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187 unb in © übbeutftlanb; er burtbrang aud) ba§ ^riöatlebeu Diel grünb*

W dokumencie Die Zeit Constantins des Grossen (Stron 197-200)

Das fjeibetttljmn unb feine (ßötteomfdjung

187 unb in © übbeutftlanb; er burtbrang aud) ba§ ^riöatlebeu Diel grünb*

lieber unb aud) früher, als ber ©uttuS ber groffen fem itiften ©öttin.

® aiferlite ©unft genoß er erft feit Vefpafian, ber |d)on in Stlejan*

brien bem ©erapiS auSbriicflite Ülnbatt ertoieS; fein ©oljn Somitian baute bann in fRom ein Sfium unb ©erapiutn, nadjbem bie beiben

©ottljeiten fid) bisher menigftenS innerhalb ber ©tabtmauern mit SSinfettempeln begnügt Ratten, ©pater gab eS in fRom fogar mehrere nic^t unbebeutenbe H eiligtüm er ber ©öttin. 5 n bem äu Pompeji aufgefunbenen, ied}S3ef)n Safjre üor ber V e rhü ttu ng bereits reftau*

rirten ^fiStempel giebt eine geheime Sreppe unb eine teere Vertiefung hinter bem fßicbeftal, meines bie Silber trug, fomie ein fleineS Gebern gebäube mit ©outerrain einigen M a ß ju Verm utungen; allein ju großen unb btenbenben «ßfjontaSmagorien finbet man Weber ben fRautn n o t bie Slnftatten genügenb, waS inbeff bie fßtjantafie ber Ülrtäo*

logen unb S it t e r n i t t geljinbert fyat, über biefeS jie m iit geringe

©ebäube bunte ©ebanfen ju Sage ju förbern. Sie ¡yfiSpriefter, in ben gröffern ©täbten ju ja ljlre ite n Kollegien Dereinigt (als fßafto*

plforen u. f. m.), genoffen n o t im erften Salfrfjunbert burtgängig einen ftle t t e n «Ruf. u. a. als ©elegenljeitSmater bei Siebftaften, ju beren © tu ß f i t 3fi§ unb it)re Sempel, wie oben bemertt, eben*

falls ßatten ^ergeben müffen. SKit ber tiefften Verödung bebanbett iyubenat1 ben geftorenen © tm a rm im Sinnentteib, w e ite r f i t mit prieftertitem Slaggefjeut in baS ©em at ber oornefjmen röm ifteu Same brängt, baS bie Gunudjcrt ber grofjen fprifdjen ©öttin foeben öertaffen tjaben. S ie leßtern bettelten biofs, ber im SlnubiScoftüm auf*

tretenbe Slnfüljrer ber SfiSpriefter bagegen barf obenbrein brofjen unb Vu&en auftegen für geroiffe angenehme ©ünben; unb gälte eS a u t ein Sab in ber Siber mitten im SBinter — er Wirb ©eljorfant finben, benn bie Same tjat einen feften ©lauben unb meint fetber im ©d)laf ber 3fiä ©timme ju l)ören. — Vom jroeiten ^aljrljunbert an erhält bann ber ¡yfiSbienft m it berjenige ber iüiagna mater einen l)öl)ent Son unb m a lfrfte in lit aut größere Söiirbe b u r t bie Sfjeilnaffme ber

3jt«. — Sie Äatfer als SfiSbiener.

1 Juvenal., Sat. V I , 522.

Saifer unb ber jjöljern Stänbc.1 35er Unterfcpieb im SSergteicfj mit ber frühem Hebung mar jo grofj, baff bie Slnficfjt entfielen tonnte, erft ©ommobu§ ober ©aracatta Ratten biejen ©ultug nad) fftom ge=

bradjt. Sei ben großen fßroceffionen giebt e§ fortan fßaufae, b. Jj-

£)aitepiäge, öieHeicEjt mit bejonberer baulicher 2lu§fd)müdung. ©om=

mobu§ liefj einen folgen geftgug in einer ¿patte feiner ©arten in 3J?o=

faif barftetten. @r fetber, al§ fßriefter gefdjoren, pflegte bei folgen Stnläffen ba§ S ilb be§ SlnubiS gu tragen unb mit beffen (Sdjnauge bie nebenan getjenben Sft§priefter arg auf ben ftopf gu treffen. Sei weitem bie umftänblidjfie Sdjilberung einer Sf^proceffion jebocf), meldje für bie Dpfergüge biefer 3 eit überhaupt gum Stafjftab bienen fann, giebt 21puleju§ im lebten Sud} feiner ttJietamorpfjofen. ®ie Scene ift in ba§ auSgelaffene ©orintl) »erlegt. 35er 8 U8 beginnt im Ijeiterften

