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Kc^ifptec^ung

A. Sröctttli^e ©ertrtjie

a)

3itJilffld)tn.

S3eric^tet oon bett {RectjtScinWätien Beim 9fleicE)§gerieft guftiz*

ra t D r. ® a i f e r , Q uftigrat D r. S ü r t h a u nt, g u ftip a t D r. © c f i r ö m b g e n g uitb i g u Be r .

[ * * äBttb in ber amtlichen ©ammlung ber ©ntfcljeibungen beS {Reich®*

gericf)tS abgebruefit. — f SlnmerBung.]

I . »latericUeS iHcdjt.

* * 1 . § 3 9 B @ B . 2lu d ) W e n n i n e i n e r B e r e i n g * f a f p n g b i e S!JZögticfjieit beg f o f o r t i g e n S t u g t r i t t g io e ge n e i n e s w i d j t i g en © r u n b e S n i c | t b o r g e f e i j e n i f t , i a n n eg g e i t t e g a n z B e f o n b e r e r 9 t r t g e b e n , i n b e n e n b i e f e 5D?ö g l t d ) f e i t §u B e j a h e n i f t . f )

©in Bereingmitgtieb !ann auS roicEjtigem ©runbe aucB bann au§ bem herein auggefct)toffen werben, Wenn bie 2tug*

fchtiejpng in ber © a |u n g n id jt borgefeBen ift. ©inen bat) in*

geBenben fftec£)tggrunbfa| Bat bag IR®. Bisher nidft auf*

geftettt (bgl. D e r t m a n n , B@ B., Sinnt, p § 3 5 © . 1 4 0 * * * § * 3 u 1. ®ag innere Bereingredjt ift beBarottlidj nur burcB wenige unb unOolIBommene gefe|liche SSorfcOriftert geregelt, bie {Rormen*

bilbung üollziefjt fidf Bier in Weitem ©tage burd) bie Übung unb burcB bie gerid)tlic£)e {ßrajtg. @8 bilbet fiel) Bier ein SöittigfeeitSrecBt, bas freiiic| nicht rein gefühlsmäßig, fonbern nur in öorficfjtiger Stbwägung ber gntereffen bes SSereinS einerfeitS unb be8 ÜHitgliebS anbererfeitS gefunben unb angetnenbet werben barf. ®iefer jjuftanb Bat ben V orteil, baß bie {Rfpr. fich ber BietgeftaitigBeit beS tat*

fäihlicBen BebürfniffeS anpaffen Bann, er ift alterbingS auch m it einer gewiffen SRec£jt&unfid)erIjeit oerbuttben, bie in Stauf genommen merben muß.

Qm oort. galle fcheint m ir ba§ 3t®. auf bem richtigen SBege ju fein. 2Iud; bie BereinSfaßung barf nicht ftarr nach bem Buch*

ftaben, fonbern nur fo oerftanben werben, baß babei Bein fchug*

würbigeg gntereffe, bem Bein gleichwertiges entgegengefeßteg gegen*

iiberfteht, ungebührlich »erlebt wirb. ® er SBunfch nach Bewäßrung oot unOorhergefeBenem ^jtö^ItcOerrt SRaffenabfali Oon ÜDtitgliebern, wenn ®au_ereintidjtungen bes BereinS auf eine gewiffe grequenz berechnet finb, nach überfichtlicher {Rechnungsführung urtb einfacher Berwaltung unb anbereg mehr Bann einem Berein wichtiger ©runb fein, feinen SJtitgliebern ben StuStritt faßungSgemäß nur unter SSaBrung ber im § 3 9 Stbf. 2 S3@S8. als p lä ffig bezeichneten griffen gu geftatten. Übergeordnet ift aber fotdfer (Sinjetbeftimmung in ber

©aßung ber allgemeine ©runbfaß, baß auch ©aßungSbeftimmungen, bie ,m. @. nicht ben ©BaraBter objeBtioer 3ted;tgfä^e Baben, fonbern rechtsgefchäftlicher Statur finb, bet alte 9ftedjtSgefd)äfte beBerrfcBenben Stuslegung nach 24eu unb ©lauben unterliegen. ® ie SRöglichBeit bes A ustritts m it fofortiger SBirBung aus unöerfchulbetem, aber Wichtigem ©runbe biirfte fich übrigens, ba fie im ©efeß nicht auS»

brücBticB Oerneint ift, für nicht rechtsfähige Bereine “auch ftreng bofitibrechtlicB au8 § 54 Barleiten laffen, wonach bie Borfcfjriften über bie ©efellfchaft entfprechenb anjuwenben finb (ogl. inSbef.

