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Styroem îlïfo^oltsmus als ©runh {»er lïnfrudît&armciiïfmta

%eMjn § 1 Sibf. 3 ErBtr9tacf)!o6ief.

I»eq.44- §1 Slbf. 3 Erbfr3tad)tB©ef. Unfruchtbarmachung 9cth n fdjtDeren SltEohotigmug auch nad) bauernbem Übet»

9 Sur 91B ft i n e n g.

fett ^ erh. ©en. hat ben Beteiligten im Setmin augfiihriich ge»

fteht banad) feft, baß bie fchtoere §aItIofigheit gegenüber bem

Sltfeotjoi, welche ber Beteiligte burd) Biele Sabre unb rückfällig ge»

geigt hat, Bei ihm ber Slugbruck einer erblichen Betanlagung jur Srunkfucht ift. Seine SOtutter ift fdjloere Srinkerin, eine ©chtoefter ber SOÎutter war ebenfattg Srinkertu unb foE am Delirium tremens Berftorbeit fein. Eg finben fidj alfo in ber engften Btutgnerwanbtfd)aft beg Beteiligten febtnere Berantagungen jum fudltmäßigen SKißbraud) Bon Sltkoi)oi.

®er erk. Sen. ift ber Slnfidjt, baß gerabe in folgert gäEen, in beneit ber fdjtnere Stlkohotigmug nicht etwa auf ©runb Bon Umwelt»

fchäbtgungen, fonbern im ©egenteil auf bem Boben einer fpe^ififdien Berantagung entftanben ift, bte Boraugfeßungen für bie Slnwenbung beg @ef. B. 14. Suit 1933 im befemberen ÜÄaße Borliegen. Ser fdiwere Sllkohotigmug hat eg baju Bewirkt, baß bet Beteiligte häufig ftraf faEig geworben ift. Sie Straftaten ftanben mehrfach nacbweigitcii in birektem Sufammenhang mit bem Stlkohotigmug.

Ser Beteiligte hat jwar glaubhaft machen können, baß et nadj ber Sîotentlaffung aug ben SB.er ^eüftätten, tn benen er wegen beg fd)Weten Sllkohotigmug bet)anbelt Worben war, bem ©nttempier»Drben beigetreten unb abftinent geblieben ift. Stber auch biefer Umftanb kann nicht gegen bag Borliegen eineg fdjmereit Sllkohotigmug im Sinne beg

©efeßeg fpredfen, ba angenommen werben muß, baß bie fwer nad)»

weislich erbliche Slnlage jur Srunkfudjt fich auch Bei ¡Jortfeßung ber Sl6ftinenÿ beg Beteiligten auf feine 9îad)kojnmenfdjaft übertragen würbe.

(ErbgefDb©er. Berlin, 2. Sen., Befehl. 0.12. Oft. 1935, Wge 826/35.)

Derfafyrett

3 cna

4 5 . § 9 Erb!r9iad)W@ef.; Slrt. 4 Slbf. 2 SlugfBÖ. Bom 5. ®eg. 1933; § 34 M©@. 9ied)t ber SiEteneinficfjt. 3u = lä f fig fe it Bon Befd)Werbett.

Sag ErbgefSer. hat angeorbnet, baß fia rt B. Wegen an»

geborenen Sd)Wad)fmng unfruchtbar gemacht Werbe. Ser Befdjluß führt unter anberem aug, ®art B. fei erblid) belüftet. Sein Bater, ber fReifenbe fRuboif B., fei hhfterifch unb ftreitfüd»tig, Wie aug ber Sippfdcaftgtafel herborgehe.

9tad) Stbfdiluß beg Berfat)reng hat Dtubolf B. Einfidlt in bie Sitten nehmen Wollen. Er macht geltenb, baß er erfahren habe, baß in ber Sippfdwfigiafci Bermerfe über il)n enthalten feien.

Sanad) werbe er atg hhfterifch, nerßög, ftrcitfüd)tig, gleichgültig, liebcrlid) itnb gefch!ed)tg!ranE beäeidjnet. Merner Werbe Behauptet, er leibe unter aftrologifdcem Srrfinn, habe 50 Sprojeffe geführt unb §ab unb ®ut berftritten. Er WoEe in Erfahrung bringen, Wer biefe Slngaben gemacht habe, um ihn gerid)tiid) äur BerantWor»

tung gu gieren.

