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9uc (5ßfd)td)tß 6ßr üolMunöß in Pokn

Die polnifdie ö o lfs fu n b e ift a u s ber ©ejd)id)teld)reibung berpotgegangen. Den erften gelegenttidien Stufgeictinungcn ber a lte n d r o m f te n ^ ifto rife r, roie © a i l u s unb tt a b 1 u b e f, bie oon ber toirtfcf)aftltdj=politifd)en S te llu n g ber B a u ern , non iliren

© ebräudien unb £ebensperljältni)fen e r g ä b ta / folgen im £ a u fe bes 14., 15. unb 16. 3aljr=

lju n b erts fd)on genauere STlitteilungen über bas roittfdjaftlicbe £eben berfelben. D er ©e=

fcbiditsfdireiber D l u g o f ^ f p r a ^ fdjon oon ben £leb ern unb S a g e n bes D o lfes^ u n b im

£ a u fe bes 16. fa b rlju n b e rts um rben Ijaufig bie bäuerlichen ©eroobnbeiten, D ergnügungen 15) Dgl. &arafef=£ü<f, ^eim atbud) ber Dcutfdien in QM byien. Sattoroiß 1951, S . 70.

le) 21ebnlid)e tltifdifDrmen fom m en fonft n u r an ber beutf<b=polmfd)en Sprad)=

grenge in ©berfcblefien (H ad)t)dger unb tD afferm ann) ober in p o fen ufro. oor. Dgl. S ü b n au ,

<Dberfd)Iefifd)e S a g e n ty p e n . On: ©berfdjlefien, ein £ a n b b e u tf^ er K ultu r, Q cim atoerlag

©leiroih 1?21; Scbroeba, Die S a g e n uon ber icilben 3agb unb oom fdjlafenben ^ e e r in ber P ro o in g fpofen. ©nefen 1915. ©benfo finben m ir in einzelnen beutfdien Spracbinfeln Songreßpotens ein Derm engen ber S a g e n oon ber roilben f a g b m it © laubensoorftellungen oon toieberfeljrenben © oten, Orrlicbtern uff. Dgl. K arafef, ©efcbid)ten oon ber toilben f a g b a u s ben beutfdjen S ie b lu n g e n in Songreßpolen. On: Dol! unb tjeim at, B eilage ber Kattoroiijer 9 ritu n g oom 28. V. 1930. £ücf, Die beutfdjen S ieb lu n g en im ©Ijolmer unb £ u b lin e r £ a n b e, © ü n tfe r tDolff, B la u e n i. D. 1933/ ©• 1S1 .

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« n 6 Scftt 2Iud) in ta n S abeln, © a ty re n 1), P o ftillen toutóe b n S a u e r targ eftcllt.

J lla rtin S r o m e r berichtete über öie S a u e r n p t t e n unb ta re n (Einrichtungen. 2Iud) bie

© d jriftftetter bes 17. 3 ab rh u n b ert0, tnie © 3 y m o n o tu i c unb 3 i m o r o to i c 3, fd)il=

berten bie A rbeit unb bie ^erftreu u n g en ber S ä u e rn ; S r e b r o u. a. b e rü h rten b e reits hie Do[fspfyd)Dlogie ber © p ri^ to ö rte r unb L eb e n sa rte n . J ttit ben © itten unb © ebrauchen, i ie h e r n unb © agcn bes ö o lfe s befdjäftigten fi<h eingehenb bie ©eiftlichen C 3 a c ! i unb

© t u m b c r g = S 0 11 ą t a ü n einem ©chreiben an © eßner bcbanfte [ich ber l e ^ te r e fü r bie ©cfmfetibylle, bie bas £eben ber Wirten unb bes einfachen D olfes barftellen unb regte bie polnifdjen D ie te r an , bem ©reiben ber la n b b e u ö lfe tu n g , nam entlid) hem R itten»

leben ber © u rale n grogere 2(ufm erffam feif 3U fchenfen unb biefes £ eben in b i^ terifd )er S orm 3U f^ ilb e rn . 2lud) in einem B riefe Dem 3at)re 1S02 (a u s bem © efüngnts in © Im ütj) a n ben S r a f a u e r B udjhänbler 3. B l a i fprad) K ołłątaj ben Eüunfd) a u s , bie polnifdjen

© efd ji^ tsfo rfd jer möchten igrę Ślufm erffam feit nid)t n u r bem 2löel, fonbetn unbebingt aud) ben © itte n unb ©ebrüuchcn bes gemeinen ö o lfe s 3Ut»cnben unb biefes befdjreiben.