§ 723 Stbf. 1 ©aß 2). ©g {ft aber nicht Bar minbefte ©runb evfidjtlidg, warum gerabe in biefer Beziehung rechtsfähige Bereine anberS be»

Banbelt werben follen als nicEitrechtSfähige, bie ratio ift in beiben gälten bie gleiche. 9ds ein wichtiger © runb gum fofortigen Slugtritt ift es, Wieberum nach Slnalogie be§ ©efettfcBaftärechtS, inSbef. an»

gufehen, wenn einem SRitglieb ohne eigenes Berfctiulben bie ©r»

füttung feiner SJtitglieberfjfiidjten in unbilliger SBeife erfcljmert ober unmöglich gemacht Wirb. ® ie UnmöglichBeit ber fßftici)terfüllung gegenüber bem Berein Bann nidjt nur, wie im borl. gälte, in BoHibierenben tßfiidjten gegenüber einem anberen Berbartbe, bem bag SRitgtieb befugtermaßen angeljört, iljren Stnlaß BaBen, fonbern auch in anberen Berhältniffen, wie g. B . in ber ©igenfdjaft beg SRitgliebs atg ©taatgbeamter ober alg Beamter einer anberen öffent*

liehen ¡SfötgerfcBaft, wenn ihm als folchem aug bienftlichen ©rünben bas SBerbleiben ober bie Betätigung in einem beftimmten Bereine unmöglich gemacht ober oerboten wirb.

BemerBensWert ift, bag in ber © ä) w e i 5 , Wo bie grage gang

Ber 3. Stufl., too bie bret [ich gegettüherftelienben SReinungett toiebergegebett finb, unb § e t n S h e i n t e r : SSS- 1929, 8 4 7 4 3tnm.). in t fR@9iSomm. § 39 Sinnt. 2 © a | 1 ange»

führten U rt. be§ er!, ©en. ü. 19. 5DM 1924 tag ein beftanb gugrunbe, nach bie Stugfchtiefjung in ber © a|u ng Oorgefehen unb n u r ih r © runb n iiijt bezeichnet War.

llmwegeä über bie Stugfchliefjung eineg SRitgliebeS bebarf e§ aber nicht, ba aug folgenbett ©rünben unb in bem fich baraug ergebenben Umfang bie 8 u lä ffig ie it beg frifttofen Stugtrittg beim SSortiegen eineg wichtigen ©runbeg bejaht werben mufj.

50?it D e r t m a n n , ber a. a. D . auf §§ 626, 723, 737 ■ S3©93. unb § 70 ^©58. oerweift, ift eg atg teitenber ©e*

baute beg bürgerlichen unb beg §anbeigredjtg anperfennen, b a | ein in bte Sebengbetätigung ber Beteiligten fta r! ein*

gteifenbeg ttiechtgberhättnig bann bor Stbtauf ber feftgefe|ten 3 eit gelöft werben iann, wenn ein wichtiger © runb bag e r », f o r b e r t . ® iefer ©ebanfe hat auch fü r bag 33eran§recE|t unb bte grage beg frifttofen Stugtrittg © üttigfeit. ©ntfhei»

benb ift, ob bei Berücffichtigung ber gefamten Umftänbe beg

©injetfattg ein Berbteiben im Berein big p m Slbtauf ber fa|unggmähigen SMnbigunggfrift eine unerträgliche Betaftung bebeutet, bie bem 5D?itglieb nicht %üQmutä werben iann.

