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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1913,.01.15 nr 2

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Academic year: 2022

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2 (Sogen 9 bis 14). Serliit, 15. Sanitär 1913. [42. Saljrgttng.] 65

£ } e v a u s g e $ e b e n p o m D e u t f c b e n U n w a l t v e v e i n . S c h r if t l e i t e r :

3uftijrat D r. tleum ann, Becfytsanmait beim Kammergeridjt uttb Piotar, Berlin W . 35, D r. ^eittricf? Qittenbevgev, Becfytsanmalt beim Canbgericfyt, Ceipjig.

P e rla g unö €ppetotton: 2 D . Ü T o e fe r B u d j l j a n & I t t n g , B e r l i n S. 14, S ta llfd jre ib e rftra fe 54 . 35.

Preis fü r ben Jahrgang 20 H larlt, einzelne Hummern pro Bogen 30 p fg . Jnferate bie 2gefpattenc p e titje ile 50 Pfg. (Die gange Seite enthält 160 Seilen.) BefteEungen übernimmt jebe Buchpanölung unb p o ftanftalt fomie bie irp e b ttio n B e r l i n S. 14

| I r t r i i H i t t r t d ) r i d ) t r i t .

P e r i r e i r r i r e r r a n t m l u t t g .

^ierburd) Werben bie ^errett ÜBtitglieber ber Vertreter»

öcrfnntmlung beS 2>eutfdjen SlnwaltbereiuS auf

Sonntag, ben 9. Februar 1913, bormittagS 10 llijr narfj B e r lin , f^eftfaal beS B e rlin e r Slnwaltshanfe^, BlunteShof 17, ergebenft etngelaben.

S a g e S o r b n u n g . 1. SWitteilungen beS BorftanbcS.

2. Prüfung ber (fai)reSred)nnng unb (Srteilung ber

©ntlaftung.

ffeftfteßung beS (lahreShauShaltplanS.

fyeftfebung beS SJlitgliebSheitragS.

3. 9tnfteüung bon ©rljebungen über baS ©infontmen ber 9led)tSanwälte.

4. SagcSorbnung beS SlnwaltStagS.

5* ltnterftittjung bon ^ortbilbuugoturfen.

®tb)«ige Bntrüge ber Vertreter.

S eii>ätg, ben 5. Januar 1913.

D e r t> o v fta n b be& D e u t f ^ e n K m u a l t p e r d n ö . fa b e r ,

®ebetmer Suftijrat, SSorfthenber.

®ie ^iitgliebersahl beet Vereins am 1. J a n u a r 1 9 1 3 w a r ... 9 6 6

Beigetreten ftnb:

a) botn 2. Januar bis 31. Segentber 1912 551 b) mit SBirlnng bom 1. Sanuar 1913 ab 334

itb ertrag . . 9 851 SluSgefdjiebett finb:

1. burdj Job int Saufe beS SaljrcS 1912 96 2. burdj SluStrittSerflürung

a) im Saufe beS $aIjreS 1912 . . 12 b) m it Beginn beS ttetteu @efdjäftS=

jaijred . . . 63 3. burch Berweigerung ber Beitrags*

uaijttaijme ... 106

277 K em nat!) B e fta n b am 1 . J a n u a r 1 9 1 3 . . 9 5 7 4

S e i d i g , ben 1. $anuar 1913.

Dr. |tt. f rn d trr,

3te^t§antoalt, © chrtftführer.

i l u l f ö h r t l T r f ü r i> c » t( d |c | k d | t i > r t n u m l t c . 2>ie BnwaltSfainmern in SreSbett, Königsberg unb S te ttin Im&en ber Kaffe abermals Beihilfen bon 4000 J l, 3000 J i unb 1000 J t gewährt. Sctt Kammern unb ihren Borftänbcn ift fü r bie reichen Beihilfen ber herglithfte Sauf auSgefbrod)cn worben.

(B iftu B ig e n to t.

Von Dr. S te p p , Kgl. 3lmtsrid;tcr in Nürnberg.

Unter biefem Sittel veröffentlichte ber berühmte 9techt§lehrer an ber Unwerfität B e rlin 'pror. D r. §eHwig in bem erften § e ft ber SRonatSfcprift ber Bereinigung gur $orberung geitgemäfjer SeddSpflege unb Verwaltung „9led>t unb Söirtfchaft" einen Ülrtifel, in Welchem er unter anberem gegen bie 9iechtfprcd)ung beS 9t®. in ber grage ber ¿¡ulaffung ber Sicherungsübereignungen burch constitutum possessorium energifd) SteEung nahm. 2Rit Siecht beitagt bort ¿eEwig bie gulaffung ber nadten Sicherung?*

Übereignungen als einen Krebsfcpaben beS VerfehrS; bie Wenn auch nicht gewollte, jebod; ö f f e n t lic h borhanbene f^olgc ber 9 851

(2)

66 Surifttfcfse Wodienfcfmft. SM 2. 1913.

reicb«geridfflichen fRedfffprechung fei bie, baff bic böfeften Schiebungen unter gerid)iticE)en ©ebuf} genommen toürben.

de toürbe ficb febon allein für ben Boffftrcdutig«ridffcr einer größeren «Stabt faft bic 2lnlegung einer © ta tiftif über fold^e Bcrträge lopncn, bic ihm faft täglich gur ©taubbafff maebung bon 2lnträgen auf einfttoeilige dinfteffung ber 3 toang«=

boffftredung borgelegt toerben. ©o bcrfcpicbcn bic 2lbfaffnng folcper Verträge fein mag, fo glcidr ift boeb bei ¡pnen affen ober boef) bei ihrer größten Biebrgabl bie au« ihnen nur affgu beutii* fpreepenbe Scnbeng, bie Vabc be« ©cpulbncr« bem Zugriff ber ©laubiger gu entgiepen. Sa« 9i@. bat fidt natur=

gemäf; nur mit einer berhäftni«mähig gang geringen 2(ngabl folcper Berträge gu befaffen unb fann beSbalb gar nidff er=

meffen, in tbclcben Blaffen berartige 3Serträgc beute gefcbloffen '»erben unb gu toetcb unerträglichen SBer^ältniffen mir beute baburcfi gefommen finb, baff biefen Verträgen bie rechtliche 2In=

erfennung nidff berfagt toirb.

®er Berfucb ber unteren ©eridffc, bic einen unmittelbaren dinblid in bic heutigen Berpältniffe haben, gegen biefc $rari§

be§ 9t®. angufämpfeit, pat ficb als auSfidff«lo« ertoiefen, ba bic heberen ©eridffc ficb allmählich gang allgemein bie fonftantc fftcdfffprecpung be« 91®. gu eigen gemacht haben.

Ilm fo erfreulicher ioar baher bic im borbergangenen gapre gemachte Wahrnehmung, baß ba« 91®. begann, toenigften«

gegenüber ben gröbften 2lu«toücpfen bei ©icpcrungSübereignungen iro n t gu machen, nämlich in ben dntfeheibungen be« V II. 3 © . bom 3. Januar 1911]) unb be« I I I . 3 © . bom 5. 9J?ai 1911.s) i o r erfteren dntfebeibung lag ber ©achberpalt gugrunbe, baff ein Kaufmann einem ©laubiger gur Sicherung einer gorberung nidff nur feine fämtlidffn Warcnforbcrungen in Vöbc be«

ietoeiligen ©utpaben« be« ©laubiger« abtrat, fonbern auch gur

¿idjerung aller gegentoärtigen unb gufünftigen gorberungen be« ©laubiger« biefem fein gefamtc« Warenlager gu digentum übertrug, toäprenb ber ©laubiger ba« Warenlager bem ©cpulbner micber gum fommiffiongtoeifen Berfauf belieb- dnblid; muhte ber ©chulbner anerfenneu, bah er affe Waren, bie er ertoerben merbe, auch toenn ber drtoerb im eigenen Barnen gefdehe, tatfädffid; für ben ©laubiger erioerbe. Sic« feilte in ber Weife ürr M gehen, bah ber ©chulbner, locnu er Waren einfaufte, bem ©laubiger hierbon unter Beifügung einer gafturenabfeprift fftngeige machen unb betätigen füllte, bah er bic Waren al«

ffommiffionStoaren für ben ©laubiger unter fich f>a6c. 9?acp

¿Ibfdffuh biefc« Vertrage« unb in llnfenntni« beSfelben lieferte ber Häger bem ©chulbner Waren gegen ©tunbung be« Jfauf»

preifc«. 311« halb baranf ber ©chulbner in Hntfur« geriet unb ber Häger mit feiner gorberung leer auSging, berlangte er Verausgabe ber Don ihm gelieferten Waren ober Werterfaü, unb gtoar bon bem HnfurSbertoalter unb bon bem Bertrag«=

gegner be« ©cpulbner«. d r ftütffe feine Hage auf § 826 93© $ . foitaic unter Slnfedffung ber erfolgten digcntumSübertragung auf fein digentum. Sa« 91®. hat ba« bic .Hage abtoeifenbe Urteil be« 31©. aufgehoben. Wenn bie ©rünbe biefc« Urteil« aud;

feine 2lnl;at§punftc bafür gelbälffen, bah ba« 91©. feinen bi«=

herigen pringipieffen ©tanbpunft bcgüglich ber grage ber W irl- * 2

!) Slbgcbrucft in ber 35B. 1911, 324h unb $ 3 3 . m i , 650.

