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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1931.04.11 H. 15

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Academic year: 2022

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£ f f t 15 11. fQ ptfl 1931. [60. a n h rp n g .] 977

3iui(tt|'d)f Itlodjcnidjiift

^cvaus^e^cben vom ^cutfc^ett ¿Ittmaltoeretn.

S c h r i f t l e i t e r :

3ujlt3rat D r . D r . J u l i u s itta c jtw s , Berlin, B e^ts anmalt D r.l^ e ittd c i? D itte ttb e rg e r, Cetpjtg

unter ZTCitrmrfung non X e d}tsam » alt D r . D r . J t t a y t j a d j e n i m r g , 2TTannt?etm.

P e r la g : H ) . Z lto c fe r 3 n t? .: © s c a r B ran ö fte tter, S e i d i g <£ J, ©resbrter S tra fe \ \ ] \ 3.

5 e r t t f p r e < f ) e r S a m m e l - H r . 7 2 5 6 6 / D r a f j t a n f c f j r i f t : I m p r i m a t u r / P o f t f d jc c f f o n t o C c i p 3 ig IT r. 6 3 6 7 3 .

D ie 3 ID . erfcßeint tnöcßentlid). Be3ugsprets monatlich R I. 4 .5 0 ; (Euvjelßefte foften ben halben R tonatsbetrag. $ ü r Stubenten, Referenbare unb flffefforen im Dorberettungsbienft ijt ein Dorgugspreis oon monatlich IR . 3.— feftgefeßt; flu s lu n ft hierüber e rte ilt ber D erlag. — D er Be3ug erfolgt am 3toe<imäj3tgften burd) bie p o ft, bod) nehmen aud) bie Bud)i)anblangen unb ber D erlag

BefteHungen an. Befd)toerben über m angelhafte 3uftetlung finb bet p o ftb e 3ug ausfd|lieglid) bei ber p o ft a n 3ubringen.

A m o t n o r i Mc ® 9 « |P « ß p « ntfflim ete rM fie 23 P f., fü r ben StcIIennm rlt 17 Pf., J/ i Seite Itl. 325.—, V« Seite Bt- 170.— , » /. Seite Itl. 90.— . D er Itnjeigenraum roirb in

^cc bebe »on ttrennungsftritl) 311 ttrenmmgsftrlcfy gerechnet. Bei a b i f i r e a n 3 e i g e n [ommen nod) 75 P f. ffiebüf)ten f; Dt 311. 3 a t f i u n g e n ausnahmslos a u f poft[d)ec!tonto ID. Ittocfer BudihanM ung, Eeipjig 63673, erbeten.

5 ü r b e n D e u 1 1 < t]c n U n r o a l t n e r e t n finb Sufdjriftcn na<t| £ e i p 3 tg 1 1, Itidjcfiptag 3, 3alj!ungcn auf pojtidjedttonto Ceipjlg 10102 3a rie te n . IW e Senbungen fü r bie S d j r t f t t e l t u n g b e r 3 ® . werben nad) B e r l i n ID 62, Ittaafjenftr. 27 erbeten.

Ctfcodor Ripp f .

$ u ben großen iß r a it it e r n , bie biefer traurige SBinter ber beutfeßen Suriftentoelt geraubt fiat, gefeilt fieß nun ein großer B e cß tS le ß re r: S ß e o b o r ® ip p - ©in fernerer B erluft fü r bie SSiffenfcßaft unb bie B rä fiS beS fRedjtl!

S ß e o b o r S ip p htar ant 10. 2lp r il 1862 in §annoöer geboren. ttBinbfcßeib unb iyßering, feine Seßter im Beißt ttmrben ricßtmtggebenb fü r feine ©ntm idlung, bie iljn, ben ffreunb beS flaffifcfjcit 2lttertumS unb D orp glichen Kenner ber lateinifcßen Sprache, jum römifeßen Bed)t führte. Sm Raffte 1887 mürbe er ^ rio a tb o je n t in Seipjig, um nod) in bemfetben Saßre als außerorbentlicßcr B rofcffor naef) §atte berufen ju merben. 9iadj fegenSreidjer, ben älteren fü n fte n nod) heute in lebhafter Erinnerung fteßenber SEätigieit als orbentlidjer B rofeffot in ffiiel unb ©rlangen mürbe er im 3>aßte 1901 nad) B e rlin Berufen, .‘g ier lehrte er tötnifcßeS SiedEjt unb bürgerliches fRecßt. ©enerationen bon g uriften bat er, gufammen m it feinem greunb unb ffahiltätSgenoffen, bem unbergeßlicßen © m il © e d e l, auSgebilbet. ©ein Rarer, ließt» ottet, einbringtießer Bortrctg bilbete fü r ¡jaßlreidße beute mirfenbe fü n fte n bie ©runblage ihrer fe n ntniffe unb ihrer juriftifctien Sßaralterbilbung.

SaS eble, überaus fßmpatßifcße, moßlmottenbe SBefen, bie Borneßmßeit feiner ©efinnuug unb IReißtSauffaffung unb bie tiefe K u ltu r feiner gefamten ^ßerfönlidjfeit, bie aud) fü r ben iRedßtSleßrer fo unentbehrlich ift, feffelte bie $ugenb. ©0 le h rte er nicht n u r B e c ß tS fe n n tn iffe , fonbern B ilb e te er g u r ifte n .

©ein literarifdjeS SSirfen mar überaus umfangreich: (Sr ging auS bon ber ÜtecbtSgefebidbte, ber feine erften Schriften über bie „ L it is d e n u n tia tio n “ , „©rörterungen ju m römifd)en g ib ilp ro je ß ", „©efdfichte ber Quellen beS römifeben 9ied|t§"

(baS bereits bie bierte Stuftage erlebte) gemibmet maren. © r Blieb aber nicht ¡piftorifer, fonbern mürbe ju m großen, auch ba§ moberne fRedjtS* unb SBirtfdjaftSleben Raren 93(ideS betrachtenben unb lichtboÜ barfieHenben 9ted)tSbogmatifer. Shm banlen m ir bie Sieuauflage S J in b fd je ib S , bie er m it einer bergleidfenben (SarfteHung beS Sürgerlidien 9ted)tS oerbanb, fo baß fie fü r bie Überleitung beS gemeinen 9tedjtS in baS 93ürgerlid)e ©efeßBuch Bahn6redjenb mürbe. 3 b m f°iö ten jahi*

reiche © injelfdiriften unb bor allem feine M ita rb e it an bem großen ©tanbarbm erl, bem Sehrbud) beS 93ürgerlid)en 9ie<htS bon © n n e cceru S , melcßeS er jufamtnen m it © n n e cce ru S unb S O tartin S B o lff hetauSgab. Die im September 1930 erfeßtenene 8 . Auflage feiner ®arfteüung „ © rbredjt", fomie ber im Saßre 1927 erfdjienene fom m en ta r 5«m ©rbfcßaftS«

fteuergefejj geigen ß ip p böttig auf ber §öße moberner SBiffenfchaft, moberner Stuffaffung, in glänjenber Bereinigung ßiftorifdjen ©inneS m it bogmatifeßer ©djärfe unb ©rfaffung ber ^been unb gorberungen unferer Sage. 2tudß im SluSlanbe unb borneßmlicß aud) im Sanbe ber SBiege beS römifeßen BedßtS, in Ita lie n , galt er als einer ber borneßmften fRepräfentanten beS romifdjen fRecßtS. 2(lS fotdjer mürbe er aud) hei ber 5 00 ^aßrfeier ber Unioerfität ifBabia,. an ber er als Bertreter ber BeicßSregierung teilnaßm, aflfeitig anerlannt unb gefeiert, g n ber frißlicßten Befcßeibenßeit, bie ißm eigen mar, freute er fid) beffen nicht um feiner B « i 01V fonbern um ber ©aeße, um ber beutfeßen 2Biffenießaft mitten.

’Sie große SiebenSmürbigteit feiner fo rm e n , feine fdjlicßte pflichttreue, bie innere ttßärme, bie fein gaujeS SBefen auS*

ftrahtte, bie er namentlich auch in feiner Stellung als B o r fiß e n b e r ber g u r iftifc h e n © e f e llfd ia ft j u B e r l i n betätigt hat, mirb jebem, ber baS © lü d ßatte, ihm naßer^utreten, unbergeßlicß fein. 2lucß ber Saoiftifcßen SSodjenfcßrift mar er ein treuer, feine SRitarheit nie berfagenber greunb.

S ie beulfdje BccßtSroiffenfcßaft ift um einen großen ©eiehrten, einen trefflidjen Seßrer, einen liehenSmürbigen, eblen ttRenfcßen ärmer!

123

(2)

978 iSluffä&e [Suriftifdje SSodjenfdjrift

gut Reform des Redjtoftudiumo.

I. ilnfoerfltät

J. Reform öe$ iuriftffdjeit HitfüerfifätsffuMums.

Bon D r. A l b e r t ® a ö i b , SSige^räfibent beS Sfammergertdjt i. 8i. unb Soäent an ber Uniüerfität in SSerlin.

D er j u r i f t i f d j e S e l j r f t o f f ift namentlich infolge 93c=

einfluffung uufereS BecljtS burch bie ^otitifcE)en, mirtfchaftlidjett unb fojialen gragen ber ©egenmart nicht n u r imm er u m » f a n g r e i d j e r , fonbern auch im m er » e r m i t t e l t e r gemorben.

¡gaben fi<f) beSljalb bie an baS BerftänbniS unb bie Urteils»

tra ft ber BedjtSbefliffenen gu ftellenben Slnforberungen fta rf gefteigert, fo ift anbererfeitS m it Bebauern feftj$ufteilen, baff bie © d j u t a u S b i t b u n g , auch hie S t t t g e m e i n b i l b u n g ber ©tubierenben gegen frühe* nterftidj nachgelaffen hat. gn»

folgebeffen finbet bie alte ftrengmiffenfd)afttiche bebultiöe Sehrmetljobe ber f b f t e m a t i f dj en B o r l e f u n g »ielfach nicht m e |r baS BerftänbniS ber ©tubierenben. § i n p iomrnt, baß ber aufjergemöf)nliche Slnbrang p m BechtSftubium ben ju riftifd je n gafuttäten ©tubierenbe in foidjer 3 ai)t juführte, baff eine ü e r f ö n l i d j e g ü h l n n g n a l j m e beS Slopnten m it ben ©tubierenben imm er mehr erfdjmert mürbe. ©e»

Blieben ift auch her alte §ang ber ©tubierenben, ben Befuch üon Borlefuugen menigftenS in ben e r f t e n ©emeftern fü r mehr ober meniger überflüffig anpfehen.