®fefe grage w irb n u r in gatten ganz befonberer 2lr t bejaht ähnlich liegt wie in ®eutfc£|tanb, ®Beorie unb fßrajis fdjon länger äu berfelben Söfung geüommen finb wie jejjt unfer 3t®. ®as

©chweiä3@B. beftimmt in Slot. 70 Slbf. 2, ba& ber Slustritt üott

©efe|es wegen p lä ffig *ift, Wenn er m it {Beobachtung einer jährigen g rift auf bas ©nbe beg Sfatenberjahreg ober, wenn eine {Berwaitungsperiobe oorgefehen ift, auf beren ©nbe angefagt wirb.

® as wirb fo aufgefaht, bafj, wenn bte © a |u itg ben Slugtritt regelt, fie jebenfattg nicht weiter getjen barf, als Slrt. 70 Stbf. 2 oorfieht, bah «ber m it biefern Slbf. 2 nur bie ftatutarifche ©rfcBwerung bes StnstrittS Regrettât ift, bagegett bie unbefriftete Stnnbigung, b. B- ber fofortige StuStritt aus wichtigen ©rünben »orbehalten bleibt (ogl. © n g e n § u b e r , © in tritt unb SluStritt oon SBitglieberu einer ©emeinfcBaft : 3©chweiä3t. 40 [1921], 5 ff., inSbef. © . 2 4 ;

© g g e r , ffomm. 5. 3©S3., 2. Stufl. [1930], 93b. 1 Sinnt. 10 ju Slrt. 70). SttS wichtige ©rünbe finb oor allem ©ewiffenSgrünbe an*

perBennen, aus Welchen bie gortfe|ung bet SJtitgliebfchaft un*

Zumutbar Wirb. Qn einem U rt. bes SibbellationSfjofS beS ttantonS 33ern 0 . 5. SRai 1920 (©¿Bweizgurg. 17, 1920/21, 220 ff.) würbe ein SDtitglieb ber ©eBtion ® . beS fchweijerifchen SWetatI» unb Uhren*

arbeiteroerbanbeS Wegen {Beteiligung biefcS BerbanbeS an ben ©treiB*

bewegnngen im StoOember 1918 p m fofortigen StuStritt aus bent {ßerbanbe für berechtigt erklärt; in ber {Begrünbung Wirb gefagt, eine SBerücBficfjtigmig wichtiger ©rünbe i. © . ber {Berechtigung p einer fofortigen Stuftöfung eines {RechtSOerhältniffeS bränge fich

¡ebenfalls auch beim gehlen augbrücBlic[)er ©efe|egbeftimmungen ba auf, Wo eine gegenteilige Stuffaffung ju einer Stoitifion m it zwingen»

ben {Rechtsnormen führen würbe, „ 001t beneit angenommen werben barf, ber ©efejjgeber habe fie gteichfam als ©ruttibfeiler ber ge*

famten SRechtSorbunng aufftellen nttb infolgebeffen unbebingt ge»

fchüjjt toiffen wollen", ©ine [otdje {Rcchfgnorm fei in Slrt. 27 (Un»

öeräufjerliciiBeit ber berfönlichen grettjeit) z» finben. —

Betrachtet man bie grage tedjtSbotitifch, fo fcheint m ir eine naljeliegenbe unb ben beiberfeitigen gntereffen genügenb {Rechnung tragenbe Söfung bie zu fein, bafj baS auStretenbe SRitglieb m it {RücB/*

ficht auf bie fü r ben Berein wüttfcheitswerie Einfachheit, Überfidjt»

lidjkeit unb 3 uberläffig&eit feiner SBubgetaufftetlnng ftets ben BereinS»

beitrag für bag laufenbe ©efchäftgjahr uod> p zohten hat, im übrigen aber bie SRöglichBeit jebergeitigert SluStrittS unb bamit beg greiwerbenS Oon allen nicht ben Beitrag betreffenbeii Binbungen gegenüber bem Berein hat. ®aS gcltenbe beutfefje urtb bag fdjtweigerifdje {Recht geben freilich für eine foicfje (Entfdj. Beine gefe^tidje ©runb»

läge. SBohl aber ift bieg, wenigfteng für Bereine Oon nnbeftimmter

®artet, geltenbeS {liecht nach bem f r a n g ö f i f d j e h BereinSgefeb ü.