2) 9Jbgcbrucft in ber gntfcf'rift f. 9?ctfff«pfl. i. 99. 191], 400.

famfeit bon ©icperungSübereignungen aufgegeben habe, fo ift für unfere Betrachtung hoch bon befonberem gntereffc, bah in bem Urteil augbrüdlich bic Darlegungen be« 9iebifion«f[ägcr«

für beachtlich erflärt iüurben, bic bahin gehen, bie mitbeflagte aifticngefcfffchaft S . (Bertrag«gegner be« ©chulbner«) habe, gang abgefehen bon ihrer ettoaigen 9lbficht, fid> auf .Höften anbercr gu bereichern, fipon baburd; gegen bic guten Sitten berftofjcn, bah fie in bem ©cpulbner 93. eine toirtfcpaftlicpe djifteng gc=

fchaffen habe, beren febäbigenbe dinioirfung auf ben reblichen

@efchäft«berfehr if>r bon bornherein flar getoefen fei ober gum minbeften habe flar fein müffen. Weiter toirb auSgefüprt:

©cibidff fällt namentlich, bah ben Behauptungen ber .Klägerin cntfprecpenb nad; ber gtoifepen 93. unb ber 2(ftiem gcfellfchaft S . getroffenen Bereinbarung ba« digentum an ben bem B. bon britter ©eite auf H ebit ohne befonbere Sicherheit«^

leiftung berfauften Waren fofort auf bie berflagte 2lftiengefcff=

fchaft übergehen unb baß ba« gleiche für affe bon B. in feinem

©efd>äfi«bctricbe ertoorbenen gorberungen gelten fofftc. Ser Beruffmg«ridffer muhte prüfen, ob bic britten Sieferantcn bie Slöglicbfeit einer folcpen ©achlage borau«fchen muhten ober nicht b ie lm e hr nad) S re u unb © la u b e tt annehmen b u rfte n , bah 93- bie Waren ringeln im getoöhnlid'en ©ef<häfts=

betrieb beräuhcre, unb bah ihuen toeuigften« bic hierin liegenbe Sicherheit für ipre gorberungen guteil toerben toürbe."

Sie dntfdteibung bom 5. Wai 1911 bepanbelt ben gaff, bap ein ©dtulbncr feinem ©laubiger gu Sid)erung«gtoedcn affe gegentoärtigen unb fünftigen ©efd)äft«auhenftänbc abtritt unb gtiglcid) feine gabrifeinridttung, feine 9iohftoffc unb Waren ihm bureb constitutum possessorium übereignet fotoie fich berpftidffet, feine fünftig gu ertoerbenben fflohftoffe unb Waren ihm gu über=

eignen. Sa« 91®. hat biefen Bertrag al« gegen bie guten Sitten berftohenb für nichtig erflärt. 9Iu§ ben Urteil«grünben intereffieren hier folgcnbc 2lu«führungen:

„S a « Bebürfni« be« Berfepr«, au« toeldtem bie Bot=

toenbigfeit ber älbtretbarfeit gufünftiger gorberungen pcr=

geleitet toirb, rechtfertigt nicht bic 2lbtrctung gufünftiger gorberungen in einem berartigen Umfang, toie fie hier berfudff toirb. Sie 2tnerfennung berartiger 2lbtretungcn toürbe bielmelff ben reblidgen Bcrfelff fdffucr gefährben.

3 n«befonberc muh aber in einem gaffe toie bem bor=

liegenben, in bem mit ber 2lbtretung ber fünftigen

©cfchäftSauhenftänbc bie Übereignung ber gefamten gabrifeinridffitng, ber 9tol;ftoffe unb ber Waren ber-- bunben unb gitgleich bic Berpflidffung übernommen toorben ift, aud; bie gufünftig gu ertoerbenben 9lohftoffe unb Waren bem Kläger gu übereignen, ber Bereinbarung al« gegen bie guten ©Uten berftofsenb bie recffflidge 2lnerfennung berfagt toerben. W enn bie B e re in b a ru n g nicht einen H ohen © d ge inb ertrag , eine U m gehung ber gefehlichcn B e ftim m u n g e n begtoedt, toeldge eine B fa n b b e fte llu n g burep c o n s titu tu m p osse sso ­ r iu m n id ;t g u la ffe n , fo entgiept fie bem ©cpulbner böffig bie gefdjäftlidff ©elbftänbigfeit unb gibt bem

©laubiger bie Wöglicpfeit, jebergeit eingugreifert unb bie gctoerbliche Sätigfeit be« ©cpulbner« lapmgulegen."

„S ie 9lüdfidff auf ben gefunben Berfepr, auf bic gntereffen ber fonftigen ©laubiger, an benen e« bei einem

(3)

¡Simftifche Sßocßenfcimft. 67 Saßrgang.

ocfmlbncr, ber fidf 31t berartigen Verträgen befiimmen töfct, niemals fehlen toirb, inSbefonbere" auf biejenigen,

"°n benen ber Schulbner SSaren ju feinem ¡weiteren

©efcßäftSbetricb entnimmt, erforbert, baß bic recf)tlic£ic 2lnerfennung einer Vereinbarung berfagt toirb, bureß bie ber S cß ttlbner fid ; feines gefam ten bem @c = fcß ä ftsb ctrie b bienenben V erm ögens auch beS 311=

iü n f t ig 3u erioerbenben, 3ugunften eines ©läubigerS entäußert unb 311111 bloßen Stöeriseug biefeS ©läubigerS iuirb, mäbrcnb er gleichtooßl nach außen bin beit Sd;ein eines felbftänbigen ©elnerbcbetriebS aufrecßterßält. ®em fibugiarifc£;e 11 9ied)tSgefcßäftc fa n n fe in W eiterer S p ie lra u m gegeben toerben a ls bem to ir tfd ;a ftlid ) e rn ft gem einten."

®aS finb SluSfüßrungen, bie attentbalben freubigft begrübt tourben, unb bie ertoarteti liefen, baß baS 9i@. ernftlid) be=

«bfießtige, ben Sid;erungSübcreignungcti in 3 ufunft nicht mehr ben toeitgeßenben Scfntß angebeiben 311 taffen, tnic bieS bisher ber ffaß tnar.

Seiber bat fid) biefc ©rtoartung nicht erfüllt. $ e r V II. 3 ® . i?‘itte fiel; bei einem unterm 14. 92obembcr 1911 gefaßten Urteil3) toieberum mit bem fibugiarifd^en Eigentum 3U befcßäftigcn, Wobei 'c_ ^echtSgültigfcit eines Übertrages anerfannt ttnirbe, inhaltlich beffen ber Scßulbncr einem ©laubiger gtir Sicherheit Wegen beS

’ ■,m 0011 biefem eingeräumten ÄrcbitS feine fämtlichen Scßnciber=

toaren iibercignete unb 3toar ohne nähere ^nbiöibualifierung eiefer üßaren ober Aufnahme eines ^nbcntarS, fonbern nur mit bem •ÖintoeiS barauf, baß alle gur Beit beS VertragSfcßfuffeS

™i Saben befinblichen Scßncibcrtoaren übereignet fein foßten.

yjacb bem Vertrag burftc ber Scßulbncr bie an ben ©laubiger n ereigneten SBaren nicht nur benutzen, fonbern auch beräußern.

"¿m. ® ertraS toar 'beiter beftimmt, baß bie neuangefd;afften tiide an Sieße ber beräußerten treten foßten. ®aS 9i®.

™ßrt hierüber auS:

,,®amit inar gefagt, baß auch biefe «Sachen, fobalb fie in ben Saben gebracht tourben, Eigentum ber Klägerin werben foßten, unb baff V. (ber Scßulbner) berechtigt fein füllte, fie in berfelben 2Bcife 311 benußen, toie bic uribrünglichen. ©S unterliegt aber feinem Söebcnfen, baß Klägerin auf ©runb einer folgen Vereinbarung baS Eigentum ertoerbe, fobalb bie neuen Stüde mit bem alten Veftanb bereinigt tourben4).

®er auffaßenbe SBiberfprucß biefer fotoic ber bafelbft in e3u3 genommenen ©ntfeßeibung mit ben beiben oben gitierten wgt auf ber ftanb. $cß frage: 9Jiitß man nicht aud) bei bem 'er m betracht fommenben Vertrag ebenfo toie in ber

^ nMd;eibung bom 3. I. 1911 ber 2lnfid)t fein, baß ber ©laubiger, Mjans abgefeßen bon feiner ettoaigen aibficßt, fieß auf Soften b e ririr ^ere' c^ ern' W °n baburdß gegen bie guten Sitten Erift en ^at' - ^ er *n bem ^^u^bner eine toirtfcßaftlicße __ Cnä ÖcW affeb hat, bereu fchäbigenbe ©intoirfung auf ben

^ cf- 3 ® . 1912, 14421.

in bie,ct ®nEdieß'ung öejug auf bie @nt=

ebenfaüg , ,C§ ,9[eictKn BW'ßenatS brm 15. V I. 1911, in meldjer

constitut

" ÜbmiflmmB « ft anjufebaffenber „©rfatswaren" burep

U1« possessorium

für guläffig erftärt tourbc.

«blieben ©efcßäftSberfeßr ihm bon bornherein fla r ioar, ober 311111 minbeften flar fein mußte"? 9)Juß man nicht gerabc bie1' fagen, baß , ber Sieferant beS ScbulbnerS nach £ re u unb

© la u b e ii dnnebmen b a rf, ber Schulbner toerbc bie SBaren eingeln im getoößnlid;en ©efdiäftSbetrieb beräußern, unb ihm

— bem Sieferant — toerbe toenigftenS bie hierin liegenbe Sicherheit für feine fforberung guteil? 9öcuß ber erwähnten Vereinbarung nid;t auS ben gleichen ©rünben toie im "Urteil bem 5. V. 1911 als gegen bic guten Sitten berftoßenb bic rechtliche Sfnerfennung berfagt toerben? ©rforbert hier nicht ebenfo toie bort „bie 9lüdficßt auf ben gefunben Verfeßr, auf bic Bntereffen ber ©laubiger, inSbcfonberc berfenigeu, bon benen ber Schulbner bie Sßaren 3U feinem Weiteren ©efcßäftS=

betrieb entnimmt, baß bie red;tlid;e Sltterfennung einer Verein^

barung berfagt toirb, burd) bic ber Sdjulbner ftd; feines gefamten bem ©efchäftsbetrieb bienenben 2BarenlagerS, auch be§ gufünftig 311 ertoerbenben 3ugunften eines ©läubigcrS entäußert unb 311m bloßen Söcrfgeug biefeS ©läubigerS toirb, toäbrcnb er gleid)tooßl nach außen bin ben Schein eines felb=

ftänbigen ©etoerbebetriebeS aufrechtcrbält"?

