinen Aniah geben. SBeiter erflärt eg ber Aebifiongfläger für rechtsirrig, bah in bem 3?erfd)Weigen eineg unbegrünbeten SchWamm=

toerba^tS eine faufale A rg lift liege. @r WiE bamit Wohl fagen, bah echter §auSfd)Wamm (merulius lacrymans) nicht borlag, alfo auch baS ©lauben beg Klägers an ihn unrid)tig unb beffen 3?erf<hWeigen ein untaugliches SJiittel War, bie Käufer zu täufchen. Aber in folch enger ^Begrenzung ift ber SSegriff

„S^Wammberbacht", Wie ihn bie Kläger unb bie 33orberrichter im Sinne hoben, nicht zu berftehen. ®ie letjteren ftetten auf

©runb beg ©utaebteng bcS SadWerftänbigen feft, bah baS §aug Zur ^e it beg AbfchluffeS beg ÄaufbertrageS mit holzzerftörenben fßilzen behaftet War, bah biefe baS §olzWerf zunt ®eil bis an bie 33alfenlagen befchäbigt hotten, bah man jene fßilze alg

„®rodenfäule,; anfhredjcn fönne, bah ber fBeflagte biefen fehler gefannt hohe unb ihn alg für ben ÄaufgWißen erheblid) nadf

®reu unb ©lauben ben Klägern hotte mitteilen müffen, Was aber — Wie unbeftritten — nicht gefchehen ift. ®amit finb bie ©rforberniffe argliftigen 33erfd)WeigenS einWanbfrei unb ohne AechtSirrium feftgeftellt. ®arauf, ob bie ¡ebenfalls fein ge=

fährlichen ^ßrlge echter ^auSfchWamm ober polyporus vaporarius,

®rodenfäule, ober fonft bergleidjen geWefen finb, fommt nichts SBefentlicheS an, unb bah ber 33eflagte etwa bom gänzlichen Abfterben unb AichtWeiterWuchem ber ißilze überzeugt geWefen ift, berneint ber 33erA. hiergegen ift ebenfoWenig eine Aüge erhoben Worben als bagegen, bah im S3U. nicht auSbrüdlich abfuhtlicheS SSerfchWeigen b e a u fla g te n für atte gatte, inS=

befonbere für ben galt feftgeftellt ift, bah bie Kläger ben SAangel nicht fennen. ®iefe geftftettung ift übrigens als in ber ©efamt=

begrünbung beS SU. enthalten anzufehen. ©g genügt aber, bah1 ber Serfäufer mit ber SAöglicbfeit ber SAangelunfenntniS beS Käufers rechnete. Sgl. A® . 62, 302. ©. c. ©., U. b.

26. Oft. 12, 170/12 V. — ■ Aaumbürg. [2.]

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§ 624 S3©33. AnWenbbarfeit ber 33eftimmung bei Sorliegen mehrerer Verträge.]

®ur<h Sertrag bom 13. ®ezembcr 1905 hat ber Kläger ben Seflagten als Sd;autyieler für bie geit bom 1. Sef)>

tember 1906 bis zum 31. Auguft 1914 angenommen; fdiott bor bem ©intritte beS 33eflagten ift jeboef) burch AachtragSabfommen;

bom 13. ffuni 1906 bie ®auer beS SertragSberhältniffeS unter

42, S^tgang. 3 urtftifcftc Sßodknfdjrift.

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beruug jenes Vertrages''auf btc 3 cit toom 1. 0 Üobcr 1906 Ig jum 4. Januar 1907, bom 15. Bebritar 1907 Bis ¿¡um Si^rit 1907 unb bom 1. ©ejjtember 1907 bis jum 31. Sluguft 1912 beftimmt toorbcn. 31m 28. Sluguft 1907 haben bann bie Parteien einen einige abtoeihenbe »eftimmungen enthaltenben Weiteren SlnfteßungSbertrag für bie 3 « ! t,om i . ©efitember 1912 gum 3i . Stuguft 1915 gefhloffcn. Unter »erufung auf

§ 624 » © » . hat ber »eilagte am 24. Februar 1911 baä -ßertragSberfmitniS gum 1. SSJiärs 1912 gefünbigt; biefe Äünbi=

