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Grundvoraussetzungen, Aufbau und Zielsetzung des katholischen Religionslehrbuchs für Kleinkinder

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Academic year: 2021

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Władysław Kubik

Grundvoraussetzungen, Aufbau und

Zielsetzung des katholischen

Religionslehrbuchs für Kleinkinder

Collectanea Theologica 55/Fasciculus specialis, 5-37

(2)

A

R

T

I

C

L

E

S

C ollectanea T heologica 55 (1985) fase, specialis WŁADYSŁAW KUBIK SJ, W ARSZAW A-KRAKÓW

GRUNDVORAUSSETZUNGEN, AUFBAU UND ZIELSETZUNG DES KATHOLISCHEN RELIGIONSLEHRBUCHS

FÜR KLEINKINDER

In d e n e rs te n M o n a te n 1983 ist e in L eh rb uch J e zu s C h ry stu s

z nam i („Jesu s C h ristu s m it u ns") m it k a te c h e tisc h e m U n te rric h ts ­

m ate ria l für K a te ch e ten d e r K lein k in d er e rsc h ie n e n 1. D er e rs te Band S p o tka n ie z J e zu se m C h ry stu se m w e w sp ó ln o cie Kościoła („B egegnung m it Je su s C h ristu s in d e r k irc h lic h e n K om m unio") b rin g t K a te ch e se n fü r die J a h rg a n g sstu fe n 4/5, d e r zw eite Band

S p o tka n ie z J e zu se m C h ry stu se m w e u c h a ry s ty c z n e j w sp ólnocie

(„B egegnung m it Je su s C h ristu s in d er e u c h a ristisc h e n K om m unio") w e n d e t sich an 6 jäh rig e K inder u n d e n th ä lt d a rü b e r h in a u s n och e in e n th e o re tisc h e n Teil.

D er fo lg en d e B eitrag so ll n u n a u sfü h rlic h ü b e r d ie G ru n d ­ v o ra u sse tz u n g e n u n d die Z ielsetzu n g in fo rm ieren , v o n d e n e n sich das A u to re n k o lle k tiv beim A u fb a u d e r M a te ria lie n le ite n ließ.

I. G ru n d v o rau ssetzu n g en

Beim A b fassen des U n te rric h tsm a te ria ls für die d re i Ja h rg ä n g e d e r K lein k in d er im V o rs c h u la lte r v e rfo lg te n d ie A u to re n zw ei g ru n d le g e n d e Ziele: näm lich sow ohl die u n te rsc h ie d lic h ste n E r­ z ieh u n g sein flü sse als a u c h die v e rsc h ie d e n e n E b enen d e r re lig iö se n E rzieh u n g in ein em G efüge zu in te g rie re n 2.

Um dem e rs te re n Ziel g e re c h t zu w erd en , ist es e rfo rd e rlic h zu e rk u n d e n , w elch e E rfa h ru n g e n das K ind aus d e r F am ilie, w elch e es aus dem K in d e rg a rte n m itb rin g t, fe rn e r m u ß d iese E rfah ru ng so rg fältig a u s g e w e rte t u n d n o tfalls a u c h e rg ä n z t bzw. k o rrig ie rt w erd en . D as a n d e re Ziel e rg ib t sich au s d em B estreb en , d ie Bildung e in e r m öglichst offenen — c h ristlic h u n d m en sch lich g e se h e n — P e rsö n lich k e it des K indes zu fö rd ern .

1 Jezus Chrystus z nami. P odręcznik dla katech izacji d zieci n ajm ło dszych, Hrsg. W ład ysław K u b i k SJ, W arszaw a, Bd. I — 1983, Bd. II — 1984.

2 Eine um fangreiche D arstellung der G rundvoraussetzungen ist in der Ein­ leitu n g zum Bd. I zu finden. V gl. dazu: W. K u b i k , Zadania i treśc i relig ijn eg o w y c h o w a n i a małego dziecka, in: Jesu s Chrystus z nami, Bd. I, S. 21— 33,

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6 W Ł A D Y S Ł A W KUBIK S J

1. I n t e g r a t i o n d e r u n t e r s c h i e d l i c h e n E r z i e h u n g s e i n f l ü s s e

D iese A u fg ab e e rw ä c h st aus d e r E rk e n n tn is, d a ß d e r R eligions­ u n te rric h t in d e n E rzieh un g sp rozeß , d e r in d e r F am ilie u n d im K in­ d e rg a rte n abläuft, e in g e b u n d e n se in m uß.

a. V o rra n g ste llu n g d e r F am ilie im E rzieh u n g sp ro zeß

Es ist h e u tz u ta g e ein e allg em ein a n e rk a n n te T a tsa c h e , d a ß d er P ro zeß relig iö se r E rziehu n g ein es K indes sc h o n im M u tte rle ib b e ­ ginn t, bzw. b e re its in d e r Z eit, in d e r die P e rsö n lic h k e it d e r k ü n f­ tig e n M u tter ih re letz te P rä g u n g bekom m t. E ine b e so n d e re Be­ d e u tu n g m uß alle rd in g s d e n e rs te n zw ei L e b e n sja h re n des K indes b eig em essen w e rd e n , in d e n e n es e rs te K o n ta k te zu s e in e r M u tter a n k n ü p ft3, o b sch o n d ie fo lg en d en J a h re w e ite rh in v o n g ro ß e r Be­ d e u tu n g sind. K inder, d ie o h n e M u tter a u fw ach sen , w e ise n m eisten s ein g e stö rte s so ziales V e rh a lte n auf. S ehr m iß tra u isc h ste h e n sie d e n a n d e re n M en sch en g e g e n ü b er, sie sin d w e itg e h e n d unfähig, a k tiv e soziale B eziehu n gen zu d e n M itm en sch en aufzunehm en, häufig sind A n p a ssu n g ssc h w ie rig k e ite n und B indungslosigkeit. A us d e n letz te n F o rsc h u n g se rg e b n isse n 4 g e h t d e u tlic h h e rv o r, daß Schäden und S tö ru n g en , die auf ein e fe h le n d e M u tte r im S äu g lin g s­ a lte r z u rü c k g e h e n , p ra k tisc h n ich t m eh r a u szu g le ic h e n sind. V on d a h e ra u s w ird e rs t k la r, w e lc h er S te lle n w e rt d e r F am ilie in d e r P e rsö n lich k e itsb ild u n g e in e s K indes zukom m t.