Sßlill baS 9i©., baS bem fibugiarifd^en SiechtSgefchäft auS=

brüdlid; feinen Weiteren Spielraum gewähren toiß als bem toirtfcßaftlich ernft gemeinten, wirtlich behaupten, ber in ber

© n tfd ic ib u n g üom 14. Vobentbcr 1911 bcbanbclte V e r tra g fei to irtfd fa ftlid ) ernft gemeint?

2öie peinlich biefe fprajis beS 91®. allenthalben empfunbeu toirb, geigen bie Dielen Vorfdfläge, bie gur Vefeitigung iprer übten iionfequettjcn feßon gemacht Worben finb. Slußer .geßtoig a. a. D. ßaben fReßbein in 9er. 12 ber 3 ® - bon 1910, Dr. Vrgibitla unb D r. Slfcß in 9fr. 7 ber 1911 SJfittel unb 2Bege borgefd;lagen, um bie beftebenben 9)lißftänbe abgufteßen.5 6)

^cß glaube, baß ben gröbften 3J£ißftänben, toelcße fid; bei Sicherungsübereignungen ergeben, oßnc Sfüdfidßt auf bie jüngften 9füdfäße beS 91®. toenigftenS einigermaßen bamit begegnet toerben fann ober muß, baß man fid) peinlich auf ben yom 91®. felbft gebißigten Stanbpuidt ftellt; „® etn fibugiarifeßen 9ie<htSgefcE)äft fa n n fe in W eiterer S p ie lra u m gegeben toerben a ls bem to irtfc ß a ftlid ) ernft gem einten."

VereitS bei ber 2. Sefung beS ©nttourfs gunt 23©V. war beantragt toorben, ber Veftimmung beS jeßigen § 930 noch folgenben 2lbfaß I I beigufügen:

„®iefe Vorfchrift finbet feine Slntoenbung, Wenn bic Umftänbe ergeben, baß burd) bie Veräußerung bem

©rtoerber Sicherheit Wegen einer ^orberung t»erfcf;afft toerben foß ."c)

Bugunften biefeS SfntragS „toar geltenb gemacht Worben:’ )

$ ie Übereignung bon beweglichen Sacßen bur^ constitutum possessorium toerbe feßr ßäufig bagu mißbraucht, in fräßen, in

5) gnstrifcijeii finb im tambfc gegen bie gutaffung ber Sic£>crutuä=

Übereignungen in ber obenerwähnten IJitmat^idnift „liedi unb SBirt- febaft" nodi weitere SBorfcpläge de lege ferenda gemaept Worben bon ^einriep lilong unb ©corg Reifer (a. a. D. Soprg, 1912 ©. 352 unb 357).

6) cf. ‘protofolle ber tommiffion für bie 2. Sefung beS ©ntWurfS beS S © S . Sb. I I I ©. 197.

7) cbenba ©. 260.

9*

(4)

68

S u riftifc ^ c ’ SBocltenfct/rift. , V 2. 1913.

betten ein ©cßulbner feinem ©laubiger biuglicßc Sicherheit ntegen beffen fforbcnmg nerfeßaffen, beit Vefiß ber Sache aber behalten ioollc, bie gefeßlicße Vorfcßrift 31t umgeben, nach locldter 3ur Vegrünbuitg beS ißfdnbred)t§ an belocglichen Sachen bie Übergabe berfelbcn an ben ©laubiger crforberltcEt fei. 2luS benfelben ©rünben, aus benen eine hhbotßcf an beweglichen

©adten nicht ¿ugelaffen ln erben bürfe, ntüffe ber ©efetsgeber auch ber Übereignung ¿ur ©ießerung einer fforberung int SBcge beS ÄonftitutS entgegentreten, ©ehr häufig bejlnede baS lct5t=

gebadete 9ieditSgefchäft eine Venaditeiligung anberer ©laubiger, in jebem $adc fei eS geeignet, biefe über bie Srebitfäßigfeit beS ©cßulbnerS 311 iäufeßen. ®ie 9lechtfbred;ung habe fieß toergeblicß bemüht, auf ©ruttb beS gcltenben 9iecf;t§ bie llniuirffamieit foteßer Übereignungen ju rechtfertigen, fei es unter bent ©eficßtSfmnft ber ©intulation, fei eS unter beut beS hanbelnS in fraudem legis. 2fud) bie feineSloegS überein*

ftünntenben Entfärbungen beS 91®. bejüglid; ber borliegenben grage (9i©3. 13, 204) fönnten als befriebigenb nicht anerfannt Werben. ®aS ©efe| ntüffe biefem unerquicklichen ¿uftanbe ber Vecßtfhredmng abbclfcn. ©aß eine SSorfdftrift toie bie bor=

gcfdilagene bureß förßerlidse Übergabe ber ©ache an ben Erwerber unb fofortige Vitcfgabe an ben Veräußerer 311m 9Kietbefi| ufw. leicht umgangen inerben fönue, rechtfertige ihre Slbleßnung nicht; benn iatfädilicß Inerbe baS angebeutete 33er=

fahren ju ihrer Umgehung nicht oft angeWenbet Inerben. ®ie Vorfcßrift genüge baher für bie regelmäßigen gälte bent Vebi'trfniffe. Von anberer ©eite mürbe ber Vacßbrucf barauf gelegt, baß eS fid; bei ben hier fraglichen Übereignungen auS=

naßmSloS unt fimulierte ©efcßäfte I;anbele. ®ie 2lbficßt ber Parteien gehe ftetS nur auf bie herftedung einer binglichen Sicherheit für eine gorberung beS ErWerberS; tueil aber ber Veräußerer ben Vefiß behalten tnoKc unb eine hßhotßef an belneglichen ©ad;ett auSgefdsioffen fei, tnerbe bie Wahre 2ibfi«ht unter ber VecßtSform ber Übereignung mit bent Vorbehalte be§ fRücffaufS berbeät. 2ln biefer Veurteiluttg änbere eS nichts, baß bie ¡Parteien ben äöiden erklärten, rechtlich Eigentum übertragen unb ertnerben ju Wodcn."

Seiber inurbe biefer In tra g mit ber Vegriinbung abgelehnt, ein bringenbeS ßraftifdieS VebürfniS für eine folcßc 2lu§nahme=

beftitnmung liege nicht bor, ba eS fi<h bei ben hier fraglichen Über*

cignungen feiiteSWegS überloiegenb um illegitime ©efchäfte ßanble.

©elbft Wenn biefe leßtere Vcgrünbuitg batnalS ben ©at=

fac£;en cntfhracß, fo trifft fie heute gewiß nicht mehr ¿u, benn e§ fommt heute — man fann fagett — faft nicht mehr bor, baß einem ©icßerungSübereignungSbertrag (Vefißfonftitut) ein legitimes ©efcßäft jugrunbe liegt, üm fo mehr aber muß bei folgen Verträgen felbft gegen bie übereinftitnmenbe Vcßaußtung ber Vertragsteile geprüft hterben, ob ber EigentumSübertragungS*

lbiHe ernftlich gemeint fein fann, ob ein w irtfd ;a ftlic ß e rnft gem eintes 5Recht§gcfchäft borliegt. ¡fließt W irtfdsaftlicß e rn ft gem eint ift aber auf alle gäde ein Vertrag, burd; ben ein Kaufmann ba§ Eigentum an fämtlichcn in feinem Saben borhanbenen ffiarenborräten, bie er 31t feinem ©elberbebetrieb unbebingt benötigt, auf einen ©ritten überträgt, biefer ©ritte ihm aber ben Vefiß ber äüaren loieber überläßt, ihm fogar gc=

ftattet, bie 2Saren in feinem ©etoerbebetrieb 31t beräußern, unb Ibenn außerbem bereinbart loirb, baß bie fämtlicßen neu*

anjufdfaffenben 9Barcn in ber gleichen SBcife Eigentum beS

©ritten toerbett füllten, ©enn ttad; biefer Vereinbarung barf biefer fogenanntc neue Eigentümer bie SSaren gar nidit toie fein Eigentum behanbeln, bielmehr füllen bie SSaren Wirtfcßaftlich ein VermögenSbeftanbteil beS früheren Eigentümers bleiben, ¡gu ber Entfärbung bom 23. ©ejember 1899s) hat baS 9f© . ent*

gegen feiner fonftigen fonftanten ¡Praxis eine foldte EigentumS=

Übertragung nicht als rechtsgültig anerfannt, Weil bem neuen Eigentümer bie ©ache ¿War formell unb juriftifch, nicht aber matcricd unb Ibirtfd^aftlid) gehöre!

Vei ber bon einem Votlfaufmann auSgehenben ©icßentngS*

Übereignung fßreeßen noch berfeßiebene anbere 9Jlomente für ben Sflaitgcl ber loirtf^aftlichcn Ernftlichfeit ber EigentumS=

Übertragung:

©emäß § 38 § © V . ift jeber Votlfaufmann berftflichtet, bie Sage feines Vermögens nach ben ©runbfätjen orbnungS=

mäßiger Vuchfüßrung erfiditlich gu machen. Er ift außerbem bttrd) § 39 h®93. gehalten, beim ©efchäftsbeginrt unb bann alljährlich Snbentur unb V ila ttj 311 ¿¡eiten. $ ie ©efchäftS=

b it ch e r mitffen alle Ibefentlidtcn Veränberungen in bem Ver=

mögenSftanb beS Kaufmanns erfchen laffen. Es müßte alfo, loenn eS fid; bei einem Vertrag ber mehrerloähnten 9lrt (Vefiß=

fonftitut) um eine ernftlid;c Eigentumsübertragung hunbeln mürbe, fid; aus ben Vüchern ergeben, baß ber Kaufmann fein gan3eS SBarentager beräußert hat- Sn bie ^ n b e n tu r ift nur baS eigene Vermögen beS Kaufmanns aufjuneßmen. iyn einem fyatle, in ibelcßem baS ganje SBarenlager einem ©ritten über=

eignet ift, unb aud) bie neuanjufebaffenben ©tücfe ohne IbeitereS in beffen Eigentum übergeßen füllen, bürften baßer toeber bie alten noch dir neuen VSarenbeftänbe in ber ^jubentur Ve=

rüdfid;tigung finben. ®ie SBarenbcftänbe Ibären beShalb gleich 9lull unb bei 3 'rhung ber VUan3 müßte fid; notlbenbig eine ganj bebcutcnbc Unterbilanj ergeben.

