• Nie Znaleziono Wyników

Zuschriften an die Redaktion

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 33, No. 50 (Stron 25-37)

( F ü r d ie in d ie s e r A b teilu n g e n c h c in e n d e n V erö ffen tlich u n g en ü b e rn im m t d ie R ed ak tio n kein e V eran tw o rtu n g .)

H o c h o fe n g a s r e in ig u n g nach dem V erfahren S c h w a r z -B a y e r . Zum Zuschriftenwechsel F lö s s e l-H ä r in g * hat

die Redaktion von „Stahl und Eisen“ eine allgemeine Berechnung über die h ö c h s tm ö g lic h e Kühlwasser­

ablauftemperatur veröffentlicht, die leicht zu Irr- tümern Veranlassung geben kann, weil die Grund­

lage der Berechnung, nämlich eine vollständige Sättigung der Gase mit Wasserdampf bei niedriger Temperatur und normalem Druck, wo also die Be­

dingung zu einer plötzlichen Verdampfung, d. i. der Siedezustand nicht gegeben ist, nur erreicht werden kann, wenn die zu einem allmählichen Verdunsten erforderliche Zeit vorhanden ist.

Im Gegensatz zu den statischen Kühlern (Horden- wäschern.u- dgl.), die stets ein gesättigtes Gas liefern, erfolgt aber bei den Desintegratoren meines Systems infolge der durch dio gegenläufigen Schlagbolzen herbeigeführten feinen Zerteilung des Wassers und innigen Mischung desselben mit dem Gas die Ab­

kühlung so rasch (es handelt sich um Bruchteile von Sekunden), daß, wie das Beispiel Häring zeigt, nur eine sehr geringe Wasserdampfaufnahme erfolgen kann, trotzdem die feine Verteilung naturgemäß auch, wenn auch nicht in gleichem Maße, die Verdunstung begünstigt.

Durch den Vergleich der von den Gasen ab­

gegebenen Wärmemenge m it der vom Kühlwasser abgefüluten ergibt sich im Beispiel Häring, daß nur rd. 11 g Wasserdampf aufgenommen werden konnten, gegenüber 31 g, die zur vollständigen Sättigung erforderlich gewesen wären, abgesehen von der an die Luft abgegebenen Wärme, durch welche die tatsächlich verdampfte Wassermenge noch ver­

ringert wird. Infolgedessen war auch die wirkliche Wasserablauftemperatur mit 50 0 C erheblich höher als die von der Redaktion errechnete h ö c h s tm ö g ­ lic h e von 36,6 0 C. Die th e o r e ti s c h höchstmögliche Kühlwassertemperatur erhält man daher ohne Rück­

sicht auf Verdampfung mit fast 100 0 C. Praktisch wäre diese Temperatur bei normalem Druck aller­

dings nie erreichbar, es sei denn, daß die Gase vorher fast 600 g/cbm Wasserdampf aufgenommen hätten, was, wie ich weiter unten erörtern werde, auch nur t h e o r e t is c h denkbar ist.

Auch die Schlußbemerkung der Redaktion, daß ein solches Resultat nur möglich ist, wenn Wasser verdampft wird, während bei Niederschlägen von Wasserdampf die Temperatur sogar unter der be­

rechneten kritischen bleiben müßte, ist mindestens in der gebrachten Form unzutreffend. Je mehr Wasser verdampft wird, um so mehr Wärme wird dem Kühlwasser entzogen, und um so niedriger muß die Ausgangstemperatur des Wassers werden, während

bei Niederschlagen von Wasserdampf die dadurch gewoimenc Wärmemenge dem Kühlwasser zugeführt wird. Das zum Niederschlagen des Wasserdampfcs erforderliche Wärmegefälle, ist bei G e g e n str o m stets vorhanden, da das Niederschlagen des Dampfes in der kältesten Zone des Kühlers erfolgt, wo die K ühlwassereintrittstem peratur in Frage kommt.