SllleS bieS hat fich auSgemirft in fcljlechtem Slugfall ber ju riftifd je n Prüfungen, in mangelhaften Seiftungen mährenb be§ BorbereitungSbienfteS unb in nicht feltenem Berfagen au<h in ber fpäteren juriftifd je n Saufbahn. StnbererfeitS hat fich in ben Greifen ber ©tubierenben ber ©laube feftgefcp, bah fie fidf) baS fü r bie Prüfungen erforberliche SSiffen auch a u h e r h a l b , ja fogar n u r außerhalb ber U n iüerfität beim B e p tito r öerfdjaffen tonnten.

Diefen Übelftänben m itl bie »ielum ftrittene, je |t p m Slbfchluh gebrachte B e f o r r n beS juriftifd jen ©tubiumS be»

gegnen.

Borab fei feftgeftellt, bah an ber üorgefchriebenen Btinbeftbauer beS BedjtSftubiumS — 6 © e i n e ft e r — nichts geänbert mirb. © r u n b f ä t c l i c h erhalten ift auch hie g r e i » j ü g i g f e i t ber ©tubierenben unb ebenfo bie g r e i l j e i t ber © t u b i e n g e f t a l t u n g . gnSbef. ift meber eine bin»

benbe B o rfd jrift über bie R e i h e n f o l g e , in ber bie Bor»

lefungen p hören feien, gegeben noch auch finh b e f t i m m t e Borlefuugen fü r ftreng o b l i g a t o r i f d j e rflä rt. g n ben

© tubienpänen merben »ielmehr, fomeit e§ fich nicht über»

h a u p n u r um ganj fatultatioe Borlefungen über ©onber»

gebiete hanbelt, n u r b ie Borlefungen pfam m engeftellt, bereu bie grofje Btehrgahl her ©Pbierenben fü r ihre StuSbilbung bebarf, unb beten Darbietung im angemeffenen DurnuS ba»

her »on ben g aiu ltä te n ermattet m irb ; auch fü r bie S M bung p ben Prüfungen ift lebiglidj mie Bisher ein o r b n u n g S » m ä h i g e S B e d j t S f t u b i u m nadjäumeifen. ©benfo ift bie B o rfcfjrift ber SluSbiibungSorbnung unberührt geblieben, bah bei ber S M b itn g p r erften juriftifchen ißtüfung n u r Beug»

niffe über bie Teilnahme an f ü n f m it fd jriftlid p n Slrbeiten

»etbunbenen Übungen »orplegen feien.

D e r ©tubienbetrieb im einzelnen m irb bagegen tief»

gehenbe A n b e t u n g e n erfahren:

I. D ie Beforrn fe |t ein bei ber f h f t e m a t i f d j en g a d j » ö o r l e f u n g . SlllerbingS ift biefe baS Siernftüct beS ju rifti»

fdjen U nterridjtS geblieben. gebodj fotlen bie Borlefungen inhaltlicE) mehr pfammengebrcingt unb auherbem lebenbiger geftaltet merben, inSbef. fo ll eine engere SSedjfetbegiiehung p ifche n Sehrenben unb Sernenben gefchaffen merben. Qu liefern Bi»ed m irb bie © t u n b e n j a l j l biefer Borlefungen auf ein beftimmteS S gödj ftntah befcfjräntt, ba§ nicht über»

fchritten, mofjl unterfdj ritte n merben barf. ©obann ift fü r bie SJtehrpht biefer Borlefungen — auSgefdjioffen finb in biefer §inficE)t im mefentlidjen n u r © i n f ü l j r u t t g S » unb r e d ) t ^ g e f c f ) i ( f ) t t i c h e Borlefungen — »orgefdjrieben, bafs neben ben B o r l e f u n g S f t u n b e n — unb in einem beftimmten jeitlidjen B erhältni^ p biefert — befonbere B e f p r e d j u n g S »

ftunben fta ttp fin b e n haben, bie b a p bienen follen, ben »or»

getragenen Sefjrftoff m it ben ©tubierenben in Bebe unb

©egenrebe p befpedjcn. D ie geftfefsung ber einselnen D e r » m i n e fü r bie BefpedjungSftunben ift bem Dogenten über»

taffen. gebodj fotlen bie Befpedjunggfiuttben fo über baS

©emefter »erteilt merben, bah baS feftgefeijte B e r l j ä l t n i S p ifch e n BorlefungS» unb BefpedjungSftunben möglichft inne»

gehalten mirb. Dah in biefer igin fid jt ein fdjematifdjer Bwattg

»ermieben mirb, ift p begrü|en, ba eine ftarre Beglemen»

tierung n i r g e n b S fo unangebracht erfdjeint mie bei ber m i f f e n f c h a f t l i d j e n S e h r b e t ä t i g u n g .

II. Beben ben fbftematifcljen gadjöorlefungen finb fog.

B e r t i e f u n g S B o r l e f u n g e n »otgefeljen, mie fo lpe bereits jejtf mohl bei allen Unioerfitäten p »erjeidinen maren. Durch fie mirb ben ©tubierenben bie 93töglic£)ieit gegeben, auf einem

© p p t » ober Bebengebiet ih r Söiffen unb BerftänbniS p

»ertiefen. S n melchern U m f a n g e ber einzelne ©tubierenbe an folchen BertiefungSBorlefungen teitnehmen m ill, ift ihm freigeftellt. Daneben fo ll erfreulichermeife ben ©tubierenben mehr als bisher auch ©elegeuljeit p m Befuch a l l g e m e i n B i l b e n b e r Borlefungen geboten merben. D ies m irb in ber SBeife angeftrebt, bah in jebem ©emefter nach Btögtichteit p e i SSochenftunben »on folchen juriftifchen Borlefungen unb Übungen, bie in her Siegel fü r ©tubierenbe her erften ©emefter in $rage freigehalten merben unb bah h urp ©in»

»erneljmen m it ben übrigen gafultaten erreicht merben fo ll, bah allgemein bilbenbe Borlefungen, inSbef. fomeit fie fü r g u rifte n in Betracht iommen, auf b i e f e ©tunben angefep merben.

III. Dem »ietbeUagten Übelftanb ber ü b e r g r o h e « Ü b u n g e n m it fdjriftlichen Slrbeiten m irb burch bie B e » g r e n p n g ber D e i l n e h m e r j a h l auf 150 ©tubenten fü r bie einzelne Übung entgegengetreten. ©3 finb baljer fü r jebeS

©emefter unter gugrunbelegung ber Bahlen aus hem le|t»

»ergangenen entfpechenben ©emefter Übungen, e»tl. fßarallel»

Übungen beSfelben Dozenten, in folcher B ah l anpfünbigen, bah bie »orauSfidjtliche D eilnehm erpl)! fü r jebe Übung nicht über 150 htnauSgeljt. SBenn aber im © ingelfall tr o | aus»

reidjenber Bal)l ber »orgefehenen Übungen fü r eine © ipel»

Übung mehr als 150 Deilnehmer borhanben finb, fo follen S l r b e i t s g e m e i n f ( h a f t e n , jebe mieber begrenzt auf ijödy ftenS 50 ©tubenten, gebilbet merben, bie burch miffenfdjaftlich gefdjulte, erfahrene S räfte p betreuen finb unb her befonbe»

ren Borbereitung auf bie »on bem Do§enten abphaltenben

§aupübung§ftunben p bienen h»hen. SluSbrüdlich heröor»

gehoben ift, bah eS jebem Dojenten »orbeljalten bleibt, bie D eilnehm erphi feiner Übungen auch u n t e r 150 a n p fe |e n .

IV . SllS etmaS B e u e S b rin g t bie ©tubienreform bie

© inbephnnS bon B e ß e t i t o r i e n in ben U n i » e r j i t ä t S » b e t r i e b , g n biefen fo ll innerhalb e i n e s gahreS, ge»

gebenenfallS unter ^e re ip ie h u n g eines DeileS ber Serien, ber g e f a m t e Sehrftoff burchgearbeitet merben, unb p a r follen biefe Shtrfe nicht auf eine blohe ©inbrägung be§ ©tof»

feS p © j a r ne nS äm e de n a b p le n , fonbern eine fbftematifche Behanblung ber midjtigften fra g e n ber einäelnen BeptS»

materien erftreben unb an ber m if f e n f i; a f 11icf) en ©runb»

tage beS UniüerfitätSunterricfitS fefthalten. D ie BebetitoriumS»

ftunben finb tunlichft fo p legen, bah fie nicht m it ben Bor»

lefungen fü r ben ©tubenten höherer ©emefter follibieren. S ü r bie Bebetitorien ift eine SJiinbeftpht ,Bon 18 SSochenftunben angenommen. D ie © rganifation im einäelnen ift ben gafut»

täten iiberlaffen, bie bei Bebarf auch eine h ö h e r e ©tunben»

p h l feftfehen fönnen. B ei ftarfer Deilnehmeräahl — eS mirb

»on einer ^öchfiteitnehm erjaht »»» 180 ©tubierenben auS»

gegangen — m irb auch hier eine Unterteilung in S t r b e i t 3»

g e m e i n f d j a f t e n in grage Iommen.

©3 ift ju hoffen, bah burch biefe ©inrichtmtg bie ©tu»

bierenben auch fü r bie »ott ihnen fü r nötig erachteten BebetitionSübungen je |t mieber bem eigentlichen U n i »

» e r f i t ä 1 3 unterricht äugeführt unb bah ihnen bie fo jia l

(3)

60. Saßrg. 1931 §eft 15] Vluffäfee 97Ö nid^t gu reßtfertigenben ©elbopfer erw a rt werben, bie bie

gnanfprußnaßm e a i x f e e r u r t i ü e x f i t ä t i i e x f R e e ± i = t o r e ißnen madjen würbe.