Sag ErbgefSer. hat ihm bie Einficht in bte Sitten berWexgert.

Senn er habe lein bcred)tigtcg Qntereffe an ber 2lftencinfid;t (g 34 g©©.). Ser Befdduß führt baju aug: „Sem SlntragfteEer bie ge»

Wünfd)te StugEunft gu geben unb bie Einfic£)tnai)me ber Sitten gu bem 3We<fe gu geftatten, bantit er gegen ben SlngfteEer ber Sipp»

fdmftgtafet im SBege ber Sßribatttage boxgehen fann, Würbe gu einem untragbaren Ergehnig führen. Sie StugfteEer ber Stpp»

fchaftgtafeln arbeiten traft bei)örbltd)en Stuftrageg nach beftem SBif»

fen unb ©eWiffen. Sie madjett ihre Eintragungen nach eingehen»

ber Prüfung, grünblidien Ertunbigungen, Stnt)ören ber beteiligten SteEen ufw. Sag gntereffe beg StntragfteEerg an ber Einfidjt»

naljme ift alfo nicht burd) ein berftänbigeg, burd) bie Sadjlage bebingteg gntereffe gerechtfertigt. SBenn ex fid) burch bie Sintra»

gung in ber Sippfd)aftStgfei befd)Wert fühlt, ftanb unb fteht ihm ja ber Slntrag auf Berichtigung gu. Eg mag hierbei bahingefteilt Bletben, ob er bannt burdjbringt, Weit bie SluffteEung einer Stpp»

fdcaftgtafet nad) gewiffent)after $rüfung borgenommen Wirb. Sem SlntragfteEer feboeb burd) Einfic£)t ber ©eri^tgatten bie TOöglid)»

feit gu gehen, gegen Beamte borgugetjen, bie nur ihre »Pflicht tun, hält bag ©ericht nid)t für angängig. Eg Würbe and) gu einem unhaltbaren gaftanb führen, Weil bann fich niemanb mehr Bereit»

finben Würbe, eine Sippfchaftgtafel aufgufteEen, Wenn er fd)on bon bornherein bamit redmen müßte, baß er bann Wegen Beleibtgung bor bem ©ericht gur »Rechenfchaft gegogen Würbe."

©egen biefen Befd)Iuß hat »Rubolf B. Befchw. eingelegt. Sie BefdjW. ift gutäffig. Sag ErbgefOb©er. 9t. ift alterbingg anberer Slnfid)t. Eg führt in ben Sntfd). Wg 117/35 unb Wg 37/35 (3 ® . 1935, 1877 f.) aug, nad) §§ 8, 9 ErhErSRadjwSef. finbe bie BefchW.

nur ftatt gegen ben Befdlluß be§ Erbgeföer., burch ben bie Un=

frud)tbarmacbung angeorbnet ober abgelehnt Worben fei, alfo nur gegen bte Entfd)., burd» bie bag Berfat^en beg erften 9ted)t§gan»

geg abgefd)Ioffen Werbe. Sticht angängig fei, § 19 g@®. hinfiefit»

lieh >»er BuIäfftgEeit bon BefdlW. na^ Slrt. 4 Slbf. 2 SlugfBO. bom 5. Seg. 1933 entfpxechenb attguWenben. Bielmehr muffe angenom»

men Werben, baß bie Quläffigteit bon 9ted)tgmittcln burd) § 9 ErbMiad)W©ef. ahfchließenb geregelt worben fei.

3480 3ieci)ifi3reii)ttng

®aS @rbgef£>b®er. Qena ifi attberer Slnftcbt, § 9 beS ©cf.

regelt nur bie Sefd)to. gegen bie fachlichen ©ntfd). ber ©rbgef©er.

Slrt. 4 Slbf. 2 SluSfSD. b. 5. ®eg. 193S befüntmt auSbrücflid), baß auf baS Serfabren baS Q®©. entfpredjenbe Slntoenbiutg gu finbett ijat (bgl. bagu and; QSB. 1935, 2508). ®ie Sefd)to. SRitboIf S.S ift batjer nach §§ 34, 19, 20 g®@. guläfftg.

®ie Sefchto. ift aber fadflicfj unbegrünbet. ®er angefodjtene Sefdjlufg flirrt gutrcffenb auS, bafs SRubolf 35. £ein BeredjtigteS Sn*

tereffe an ber St£tenetnfic^t Ijat (bgl. bagu auch © d jle g e lb e r®

g e r , Q®®., 4. Stuft, p § 34).