1 . 3 u li 1901 (i. b. gaff, beg ®ef. o._ 4. ® ej. 1902), beffett Slrt. 4 beftimmt: Tout membre d’une association qui n’est pas formée pour un temps déterminé peut s’en retirer en tout temps, après payements des cotisations échues et de L’année courante, non­

obstant toute clause contraire.

tßrof. D r. ©. { R i e z t e r , ÏRünchen.

60. Qialjrg. 1931 § e ft 15] 3?ec^tf^re<^ung 1025 werben bürfett. S m allgemeinen w irb bag R titglieb barauf

p üerweifen fein, bag in ber ©apung ber S lugtritt an eine g r ift gebunben ift unb eg fiep ih r burep ben S e itritt p m Serein unterworfen £>at. © o ll bann gleiepwopt feftgefteüt Werben, bag bie E inhaltung ber ffirift niept p m u tB a r ift, fo müffen in erfter Sinie bie Selange unb bie ffroede beg Sereing, im 3ufammenpang bamit auep bie fo lg e n eineg fofortigen Slugtrittg fü r ifjn unb ber © runb fü r bie ffjeft*

fepung einer tü n b ig u n g g frift in S etradjt gezogen werben.

®iefe iSinge werben in ber Siegel ben Jyntereffen beg SRit*

gliebeg, gegen bie fie aBpwägen finb, borpgeljett paben.

©elbftüerftänblicp fann ein © runb bann niept im Reeptg*

f: me alg wichtig anerfannt werben, wenn (wie pier b ^ pauptet ift) bag R iitg lieb ih n allein ober bocf) wefentlicp mittaerfcEjulbet pat.

(11. 0. 23. O ft. 1930; 7 2 1 /2 9 IV . — ¡gamburg.) [Sa.]

2. §§ 157, 242 S @ S . S e i S l u g f ü l l u n g e i n e r S e r t r a g g l ü d e bur ep S l u g t e g u n g f i n b b i e S e l a n g e B e i b e r iß a r t e t e n i n S e t r a d j t j u f i e p e n u n b g e g e n * e i n a n b e r a b j u w ä g e n . (SBer t r ä g t b i e © r u n b * e r w e r b f t e u e r ? )

®ag in S .*© ., ©epluäbifcpe © tr. 7, belegene fjauggrunb*

fitüd gehörte einer Slft©., bereu Slftien bie ffpitma ©•

@mbig. unb ber Sefl. befagen. S m ö fto b e r 1926 Baben ber S l. unb einige feiner nahen StngeBörigen fämtlicfje Slftien erworben; babei Bat ber S efl. bem Sl. 40 üon ben 50 Slftien überlaffcn. $ n bem born 28. O ft. 1926 batierten Seftäti*

gunggfchreiben ber Serfäufer an bie Säufer geigt eg unter X I I : „ ® ie m it bem S erfauf ber Slftien üerbunbenen Stempel werben öon Jypnen übernommen." ISie Sörfenumfap*

fteuer ift üom Sl. befahlt worben, ©päter Bat bag Se^Sl. ©.

ber © tabt S . ben SI. wegen beg Eigentumgübergangeg an bem

© runbftüd m it 15 500 VtM p r ©runberwerbfteuer oeranlagt.

® er S l. ift ber Slnficfjt, bag ber Sefl. bie ©runbcrwerb*

fteuer p r Sgälfte p tragen Babe, foWeit bag ©runbeigentum gwifdljert ben Parteien übertragen fei. $ a g fei, ba ber S efl.

an iBn, ben S l., 40 oon inggefamt 50 Slftien oerfauft Babe, p Vs ber S a lt SRit ber Silage ift bemgemäg ßaplung Ü01T Vs ber Hälfte beg oeranlagten Setrageg, bag finb 6200 M l oerlangt worben.