V. S ie Begrengung ber gaß l ber Seilneßnter an beit Übungen m it fß riftliß e n Arbeiten, bie ©infüßrung ber Repe»

titoriert unb gegebenenfalls bie © in riß tu n g unb Betreuung öon RrbeitSgemeinfßaften bei ben Übungen unb Repetitorien Wirb naturgemäß eine toefentlicEje B e r f t ä r l u n g ber S e ß r » f t ä f l e ' fü r bie UniBerfttäten erforberliß maßen. ©S ift baßer eine erßebliße Bermeßrung ber ißrofeffurett fowie ber außerplanmäßigen Slffiftentenftellen mie aud) bie © rteilung toeiterer Seßraufträge au päbagogifd) befäßigte fß ra itile r Bor»

gefeßen. SluSbrüdliß betont ift, baß bie gugießung fo lß er fß ra ltile r ieitt ¡ginbemiS fü r R e h a b ilita tio n e n fein fo ll. ©o»

weit eS fuß bei ben an ben Übungen, ben SlrbeitSgemein»

fß aften unb ben Repetitorien beteiligten Kräften n iß t um fßrofefforen, fßriüatbogenten ober gnßaber w iffe n fß a ftliß e r

¿eßraufträge (beauftragte Sogenten) fowie um Slffiftenten ßaubelt, w irb fü r bie neu gugugießenben Strafte bie Begeiß»

nung „S e fto r" eingefüßrt. © rfreulißerw eife bann ben juri»

ftifß en g alu ltä te n aud) eine erßebliße Betßefferung ber faß»

ließen UnterridjtSm ittet, inSbef. eine beffere üluSftattung ißrer Bibliotßelen in SluSfißt geftellt werben.

V I. ¡g in fiß ttiß ber B e l ü f t u n g ber © t u b i e r e n b e n itacß ber n e u e n ©tubienorbnung ergibt fiß gemäß einer Slufftellung ber UnterrißtSüerW aitung über bie fü r bie ein»

¿einen gaßgtuppen beftimmten BorlefungS», BefpreßungS»

unb ÜbungSftunben folgendes: geftgefeßt finb tm gangen Borlefung?» SSefpreßung&

A . für ©ittfüßrungS» unb reßts»

ftunben: ftunben:

ßifiotifße Borlefungen 22 2

B . für BürgerlißeS R e ß t 26 8

C. für © tra fre ß t unb Bcogefjreßt 13 5

D . für öffentlißeS R e ß t 19 3

E . für RationalDfonomie 13 1

P . für Übungen (bet Seilnaßnte

93 19

an int gangen 8 Übungen)1) 16 ÜbuitgSftunben gnngugegäßlt Werben W eiter:* 2)

G. für SBertiefungSßorlefungen 16 ©tunben

H . für ©entinar 1

I. für aligemeinbtlbetibe Borlefungen 8

K . für Repetitorien 20

157 ©tunben

-j- 19 BefpreßungSftunben im gangen 176 SBoßenflunbett SieS ergibt bei einer Berteilung auf f e ß S ©emefter eine b u rß fß n ittliß e Beladung m it etwa 30 S S o ß e n » ftunben unb bei einer Berteilung auf f i e b e n ©emefter eine folße m it etwa 25 SBocßenftunben, was bei einem f e ß S » femeftrigen © tubium einer burcßfßnittlißen S a g e S belaftung Bon etwa 5 ©tunben unb bei einem f i e b e n femeftrigen ©tu»

bium einer foteßen twn etwa 4 ©tunben e n tfp riß t..

Ipiernaß Berbieibt fü r bie ©tubierenben noß auSreißenb Beit, n iß t n u r fü r bie p ben Übungen unb im © em inar an»

pfertigenbeu f ß r i f t l i ß e n Arbeiten, fonbern, nam entliß Wenn man bie inSgefamt ungefaßt 5 Rionate bauernden UniBerfitätSferien in Betracßt gießt, aud) fü r iß r i ß r i ü a t » f t u b i u m , b u rß baS fie bag im U n iüe rfita tS u uterriß t ©e»

ßörte an ber §anb üon Seßrbüßern, ©ntfßeibungSfamm»

lungen unb ju riftifß e n ß e itfß rifte n fid) bollenbS p eigen p maßen beftrebt fein müffen.

V II. ©ine weitere bebeutfame n e u e Riaßnaßme, bie ben

©tubiengang beS einzelnen ©tubenten ftärte r berußten w irb, ift bie © infüßruug eines g u l a f f u n g S f ß e i n e S für bie

1) ®tefe Baßl ift eingefeßt, weil bie ©tubierenben über bie für bie Bulaffung gur erften juriftifßen fßrüfung oorgefßriebenen 5 Übungen ßinauS fid) erfahrungsgemäß an einigen Übungen m e ß r Beteiligen.

2) S ie Seilnaßme an ben gu G, I, K erWaßnten Borlefungen unb Repetitorien ift für bie ©tubierenben burßauS fabultatio; bie Seilitaßnte an einem R e p e t i t o r i u m fegt jeboß bie B erpflißtung gut ffliitarbeit unb ¿um r e g e l m ä ß i g e n © r f ß e i n e n Oorauä.

© et B efuß ber © e n t I n a r i e n — H — foll n a ß wie Bor nur ben w iffenfßaftliß intereffierten ©tubenten offenfteßen.

Seiütaßnte an Ü b u n g e n , foweit fie w i ß t S l n f ä n g e r » Übungen finb. h ie rm it w irb begwedt, ©tubenten, bie naß bem

©taube ißrer B orbilbung noß n iß t genügenb fortgefßritten finb, Bon Übungen, bie n iß t Ulnfangerübungen finb, fern»

p ß a lte n ; gugleiß fo ll bem ©tubierenben fetbft eine K ontrolle über feine ©eeignetßeit p m ReßtSftubium gegeben werben.

S ie Regelung w irb Born ©ommerfemefter 1932 ab gelten.

Siejenigen ©tubenten, bie im ©ommerfemefter 1932 bereits im B i e r t e n ober einem ß ö ß e r e n ju riftifß e n ©emefter flößen, erß alten gegen Borlegung eines © ß eines über erfolg»

reißen B efuß einer ju riftifß e n Übung, bie n i ß t 91 n»

f ä n g e r ü b u n g ift, o ß n e w e i t e r e s ben .gulaffungSfßein p Beginn beS ©ommerfemefterS 1932.

g u t übrigen w irb ber äulaffungS fßein ben ©tubierenben n u r a u f E i n t r a g erteilt, ber regelmäßig erft naß einem b reife m eftrig e n © tu biu m — entfpreßenbeS S l u S l a n b S » ftubium w irb angereßnet — geftellt Werben tann. Über bie

© rteilung beS ©ßeineS entfßeibet bie g a lu ltä t, naßbern ber Bewerber ¿ w e i S l a u f u r e n , fü r bie eine SlrbeitSjeit bon je 3 ©tunben gewaßrt w irb, angefertigt unb fiß einem £ o l » l o q u i u m , bag fü r je fünf ©tubenten etwa IV 2 ©tunben bauern fo ll, unterpgen ßat. Bon bem Sfolloquium !ann Be»

freiung gewaßrt werben, wenn b e i b e Slaufurarbeiten min»

beftenS a u S r e i ß e n b ausgefallen finb. 9lnbererfeitS Wirb ber Bewerber p m fo lto q u iu m n i ß t pgelaffen, wenn n iß t minbeftenS e i n e ber Sllaufuren als a u S r e i ß e i t b befunben würbe. ® ie Sllaufuren Werben früßeftenS brei SiBoßen Bor

©emefterfßluß abgeßalten, p m erftenmal B orauS fiß tliß Bor

© ß lu ß beS SBinterfemefterS 1931/32. Sflaufuren unb Slollo»

quium follen auf eine P rü fu n g beS allgemeinen Berftanb»

niffeS fü r ju riftifß e Probleme fowie auf bie geftftellung ein»

geftellt werben, ob ber Bewerber ben Borlefungen fßon in ben erften ©emeftern m it ber nötigen ju riftifß e n SluffaffungS»

gäbe p folgen imftanbe war.

® ie Stufgaben p ben S H a u f u r e n Werben Bon ber g a lu ltä t auS g w e i Bon ben © t u b e n t e n f e l b f t gu w a ß » l e n b e n , Bon ißm bereits geßörten ©ebieten folgenber g ä ß e r geftellt:

1. RömifßeS R e ß t (ReßtSgefßißte unb iß riü a tre ß t);

2. ®eutfßeS Ifirioa tre ß t (ein jß l. ReßtSgefßidjte);

3. B ürgerlißeS Red)t, unb ¿war entweber S eit I unb I I ober S e il I unb I I I ober S e il I, IV unb V ;

4. SeutfdjeS © taatS reßt;

5. © tra fre ß t.

g ü r j e b e S g a ß füllen auS bem in ben fpftematifßen Borlefungen beS üorangegangenen ©entefterS bargebotenen ißroblemireiS m i n b e f t e n S g w e i Sßemen — in ber Reget ein einfaßer p ra itifß e r g a lt unb eine tßeoretifße Aufgabe, bie gur P rüfung beS SenienS unb ber U rte ilS ira ft geeignet ift — gur SBaßl geftellt Werben.

®aS K o l l o q u i u m fo ll fiß auf bie ©runbgüge ber gwei fü r bie fta u fu re n g e w ä ß l t e n ©ebiete fowie auf gra»

gen auS bem ©ebiete ber a l l g e m e i n e n B i l b u n g et»

ftreden unb w irb abgeßalten Bon einem Bon ber g a lu ltä t gu wäßlenben Borfißenben unb einem ober gwei Weiteren, gleid)falls Bon ber g a lu ltä t auS ber 8 af)I ber Sogenten gu beftellenben B eifiß ern; einer ber Beifißer fo ll gaßüertreter beS gu prüfenden ©ebieteS fein, g m B edarfsfälle find meß»

t e r e Kom m iffionen gu bilden.