Slber felbft toenn er ein beredjügteS Qntereffe bargetan hätte, batte er feinen unbebingten Shtfprudj auf ©irtfidjt ber Sitten. ®enn

$ 34 g©@. beftintmt, baff in biefem gaEe bie ©infidjt geftattet toerben (a u rt. ®aS ®erid)t müfjte alfo fafltdjtgerrto^ prüfen, ob SerfagmtgSgrünbe befteben.

(Er6gefDb©er. Qena, Sefd)I. b- 18. Sept. 1935, Wg 414/35.)

* SRnutnburg

4 6 . § 9 ©rBirSiacbtoßSe). Eine Sefdjioerbe beS Slmt§»

argteg ift n id jt g u lä ffig , toenn n ur bie © rbfra nfe ben Sin®

tra g auf Unfruchtbarmachung gefteltt, bann aber auf eine Sefdjtoerbe gegen ben abteljnenben Sefcblufj auSbrücftid) Dergidjtet gat.

®cr Slntrag auf Unfrudjtbarntadjung toar bon Qrau SB. felbft gefteHt toorben, toobei gu benterfen ift, baff bereits in bent bantals beigefügten ©utadjten beS Dr. med. @. auS bie /grage berneint tourbe, ob Qrau SB. an angeborenem ©djtoacbftnn leibe. Semgentäfj bat bann auch ber bantals pftänbige SlmtSargt ben Slntrag ebne einen Seitritt an baS ©rbgef®er. toeitergegeben. ©egen ben bie Unfrucgtbarntadjung ablebnenben Sefcblufj gat f?rait SB. feine Sefcgto. eingelegt; fie gat fogax, unb gtoat fdjon bor bem ©ingange ber Sefd)to. beS SlmtSargteS, auf ©inlegung einer Sefcgto. auSbrüd®

lieb bergtdjtet.

Sei biefer Sachlage tarnt fein Sefcgtoerberedjt beS SlmtSargteS anexfannt toerben. Qebe Sefdjto. fegt eine „Sefdjtoer" borauS. §ier batte ber SlmtSargt aber auSbrüdlid) babon abgefeben, einen Sin®

trag p (teilen. Qugugeben gjt aEerbtngS, baf; baS ©rforberniS einer Sefdjtoer in ber Raffung be§ § 9 beS ©efegeS nicht p m SluSbrucf gelangt. ®iefeS ©rforberniS beruht aber auf einem aEgemeinen

©runbfag, beffen Slntoenbbarfeit fiel? übrigens nötigenfalls and) aus Slrt. 4 Slbf. 2 SluSfSD. b. 5. ®eg. 1933 i. Serb. nt. § 20 S®@.

ergibt.

Slußerbem ift aueb nod) barattf gingittoeifen, baff ¡grau SB.

baburd), bafj fie felbft auf bie Sefdjtoerbeeiniegung bergidjtete, p m SiuSbrud gebratbt gat, baft fie igren früheren Slntrag itidjt mehr aufrecbterbalte. @S fehlte nunmehr alfo ber nach § 2 be§ ©efetjeS erforberlidje Slntrag, unb ba§ Serfabren fonnte mit bem Singen®

bficie beS SBegfaES biefeS SlntrageS ntdjt mehr fortgefegt toerben.

®er SlmtSargt fann anbererfeits burdj ©teEung eines eigenen Sin®

trageS nur ein n e u e s Serfabren toieber bor bem @rbgef@er.

in ©ang (eben.

(ErbgejDb@er. Staitmburg, Sefcbl. b. 16. Slug. 1935, Wg 449/35.)

* Savlsrufjc

47. § 13 ©rBfr5ftacbto@ei. b. 14. Q u« 1933; Slrt. 4 Slbf. 1 ber i. SluSfSD. b. 29. 5ffiai 1934. gm Serfabren auf lln®

frudjtbartnadjung fommt ein Slnfptud) gegen bie Staats®

ta ffe auf © rftattung bon Stnioaltsfoften nur in (frage, wenn baS Strmenretfjt B e w illig t unb ber Stnioaft beige®

orbnet n>ar.