Es fällt aber gan3 gehtiß feinem Kaufmann, ber fi<h eines folgen ©idterungSübereignungSbertrageS bebient, jemals ein, bei ^üßrung feiner ©efchäftsbücher unb 2luffteEung ber fjnbentur unb V ila n j nach dem eben gefdjiiberten SRegeht ¿u berfaßren.

Er loirb niemals baran benfen, bie einem ©ritten ¿ur Sicherung übereigneten SSaren als beräußert ju bud;en, benn er beßält fie ja, um fie anberlbärtS ¿u beräußern, unb nur biefe leistere Ver=

äußerung loeifen bie Vüdter aus. Er loirb bie bem anberen

¿ur ©icßerung übereigneten 9Baren auch feine ^nbentur auf=

neßmen, ibeil er bie 2Baren ernftlich als feine Sßaren betrachtet, mit benen er feinen ©eiberbebetrieb aufred;terhält. hierauf tbirb ftd; ein ©dmlbner im ÄonfurSfade fogar bem ©erichtc gegenüber auSbrüdlich berufen unb erflären, baß er ßiernadb feine Vucßfüßrung unb ^nbentur eingerichtet habe, benn anbern=

falls loürbe er fich unter ümftändcn nach ben Vorfdßriften ber

§§ 239, 240 ÄD. 3u berantloorten haben.

9Ucht lo irtfc h a ftlic h e rnft gem eint finb natürlich auch alle bie Verträge, nadt benen ein ©cßulbner einem ©laubiger Jur ©id;erung einer ^orberung feine ganse entbehrliche unb unentbehrliche hmde, barunter aueß Kleiber, SSäfcße, Veiten, Äüdjengcräte uflu. übereignet, fo ¿loar, baß er in feinem ganjen hauSßalt fein ©tücf meßr fein eigen nennt, ©aß aber gcrabe

s) 45, 85.

(5)

42- Saßrgang. ^u riftifcf)c SBocßenfcßrift. 69

bcr Scßulbner, ber mangels Barmittel 31t folgen Verträgen Steift, aucß in ßufunft bie angeblich veräußerten ©egenftänbc ftnrtfdmftfid) jU feinem Vermögen rechnet unb rechnen muß, bebarf feiner näßcreit Segrünbung. Gr teilt bie ©egenftänbc beßalten unb toie bisßcr, nämlicß toic ein Gigentümer benußen.

©v ift auf bie ©egenftänbe toirtfdßaftlicß fo angetoiefen, baß er vtcßt üi ber Sage ift, fie bem ©laubiger 31t Verpfänden, toeil

bann auf ißrc fernere Senußung Vet^icßten müßte. Um IcßtereS ju vermeiden, toäßlt er baS SKittel ber „GigentumS=

Übertragung". Dbtooßl nun baS Gigentum viel toeitergeßenbe IKcißte umfaßt als baS ifjfanbrecßt, finb bie Diecßte beS Gigentum crteerbenbeit ©läubigerS in ber ®at viel geringer als bie beS SfanbgläubigerS. SDer ©rteerber barf nacß ber Raffung all der bcfannten ©icßerungSübereignungSVerträgc über bie ißm 31t Gigentum übertragenen ©egenftänbe nic&t verfügen, muß ißrc Senüßung in ber Siegel oßne ©ntgelt bem Scfmlbncr geftatten

>mb ßat gegenüber bem ipfanbgläubiger eine ungleicß geringere feießerung obendrein. 3)enn bei Seftellung eines ipfanbrecßtS mit Sefißübertragung wirb bem ©eßulbner ber SBefiß entjvgen unb babureß vergütet, baß bie ©egenftänbe bureß toeitere Sc=

nußung unb Slbnußung an 2Öert Verlieren. ®er 2tbnußuugS=

foeffijient ift bei ©ebraucßSgcgenftänben, toic ben notteenbigen 2Jtöbeln, Sßäfcßeftüden, Seiten, Sleibern ufto. ein feßr ßoßer, unb eS toirb beSßalb in ben gälten, in ivelcßcn ber ©eßulbner

■weß ivie Vor bie ©egenftänbe benußt, bie bem ©laubiger an=

gebließ burd) GigentumSübertragung getoäßrte ©idjerßeit Von

^-a9 5U 2tag geringer. Sei berartigen Serträgen ift ber .gtoed beS SertragSfcßluffeS alfo nidßt fotooßl bie ©ießerung beS SläubigerS, ber fjaußtätoed ift ber, bent ©djulbncr ben un=

geftörten Sefiß feiner fgabe ju fid;ern unb ißm ju ermbglidten, bei irgenbtoelcßen ifSfänbungen fofort mit einer SoHmadft bc§

ungeblicßen GigentümerS beivaffnet, tu intervenieren.

©egen biefe beiben $aupttßpen ber illegitimen, teirtfeßafitid) nießt ernft gemeinten ©ießerungSiibereignungen muß auf baS entfeßiebenfte ffront gemaeßt teerben. ®ie unteren ©eridftc müffen ßiermit einmütig beginnen, unbefümmert um bie Sc=

iüreßtung, baß ettea bie ßößeren ©erid;te fid; gegen biefe neue

■prajig befennen füllten, $e meßr bie ßößeren ©eridßic als SerufungS= ober Sefdßtoerbcgerießte fief) mit ben fcßlimmfien UuStoücßfen ber SicßerungSübereignungcn befaffen müffen, um ]o meßr barf auf einen SiBanbci in ber bisßerigen ^SrafiS geßofft teerben.

äluf alle ijätlc bürfte eS nießt allju feßtoer fein, baS 3t®.

mit feinen eignen Söaffen ju befämpfen, nämlicb mit bem

©runbfaß:

®em fibujiarifeßen StecßtSgefdfäft fann fein teeiterer ©piek iaum 3egeben teerben als bent toirtfcßaftlicß ernft gemeinten.

\ytitotcö)ctf fann bet ttmnblung3fcretf)ti<jte K äufer lc ^ ° ^ cn feiner X terßalterßafiung auf ben

fäufer abniaigen?

®en IRecßtsantealt Dr. 21. 3to tß , ffeibelberg.

beredte6! ^ auci'' naci,bem er bie Sknblnng beS JtaufS bas qef eriBei^e. erfIärt ^at' ini oIan9e allein Stierßalter, als er

auftc Jiex befißt. ^ntötetoeit ber teanblungSbereeßtigte

Käufer bie folgen feiner iiierßaltcrßaftung auf ben Serfäufer abteäljen fann, ift meines -JBiffenS nirgenbS näßer unterfueßt.

GS foll junäcßft nur ber ffaH unterftellt teerben, baß bie

®ierßalterßafiung beS Käufers oßne jebeS Serfdßutben feiner*

fcitS eiugctreten ift.

3 u Verfagcn ift bem Käufer bie SefugniS, bie folgen der Snerßalterßaftung auf ben Serfäufer abjuteäljen, teenn baS bie

®ierßaltcrßaftung begriinbenbe GreigitiS vor ber 2BanblungS=

erflärung beS Säufers eingetreten ift. ¡gnfolange ßat ber Käufer baS ®ier nur in feinem eigenen iyntereffe, mag fieß and; und)*

träglicß für ißn ßerauSftetten, baß eS infolge ber Unbraudjbarfeit beS S®iere§ nießt fein ivoßlverftanbeneS igntereffe ivar, baS ißn bclvog, baS Stier bem Serfäufer abäuneßmen. Btoifcßcn ber Haftung ber Käufers auf ©runb beS § 833 S © S . unb feinen Vertraglicßen Scäießungen jum Serfäufer läßt fid) bicSfallS fein ffufammenßang erfennen, eS fei beim, baß baS bie Stierßalter=

ßaftung beS Käufers begrünbenbe GreigniS auf einem vom Serfäufer 311 Vertretcnben SItangel beS Stieres berußt. 2ßeld;e anberc Seurteilung bann eingutreten ßat, toirb weiter unten 3U jeigen fein.

©S toärc ßöd;ftenS 3U bebenfen, ob man bie infolge ber SLierßalterßaftung vom Käufer gemadßten Seiftungen als Ser=

toenburtgen anfeßeit barf. ©S fönnte fieß nur barum ßanbeln, ob bie Vom Käufer auf ©runb feiner Stierßalterßgftung ge=

matßten Seiftungen als Sertoenbungen geltenbe Slufivenbungen ju r Seftreitung einer Saft im ©inne ber §§ 467, 347, 995 S © S . finb. tanaeß müßte bie tierßalterßaftung eine auf bie ©aeße gelegte Saft fein. itaVon fönnte oßnebem nur bie Sebe fein, teenn nießt 2(bf. 2 beS § 833 gutrifft. ®ocß ift baS überßaußt nidßt ber ffall. Gine Saft ber ©ad;e im ©inne beS § 995 S@S.

ift nur eine foteße an baS .§aben ber ©adfc gefnüßftc Ser=

vfliditung, für toelcße bie ©aeße, felbft ober bereu Sußungen als ioirtfcßaftlicße SafiS gebadft finb: in biefem ©inne Seiftungen, bie aus ber ©aeße ober beren Sußungen 3U beftreiten finb, oßne baß bie Serßflicßtung gerabc binglicßer Satur fein müßte.

.Seine Saft ber ©aeße finb bagegen Serßflidftungen, bie, oßne baß bie ©aeße ober beren Sußungen als ißre teirtfcßaftlid;c SafiS gebaeßt finb, an ben Sefiß ber ©adfe .gefnüßft finb.

©erabe eine foteße Serßfücßtung ift nun aber bic Stierßaltcr=

ßaftung.