S ft ber gulaffungS fß ein n i ß t erteilt, j o lann eine S B i e b e r ß o l u n g Bon Ktaufuren unb K olloquium erft gegen

©nbe beS näßften ©emefterS erfolgen. S ie g a lu ltä t lann auß gu W e i t e r e n SBieberßolungen gulaffen.

B ei S ä u f ß u n g S B e r f u ß e n w irb ber ¿¡ulaffungS»

fß ein n iß t erteilt, ein bereits erteilter lann naß Ütufbedung der S üufß ung wieder entgogen werben.

$uiaffungSfßeine, die an a u ß e r p r e u ß i f ß e n Uni»

Berfitäten unter gleißartigen Bedingungen erworben finb, Werben als gleichwertig anerlannt. g ü t bie ©tubenten a u ß e r p r e u ß i f ß e r ¡goßfdjuien, an denen l e i n e ©elegcn»

ßeit gum ©rwerb beS BuIaffungSfßeineS befteßt, finden gu B e g i n n jeden ©emefterS befonbere Serm ine gum ©rwerb beS ¿jutaffungSfßeineg ftatt. SaS gleiße g ilt fü r folße

©tubenten p r e u f i f ß e r ^ o ß fß u le n , die auS wißtigem

©runbe, g. B . Wegen K ranlßeit, an ber Slbleiftung der Klau»

furen ober beS K olloquium s am ©nbe beS oorßergeßenben

©emefterS Berßiubert waren, ©tubenten, bie n iß t ReßtS»

123*

(4)

980 S iu ffa fe [Suriftifdje 3Boc£)enfc^rift

wiffenfdjaft alg ¡pauptfad) ftubieren unb nicht auf bic ffko»

rnotion gum D r. ju r. ^inaröeiten, fönrteti augnafjmgweife aud) o f f n e gulaffunggfdfein an rec^tgtoiffenicijaftlidfen Übungen m it befonberer E rlaubnis beg ®efang ber jurifttfdfen fja fu ltä t teilneunten.

3 m übrigen Wirb ber Übunggfdfein nicht n u r beim Be»

legen bon Übungen m it fdfrifttichen Arbeiten, foweit eg tiic^it Slnfängeriibungen fittb, fonbern auch bei ber S M bu n cf <gur furiftifdfen Prom otion ober gur erften juriftifd^en P rüfung neben ben fonft Borgefdfriebenen Badfweifen Borgulegen fein.

Ob burd) bie Einführung beg ^ulaffunggfcifeineg eine nt e r t l i c h e E ntlaftung beg ©tubienbetriebg ber ffaäteren

©emefter erreicht merben Wirb, muß abgewartet werben. Eg w irb bieg im wefentlidfen baoon ablfängen, w e l c h e 2l n » f o r b e r u n g e n hinfidftlich beg Erwerbg beg Qulaffungg»

fc£jein§ an bie Sianbibaten geftellt Werben, unb ob biefe Sin»

forberungen bei ben Bielen fareu^ifcEjen unb außerpreußifdfen gafultäten ungefähr g l e i c h m ä ß i g fein werben. ®aß bie Bnfprüdfe n i c h t allgu fiod) geftellt werben bürfen, liegt in ber Statur ber ©adfe. § n ben Bon ber Unterridftgöermaltung gegebenen B id ftlin ie n ift bag ftrenge 38ort „ P r ü f u n g "

überhaupt Bermieben; eg w irb fogar betont, baß bag fü r bie

©ewährung beg .Sulaffunggfdfeineg maßgebende Berfahren nach B lög lid ffe it Bon bem üblidjen (£i>arafter eineg Spameng im ftrengeren ©inne ab w e i t e n müffe, uitb eg w irb bie Hoffnung auggefprodfen, baß fiel) bei biefettt Berfal)ren ein eigenartiger auf neuen päbagogifdfen fo rm e n beruifenber S t il ber Begabunggerlemttnig anbalfnen möchte, © o tl aber Bon einer P rüfung im ftrengeren ©inne abgefefien werben, unb berüdfidftigt man weiter, baß eine a S i e b e r f f o l u n g ber SHaufuren unb beg Solloquium g, unb gWar aud) eine m e h r m a l i g e SSieberffolung, gugelaffen ift, fo ftelft gu er»

Warten, baff bei einiger Stugbauer ber gulaffunggfchein hoch ungefähr Bon j e b e m , ber ihn ernftlfaft erftrebt, gu er»

langen fein Wirb, fo baff bag ©attge im Enbergebnig Wohl n u r auf einen erheblichen Seit* unb Strbeitgaufwanb fü r bie gafultäten unb auf ein geitweiligeg ¡gentmnig fü r eingelne

©tubierenbe htnauglaufen Wirb.

im m e rh in bebeutet bie E inführung beg Sulaffungg»

fdfeineg eine weitere E r f ' d f w e r u n g beg Bedftgftubiumg, bie ben e i n e n ober a n b e r e i t Bon biefem © tubium ü b e r » I f a u p t ober, nachbem er fidf einmal Bergebtidf um bie Sr»

langung beg ©dfeütg bemüht f)at, Bon ber f ^ o r t f e h u n g beg Bedftgftubiumg abhalten Wirb. Bnbererfeitg ift gu be»

bauern, bag bie Botwenbigfeit ber Erlangung beg $ulaffungg»

fcheineg i n b i r e f t eine B e f d f r ä n f u n g b e r $ r e i g ü g i g » f e i t ber ©tubierenben gur golge fyabzn Wirb. ®enn bag begreifliche ©treben, redftgeitig nach brei ©emeftern ben Qu»

laffunggfehein gu erhalten, w irb Künftig aud) in ben e r f t e n

©emeftern, während beren ein UntBerfitätgWedffel bigher häufig ftattfanb unb fü r ben ©ang beg © tubium g Wenig ftörenb war, ben ©tubierenben an eine beftimmte UniBerfität feffeln unb namentlich auch bon einem S t u g l a n b g f t u b i u m abhalten, bag bodf fü r bie Erweiterung beg ©efidftgfreifeg ber ©tubierenben wefentlidfe Vorteile bietet.

(Sine w i r t l i c h e Einfchränfung beg $ubrangeg unge»

eignetet Elemente gum juriftifdfen © tubium fann jebenfallg e r ft erwartet werben, wenn unfere S S i r t f d f a f t g l a g e fidf gebeffert fjat, unb fü r bie Bielen, bie fidE) jejjt gum © tubium entfdfließen, weil fie anberweitig nicht unterfommen fönnen, fidf wieder im 38irtfdfaftgleben eine Betätigunggm öglidffeit bietet 2 3 4 5

2. 3u r Diefovm beö BedjbjftuDtumg:

338. 1930, 1273.

3. ßöfle ber Slugbilbunggreform.

Born fßräfibenten beg Quriftifchen Sanbegprüfunggamtg

© d f w i f t e r , B e rlin : 338. 1930, 1278.

4. 3 u t Beform über bie furiftifche Borbilbung.

3$on 30iin3t. Dr. S o n a g ; 338. 1930, 1275.

5. ®er 33eginn be§ füetf)tgftnbiumg mit gcltenbent bürgerlidjem fRedjt.

Sßon $ ro f. ^ e i n r i c h § o e n i g e r , greiburg i. B r .:

338. 1930, 225.

6. Die üieform ber juriftifdjen SluSbilbung.

a) Bon ißrof. Dr. § a n g i ß e t e r g ; 3 ® - 1930, 2170.

b) aSon O S © 8fl. a.®. ißrof. Dr. H e i n r i c h S e h n t a n n , Üäln: 3 3 8 . 1930, 2172.

c) 33on ©eh. 3 9 i- «ßrof. Dr. 38. $üfd&, München:

3 SB. 1930, 2175.

d) 33on fßrof. Dr. © b e r h a r b g r i e b r i i h B r u c f , ^r^nf»

furt a .3».: 3 3 8 . 1930, 2178.

e) 35on ©eh- 3 3 t- fßrof. Dr. S e o n h a r b , M arburg:

3 5 8 . 1930, 2182.

f) 3$on f|Jrof. Dr. f j t i h © t i e r » © o m ! o , ®öln:

3 3 8 . 1930, 2183.

g) Bon 91ef. Dr. 31. § eg en b o r f unb ©. B o n 3 8 alb»

h e i m : 3 3 8 . 1930, 2189.

7. Sluglänbifdje Swrer beutfiher Becljigwiffcnfifjaft.

Bon ©eh- §ofrat ^Srof. Dr. B t e n b l g f o h n B a r t h o l b t ) , Hamburg: 3 3 B. 1930, 232.

8. Banfrott bcö SRecfjtguntcrridjtg.

Bon if5rof. D r. S u b w i g 3B a l b e c f c r , Bregtau:

3 3 8 . 1930, 227.

9. ®ie betriebe» (prioat=) mirtfdjaftlicfje Slngbtlbuug ber 3uriften.

Bon fßrof. D r. § . © r o ^ m a n n , Seipgig: 3 ® . 1930, 230.

10. ©fhulunß für bie jiüiliftifche (praril.

Bom ißräfibenten beg 3 ^riftifchen Sanbegprüfunggamtg

© d h w i f t e r , Berlin: 3 B3. 1930, 2190.

tt.

3

ur Kcform des Kcdhisfiubiums1).

S3on D r . g r a n g 31. © e l l n e t , B erlin.

® ie Reform beg Beähtgftubiumg ift ein uralteg Problem.

® ie ift burch bie Bon ißreuhen geplante B efotm in ein — faft w ill eg fo fcheinen — afuteg © tabium getreten:

aug frucljtlofen Erörterungen fo lf in ben Berfudf einer aftiBen Söfung übergeleitet werben. ® er preuhifdhe Ißtan, anfeheinenb Bon einem energifchen — unb, um eg gleich äu fagen — guten 38illen getragen, hot bie © elfter aufgerüttelt,

© e r l a u b tra t alg erfter m it ferner gu überbietenber Schärfe gegen ben fßlan auf (® 38-)» iw einem fpäteren 3luffah (33B.