3 u Slnfang bes 19. 3 sh rh u n b e rts machte bie O lilnaer H m o e rfM t bereits ben Öerfuch, bie

© ag en , H eberlieferungen unb abergläubifdjen ©ebräuche 3U fam m eln, unb bie EDarfdjauer

„ffiefellfdjaft ber Srcunbe ber Üliffenfchaftcn'' befchäftigte fi^i m it ber länblich=bauerlid)en S au to eife. Dm 3 a h te 1808 hielt über biefe Srage einen ausführlichen D ortrag ber perbienft=

Bolle EDarfchauer S aum eiffer ipeter 21 i g n e r.

U n te r ben polnifdjen © efdji^tsfdjrcibern ber neueren Seit tn at es cor allem 3 oachim

£ e 1 e u) e l, ber ©nfel bes a u s ptaeugen in P o le n cingcroanberten 2l r 3tes Ejetntidj io elh o e ffe l non £öm enfprung=D nfterburg, ber neben ber ©rforfdjung her SrühfIa ®Gn3ett u n b ber eigentlidjen ©efchidjte piolens ber © tljnographie feines D olfes größere 21uf=

m crffam feit g e f^ e n ft hat. © djon a ls IS jäh rig er S n ab e fuchte er fid) bem Dolfe 3U n ä h e rn , roobei et alle Plärchen unb D olfslicber, bie er erm itteln fo n n te, in ein befonberes f je ft eintrug unb eifrig famm eite2).

U n te r bem (Einfluß ber beutfdjcn L o m a n tif, oor allem ber tücrarifd)=toifTenfd)aft=

lidjen © ätig feit B e r b e r s , bes großen 21poftels bes Ö o lfstu m s, 3um © eit aud)

£ e f f i n g s unb © o e t fj £ », begann m an fid) aud) in P o le n im m er eingeljenber m it bem D olfe, feiner m ateriellen K u ltu r unb feinem Unnenleben 311 befdjaftigen. JTtan fam m eite fomot)! D olfslieber unb anbere ©rseugniffe ber D o lfslite ra tu r, a ls auch Eftotioc unb ©egcn=

ftänbe ber D olfsfunft, bie m an in ber tJid jtfu n ft unb in ben K unftfdjopfungen 311 oer=

roerten fudjte. ©in großer 21nhänger ber genannten beutfdjen Dichter m ar S afim ir S r o b g i n f f i , ber bebeutenbffe D orfäm pfer ber polnifdjen L o m a n tif (1791— 1853). Don her D erehrung, bie B robsinffi bicfen B lä n n e tn sollte, 3eugen feine 2lusfprüdje: „S ü r m i^

ift n u r fjerb er ein mirflicher © djriftfteller, ben idj roie einen Seeunb liebe unb 3U bem ich m i^ in bie fü n ftig e IDelt hinüberfehne”. (Dber: „Dch fö n n tc roetten, baß ©octlje, g e rb e r, £effing flaroifdjen © cb lü ts finb3)."

Durch ije rb e r lernte B ro b 3tnffi ben EDert ber Dolfspoefie fchäßen. Dem Beifpiele feines B leifters folgenb, fam m eite aud) er alte polntfcije D olfslieber, baneben £ ieb er a n b ere r flatoifdjer D ölfer, bie er a ls eine © am m lung non „© tim m en ber O ö lfe t” ljeraus=

3ugeben beabfidjtigte. „(Es fteht feft — fagt B ro b sin ffi in feiner © d jrift „O k k s y c z n o śc i i r o m a n ty c z n o ś c i” (Eieber Slaffi3ism u s unb 23om antif) — , baß bie D olfslieber ber Elrquell