Selbstverständlich stehe auch ich auf dem Stand­

punkt, daß eine Kühlung auf 40 0 C insbesondere bei von Haus aus trockenen Gasen unzureichend ist, und das betreffende Werk würde durch Ver­

größerung der Kühlwassermenge und Verringerung der Drehzahl bei gleichem oder auch niedrigerem Kraftverbrauch ein allen Ansprüchen genügendes Ergebnis erzielen.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch auf eine Unklarheit im Vortrage von Carl G rosse* über die Wasseraufnahmefähigkeit von Gasen hinweisen, die leicht zu Fehlschlüssen führen kann, zumal auch an anderen Stellen sich ähnliche Angaben vorfinden, z. B. im Taschenbuch für Eisenhüttenleute S. 535.

Die von Grosse angegebencWasserdampfaufnahmc von 1130 g/cbm bei 120 0 C wäre nur bei einem gleichzeitigen Druck von rd. 2 at, 3290 g/cbm bei 160 0 C wäre nur bei einem gleichzeitigen Druck von rd. 6 at, 7891 g/cbm bei 2 0 00 C wäre nur bei einem gleichzeitigen Druck von rd. 16 at möglich.

Da die Gichtgase aber annähernd unter atmo­

sphärischem Druck stehen, können sie auch bei Tem­

peraturen über 100° C h ö c h s te n s rd. 600 g/cbm W a sse r d a m p f aufnehmen, in welchem Falle das Gas sogar schon vollständig durch Wasserdampf verdrängt würde. Zu einer so großen Wasserver- dampfung müßte aber auch in den Gasen die erfor­

derliche Wärmemenge enthalten sein.

Bei einer Gichttemperatur von selbst 500 0 C würde die in den Gasen enthaltene Wärme bei Ab­

kühlung bis zum Sättigungspunkt aber nur zur Ver­

dampfung von rd. 230 g/cbm ausreichen ohne Rück­

sicht auf sonstige Wärmeabgaben.

F r i e d e n s h iit t e , im Oktober 1913.

* * C. Bayer.

Es ist zuzugeben, daß die Kiihlwassertemperatur bei unvollkommener Sättigung des Gases über die aus der angezogenen Gleichung errechnete an sieh steigen und damit eine gewisse begriffliche Schwierig­

keit auftreten kann. Tatsächlich ist aber die Er­

scheinung im vorliegenden Falle, in dem die Kühl­

wassertemperatur nur als Grundlage für die Bestim­

mung der Kühlwassermenge dient, belanglos, da diese bei unvollständiger Sättigung trotz steigender

* Vgl. St. u. E. 1913, 4. Sept., S. 1484/5.

^•33

* Vgl. St. u. E. 1910, 17. Aug., S. 1397/1410.

205

2074 Stahl und Eisen. Untersuchungen über die Vorgänge im Hochofen. — Umschau. 33. Jahrg. Nr. 50.

Kiihlwasserabflußtemperatur innerhalb praktischer Grenze noch zunimmt. Insofern ist die Festsetzung des gewählten Grenzwertes auch theoretisch be­

gründet. Denn ob die Kühlwirkung bei sonst gleich- bleibenden Verhältnissen m it der Vergrößerung der Grundfläche, d. h. feinerer Zerteilung des Wassers, schneller anwächst als die Verdampfung, ist noch ungewiß, die Möglichkeit von Kühlwirkung ohne Verdampfung jedenfalls bei zeitlichen Vorgängen auf diesem IVege undenkbar. Der Vergleich m it den Hordenkühlern läßt vor allem die verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten unberücksichtigt.

Besser als der Absolutwert der tatsächlichen und möglichen Wasserdampfaufnahme kennzeichnet die Sachlage im Beispiel Häring die Angabe der er­

reichten relativen Feuchtigkeit m it 65 %. Die nach der Gleichung errechnete kritische Kühlwasser­

temperatur beträgt im übrigen, wie angegeben, 49 0 C, liegt also nur 10 G unter der gemessenen.