®ag S@. geht babon aug, bafj naep § 20 © rE rW © t® . 0. 11. SHärj 1927 Erwerber unb Seräufjerer bem ©taate gegenüber gefamtfcpulbnerifd) p r Entrichtung ber ©runb*

erwerbfteuer berpfiidljtet feien, unb bafj baher bie Ißarteien im Snnenüerpättnig nach § 426 Stbf. 1 S © S . gleiche Slnteile leiften müjjten, foWeit n id jt ein anbereg beftimmt fei. Eine fotdje anbere Seftim ntung ergebe fiel) n id jt aug bem ©efep, weil bie ©runberwerbfteuer, ebenfo, wie nach früherem Utecht bie gemeinblidjen Um fttffteuern, nicht unter bie im § 449 S@ S. geregelten Soften falle. Eg fomnte baher n u r eine anberweitige bertragtiefje Siegelung in $oage. $ a g S ® . lä fjt eg bahingeftellt, ob eine anbermeite eertraglicfje Regelung fcpon baraug p entnehmen Wäre, bag la u t R r. X I I beg Se*

ftätigunggfdjreibeng o. 28. O ft. 1926 bie m it bem Serfauf ber Slftien oerbunbenen ©tempel üom Säufer p übernehmen waren. Eg läg t eg Weiter bahingeftellt, ob fiel), wie ber Sefl.

behauptet hatte, eine Serfeprgfitte bapin gebitbet hat, bag beim ©djweigen beg Sertrageg p r $rage, wer Oon ben ißat*

teien im ignnenüerpältnig bie ©teuer p tragen habe, biefe bem Säufer p r Saft falle. Eg pat fdfiiegtich auep bie grage unbeantwortet gelaffen, ob bie oom SI. beftrittene SJarftellung beg S efl. üon Sebeutung ift, er pabe bei ben Erörterungen über bie etwa p r Hebung fommenbe ®runbfteuer e rflärt, er (S efl.) Wolle jebenfallg feinerlei Soften tragen.

S ie bem S l. ungünftige Entfdjeibung ift oielmepr im Wefentlicpen, Wie folgt, begrünbet: $ e r S ertrag o. 28. O ft.

1926 weife infofern eine Sücfe auf, alg bie wichtige grage, wer bie ®runberwerbfteuer p tragen pabe, niept geregelt fei;

ber Seftanb ber Sl6mad)ung werbe babnrep n id jt in grage . gegellt. ©g muffe baljcr eine ergänpnbe Stuglegung eintreten, beren ß u lä ffig fe it in Redjtglcpre unb Uifpr. aug §§ 157, 242 S@ S. abgeleitet werbe. S e r liicfenfjaftc S ertrag fei fo p ergänzen, wie 3Jrcu unb ©laubcn m it R ücffidjt auf bie Ser*

feprgfitte e§ erforberten unter Seadjtung ber R ichtlinien, bie fiep aug bem im Sertrage fonft auggebrüeften fß arteiw illen er*

gäben, ©olcpe R ichtlinie fei nun in R r. X I I beg Scftätigungg*

fepreibeng o. 28. O ft. 1926 gegeben, wo beftimmt fei, bag ber m it bem S erfauf ber Slftien oerbunbene ©tempel im gnnenüerpäitnig üom St. getragen werben folle. SBenn bie Parteien bie geringere ©teuer, bie fie allein in ben Sreig ihrer Erwägungen gepgen patten, bem Säufer auferlegt patten, fo patten fie bieg bei Regelung nad) £ reu unb ©tau*

ben m it Rüdficpt auf bie Serfeprgfitte aud) m it ber pöperen

©teuer fo gemacht. ¿ e r S efl. pabe einen burep ©tempel un*

gefügten Rreig fü r bie Slftien gemacht unb ber Sl. pabe fiefj bam it einüerftanben erflärt. ®araug ergebe fiep bie erwäpnte Richtlinie. ® ie Erwägung ber Sörfenumfajjfteuer pabe niept etwa ben © in n gepabt, fie in einen ®egenfa|. p anberen