In d e n e rs te n L e b e n sja h re n sin d die E ltern für das Kind allm ächtig u n d allw issen d . D as K ind u n te rs c h e id e t zu n ä ch st nicht zw ischen dem Bild G o ttes u n d dem d e r E ltern. ,,Die E lte rn fu n g ie­ r e n als n a tü rlic h e und b e sch ü tz en d e M ittle r z w isch en G ott und dem K ind"5, d e n n n u r d a n k d en E lte rn w ird G ott fü r d a s K ind „sich t­ b a r" und „faß b ar".

W ä h re n d d a s 3 -5jährige K ind sein e E lte rn u n e in g e sc h rä n k t b e w u n d e rt, sie n a c h zu a h m en v e rs u c h t u n d an ih re r U n feh lb ark eit u nd ih rem A llw isse n k e in e n Zw eifel h a t, sie h t sie e in se c h sjä h rig e s Kind m ittle rw e ile d iffe re n z ie rte r, w ird sich d e r U n v o llk om m en h eit d e r E ltern z u n eh m en d b e w u ß t, u n d ü b e rträ g t n ach u n d n a c h all diese a b so lu te n E ig en sch aften au f d as einzig v o llk o m m en e W e se n — auf G o tt6. F ü r d ie H e ra u sb ild u n g des G o ttesb ild es beim K ind h a t

8 V gl. G. H e i n e i t , P sycholo gische G rundlegung der Entw icklung des Kin des im Vorschulalter, in: Religiö se Erziehung v o n Kleinkin dern, Hrsg. J. S a u ­ er, Karlsruhe 1977, S. 9— 13.

1 V gl. F. E. W e i n e r t , P ädagogische Psy cholo gie, Frankfurt/M ain 1974. 5 V gl. J. P a s t u s z k a , Rola d z i ecięcych p r z e ż y ć rodzin n ych w k s z ta łt o ­ waniu ż y c i a religijno-m oraln ego c zło w ie k a , A teneum K apłańskie 53(1961) 235— 244.

• V g l . J. W i l k , W p ł y w ro d z ic ó w na re lig ijn ość d zieck a do sześciu lat, R oczniki T eologiczno-K anoniczne 22(1975) H. 6, S. 73,

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D A S R E L IG IO N SL E H R B U C H FÜR K LEIN K IN D ER 7

d e r V a te r u n d se in e H a ltu n g w o hl die g rö ß te B ed eutu ng . W e n n der E influß des V a te rs n u n p o sitiv u n d fö rd e rn d se in soll, m u ß d e r V a te r se lb st Id eale h a b e n u n d ein e P e rsö n lich k e it sein. E rst ein e a k tiv e R olle des V a te rs in d e r E rzieh un g k a n n das K ind b e e in ­ flussen. D er V a te r m u ß au f d a s K ind ein e F a sz in a tio n au sü b en , es d afü r b e g e iste rn , w as e r se lb st lie b t u n d w o ra n e r glau bt. D ie W e rt­ s k a la des V a te rs ist es, d ie so oft d ie k ü n ftig e B eziehung d es K indes zu G ott u n d zu d er W e lt b estim m en w ird 7.

Es v e rw u n d e rt d a h e r n ich t, d a ß die K a te ch e tisc h e In stru k tio n 8 au s dem J a h r 1971 e in b e s o n d e re s G ew icht d a ra u f leg t, d e n E ltern ih re g ro ß e B ed eu tu n g im E rzie h u n g sp ro z e ß v o n K le in k in d e rn b e­ w u ß t zu m achen.

Es d arf n ich t ü b e rs e h e n w e rd e n , d a ß e in v ie rjä h rig e s K ind, das zum e rs te n R e lig io n su n te rric h t e rsc h e in t, b e re its e in e M enge e ig e n e r E rfah ru n g en m itbringt. Es w e ist a u ch scho n ein e g ew isse relig iö se V o rp rä g u n g auf, die es in s e in e r F am ilie b ek o m m en hat. Es ist eb en die F am ilie, d ie d e n e n tsc h e id e n d e n E influß a u f die Re­ lig io sität d es K indes au süb t. D as G o ttesb ild im K ind ist k e in e s ­ w egs F olge th e o re tis c h e r A u sfü h ru n g e n u n d v e rb a le r B elehrung, es e n ts te h t v ielm e h r in h a u tn a h e m K o n ta k t m it d e n E ltern 9, in dem die se n sib le P sy ch e des K indes die E instellung, A n sic h te n u n d H altu n g d e r E lte rn aufnim m t u n d v e ra rb e ite t.

W e n n m an bei diesem S a c h v e rh a lt b e d e n k t, v o r w elch e S chw ie­ rig k e ite n sich die h e u tig e F am ilie g e ste llt sieh t, w ird das A n lieg en d e r A u to re n v e rstä n d lic h , n ich t n u r dem R e lig io n sle h rer so n d e rn a u c h d e n E lte rn ein e H ilfe in die H an d zu geben. D a ra u f g e h t stets in d en a n g e b o te n e n M a te ria lie n d e r R ah m en tex t „E inführung in den In h a lt d e r fo lg en d en K a te ch e se " ein. U n ter d ieser Ü b e rsch rift findet d e r K a te ch e t jew e ils In h a lte u n d D en k an stö ß e, die so w o hl in in ­ d iv id u e lle r als a u c h in G ru p p e n b e ra tu n g g en ü tzt w e rd e n k ö n n en , um d e n E ltern ih re n A u fg a b e n b ere ic h b e w u ß t zu m a c h e n u n d ih n en zu g leich H ilfe a n z u b ie te n , w ie ih re K in d er e in e w irk lic h e R eife e r ­ lan g e n k ö n n en .