Die Temperatur von 3 6 ,60

C

ist umgekehrt aus der gemessenen Kühlwassermenge errechnet worden, bei Voraussetzung vollständiger Sättigung, um eben auf die unvollkommene Sättigung hinzuweisen, und ist in der Anmerkung durchaus nicht als höchstmögliche Kühlwassertemperatur bezeichnet worden.

U n t e r s u c h u n g e n ü b e r d i e Aus den Schaubildern 6 und 7 auf Seite 1520 des laufenden Jahrgangs dieser Zeitschrift geht klar hervor, daß nach den besprochenen Versuchen der Roteisenstein in dichten, rohen (ungerösteten) Stük- ken leichter zu metallischem Eisen zu reduzieren sei als Minette, denn für 900 ° C nach Reduktion durch Leuchtgas gibt das Schaubild 6 für dichte, rohe Roteisensteine einen Gehalt von 74 % metal­

lischen Eisens und für rohe Minette das Schau­

bild 7 nur einen Gehalt von etwa 45 % an. E s ist indessen jedem Hochofenmanu bekannt, daß genau das Gegenteil der Fall ist. Außerdem beginnt in allen 15 Schaubildern die. Reduktion schon bei 0 0 C, was eine Unmöglichkeit ist. Schließlich darf man sich nicht damit begnügen, nur die Reduzierbarkeit bis zu 9 0 0 0 C in Betracht zu ziehen, denn im Hoch­

ofen kommen hierfür sehr viel höhere Temperaturen in Betracht, und gerade die schwer reduzierbaren Eisenerze ebenso wie verschiedene verschlackte Ma­

terialien zeigen bei höherer Temperatur eine ver­

hältnismäßig größere Reduzierbarkeit Daraufhin

Warum beim Niederschlagen von Wasser das Steigen der Kiihlwassertemperatur über die jeweilig zu errechnende kritische unwahrscheinlich ist, geht daraus hervor, daß in diesem Falle die ursprüngliche Kiihlwassertemperatur rasch steigt infolge Abführung der Gaswärme und, entgegen den Verhältnissen bei reiner Abkühlung, infolge Aufnahme der Ver­

dampfungswärme und des Niederschlagwassers, daß dabei aber die Notwendigkeit eines gewissen Temperaturgefälles gegenüber dem Taupunkt be­

stehen bleibt. Dieses Temperaturgefälle kann wieder nur durch eine entsprechend große Wassenncnge aufrecht erhalten werden, die dann ihrerseits die Külü- wasserendtemperatur bestimmt. Daran kann auch die Gegenstromwirkung grundsätzlich nichts ändern.

Die angegebene Berechnung verleitet jedenfalls nicht zu unerfüllbaren Erwartungen, wie es uns darum zu tun war, die unüberlegte Verallgemeinerung der in einem Sonderfalle erhaltenen Ergebnisse zu verhüten, ohne damit natürlich die Vorzüge der Desintegratoren, ob m it oder ohne Gegenstrom­

wirkung, herabsetzen zu wollen.

D ü s s e ld o r f , im Oktober 1913.

Redaktion von „Stahl und Eisen".

V o r g ä n g e i m H o c h o f e n .

kann man den erwähnten Schaubildern keine Be­

deutung zubilligen, da sie allgemein bekannten und anerkannten Tatsachen widersprechen.

P a r is , im Oktober 1913. H.CorneUe.

* *

X

Die von Cor n e t t e gestellten Fragen sind an und für sich durchaus berechtigt. Sie konnten in meinem Vortrag nicht berührt werden, sind aber in vollem Umfange zur Beantwortung gelangt in der sich m it dem gleichen Stoffe befassenden und in meinem Vortrage* kurz behandelten Dissertation von

$ r.|§ n g . L u d w ig M a th e s iu s : „Studie über die Reduzierbarkeit von Eisenerzen in strömenden Ga­

sen“.** E s ist deshalb hier nur möglich, auf den Inhalt der letzteren hinzuweisen. Die von Cornette jetzt vermuteten "Widersprüche zwischen den Ergebnissen der Schaubilder und zwischen bekannten Betriebsergebnissen finden dort ihre volle Aufklärung.