1930, 2836) ift biefe ©d)ürfe in Eritifclje ©egnerfchaft ge»

m iib e rt; eine grofee Beihe bebeutfanter Stußerungen finb fü r unb wiber ergangen; bie außerpreugifchen Unioerfitäten traten fogar gefdjloffen gegen ben fßian auf.

Bon feiner ©eite würbe — ein unter 3w riften fehr be»

a^tlicheg g e ile n — bie Beform notwenbigfeit beftritten. ©ie läßt fid) in ber ® at nicht beftreiten. ® er äußere © runb ber BeformnotWenbigfeit Wirb offenbar in ber 3 lu d )t aug ber legalen Borbereitung — ber UniBerfität — in bie illegale Borbereitung — bag Bepetitorium — gefunben. ®ag ift Wenigfteng ber ,tern a lle r Erörterungen. Unb bataug w irb gefolgert: ®ag Bioeau ber 3wriften fin it, fin it ficljtbatlich unb fü h lb a r2). B a tü rlich! ®enn bie UniBerfität gibt Waffen»

fd)aftlich»Bertiefte B orbilbung, S luibilbung unb ®urd)bilbung, bag Bepetitorium gibt fchematifdh»Berftacl)ten . E jam engbrilf, ober, Weniger fd jro ff unb m it einer faft erftmaligen Ehren»

rettung ber Bepetitoren: ® ie U niBerfität bereitet fü r bie B ra jig Bor, ber Bepetitor bereitet fü r bag Spanten Bor ( fj e i f e n b e r g e r).

®ag Slufregenbe ber preufjifdjett Beform fcheint m ir eingig barin gu liegen, baß fie nicht bag BepetitorWefen alg

J) ®iefer Sluffap ift ber 33B. tut ^erbft 1930 gugegangeit, al?

bie preuß. Befornt noch nicht abgefchloffeit War. SBiewoljl baljer bet Sluffap in feiner Beraitlaffung nicht mehr gutrifft, glaubt bie Schrift»

leitung, ihn hoch auch noch jepet gur Beröffentlidjung Bringen gu fotten. ©elbftoerftänblich nimmt bie <Sd)riftIeitung nicht gu.bern ip b a O beg atuffapeg irgcnbweiche Steilung (f. QSS. 1931, 170 ¿¡ifi- 12).

® . S . 2) Siehe g e i f e u b e r g e r : 3 3 8 .1 9 2 0 ,8 4 1 .

(5)

60. 3ar)ta. 1931 §eft 15] S t u f t e 981 bag ©runbübel in k r juriftifdjen SSorbilbung anfieljt, baß

fie im SRepetitoriumgbetriebe etwag fielst, wag ber Uni»

Oerfitätgbetrieb nic^t hat uttb — bag ift bag Unfaßbare! — bod) woi)l haben tönnte. ®ai;er trägt man fid) m it bem ©e»

banfen, baoon etwag fü r bie Unioerfität nußbar gu machen, ißreußen m it! gewiß nicht bag iitegaie giepetitorwefen tegali»

fieren; ißreußen w ill — wie alle — biefe illegale S n ftitu tio n abfdjaffen, aber auf einem biäfjer and) nicht einmal be§

Sädjelng wertem SBege: burd) Slufnaljme repetitormäßiger Seijrmettjoben in ben Uniöerfitätgbetrieb. Unb fom it w irb ila r : bie ©tubienreform ift Unioerfitätgreform .

Sffian iann begreifen, baß bag ein b ittre r Stopfen ift, gegen ben fidj ber P atient unbedingt fträuben muß. iöie U niberfität, bie §od)}chute, bie gefeßtiche SSermittlerin, bie unbeftreitbare ^rt^aberirt unb Settm ljrerin ber 9ted)tgwiifen»

fdjaft fo ll gum Uiepetitorium, gur benfbar öbeftem gachfchule begrabiert werben.

Siatürlid) ift bag eine gang gewaltige Übertreibung! Stber wer in ber beseitigen ßinrichtung ber U nioerfität unb ber

©eftaltung iljreä SSetriebeg einen unantaftbaren ©migleitg»

wert fie£)t, ber muff feben 9teformgeban£en ableljnen. SBer aber and) bie U nioerfität fü r eine menfehtidje S n ftitu tio n anfieljt, Wirb eg fü r bentbar galten, baß Ufte jeweilige ©in»

ricßtung einer S3erbeiferunggmögtid)£eit gugänglid) fein müßte!

Stimmt man biefeg an, bann oerloljnt eg fiel) wof)l, ein»

m al gu ergründen, Wie ißreußen gu einer fo aufregenden Üteformibee lomrnt. Unb ba fdjeint m ir bod) n u r biefeg eine ber © rund gu fein: ißreußen fie£)t, wa§ jeber, ber feilen W ill, felgen £ann unb muß, baß bie U nioerfität n id )t' bag leiftet, wag fie leiften muß, gefeßtid) teiften muff. Unb bag ©efeß müßte ja wotjl fü r ben gnriften i>ead)ttid) fein!

„® ie SSefähigung gum 9tid)teramte w irb burd) bie SIb»

legung gweier Prüfungen erla ng t" (§ 2 Slbf. 1 ©SS©.). ®iefe S3efä£)igung ift aud) ibentifd) m it ber gur 3Sed)tganWaltfd)aft unb a ll ben ©taatgäm tern, bie „bie SSefähigung gum höheren S uftigbienft" oerlangen. „® e r erften P rüfun g muß ein drei»

jäf)rigeg © tubium ber 8ted)tgmiffenfd)aft auf einer U nioerfität üorangeljen" (§ 2 Slbf. 2 ©SS©.). ®od) offenbar: biefeg

© tubium l)at ben Sweet, bie SSorbilbung fü r biefe erfte juriftifdlje © taatgprüfung gu gewähren, bie Erledigung biefeg

© tubium g muß — ber $bee nad) — bag SSeftehen beg

©jameng gemäljrleiften.

Slug biefer SSeftimmung ergibt fid) gwingcnb unb ein»

heutig: bie U niberfität ift nid)t n u r eine freie wifienfd)aft»

tid)e S eljranftalt, bie augfdjtießtid) ber SBiffenfchaft bient, fonbern fie ift eine ftaattidje U nterridjtganftalt, bie bem

©taate feine g u rifte n berangubilben, bie eine Seiftung gu bewirten i>at. ©ie muß baßer fo eingeridjtet fein unb fo arbeiten, baß fie, ol)ne ©djmälerung iljre r weiteren Aufgabe, freie wiffenfd)afttid)e Sehr» unb fJorfdEjungäanftatt gu fein, in ißrer ütechtgfatuität gugleid) burd) Unterricht bie S3or»

bereitung gur erften jurifttfdjen © taatgprüfung unb bam it bie

©runblage fü r jeben foxaftifdEjen © taatgjuriften gibt. ®ag ift ber unöerbrüdjlidje © in n ber gefeßtidjen SSeftimmung.

¿em t baß man fid) bag gur erften juriftifd jen © taatgprüfung Nötige unb bie Wifienfdjaftlichen ©runbiagen gum tljeoreti»

fd)en unb ^oraftifdEjen fü n fte n — bie Slenntnig unb bag SSer»

ftänbnig beg Stedjtg — aud) außerhalb ber U nioerfität unb außerhalb beg Stepetitoriumg aneignen iann, dürfte bod) Wohl lein SJtenfd) beftreiten lönnen. Bunt wechtltcE) erfüllten SKenfchen einerfeitg, gum großen S t if t e n anbererfeitg Iann auch «ne rtocE) fo wiffenfcfiaftlicEje U n ioerfität niemanb machen, bagu mad)t einen alienfallg bag ßeben!

S ft bemnad) bie U nioerfität berufen wie oerbflichtet, bem IReditgftubenten 9ied)tgunterricht gu erteilen, fo behaupte id), baß fie biefe P flicht nicht e rfü llt. Sin ber großen Sftenge ber

©tubenten nicht e rfü llt. Unb barauf fom m t eg an! Sin ber U nioerfität ift man „§ ö re r", bie ©äte heißen „§ ö rfä le ", bie Ißrofefforen halten „SSorlcfungcn" unb in biefen Werben heute, nad)bem bie S3ud)bruder!uuft üiele ^ahrhunberte a lt ift unb bie juriftifd je S itera tu r auf allen 3ied)tggebieten gute unb befte SCBerle in ungählbarer füienge I;at, ® iftate gefdjrieben.

SSortrag unb $ if ta t finb unmögüd)e SSorbilbunggmethoben!

1)er fertige S u rift Iann aug gelegentlidjcm SSortrag h o ffte Belehrung unb Anregung fd)öpfen, ber werbenbe ^¡urift, ber ftunbenlang, tagaug, tagein, SBodje um SBoche, um Saßr, n u r ju riftiid je SSorträge hört, muß oergweifeln; bag

© rog muß aug bem § ö rfa a l fliehen; nidht n u r ber. SSer»

binbunggftubent, nicht n ur ber faule, ber indolente, ber un*

intereffierte.

fjd) perfönlich hn&e mid) alg junger ©tubent m it er»

heblicher Segeifterung bem © tubium beg 9ted)tg gewibmet.

§d) werbe ftetg ÜDMnnern wie S o h l e r , 0. S i f g t , O t t o 0. © i e r l e , i U e u b e d e r unb ¡ g e l l w i g , um n u r bereits Slote gu nennen, ® a n l Wiffen fü r bie gewaltigen ^m pulfe, bie ich öon ihnen belommen hflöe, aber beftimmt habe id) nicht bauernb gu ihren f$-üßen gefeffen unb ihren unbeftritten wiffenfchaftlichen SSorträgen gelaufdlt- ISag wäre m ir einfach unmöglich gewefen. Unb biefe Ültäuner waren alle ßerOor»

ragende g u rifte n unb einige unter ihnen bedeutende ißäb»

agogen. Unb bod): fie trugen ung n u r ©rgebniffe, ihre wiffenfchaftli^en ©rgebniffe öor, unb Wir nahmen aufnehmenb daran teil. 3lber w ir waren nid)t a ltio beteiligt; eg würbe ung wohl etwag gelehrt, aber w ir würben nicht gefdjuit.

Sroßbem ging id) oft unb gern in ihre SSorlefungen, weil bie Eßerfon unb bie gange 9 lrt biefer iKanner auf mid) wirEte.

