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Sie SGieberbelebung ber Sßeberei ergab fid) oon felbft. Sie für bie Stiderei nötigen Seinen, halbleinen, 9teffel unb Sßarpftoffe liefen mir auf ben einfachen hausmebftühlen meben. Sas 2Iufäug= unb

©infd)lag=91taterial muffte allerbings gelauft merben, ba hier lein glad)5 angebant mirb, unb hanbgefponnene ©arne bie Stoffe auch j>u feijr oerteuern mürben.

2ß ir gaben ben giauen bas Sßebmaterial unb entlohnten fie für bie ütrbeit. Srofibem ich 30 Sf- pro laufenbes ÜJieter iBeblohn 3af)le, alfo gut 100 bis 200 S iojent mehr, als bie fonft übliche ©ntlohnung in ber fd)lefifchen fieineninbuftrie beträgt, fo fyabt ich bie Stoffe hoch noch erheblich billiger, als meun id) fie aus einem.Serfanbgefdjäft für hunbmeberei nehme. 3Iufjerbem finb bie SBebftoffe, bie roh nom 2Beb=

ftuhl lommen, für Stidereien gan^ befonbers geeignet. Sobalb fie

22 5. Eie SBebetei.

fd)on appretiert, gepreßt, gemailt merben, ¡inh fie nicht mehr fo jmedentfpredjenb.

Dedjnilen, bie fid) bis auf bie ©egenroart erhalten haben, ift es außerordentlich einfach, ju beleben. 9Jtan Ijat nur für einen ent=

fpred)enben Stbfaß ber (grseugniffe ju Jörgen. —

hierbei modjie id) barauf Ijimoetfen, baß bie gebilbete gm u audj 3ur SBieberbelebung ber £ausmeberei außerorbenttid) oiel beitragen fönnte, toenn fie erft für ihren e i g e n e n S e b a r f arbeiten ließe.

3166. 14. Eie ©tünbertn ber §ausinbuftrie.

3 ebe 2 chrer=, ^3aftor= ober ©utsfrau benötigt im 3 at)ie für ben $aus*

halt eine gange iOtengc Ceinenftoffe ufro. Slnftatt fie nun oon aus=

roärts, aus einem 93erfanbgefd)äft, gu begietjen, Xäfet man fie oon ben Stauen bes eigenen Dorfes rochen — oorausgefeßt natürlich, baß bie üßebcrei bort befteht —. Daburd) märe aud) bie befte Ülnregung ben

^Bauernfrauen gegeben, für ben eigenen 23ebarf gu meben. Die hanb=

gemebten Äleiberftoffe müffen mieber „9Jiobe“ merben, atsbann roirb bie SBeberei im SBauernhaufe aufleben.

SBenn bei uns bei ber SBieberbelebung ber SBeberei in erfter ßinie bie 33erbienftmöglid)feit in ^Betracht fommt, fo bringt es bie Slrmut ber ßeute m it fid). 2Iber es ift auch unfet 33eftreben, bie

^Bauernfrauen gum Sßeben für ben eigenen ijausbebarf angutegen.

Sfeutgutage freffen bie Äleiber bie Ceute auf. Da bie Dörfler erfahrungsgemäß bie alterbiltigfte Sßare laufen, fo bejahten fie fie m it tHüdficht auf bie £>altbarleit am teuerften. ©ine oiellöpfige, töchterreiche SBauernfamitie fann faum fo oiel ermirtfdfaften, um bie

5. Die Sßeberei. 23 Äinber „seiigemäjf“ 3U fleiben. lln b bei ben Xanbroirtfcfjaftlidjen Slrbeiterinnen ift es noch fd)limmer. ißie id) ©elegenbeit habe, es oft 3U beobachten, oerbienen bie {Dtäbd)en tatfäc^Ixd) itt ber Sommerjett nut gerabe fooiel, um es in Kleibern ansulegen. Sen Sßintcr i)in- burd) müffen fie non bem Serbienft bes Saters ober Stübers m it ernährt xoerben. ©s märe non größter oolfsmirtfcbaftlicber Sebeutung, menn man ben äBebftubl bem Sauernbaufe erbalten ober, too er bereits fort ift, tniebet einfiibren fönnte. 9ln 3 eit mangelt es in ben SOßintermonaten burdjaus nid)t. S^nn bie 9Raf<bine ba* otel Slrbeit bem Säuern abgenommen.