C h a r lo t te n b u r g , im November 1913.

G eheim rat P rofessor Walter Mathesius.

U m sch au.

E in fü hrun g v o n G ichtstaub in H ochöfen durch die Sch ach t­

wand.

U eber eine eigenartige V erarb eitu n g von G ich tstau b berich tete J o h n AV. D o u g h e r t y * gelegentlich einer V er­

sam m lung d es A m erican In s titu te of M ining Engineers.

"Wie A bb. 1 zeigt, fän g t m an den S ta u b in einem ze n tral a u f die G ich t au fg esetzten S am m ler auf, in d er Art, m e dies vor J a h re n in D eu tsc h la n d von A m e rik a h e r e in g efü h rt, a b e r bald -nieder aufgegeben w urde wegen der U

ndureh-* The Iron Age' 1913, 13. N ov., S. 1111/2.

fü h rb a rk e it d e r d am aligen Art- d e r V i e d e r v e r h ü t t u n g des S taubes. D ieser w urde dam als, getreu dem ameri­

k anischen V o rb ild e , d u rc h Oeffnen eines z e n tr a le n B odenverschlusses am ' Sam m ler u n m ittelb ar wieder in die G ichtöffnung des H ochofens abgelassen, was d u rch d i e A n h äu fu n g des S tau b es : an der G ic h t

* S t. n. E . 1913, 11. S ep t., S. 1519/20.

** V erlag Stahleisen. D üsseldorf 1913. D e r I n h a l t der D issertatio n wird d e m n ä ch st in dieser Z e i t s c h r i f t aus- züglieh w iedergegeben werden.

11. Dezember 1913. Umschau. Stahl und Eisen. 2075

A bbildung C. Schnitt durch ein e Stnubelnftihrdiisr.

V erteilung d er Gase über den ganzen K am m erq u erso h n itt erfolgt.

3. D er von den Gasen m itgerisseno S ta u b m uß G elegenheit h ab en , sich vor dem E in tr itt in d as G itte r­

w erk abzusetzen.

üöcrdju f ff^l '"’h

Ga/v/n j

ScGac/it

ûôeràc Sasrsfit//

/or*

rai/m

raumkor*G/tferträrk

Asc¿e/?ra¿f/7?

A öyas- Abgasrc/rf/Z

Zro/7üZ __ _

I ¿ufiZro/nsner ¡

¿v/Zc/n/afi

¡ Gas/ro/nmer

'Abm/n AtyaswZ/Z

xGas/ra/p/ner*-Gasrenf/Z

x

¿u/ZZro/nmer\

Abbildung 1 und 2. Grundriß und Aufriß der Kammern und der Ventllanlhiren eines Siem ens-M artin-O fens.

t ...

F risc/yasfranà):

G ase/afritf /o

r-/or~ i raum

raum 6¡ffer/rer/r

zum /fam /a \M yas/raaa/

A bbildung 4. Querschnitt durch d ie Gaszuführung;

und den Abgaskanal Abbildung; 3.

Längsschnitt durch eine Gaskammer.

1. D as G itterw e rk m uß in allen Teilen zugänglich sein, so d a ß es w äh ren d d e r Ofenreise gereinigt bzw.

ausgobeBsert werdon k an n , ohne d a ß ein A uspacken der K a m m e r erforderlich ist.

2. D ie F o rm d e r K a m m e r u n d dio A nordnung des G itterw erk s m üssen d e rartig sein, d aß eine gleichm äßige

* St. u. E. 1913, 30. Okt., S. 1828.