D urch d e n A u fb au d e r K a te ch e se w ird d en E lte rn in d ire k t eine M eth o d e in d ie H an d g eg eb en , w ie sie se lb st m it ih re n K in d e rn am b e s te n ins G e sp räc h k o m m en k ö n n e n . O ft e n th a lte n d ie K a te ch e se n d ire k te H in w eise für d ie E ltern , w as sie z.B. m it ih re n K in d e rn zu H a u se u n te rn e h m e n k ö n n e n , um ih re E n tw icklu n g zu fö rd e rn . D azu g e h ö re n a u ch die H a u sa u fg a b e n , es liegt a b e r a lle in bei d en Eltern, ob diese gem ach t w erd en .

7 V gl. J. K ł y s , Jak ro zum ie m problem ojc o s tw a , W drodze (1977) H. 9, S. 27ff.

8 V gl. Directorium Cate chisticum Generale, Cittä del V aticano 1971 (im W eiteren abgekürzt: DCG).

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8 W Ł A D Y S Ł A W KUBIK S J

b. R olle d es K in d e rg a rte n s

Die m eisten K ind er im R e lig io n su n te rric h t sin d K in d e rg a rte n ­ k in d er. D er K in d e rg a rte n se tz t sich b e k a n n tlic h eb en falls eine m ö g lich st v ielse itig e E n tw ick lu n g des K indes zum Z iel10.

Zu B eginn d er 70er J a h re zeig te d a s B ild u n g sre sso rt ein zu­ n e h m en d es In te re s s e an K in d e rn im V o rsc h u la lte r. In s e in e r Sitzung am 13.10.1973 v e ra b s c h ie d e te das p o ln isch e P a rla m e n t e in G esetz ü b e r d a s n e u e V o lk sb ild u n g ssy ste m 11. D iesem G esetz n a c h w ird d e r K in d e rg a rte n als e rs te S tufe in das allg em ein e V o lk sb ild u n g s­ sy ste m in te g rie rt. M it dem 1. S e p tem b e r 1977 w u rd e das V o rsc h u l­ ja h r für s e c h sjä h rig e K in d er ein g efü h rt. D ie V e ra n tw o rtlic h e n h a n ­ d e lte n d abei aus d e r Ü b e rzeu g u n g h e ra u s, d a ß die V o rsc h u lja h re e in e s K indes v o n g ro ß e r B ed eu tu n g für se in e s p ä te re P e rsö n lic h ­ k e itse n tw ic k lu n g sind. Die H a u p ta u fg a b e d e r V o rsc h u lstu fe ist es, a lle n K in d ern m öglichst g ü n stig e B edingungen fü r ih re A llg e ­ m e in e n tw ic k lu n g zu sich ern . E rst an z w e ite r S telle w ird die H e r­ b eifü h ru n g d er S ch ulreife g e n an n t. Das E rzieh un gsprog ram m für K in d e rg ä rte n tra t m it d e sse n U n te rz e ic h n u n g d u rc h das M inisterium fü r V o lksbild u n g u nd E rziehung am 8. M ärz 1977 in K raft.12 Es e n th ä lt z u n äch st die g e n a u e Z ielsetzu n g u n d D a rste llu n g d e r e in ­ z eln en In h altsb e reic h e . Es w e rd e n u.a. die eth isc h en , sozialen, ä sth e tisc h en , p o ly te c h n isc h e n u n d g e su n d h eitlich e n A sp e k te der E rziehung g e n an n t, w obei d iese in d e r P rax is nich t v o n e in a n d e r g e tre n n t w e rd e n dürfen. F e rn e r w e rd e n in dem P ro g ram m M eth o ­ d e n und F orm en d e r e rz ieh e risc h -d id a k tisc h en A rb e it, d ie P lan u n g d e r L e h rertä tig k e it u n d die Z u sam m en arb eit m it d e n E ltern e r­ lä u te rt.

D er im P ro g ram m e rfa ß te A u fg a b e n b ere ic h für d ie V o rsc h u le r­ zieh u n g ist se h r u m fan g reich . E inige F o rm u lieru n g e n sin d ganz g e­ w iß auch für d e n R e lig io n su n te rric h t in te re ssa n t, w ie z.B. d ie allg e­ m ein e Z ielsetzung fü r die V o rsch u lerzieh u n g . E ine b e so n d e re A uf­ m erk sa m k e it v e rd ie n e n die A n le itu n g e n zu r H erau sb ild u n g der ric h tig e n so zialen V e rh a lte n sw e ise n u n d d es Sinnes für ä sth e tisc h e E m pfindungen im K inde. A ls e b e n so nü tzlich zeig en sich H inw eise z ur M ethode und G e staltu n g d e r E rz ie h u n g sarb e it im K in d e rg a rte n u n d das P o stu la t ein es en g e n Z u sam m en w irk en s v o n K in d e rg a rte n u n d Fam ilie.

10 V gl. W. K u b i k SJ, P rzed s zk o le p ie r w s z y m o g n iw e m o ś w i a t y i w y c h o ­ wania , C ollectanea T heologica 49(1979) H. 1, S. 113— 124.

11 V gl. Monitor Polski 1975, Nr. 44.

18 V gl. M inisterstw o O św iaty i W ychow ania, Instytut Program ów Szkolnych, Program W y c h o w a n ia w p rzedszkolu. W arszaw a 1973; v gl. auch: Program pracy w y c h o w a w c z o - d y d a k t y c z n e j z d zie ć m i sz eścio letn im i (o b j ę ty m i je d n o r o c zn y m od­ d zia ły w a n ie m p rz e d szk o ln y m ), W ych ow an ie w Przedszkolu 30(1977) Nr 5, S. 227— .263,

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D A S R E L IG IO N SL E H R B U C H FÜR K LEIN K IN D ER 9

Ein K a te ch e t d arf d iese n In h a lte n u n d E rfahrun gen , d ie d a s Kind v om K in d e rg a rte n m itb rin g t, n ic h t g leich g ü ltig o d e r g a r ig n o rie re n d g e g e n ü b erste h e n . V ieles d a v o n m u ß w e ite re n tw ic k e lt u nd um c h ristlic h e E lem ente b e re ic h e rt w e rd e n , die in d e r K in d e rg a rte n e r­ ziehun g gän zlich fehlen. Ein b e so n d ere r S te llen w e rt kom m t d abei d e r h e ra u sz u b ild e n d e n F äh ig ek it zu, alle E rlebnisse, E n tsch eid u n g en u n d m en sch lich e A k tiv itä te n auf G ott zu beziehen , das G u te in sich zu p fleg en u n d sich b ei b e w u ß te r H in n ah m e des W ille n G ottes dem Bösen zu w id ersetzen .