®a3 @rbgef©er. gatte bie Unfrudjtbarntadjung beS X. toegen angeborenen ©cbtoadjfxnnS angeorbnet. -6. legte in einer auSfüfjr®

liehen Segr. Sefdjto. ein. OleicEigeitig erhob auth 5RSI. SOI. unter SoEntadjtSborlage Sefchto. unb legte fpäter auf Slttorbnung beS

©. 3 elt0nlfie Sefcheinigungen über Serbaiien unb 3nftanb beS £. »or. llnabbängig baöon reichte X. noch eine meitere um®

fangreidfe ©rflärung ein. Sie Sefd)to. batte ©rfolg: ©rbgefDbSer.

hob unter Selaftung ber ©tagtSfaffe mit ben Äoften bie erft*

inftartglidje ©ntfd;. auf unb lehnte bie llnfruchtbarmadpng ab.

®aS ©rbgefDbSer. ift p a r binfidfilicb ber Soften gern. § 13

©rB£r9lad)to©ei. 0. 14. Qfuli »erfahren. ®iefe ©ntfth- Besieht (ich feboch nur auf bie Äoften beS eigentlichen gerichtlichen SerfabrenS, b. b- ber ettoa ertoad^fenen baren SluSlageit (beugen® unb ©adper®

ftänbigengebübren uflo.), nicht aber auf bie ©rftattung Oon reinen

„Sßarteifoften". Sogar notmertbige Sieifefoften beS Unfrud)fbarp®

macbenben toerben ohne iRüdficbt auf ben SluSgang beS SerfabrenS nur unter Befonberen SorauSfehungen erfeht. (ärt. 1 Slbf. 4 ber 1. SluSfSD. o. 29. ffltai 1934). ©elbft toenn man aber bie bem UnfruchtBarpmadjenben ertoaihienen SluSlagen grunbfäbliih als

[fjuriftifche SBodjeitfch^.

erftattungSfähig anfeben tooEte, fo fäme bie ©rftattung Oon St#

to a lts fo fte n gtoeifelloS nur bann in (frage, toenn bent fruchtbarpmad)enben in bem Serfabren baS Slrmenredjt betoin,!^

unb ber bie Sofien begehrenbe Slittoalt Beigeorbnet toorben t»0 (§ 14 g©@.). § ie rp ift nad; Slbfdjlug beS SerfabrenS fclbft£,c

ftänblich fein Staunt mehr. .

(ErbgefDB©er. Karlsruhe, Scfcbl. 0. 26. 3uni 1935, Wg 114!&'

* Stiffelborf

4 8 . § 56 ©S®. — DrbnungSftrafe gegen ©djöffeO x ift auf bie S e ifig e r beS ®rbgef®er. nicht antoenbbar.

Utrofeffor X. war als Seifiger ¿u ber Stgung be§ (gxr&gef®^

in 591. o. 27. Simti einbentfen, aber nidjt erfebienett. Stuf münbltdjen Stnruf teilte er mit, er habe geglaubt, bie ©iguttg Pfu erft ant 28. Suni ftatt, gxt ber ©igimg (o. 27. Qunt) Bonne er n'•

ntegr erfd/einen, ba er in ®. eine Sorlefung angefegt gäbe. ®er *. ‘ figenbe be§ ©rbgeföer. in 50t. hat biefe ©ntfdjutbigung nitgt als 111 reichenb angefefjen tntb ben Seifiger in bie Soften oerurteilt. m

®ie Sefchto. ift gern. Slrt. 4 Slbf. 2 SD. o. 5. Sej. l ' 1’

t. Serb. m. § 19 g@®. ättlaffig, fadjtid; auch begrünbet. ^ 5Btit 5Red)t wirb in ber Sefdjro. barauf hingeroiefen, baß ‘ angefodjtene SefdjIttB ber red/tltd/en ©runblage entbehre, ©ine - ftimmuug, toeldje bie Serurtedung beS SetfigcrS red)tferttgen isön:^

ift überhaupt nidjt namhaft gemadjt. ©ine berartige SeftimmungJ ,, e§ and) nidjt. SBeber baS ®ef. o. 14. 3ttit 1933 felbft nod) bie ^ führungSOerotbnungett nod) auch baS (f®©. geben bem ©rbgef® t ober beffen Sorfigenben eine ^anbljabe, ben auSgebliebetten SeÜ?«