** Tho Iron Age 1913. 24. April, S. 993.

der Gaskammern.

Diesen A nfordcrunf en g en ü g t die in den A bbildungen 1 bis 4 d arg estellte B a u a rt, zu d e r im einzelnen folgendes zu le m e rk e n ist. D ie G itterstein e w erden u n m itte lb a r a u f den B ed en d e r K am m er aufgesetzt, und zw ar in deren M itte. An beiden E n d en b leib t ein ziem lich großer R aum frei, d e r denselben Q u ersch n itt wie die K am m er h a t, und in dem sich infolgedessen d er g rö ß te Teil des von den Gasen

■ m itg efü h rten S tau b es a b setzt. A ußerdem w ird d urch diese V orräum e eine gleichm äßige V erteilung d e r Gase a u f den

2076 S tah l und Eisen. Cm.ickc't. 3 3 . J a h r g . b r. z/j.

g an zen K a m m e ra a e rs e h n iti h erb eig efü h rt. D e r a b g e ­ h e tz te S ta u b k a n n w ä h ren d d e r so n n täg lich en B etrieb s- p a u se n d u rc h d ie in A b b . 3 a n g e d e a te te n E in s te ig iü re n e n tf e r n t w e rd en ; d u rc h d ieselb en T ü re n h i m m a n die K a m m e rn b e tre te n u n d d a s G itie rw e rk m it H ilfe Ton D ru c k lu ft o d e r D a m p f reinigen. B ei d e n G askam m ern g e h en F risch g as u n d A b g as d u rc h zw ei g e tre n n te K a n ä le {vgl. A bb. 3 u n d i), b ei d e n L u itk a m m e m is t f ü r beide G a s a rie a n u r e in K a n a l v o rh a n d en . D ie n eu e B a u a rt h a t a u ch n o ch d e n V orteil, d a S m a n m it d e m U n te rb au n u r w enig in d ie T iefe zu gehen b ra u c h t; o b sie n eb en ih re n g ro ß e n V orzügen a u c h g rö ß e re X a eh teile b e sitz t, m a ß d ie E rfa h ru n g leh ren . C. Canarii.

U ebsr die Z äh igk eit des E isen s bei versch ied en en T em pe­

raturen.

P . G o e r e n s u n d G. H a r t e i * h a b e n V ersuche ü b e r d ie Z ähigkeit d e s E isens bei v ersch ied en en T em p e ra tu re n n a ch d em C aarp y sch en V erfahren a u sg e fu h rt. A ls Ans- g a n g am ate ria l f ü r d ie U n te rsu ch u n g e n d ien te n zwei S a ite n gew öhnlichen H and elsflaß eisen s, d a s in 3 m lan g en S ta n g en d em K o p f- u n d F u ß e n d e v o n zu F la c h ­ s tä b e n v o n 3 0 x 10 m m Q u e rsc h n itt au sg e w alz te n B löcken e n tn o m m en w urde. D ie g e ä tz te n Q u e rsc h n itte d e r P ro b e n lieS en erk en n en , d a ß d ie d e m K o p f e n ts ta m m e n d e n S tä b e S eig eru n g ea e n th ie lten , w ä h ren d d ie d e m F u ß e n d e e n t­

n o m m en en e in gleichm äßiges G efüge besaß en . D ie v ier F in ß eisen stan g en w u rd en in S tä b e v o n 160 m m L än g e z e rs c h n itte n , in d e r M itte m it einem X o rm a lru n d k e rb D u rch m esser 1 m m ) u n d e in e r 5 m m tie fen B o h ru n g zu r A u fn a h m e eines T h erm o elem en tes v erseh en . D ie E r- h itz u n g bzw. A bküh lu n g d e r P ro b e stä b e e rfo lg te in einem O elbade o d e r ein er elek trisch g eh eizten M uffel bzw . in e in e m G em isch v o n K o h lensäureschnee u n d A lkohol o d er flü ssig e r L u it.

