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(G 4b V ) Ein Sprengmeister wollte eine S p r e n g k a p s e l für eine Sprengung benutzen, obwohl er in ihr beim Hantieren ein verdäch­

tiges Klappern vernommen hatte. Der lockere Ring kam offenbar mit dem Satz in Berührung, und die K a p s e l e x p l o d i e r t e in seiner Hand.

M it schweren Verletzungen wurde er ins Kran­

kenhaus gebracht. Er erblindete. (K i)

H. Behälter für verdichtete und verflüssigte Gase und Zubehör.

(H 1 V ) In einem S a u e r s t o f f w e r k soll­

ten leere S t a h l f l a s c h e n mit Sauerstoff ge­

füllt werden. A ls der Bedienungsmann eine ge­

rade angeschlossene Flasche durch öffn en des Einlaßventils füllen wollte, b r a n n t e p l ö t z ­ l i c h d a s F l a s c h e n v e n t i l , in dem vermut­

lich Fett- und Ölrückstände vorhanden waren, aus. Die Stichflamme fügte dem in unmittel­

barer Nähe ungeschützt stehenden Arbeiter so schwere Verbrennungen am ganzen Oberkörper und im Gesicht zu, daß er an den Folgen nach kurzer Z eit starb. (Mü)

(FI 4) Um die Zersetzung eines Produktes zu verhindern, wurde es durch einen Anstreicher­

apparat mit W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d über­

sprüht. Der 20 Liter fassende Apparat hatte eine Kesselwandung von 1 mm. Er wurde mit einer Handluftpumpe unter Druck gesetzt. Die Marke am Manometer- ließ einen Höchstdruck von 4,5 atü zu. Bei der Beutzung zerknallte er und verletzte 2 Arbeiter schwer. Das Gefäß, das ur­

sprünglich etwa 12 Jahre lang zum Zerstäuben von Kalkmilch benutzt worden war, zeigte einen Inncnbclag von Kalk. Es ist möglich, daß der Kalkansatz den Zerfall des Wasserstoffsuper­

oxydes verursacht hat, so daß die Wandungen einen zusätzlichen Druck zu dem mit der Luft­

pumpe erzeugten nicht aushalten konnten. W ahr­

scheinlicher ist aber, daß bei dem F e h l e n e i n e s S i c h e r h e i t s v e n t i l s von dem A r ­ beiter ein zu hoher Druck erzeugt wurde. Der Fall lehrt, daß bei den Anstfeichmaschinen z. B.

beim Herstellen eines feuerschützenden Anstrichs die größte Vorsicht zu üben ist. (1938 M bg)

J. Schweißs und Schneidanlagen.

(J) Während der Mittagspause hatte ein Monteur seinen S c h w e i ß b r e n n e r samt den noch angeschlossenen Gasschläuchen in der Werkzeugkiste eingeschlossen, um die unbefugte Benutzung des Brenners zu verhindern. Als bei Arbeitsbeginn der Schweißhelfer die Flaschen­

ventile geöffnet hatte, entstand in der Werkzeug­

kiste plötzlich e i n e E x p l o s i o n . Die W erk­

zeugkiste ging in Trümmer, ein zufällig hinzu­

kommender Arbeiter wurde durch ein Spreng- stück verletzt. Ein anderer in der Nähe arbei­

tender Schweißer hatte bereits mit Schweißen be­

gonnen, wodurch das in der Werkzeugkiste an­

gesammelte Gas sich entzündet hatte. (V o ) L. Feuergefährliche, heiße und ätzende Stoffe,

glühendes Metall, Gase.

(L la ) In einer E x t r a k t i o n s a n l a g e traten benzinfeuchte Extraktionsmassen aus einem Extrakteur i n f o l g e Ü b e r d r u c k s aus, und die Benzindämpfe entzündeten sich in dem 21 m entfernten Kesselhaus, wodurch mehrere Per­

sonen getötet und großer Sachschaden verursacht wurde. Die Anlage dient der Extraktion von Kakaorückständen, Filterkuchcn u. dgl. mit einem leichten Benzin zwecks Gewinnung der darin ent­

haltenen Ölreste. Nach Beendigung der Extrak­

tion wird mit überhitztem Dampf von etwa 4— 5 atü und etwa 180° ausgedämpft. A m Unfall­