®te ©acßlage Verändert fieß aber, teenn baS bie Stierßalter=

ßaftung beS Säufers begrünbenbe GreigniS nadf ber bereeßtigten 2ßanbtungSerftärung beS Säufers eingeireten ift. ®em bie 2SanblungsbefugniS nießt anerfennenben unb demgemäß jur Südnaßme beS iJiereS gegen Grftattung beS ÄaufßreifeS nid)t bereiten Serfäufer gegenüber befißt ber Käufer nid)t meßr aue=

fcßließlicß im eigenen ;yntereffc. Gr ßält vielmeßr baS Stier, beffen er fieß, teenn ber Serfäufer bie 2lnnaßme verweigert, nidßt oßne Weiteres entledigen fann, im ^ntereffe des SerfäuferS, mag er aueß mit ber Sücfgabc beS tieres 3utoarten, bis er vom Serfäufer ffug um Bug-ben ÜfaufVreiS nebft Sebenforberungen erftattet erßält. SDemnacß fdßcint oßne Weiteres ber ©dßluß beredßtigt, baß bie nur an baS .§aben beS vieres gefnüßfte Haftung beS Käufers für einen vom &iere- angeridßteten ©diaben im SerßältniS vom Säufer 3um Serfäufer biefen bclaftet. ®ie Secßtfertigung biefer ÜberteäljungSbefugniS läßt fieß unter bem

©efießtspunfte be§ SerjugS ber älnnaßme geteinnen.

(6)

70 3xiriftifeisc SBocfyenfcfyrift. Jis 2, 1913.

5Dcr 33erfäufer í;at bem Käufer für bie Siufirenbungen ber Slufbetrabruug beg Bieres aufjufommen (§ 304 33©33.). ©ine foicitc burd) bie rertneigerte fRücfnabme beS SCtereS Oerurfacbte 2luftrenbung ift audfj bie Sciftung beg Käufers aug feiner gu*

anfßrucbnabme für einen ron bem ju r Verfügung gefteüten 37iere angeriebteten ©ebaben. $enn biefe !ynan}brud)nainne ift bie unmittelbare f^oige babón, baß ber Käufer baS lEier nocí) bat über ben geitßunft ínnaug, in bem if)m ber ©laubiger bie Saft biefeg .fjabeng hätte abnebmen folien. iSarauf, baß ber Käufer befugt geíoefen tbäre, ficb beg SEiereg gemäß § 383 33©'B.

ju entlebigen, fann fid^ ber 93erfäufer nicht berufen; jum Runter*

íegunggberfauf bat ber Käufer bie 33efugnig, nid;t bie ißflidn.

21ÍS ©ebabengerfaß fann ber Käufer bom Serfäufer bie Sluftnenbungen, bie er infolge feiner íEicríwtterbaftung machen muffte, nur erftattet berlangcn, trenn bag fcbäbigenbe ©rcignig auf einem bom SScrfäufer ju bertretenben SOiangcI beg 2icreg beruht, unb ferner ein über bie getoöimlidte ©etbäitrieiftung beg 2krfäuferg — auf SBanblung, -äliinberung, cbentueH Siefcrung einer mangelfreien ©ad)e — binauggeitenber

^aftungggrunb gegeben ift. ©ine berartige Haftung trifft ben SBerfäufer, trenn er tregen geltíeng einer ¿ugeficberten ©igen*

febaft ober infolge argliftigen 23erfcbtneigeng eineg SJtangelg für ©cbabenSerfaß tregen 9iicbterfüüung ein^ufteben bat ober trenn er enblid) tregen einer ßofitiren Siertraggrerleßung

©cßabengerfaß ju ieiften berfof!id;tct ift. Db in ben genannten hätten ber bom 23crfäufer ju bertretenbe 3Jiangel bag fcbäbigenbe

©reigniS auggelöft bat, ift fEatfrage. ®ag fcbäbigenbe lEun beg iEiereg trirb auf bem SRangel beruhen müffen. § a t ettra ber 23erfäufer bem Käufer §ugefic£>ert, bag SKeitßferb fei fromm, träbrenb eg im ©egenteil ein gefährlicher ©Kläger ift, ber, t'aum in ben © tall beg Käuferg gebracht, beffen Knecht bög gerichtet, fo ftebt ber geforbertc urfäcblicbc ßufammenbang Koifcfien ber iEierbalterbaftung beg Käuferg unb einem bom tBeriäufcr ju bertretenben 9J!angel beg Siiercg außer gtreifel.

SBefonbere ©dbtrierigfeiten trirb eg in tatfäcblicber Stiftung bieten, ob, trenn ettra Slbtrefenbeit ber gefehlten 2Bäbrfd)aftg=

mättgel eineg !EiereS ¿u g e filte r t ift, auf einer alg SBäßr*

fdjaftSmangel geltenben Krant'beit beg iEicree bag jn r iEicr*

balterbaftung beg Käuferg fübrenbe „triHlürlidte fjanbeln" beg iEicreg beruht. Söann ber Sßertäufer für bie aug einem Mangel beg iEiereg berborgebenben golgen unter bem ©eficf;t§=

ßuntte ber ßofitiüen 23ertraggrerleßung einjufteben bat, fann hier im einzelnen nicht bargelegt trerben. @g muß bei bem .ftintreig berbleiben, baß l)iergu eine befonbere, augbrüdlicb ober ftillfcbtreigenb übernommene, ebentuell aug ber 2lrt beg

©efcbäftg abgeleitete 23ertragSßflid)t beg SSerfäuferS auf Sieferung eineg mangelfreien iEiereg fonftatiert trerben müßte, irobei natürlich bag ©infteben beg 23erfäuferS für eine ihm fo obliegenbe ©rfüüungSßflicbt nicht auf bie gefeßlidjen 5ßäbrfdiarts=

mängel befd'ränft trärc. darüber, ob ber SSertäufer unter bem 0 efid)tgf.'unftc beg argliftigen SSerfcbtreigeng eineg 3fiangels auch für attbere alg bie gefeßlicben 2Säbrf<haftgmängel rer*

anttrortlid; gemacht trerben fann, geben bie Meinungen aug*

einanber. JgnbeS bürfte bie Haftung beg iBerfäuferg aud) für anbere alg Sßäbrfchaftgmängel ju bejahen fein. 3)er § 482 SB ©SB. fann ben 33erläufer nicht t'on ber pro dolo reftgefeßten

•Haftung befreien.

S3efonberg febtrierig ift jn ben fällen, in treffen nach obigem ber Käufer auf ben SSerfäufcr feine für iEierfcßaben ertrachfenen Sluftrenbungen abjuträlten berechtigt ift, ju bc=

anttrorten bie grage, intrietreit ficb ber Skrfäufer auf ein SSerfcbulben beg Käuferg bei ber ©ntftebung beg iEicrfdtabeng berufen fann unb ingbefonbere eintrenben barf, baß ber Käufer befonbere SSorficbtgmaßregeln jur 23ermeibung beg

©cbabenS nicht getroffen bat. S lllgem ein entlaftct ben SSerfäufer ein 33erf<hulben beg Käuferg in .fjinfidet auf bie

©ntftebung beg SEierfcbabenS nicht. Dbne treitereg tritt bie

©ntlaftung ein, trenn bie ©rfaßforberung beg Käufers nur auf

§ 304 33(5)33. geftüßt trirb. ¿Denn bann bebt bag SSerfcßulben beg Käuferg an ber ©ntftebung beg iEierfcbabcnS ben Kaufal*

jufammenbang gtrifchen bem 'Bcr-gige beg SSerfäuferg unb bem iEierfdjaben auf. 3 m übrigen finbet, fotreit ben Käufer an ber ©ntftebung beg iEierfcbabcng ein SSerfcbuIben trifft, b'nfid)tlid) ber biertoegen nach obigem eintretenben ©dtabengcrfahbflicbt beg SBerfäuferg ber ©runbfaß beg § 254 33©33. Slntrenbung.

Qn ben .ßufammenbang ber ©rörterung ber an bie ©fuße ber Slbbanblung gefteüten ff-rage fügt ficb bie Unterfucbung, intrietreit ber SSerfäufer bem Käufer, trenn er iranbeit, für bie Koften ber .öaftbflidttrcrfidterung gegen 3^ierfchabcn aufjufommen bat. ©benfotrenig trie bie iEierbalterbaftung felbft ift bie bieriregen genommene 3krfid)erung eine Saft ber ©adic.

©g finbet baber auch bier ütieber bie Sßorfd'rift beg § 304 33©23. Slntrenbung. fjü r bte 3 eU toon ber erflärten SBanblung ab muß baber ber SSerfäufer bem Käufer bie Koften ber .Öaftpflidübcrficbenmg beg SEiereS erfeßen, unb ^toar big ju bem ^filfm n ft, ju treld)em ber Käufer 33erficbcrunggncbmer bleibt (rgl. §§ 69, 70 2333©.). älbgefeben b^rbon bcftcht für ben Käufer feine 3Jioglid)ieit, bom 33erfäufer ©rfaß ber 23er=

ficberunggfoften ju berlangen, ba ihn bie 9Serfid)erung auch für fold)c ^äüe ju beden h<xtte, in ¡reichen ber iEicrfcbaben nicht auf einem bom 23erfäufer ju bertretenben Süangel beruhte.

^ » r S B c tu e i^ iaft B ei S d jn b e itg c rin h n u f|m tc i)c jt.

3Son Dr. © eorg .^ofnnann, Stecbtgantralt beim DS®. ©bin.

33or furjern befd)äftigte bie ©erichte folgenber galt:

©in Drtgborftcber hatt« ein Sfotteftamcnt, in bem eine f^rau ihren mit ihr in finberlofer ©he lebenben SRann jum Slüeinerbcn einfeßte, fcbulbbaftertreife nicht formgerccht auf*

genommen. 93on bem Sliann auf ©ebabengerfaß für bag ent*

gangene ©rbteü bcrflagt, tranbte er ein, bie f^rau habe ficb ju r 3eit ber 3Eeftamcntgcrrid;tung in einem ©eifteögnftanbe befunben, ber ihre freie Sfßiücngbcftimmung augfebloß. $ a bie 33etreig=

anfnahme hierüber fein jtreifclfreieg kefultat ergab, fragte eg fid), trer bie 23eibciglaft ju tragen batte. SJiußtc ber 33eflagte beireifen, baß bei ber grau bic freie UBiHengbeftimmung auf*

gehoben trar, ober lag bem Kläger ber 23eircig beg ©egenieilg ob?