S‘Jn3 ift in einem aSor^riage^, ohne baff über bie $rage ber niocnbbarieit beS § 624 enifcfneben ift, für untoirifam ertiärt, toe^ ^ur Beit ber Äünbigung bie fünfjährige g rtft beS § 624 noth nidEit abgelaufen ioar. Ulahbem bann ber »eflagte baS Secht in Sinfbrucl; genommen hatte, gum 1. Sbpril 1913 gu ünbigen, hat ber Kläger auf gefifteßung geilagt, baff bem »e=

agten biefeS Utecht nicht guftelfe unb baff er bcr^flichtet fei, ep. ^um STuguft 1915 feine SSerfafiidEjtuitgen gegenüber bem Üra3er au§ bem * ertra9e 3U erfüllen. SDiefe Älage ift bon bem abgetoiefen, »erufung unb Uiebifion be§ Klägers finb Surütfgetüiefen. ®er § 624 » © » . fe |t nach Sßortlaut unb otoeä nur borauS, baff ein ®ienftberhältnis für längere Beit a S fünf Bahre eingegangen ift. ©r unterfd^eibet nicht, ob baS 'enftberhältnis auf einem ober auf mehreren Verträgen beruht, j.mb ob e§ Ie|terenfaßS burd; beti gioeiten Vertrag unter ben t% rigen »ebingungen berlängert ift ober bie »ertragSbebim gungen abgeänbert finb; e§ genügt, baf) ber Sienftberpflichtetc 3 ) bcmfelben Sienftberechtigten gegenüber burch bie mehreren 'ertrage gu gleichen ober gleichartigen ®ienften berpflichtet hat unb b' e ' n ben Überträgen bereinbarte ©efamtbauer be§ ®ienft=

berhältniffeS fünf Bahre überfteigt. SDie » o rfh rift beS § 624 eruE)t auf ber ©rtoägung, baff eine über eine geünffe Beit htnauggebenbe bauernbe geffelung beS $ienftberhfli<hteten aus holitifchen unb boliSioirtfehaftlichen ©rünben unguläffig fei, UJiottbe gum » @ » . 33b. 2 6 . 466), bah eine längere als fünf- lahrtge^ ©ebunbenheit ben SDienftberfoflidhteten übermäßig in ber erfönlichen Freiheit befdfränfe unb bem ©ange ber mobernen toiberftrebe, bie barauf gerichtet fei, bie ioirtfchaft=

, B'^eiheit beS ®ienftberf)fii<hteten, beS ioirtfchaftlich ©d/hahen f L e ite rn (ffirot. 33b. 2 ©. 300; © enffhrift gum » © » . : ' 40; 6 tcn°SraÄ e 33erichte über bie ^Beratung beS 33©33.

737' 2812 ff-)- 2lul längere Beit eingegangene 1 erhaltniffe finb aber nicht für nichtig ertiärt, fonbern bem tenftberhflichteten ift nur baS Utecht geioährt, nach bem 3lb=

btl'rP b0U ^ fahren gu fünbigen. demnach foß ber ®ienft=

i^tcge beim Slblaufe ber fünf Bah« bäS Utecht haben,' gu entfb^rfc Sartfetmng beS SienftberhältniffeS feinen Bntereffen licfiensn °^er ob bie »ebingungen beS Vertrages, feine j>erfön=

® ie n ftiWi ä- niiie' bie ^Perfönlidhfeit ober bie »erhäliniffe beS töfun e^ e<^ tt0ten ober ettoaige fonftige Umffänbe ihm bie 2luf=

^ u d A - r ® ienfitierhättniiics ibünfcbenStocrt erfheineri Idffen, brr ^ u^^güng beS § 624 toierbe miit, ftreng genommen, b u r* .’tbc^ flid^ cte M erft nach bem3lblaüfe ber fünf Bahre

?ur SjJ " en neucn’ ®icnftbertrag bcmfelben ®icnftbcrechtigten bflichten UfT ßteid^^r Öber 0Ibi^ artiÖer SDienftc : binbenb ber=

3Sorberricf)+0nnen ’ ~ cg ift mäbefonbefe aud; nicht, tüie ber älbfcbluft' oil a"?lmehmen fd'cint, ioäbrenb ber fünf Bghre jum.

nüeS (nid^t gemäh §' 624 ümbbären) SSeft'rägS BIS

§um Slblaufc bon fünf Bahren bon bem neuen sBcrtragSfd)luh ab, alfo 33.. nad)' Slblauf jtoeier SÜienftjahre für baS jedhfte unb ftebente ®ienftjahr befugt, auch baS toürbe fachlich eine Umgehung beS § 624 barfteHen. — SiefeS ©rgebniS ift jfebodh bon bem ©efe^geber fidjer nicht geiooHt; cS ioürbe über ben Biued ber 33eftimmung beS § 624 bmauS bie 33ertragSfreiheit beS SDienftberfoflicE)tcten befd;ränten unb mit ben berechtigten Bntereffen beiber 33ertragSf»arteien, toelche bie UJtöglichteit einer- früheren 33erlängerung beS ®ienftberhältniffe§ auf beftimmtc Beit erforbern, unbereinbar fein. SDiefen Bntereffen fann man nur baburd) gerecht ioerben, ba| man bie 33erlängerung beS