tage wurden Filterpreßkuchen von Kakaobutter extrahiert, welche Asbest und aktive Kohle ent­

hielten. Dieses Material machtc bei der Extrak­

tion weit größere Schwierigkeiten und bedingte eine Extraktionsdauer von 24 Stunden statt der normalen Zeit von 4 Stunden. Der Brand erfolgte zur Zeit der Abdämpfung. Im Extrakteur ent­

stand ein Überdruck, da das Brüdenventil nicht geöffnet war. Die graphitierte Asbestdichtung hielt dem Überdruck nicht stand. Die Benzin­

dämpfe drangen bis zum Kesselhaus. Im übrigen entsprach die Anlage nicht der Dampffaßver­

ordnung. (Fg)

( L 1 b) In einer W a c h s s c h m e l z e er­

folgte bei der Herstellung von Fußbodcnreini- gungsmitteln eine Explosion eines Lösemittel- Dampf-Luft-Gemisches, wodurch ein größerer Brand entstand und 2 Arbeiter durch Stich­

flammen schwere Brandwunden erlitten. A m Unfalltage beobachteten die Arbeiter beim Zu­

setzen -des Lösemittels eine ungewöhnlich starke Dampfentwickelung, so daß sie den Arbeitsraum und später das Fabrikgebäude verlassen mußten.

Die beiden Verunglückten hatten sich nicht genü­

gend weit von der Gefahrenstelle entfernt, so daß sic noch von den Stichflammen erfaßt wer­

den konnten. A ls Ursache wurde festgestellt, daß durch f a l s c h e B e z e i c h n u n g d e r F ä s s e r durch die Lieferfirma statt Schwerbenzin mit einem Siedepunkt von 140° ein Autobenzin mit erheblich niedrigerem Siedepunkt als Löse­

mittel zugesetzt wurde. A ls Zündquelle ist ver­

mutlich die Gasfeuerung des Dampfkessels an­

zusehen. (Fg)

(L lc ) Beim S c h m e l z e n von Flarzen, Wachsen und Pechen, die hinterher mit leicht­

flüchtigen Lösungsmitteln v e r d ü n n t werden, kommen aus Unterschätzung der Gefahr immer wieder Verstöße gegen die klaren Unfallverhü­

tungsvorschriften vor, wodurch im Berichtsjahre mehrere Todesfälle und schwere Verbrennungen

zu verzeichnen sind. Besonders bemerkenswert ist, daß zwei Fälle sich an Kesseln ereigneten, die im Freien standen, also nach üblicher Laien­

ansicht keine Gefahr boten. Demgegenüber wurde von der Berufsgenossenschaft ausdrücklich der Begriff „gefährdeter Raum“ festgelegt, und zwar so, daß die nähere Umgebung solcher Kessel den gleichen Vorschriften unterliegt, wie sie z. B.

§ 38 der Vorschrift 1 für explosionsgefährdete Räume fordert. Die Heizung eines Kessels mit offener Feuerung ist auch im Freien bei der M ög­

lichkeit der Entwicklung brennbarer Dämpfe ver­

boten, wenn nicht durch geeignete Einrichtungen dafür gesorgt wird, daß die Dämpfe nach einer

haltende Glasflasche vom Fußboden auf einen Labortisch stellen wollte, ging die Flasche durch Anstoßen an die Tischkante zu Bruch. Ihr Inhalt ergoß sich teils über die Tischplatte, teils über die Kleider des Laboranten. Die entstehenden Dämpf entzündeten sich an einem in etwa 2 m Wasser hinzu. Unglücklicherweise machte er dies unmittelbar neben dem unter F e u e r s t e - v h e n d e n K e s s e l , dem er das heiße .Wasser entnommen hatte. Die Dämpfe des durch das heiße Wasser zum Sieden gebrachten Benzins wurden von der Kesselfeuerung gezündet, so daß der Mann durch die Stichflamme Verbrennungen an beiden Händen und im Gesicht erlitt. — Ein Kraftfahrer sollte eigentlich wissen, daß man mit offenem Benzin nicht in nächster Nähe eines Kohlenfeuers hantieren darf. (D i)