©teuern p ftellen. — SIber audj unabhängig öon ber in R r. X I I beg Sertrageg gegebenen R ichtlinie führe bie ergän*

jenbe Sluglegung b a p , bag ber Sl. bem S efl. gegenüber bie

©runberwerbfteuer tragen müffe. SBenn man auip aug ben im erften R edjtgpge beigebraepten ©djreiben üon Sm mobilien*

firm en eine Serfeprgfitte im eigentlichen © inne niept ent*

nehmen Wolle, fo beftepe boep, wie Sl.. auep gar niept be*

ftreite, eine Reigung im ©runbftücfgüerfepr, bie ©runberwerb*

fteuer üom Säufer tragen p taffen. tSiefe Reigung fei bem S l. befannt geWefen. £ re u unb ©lauben m it Rücfficpt auf bie Serfeprgfitte erforberten Paper auep aug biefem ©eficptgpunftc, bag bie im Sertrage enthaltene Sücfe i. © . beg S efl. ge*

fcploffen werbe.

®iefe Erwägungen werben üon ber Reü. m it Recpt be*

anftanbet. ffnm * ift bem S ® . barin niept entgegenptrefien, bag ber S ertrag ber Rarteien, wenn eine Einigung über bie Serpflicptung p r Qaplung ber ©runberwerbfteuer niept p * ftanbe gefommen ift, in einem mefentlidjen ¿eile eine Sude entpält, Welcpe, ba feine Recptgbeftänbigfeit niept in f5tf l9e geftellt ift, im 28ege ber ergänjenben Sluglegung p fepliegen ift. ® er Reü. ift barin niept p folgen, bag, ba eg an einet) augbrüdlicpen Regelung feple, ber ©runbfap beg § 426 Slbf. 1 S@ S. eingreife. ®iefer fte llt fiep alg eine §ilfgregel fü r ben g a lt bar, bag jeber fonftige Serteilunggmagftab feplt (R ® . 75, 2 5 6 1)). 3 p w gept baper jebe anberweite gefepliepe ober üertragliepe Seftim ntung, auep eine burdj ergänsenbe Ser*

traggauglegung gefunbene, üor. ®age’gen w irb bem S ® . üon ber Reü. m it Recpt ber S orm urf gemae-pt, bag eg ben § 157 S@ S. baburdj üerlept pabe, bag eg bei ber Stnwenbung ber

©runbfäfse auf ben (Singeifail niept beachtet pabe, bag bie Se*

lange beiber P arteien in Setracpt p fie p e n unb gegenein*

anber abpwägen finb. Eg mag rieptig fein, bag bie Stb*

w ä lp n g ber Sörfenumfapfteuer auf ben Säufer in R r. X I I beg Sertrageg einen fffingerjeig bafür bietet, bag bie Parteien auep bie ©runberwerbfteuer, wenn fie fie in Erwägung ge*

p g e n pätten, bem Säufer auferlegt patten. Slllein bam it ift n id jt gefagt, bag in biefem ber S ertrag auep im übrigen genau fo abgefcploffen wäre, wie opne biefe Erwägung. S ie Sörfenumfapfteuer betrug naep ber unwiberfproepert geblie*

benen Sepauptung beg S l. im ganzen 195 M l , bie ©runb*

erwerbfteuer im ganzen 1 5 5 0 0 iRM , woüon 12400 M l auf bag p ifep e n ben Parteien getätigte £eilgefcpäft entfallen.

SBäre biefe pöpere Sluggabe in ben Sreig ber Erwägungen ge*

pgen, fo patte fie fcpwerlicp opne E in flu g auf bie Serecp*

nungen ber Parteien, unb p a r beiber P arteien bleiben iönnen. ®ag S ® . fogt, ber S e il, pabe fiep einen burep ben