1) Die michtigften © a ty re n finb: a) D as £ eb en bes tphlUflc ts ^ f° P (Z y w o t E zo p a F ry g a ), eine ftropfjifdje uon B ern ljarb a u s £ u b lin beforgte Elebcrfei3ung, bie im 3af)££ 1522 crfchienen ift; in D eutfdjlanb gab fie in lateinifdjer unb beutfdjer © prache © teinljocgel h e ra u s (gebrucft bei S einer in 21ugsbutg 14 7 7 /7 8 ); b) ©efprädje bes tueifen © alom o m it bem groben unb un flätig en Elfarchołt (R o z m o w y k tó r e m ia ł k ró l S o lo m o n m ą d ry z M a r­

c h o łte m g ru b y m a sp ro śn y m ), erftm alig gebrucft in K rafau bei EDietor 1521; es ift eine a u s B y 30n 3 nad) bem 2lbenblanbe gebrachte © age, bie auf beutfdjem © ebiet a ls „© alm an un b iTtoroIf” fdjon im 12. 3Qheh- b cfan n t ift, unb c) ©ill ©ulenfpiegcl (Sow izrzał), ber in D eutfdjlanb um 1500 entftanben ift, in allen £ ä n b e rn gern gelefen tourbe unb bie euro=

päifchen £ ite ra tu re n befruchtet hat.

2) A. Śliw iński, Jo a c h im Lelew el, IDar. 1918, © . 29; St. L am , O s k a r K o lb erg ,

£ e m b . 1914, © . 11.

3) Pism a K. B rodzińskiego, p)of. 1872— 1874 — M yśli o d erw an e, V III, © . 366 u. 377.

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6er D i^ tfu n ft finó.” 5(n einer anderen © tefle Ijeißt es ÓDtt: „Die Dolfspoefic ift fü r 6en Dichter 6er © egenroart 6a a, tnas 6ie alten <Et)rDni!en für 6en ©e|ci)id)t8for|d)er.'' tDie

^ e rü e r, 6em S ro ü jin ffi in allen feinen fdjriftftellerifdjen U nternehm ungen folgte, empfanó a u ^ öer polnifcfie D idjter 6en yteig u n 6 öie D nnigfeit öer D oifsiyrif unó ^elóenóichtung in ifjret gangen ©iefe unö JiTtannigfaltigfeit. £öie jener, fo erblitfte and) Mefet in 6er Dolfspoefie un£> D oifsfu n ft 6en reinften, am fiarften unó fdjarfften gutage tretenóen ttHóerfdjein 6er Dolfsfeele. Die urfprünglid)e, ab et bod) nid)t minóer toafire unó lau tere D oifsóidjtfunft roar fü r óen poInifcf)en Ä o m a n titer ein offenes S u d ), óas iijn über óie m annigfaltigften £cbcnscrfcf)einuugen ócs ö o ite s , fein Fam ilienleben, feinen © lauben, feine bef)crrfchenóen tteig u n g en unó © efinnungen, © em üts= unó © in n e s a rt belefjrte. 3 n óer foeben genannten P ro g ram m fd jrift S ro ó g in ffis fpiegelt fid) óie gange 3óeenroelt óes babnbredjenóen óeutfdjen £Dortfül)rets au f óem b is óa£)in btadjliegenóen ©cbiete óer D olfsfunóe roióer4).

€ in 'Seitgenoffe S ro ó g in ffis ift óer groeite oeróienftoolle polnifd)e Scrfd)er K óam

© g a r n o e f i (1784— 1825), óer u n te r óem Decfnamen ^ o ry an Dołęga Cljoóaforoffi be=

f a n n t ift. Ö)ie óie meiften feiner "^eitgenoffen, fo rouróe aud) et in feiner Fcrfd)ung8tätig=

feit non óem erroafjnten fDcgebabner óer óeutfd)en D olfsfunóe beftimmt. D er £ iterar=

biftorifer ©bmieloroffi5) Jagt ó aru b er: ,,©s u n terlieg t heutgutage feinem ^rocifel m ei)t, óafj a u f óie ©ntffci)ung óer iDiffenfdjaft über óie © iaroen u n ter óen ©iarocn feibft, auf óie 5 'óróerung óer S e n n tn is óer ©laroenroeit unó ih rer © igenart, roie and) auf óen © eóanfen, óa)3 óie ©Iaroen einer großen J u f u n f t entgegengei)en, óer óeutfd)e © eiehrte 3ohann ©ott=