Die A u to re n sind bem ü h t, h ierz u k o n k re te V o rsch läg e an zu b ie­ te n , d en n die A ufgabe, d ie ein em K a te ch e ten d a d u rc h e rw ä c h st, ist re c h t k o m p liziert u n d v ielschich tig . S eh r u n tersc h ie d lic h e F a k to re n , die für d ie P e rsö n lich k e itsb ild u n g v o n B elang sind , m ü sse n d abei m itb erü c k sic h tig t w erd en .

2. I n t e g r a t i o n v e r s c h i e d e n e r E b e n e n d e r r e l i g i ö s e n E r z i e h u n g

D ie relig iö se E rziehung ste llt an u n d für sich ein G anzes d a r, obscho n e in z e ln e E lem en te d e u tlic h e rk e n n b a r sind. In den v o rlie ­ g e n d e n M a te ria lie n tritt die B em ühung zutage, d ie se r Einsicht R ech n u n g zu tra g e n , in d e r H offnung, d a d u rc h d ie v ielse itig e P e r­ sö n lich k eitsb ild u n g n o c h w irk sa m e r fö rd e rn zu kö nn en.

A us d ie s e r Ü b e rleg u n g h e ra u s w u rd e n 6 E benen d e r ch ristlic h e n E rziehu n g u n tersc h ie d e n : 1) die bib lisch e (,,W ort G ottes im V olk G ottes"); 2) d ie ek k lesio lo g isch -litu rg isch e („Die K irch e b e k e n n t ih re n G lauben"); 3) d ie d er E rzieh u n g zur D iako nie („N äch stenlieb e in d e r N achfo lg e C h risti"); 4) d ie d e r E rziehung zum g e sellsch aft­ lich en Leben („Das M ite in a n d e rse in d e r C h risten "); 5) d ie der E r­ ziehu ng zur S e lb stv e rw irk lic h u n g („Sich selb st e n td e c k e n u nd e r ­ ziehen"); 6) die d er E rzieh un g in ein e W elt u n d ein e K u ltu r hin ein („Der C h rist in e in e r W elt u n d K u ltu r”).

D iese U n te rsc h e id u n g ist für die A u sw ah l und G e staltu n g der In h a lte re le v a n t, in gleich em M aße a b e r a u ch fü r d ie B estim m ung d e r E rziehungsziele. D ie ob en an g e fü h rte n 6 E ben en d ü rfe n jedo ch in k ein em Fall aus d em G esam tg efü g e g e lö st u nd ein zeln b e tra c h te t w e rd e n , sie b ild en v ielm e h r v e rsc h ie d e n e A sp e k te d e r R e a lität des K indes. Die v o rg en o m m en e U n te rsc h e id u n g w ill led ig lich A kzen te setzen , d e n K a te ch e ten auf d ie K om p liziertheit d es G eflechts von U rsa ch e u n d W irk u n g au fm erk sam m achen, d as sich E rzieh ung s­ p ro z e ß n e n n t, und d e sse n b e w u ß te M itg estaltu n g ein e re c h t sch w ie­ rig e A ufg ab e ist.

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10 W Ł A D Y SŁ A W KUBIK S J

a. D as W o rt G ottes in d e r E rziehung v o n K le in k in d e rn Das W o rt G o ttes ist d e r w e se n tlich ste A u sg a n g sp u n k t jeg lich er K atech ese.13 Das W o rt an sich spielt fü r d a s K ind in diesem A lter e in e e h e r s e k u n d ä re Rolle. H an dlun g u n d die d a d u rc h gew o n n en e E rfah ru n g sind d ie w ic h tig ste n E rk en n tn isq u ellen . T ro tzd em m uß in d e r relig iö se n E rziehung d a s W o rt G ottes a u ch auf d ieser Stufe e in e n an g e m e ssen e n Platz fin d en .14 A u ch dem K leinkind m uß Gott, d e r zu d e n M ensch en sp rich t, v o r A u g e n g e fü h rt w e rd e n , G ott, d e r sich M ensch en m itte ilt, d e r v o n sich aus K o n ta k t m it d en M enschen sucht, G ott, dem g e g e n ü b er m an n ich t g leich g ü ltig sein d a rf so n d e rn g läu b ig e n tg e g e n tre te n m uß.

In d e n v o rg e sc h la g e n e n M a te ria lie n soll die B egegnung m it dem W o rt G o ttes n ich t d a ra u f b e ru h e n , d ie K ind er m it m ö glich st v ielen S tellen d er Hl. Schrift zu k o n fro n tie ren . W a s a n g e stre b t w ird, ist, in dem K ind d as B ew u ß tsein zu w eck en, d a ß sich G ott a n die M en­ sch en w e n d e t, e in e n D ialog m it d en M en sch en su ch t, u n d d a ß die M ensch en auf d iese B ereitsch aft bzw. E in ladu n g zum D ialog m it dem G lau ben zu a n tw o rte n h ab en. Zu d iesem Z w eck eig n e n sich b e­ stim m te bib lisch e G estalten , w ie z.B. Sam uel, M oses, D avid, d eren Leben dem K ind v e ra n sc h a u lic h t, d a ß G ott zu d e n M enschen sp rich t, sich ih n en m itteilt, u n d d a ß d iese d a ra u f m it G laub en und Liebe rea g iere n , d aß sie G ott au fneh m en m it d e r B ereitsch aft, seinen W illen zu erfüllen.