®ienftberhältniffeS fchon eine angemeffene Beit bor bem Slblaufc ber fünf Babre julä^t. 3ßelche fjrift als angemeffen ju erachten ift, fann nur nach ben befonberen Untftänben beS einzelnen BaßeS beftimmt ioerben. ©ntf^eibenb ift, ob ber Sienftpflichtige bereits bie Umftänbc ju überfehen bermag, toel^e für feine

©ntfeheibung bon 33ebeutung finb, ob er bon feinem $ünbigungS=

rechte ©ebrauch machen ober baS Sienftberhältnis fortfe^en miß.

33ei einem 33ertrag§berhältniffe glbifdfen einem ®heaterbireftor unb einem ©cEjauffrieler, ioie eS hier borliegt, nimmt ber ©enat an, bah ber ©d)auff>ieler in ber Siegel nad) bierjähriger ®auer beS 33ertragSberhäItniffeS in ber Sage fein loirb, bie 33erhältniffe ju überfehen, unb baljer regelmähig in bem fünften 3Sertrag8=

jahre fi<h auf ioeitere fünf Bahre unfünbbar binben fann. 2Benn ber Kläger auSfüfjrt, bah burch ben § 624 bie ©chaufyieler nicht gchinbert mürben, jebergeit mährenb beS 33eftehenS eines mebr=

jährigen SienftberhältniffeS fich für fünf Bah« nach beffen SBeenbigung einem anberen ®heaterbireftor binbenb ju ber=

Pflichten, fo fann bie Utichtigfeit biefeS ©a|eS bahingefteßt bleiben, ba er für bie ©ntfeheibung beS oorliegenbcn UtechtSftreitS ohne 33ebeutung ift; bie barauS bon bem Äläger gezogene Folgerung, bah man beSljaib auch einen foId;en SSertragSfhluh jmifhen bem ©haufjjieler unb feinem gegenioärtigen ®ireftor julaffen müffe, ift jebenfaßs mit ber 33orfd;rift beS § 624 nah beffen üßortlaut unb B^ed unbereinbar. B« bem borliegenben gaße hat ber 33eflagte ft'h burh ben SSertrag bom 28. Sluguft 1907 bereits bor SSeginn ber in bem früheren 33ertrage beftimmten fünfjährigen 3Sertrag§geit für baS fehfte, fiebente unb achte Bah1' berpflihtct; er ift baffer nah § 624 ju r Jlünbiguitg befugt.

Uf. c. 303., U. b. 25. Oft. 12, 197/12 i n . — »erlin. [S.J

5 . § 761 33©». Bum »egriff beS. SeibrentenbertrageS.]

$ e r Ulentner Sdbert 3JI. unb feine ©hefrau haben am 15. 3lf)ril 1899 ein gemeinfdfaftliheä Ucftamcnt errihtet, morin fie fih gegenfeitig ju Uniberfalcrben cinfe|tcn, eine Sicibe bon

»ermäditniffen ausfeilten, bie nad’ bem ®obc beS Uberlebenben auSgejahlt merben foßten unb ben bañad; berbleibenben Sfeft ihres »ermögenS ber jübifd'en ©enteinbe in »erlin juioenbeten.

®er Uberlebenbe foßte bis gu feinem ®obc im boßen ©enuh beS beiberfeitigen »ermögenS berbleiben' unb unter Scbenbcn aüh über bie' SDiaffe fre i' terfügen bürfen. Unter ben auS*

gefegten »ermähtniffen befanb fih eine ber Klägerin bermahie lebenSlänglihe Ulente bon jährlich IO()0 J l. ®ie »eflagten finb in bem lefiamente gu ®eftamcntSboßftredcrn beftimmt unb haben biefeS 2lmt nah bem 2fblcben beiber ©heieutc an?

genommen. ®ie ©hefrau fiarb gnx 5. Behtuar 1905. fper

©hemann trat bie ©rbihaft nah ihr an- 6 r felbft fiarb am 4. Bébrtiar 1908'. ®ic 'Sfägerin' fmi bis ju feinem ¿obe ihm

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90 S utifU fdje S B o ^ e ttf^ rifi. SN* 2. 1913.