p Beftrafen ober tgm bie SerminSkoften aufsuertegen. ®aS entfP*'j audj nidjt ber Stellung beS SeifigerS, ber gleich bem Sorfigf,t° It OoEberedjtigteS 50titglieb be§ ©eridjteS ift. ©benforoenig, toie bet ^ orbcntlichen ®eridjten bie SDiitglieber ber Santmer ober beS @cn?: ' (ich gegenfeitig in ©träfe nehmen Bonnen, ift baS Bet ben 6rb g Ä ei möglidj. (Sitte SluSnaljme ift afier&ingS im § 56 @S®. für bie @cij?,j,|t oorgefehen. ©ine finngemäbe Slntoenbung biefer Seftimmung ffW ((

aber fchon beSijalb nidjt plaffig, toeit bie ©chöffen eine etwas aü»

Stettung einnehmett als bie eigentlichen SRidjter unb auch {^t glieber beS ©rbgeföer.; fie üben iljr SRidjteraint n u r toährenb %o Ija u p tttc r b a n b titn g im ooEen Umfange wie ber Sl9t. auS ( |tii a. a. £>.). 5ltäher würbe fdjott ber Sergleidj mit bem §anbelSrtWjg liegen (§ 116 a. a. O.), Bjgl. bereu aber baS ®efeg eine bem § entfpredjenbe Sorfdjrift nidjt enthält. Sei ihnen toie Bei ben j, liehen Sichtern Bonnen Serfehtungen nur im SBege beS Sienftr^j OerfahrettS geafjnbet toerben. (jntoieweit bieS bei ben Seifiger» ^

©rbgef©er. möglich ift, bebarf hier nicht ber Erörterung, ¡j Sorgehen, toie eS ben ©egenftartb biefer Sefcgtoerbe Bilbet, fd)lt jebenfaüS an ber gefegltdjen ®runblage.

(ErbgefDb©er. Süffclborf, Sefcgl. 0. 9. ©cpt. 1935, 12 Wg Ge 6 Gen X 4.)

HusfDÖ). o. 5. Deä. t9öo

3

. €r&Iirltß^H)

6

cf.

®re§bcn ,

49. Slrt. 1 Slbf. 1 ber SluSfSD. 0. 5. ®eg. 1933 ift ^ bie S e rijä littifj'e beS angeborenen ©djtoadjfiitnS nidjt

toettbbar. ,

®aS ©rbgef©er. bat für feftgefteEt angefeben, bag ber ®j, 7. ®eg. 1902 geborene 3- an angeborenem ©djtoa<bfinnc_ .

®aS Sefdjto®. bat auf ©ruttb einer ttodjmaligett Unterfudp , burdj Db5Reg50ieb5R. Dr. Ä. ben Slntrag auf llnfrudjtbarntat™

beS Q:- mit folgenber Segr. abgeleljnt: _ <j.e<

Sn bett ©nttoicfluitgSjabren Ijat bei S- offenfidjtlidj ein feft ober p m minbeften eine Bcrgögerte ©nttoicflung in bei ®¡¡t fügen unb ntoralifdjen iReifung ftattgebabt. ®iefer ®cfeft aber ungtoeifelbaft burdj bie toeitere ©nttoicflung in einem StuSntafi ^„i>

geglichen toorben, baj) man fegt bott einem Sorltegen paP?-5,cJ'' feger äRinberbegabtbcit unb SOtinberleiftung i. ©. ber pfhthtatripi,,

®iagnofe „angeborener ©djtoadjfinn" m. ©. nidjt fpredjeti: 1(1 ¡.j Sielmefjr ift fegt toobl als toenig Begabt, aber nta)t eigentli^ fdjtoadjfinnig gu begeidjnen. '

Qm Sufammcnljattg aber mit ben anamneftifeben jjü bungen bmftdliüd) beS SaterS, ber als Srinfer begeübnet ,6 (toaS frcilidj bon Q. bgto. feiner 5Diutter beftritten toirb)»

fjinfidjtlidj ber 5Dtntter als moralifcb minbertoertiger iPerfot' 1 ¡,|

ber auffällig geringen SebenStücbügfett ber Äinber Q.S

feinem Scrfagett toabrenb ber ©nttoicflungSjabre eine naeit ult‘ tp burdjfdjnittlidje, auf erblicher SafiS entftanbene intellcftueile ^ djarafterlidjc 5£RinberIeiftung gefeljen toerben, bie bemnad) SluSbrucf einer bebilen Seranlagung, alfo eines leidjteit ©l beS angeborenen ©djtoacbfinnS angefeljen toerben fonnte. ctii