3 m 2lnfd;Iuß hieran folgenber galt:

iycmanb beauftragt unb beboümächiigt einen anberen, ein Kaufangebot für ihn anjunebmen. ®er ^Beauftragte läßt febulb*

baftertreife bie Blnnabmefrift rerftreichen. 2lug bem Kauf trirb alfo nichts. $ er 2luftraggeber bebaußtet, ber trirfliche, jebergeit realifierbarc 2Bert beg Kaufobjefteg habe ben öerlangten Kauf*

(7)

Sutiftifcpe S B o c f > e n f t . 71

Pl'cia Bebeutenb überfliegen. ©r berflagt baper ben Beauftragten ai'f Grtafj beS ißleprtrerteS. ®iefer trenbet ein, baS bon if>m

^Um ^Obftplup 31t bringenbe ©efepäft tnäre bet reefttjeitigev 2ln=

•wfnne ber Offerte boep nichtig getrefen, treil eS gegen bie guten mitten berftopeit batte ober tbcil eg iuueberifeb gefoefen ¡rare (§ 138 58©©.). 28er ift &eir>ei§fjftidbtig?

„ Ober es toirb ein Säufer bureb fcbulbbafte Slicptlieferung leiteng beS ©erlauf erS ober infolge ber bor bent 2ieferungS=

ternun ertlärten Steigerung beS ©erfäufcrS, 311 liefern, an bem Slbfcplup eines borteilbaften ©ertrcrtungggefcpäfteS gebiubert (»gi. SDüringer=^adbenburg, H®©. I I 1910 § 225 2Inm. 365).

®er ©cpabenSerfa|flage beS Säufers ber ©erfäufer cnt=

Segen, bap baS beabfiebtigte ©ertnertungggefcpäft bei 3 uftanbe=

omtnen aus § 138 © © © . nidfjtig getbefen toäre.

Sn bem erften galt bat bas 0 2 ® . ßöln (Urt. b. 3. X II.

l ^ H , 8 U. 343/10) ben Mager für bctociSpflicptig erflärt.

®>e§ ©rgebitiS ift meines ©racptenS nicht richtig.

8 'nar ift als Sieget anjuerfennen, bap bie Mmfalität ber a'im ©cbabenSerfap berpflieptenben §anbiung für bie ©ntftepung bc8 S<pabenS bon bem, ber ©rfap begehrt, betoiefen ioerben muP- ® aju gehört auch ber SlacptrciS, bap ber Mutfab jufammenpang nicht bureb attbere Sülomente unterbrochen ioorben

’ft (bgl. 2eonparb, ®ie ©etreislaft, 1904 ©. 342). ©eftebt ber

©diaben in einer entgangenen ©ermögenSbermehrung, fo mup alfo auch betoiefen ioerben, bap ber ©ermögenSjutoacbS bureb anbere im ©ereid; ber 9JlÖglid)feit liegenbe Umftar.be nicht bcr=

binbert toorben tuäre. ®aS gilt and) für bie oben mitgeteiiten pätle. S8 aS bort ber Mager begehrt, ift nur ber ©rfap ber epten ©itbeS entgangenen ©ermögenSbermehrung. ®arattf allein 'ft bie Mage gerietet.

2lttein matt mup gerabe in unfercit fallen im 2lugc be=

batten, toie ber ©epaben, beffen ©rfap fcplieplicp angeftrebt tolrb' «ntftanben ift, ¡reiche Btrifcpenglieber ber Saufatität Vorpanben fir.b. ®ie erfte Station in ber MuifalitätSreipe loar ble Aufnahme eines nicht formgereebten ©eftamenteS, bie ©er=

bmberung beS ©efcbäftSabfcbiuffeS felbft, bon bem fiep ber aufer ©orteit berffora«i>. ®ieS finb gerabe bie SJlomente, beren

|d)utbhafte Herbeiführung bie ©cpabenSerfappflicpt beS ©eiiagten

«äeugte. SJlan nuip fiep nun fragen, toie bie Sachlage toäre, trenn em i ° r mgercd)teS ©eftament borläge, trenn baS beabfieptigte Vorteilhafte ©efchäft ju ftan be getommen träre. ® a n n toäre g to cife llo s ber K lä g e r bon ber © e tre is la ft fre i. 3lls=

vann fönnte im erften ffaße felbftberftänbtich auch — unb ätrar n bm SSertüanbten ber ^jrau — bent bci3 ©efnniier&e in i'jprud) nebmenben SRann entgegengebalten ioerben, bap baS ef ament toegen SSillenSunfreibeit ober ©etruptlofigfeit ber

bei. ber 2re|tamentSerriditung nichtig fei. Slber ebenfo bei -f re\.* ^ ' ba^ bann b*e ©ertoanbten ber ¿frau bieS and) ift De=en. in*‘^ten' ” id)t ettra ber SJJiann baS ©egenteil, Ülpnlid;

brina ^en a.nbcren Säßen; bemjenigen, ber baS getrinm ßefcblofi6 Käufer ober als SSieberberfäufer ab=

getrieftCn ^at' m“ ^te öl’n i e‘nem ©egenfontrabenten nad;--

©itten 1 to.erben' ba$ äöudi« ober ein ©erftop gegen bie guten gv orI,fOt, ber baS ©efchäft nichtig madjt.

‘R a d )u lt auf ben ift b e re its ein

«fab b e a e f l^ ^ ? ^ Iä ß e r' bcr Ul unferen gälten ©cbabenS=

’ ' ö a o f ‘ ci> n unm ehr a llg e m e in e n aH ajim en

f*~; Saprgang.

§ufoIge bie © e tre is la ft ^u feinen U ngunften berfchieht.

Hätte ber OrtSborfteher, toie eS feine Pflicht trar, ein fortto gültiges ©eftamem gefchaffett, batte ber ©eauftragte bie Offerte red;tjeitig angenommen ober patte ber Sieferartt bünitlich ge liefert, fo hätte ber Släger bem ©adpoeiS, bap baS Steftament ober baS ©efchäft nichtig fei, bon anberer ©eite entgegenfehen fßnnen. ®urch baS fchulbpafte an unb für fiep junt ©cpabenS erfa| berpflid^tenbe ©erpaltcit beS ©eiiagten ift bcr Kläger aus biefer günftigen 2 age gebracht tuorben; bie allgemeinen Siegeln über bie ©etreislaft machen ip ti nunmehr betbeispflicptig. ®ctn fann nur baburep abgepolfett trerben, bap bie 58etreiSlaft ihm tricber abgenommen unb bem auferlegt irirb, ber burd) fein Sum ©d^abenSerfap berpflicptenbeS ©erpalten bie ©erfcftieHurg bcr ©etreislaft berurfaept unb berfcpulbet pat. ®icfe Siegelung recptfertigt fid; aus bem ©efieptspunft ber ©aturalreftitution.

©S ift fein anberer SBeg fid;tbar, trie bem Kläger für ben in ber ©erfchiebung ber ©etreislaft liegenben Sladfteil ©rfap ber=

fepafft trerben fönnte. Sllüpte er ben ©eirciS füpren, jo triirbc er buvcf; baS fcpulbpafte ©erpalten beS ©eflagten fcpled;ter ge-- fteUt, als er opne bieS baftepen trürbe. ®ieS entfpräche iticpt ben ©runbfäpen unfereS ©cpabenSerfaprechteS.

SJlan trirb eintrenben, bap baburd) bie allgemeine Siegel abgeänbert trirb, tronad; berfenige, bcr ©cpabenSerfap begehrt, für bett Haufaljufammenpang in feber Jgiinfidpt beireiSpflicptig ift. ®ent ift aber iticpt fo. 2lud; in unferen hätten mup ber Äläger bie ©erurfad;ung beS ©cpabcnS burep baS jum ©cbabcttS=

erfap berpflid)tenbe ©reigniS nad)treifen. SHan barf nur niept ben ©epaben erft in ber lepten ©nbeS berpinberten ©ermögettS=

bermeprung erblidett, fonbern mup im 2luge bepaltett, bap eine

©d;abetiSfoIge bereits in ber für ben Mager ungünftigen ©cr^

teilung ber ©etreislaft über bie pier in ffrage ftepenben fünfte liegt. ©S fommen eben gtrei ©d;abenSfolgen in ©etraept: bie eine ift bie ©erpinberung eines ©ermögenSptracpfeS, ber eim getreten toäre, trenn ein bollgültigeS unb trirffameS ©eftament ober ©efdjäft juftanbe gefommen toäre; bie anbere, trenn man bie ©reigniffe in jeitlicper Orbnuttg betrachten trill, gleicpfam bor per liegenbe ©cpabenSfolge beftept in ber ©erfd;iebuttg ber

©etreislaft, bie bttrep bas fepabenbringenbe ©erpalten beS ©e=

flagten betrirft trirb. 3 u crft mup biefe in ber ©etreiSlafH berteilung liegenbe ©^abettSfolge befeitigt trerben. Spreu

© i n t r i t t mup natürlich ber K lä g e r 3unäd)ft betreifen; er tut bieS, itibem er 3. ©. im erften ¡fall bie SJlöglicpfeit ju r Se=

obaeptung ber ficftamentSformen, in ben anberer /faßen bie SJlöglicpfcit ju r Slnnapme ber Offerte ober ,311m bibfcplup beS borteilpaften ©ertrertungSgefcpäfieS naeptreift. ®ann fommt bie

©efeitigung ber erften ©cpabenSfolge in ¿frage, bie einfach ba=

burep betrirft trirb, bap ber ©eflagte als betreispflicptig für bie bon ipm behaupteten llmftänbe, treldie bie 3lid;tigfeit beS ®efta menteS ober beS beabfid;tigten ©efcpäfteS ergeben hätten, bc panbelt trirb. ©ott ber ©etreislaft in biefetn fßunfte befreit, liegt nunmepr bem Äläger, faßS ber ©eflagte betreiSfäßig bleibt, nur ber ©etreis ob, bap fid; fein ©ermögen burd; ben ent- gangenen ©eil ber ©rbfd^aft ober burep baS unmöglid; gemachte

©efdjäft um ben beanfpruepten ©etrag bermeprt patte.