(L 1) Beim R e i n i g e n von Maschinenteilen, Behältern oder auch der Hände mit B e n z i n in der Nähe offenen F e u e r s erlitten 4 A r ­ beiter Verbrennungen. Gegen das Verbot, beim Arbeiten, Abfüllen oder Reinigen mit Benzin oder ändern leichtentzündlichen Flüssigkeiten offenes Feuer oder offenes Licht zu verwenden sowie zu rauchen, wird immer wieder teils aus Unkenntnis der Gefahr, teils aber auch aus Fahrlässigkeit verstoßen. Es wäre deshalb künftighin die V e r­

wendung von Benzin zumindest zu Zwecken der Reinigung von Händen, Maschinen und anderen Gegenständen zu verbieten und hierzu andere ge­

eignete, weniger gefährliche oder unbrennbare Lösungsmittel zur Verfügung zu stellen. (V o ) wurde. Beim Anzünden des Schweißbrenners erfolgte eine E x p l o s i o n mit nachfolgendem Brand, die dem Schlosser und seinem H elfer be­

trächtliche Brandwunden zufügten. Der Schlosser wurde für seine Leichtsinn bestraft. (W b ).

( L I ) Ein stehender Dampfkessel wurde mit einem K e s s e l s t e i n l ö s u n g s m i t t e l gerei­

nigt. Die Gebrauchsanweisung enthält in Fett­

druck den Hinweis, daß nach Entleerung der Lö­

sung nicht mit offenem Licht in den Kessel hin­

eingeleuchtet werden darf, weil explosible Gase im Kesselinnern vorhanden sein können. Ein Lehr­

ling konnte aber die Zeit nicht abwarten, um den Erfolg der Kesselreinigung festzustellen und wollte mit der Kerze in das Mannloch leuchten. Schweißer zur Ausbildung zugeteilt. Dieser hatte eine etwa 19 kg schwere H e i z p l a t t e zu schweißen. Hierfür richtete er als Unterlage eine K a r b i d t r o m m e l , die acht Tage im Freien gelegen hatte, so auf, daß der Boden sich oben befand und stellte darauf die Heizplatte hoch­

kant. Ein Schlosser und der Lehrling hielten Gläser der Schutzbrille zertrümmert; er erhielt dadurch eine Schnittwunde über dem rechten Auge und einen Glasplitter in das Auge. Ferner erlitten er und der Schweißer noch leichte V e r­

brennungen, während der Schlosser glücklicher-, weise ohne Verletzungen davonkam. (S)

(L 1) EiA Schlosser hatte ein innen stark Rohr wurde herausgeschleudert, zertrümmerte ihm das Kinn und verursachte Rippenbrüche und andere Verletzungen, die den T od herbeiführten.

In diesem Fall hatten sich aus A b g a s e n an­

scheinend zufällig Nitrokörper gebildet, die ex­

plodierten. Das Reinigen von langen, verkru­

steten und dazu' noch gewinkelten Rohren mit Verstopfungen durch organische Niederschläge durch Ausbrennen ist immer gefährlich. (K i)

(L 1) Als ein Elektromonteur eine L ö t ­ l a m p e anzündete, fing sein mit B e n z i n g e ­ t r ä n k t e r A n z u g F c i i e r ; der Mann erhielt dadurch Verbrennungen 2. und 3. Grades. (Schi)

( L 1) Ein Laborant entzündete den G a s ­ b r e n n e r eines Drehrohrofens, ohne vorher den Entlüftungsventilator anzustellen. Das im Ofen entstandene Gasluftgemisch erzeugte beim E n t ­ z ü n d e n eine Stichflamme, welche dem Arbeiter Vorschrift bereits den Gashahn geöffnet und dann erst die Flamme an den Brenner gelegt.

(Schi)

(L 1) In einer L a c k f a b r i k wollte ein A r ­ beiter aus dein Bodenspund eines Fasses, in dem sich länger Z eit vorher einmal L a c k befunden batte, ein Rohrverbindungsstück herausschrauben.