Z u r A u sfü h ru n g eines V ersuches w u rd e d ie P ro b e e tw as ü b e r d ie g ew ü n sch te V e rsu c h stem p e ra tu r e rh itz t bzw. u n te r diese a b g ek ü h lt, d a n n a u f d e n A m boß d es Schlagw erkes g e le g t u n d d e r T e m p e ra tn rv e rla n f beo b ­ a c h te t. D ie A uslösung d e s P e a d elh am m ers erfo lg te in d e m A ugenblicke, in d em d e r P ro b e s ta b d ie gew ünschte V e rsu c h ste m p e ra tu r an g en o m m en h a tte . A b b . 1 g ib t

•die M ittelw erte d e r a n dem u n te rs u c h te n F lu ß eisen X r. 2 e rh a lte n e n E rg eb n isse w ieder. V on d e r W iedergabe d e r W erte d es F lu ß eisen s X r. 1 k an n a n d ieser S telle a b ­ gesehen w erden, d a d e r V erlauf d e r m it d ieser E ise n so rte e r h a lte n e n K u rv e im w esentlichen d e r gleiche is t. In A bb. 1 sin d d ie W erte, d ie m it d e n d em K o p f d e s B lockes e n ts ta m m e n d e n P ro b en e rh a lte n w urden, d u rc h K reu ze, d ie W erte, d ie m it d e n d e m F u ß e n d e e n ts ta m m e n d en P ro b e n e rh a lte n w u rd en , d u rc h K re ise bezeichnet. D ie m it d en K opf- bzw. F u ß p ro b e a e rh a lte n e n E rg eb n isse w eichen m ith in n ic h t w esentlich v o n e in a n d er ab . D ie e rh alte n e n K u rv e n zeigen in d em T em p e ra tu rg e b ie t v o n

— 7 5 “ C bis 4- 10333 C zwei d e u tlic h a u sg e p rä g te H ö c h st­

b e trä g e d e r spezifischen S ch lag arb eit, d ie bei etw a 4- 35° C u n d 4- 6 0 0 3 C liegen. E in M in d estb etrag t r i t t bei etw a 4 - 4 5 0 3 C a u f. I n d en T em n era tu rg e b ie te n v o n etw a 4- 3 5 3 C b is — 7 5 3 C u n d 6 0 0 3 C bis 10003 C f ä llt die spezifische S c h lag a rb eit schnell a b ; bei — 75° C u n d d a r ­ u n te r i s t d ie zum Z erschlagen d e r P ro b e erforderliche A rb e it se h r gering, d a s M aterial also n ah ezu v o llstän d ig sp rö d e.

W ie b e reits b e m e rk t, weisen d ie d em K o p f d e r B löcke en tn o m m en en S tä b e S äigem n g serseh ein u n g en a u f .' D io e rh a lte n e n E rgebnisse d e r Sohlagversuehe leh re n m ith in , d a ß d a s V orhandensein d e r Seigerong allein n ic h t g e n ü g t, um d a s M aterial in bezug a u f Z äh ig k eit u n g ü n stig zu beeinflussen. E in H inw eis au f dieses E rg eb n is i s t a u s dem G r u i i e w ichtig ¡ u n i a n g e b ra c h t, d a d u rc h d ie im m e r

* Zeitschrift für anorganische Chemie 1913, B and 81»

S . 130.

wettergefceude H eran zieh u n g d e r meSaEcgraphischen U n te rsac h u n g sv e rfah re n z u r M a te ria llo u tro lle vielfach e in e ü b e rtrieb e n e A engsiE chkefi selb st v o r geringen S eigem ngen e n ts ta n d e n ist.

D ie A r t d e r Fom !V eränderung, w e i h e die Probe­

s tä b e d u rc h d e n S chlag e rfa h re n , i s t in verschiedenen T e m p era to rg eh iete n v ersch ied en . So zerbrachen die S tä b e n u r in d e n beiden T em p era tu rb e re ic h e n von — 75* C b is — 10* C u n d v o n 125* C bis 50 0 * C in zwei T ale.