Es w ird m it b e so n d ere m N a c h d ru ck b e to n t, d a ß C h ristu s zu uns kom m t, um se in e n V a te r zu offenbaren, d e n n in C h ristu s le rn e n w ir d e n V a te r k e n n e n u n d in C h ristu s k ö n n e n w ir d en V a te r lieben u nd se in e n W ille n erfüllen. D er e rs te K o n ta k t m it d e r Bibel soll d ah in fü h ren, d a ß w ir v o n den b ib lisch en G estalten , in e rs te r Linie a b e r v on Je su s C h ristu s selbst, d e r ja vom V a te r kom m t, lern en , auf d e n Ruf G ottes m it dem G lau b en zu a n tw o rte n , w as se in e n A u sd ru c k in k o n k re te n V e rh a lte n sw e ise n u nd T a ten fin den m uß.

In d e r K atech ese w ird das K leinkind se in e n M öglichk eiten e n tsp re c h e n d n u r m it k u rz e n A b sc h n itte n aus d e r Hl. Schrift b e ­ k a n n t gem acht. Das K ind soll d a ra n in G ru n d zü g en e rk e n n e n , w as G ott v o n un s in u n se re m K o n ta k t m it ihm u nd d e n M itm enschen e r ­ w a rte t. In d er B em ühung, K lein k in d er an d a s W o rt G o ttes h e ra n z u ­ fü hren, sin d d ie A u to re n d a ra u f b ed ach t, d ie E rfa h ru n g e n d e r K inder zum A u sg a n g sp u n k t d e r K atech ese zu m achen. Im K ind soll die F ähig k eit w ach sen , G ott in alltäg lich en S itu atio n en zu e rk e n n e n und se in e n Ruf zu v e rste h e n , d e r un s zu b estim m ten V e rh a lte n sw e ise n auffordert.

13 V gl. A posto lis ch e A dh ortation an Bischöle und Pries ter der katholischen Kirche über die K ate chisationsproblem e in unserer Zeit, Nr. 27 (abgekürzt: AAüK).

14 Vgl. H. G e i g e r, H. D o n a t, Co w y r o ś n i e z nasz ych dzieci, W arszaw a 1975, S. 41—42.

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D A S R E L IG IO N SL E H R B U C H F Ü R K LEIN K IN D ER 11

Das K ind w ird a u c h d azu h in g efü h rt, G ottes Stim m e in d e r Hl. S chrift zu finden, d ie in d e r K irche, w ä h re n d des G o ttesd ie n ste s bzw. beim S pen d en d e r S a k ram e n te v o rg e le se n w ird . D arau f w ird v o r allem b ei d e r K a te ch e se für S e c h sjä h rig e b e so n d e re s G ew icht gelegt.

Indem a u ch der K le in k in d e rz ieh u n g d ie Hl. Schrift z u g ru n d e g eleg t w ird , v e rfo lg en d ie A u to re n d as Ziel, im M en sch en m öglichst frü h d a s B ew u ß tsein zu w eck en , d a ß im W o rt G ottes, das die K irche ü b e r ih re g anze G esch ich te h in b e w a h rt, ü b e rlie fe rt u n d in den M ittelp u n k t d e r B e tra c h tu n g g e ste llt h at, d ie letz te A n tw o rt auf die g ru n d le g e n d ste n E xisten zfrag en des M en sch en e n th a lte n ist. D ie Hl. Schrift ist a u ch e in e u n ersch ö p flich e G lau b en sq u elle u n d gibt uns K raft für u n se r Bem ühen, e in e K ultur aufzubauen, die W e lt m enschlicher, b e sse r zu m achen, d e n m it d e r T aufe e in g e le ite te n P rozeß der ,,n e u e n Schöpfung" fo rtzu fü hren .

b. E kk lesio log isch er A sp ek t d er K in d ererzieh u n g

Die ü b e rw ie g e n d e A n zah l d e r K inder, die in P o len zum R eli­ g io n su n te rric h t kom m en, e n tsta m m en k a th o lisc h e n F am ilien. A uf­ gabe des R e lig io n su n te rric h ts fü r K inder im V o rsc h u la lte r ist es folg­ lich, die E ltern so zu u n te rstü tz e n , daß sie d e n m it d e r T aufe ihres K indes ein g e g a n g e n en V e rp flich tu n g e n n ach k om m en k ö n n en . Z u­ gleich soll das K ind in zu n eh m en d em M aß e die R ealität se in e r T aufe e rle b en , ih re F rü c h te n u tze n k ö n n e n a b er a u ch die sich d a ra u s e r ­ g e b e n d en P flich ten w a h rn e h m e n u n d an d e r E u c h a ristie fe ier m it w ach sen d em B ew u ß tsein teiln eh m en . So m ö ch te Jo h a n n e s P au l II d ie k a te c h e tisc h e A rb e it v e rs ta n d e n se h en , w e n n e r d ie W a rn u n g a u ssp rich t: Das s a k ra m e n ta le Leben v e rk ü m m ert sch n ell u n d e n t­ a rte t zu e in e r re in ä u ß e rlic h e n H andlung, w e n n e s n ic h t auf e in e r g e n a u en K en n tn is d e r S a k ram e n te n leh re aufbaut. G en au so w ird die K a te ch e se zu e in e r re in in te lle k tu e lle n A u se in a n d e rse tz u n g , w en n sie n ic h t d u rc h d as s a k ra m e n ta le Leben g e stü tz t ist (vgl. dazu AA üK N r. 23).