Da dieses sehr fest saß, hat er, um es zu lockern, die Verschraubung mit einer G a s f l a m m e ange­

wärmt. D a s F a ß e x p l o d i e r t e , der Boden wurde herausgpschleudert, und der Arbeiter erlitt tödliche Verbrennungen und Verletzungen. (R o)

(L_l) Ein Schweißer schüttete in grob fahr­ Benzin Feuer finge, veranlaßte zwei Arbeiter, heide im A lter von 38 Jahren, in Gegenwart von zwei ändern, die sie an diesem Unfug nicht hin­

derten, • vielleicht es auch nicht mehr konnten, einen Versuch zu machen, der zur schweren V e r­

brennung der ersten und zum Tode eines der nur mittelbar Beteiligten führte, während es dem vierten gelang, seine brennende Kleidung abzu- Averfen und so sich zu retten. (Rh)

(L 1) Von zwei Arbeitern wurden Kugellager in einer Eisenschale von 3—4 1 Inhalt mit B e n - z i n ausgewaschen, wobei naturgemäß Mineralöl auf den Boden gelangte. Plierbei- soll eine Unter­

haltung über die schwere Entzündbarkeit „des Mistes“ geführt worden sein, in deren Verlauf oder etwas später einer ein S t r e i c h h o l z an­

zündete, während ihm der andere zurief, daß er es ruhig hineinwerfen könne. Das Unfaßbare ge­

schah und die Flammen schlugen sofort hoch. (R h) ( L 1) Ein Arbeiter war damit beschäftigt, durch Auflösen von Z i n k a s c h e in konzen­

trierter S a l z s ä u r e Chlorzinklauge herzustellen.

Das Verfahren wurde in mit Rührwerken und A b ­ zugschloten versehenen offenen Aufschlußkesseln durchgeführt. Als er die Zinkasche mit einer E i s e n s c h a u f e 1 in den Kessel einfüllte, er­

folgte- plötzlich eine E x p l o s i o n , durch die der Arbeiter getötet wurde. Die Entzündung des Knallgases ist wahrscheinlich darauf zurückzu­

führen, daß das Gefolgschaftsmitglicd mit der Eisenschaufel an dem eisernen Kesselrand einen Funken geschlagen hat. (M ü)

(L 1) In einem in der Erde versenkten R ü h r w c r k s b o ' t t i c h in einem Gebäudeteil wurden Aluminiumabfälle mit einer Mineralsäure umgesetzt, ohne daß für die erforderliche A b - wurde teilweise zerstört, während ein G efolg­

schaftsmitglied fortgeschleudert und schwer ver­

letzt wurde. (K i) beschäftigte Arbeiter wurde sofort von den Flam­

men ergriffen und konnte nicht mehr fliehen.

Trotz angestrengtester sofortiger Löschmaßnah­

men konnte er nicht gerettet werden, sondern ver­

brannte. A u f Grund der Unfalluntersuchung muß angenommen werden, daß dem Arbeiter die zum Einträgen der W olle verwendete, verzinnte E i s e n b l e c h s c h a u f e i aus der Hand geglitten ist, mit der durchgescheuerten Kante auf die Rühr- flügel aufschlug und so den Brand auslösenden F u n k e n ri ß. (R o)

(L 1) In einer unter Stickstoffabdeckung stehenden T r a n s p o r t a n l a g e f ü r K a r b i d ereignete sich e i n e E x p l o s i o n ; wobei drei Leute verletzt wurden. Die Untersuchung ergab, daß an einer anderen Stelle der Stickstoffring­

leitung, die nicht nur die .Karbidanlage, sondern auch noch weitere Betriebe mit Stickstoff be­

liefert, trotz vorhanden gewesener technischer Sicherheitseinrichtungen infolge eines groben Be­

dienungsfehlers W a s s e r s t o f f von höherem Druck in die Stickstoffleitung übergetreten war.

Dieser war bis in die K a r b i d t r a n s p o r t ­ a n l a g e vorgedrungen und infolge eines in einem Elevator entstandenen und dort jederzeit mög­

lichen F u n k e n s zur Explosion gelangt. (Schi) (L 1) Eine Gummiarbeiterin klebte mit B e n - z i n g u m m i l ö s u n g Tennisbälle. Zum schnel­

leren Trocknen wurde ein Tischventilator benutzt.