frieó Q eröer óurd) feine glangenóen „3óeen gur P hilofophie óer ©efd)id)te óer 5Tfenfd)h?U"

einen entfdjeióenóen ©infiuß au sg eü b t h a t.” ©broohl óie genannte © th rift in s p o inifthe beóeutenó fp ater überfeßt rooróen ift, roat fic gu B eginn óes 19. 3 ah rh . in óenjenigen fłreifen, óie fid) m it ©efd)id)te unó D olfsfunóe befd)äftigten, ohne 5 ® r'frl b e fan n t unó to n n te aud) óer Slufm erffam feit ©hoóaforoffis nidjt entgangen fein6).

51uf óem ©ebietc óer D olfsfunóe ift ©froüaforoffi beóeutenóer a ls feine ü o rg än g er.

Q lähtenö m an im rom antifthen Z eitalter über öie poIfstüm Iid)e ffunft unö iprefie theore=

tifche B efrachtungen anffelltc, fü r óas flaroifdjc Slltertum fid) begeifterte, oon einer nationalen

©rroetfung unó © rneuetung óer flaroifdjen Ö ölfer fthroarmte, roar ©hoóaforoffi u n te r óen grübelnöen unó © heorien entroerfcnóen Sorfdjern feiner üer cingige, óer in óie 21td)ioe unö B ibiiothcfen roanóerte, nicht n u r óer Doifspoefie unö óen Btotioen öer D oifsfunft feine Slufm erffam feit fd^enffc unó öiefe p erarb eitete, fonóern fid) petfönlich u n ter öas ö o lf begab, um in feiner ÖTOtte gu leben, pon ihm gu lernen, óie noch oot'hanöenen Beffe fachlicher unö geiftiger S u lfu r gu famm eln unó gu retten . Die furge 21bhanólung ©hoóaforoffis „üleber óas porchriftliche © laroentum " (O S łow iańszczyżnie p rz e d ch rześcijaństw em , 1818), in roelcher óer Derfaffer fein P ro g ra m m entroicfelte, gehört gu óen roertoollftcn üeröffent=

lidjungen óer polnifd;en B o m an tif. D er frem óen, roefteuropäifdien, latein=d)riftlichen tDclt ftellt er óas heiónifche © laroentum gegenüber, óas feiner 21nficht nach öie Cfjriftenboten unö óer alles bebetrfchenöe © hriftenglaube gum großen ©eil gerftört h atten , óeren fpärliche B efte fid) aber in óer © pradje, óen Perfonen», F lu r- unö © rtsn a m e n , óen © agen unó Störchen,

£ ieó ern unó ifelöengefängen, Fabeln unó © prichroortern, © itfen unó fficbröuchen erh alten haben. £lnó in óer flcuerroecfung óes ßeiönifchen S lltertu m s erblicfte er óie ÜMeöergeburt öer flaroifchen D ölfer, ö a ru n te r auch t a r P o le n . 211s ein ü lallfah re r, in © tiefein unó im B a u c rn fitte l, m it einem © to d in óer fjan ó , óurchftreifte er, begleitet pon feiner treuen © at=

tm Sonftanga geb. F l e m i n g , unperöroffen gange ©ebiete feiner polnifchen ^ e im a t, i ita u e n s , ©üö= unó iB effrußlanös, überall nach óen Sieberreffen a lte r Ś u ltu re n fahnóenó, in alten © rabhügcln unó B urgtoällen grabenö, archöologifche Funóc famm elnö, ü o lfslie ö e r,

£egenóen unó © agen aufgeichnenó. Den reichen oolfsfunóiidjcn © toff, óen er müheooll im

£ a u fe nieler 3 ah te gufam m engetragen h a tte , fo n n te er leióer infolge 6er großen ©nt=

4) Dergl. P ęcherski, B ro d z iń sk i a H e rd e r, Straf. 1916, 21bfchnitt „L udow ość“ ,

<5. 53 ff.

J) H is to rja lite r a tu r y polskiej, S ó . I, £em b. u. Olar. 1914, © , 5Ó3-6) ©benóa © . 5Ó4.