B ew ußtm achung d e r T aufe u n d der E u ch aristie beim K ind

In d iesem K o n te x t w ird e s als e in v o rd rin g lic h es A n lieg en an g eseh en, die A u fm erk sam k eit ein es v ier-, fü n fjä h rig en K indes auf J e s u s C h ristu s zu len k en . Es ko m m t d a ra u f an, dem K ind e b ew u ß t zu m achen, d a ß es seit d e r T au fe in stän d ig em K o n tak t m it Je su s lebt, u nd d ies so llte d e r a u sre ic h e n d e G rund d a fü r sein , ein e bestim m te E in stellu n g d e n M itm en sch en g e g e n ü b er an zun eh m en. Das Kind soll d azu a n g e le ite t w e rd e n , se in Leben b e w u ß t m it C h ristu s zu leb en u n d d e n a n d e re n M en sch en m it H ilfsb ereitsch aft u n d F re u n d ­ lic h k e it e n tg e g e n z u tre te n . D ie A u to ren v e rtre te n d en S tandpunkt,

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1 2 W Ł A D Y SŁ A W KUBIK S J

d a ß ein e H in w en d u n g d e s K indes zu C h ristu s, die E ntw icklung se in e s G laubens u n d d ie F äh ig k eit, im K o n ta k t m it d e n E ltern, A l­ te rs g e n o ss e n und a n d e re n M itm en sch en au s dem G laub en h e ra u s zu h a n d eln , sich n u r in d e r G em einschaft d e r G läubigen, in d e r K irche, v o llz ie h e n k an n , in d ie w ir am T a g e u n s e re r T au fe v o n C h ristu s aufgenom m en w o rd e n sind u n d m it d e r w ir d ie E u ch aristie feiern. N u r im K o n ta k t m it d e r G em einschaft, m it d e r lo k ale n K irche k ö n n e n im K inde relig iö se B edürfnisse g ew eck t w erd en . W as dem K ind in d e r F am ilie u n d in d e r lo k ale n K irch e v o rg e le b t w ird, k a n n e s au fn eh m en (vgl. dazu A A üK N r. 24). In dem v o rlie g e n d e n M a ­ te ria l w ird das Ziel a n g e stre b t, d a s K ind zu d e r E insicht zu bring en, d aß e rs t d u rc h die K irche u n d in d e r K irch e s e in e B indung an Je su s m öglich g e w o rd e n ist, d a h e r je tz t ein e v o lle E in g lied eru n g in die G em einschaft zu erfo lg en h at. Es k om m t d a ra u f an, d a ß das Kind n ach u n d n a c h m it d e r K irche d a s litu rg isc h e J a h r m itle b e n k an n , w en ig sten s s e in e w ic h tig ste n S tatio nen , d a ß e s m it d e r K irche s e in e n G lauben b e k e n n t u n d m it C h ristu s v o r d en V a te r tritt, um ihn an zu beten . D a ra u s e rg e b e n sich fü r je d e n e in z e ln e n gew isse A ufgaben und V e rp flich tu n g e n d e r M en sch h eit u n d d er W e lt g e g e n ­ über.

B edeutung d e s litu rg isc h e n J a h re s für d ie E rziehung d e r K leinkinder Das litu rg isch e J a h r b ie te t d e n n a tü rlic h e n R ahm en für das B estreben , in d e n K in d e rn d e n S in n für die E kk lesia zu p räg en . Dem K ind w ird es m öglich, d a s u n sic h tb a re M y ste riu m d e r Er­ lösung, d a s sich u n te r u n s vollzieht, qu asi-sin n lich zu erfassen. Die litu rg isch e n F e ste w e rd e n in d e r K irch e u n d in d e r F am ilie in e in e r A rt began g en , d ie d e r k o n k ret-an sc h a u lic h en D en k w eise e in e s K in­ des sch o n bis zu ein em G rad zu g än g lich ist. D as K ind k a n n sich an g e w isse n H an d lu n g e n u n d A k tiv itä te n b eteilig en , w o d u rc h e s schon se h r frü h in d a s M y steriu m des G laubens u n d d e r E rlö sun g e in ­ b ezog en w ird. W e n n s ic h d e r U n te rrich t n ach d em A b lau f des li­ tu rg isc h e n J a h re s ric h te t, k a n n d as K ind J e su s C h ristu s au f sein em L ebensw eg b eg leiten , d e sse n e in z e ln e S ta tio n en sich dem Kind so g u t ein p räg en . D ad u rch w ird a u ch d ie p e rsö n lic h e B indung an Je su s g e fö rd e rt sow ie d e r W ille, in sein e F u ß stap fe n zu tre te n .

D iese E ntw ick lung ist eig en tlich n u r in d e r G em ein schaft ein er lo k ale n K irch e m öglich. Sehr s ta rk ist ja im K ind d e r D rang, es den E rw a c h sen e n gleich zu tu n , und zw ar n ich t n u r im Ä u ß e re n . Oft w e rd e n auch d e re n W e rtu n g e n , M aß stäb e u n d A n sc h a u u n g e n ü b e r­ nom m en. J e h ä u fig e r d as K ind im Leben d e r K irch e m it Je su s in B erührun g kom m t, d esto in te n siv e r w ird es d ie L ehre C hristi au f­ n eh m en kö nn en. Das V o rb ild d er E rw a c h sen e n g ibt d e n A usschlag. A uf d e n e rw a c h se n e n M itg lie d e rn d er K irch e la s te t d iesbezüglich eine g ro ß e V e ra n tw o rtu n g .

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D A S R E L IG IO N SL E H R B U C H FÜR K LEIN K IN D ER 13

Das litu rg isch e J a h r sch afft o b e n d re in d e n R ahm en z u r Be­ g eg n u n g m it d e r M u tte r G ottes u n d d en H eiligen , d ie in ih rem Leben d ie L ehre C h risti in fa st v o llk o m m en er W e ise v o rg e le b t h ab en . Es h a t d a h e r gew iß se in e B erech tigu n g , d e n V o rsc h u lu n te rric h t an h an d d e r w ic h tig ste n S tatio n en des K irc h e n ja h re s zu g e sta lte n .