©arneöalsftpl, mit ben bunten fOtasten öon Solbaten, Sägern, ©la=

biatoren, prächtig frifirten grauengimmern, fÜfagiftratgperfonen, fpljtt lojopfjen (m it SDcantet, Stab, ißantoffeln unb Soclsbart), Sogetftettern unb gifcgern; bann folgt ein gafjnter Seit al§ alte 3)ame Oerlleibct auf einem £ragftuf)i, ein 2tffe al§ ©anpmeb m it einer SDiüjge unb orangefarbenem Sleibdjen, in ber ¿panb einen golbenen Sec^er, fogar ein ©fei, mit angefegten glügeln gum fßegafu§ traöeftirt, unb neben*

[jerlaufettb ein gebredjlid)e§ SttJänndjen als Seßcropljort. tttun erft eröffnet ficE) bie eigentliche ffSompa; meifjgefleibete, befrängte grauen, bie Soilettebienerinnen ber Stt§. ftreuen Slumen unb Sßoljigerüdje unb gefticutiren mit Spiegeln unb Kämmen; eine gange Scljaar bei*

berlei ®ejdjled)te§ folgt mit Sampen, gacteln unb Sergen, wie gur

^utbigung an bie ©eftirngottljeiten; barauf Saitenfpieler, Pfeifer unb ein meifsgeileibeter Sängercfjor; bann bie glötenfpieter be§ SerapiS, eine rituelle Srmpelmelobie blafenb, nebenein ¿perolbe, um fßlag gu fcf>affen. Sobann iommen bie ©ingeraeigten jcbe§ StanbeS unb 2llter§, in meinem Sinnenfleib, bie grauen mit gefalbtem ^a a r unb burdj*

fidjtigem Schleier, bie ttRänner glatt gefdjoren; Die Siftren, bie fie raufdjenb fdpoingen, ftnb je nad) bemSermögen Oon Silber unb felbft 188 fünfter 3l6f$nitt. Sa« £eibentbura unb feine (Söttenrnfdjung.

1 Hist. Aug. Commodus 9. Pescennius 6. Carac. 9.

Sftöproceffiott. 189 bon ©otb. Segt erft e rlern en bie fßriefter felbjt mit ben geheim»

nißbotlen (Symbolen ber © ö ttin : Santpe, Uitärdien, ^aünjtueig, Sdjtangenftab, offner §anb unb mef)rern ©efäßen Pon befonberer g orm ; anbere trogen bie eigentlichen ©ötter, ba§ S tlb be? %tubt®

mit halb fchwarjem, t)atb golbenem £unb?fopf, eine aufrecht ftehenbe Sinh, mpftifche fiifte ; enblicf) folgt ber Oberpriefter, bie golbene Urne mit Schtangenhenfctn, welche bie Göttin felber barftellte, an bte S tu ft briccfenb. Sn biefer Drbnung bewegt fich ber 8 ug au? ber ©labt

©orinth, wohin ber fRomanfchreiber feine ©eene Pertegt, an’? 9Reer hinab § ie r wirb ba? bunt m it ©ieroglpphen bemalte „ SfiSfchxff "

unter Pielen ©eremonien m it Sßohlgerüchen unb »eihjjefchenfen gefüllt unb angefidjt? ber am Stranb aufgeftellten §eitigthümer ben SBellen übergeben; bie Snfchrift feine? Segel? „fü r glücfti^e Schifffahrt int neuen Sabre" unb ba? anberweitig bclannte Saturn be§ überall bon ben Römern gefeierten „navigium Isid is“ , ber fünfte 3Rürj, geben bie ©rflürung be§ ganzen Sefte», welche? bie Eröffnung be? währenb be? SSint er? gefchtoffenen 3Reere? oerherrlichen follte.1 Senn gerabe in biefer ihrer fpäteften, ni<htägt)ptifd)en ©igenfchaft al? ©errfd)ertn ber See geniest 3 fi? am SRittelmeer auSbrüttliclje Serehrung, unb bte Eorinther an ihren beiben ^ iffr e i^ e n ©olfen mußten ihr befonber?