Slber oiel öfter ging id) nid)t gu ihren SSorlefungen, bettn id) fonnte alleg, Wag fie öortrugen, ebenfogut unb o ft oiel beffer, in ihren S3üd)ern unb Schriften lefen unb erarbeiten.

ESiefe ewigen SSorträge Wirten — felbft bei glängenbfter S3or»

traggfunft, an der eg bod) o ft gebricht — auf bie löauer er»

müdenb, abftumpfenb, tötenb. Unb wag ich hrer aug eigenem

©rlebnig fage, bag habe id) in gwangigjäljriger augfdiließ»

lieber SSefchäftigung m it wetbenben g u rifte n taufenb unb aber taufenbmal tlagenb hören lönnen, nicht Oon gleichgültigen

©tubenten, fonbern Oon ben ehrlich begeifterten u n b . beften.

©g ift eben einfach nicht gu leugnen ober weggudigputieren:

® e r ©tudent Iann auf bie 2 )auer nicht n u r hören, ®inge hören, bie ißm gum größten S e il fremb find, er muß altio am U n te rrid lt beteiligt werben. 9tur in Srage unb ©egen»

frage, in ©inmenbung unb ©egeneinwenbung oertieft fid) bag SBiffen, H art fid) bag SSerfteßen, bewährt fid) bag Sonnen.

9iu r in aitioer ©emeinfamteitgarbeit w irb falfd)eg ©rfaffen, untlareg Senfen aufgebecEt, treten bie © djwierigleiten h«B or unb lönnen geflaut unb weggeräumt werben. Dlur in aitioer

©emeinfamteitgarbeit Wirb SSegeifterung gewedt unb S3e»

geifterung erhalten. 9?id)t bie ©onne allein macht ben töfl»

liehen SJSein, fonbern bie bauernbe, unermüb’lid)e Slrbeit beg SBingerg muß hiogufommen!

fRach Unterricht, bag aber ift Slrbeit am ©tubenten, Oer»

langt ber junge ifgurift unb ihn braucht er, ihn fuc£)t er — ben aber bietet bie U nioerfität n u r in fel)r lärglicfiem iblaße.

®en © in n unb ben SBillen ber preußifdjen 9teform feße id) nun gerade darin, baß bie U n ibe rfitä t langfam in eine U nterridjtganftatt umgewanbelt werben fo ll. Db allerbingg ißreußen ben trefflidjen ©ntfcßluß durch taugliche SJtittel gur Slugführung gu bringen jucht, iann ber Slußenfeiter — die

® en tfd)rift ift nidjt Deröffentlicht — fdjwer beurteilen. S ie

© tunbenarithm etit ber S ritite r macht mich etwag fdjeu!

SBie bem aber aud) fei: ber ©runbgebanle ber Senl»

fd jrift — wenn ich üjn richtig fefje — tarnt nicht angegriffen werben, er ift unoerbrüdjiich toa])r. SBie man biefen ©e»

banten burd) bag © d jlag w o rt: hie §odiichule — I)ie ga<h»

fchute perhorrefgieren Witt, bleibt m ir unfaßlich- S w ©efüge ber U nioerfität ift dag 9ted)t ein gaeß und bie SRed)tgfaEultät eine S a<habteilung. S aß aber eine wijfeufchaftti^e Sachfdjule ein Unbing fei ober gar etwag 23ef<hämenbeg — dafür fehlt m ir dag SSerftänbnig. Slber auch m it bem ^oc£)fci)ule w ill man doch eine ©djule begeichnen — bann mache man bie U nioe rfitä t gur (Schule! Shre Säle feien Slrbeitgräume unb nicht n u r igörfäte! © rft wenn fie bag geworben find, werben die Slrbeitgräume ber Dtepetitoren ^ teer werben; denn lein SSater w irb bag S3ebürfnig fühlen, die gefeßtid) Oorgefchriebene

§ochfchule unb bie nicht Oorgefchriebene 3tepetitorfd)ute gu honorieren. S)aß aber fyeute. biefe befonberen fRepetitorien notwenbig finb, geigt ißre durch lein ©efeß geftüßte, m it einem feßr naffen Sluge bejahte ©jifteng.

füluß fich f)iexnac£) jebe gefunbe Sieform in der ffUdjtung einer Umwandlung beg UnioerfUätgoortragg in wahren Unter»

rieht, in eine miffenfchaftlidje Slrbeitggememfchaftgichule be»

Wegen, fo betreffen alte bigljerigen SSorfchläge Stebenfächlidjeg und ©etunbäreg — nicht fage ich: Uttbeadjtlicheg!

®ag g ilt in erfter Sinie oon bem fog. Bwifchenejamen.

^ a p o n fcheint man fich m ertwürbig biet gu oerfprechen. S ^

(6)

982 S iitffä fe [Surifiifße SBod^enfc^rift

ßalte eg nießt etwa n u r fü r bebeutungglog, fonbent fü r un®

befaingt abwegig. E jam ina find nötig, aber fie find auf ein SKinimum an $aß i i u befc^ränfert: die erfte unb zweite

© taatgprüfung re ife n böllig, wenn fte xicEjtig auggeftaltet finb. SRir w ill fßeinen, daß aud) bag 3 wifßenejamen in

©Saßrßeit alg ein © litte t gebaut ift, bie ©tubenten in bie U nioerfität ßineinjujießen ober ßinem jujwm gen. $ a g wäre ein m ertwürbiger Irrg la u b e ! ® ie E inführung eineg Ejameng ift bag alteruntauglißfte © litte t, jemanden ju beftimmen, in bie Uniberfitätgfäle ju geßen. ©Särcn w ir ©epetitoren n ur bag, aig wag ntan un§ ötelfaß oerfßreit, w ir fönnten nng feine beffere 9teform wünfdjen atg bie E inführung eineä Swifc^enejatneng.

Stuß alte anderen © orfßläge treffen n iß t ben Sternpunlt.

Db ntan röm ifßeg © eß t überhaupt erarbeiten m uß ob eg am Slnfang ober am Ende ober in ber © litte beg © tubium g ju liegen, ßabe, ift gewiß n iß t oötlig gleichgültig, aber gegen*

über ber Umwandlung beg ganjen U n te rriß tg unfagbar nebenfäßliß. Ob bem ©taatg» unb © erw altunggreßt einige

©tunben rneßr jufatten, ob © ollgw irtfß aftgteß re intenfioer bem Seegänge einjufügen, ob Slrbeitg» unb © S irtfßaftgreß t ju fu r j fommen, ob B ioilp ro je g fß on an ber U nioerfität in ganj anderer StBcife wie bigßet ju bearbeiten finb, ob ben g e fß iß tliß e n $äß ern rneßr ober weniger ©ebeutung bei*

jumeffen ift ufw., bieg ift alles n iß t ganj unwichtig, aber eg t r ifft n iß t bie §auptfaße. Unb bann: auß bie © rofefforat finb boß alte n u r ©lenfßen, unb ein jeder liebt befonberg fein Slrbeitg* unb Seßrgebiet unb ßalt eg fü r minbefteng fo wichtig, wie irgendein anbereg. ftß fomme auf biefe fra g e n in einem fpäteren Stuffaß über bie IReform beg Ejameng ju rü d .

©ei ben Erörterungen über bie © tubienreform ift Oiel*

faß fßwere ®Iage über bag ftubentifße ©erbinbunggleben erhoben Worben. $ n ißm fo tt ber öorneßmlißfte © rund unferer bebauerlid^ert Sufiänbe liegen, in ißm ber eigenttiße E run b beg ganjen IRepetitormefeng. 3 ß wäre ber leßte, ber bag ©erbinbunggleben Oon © ß u tb freifpreßen Wollte!

Ebenfo ratfßieben beraubte iß aber, baß bag ©erbinbungg*

leben niclit ber eigentliche © rund ift. S)amt müßten bod) bei ung n u r ober Oorneßmliß ©erbinbunggftubenten fißen! iSag aber ift ein großer A triu m . ©ei ung fß en ebenfooiet Stißt®

Oerbinbunggftubenten. Unb ju m ©epetitor geßen and) die*

jenigen ©tubenten, bie fleißig ©orlefungen befuefjt ßaben, Weit fie n u r beim jRepetitor bie genügende ©elegenßeit fin®

den, bag Stufgenommene ju üerbreitern, ju oertiefeit, ju flären, ju erproben, ju beleben unb ju befeftigen. ® ag alteg fantt n u r im aftiben, n iß t im paffib®rejeptioen Unterricht erreicht Werben. ®ag © rog ber ©tubenten braucht, m it ober oßne ©ortefunggbefuß, eine © ß ule, eine Slrbeitgfchuite, und bie © epetitorfßule w irb fo lange bleiben, wie die Uni*

oerfität n iß t eine folße ©chule, eine wiffcnfcßoftlicße fta ß * fß ule geworben ift.

Unb ju m © ß lu ß noch sin ©Sort über bie jRepetitorcn felber: 8 ßre Slrbeit ift n ß m tofe unb mühfelige Slrbeit am jungen Staßwußg ber S uriften, unb bag allein müßte ge»

niigen, baß nicht bauernd m it ©leinen nach tßnen geworfen Würbe. Slber felbft R e i f e n b e r g e t , ber ißnen ©erechtigfeit Wiberfaßten taffen w ill, fß äß t fie noch fa lfß ein. E r meint, ber jRepetitor bereite ju m Ejarnen oor und fe |t baju in

©egenfaß bie © orbilbung ju m ^ u rifte n . $ ß beßaupte, baß eg biefen ©egenfaß iticßt gibt, weit eg ißn nießt geben fann, nießt geben d a rf! Slutß bie U n ioerfität muß nach i^ re r gefeß»

ließen Slufgabe ju m Ejanten oorbereiten, aber boeß dam it ge®

rabe ju m Q uriften. Unb ber fRepetitor madjt eg ebenfo. $ n * bem der IRepetitor brauchbar ju m Ejam en üorbereitet, muß er notwendig ju m S ä fte n oorbilben. Ober ber © h in beg Ejameng ift Unfinn. ® er ©epetitor Oermittett n iß t n u r Ejamengtenntniffe, fonbent tiefgrünblicßfteg juriftifeßeg 38tf»

fen und juriftifeßeg ©erftänbnig, er fueßt in ber a llju frtappen Qeit juriftifcße Senner unb Sönner ßeranjubtlben. Unb die

©ewißßeit, baß ißm biefeS oft unb oft gelingt, ift ber einjige bleibende Soßn feiner ungerüßmten unb ungeeßrten, aber arg gegoltenen S ätigfeit. Non solum exam ini, sed prae- cipue vitae docemus nos quoque repetitores.