Durch ein abspringendes, g l ü h e n d e s Teilchen Gasausbruch an einem Versuchsturm ein. Durch F u n k e n b i l d u n g an einer e l e k t r i s c h be­

triebenen L a u f k a t z e wurde das ausgetretene G a s gezündet. Ein Arbeiter erlitt durch Stich­

flammen Verletzungen. Aus dem Unfall ergibt sich, daß selbst in Räumen, in denen sich ge­

schlossene Apparate mit entzündlichen Gasen be­

finden und in denen normalerweise nicht mit dem Austritt entzündbarer Gase oder Gasgemische zu rechnen ist, die Sicherung der elektrischen

An-lageteile nicht umgangen werden kann. W o sich Rohrleitungen mit Flanschen oder Apparate mit Öffnungen befinden, können Gase austreten. Der oft wiederholte Vergleich, daß schließlich jede Küche mit einem Gasherd explosionsgefährlich sei, ist schief, denn hier sind die Gefahrstellen be­

kannt, aber nicht in einem Betriebe, in dem Gase betriebsmäßig durch bestimmte Verfahren erzeugt werden, wo also durch unbekannte Umstände überall Gase von nicht bekannter explosibler Zu­

sammensetzung austreten können. (1938 M bg) ( L I ) In einem Mahlraum für K a l z i u m ­ s i l i z i u m -spritzte nach dem Ingangsetzen einer K u g e l m ü h l e Absperrflüssigkeit eines Mano­

meters gegen eine brennende G l ü h l a m p e , die für Bauarbeiten behelfsmäßig aufgehängt war. Da die Birne zersprang, entstand eine Verpuffung von Kalziumsiliziumstaub, wobei ein Arbeiter Brand­

wunden am K op f erhielt. (Schi)

(L 1) In einem G u m m i m a h l w e r k kehrte eine Arbeiterin auf dem mit Blech belegten Fuß­

boden H a r t g u m m i s t a u b mittels eines Besens zusammen. Hierbei entstand plötzlich eine starke, von . Stichflammen begleitete E x p l o s i o n , die zwei Gefolgschaftsmitgliedern schwere Brandver­

letzungen verursachte und erheblichen Gebäude­

schaden anrichtetc. Die Explosion ist mit größter Wahrscheinlichkeit durch eine entstandene e l e k ­ t r o s t a t i s c h e Aufladung mit nachfolgendem Ausgleich durch Funkenüberschlag ausgelöst wor­

den. (Schi)

(L 1) In einer G u m m i w a r e n f a b r i k rei­

nigte ein Stoffstreichcr die an der Streichmaschine befindliche Trommel mit in B e n z i n g e t a u c h ­ t e r W o l l e . Plötzlich geriet diese infolge e l e k ­ t r o s t a t i s c h e r Aufladung und dadurch be­

wirkter Funkenbildung in Brand, wobei der A r ­ beiter an beiden Händen Brandwunden erlitt.

(Schi)

( L I ) In einer W a s c h e r a p p a r a t u r , in welcher W a s s e r s t o f f von etwa 230 atü ge­

reinigt wird, war eine durch die Winterkälte ver­

ursachte und eine Verstopfung bildende Ausschei­

dung von Kristallen eingetreten. Um diese zu be­

seitigen, wurde die Apparatur von der Rohgas­

zuführung und Reingasabfüllung durch Schließen der entsprechenden Ventile abgeschaltet und drucklos gemacht. Dann wurde nach Heraus­

nahme eines Rohrstückes Dampf mittels zweier Schläuche in die offenen Rohrleitungsenden ein­

geführt, um die in der Leitung sitzenden Pfropfen aufzulösen. Nachdem dieser Prozeß schon eine W eile im Gang war, trat plötzlich H o c h d r u c k ­ w a s s e r s t o f f von der Reingasseitc in die A p ­ paratur zurück, strömte aus den offenen Leitungs- stiieken ins Freie und e n t z ü n d e t e sich hierbei.

Ein Chemiewerker erlitt durch die entstehenden S t i c h f l a m m e n tödliche Verbrennungen. Da die an der Außenseite eines Gebäudes aufgestellte Apparatur zum Schutz gegen die Kälte mit Segel- tuchplanen umhängt war, hatte sich gleichzeitig in dem von der Gebäudewand und den Segeltuch- planen gebildeten abgeschlossenen Raum eine vor­

übergehende örtliche W a s s e r s t o f f - b z w.

K n a l l g a s a n s a m m l u n g eingestellt, die beim

Auftreten der Wasserstofflamme explodierte.