In dem T em p era tu rb ere ic h e v o n — 20* C bis 125* C und v o n 500* C bis 1Ö00* C t r i t t d u rc h d e n Schlag k a n Zer­

brech en d es P ro b e s ta b e s e in ; d ie b e an s p ru c h te n Stäbe weisen in diesen G ebieten je n ach d e r Z ähigkeit eine ein­

fach e B iegung o d e r ein e B iegung m it B iß au f. L etzterer v e rlä u ft in V erlän g eru n g d e r E in k e rb u n g u n d erstreckt sie h m e h r o d e r w eniger w eit d u rc h d e n ganzen P robestab h in d u rch . D ie n ic h t g e b ro ch e n en P ro h e stä b e bogen a c h u m ein en W in k el v o n e tw a 60*, dessen G röße lediglich d u rc h d ie E n tfe rn u n g d e r A u flag er u n d d ie L änge des P ro b e sta b es b e d in g t is t. B ei d e n gebrochenen Proben w u rd e d e r BlegongswinkeL, d . h . d e r W inkel, u m den der

P ro b e s ta b im A u g en b lick d e s B ru ch es gebogen w ar, b e stim m t. .Die E rgebnisse d ieser F eststellu n g en zeigten, d a ß sich B iegungsw inkel u n d spezifische Schlagarbeit s te ts i n g leichem S in n e v e rän d e rn . E s fallen daher die k lein sten B äegungsw inkel m it d en g erin g sten Schlag- a rb e ite n zu sam m en . D a d ie M indest b etrag e bei den K u rv e n d e r B iegungsw inkel v iel s tä r k e r ausgeprägt sind a ls bei d e n je n ig en d e r spezifischen S ch lag arb eit, so geben d ie B iegungsw inkel m ith in einen d eu tlich eren Anhalt f ü r d ie S p rö d ig k eit.

A uch d a s A ussehen d e r B ru ch iläch e g ib t einen Anhalt d a fü r, o b d a s M a terial m eh r o d e r m in d er spröde ist.

D e r T eil d es Q u ersch n itts, d e r w äh ren d des Schlag­

v o rg a n g es Z u g sp an n u n g en erleid et, e rfä h rt eine \ er- jü n g u n g , w ie sie bei Z ugversuchen z äh e r Materialien zu b e o b ac h te n is t, w äh ren d d a s gegenüberliegende, ge­

d rü c k te E n d e sich v e rd ic k t. D e r ursprünglich recht­

eckige Q u e rsc h n itt g e h t h ierd u rc h in T rapezforni über.

D a s k ristallin isch e G efüge v ersch w in d et o d er beschränkt sich a u f ein e n T e il d es Q u e rsc h n itts, d e r d a n n einen k ristallin isch en K e rn und sehnige R ä n d e r aufweist. Je w eniger also d ie F o rm d es Q u ersch n itts sich verändert, u n d je g rö ß e r d e r körnige, dem A ussehen a es Ausgangs- m a te ria le s g leichkom m ende A n te il d e r B ruchflache ist, um so sp rö d e r is t d as M aterial. D ie F a rb e d e r Bruchflac e g e h t in d em T em p era tu rb ere ic h von 200° C bis 500 von w eiß ü b e r g e lb b ra u n , v io le tt, b ra u n zu grau über.

S t e t i g . A . S toM tr.

11. Dezember 1913. Umschau. Stalli und Eisen. 2077

Neuere U ntersuchungen über den Schwefelgehalt in K ohle und Koks. Zahlen-tafol 6 zusainm cngestclltcn Zahlen m it.