(2. die Bedeutung ftcr RcdjfspiUofop^tc für fcie juriitifdjc Rusbüöung5)*

©on ©ribatbojent D r. S a r i S a r e n j , ©öttingen.

©ei den Erörterungen über bie juriftifeße ©tubienreform ßat bie fRecßtgbßilofobßte bigßer leine 3totle gefpielt. ® ie preuß. iSentfcßrift erwäßnt fie w iß t einmal unter ben fog.

©ertiefunggoorlefungen, wag einige g a lu ltä te n m it fReßt beanftanbet haben. Stunmeßr ßat S a f f a r in feiner jüngft er»

fdjienenen © d jrift über bie juriftifeße © tubienreform 1 2) ber 9tecßtgbßiiofobßie einige Slufmertfamteit gefßeutt, wag w ir um fo banfbaret begrüßen, alg er unfereg Eracßteng jutreffeitb feftftellt, baß die geiftige Sage ber ©egenwart eine ftärlerc

©erüdfießtigung ber Sftedjtgbßilofobßie erfordere. S a f f a r füß rt aug,- baß bie heutige 3 u9eob n aß einer metabßßfifcßen

©egrünbutig ißrer E jifte n j unb inSbef. auß beg SReßteg oer»

lange, unb baß baßer gerade die ©ebürfniffe beg geiftigen

©tubenten die © erüdfidpigung ber fReßtgbßilofobßie oer®

langten, ©on ber gewiß richtigen E rlenntnig auggeßenb, baß n u r ein pßitofopßifß gerißteter Sopf in ber Sage fei, SReßtg*

pßitofopßie ju leßren, fom m t S a f f a r nun ju ber fjotberung, eg follte die Seßre der fRedjtgpßilofopßie mangelg geeigneter Sräfte unter den SRitgtiebern der ju riftifß e n fja fu ltä te n in Weitem Umfange anderen Sräften, inSbef. SDRitgtiebern ber pßilofopßifßen ^o fo ltä te n übertragen werben. ISiefe fjorbe»

rung gibt ju ©ebenlen Stnlaß, tönnte ißre ® urß füß ru n g boß baju füßren, bie ©eßtgpßiiofopßie aug den ju riftifß e n g a lu itü tcn ju Oerbrängen, Womit ber leider noß Weit oer®

breiteten SReinuug © orfß ub geleiftet würbe, bie fReßtgpßito®

fopßie möge ja an fiß eine ganj fßöne © aße fein, m it bem

© tubium ber fR eßtgwiffenfßaft ßabe fie aber n iß tg ju tun und werbe oon jßm am beften m ö g liß ft ferngeßatten. ®ag gibt ung ben Stnlaß, bie jfftßse aufjuwerfen, Weiße ©eben®

tung ber fReßtgpßitofopßie gerade fü r bie ju riftifß e Slug®

Bildung julom m t.

I. S n einem Weit berbreitefen Seßrbuß beg bürgerlichen fReßtg lieft ber angeßenbe Sm üfh bie Slufgabe ber fReßtg®

pßilofopßie fei eg, ben 3wed beg fReßteg tlarjuftetten. ©tan lönnte fiß m it biefer Slngabe oietteißt begnügen, wenn n iß t bie ©leinung bie wäre, bie fReßtgpßitofopßie ßabe eg m it einem „S beaibilbe" beg ©eßtg ju tun, wäßrenb fiß bie S u rigprubenj auf bag pofitioe fReßt befßränfe, w om it man bann ber StotWenbigteit Weiterer Stuseinanberfcßung m it reßtgpßilofopßifßen fßrobtemen innerhalb ber pofitiöen jReßtgwiffenfßaft g tü d liß glaubt entßoben ju fein. Slber ab*

gefeßen baoon, baß fiß bie fßßitofopßie im m er auß m it bem befßaftigt ßat, wag ift, unb n iß t n u r m it bem, Wag fein folf, drängt fiß boß fofort bie fffrage auf, ob denn ber gwed beg fReßtg n u r fü r bag fRedjtgibeat unb n iß t auß fü r bag pofi*

tioe © eß t Oon ©ebeutung fei. Eine ^w edbetraßtung ift boß ta tfä ß liß ju allen Beiten auß Oon ber pofitioen fReßtg*

w iffenfß aft auggeübt Worben, und eg Ware nterfwürbig, Wenn fie fiß dabei te b ig liß auf bie oerfeßiebenen 3 föede ber ein*

jetnen ©efeße befßränfen unb ben B ^e d beg fReßteg über*

ßaupt atg betanglog anfeßen wollte. A llerdings ift in unferer S eit bie Sorberung einer gänjticßen Entfernung alter 3n>ed»

betraßtung aug ber fReßtgwiffenfßaft aufgefteltt unb Oon einer ganjen „ © ß u le " öerfoßten worben. Db nun aber biefe neuere jR ißtung im Üicßt ift ober nid)t, bag tann felbft wieder n u r bie jReßtgpßitofopßie entfßeiben, Weit fie eg ift, bie m it ber S ta 9e naß beut SOSefen beg fReßtg auß die gftage naß ber Erlenntnigaufgabe unb ben Erteontnigm ittetn. der fReßtg*

wiffenfdjaft beantwortet. Slug biefen Erwägungen ergeben fiß bereits die wießtigften Slufgaben, die die ©eßtgpßilofopßte gerabe im § in b tid auf bie pofitioe fReßtgwiffenfßaft unb ißre Seßre ju erfüllen ßat.

S ie erfte, auß Oon S a f f a r ßerüorgeßobene Slufgabe ber SReßtgpßilofopßie befteßt in ber © erm ittlung eineg pßilo®

fopßifß begründeten ©tanbpuntteg gegenüber bem fReßt, der dem S nriften m it bem © in n und den Bweden beg fReßteg auß den © in n feiner eigenen Slrbeit am fReßte — fie fei tßeoretifßer ober p ra ftifß e r Statur — in w iffenfß aftlidjer

©Seife ju m ©ewu^tfein bringt. ©5er bag fü r überftüffig er»

1) Siebe baju au ß » a r m f t ä b t e r : © 3 )3 .1 9 2 7 ,1 6 1 4 . 2) S a f f a r , © ie ju riftifße ©tubienreform. © erlin 1931.

(7)

GO.'Saßrg. 1931 ¡geft 15] Siufföße 983 achtet, » e r glaubt, bie E ntw idtung ein eg tpiff enf cE) afttidE) Be*

grünbeten Stedjtg* unb ©taatgßewußtfeing fei fü r bie ju ri*

ftifcße V itbung, bie unfere fyafnltäten bermittetn Wollen, Be*

tangtog, bem ift ju erwibern, baß jeber SJtenfcß, aud) ber ftrengfte fß ofitibift, eine beftimmte innere E in te ilu n g zum Steißt unb beftimmte Vorftetlungen über feinen ¿f^eci unb SBert m itbring t, bie fü r feine Stuffaffung unb StrbeitgWeife beftimmenb fiitb, n u r baß biefe Verkettungen meift auf un*

bewußten, gefügig» unb ertebnigmäßigen Voraugfeßungen be*

rußen unb baßer einen borwiffenfdßaftticßen Eßarafter be*

batten, fotange fie nicht phitofophifcß geiiärt finb. 2Ber eg alfo abtebnt, in ber SSBiffenfcijaft m it ungetiärten Voraug*

feßungen ju arbeiten, ber barf, ba eg eine boraugfeßungglofe

@ingeltoiffenfd)aft nicht gibt, eg nicht fü r überftüffig er*

achten, in eine gebanftüße Störung biefer Voraugfeßungen einzutreten, Wie fie bie tßtfiiofoljEitc erftrebt.

® ie gweite Stufgabe ber tJiecf)täpf)t£ofofjfjie, bie m it ber erften eng zufammenhängt, be[teßt in ber Störung ber Er*

fenntnigfunftion unb ber StrbeitgWeife ber Siecßtgwiffenfcßaft.

® a m it umfaßt bie Stecßtgpßiiofophie bie juriftifctje äJtetßoben*

lehre. ® ie ©egenwart ift ja e rfüllt bon iOtetßobenftreit. Eg genügt, in biefem Zufammenßang an bie ffrage nadj ber Sebeutung einer generatifierenben unb einer inbibibuatifieren*

ben Vegriffgbitbung ober an ben fcßon erwähnten ©egenfaß einer ftreng formalen unb einer teleoiogtfcßen Vetracßtungg*

weife bes Stecßtg zu erinnern. ® iefer SJtetßobenftreit bewegt fieß ganz auf bem Voben ber Stecßtgphiiofopßie unb ift ohne Senntnig ber pßiiofophifcßen Voraugfeßungen, bie teils im Steufantianigmug, teils in neueren pßitofophifchen © tröm un*

gen, teßten Enbeg aber bei unferen großen fßhitofophen wie Sant unb ijjeget liegen, gar nicht berftänbticß- ® ie grage nach ber togifchen © tru ftu r beg üfec£)tS unb ber Stecßigwiffenfchaft fpiett eine entfcEjeibenbe Stotte tn ber E ntw idtung unferer heutigen Siedßtgphiiofopßie unb n ur ein Uneingeweihter tonnte behaupten, baß bag bisher ©eteiftete fü r bie pofitibe 3ledhtS=

Wiffenfchaft wertlog fei.