Sie billige SJiarftmare nerbrängt mobt bie alten Einrichtungen.

Heute glaubt ber Sauer, alles tooblfeilet beim Kaufmann, beim

2tbb. 15. Steuer aBebftul)!.

Äräm-’r su erbalten, ©s ift nid)t ju leugnen, baff bie gabrifmare fiefj im allgemeinen billiger {teilt als bie Hausarbeit. Slber nicht für ben ßanbmann. Senn es tonnte 3. S. bei einem Äleiberftoff nur bas {Rohmaterial in Slnfab fommen, nicht bie SIrbeit, ba es in ben deinen bäuerlichen Haushaltungen, befonbers im SBinter, nicht beifit: „ 3 eii ift ©elb“ . 3In 3 eit ift tein SJiangel, bafür ift aber bas ©elb um fo fnapper. 9Jiag bie gabritroare noch fo b illig fein — mas fie in SBirf*

lid jte it roegen ber geringen Sauerbaftigfeit nicht ift —, fo muff bei ßanbmann bod) immer neben bem {Rohmaterial auch bie ßtrbeitsgeit besohlen. Sllfo er gibt bas ©elb aus für eine Sache, bie er in feinem Haus in Heberfluft bat. Sas ift miberfinnig. So gut ber ßanbmann fonft m it jebem Sfeanig rechnen tann, b ^ r »erläßt ihn feine 3Beis=

beit, meil eben bie alten SBebftoffe aus ber „SRobe“ getommen finb.

gm Sommer 1911 batte ich in Sanbborf einen bteiroöcbigen SBebeturfus auf ben Hamfenfd)en SSebftüblen oeranftaltet. ©inen 2Beb=

24 6. Die aßur^etfledjteret.

jtu ljl batte ber D e u tle £t)ceum=.8:lub, SBerlirt, geftiftet, einen batte idj aus meinen A iitte ln befcbafft unb einen batte bie äßeberin leibroeife ju r SSerfügung geftellt. Die neuen Spfteme finb fleiner, ^ierlicfier, leidster.

Sie finb bis auf adft Schäfte eingerichtet unb ermöglichen bas ffieben uerfdfiebenartiger Aiufter. Der $ochroebftuht bient ju r §erftellung non Äunftroeberei, als Srnprna, (Sobelin, Äelim. Sine befonbere A rt ift ber fombinierte glaci>= unb $od)roebftuhl. A iit rnenigen §anb«

griffen fann ber Sßebftubl für i)ocf)= unb glacbmeberei eingerichtet roerben. Das finb tedjnifdf beacbtensroerte SSorteile. 3 ur Einführung für unfere Dorfteute fommt er bes hoben ^reifes tnegen nicht in

^Betracht. Ein fombinierter SSBebftubl m it gracht unb 93erpacfung foftet runb 160 Ai., ein glacbroebftubl etroa 120 Ai. Da fie bübfcb

ficßtigen unb beibebatten. Aian forge jebocf) für feine Serbefferung unb praftifcbe Ausgeftaltung burcf) bie Scbnellabe. Aeuerbings bat ficb auch eine Aeroolltommnung burcb Anbringung bes fog. „ßontra= SBuraelflecbterei. gn meinem SBauernmufeum maren allerbanb Aiaße, Aießen, Äörbd)en ufro., aus bünnen 2Bursetn geflochten. §ie r fucbte

Inaben einen $anbfertigfeitsfurfus ein unb ftellte ben Aiann als

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