35

fe ljtu n g e n u n 6 öes ftuf)etfolgten iToóes in 3 e n tc a ttu ß la n 6 nidjt in gebüfjcenicr iDeife a u sn ü t3cn7).

CtjobafotDffis B e g e ife ru n g fü r bas aite feibnifc^e © iaroentum ging m'djt fpurlos oerloren. © eine 2Irb eit festen a n b ete JTTanner fort, oor allem S afim ir iü ó ; c i c f i, ein

© (flüler B robginffis unb ie le tc e ls , IDarotgyniec © u r o r o i e e f i unb tDingeng B o l . D er erfte begann feine Sorfd ju n g sarb eit bam it, baß er au f EOanberungen ü o lfslie b e r, 5Tiätd;en,

© ag en , © pridjroörter unb bergl. famm ette. On fpateren 3 a b re n ging er gur BibIiotbef= unb

© (fireib fif^ arb eit über. £ t gab gange B änbe fulturgefcßicßtiicfiet D en ftn äier unb ootfsfu n b » .fidler © figgen ß e ra u s, bie gum iTeii noeß ßeute tr)iffenf<^aftli<ien fD ert befißen. £ e ib e r feßlt feinen D eröffentlidjungen, roie bem 2 =banbigen „tT feater im a lte n B o le n ”, bem ,,^ a u s=

g t ij i o ” m it iOeiträgen g u t S u ttu r= unb © ittengefü)id)te P o le n s , ber „Bolnifü)en lite r a tu r = gefü)i<l)te” m it Dielen £ebensbefü)reibungen unb ^ e ^ tp ro b e n , b as tiefere Ö erftänbnis unb b e r ID eitblitf eines felbftänbigen, b ritif^ e n Jo rfü ie rs8).

© urom ieefi, 1769 bei ©nefen geboren, ftubierte in D resben. ^ i e r e r m a tte fein Ontcreffc fü r ©efü)id>te. 311s er ein „roabrbeitsgetreues B ilb P o le n s " entm erfen toollte, fa m er gu ber f<l)mergliü)en Slebergeugung, baß ber ö e tfa ll bes polnifdjen © ta a te s eine JelbftDcrfdjuIbete Sotge ber überßanbnebm enben ^ e rren = unb ©efctjtofigfeit roar. On foldjer

©efcßicßtsbarftellung lag aber roenig 3\eig. D aßer toanbte er fi^ einer anberen $ rage unb groar ber €rforf<ßung bes oorcßriftlidjen © lam en tu m s gu. © ein langfäßrtges © tu b iu m a u f b e r b eu tf^ en §o(ßfd)ule, fein Cifer unb bie Slufm erffam feit ber P rofefforen, bie ißn in feiner 31rbeit DerftanbnisDolI u n terftü ß ten , ermöglidfte ißm bie ttie b e r f ^ r if t feines ijau p t=

to erfes „Slnterfudiungen über bie Slnfange ber flaroifdjen Ö o lfer” (1820). Diefe toertoolle 31rbeit biente bem tfdjecßifdjen © eleßrten © cßafarif, oon bem f e aud) in s D e u t l e über=

trag en rourbe, a ls © runblage gu feinem lö e rfe „ ü e b e r bie Slbfunft ber © lato en "9).

■ - ©inen gang anberen SDeg fdüug ber in ber polm'fdjen £ ite r a tu r b efan n te Dibßter töingeng P o l ein (1807— 1872). € r entflam m t einer beutfeßen fa m ilie a u s © rm lanb. D er

© roßD oter 3 afo b P o ß l toar m it einer Deutfd»en — 2 lnna © d)legenin — oerm äßlt. D er P a te r , ^ ra n g p aro er, J isfa lb e a m te r in £ u b lin , b as b am als gu © efterreid) geßörte — m it ein er fcangöfm , ©feonore B ondjam ps, bie er im Qaufe iß res © cßroagets 31nbreas B leißner fen n en lern te. $ ü t befonbere ö erbienfte a ls B ea m ter rourbe er nom öfterreidiifdicn S a ifer i n :.ben 3lbelsftanb erßoben. © eitßer fdirieb er fid) P o E oon PoU enburg, bann p o l. Die