Stug ben Stufgaben einer philofopßifcß funbierten ju rifti*

fcßen Sftethobenteßre ergibt fich enbtid) atS bie brüte Stufgabe ber Stedßtgpßitofophie bie ber Störung einer 3leiße bon ©renz*

Problemen, bie bon ber pofitiben Stechtgwiffenfchaft allein nicht mehr getöft werben tonnen, weit fie hier auf altgemei*

nere Zufammenßönge ftößt, in benen bag Stecht oerw urjett ift. ©otclje fßrobteme ergeben fich einmal überall bort, wo w ir eg m it bem SBitten unb ber $anbtung p tun haben, benn bie Vegriffe beg SBilteng unb ber tjjanbtung gehören nicht bem Siecht allein an, fonbern werben bom Sted)t n u r in beftimmter SBeife umgeformt, ohne bam it aber ihre pft)d)otogifd)e unb ihre etßifdje Sebeutung ganz p bertieren. S m ©egenteit finb bie ju riftifd je n Vegriffe ber Storm, beg SSSittenS unb ber

¡ganbiung ohne ihren teßtticß etßifcßen Eßarafter gar nicht berftänbiich, weghalb $ e r m a n n S o ß e n auf ben ©ebanten fomnten tonnte, bie E tß if auf bie Stechtgwiffenfchaft p be*

grünben, ba beibe in bem S ille n unb ber §anbtung ihren

©egenftanb gemeinfam hätten. Überall bort, wo ber Z u rift bon Verantwortung unb Zurechnung, bom Verßäitnig beg SBitteng p r S a tp b e r p r © rttörung fpricßt, ergeben fich phitofophifcße, togifdhe, pftjcfjotogifd^e unb etßifcße fßrobteme, bie pgteich fßrobteme ber Stechtgwiffenfchaft finb unb begßatb atg © renprobtem e bezeichnet werben fotten. SBeitere berartige

©renjprobieme fiitb beifpietgweife bie f f ra gen nach bem Ver*

ßättnig bon Stecht unb © ittticßfeit, nach bem Stnteit bon SBerturteiten unb SBiiiengentfcßeibungen bei ber richterlichen Urteitgfinbung, ober bie $rage nach ben teitenben fßringipien ber ©efeßegaugtegung. SBie man fieht, hanbett eg fich babei um fßrobteme, bie alte juriftifdßen ©ingetbifgiptinen berühren, unb bie man baßer auch Wohl einer juriftifcßett ©runbtehre, einem allgemeinen ® eit ber Stechtgwiffenfchaft jnweifen möchte, bie aber, Weit fie über ben Stahmen jeber ©ingetm;ffenfcf)aft ßinauggeßen, allein in ber Stechtgphitofophie, wenn man fo w ill, in einem angewanbten Seite ber Stechtgphitofophie ißteu fßtaß haben.

II. Stug ben borfteßenben Stugführungen bürfte bie SBid)*

tig te it ber Stedhtgphiiofophie gerabe fü r bie pofitibe Stecftg»

Wiffenfchaft unb bie wiffenfdjaftliche Stugbitbung beg $uriften beutticf) geworben fein, ©g bleibt ung noch übrig, anjugeben, Wie fich bie Stedjtgphitofophie in ben juriftifcijen Llnterrid)t am heften eingtiebert. ® ie Stechtgphitofophie tann weniger atg

irgenbeine ju r iftif^ e ©ingetbifgiptin bie Überm ittlung eineg beftimmten SBiffengftoffeg bejweden. ® ie Sehre ber Stechtg*

phitofophie la n n eg fich Oietmeßr gang attein p m $iete feßen, bie g ä tjig ie it gu bermittetn, Stechtgprobteme in ihrer togifchen E igenart p berftehen unb m it phiiofoptjifch gettörten 33e*

griffen an fie herangutreten. 3 h re Stufgabe ift m it anberen Söorten bie einer Erziehung ju einem ®enten, bag fich nicht m it borteßten Stntworten begnügt, fonbern ftetS ben V tid auf bie testen Zufammenhange unb ©runbtagen gerichtet hätt-

®iefe Stufgabe fann n u r bag ©em inar ganz erfüllen, © om it fleht nicht bie Vortefung, fonbern bag © em inar im SOtittet*

p un it beg rechtgphiiofophiidwtt Unterrichts.

©chon I)üraug ergibt fich, baß fich bie Stechtgphüofophie nicht an bie große ffla ffe ber ©tubierenben, fonbern n u r an eine Stugtefe, wie S a f f a r fogt, an bie geiftigen ©tubierenben, wenben lann, benen eg nicht allein um bag Ejam en zu tu n ift. Eg hatte feinen © in n , bie Vefdhäftigung m it ber Stedjtg*

phitofophie alten ©tubierenben zur P flicht zu machen. Eine rechtgphiiofophifche ¡galbbilbung ift fchtimmer atg gar feine Stechtgphitofophie, benn ber n u r oberflächlich utü ber Stedjtg*

Phitofophie Vertraute w irb leicht bazu neigen, m it unb er*

ftanbenen ober fatfcß angewanbten Vegriffen Unftarheüen in bie ju riftifd je E rörterung hiueinzutragen, fta tt m it redjtg*

phitofophifch gefdjuttem SKethobenbewußtfein ein juriftifcheg fßrobtem burchpbenfen. ®eghalb muß geforbert Werben, bie Stechtgphitofophie entweber grünbiidj ober gar n i^ t zu_ be*

treiben. SBenn banach bie Stechtgphitofophie auch fü r einen großen ® eit ber ©tubenten, bie fich n ur auf bag Steferenbar*

ejamen borbereiten weiten, augfeheiben w irb, fo fottte man hoch fü r bie Erlangung beg ® oftortitetg entweber eine grünb*

ließe rechtghiftorifche ober eine ebenfo grünblidje rechtgphüo*

fophifefje Vorbitbung zur Voraugfeßung machen.

® ie tOteinung, baß man Stechtgphiiofophte treiben fönne, oßne zubor fieß m it bem phitofopßifchen ®enfen bertraut ge*

maeßt zu ßaben, bürfte allmählich nun bocß woßt ber Ver*

gangenßeit angehören. ® er recßigphitofophifdien Stugbitbung beg Z u rifte n ift bie hoppelte Stufgabe geftetlt, ißn zunächft in bie phitofophifche ©ebanfenwett einzufüßren, um ißn bann m it ben eigentlich rechtgphilofophifcßen fßrobtemen befannt zu machen. Um faiefeS Z iet zu erreichen, empfiehlt fieß bor allem bie Leitung beg ©eminarg in eineg fü r Stnfänger unb ein

^auptfem inar. ® ie ¿Teilnahme am §auptfem inar feßt not*

wenbig eine gewiffe V ertrautheit m it ben Wicßtigften pßito*

fopßifchen Vegriffen unb V rD^ emöufammenhängert boraug, bie ber ©tubent aug ber Vortefung attein fich nicht erwerben fann. E in E inbringen in bag ©ßftem eineg S ant ober lieget etwa w irb bem ©tubenten n u r getingen, Wenn er feßon borßer gelernt ßat, einen pßitofophifchen ©ebanfen nießt n u r p ber*

fteßen, fonbern ißm auch fetbft Stugbrucf zu geben. ® ie ®ei*

tung beg ©eminarg in ein ifSrofeminar unb ein §auptfem inar entfprießt ber Übung ber pßitofophifchen gafuttäten unb auch ben SBüitfcßen ber ©tubenten fetbft.

® ie Stedjtgphilofophie fott, wenn aud) nießt fü r alte

©tubenten, fo bocß fü r biejenigen, bie nad) einer abgefeßtof*

fenen wiffettfd)aftticßen Stugbitbung ftreben, ben notwenbigen organifeßen Stbfcßtuß ißreS ©tubium g bilbert. ® a m it fie bag fein fann, muß fie im allgemeinen in ben jnriftifeßen g a fu i*

täten geiehrt Werben, benn n u r ber S u rift, ber fetbft eine juriftifeße Eirtgetbifgiplin teßrt, ßat in ber Sieget bie notwen*

bige güßtung m it ben fßrobtemen ber Stechtgwiffenfchaft unb m it ber Einftettung, ben Vebürfniffen unb fjäßigfeiten gerabe beg Stedjtgftubenten. ©o wenig bie juriftifeßen g o iu ttä te n auf bie SlecßtSgefdiiihte beSßatb berzidjten, weil fie eine ßiftorifeße SJtetßobe erforbert, fo wenig bürfen fie beSßatb auf bie Stecßtg*

pßitofopßie berzießten, weit biefe eine phitofophifche SJlethobe erforbert. Vielm ehr fönnen fie ißre eigentliche Vitbungg*

aufgabe, bie über bie V e rm ittlu ng beg bloßen Stecßtgftoffeg ßinauggeßt, n u r erfüllen, wenn fie alte SSSiffenfcßaften bom Slecßt in fieß bereinigen unb miteinanber in unm ittelbare Ve*

Ziehung feßen: alfo aueß bie Stechtgphitofophie neben ber Stetßtggefcßichte, ber Slechtgbergteicßung unb ber fpftematifeßen Veßanbtung beg pofitiben Stecßtg. Eg ift begßatb auch barauf Vebacßt zu nehmen, baß ber Stecßtgftubent in ber Sage ift, fieß eine grünbtieße redtjtSpßitofopfiifctfte Stugbitbung zu üer' feßaffen, baß ißm alfo nießt bureß bie Übertaftung m it fßfticßt»

bortefungen unb Ejam engftoff bie SDtögtidjfeit hierzu ge*

nommen wirb. Eg wäre zu wünfeßen, baß in ben ©tubien*

Cytaty

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gemeine Sljeorie ber ginanämirtfdjaft ber öffentlichen Berbänbe in ben fßafmen ber Botkämirtfct)aftS* unb ©taatStehre eiitjufügen. XrittenS muß fie nadjhoten, maS bie

fdjrift nidjt ¿ur 9lufßebung beâ angefodjtcnen SBefdjluffei füllten (Dgl. nidjt entließ ¿uftmibig ift, begrünbet. betreiben, fo ergibt fid) auä biefer Satfadje

®ie 5J3erfou beS QotlfchulbnerS oorpbeugen (ogl. n id jt etwa tebigtidj S5e[i|biener iß , Ija t bie SSoxinftang nicht auSreidjenb geprüft. S ie hat ¡War ber

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