®er oben bertretene ©tanbpunft füprt alfo in feinen ffon=

fequenjen nid;t ju r älufpebung ber bei ©cpabenSerfa|anfprüd)en geltenbett ©etreislaftregelung, er bafiert bielmepr barattf.

(8)

72 Quriftifcbe 3Bocfyenfthrift. . V 2. 1913-

Sie borfiehenb be^anbelten $äße erinnern an anbere guße ber . „Umfefjrung" ber SBeVüeiStaft, bie bereits ¿Red)tff)recbung unb Siteratur befcbäftigt haben (bgl. ¿R©. 5, 28 ff.; 11, 36 ff.;

20, 6; 60, 147; Süringer = fjadfetiburg a. a. 0 . @ .300;

Seonbarb, a. a. 0 . ©. 212 f.). ¿Ramentlicb ber gaß, baf) ber gur 2lufbetbafirung ber ¿Probe berpflichtete Käufer ben aSertuft ber ¿Probe berfcfmlbet, ift beiannt. @8 banbeit fid) bort aber um einen mefentlid) anberen ©acfjberhalt, als ben obigen 2iu8=

füfjrungen gugrunbe liegt. S o ri ift bie ¿BetoeiSfübrung bem

¿8emeiSf)fiid)tigen bom ©egiter fcimlbfwft unmöglich gemacijt ober erbeblid) erfcbtoert morben. 2(n ber ¿BetoeiSlaft tnirb nichts geänbert. Saber bürfte and) mit Seonbarb © .2 1 3 angune£)men fein, baf? nur bie ¿BetoeiSfübrung, nicht bie ¿BetoeiSlaft ber=

fcboben ioirb. Qn ben oben beffmodfenen gälten bat jebod) ber gutn ©cbabenSerfaß SSerfoflicbtete bem ©¿babenSerfah begebrenben Kläger bie ¿BetoeiSlaft berfchafft, inbem er burcb bie gutn

@d;abenSerfab berbflichtenbe fjanblung bie Entftebung eines 9ted)tSüerbäitniffeS ober einer redbttic^en ¿Pofttion vereitelte, bie Dom Kläger ben ¿BetoeiS nicht beriangt hätte.

§ 9 0 4 S a fj 2 ¿ugietdj eht B e itra g ¿unt 9ictf)fc ber ü u ftfa ijrt.

¿Bon ©ericbtSaffeffor K u r t © e lig fo b n , Slitona a. © Sen 2lnlaf$ gur Erörterung gab folgenber fürglicb bom Sanbgericbt in Slltona a. E. entfdnebener ¿RecbtSfaß: Slls baS ber besagten 3- Suftfcbipaugefellfcbaft m. b. § . gehörige £uft=

febiff Z 3 bei einer ¿Paffagierfal)rt über beS Klägers SSiefe fuhr, febeuten bie auf biefer iueibenben ¿Pferbe beS Klägers unb ber=

lebten fid) beim Surcbgeben. Ser Kläger berlangte ©d)abenS=

erfa|, inbem er geltenb machte, Z 3 fei bon bem Seiter ber yabrt, bem ©rafen 3 ., gang ungetoöbnlicb niebrig, nämlich in nur 20 m £>öbe über bie 2öiefe hinlbeggefteuert loorben, unb gtoar beSbalb, toeil ©raf 3- baS Suftfcbiff aus bem Bereiche ber in 'h ö h e re n 8uftfd)id)ten lagernben ©emitter habe ent=

fernen tooflen. Surd) baS bei ber geringen fjöbe befonberS beutlid) ioabrgunebmenbe ©eräufd) ber SRotore, mie burcb ben ungetoöbnlicb naben ¿Rnblicf beS Z 3 feien bie ißferbe fd;eu ge=

toorben. — ©omit fei bie Klage foioobl aus § 823 $©¿8.

als audb au§ § 904 ©at) 2 bafelbft begrünbet.

Sie SSeflagte machte für fid) ben ©d)ut) beS §831 33©33.

geltenb unb leugnete bie Slntoenbbarfeit beS § 904 @a| 2.

SaS ©eriebt toieS ab, toeil eS ben EntfdbulbigungSbeiociS für geführt anfab; eS fei nicht bentbar, baf) bie ¿Beflagte einen geeigneteren Seiter für bie ffafirt hätte befteßen fönnen als ben ©rafen 3 . Qm übrigen hielt eS bie ¿Beflagte für nicht legitimiert, inbem es mit ber berrfebenben 2Inficb>t unb unter

¿Berufung auf biefe als haftbar im ©inne beS § '9 0 4 © a | 2

¿B©$. lebiglicb ben ©d>äbiger felbft anfab, alfo ben ©rafen 3 ., beffen ¿Befibbienereigenfcbaft (Vgl. Reumann, fjanbauSgabe beS

¿8@18. [1912] Slnmerfung gu § 904) es Verneinte, ba er in allen fabrteebnifeben fragen gu felbftänbiger Entfcbtiejfung fotoobl berechtigt. als VerVfücfucr fei. —

@3 fei mir geftattet, im folgenben ettoaS näher auf ben f^all eingugeben, ber ja ein geioiffeS ¿RftualitätSintereffe jeben--

fallS fo lange für fid) in ainfprudfi nehmen barf, als baS bringeub nottoenbige £uftfabrt(£aftbflid)t)gefch nicht borliegt; lebiglicb

§ 904 ¿8©33. foß bon ben beiben Ktagegrünben, bon benen ber erfte feine ¿Befonberbeiten bietet, bebanbelt toerben.

Sie ¿Behauptungen beS Klägers, bereu ¿Rid)tigfeit bie ¿Be«

flagte übrigens beftritt, erfüßen ben Satbeftanb beS § 904

©ab 1 ¿8©23. ES ift auf eine ©acbe beS Klägers, auf ben Suftraum über feinem ©runbftücf eingetoirft loorben (9t©.

60, 140), inbem Z 3 biefen in einer ungtoeifelbaft gefährlichen

§öbe freugte (§ 905 ¿8©SB.). Siefer Eingriff ioar nöttoenbig, um baS Suftfcbiff unb beffen Qnfaffen bor ber ©efabr gu be=

mähren, bie baS in ben höheren £uftfcbid)ten lagernbe ©etoitter ungmeifelbaft bebeutete; ber bem Suftfcbiff unb feinen Qnfaffen hierbon brobenbe Schaben mar gegenüber bem auS ber Ein=

mirfung bem Kläger brobenben unberbältniSmäffig grof). Saf) ber ©diabe nicht gerabe baS 9ied)tSgut beS Klägers t r a f , in toelcbeS eingegriffen lourbe, nämlich ben jum ©runbftücf beS Klägers red^nenben Suftraum, fonbern feine barauf meibenben

¿Pferbe, bie für bie 9totbilfe nicht in 2lnfyrucb genommen merben foßten, ift angefidltS ber aßgemeinen Raffung beS ©a^eS 2 beS

§ 904, monacb ber entftebenbe ©ebabe, alfo au^ ber bem Eigentümer bei ber 9totbiIfe fo n ft entftanbene, gu erfe|en fei, nicht oon ¿Belang. Safj ber urfäcblicbe 3idammenbang gegeben ift, fann feinem 3ü>eifel unterliegen; er ift abäquat, ba jeben=

faßs biergulanbe beim (Iberfliegen einer ffieibe (¿fBiefe) mit ber Sluloefenbeit oon ¿Pferben gerechnet merben muff.

Schmieriger ift bie ffrage, unb bamit fontme ich auf ben eigentlichen 3ü*ecf meiner SfuSfübrungen: SB er haftet für ben

©¿haben? Sie ¿Beflagte als Eigentümerin beS Suftfdnffs unb Unternehmerin ber $af>rt? Ser Seiter, ©raf 3-? ®>e Oor

©chaben bemabrten ¿paffagiere?

SaS ©efets febmeigt; bemgemä^ ift bie $rage fehr beftritten.

SaS ßieidfSgeridbt hat fie in feinem Urteil oorn 19. Segember 1910 (¿8b. 75 ©. 80 ff.) nicht gloeifelSfrei beanttoortet; baS Urteil bom 11. 9)}ai 1904 (¿8b. 58 ©. 132) erflärt nur gang beiläufig ben Schäbiger (ben Eingreifenben) für haftbar.

©obiel id) febe, ift baS bie herrfchenbe Ülnfidit. ¿fleumann (a. a. 0 .) läfjt ben Eingreifenben, unb fofern biefer ¿8efi|biener loar (f. o.), ben Sefi^er („¿Pringiftal") haften; ^ifcher^enle, Enbemann unb ¿Biermann ben bor ©¿haben ¿Bemabrten.

Qcb nehme an, baff ber 2lnfid)t §ifd)er8 ber an fid) gang gutreffenbe ©ebanfe gugrunbe liegt, ben bor Schaben ¿Bemabrten beSbalb haften gu Iaffen, toeil gu feiner ¿Rettung baS fchabem bringenbe ¿Berf borgenommen mürbe. SaS ©efe£ bietet aber feinen ¿¡Inhalt für bie ¿Richtigfeit biefer ¿Auslegung. Senn, menn § 904 ¿B@tB. ben Eigentümer Inubert, bie Einmirfuitg eines anbern auf fein Eigentum gu berbieten, fo fcheint es ber

¿RechtSlogif gu enifprechen, baff für ben burcb öie Einmirfuitg entftebenben ©ebaben berjenige haftet, ber bie Einmirfung bor=

genommen hat; benn nur er hat ben Schaben berurfacht; ber bor ©¿haben «ernährte aber ift baS 0hfer eines Unfaßs, eines gufäßigen ErcigniffeS.