©tempel ungelürjten ißreig fü r ben S erfauf feiner Stitien ge*

maept unb ber Sl. pabe fiep bamit einüerftanben erflä rt. ®ag ift gewig rieptig. SIber m it bem gleiepen Reept ift gu fagen, bag ber S l ä g e r einen Rreig bew illigt pat, bei bem er n u r bie in Erwägung gezogene Sörfenumfapfteuer berüdfieptigt pat. Eg würbe baper eine einfeitige Serüdfieptigung ber Se*

lange beg S eil, barftellen, wenn man ipm allein bie niept erwartete pope ©teuer auferlegen würbe. ® ag ber S e il, unter feinen Umftänben einen geringeren Rreig b ew illig t pätte, ift üom S@. n id jt feftgeftellt. Stlg reblieper R ia nn pätte er fiep eineg Sluggleidjg ber beiberfeitigen Selange n id jt entgegen fönnen. — ©leieprc Erwägungen müffen ftattfinben gegenüber ber Slnnapme beg S ® ., bag fepon bie üon ipm feftgeftellte

„R e ig u n g " beg ©runbftücfgüerfeprg, bie ©runberwerbfteuer bem Säufer aufperlegen, pinreiepe, um naep i r e u unb © lau*

ben m it Rüdfiept auf bie Serfeprgfitte ben S ertrag i. ©. beg S efl. gu ergänzen. V

V 3SS. 1 9 1 1 , 2 17.

129

1026 fRecßtfürecßimg [guriftifcße SBocßenfcßrift

a iltt ber Biä^cr gegebenen 93egtünbung tarnt m ithin baS U rte il tticEjt anfreeßterßatten werben.

S n ber neuen SBerßanblung w irb fe ftp ft eilen fein, ob eine SBerfeßrSfitte beS gnßaltS, baß ber ©runbftücfsfäufer bie

©runberwerbfteuer mangels anberweiter Abntacßung p tragen tiabe, unb p>ar aueß in bem Satte, baß bie Parteien m it bem

©rwacßfen biefer © ft’uer nießt gerechnet ßaßen, tatfäcßlicß be»

fteßt. g n biefem gatte würbe eS nießt, wie baS £© . annimm t, barauf aniommen, ob ber f t . fie getannt ßat. ®enn grunb«

fäfslttf) binbet bie SBerfeßrSfitte aueß ben, ber m it ißrem 98or«

ßanbenfein nießt bertraut ift (91®. 69, 1 252) ; 91©.: g28.- 1907, 149; ©rud). 53, 410; 59, 115). — SBeiter w irb p er«

wägen fein, ob, wenn ber S eit, bei ber ©rörterung über bie

©ranberwerbfteuer e rttä rt ßaßen fottte, er Wotte [ebenfalls feine Soften tragen, bieS nießt als eine bertraglicße Über«

nafjme ber ©runberwerbfteuer auSptegen ift, aueß wenn bie

«Parteien baboit ausgingen, baß eine fotdje rticEjt p r ©nt«

fteßung gelangen werbe (bgl. 91®. 0. 12. $ e j. 1910, V 308/10).

(U. b. 3. San. 1931; 215/301. - «Berlin.) [Sa.]

* * 3. § 242 93® 93. ® i e © r u n b f ä f j e b e S p r i m a - f a c i e « S 8 e w e i f e S f i n b aueß b e i S B e r f i c ß e r u n g S a n « f p r ü c ß e n a n w e n b b a r , w e n n ber SB e t f i c ß e r e ' r b en Sttnfprucß beS S B e r f t c ß e r u n g S n e ß m e r S a u s b e r S B e r j i c ß e r u n g gu g a l t b r i n g e n w i t t . f )

Saut 93erfießerungSfcßeinS b. 26. gau. 1926 ßat ber St. gaß rniffe bei ber Seit, gegen geuer bis p r ¡Qöße bon 3 1 0 0 0 5 M oerficßert. 21m 1. 91ob. 1926 brannte baS 9In«

wefen beS St. nieber, ber bureß ben SSranb berurfacßte gaßrnisfcßaben Würbe auf 17116 feftgefeßt. ®em 9ln«

fpntcß auf bie SBranbentfcßabigung fe |t bie 93eft. ben ©inwanb entgegen, baß St. ben 93ranb fetbft angeftiftet ßaße. A lle g n fta n p n tiaben berurteitt.