Durch diese Explosion bzw. infolge der durch sie bewirkten Gebäudebeschädigung wurden außer­

dem 12 Arbeiter leicht verletzt. Die Untersuchung ergab, daß der plötzliche Wasserstoffdurchbruch durch eine krustenartige Verschmutzung an den Absperrventilen entstanden war, die zu Beginn der Arbeiten ein völliges Geschlossensein der Ventile vortäuschtc, aber dann dem einseitig auf sie wirkenden hohen Druck nicht standhalten konnten. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich, daß verglaste Schau- und Beobachtungsöffnungen zur Beobachtung von Hochdruckapparaten nicht größer als unbedingt erforderlich zu halten und mit Sicherheitsglas bzw. hinreichend dicken Glas­

platten zu versehen sind. (Schi)

(L 7) Bei Arbeiten an einer S c h w e f e l ­ w a s s e r s t o f f führenden Rohrleitung verun­

glückte ein Arbeiter tödlich. Die Abgase aus der Schwcfelkohlenstoffabrikation, die überwiegend aus Schwefelwasserstoff bestehen, werden einem Wäscher zugeführt, in dem die restlichen Schwc- beiter allein zur Arbeitsstelle und versuchte wahr­

scheinlich das Zwischenstück einzusetzen. Zur selben Z eit muß zufällig ein Gasausbruch stattge­

funden haben, der den Arbeiter betäubte und an­

schließend seinen T od herbeiführte. Er arbeitete ohne Gasmaske. Zur Vermeidung derartiger V o r­

fälle erscheint es erwägenswert, die Unfallver­

hütungsvorschriften dahin gehend zu erweitern, daß bei A u s b e s s e r u n g s a r b e i t e n an Appa­

raturen (Behältern, Maschinen, Apparaten, Leitun­

gen usw), die gesundheitsschädliche Gase enthal­

ten, mindestens 2 Mann beteiligt sein müssen, die

kameraden tödlich verunglückten und 41 Arbeiter Verletzungen leichter und schwerer A r t erlitten.

A ller Wahrscheinlichkeit nach verursachte an einer B r i k e t t p r e s s e zur Entzündung gelang­

ter Kohlenstaub zunächst eine spontane Entflam­

mung von Staub im Pressenhaus. Diese pflanzte sich in einem unterirdischen, mit einer schweren Betondecke abgedeckten Becherkanal fort und führte hier infolge der starken Eindämmung zu einer umfangreichen, Zertörungen anrichtenden E x p l o s i o n . Die dabei entstandene Druck­

welle lief dann in dem an den Becherwerkskanal anschließenden, außerhalb an das Gebäude an­

gebauten, senkrechten Bechcrwerksschacht nach oben und drang von hier aus über eine in etwa 23 m Höhe befindliche, allseitig geschlossene Becherwerksbrücke bis in das Dachgeschoß des 20 m entfernt stehenden Schweihauses vor. Durch die auch hier ausgelöste, sich über die gesamte Gebäudelänge erstreckende weitere Kohlenstaub­

entflammung wurden ebenfalls zahlreiche Perso­

nen verletzt. A u f Grund dieses Ereignisses ist der Becherwerkskanal zugeschüttet und die Transportanlagen einer Umänderung unterzogen worden. (Schi)

( L I ) In einem B r a u n k o h l e b e n z i n - w e r k erfolgte beim Reinigen eines Abscheiders der Spaltanlage eine Verpuffung, wodurch ein Arbeiter tödliche Verbrennungen erlitt. Durch den Abscheider laufen die Produkte der Spalt­

anlagen, und muß nach jeder Betriebsperiode der am Boden angesammelte Koksruß entfernt wer­

den. Da die Entleerungsleitung im Boden des Abscheiders verstopft war, mußte das Mannloch des Abscheiders geöffnet werden. Durch das Mannloch wurde das als oberste Schicht vorhan­

dene Ölgemisch abgeschöpft. Hiernach wurde die Beseitigung der restlichen Wasser- und Koks­

schicht in A n griff genommen, wobei eine V e r­

puffung entstand und die Kleidung eines A r ­ beiters durch Stichflammen in Brand gesetzt wurde. A ls Ursache wird angenommen, daß die b e t r i e b Instandsetzungsarbeiten ausgeführt hatte, begab sich mit seinen bestaubten Kleidern in den Xufenthaltsraum und kam dort mit einer h e i ß e n K o c h p l a t t e in Berührung. Da­

durch geriet die Kleidung in Brand, und der Arbeiter erlitt Verbrennungen am Oberkörper.