Slber, menbet man mir ein, bas ift hoch bann unbißig, toenn ber einloirfenbe Säter bermögenSloS, ber bor Schaben

¿Betoabrte aber mbblbabenb, gur Entfcbäbigung burd/auS in ber Sage ift. © o ll ber ©efßiäbigte in einem folgen »yaße leer

aüSgeben?

(9)

¡Juriftifcße SBodfenfcßrift.

73 SDer ©intoanb ift öerfe^it. $enn ber fd^äbigenbe Später

( er ©intoirfenbe) toirb in aßen ben Reißen, bie einen SluSgteicß aUv billig er^einen taffen, nämtid; bann, toenn baS 3tettung§=

^ r t bem toirflicßen ober mutmaßlichen (Bißen beS bor ©cßaben wtoaßrten entfßracß, gemäß § 670 ober § 683 »©33. ben dnfßrucß auf ©rfaß feiner üluftoenbungen gegen ben bor

‘SdKxben (Betoaßrten erlangen. £ a t fieß atfo ber fcßäbigenbe Leiter bureß bie Siotßilfe mit ber ©cßabenSerfaßßfticßt aus

2 beS § 904 93(1533. belaftet, fo toirb er in ben ertoäßnten, imgtoeifelßaft redjt häufigen, aueß bie 93efx^bienerfd;aft um=

laffenben, gäßen, gemäß § 25 7 93(1593. bon bem bor ©cßaben Setoaßrten (Befreiung bon ber (Berbinbticßfeit aus § 904 ©aß 2 S®33. bertangen bürfen. SDiefe gorberung fteßt ungtoeifelßaft einen — faltigen — (BermögenSbcftanbteit beS (Täters bar, ber — toie nad) ben SluSfüßrungcn beS 9t®. im Urteil bom 4- Öuni 1912 in 33B. 1912 ©. 857/8« — nid&t gtoeifet^aft,

“ »getreten, aueß geßfänbet unb überioiefen ioerben fann. ®em=

nad) toirb fieß bie ©aeße fo barfteßen: (Der (gefcßäbigte) ©gern tümer tüirb — fofern nieißt ber (eintoirfenbe) (Täter gitr 2lb=

tvetung feines 93efreiungäanff>rud£)e§ gegen ben bor ©traben betoaßrten fic^ bereits freiioißig berfteßt — auf ©runb beS 'nit ber Klage aus ©aß 2 beS § 904 93©93. gegen ben Später Wbirften Titels fieß beffen Slnfßrud; gegen ben bor ©djabeit betoaßrten auf Befreiung bon ber (Berbinbticßfeit aus ©aß 2 c8 § 904 (bem ¿jubifat) ßfänben unb gur ©ingießung über=

Reifen (affen. 2)er bor ©cßaben (Beioaßrte — ba © rfo lg es dlettungStoerfeS nidft (BorauSfeßung, fagt man rindiger, ber . ^öünftigte — toirb bann gumeift freiioißig jagten. Slnbern- ' . toirb ber 93egünftigte bon bem gefcßäbigten ©igentümer

“ »t ©runb beS gepfänbeten unb übertoiefenen SlnfprucßS ber=

aÖt, unb ber Klagantrag bürfte, fofern Stufredfnung ober ein lonßiger (BefreiungSmobuS im (BerßältniS ber ©treitteile nießt

B - r a g e f t e ( ; t , u m i t t e l b a r a u f S e l b , b . ß . a u f B a l l u n g b e S ' 1 a ) § 904 © a ß 2 g u e r fe ß e n b e tt ( B e t r a g e s g t i r ic h t e n f e in f f O c r t m a n n , 3. / 4. S t u f t . S tn r n . 2 g u § 257 93© 93. ) ; a n b e r m J a 8 a ^ e r a u <ß b e r g e m ä ß § 257 r e g e l m ä ß i g n u r g u ' e e n b e ^ n©a0 f l u f B e f r e i u n g ( t o o b e i b e r S J to b u S b e r f e lB e n i n o ^ ^ e f t a g t e n 93e tie 6e n f t e ß t ) fe ß tie ß tie ß ( § 887 o b e r § 803?

b - P D . ) a u e f) g u m f f i e t .

© o e rla n g t ber gefcßäbigte © ig e n tü m e r baS ißm

• u Dm»lc »be, oßne baß ber (B egünftigte, ba er ja nur w ben ©rengen ber §§ 670 Bjt». 683 93©93. haftet, u n b illig

&efd;toert ioerben ia n n .

. ? b‘eie§ 2Rerimal einer jutreffenben ©ntfeßeibung ftetS

©rf x ann öeßeben fei« toirb, toenn man fcßlecßthin ben bor f i p / V no -^ elt>a^rten ^aiten mui5 begtoeifett ioerben. Un=

ju m V ^ « W t - b i e n l k iönnen aueß Bier foftfpietig ioerben, üer^ . ,ie ®°rauSfeßung ber ©cßabenSerfaßßfticßt, bie Un=

nur .mgtodftiöfeit beS broßenben junt entftanbenen ©cßaben, lebialvT ©ctmßmittet Bilben bürfte, ba audf bie bes s qniU tflt' 1,e ^otitilfSßtanblung ben Stnfßrucß aus ©aß 2 benn ei J®®®- “ uStBfen bürfte. Stud; toirb bie $rage, toer

^»tßitfe0? 1 i b°r @^ aben 6etoaH Bjto. ju toeffen ©unften i »erubt fei, oft reeßt fdjtoierig äu entfeßeiben fein.

taffen? i« unferem gaße bie tßaffagiere ßaften gölten or« n^ ,Ue^ e^ aft baS SlettungStoeri ißnett meßr ge^

bem Suftfdßiff. ©§ toäre troßbem fießer unbißig.

Saßrgang.

ßtaeß aßebent fdßeint bie rießtige Söfung ber f^rage naeß bem im ©inne beS ©aßeS 2 beS § 904 93©93. ©rfaßßfticßtigen bie ju fein:

Stur ber unmittelbare (Täter ßaftet; biefer ßat in ben bureß bie 9 3 ittig fe it geeigneten gäßen (§§ 670, 683 33©33.) einen 33efreiungSanfßrucß gegen ben 93egünftigten (toobei bie SSorauSfeßungen bes § 670 bie Slntoenbbarieit beS § 683 93©93. auSfd/Iießen); baS ©efeß aber getoäßrt bie Sßögiicßieit, baß bann ber gefcßäbigte ©igentümer ftdß biefen Stnfßrudj nußbar maeßt unb fomit Betoirit, baß unter ber ertoäßnten 33orauS=

feßung ber 93ißigfeit teßten ©nbeS bod; ber 93egünftigte (im gegebenen gaße toegen § 670 35©S. bie ©efeßfd;aft, nießt bie tpaffagiere) ben ©cßaben ju tragen ßat.

$>er (Sijcintcij niö (gfjcijhtberutö.

33on StecßtSanloatt Dr. SB otfram Ä im m ig , Äonftanj.

Unfer 33iirgerIicßcS ©efeßbudß entßätt at§ § 1312 fotgenbe SSorfcßrift:

„©ine ©ße barf nießt gefeßtoffen ioerben jtoifeßen einem toegen ©ßebrudßS gefdßiebenen ©ßegatten unb bemjenigen, mit toelcßem ber gefdjicbene ©ßegattc ben ©ßebrueß be=

gangen ßat, toenn biefer ©ßebrud; in bem ScßeibungS=

urteil als ©runb ber ©eßeibung feftgefteßt ift.

SSon biefer SSorfißrift fann (Befreiung Betoißigt Ioerben."

®iefer if?aragraßß geßört ju ben teiber nießt fettenen 93e- ftimmungen, über bie man in umfangreießen Kommentaren nacß=

tefen muß, toenn man ißren ßtoed ergriinben loiß. ©onber=

Barertoeife finbet man aber im öorliegenben gaße aud; in ben meiften Kommentaren feine ober bod; feine befriebigenbe ©r=

ftärung. ^d; fteße mir tebßaft bie ©mpörung eines Sttenfeßcn bor, bem bureß ben § 1312 ber 2Beg ju feinem SebenSgtüd abgefeßnitten ift, unb ber bann in bem befannten Kommentar bon $ifcßer=§enle nur ben iafonifeßen ©aß finbet: „©runb ber (Borfcßrift: ©rleicßterung ber ©efcßäftsfüßrung beS ©tanbeS=

beamten." ©in betoanberter !yimft toirb ißn burd; bie 2Jiit=

teitung, baß fidß jene ©rftärung nur auf ben jtoeiten, bon ber g e ftfte llu n g im U r t e il ßanbetnben §atbfaß beS iparagraßßen begießt, einigermaßen berußigen fönnen. Stber eine ißn mit feinem ©eßidfal berfößnenbe ©rftärung ber (Borfcßrift toirb aud;

er ißm nießt geben fönnen. 3 n ken maßgebenben (Borarbeiten ju unferem (8 ©(B. toirb eS unumtounben jugegeben, baß in erfter Sinie bie Slüdfiößt auf baS § e rfo m m e n bie Stufnaßme beS § 1312 beranlaßt ßat. ©o fageu bie „Sßotibe gum ©nt- tourf eines (B©(8." in (Banb 4 ©eite 24:

„Sßenngleid) für bie gänglidje (Befeitigung beS ©ßeberbotS toegen ©ßebrucßS erßebtieße ©rünbe angefüßrt toerben fönnen, fo ßat ber ©nttourf bo^ mit 9 fü d fid ;t auf baS befteßenbe StcidtSredft (§ 33 Sir. 5 beS 9lcicßS=

gefeßeS bom 6. gebruar 1875) Stnftanb genommen, baS Bier fraglicße ©ßeöerbot gu übergeßen."

Stnbere „©rünbe" toerben in ben SJfotiüen nidjt genannt.

S ti^t minber offen finb bie (fkotofoße ber Kommiffion für bie gtoeite Sefung beS ©nttourfs beS (B©(8 . 3« biefen ift ((Banb 4

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fo m m t eg alfo barauf an, ob fapitaln ußim g oßne perföttltcße arbeitgtätigfeit befteßt, fo muß bie Eigentumgfrage außer ©etradjt bleiben (mau Wirb 3. ® an n

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