£ ieb e gur polnifißen ffeim at, bie bleifen im 3luslanbe, o ot aEem in ben S e sfib e n , in

©dflefien, © roßpolen unb ben öftlicßen © ebieten bes £ a n b e s , fü ß rten ben jungen D idjter gum © tu b iu m ber © tbfrmbe im aEgemeinen unb insbefonbete ber fjeim affunbe. On ber

^ a u p tfa d je len fte er feine Slufm erffam feit a u f bie eingelnen © täm m e feiner ffeim at, iß re

£ebensroeife, iß r B ra u d jtu m , iß t tir(ßli<ß=reiigiofe8 £eben, a u f bie D o lfstra d jt, P lu n b a r t unb afles, roas m it ben fttenfeßen in ßeimat= unb oolfsfunbliißem © in n e in näßerem 3 u=

fäm m enßange fteßt. 311s einer ber erften 3[ntßropogeograpßen unb 3lntßropologen P o le n s trieb er oöI?er= unb ftam m esfunbliiße © tu b ien u n te r Berücfficßtigung ber ©inftüffe bes tö o ß n o rts unb bes ffim m elsftriißes, ber Bobenbefißaffenßeit unb b e s S Iim a s . 311s©rgebnis feiner © tu b ien unb Seobad)tungen finb in h trg en Z eiträum en etfeßienen: „31bßanblung über polnifd)C © itte n unb © ebräroße" (R o z p raw a o zw y cz a ja ch i o b y czajach polsk ich ), bie ,;£ebens= unb B eifebilber" (O b ra zy z życia i p o d ró ż y ), bie bie © inbrüde a u s bem Berg=

lahbe unb bem P o lfsleb en in funftlofer ijorm , boiß tiefftem H atu rg efü ß l unb aufrießtiger P o lfslieb e entfproffen, e n tß alten , unb oor aEem b as „£ieb oon unferem £ a n b e '' (Pieśń

• o ziem i naszej), in bem er in einer B eiße oon lebensroaßren £ a n b f^ a fts = unb D olfsbilbern bes 1 a lten p o le n entroE t, bie einanber rafcß unb ungegroungen ablöfen, aEes roas er bei feinen i j6 7) ©inen a u s fü ß rliß e n £ e b en sla u f ©ßobaforoffis en tß ä lt „ W ie k XIX, S to k t m yśli p o lsk ie j", tü a r . 1907, B b. I I unb „ P rz e w o d n ik N a u k o w o -L ite ra c k i“ 1897; bie 31bßanbl.

. ü b e r ©ßobaforoffi im „ P rz e w . N a u k .-L it.“ oon J . B . © arorońffi ift aud) 1898 in £cm berg a ls © onbetbruef e rfß ien en . 3Ingaben finbet m an in aEen um fangreiißeren £ ite ra tu r=

gefdjicßten, b a ru n te r in: 31. B rücfner, ffiefeßießte b. poln. £ ite r a tu r , £eipgig 1909, © . 290 ff;

.auiß bei Lam , O sk ar K olberg, ż y w o t i praca, £em berg. 1914. © . 14— 17.

8) W ie k XIX, S b . V II, © . 448 ff.; 31. B rü d n e r, © efeßißte b. poln. £ ite r a tu r ,

•©. 478,

8) W iek XIX, B b. II, © . 329 ff-; M . D u b ieck i, H is to rja lite r a tu r y polskiej, tO ar.

1888, B b. II, © . 411; G. K o rb u t, L ite ra tu ra polska, 1918, Bb. II, © . 278 — m it 31n=

gabe bet £ ite ra tu r.