ben .öauäfjalt geführt. BScgen bc§ ißt Don ben beiben ©pe^

Icuten ?Jc. auSgefe|ten BermäcptniffeS befiehl unter ben Parteien lein Streit. Sllbcrt 3Jc. jebodg nach bem Dobc feiner @pe=

trau am 25. DJiai 1906 ein DiahiragSteftamcnt errietet unb barin bcr Klägerin außer ber il)r icpoo Bermadften lebcnS=

länglichen 9ientc Bon 1000 M eine streite jährliche bRcnte Bon 1000 J i, aber nur auf 15 ^aprc bon feinem Dobc au, bcr=

mac^t. -Die Klägerin loill für if;re Dienftleiftungen im §auS=

Balte beS Sllbert 9K. bon biefem eine locitergepenbe .gufagc cr=

Batten Baben. Sie behauptet, 50t. Babe ihr münblicp besprochen, baß fie nach feinem Dobc außer ben bereits auSgefeßtcn 1000 Jt fernere 1000 JC auf Sebenägcit erhalten ibürbc. Sie habe ißr Berbleibett bei 30t. babon abhängig gemacht, baß ihr biefe lueitcrc Diente fieper fei, ioorauf DJi. fein Besprechen iuieberholt habe. "Die Klägerin erhebt älnfprüdic auf ©runb be§ Bcr=

fprccpcnS. Das ükrfpredicn, bic -Rente auf ScbenSgeit ju ent=

rieten, habcn beibe Borinftanjen locgen Diihteinpaltung bcr jyormBorfdmft beS § 761 B © B . für nichtig gehalten (§ 125 23® 33.). Diefer Sfnnapmc ift baS 9t©. nicht beigetreten, pat bielmehr bic 9tügc bcr 9tebifion, baß § 761 B © B . burep un=

richtige Stnlocnbung berieft fei, für begrünbet gehalten. Der Vertrag, ben bic Klägerin ihrer Behauptung nah "d t 2llbert 5Ü1.

abgefhtoffen hak toar ein Dienftbertrag (§ 611 B © B .). Sie empfing baS Besprechen einer Vergütung gegen bie Ifufage häuslicher Dienfte. 3(18 3Ji. nod; lebte, beftanb biefe Vergütung in ©ehatt unb Berpflcgung; bieS ift in ben ltrteitSgrünben beS S®. ertbähnt unb bie 9tihtigi'eit beffen in ber Berufungiinftanä bon feiner Seite in ¿¡toeifel gezogen ioorben. $ ür öd Beit nah bem Dobe beS 30t. fottten, toenn bie Behauptung ber Mägerin richtig ift, alljährlich iociierc 1000 J i fjtnjniDtnmert, bie ihr für ihre SebenSjeit gugefihert tourben. Der Dienfk berfrag enthielt alfo für ben $all, bah bic Dienftberpftihtetc ben Dicnftbercdjtigten überlebte, gugleidi ein DlupegepaitSs berfprehen. Diun beftehen in bcr 9tehtSlehre, iuie fepoo baS S©. cingepenb erörtert hak entgegengefeßte SCnfichten barüber, ob bie äufiherung eines 9tuhegehaitS in einem Dienftbcrtragc unter ben Begriff beS ScibrentenBerfprehenS fällt unb barum bcr jfformOorfhtift beS § 761 unterliegt. Sieht man auS=

fd;ließlicp auf bic regelmäßige SBieberiepr unb bie Dauer bcr berfprohenen Seiftungen, fo läßt fih aüerbingS ein Unterfdneb 3ioifhen bem 9tuhegehalt unb ber Seibrente nicht erfennen. ffür bic ©inorbnung unter ben Seibrcntcnbegriff fprid)t auf ben erften B lid auh bcr llmftanb, baß bie DinhegepaltSbeättgc nidit mehr ioie bic orbentlihen ©epaltsbegüge neben ben DienfS leiftungen einhergehen; fie finb bereits burd) bie ©efamtheit bcr Borangepeuben Dienftleiftungen abgegoltcn. SBirb iitbeffen an ber bisherigen 9tehtfprehung feftgehaltcn, fo ift für bie fyrage, ob man eS mit einem Seibrentcnücrfprehcn ju tun hat, bie in einem gegenfeitigen Bertrage bem Bes'prehenben augeficpertc

©egenleiftung überhaupt ohne Bebeutung; eS fann babei alfo auh auf baS .geitBerpältniS ber beiberfeitigen Seiftungen nicht anfommen. SlnbererfeitS erfdjöpft fih ber Seibrentenbegriff nidit

©egenleiftung überhaupt ohne Bebeutung; eS fann babei alfo auh auf baS .geitBerpältniS ber beiberfeitigen Seiftungen nicht anfommen. SlnbererfeitS erfdjöpft fih ber Seibrentenbegriff nidit

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