S)aS 93®. nim m t an, baß baS ©trafberfaßren gegen ben St. eine 9toße bon Satfacßen ergeben ßaße, bie ben bringen«

ben SBerbacßt begrünbeten, baß ber St. fein Anwefen in SSranb gefeßt ßaße, ift aber ber Anficßt, ber 93eweiS für bie SBranb«

ftiftung bureß St. tonne nießt atS geführt angefeßen -werben, 9) g9S. 1908, 5215.

3 « 3. iOitt ber grage, Wie ber ©eweiS bom S8erficf)erer jit füßren, baß ber ©etfidjerungSfaff öorfäßiid) ober grob faßriäffig Oer«

antaßt (in welchem g a lt ber ©erficßerer oon feiner Seiftung frei Wirb), ßat ficb bereits, wie aus bem obigen Urteil erficbtticb, ber«

fetbe Senat beS 91®. befcßäftigt — ber fiebente — , ber auch ßier er«

bannt bat. ® ie ©ntfd). b. 13. ® ej. 1929 ift gSÜ8.1930, 3024 ab«

gebracht unb bort bon m ir erläutert. Auf bie bamaiige ©ntfd). unb meine ©emerRung b a p muß ju in befferen SSerftänbnig beS ßier Oor«

liegenben Urteils prücRgegriffen Werben.

g m bamaiigen 9led)tSftrat batte baS © U . angenommen, baß üoß aller ©erbadjtägrünbe gegen ben atS St. auftretenben ©erficßet«

ten ein einwanbfreier beweis für eine S d p lb beS SH. nicht erbracht fei. ® er _ Sadjoerßatt bei bem ftattgebabten ©ranbe laffe immerbin bie SRöglicßßeit §u, baß ber SSerlartf ber ®inge burd) eine itngewößit«

Hebe ©erRettung Oon Umftänben anberS, als eS gewbbnticb gefeßehe, ficb ahgefpielt baße- $ ie bebt. ©etf®ef. muffe bartun, baß aud> biefe ungewößnticße ©erRettung Oon Umftänben nicht hätte eintreten bönnen.

g n 'biefem ..©rmägungen, bie icß an ber §anb beS gnhaitS be§

bamaiigen reicb§gerid)tlid)en Urteils anführte, hatte baS © U . ben juriftifd)«techniid)en AuSbrucR beS _ prima-facie«©eweifeS nicht gc«

b ra u e t; ba es aber baoon auSging, baß nach ber gewöhnlichen

©ntwicfilung ein © etfdplben beS Serfidferteit WafjrfUjeiniidO fei, fo batte baS SR®, nicht unrecht, wenn es annahm, baß baS im bamaiigen g a lt erbennenbe D S ® . (®üffeiborf) bie ®runbfäße beS prima-facie«

SeweifeS auch fü r bie Sßrüfung, ob ber ®atbeftanb beS § 61 S333®.

oorliege, als _ anwenbbar angefeheu habe- ® 'eie ©teüungnahme beS D S ® . war nicht unberedRigt, wie id) in meiner Srläuterung in gSB.

1930, 3624 bariegte. Schrifttum unb SRfpr. hielte1' bie freie SöcWeiS»

würbigung auch bei biefer ®efeßeSbeftimmung für maßgebend

®em ftetlte fid) baS SR®, entgegen. ©S erblärte in ber bamaii«

geit ©ntfd). 0. 13. $ e j. 1929, baß im gatte beS § 6 1 SßSS®. ber prima-iacie«S8eWeiS nicht anwenbbar fei. SSeShalb baS 91®. ju biefer Ttnfdjaunng bommt, Weshalb eS beim § 61 ben abfoluten ©e«

Weis forbert, legte bie ©ntfeß. nicht bar. fmbe i n bei ©riäute«

rung bie Unficht befeämpft; wegen beS näheren bann ich auf biefe

©rläuterung oerweifen. — g n ber jeßigen ©ntfiß. geht erfreulidjer«

weife ber_ Senat oon feiner Uuffaffung wieber ab, fo baß nunmehr

weife ber_ Senat oon feiner Uuffaffung wieber ab, fo baß nunmehr

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