5Run Ijeißt eS gtoar in Slrt. 1 Slbf. 1 ber 1. SlusfSC- 1

Sied^tfarecfjung 3481 64- ^yafjrg. 1935 §eft 49]

^ ®eg. 1933, bie tlnfrud)tbarmachung fegt borauS, bag bie

«ton!l)ett etnroaubfrei feftgefteüt ift, mag fie and) nur borüber»

8el)enb aus einer berborgenen SInlage fidjlbax geiuorben fein. Siefe Vorfdjr. ift aber auf bie Verhältniffe beS angeborenen ©dpad)»

lbtn§ nicht anmenbbar.

(®rbgefDB©er. ®reSbeit, SSefcf)!. b. 6. Suiii 1935, ©rbgef. 0 587/34.)

*

^üffctborf

, 5 0 . SIrt. 7 ber 3. SluSfVD. b. 25. gebt. 1935. Sie SluS»

lüh m n g beg 33efdt)InffeS auf Unfrudjtbarmachung fantt

|tt>ar auSgefegt leer beit; bagegen ift fü r baS ©ericht bie 4u§fe|ung beS SSerfaijxeuS int ©efeg n id jt borgefeben.

®a§ ©rbgef@er. bat bie Entfa;. über ben Slntrag, bie Um Uudjtbarntatbung beS 2. luegen ©cEupphrenie anporbnen, auf bie

¡Sauer bon p e i fahren auSgefegt, lueil eS fid) p r 3eit nicht

“abon habe übex-gengen iönnen, bag 2. an gailjucht leibe. SBenn autb einige Erfcheinungett barauf hinbeuten möchten, bag bei 2.

©tülepfie borliege, fo fei eS angefichtS feines jegigen ,3uitan© §

©W ätoedmägig, abäutoarten, ob fiel) bei ihm bie frantpfartigen

®rfdieinungen in beutlidjercr gorm geigen ober neue Vcrtoir»

^angsjuftänbe auftreten mürben.

®a§ rechtfertigt aber n i d; t ben Erlag eines SluSjegungS»

befc£)Iuffe§. ® a S © e r i d) t b a t ü b e r ben ge ft e i l t e n Sin»

t i a g f o f o r t j u e n tfd ; e ib e n . SBirb glweifelgfrei eine Erb»

©anfl)eit natb § 1 ®ef. b. 14. 3 u li feftgefteEt, fo muff bent Sin»

©ag auf ltnfruchtbarmadpng ftattgegeben toerben, im anberen iiaile ift er prüdptoeifen. gür baS © e r i d; t ift bie iKöglicbfeit

«ner StuSfegung be§ Verfahrens im ®efeg nicht borgefeben (bgl.

dagegen öggl. ber SC u S f ü b r u n g beS VefdfCuffeS SIrt. 7 VO.

© 25. gebr. 1935); eS befiehlt bafür auch lein SebürfniS, ba baS

^erfahren gegebenenfalls mieber aufgenommen toerben Iann (§ 12

®6f. 2 ©ab 2 ®cf. b. 14. Q'uii 1933).

, ®a auch nach ber Überjeugung beS ErbgefDb@er. p r 3 eit bas Vorliegen erblicher gaHfudit bei 2. nicht feftpfteüen ift, toar

?er SSefchlug aufpbeben unb ber Stntrag auf Unfruchtbarmachung Won jebt prüdptoeifen.

(ErbgefDBEer. Süffelborf, Vefdjl. ü. 12. ©ept. 1935, 12 Wg 454/35.)

* Statt! furt a. SR.

^ 5 1 . SIrt. 7 SlugfVD. B. 25. gebt. 1935 g. ©rbir9iachlB®ef.

bent gerid)tlid)en Verfahren ift b ie g ra g e , ob ber ©in»

S tiff m it einer SebenSgefaijr nerbunben fein w irb , nicht 5« prüfen.

Über Erblichkeit ift bekannt, bag ber Vater ipomattifch ge»

toefen ift.