E ine d e ta illie rte In fo rm atio n zum litu rg isc h e n J a h r e rs c h e in t auf d ie se r Stufe w en ig sin n v o ll, d ie w ic h tig ste n E reignisse ab er, näm lich d ie M en sch w erd u n g u n d A u fe rs te h u n g J e s u C h risti, k ö n n e n dem K ind d u rc h a u s sc h o n in a n g e m e ssen e r W eise v e rm itte lt w erden. F ü r S ech sjäh rig e k a n n dies d a rü b e r h in au s auf A d v e n t u n d F a ste n ­ zeit a u sg ew e itet w e rd e n , also auf die V o rb e re itu n g sz e ite n auf die b eid en g ro ß e n Feste.

c. S ozialer A sp e k t d e r E rziehung

In d iesem K o n tex t d a rf allerd in g s je n e r A sp e k t n ich t zu k u rz kom m en, d e r in d e r sy n o d a le n D iskussion u n d d e n D o k u m en ten d e r S ynod e (1974) u n te r d e r B ezeichnung „K irche — das allgem eine S a k ram e n t d e r E rlösung" so oft ank lin gt. D arin k om m t die R olle d e r K irch e beim A u fb au des R eich es G ottes auf E rd en zur G eltung. A us d iesen F o rm u lieru n g e n m ü sse n K o n seq u en zen gezogen w erd en . N ach P a te r J. C h a ry ta ń sk i S J,15 v e rla n g t d ie h e u tig e A u ffassu n g d e r c h ristlic h e n L ehre n e u e A k zen te, u.a. die A b k e h r vom In d iv id u a lis­ m us. W ir g e h ö re n z u r G em ein sch aft d e r K irche n ich t n u r, u m u n se r eigenes H eil zu erlan g en . W ir sin d zw ar a u se rw ä h lt un d berufen, a b e r zug leich a u ch in d ie W e lt g esch ick t. W ir n e h m e n d a s W o rt G o ttes n ich t n u r zu u n se re m H e il auf, so n d e rn w o llen e s als A ufruf v e rs te h e n , m it G ott an der E rfüllung s e in e r P lä n e zu a rb e ite n , die sow ohl auf das e w ig e Leben als a u c h d a ra u f h in zielen , d a s R eich G ottes u n te r d e n M en sch en zu b eg rü n d en .

E rziehung zu r D iakonie

D er D ie n sta u ftrag d e r K irch e w ird D iakonie g e n a n n t, d ie in d e r N ach fo lg e C h risti ein e w ic h tig e A u fg ab e ist (vgl. d a z u H br. 3,1 ff; 13,20; 1 P. 2,24). J e su s C h ristu s, d e r h ö c h ste G esa n d te d e s V a te rs, ist U rsp ru n g je g lic h e n D ien en s (vgl. A p g 20,24; Röm 1,5; 1 K or 4,1—5; 12,5) u n d die Pflicht a n d e re n zu d ien en , h a t e r au s eig e n e r M acht (Mt 10,40; J o h 13,20; 2 K or 5,20) an sein e N a c h fo lg e r w e ite r­ g e g e b en .16

Je g lic h e r D ienst in d er K irch e w ird e rs t d u rc h d ie A n reg u n g un d die K raft d es Hl. G eistes m öglich. D ie C h riste n k ö n n e n ih re

15 V g l. J. C h a r y t a ń s k i SJ, Kate chizacja ja k o t o i m a ew a n g e liza c ji (Sy­ nod Biskupów 1974), K atecheta 19(1975) 152.

18 Vgl. X. L ś o n - D u f o u r SJ, Sło w nik N o w e g o Testamentu, poln. Ubers. u. Bearb. K. R o m a n i u k , Poznań 1981, S. 498.

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14 W Ł A D Y S Ł A W K U B IK S J

A u fgaben und ih re B erufung ü b e rh a u p t e rs t d u rc h d ie c h a rism a ­ tisc h e B efähigung, d ie ih n en v o m Hl. G eist v e rlie h e n w ird , e rk e n ­ n e n u n d in die T a t um setzen . U n ter den u n te rsc h ie d lic h e n C h aris­ m en kom m t n a c h P au lu s je n e n ein e b e so n d e re B ed eu tun g zu, die d em G em einw ohl d e r K irch e d ien lich sin d (vgl. 1 K or 12, 4— 10). A n a lle re rste r S telle w ird d as C h arism a d e r Liebe g e n a n n t (vgl. 1 K or 13). D ank d e r Liebe sind die C h riste n fähig, den N ä c h ste n zu d ie n e n u n d die W e lt zu ä n d e rn , w ie e s Je su s C h ristu s ta t.17

W e n n w ir also d as K ind in die K irch e h in e in w a c h se n lassen w ollen, m ü ssen w ir es v o n v o rn h e re in d azu erzieh en, d en D ienst in d e r K irche als se in e P flicht aufzufassen. In je d e r G em einde gibt es M enschen, d ie sich in b e so n d ere r W eise um d ie B elange d er e in ­ zeln en G em eind em itg lied er u n d die d er g an zen G em einde küm m ern. Es h a n d e lt sich d ab ei u m d ie k a te c h e tisc h e A rb e it, d a s P farram t, die c h a rita tiv e T ätig k eit, d e n litu rg isch e n D ien st u.ä. D ieser D ienst am N ä c h ste n sc h lie ß t a u c h je n e M en schen n ich t aus, die a u ß e rh a lb d e r G em einde ste h e n . D ie K inder m üssen sich d a s so v e rs ta n d e n e D ienen re c h tze itig ein ü b en , d am it sie es als E rw a c h sen e n o ch pflegen.

Die K unst, a u fe in an d e r e in g e h e n zu k ö n n e n

Z w eck d e r E rziehung zu r G em einschaft in d e r K irch e ist es letztlich, dem K ind die g ru n d le g e n d ste n F ra g e n u n s e re r E xistenz b ew u ß t zu m ach en , e in e r E xistenz in d e r G em einschaft. Z un ächst m uß d a rü b e r re fle k tie rt w e rd e n , w e r jen e M en sch en sin d, die n eb e n u n s leben, w as ih n e n F re u d e b e re ite t u n d w as sie beküm m ert. D ar­ a u s e rg ib t sich die F rage, w elch e M ö g lich k eiten h a b e ich — v on d e r A n lag e h e r — a n d e re n zu dien en . W ie s te h e n F re u n d e, V e r­ w a n d te bzw. v ö llig frem d e M en sch en m ir g e g e n ü b er. W a s h a b en w ir m itein a n d e r g em ein sam u n d w as tre n n t uns. Ein M ensch w ird eine w a h re Reife nie e rla n g e n k ö n n e n , w e n n e r n ic h t stä n d ig auf sein e, eben falls h e ra n re ife n d e n M itm en sch en R ücksich t nim m t. D iese R ü ck k o p p elu n g tr itt in dem G ebot „Liebe d e in e n N ä c h ste n w ie D ich selb st" s e h r d e u tlic h zutage.