ergeben fein. Sie ißroceffion lehrt in ben Sempel suruct, üor beffen Pforte ein Sßriefier bon einer hohen ^anjet herab etnen © uc wunfcl}

ober Segen fpricht über ben Steifer, ben ® m a t'

römifche S o ll, bie Schifffahrt unb ba§ 3anse 3ietC^ ’ er ^ te^

mit ber Sonnet £ ? « * , roetc^ e m it bem ite- missa est! be§

ihrifttichen ©otte?bienfte? gleichbebeutenb ift. Sei biefer ganjen Seier unterfdjeiben fich bie fröi)li<^e unb anbäc^tige KRenge unb bie

©ingeweihten ber äRßfterien, bon welchen im fotgenben Sibfchnitt bte Rebe fein wirb.

i gflan fuhr auch toofct ba? Schiff auf einem Sagen burcß bte; ©tabt.

®er geftsug biefeS carrus navalis (Sdjtffwagen) tft lebt i0<f 'r' * ” n_l bie (Srunbform beS neuern CSantebal«, welcher aflerbing« er Saßen wegen nicht auf bem 5. 3Rär? bleiben tonnte, fonbern etn bewegte«

geft mürbe.

SBa§ bei biefem unb anbern Slnläffert toon peiligen Scpriftjeicpen, t^eitS pieroglpppifcper, tpeilS fonftiger geheimer A rt ergatjlt wirb, fann in ber Spatfacpe richtig fein; aber ber römifepe, griedjifcpe, gal»

üfepe SfiSpriefter, ber biefe (Schriften berwaprte unb biedeidjt nach*

malen unb ablefen fonnte, berfianb boep ficperlid) nichts babon. Sa,

¡seit entfernt, irgenb eine tieffinnige Sßiffenfcpaft au§ bem priefterlidjen Aegppten jn entlegnen, beffen ftarfe Seite opnebiefj nicEjt mepr bie Sepre mar, napnt 9iom felbft bie bielgenannten ©ötter opne alle tpeo*

iogifcfje 3"reue in widiürlicp beränbertem Sinne auf. Sn betreff ber SftS würbe bieß bereits bemerft; ein anbereS fprecpenbeS 33eifpiel ift bie ©eftalt be§ §arpocrate§, beffen ©eberbe (m it bem ginger nach bem äftunbe) ben bon Sfi§ gefängten anbeuten fo d ; in ber trefflichen capitolinifc£)en Statue au§ EjabrianifcEjer Seit finbet man nun ftatt beS ägt)ptifci)en ©öpen einen jungen Amorin, ber m it bem ginger auf ben Sippen Stüde gebietet, als Deus silentii. dagegen mufjte AnubiS, obwohl man ihn für ibentifch mit fpermeg hielt, feinen $unb§iopf bei»

behalten, ber fich bann über einem menfcplicpen Sörper m it römifcher

©raperie fonberbar wiberlicp auSnimmt.

©inen gnbegriff ber Stjmbole biefeS ganjen Greifes gewähren bie hie unb ba borfommenben bronzenen ßanbe, weldje als ©j=boto’§ bon Sßöcpnerinnen an bie geburtSpelfenbe SfiS eriannt worben ftnb.1 ®ie ginger in fcpmörenber Haltung, bie innere wie bie äufjere gläche ber

§anb finb bödig bebeeft mit Attributen, äRpfteriengerätpen unb S3ruft»

bilbdhen ber ©ottheiten SfiS, SerapiS, DfiriS unb Anubis, nur bafj ledere als SionpfoS unb .fpermeS bargeftedt finb. ®ie Aufjäpiung jener Spmbole gehört nicht hierher; biedeiept entfpraepen fie ebenfo*

bielen Anrufungen in ber 9iotp.

2» it ben biSljer genannten grembgottpeiten ift bie SRifcpung ber

©ulte noep Ian9e niept erfepöpft; dßancpeS, wa§ bapin gepört, wirb paffenber erft im folgenben Abfcpnitt beiläufig bepanbelt werben. SiS*

per war nur bon ben officied anerfannten unb adgemein berbreiteten 190 günfter Abfdimitt. ®aS §eibentpum unfc feine (Söttermifipung.

1 U. bei ibiontfaitcon, Ant. exp!. II, p. 330, «eine Ausgabe p. 78.

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