§. feibft batte pnädjft eine normale geiftige ©ntmicklung, aud) fmtmale ©drotleiftungen. 3m Sabre 1918 erkrankte er an ©onorrhoe.

fstn Sal)re 1920 mürbe bei i|m ein bepreffineS ©tabiutn beobadjtet,

’a toeldjent er einen ©elbftmorbBerfud) unternabm. Vet feiner erften ttufnabme in bie Vfbcbiatr. Üliinik am 14. gebt. 1930 bot er ein

©pifcf)»maniid)e§ S3ilb mit ©Pftüberfjeblid)keit, gbeenfludjt unb idjtneren ©rregungSpftänben; bei ber brüten bortigen Slufnabme mar er bepreffio unb trauriger Verftimmung, batte Hemmungen unb ©elbft»

I^orbgebanfeeit. Vei ber Dierten Slufnabme mar baS Suftanbsbilb mieber

©toer utanifd), ba§ noch längere ¿eit nach feiner Überführung in bie p fta lt §• anbielt. Vei feiner fünften Slufnabme am 25. San. 1935 äeigte er baS gleiche manifd)e Verhalten bis p feiner Überführung bie SInftalt 23., mo er fidj g. 3- nodj befinbet unb ein i)i)pomanifcI)eS

^Üb geigt. SluS ben öorliegeitben Shranüengefchichten gefjt einmanb»

get hertior, baj) S- an manifdi»bcpreffiBem Sttsf6© auf erbiidjer -Anlage leibet. ®ie ®befrau hat als Pflegerin Vefdim. eingelegt mit

“ er Vegrunbung, ihr iöiann leibe äuget an ®eifte§ftörung an Stieren»

|tob Vlafentuberlmlofe. @ie befürchtet burcf) ben ©ingriff ba§ ®nt»

©ben Bon Sompiitsationen. ®ie§ braucl)t jeboch Bon bem ®ald)t in

©m nur bie S tno rb nu n g ber Unfruchtbarmachung betreffenben

^erfahren nidjt geprüft p merben. ®enn nach SIrt. 6 Slbf. 3 SluSfVD.

” • 5. ®es. 1933 i. b. gaff. be§ SIrt. 7 ber 3. SluSfVD. B. 25. gebt.

1935 bann ber pftänbige 2tmtSarp_ memt ber ©ingriff megen be»

lonberer Umftänbe mit SebenSgefabt für ben Erbkranken Berbunben

®ber aus einem anberen roichtigen gefunbbeitlichen Ontnbe nicht als»

halb bnrdffübrbar ift, auf Slntrag beS SträteS, ber ben ©ingriff aus»

©bren folt, anorbnen, bag bie Vornahme beS Eingriffs einftmeilen

©terbleibt. ®ie g-rage, ob SluSfegung be§ Eingriffs megen SebenS»

9^fabr ober aus einem fonftigen midjtigen gefunbbeitlichen ©runbe

^folgen fall, ift alfo nicht Bon bem ©rbgefDböer., fonbern roeil Voll»

lUeckunggjttagnabme, Bon bem juftanbigen SlmtSarät 51t entfeheiben.

(®tbgefDb©er. g-ranifurt a. SÄ., Vefd)l. b. 21.D£t. 1935, Wg 208/35.)

(Dbedondcsgecidjic:

Vfrlitt

* * 5 2 . § 1666 Slbf. 1 V©V. S« ben g ä lte n , in beiten bie enbgültige Bormnnbfchaft§gerichtliche ©ittfcheibung beS Sl@. fo fo rtig e S8ir ! fa m !e it I)at, m ir it eine einftroeilige Slnorbnung biefeS ©erichts nur bis gut Velanntgabe ber eitbgültigen ©ntfdjeibung. § a t baS Sl@. bie einftroeilige Slnorbnung über biefen S e itp u n lt hinaus erftredt, fo ift fie §roar m irifa m ; jebod) mug fie auf Vefchmerbe aufge»

hoben merben.

®ie unbereheliihte Strbeiterin Stnna ®. in V. Befigt einen minberfähiigen ©ohn §. ®as VesSugSl. §orft»aBeffeI ift SlmtS»

Borntunb beS ÄinbeS. ®aS 31®. hat e in f t t o e ile n augeorbnet, bag baS SlufenthaltSBeftimmungSredU über baS ®iub auf baS oben genannte Sugenbamt übertragen unb biefeS infotoeit als ipflegex über ba§ .ffinb Beftctlt toerbe. ®ie Vcfd/to. ber ÜRuttcr ift Born S®.

prüdgetoiefeit toorbeu. ®ie toeitere Vefdjto. ber 9Jlutter ionute feinen Erfolg haben.