36

tD anóerungen oon £ ita u e n b is an Me S arpatfjen un6 Sufaroiens © ren jen gefefjen I)at. 5 d s

© rgangung j u Mejem, m it B egeiftetung aufgencm m enen S u d je entftanö jp ätcr fein tief em pfunóenes „£iei> non unfetem ^ a u f e ” (Pieśń o d o m u naszym ), in 6em er Me ©e^eimniffe ńes t)äusli(^en £ e b en s m it feinen £ in ie n geidjnet10). On beutfdjer © pradje gab P M in

£ e ip 3ig 1833 einen B an b „Ü olfstieber ber P o le n " tjeraus. Bad) ber ö o tre b e : „ € ttp a s ü b er polnifdje Ö o lfslieber", in ber au f 14 © eiten Me oerfdjiebenen © a ttu n g en bet point?

fd)en D olfslieber, B lelobien, ©e^te unb bam it oerbunbenen ITänje m eifter^aft gefdjilbert roerben, gibt ber ü erfaffer 30 metrifd) aber reim los ü b ertragene DoWslieber in }o fdtonpr 2lusroal)l; rote fie n u r bas feine aftljetiJdje ©efül)l eines £)id)ters treffen to n n te 11).

JBeniger b e fan n t a ls bie b ish e r g enannten ^eim atforfdjer finb B id ja tb B e t 4 ro i n f f i, £ u f a s © o ł ę b i o r o f t i , Ż egota P a u l i unb £ubroig M e i ß n e r , ein $rcunb P o ls , geb. 1807 in £Darfd)au unb geft. 1871 in S r a f a u . Meißner ftubierte in tD a rf^ ä u , B e rlin unb © ottingen, roar feit 1829 p ro feffo r ber ©eotogie unb M n e ra lo g ie an bet 3agettonifd)en Slnioerfität, bann an ber Olfabemie j u tt)arjd)au, ju le ^ t B ergbaubeam tet.

2lls norgüglidjer S e n n e r bes Sarpatf)cn= unb P a tra g e b irg e s trieb er m it P o l etßnograpljii Jd)e © tu b ien , beren Js u d jt in £öarfd)au 1845 ßerausgegebcne tD erf über bie „£ieber ber Berooßner oon p o b ß a le ober ber polnifdien © atra= © u ralen ” (Pieśni lu d u P o d h ala czyli gó rali T a tro w y c h p o lk ic h ) ift12).

Heben Meißner oerbient noĄ ber © tßnograpß © ottlieb ^ o f f (1829— 1894) ; er?

roäfmt 3U roetben. ©r roat ber B eiße nad) £ an b ro irt, P ß o to g rap ß , S aßn= unb Bergbau=

beam ter. ü n ber P r o o in 3 P o fen begann er o olfsfunblidje © tubien 3U treiben, routbe m tt Solberg b e fan n t, m it bem er längere źJeit 3ufam m en arbeitete, unb fdjrieb einige B üdier, b a ru n te r eine au sfüßrlidje D arftellung bes a ls ©igentum erroorbenen D orfes tKifla unb feiner Berooßner im ö u ellen g eb iet ber £öet$fel. J ü r bie iB erfe S olbergs lieferte er ?eid)?

nungen unb B ilb er13).

©inige fü r bie ö o lfs fu n b e roertoolle B eiträg e o erfaßte ber beutf^nam ige polntfd)e

© Ą riftfteller unb P itß te r 3efef f f i r a i n e r t (geb. 1831) in Soroale, S te ts ÜMelun).

3 u biefen geßören: D rz ew a p o d a n io w e (B äu m e in ber © age) in „ T y d o d n ik Illu s tro w a n y “ 1863 unb 1864); S o b ó tk a, u ro c zy sto ść słow iańska (© o b ó tfa — eine flaroifĄe Je te r in

„ K ale n d arz Ja w o rsk ie g o “ , &)ar. 1SÓ5); K ilk a pieśni w o ja ck ich z e b ra n y c h w o k o licy W ielu n ia (© olbaten= unb Sam pflieber a u s ber ©egenb oon D ie lu ń in „K aliszan in “ 1882);

Z apiski e n tn o g ra fic z n e z o k o lic W ie lu n ia i R a d o m ia (©tßnograpßifcße Jlu f3ei(ßnungen a u s ber ©egenb oon D ie lu ń unb B abom tn „ Z b ió r w iadom ości do a n tro p . k ra jo w ej“ , w y d aw n . A k a d . U m ieję tn . w K rak o w ie, B b. IV ), N o ta tk i do w si T o p o li (H ott3en Über

©opola, einem D orfe unroeit £ en c3yc in „ W isla“ B b. X V II) u. a. P iel Jlufm erffam fett 10) W ie k XIX, B b. V I, © . 92; M. M an n , W in c e n ty Pol, 3toei B änbe, S ra f. 1904;

K . E stre ic h e r, W . P ol, jego m łodość i o to czen ie, £em b. 1882; J. St. B y stro ń — D aw n i lu d o zn a w c y p o lscy — in „Z iem ia”, 1927, H r. 11; berfelbe •— W stęp d o lu d o zn aw stw a p olskiego, £em b. 1926, © . 82 ff.