Zahlentafel (5. E i s e n im K o k s .

sau ren Lösung 1,306 1,880 1,283 1,166 1,703 Man k önnto durch B ehandeln m it Säure den im K oks en th alten en Sulfidschwcfel bestim m en, wenn er als Scliwcfeleisen zugegen wäre. E s w urden dah er abgewogene und fein gopulvertc K oksm engen in einer A pparatur,

O ffenbar stehen E isengehalt u n d Schwefolwasserstoff- entw icklung in g ar keinem Zusam m enhang. Bei Anwen­

d u n g dieses V erfahrens auch auf K ohle ergab sich, daß ähnliche Mengen E isen golöst werden, z. B. aus R ohkohle 71,59 % des insgesam t vorhandenen ohne jede E ntw ick­

lung von Schwefelwasserstoff. A ehnlich verhalten sich dio F ra k tio n e n 1 bis 8, ab er bei keiner w urden S puren von Schwefelwasserstoff frei.

D a nun bei Gegenw art von überschüssigem Z ink oder Eisen alle Sulfide ihren Schwefel als Schwefelwasserstoff abgeben, w urden Versuche in derselben A p p a ratu r bei G egenw art von Zink vorgenomm en. D abei ko n n te Schwc- felw asserstoffentw ieklung fcstgestellt werden. Aber auch hier ste h t dio Monge des gelösten Eisens in keinem Ver­

substanz Schwefelwasserstoff freigem acht h a t. D ann k önnte vielleicht beim B ehandeln von K oks m it Salz- säuro u n d Z ink auch m ehr Schwofeiwasserstoff frei w erden a ls ohne Z ink. D ie Ergebnisse dieser Versuchsreihe zeigen gegenüber denen der früheren eine S teigerung der gebundeno Schwefel in M itleidenschaft gezogen wird.

E ine B estim m ung des anorganischen Schwefels in der K ohle bei Gegenw art von Zink lä ß t sich d ah er nicht er­

möglichen.

E s fra g t sich aber, ob sich d er au s K oks m it Salz­

säure als Schwefelwasserstoff freigem achto Schwefel zu einer B estim m ung des Sulfidsohwofels benutzen läß t, weil d urch oino E inw irkung von Salzsäure auf Kohle, wie oben fcstgestellt, kein Schwefelwasserstoff frei wird, so daß dio A nnahm e nahe liegt-, daß dies auch bei K o k s n icht ein tritt.*

Im vorliegenden F all wurdon bei einem Schwefel­

gehalt des Kokses von 0,954 % 0,087 % Schwefel als Schwefelwasserstoff vergast, entsprechend 9,12 % des Gesamtschwefels (Zahlen auf K oks bezogen). D er R e st

handene Schwefeleisen in Schwefelwasserstoff um gesetzt, w ährend Gips, E isenvitriol sowie Magnesium- und N atriu m su lfat in Lösung gehen. Gleichzeitig k an n m an auch bei geeigneter A p p a ratu r den freiw erdenden Schwefel­

wasserstoff bestim m en u n d h a t so eine Z ahl fü r d as vor­

handene Schwefeleisen oder genauer für den d urch Salz­

säure vertreibbaren Sulfidschwefel, wobei die F rage offen gelassen werden m uß, ob dabei auch organische Sulfide mitwirkon. D as letztore d ü rfte sehr wahrscheinlich sein, wenn m an bedenkt, m it welcher Z ähigkeit der rotglühende K oks Verbindungen festhält, dio bis zum Schluß der Garung noch Schwefelwasserstoff abgeben, und wie fest

säure vertreibbaren Sulfidschwefel, wobei die F rage offen gelassen werden m uß, ob dabei auch organische Sulfide mitwirkon. D as letztore d ü rfte sehr wahrscheinlich sein, wenn m an bedenkt, m it welcher Z ähigkeit der rotglühende K oks Verbindungen festhält, dio bis zum Schluß der Garung noch Schwefelwasserstoff abgeben, und wie fest

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 33, No. 50 (Stron 25-37)

Powiązane dokumenty