®et S3efd)Iug beS Sl®., burch ben ber SSRutter baS SlufenthaltS»

beftimmungSrecht über ihr. uneheliches Stnb Herbert ®. einfttoeilen eitipgen toorbeu ift, ftellt eine borläufige Slnorbnung aus § 1666 Slbf. 1 V®V. bar. ®aS Vorm®er. barf eine foidje 3Jta|regel treffen, toenu baS bisher Beigebrad)te VetoeiSmaterial ju einer enbgültigen Entfch- nid)t auSreicht, jeboch ein fofortigeS Eingreifen beS ©erichts im ^yrttereffe be§ ÄinbeS brtngenb geboten ift. ®ie borläuftge Sin»

orbnung beS Sl®. berliert in ben gälten, tu benen toie hier bie enbgültige Entfch- biefeS ©erichts fofort toirffam toirb, ihre Vcbeu»

tung, fobalb bie enbgültige Entfcg. befanntgegeben ift. ®enn eine foldje einftto eilige ÜÄagregel ift begrifflich nur folange toirffam, als bie enbgültige Entfch- nod) nid)t in Äraft getreten ift. ®aS Sl®. barf mithin in ben gälten, in benen feine enbgültige Entfch- fofort toirf»

fam toirb, nicht beftimmen, bag bie einfttoeilige Slnorbnung nod) nach ber Vefanntgabe biefer Entfd;., alfo über bie erfte Snftanä hinaus, gelten folle. galls baS Sl®. eine folche Veft. trifft, ift fie p a r toirf»

fam; jeboch ntug fie auf Vefctito. aufgehoben toerben.

Qm borl. gälte hat baS Sl®. "burd) einen fpäteren Vefihlug ber SÄutter baS Veifonenforgerecht, alfo auch baS SlufenthaltS»

beftimmungSrecht über ben ©ohn gern. § 1666 Slbf. 1 33@V. enb»

gültig entpgen. ®iefer Vefdjlug ift ber SÄntter befanntgegeben toorbeu. ®ie einfttoeilige Slnorbnung beS Sl®. hat bamit ihre Ve=

beutung berloren.

hiernach toar bie toeitere 33efd)to., ohne bag e§ einer toeiteren

©achprüfung Beburfte, als gegenftanbSIoS prüdptoeifen.

(S©., 3io©en. la , Vefdjl. o. 13. ©ept. 1935, la Wx 1100/35.) [§.]

*

* * 5 3 . SIrt. 22 ®©V@V.; § 1754 V©V. i. b. g aff. beS ©ef.

gegen SRigbräuche Bei ber ©befdjtiegung unb berSlnnabme an SHnbeS S ta tt o. 23. SKbb. 1933 (8t© V I. I , 980); §§ 65, 66 9ig@®. V e u rte ilt fid; bie Veftätigung eines SlinbeSan»

nahmeoertrageS nach auStänbifdiem Stedjt, fo fann fie auch nad) bem S iifra fttre te n beS @ef. B. 23. SSoB. 1933 Bon einem beutfdjen ©eriept nicht e rte ilt merben, loenn baS StuSlanbSrecht babei eine V^üfung oerlangt, bie über ben Vahmen ber @ rforberniffe beS § 1754 Slbf. 2 V© V. n. g.

hinanSgept (ugl. 3g@. 1, 96).

SlrtS ber i. 1918 gefd^ebenen ÜÄifchehe beS ©chanfpielerS Dtto SB., jübifcher Slbftammung, mit grau SieSbeth, geb. ©., art»

fcher Slbftammung, ift ber am 21. gebr. 1912 geborene unb eban»

gelifd) getaufte SReinjiarb SB. herborgegangen. Rach ber ©d)eibung hat bie ÄinbeSmutter am 19. Oft. 1918 ben gilmregiffenr Ebmunb

geheiratet, ©eit feinem fedjfiett SebenSjahr lebt S53. im §au§»

halt feines ©tiefBaterS unb ift bort erpgen toorben. ®ie ©chul»

halt feines ©tiefBaterS unb ift bort erpgen toorben. ®ie ©chul»

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