(Schi)

brannte ihm den entblößten Unterarm. (Schi) ( L 1) Ein Chemiewerker wollte an einem S c h ü t t e l s i e b f ü r K a l i u m c h l o r a t eine volle Trommel unter dem Sicbauslauf hervor­

ziehen, wobei es infolge ungenügender Höhe zw i­ Brandwunden verletzt wurden. Vermutlich schloß der Deckel nicht dicht, und die trocken gewor­ entstanden war und dessen Zusammensetzung und Konstitution erst ermittelt werden sollte. Um zu prüfen, ob der Körper trocken war, rührte der Laborant mit einem Porzellanspatel in der Schale herum, wobei plötzlich unter Entwicklung von Rauch eine Verpuffung erfolgte. Hierbei wurden dem Laboranten beide Augen verätzt. (S)

kohlenstoffeinspritzring mit Wasser aus. Flier- nach schloß er den Kneter bis auf die Belüftungs­

leitung und den Spülwasserablauf und nahm dann die Reparatur an dem Deckel vor. Nach Been­

digung dieser Arbeit gab er einem Arbeitskame­

raden den Auftrag, den Kneterdeckel mit einem Besen zu reinigen. Der Monteur verließ den Raum. Kurz darauf erfolgte eine Explosion, wobei der Arbeitskamerad getötet wurde.

Aus den weggeflogenen und zertrümmerten Mannlochdeckeln und dem fortgeschleuderten Körper des Arbeiters ist zu schließen, daß sich es sich um eine Schwefelkohlenstoffexplosion handelt.

Für das Eindringen von Schwefelkohlenstoff in den Kneter gibt es drei Möglichkeiten:

Die Erttzündungsursache konnte nicht ein­

wandfrei festgestellt werden, wahrscheinlich ist die E n t z ü n d u n g der Schwefelkohlenstoff­

dämpfe d u r c h k a t a l y t i s c h e E i n f l ü s s e der Innenwandung und Einrichtungsteile des des Kneters. (Fg)

Flammen an Feuerungen, Ofendurchbrüche, Feuersbrünste u. dgl.

(L 3) Ein Betriebsarbeiter verwendete zum A n b r e n n e n e i n e s K a l k o f e n s P e t r o ­ l e um. Die aus der Feuerung

herausschla-geride Stichflamme verbrannte ihm Gesicht und diesem Augenblick des Zündens entwickelte sich eine starke Stichflamme, die den Feuerwehrmann erfaßte und ihm erhebliche Verbrennungen zu­

fügte. (S)

(L 3) T ro tz bestehenden Verbots r a u c h t e ein Arbeiter in einem S ä u r e b e t r i c b . Dabei entzündete sich ein von ihm vorschriftsmäßig als S c h ü r z e verwendetes Filtertuch a u s n i ­ t r i e r t e r F a s e r explosionsartig. Die ausge­

dehnten Brandwunden führten zum Tode. Dieser Fall mahnt dazu, die Vorschriften über die rich­

tige Verwendung und Vernichtung unbrauchbar gewordener Filtertücher aus Nitrofasern sorg­

fältig zu beachten. ' (W )

(L 3) In einem S a u e r s t o f f w e r k sollte ein u n d i c h t g e w o r d e n e r S a u e r s t o f f ­ g a s o m e t e r instand gesetzt und von Schlamm gereinigt werden. Nachdem das Sperrwasser ab­

gelassen und die Gasometerglocke abgehoben war, ging ein Maschinist unter Mitnahme einer Leiter in den Gasometer. Die m i t ö l- b e - s c h m u t z t e . L c i t e r fing nach kurzer Z eit an in der noch vorhandenen stark sauerstoffreichen Luft hell zu brennen, wobei dem gerade unter der Leiter arbeitenden Maschinisten brennende Holzstückchen auf ^lie Kleider fielen und diese

reicht hatte, wurde die Kesselfeuerung gelöscht.

reicht hatte, wurde die Kesselfeuerung gelöscht.

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