1:L) © eß r 3eittg erroaeßte in Deutfcßlanb bas üntereffe fü r bie polntßße öolfs=

poefie. Sieber bie Mer © attu n g en ber poln. ö o lfslie b e r — S rafo ro iaf, H lasu r, D um fa unb S o 3a f ■— gibt J lu s fu n ft D ü ß e lm HI ü n n t d) in feiner B esenfion oon Boguflaroffis

„ S ta f a u e r unb © e b irg sleu te” in ben © öttg. gel. 2ln 3. f. 1823, © . 819— 826; Hlünnid) ß a t fp äter basfelbe m it einem 3 u Ia f3 S a n t y c 3 f i roieberßolt in © (ß o ttfy 's P o fe n e r 3eitf(ßrift © . 230— 234. ©s oerbtenen no<ß folgenbe öeroffentlicßungen in beut=

feßer © praeße gen an n t 3U roerben: „P olniftße £ ieb er um ©>ßlau in ©eßlefien”, m itgeteilt non P ro f. S a n b t f e in S ta f a u , überfeßt non B 3epfa — in fjoffm anns H Ionatsfd)tift non unb fü r ©eßleften, 2lprtl 1829; „D afferpolafiftße ö o lfs lte b e r” non H tay D a l b a u in P r ü ß ’s „Deutfcßem H lufeum ”, £ e ip 3- 1851, ^ e f t 7; B u b a : „Polnifdje Ö olfslieber ber

©berfcßlefier”, ü b e rtr. n. ^ o f f m a n n n o n J a l l e r s l e b c n , ©affel 1865 (25 Öolfs=

lieber); „Tllbtim poln. ÖDlfsIieber”, m etriftß üb ertrag en n. D r. 211bert D e t ß , £ eip 3. 1867 (50 id eb er).

12) M an n , W in c e n ty P ol, B b. II, © . 128; O rg e lb ra n d a E n cy k lo p . Pow sz.

1898, 21rt. Z eissn er; D u b ieck i, H o s t, lite r, połsk., B b. II, © . 412 ff.; B y stro ń , W stęp do lu d o zn aw stw a, © . 83.

13) O rg e lb ra n d a E n cy k lo p . Pow sz., 51rt. Ijoff; B y stro ń , W stęp do lu d o zn ., © . 86.

E r. G aw ełek, B ibljografja lu d o zn a w stw a polskiego, S ra f. 1914, 21bfaß 5828 ff.

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m ibm ete 6er polrrifcfjen ö o lf s f u n ic 6er 5Tf)eater6i'd)ter it)}a6yfłaro lu b w ig n c g y c.

SIncgyc, óefycn Itrg ro ß o a te r 3fI)onn Don 5lntd)üt5 fädjfifdicr ^ e e re s b a n n e rträ g e r roar, ift a ls

© ptjn 6cs b cfan n ten S ra fa u e r @ d)aufptelcrs © tegm unó 21ncgyc 1823 tn iD ilna geboren un ö 18S5 in ä v a fa u geftorben14). © eine colfsfu n b lid jen 21uffä^e finb in »erfduebenen 3eitf(^riften unó S alen ó ern gerftreut. Om „ T y g o d n ik Illu s tro w a n y “ Deroffentlidjte er:

© ptjn 6cs b cfan n ten S ra fa u e r @ d)aufptelcrs © tegm unó 21ncgyc 1823 tn iD ilna geboren un ö 18S5 in ä v a fa u geftorben14). © eine colfsfu n b lid jen 21uffä^e finb in »erfduebenen 3eitf(^riften unó S alen ó ern gerftreut. Om „ T y g o d n ik Illu s tro w a n y “ Deroffentlidjte er:

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