W e n n w ir das K ind in d ie G em einschaft in te g rie re n w ollen, m u ß das K ind d a s M ite in a n d e rse in lern en . D as K ind m uß beg reifen, d a ß e s n u r d a n n se in e V e ra n la g u n g v o ll zur E n tfaltu ng b rin g e n k a n n , w e n n es d a b e i ste ts au f se in e M itm enschen b e d a c h t ist. N icht v o n u n g e fä h r also fin d et in d en v o rlie g en d e n M a te ria lie n d a s M ilieu, in dem das K ind a u fw ä ch st (Familie, F re u n d en k re is, G esellschaft) so v ie l B eachtung. In diesem , zu n ä ch st b e g re n z te n M ilieu sam m elt d as K ind se in e E rfah ru n g en , in ihm soll es sich a u c h b ew äh ren . V iele d e r K a te ch e se n b a u e n b e w u ß t auf d ie s e r E rfah ru n g auf. Auf

17 V gl. H. B o g a c k i SJ, P osta wa sł u ż b y i u bóstwa, in: S ak ra m e n ty K o ś ­ cioła poso b o r o w eg o , Hrsg. H. B o g a c k i , Kraków 1970, s. 516— 552.

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D A S R E L IG IO N SL E H R B U C H F Ü R K LEIN K IND ER 15

d e r a n d e re n S eite w e rd e n d ie E lte rn d a ra u f au fm erk sam gem acht, die E in stellu n g ih re r K in d er zu ih re r U m gebung gezielt m itz u g e sta l­ ten . D as H a u p ta n lieg e n d a b e i ist es, d a ß die B eziehungen, die das K ind zu sein er U m w elt aufnim m t, d ie G ru n d lag e für e in e p e rs ö n ­ lich e H in w end u n g zu Je su s C h ristu s schaffen, u n d d u rch ih n zu der Hl. D reifaltig k eit u n d d e r g a n z e n k a th o lisc h e n K irch e.18

D iese E inb ezieh u n g d e s K in d es g esch ah eig e n tlic h sc h o n d u rch die Taufe. Die B edeutung d e r T aufe lie g t e b e n a u c h d a rin , d a ß sie e rs t d ie ric h tig e M o tiv a tio n für d ie eth isch-so ziale E rzieh u n g liefert. N a c h S k o w ro n ek ist d ie T aufe ein w ichtig es M erkm al, d a s ein en C h riste n v o n ein em N ic h t-C h riste n u n tersc h eid e t. D ie F ra g e ist also b e re c h tig t, ob „d ieser U n te rsc h e id u n g n ich t ein B eigeschm ack vo n D isk rim in ation an h a ftet, die ein e Z w eiteilu n g in an ta g o n istisc h e G ru p p en zu r F olge h at. D iese Z w eiteilu n g ist a b e r T a tsa c h e . Je su s s a g te doch selb st: «W er n ic h t fü r m ich ist, d e r ist g e g e n mich». Beim g e n a u e re n H in se h en e rw e ist es sic h ab er, d a ß d ie T re n n u n g s­ lin ie m itte n d u rc h d ie S char d e r G e ta u ften v e rlä u ft un d sie in solche teilt, d ie v o n d e r T au fe leb e n und je n e , d ie tro tz d e r T au fe sich C h ristu s w id ersetzen . Im G ru n d e genom m en ist e s a b e r so, d a ß d ie se Linie sich m itte n d u rch d ie H e rz en zieht. E tw as in uns sa g t w illig: «Ich w ill Dir dienen», ein a n d e re r T eil u n s e re s Ich ist im W id e rs ta n d beg riffen un d s tö ß t tro tzig h e rv o r: «Ich w ill n ich t dienen». Ein so lc h e r Z u stan d d e r in n e re n Z e rrisse n h e it d ü rfte a u ch dem Hl. P au lu s n ich t u n b e k a n n t g ew e se n sein, d e n n e r le g t dav o n Zeugnis, w e n n er sp ric h t: «Denn m ein em in n e re n M en sc h e n n ach h a b e ich am G esetze G ottes F reu d e. A b er ich se h e e in a n d e re s G e ­ setz in m ein e n G lied ern, das dem G esetz m e in e r V e rn u n ft w id e r­ stre ite t... Ich u n g lü ck se lig e r M ensch!» (Röm 7,22—25). D er G edan ke a n d ie T au fe soll u n s im m er w ie d e r A n la ß sein , k ritis c h ü b e r u n ser e ig en es Leben n ach zu d e n k e n , u n d n ich t ü b e r d a s u n s e re r M itm en­ sc h en ".19 D ieses N a c h d e n k e n w ird sic h e r z u n eh m en d F ru c h t b rin ­ gen, v o r alle n D ingen in u n s e re r B eziehung zu u n s e re n M itm en ­ sch en , w o b ei in u n s die Liebe C h risti, d ie e r u n s b e i d e r T au fe g e ­ sc h e n k t h at, so w e it g e d e ih e n w ird , bis w ir b e re it sind, u n s e r Leben für u n se re F re u n d e hin zu g eb en .

Eine b e so n d ere A u fm erk sa m k e it w ird d e r T aufe m it alle n sich d a ra u s e rg e b e n d e n K o n seq u en zen in d en K a te ch e se n fü r F ü n fjä h ­ rig e g e sch e n k t, da h ie r e in la n g e r P ro zeß d e r R eifung e in g e leitet w ird.

18 Vgl. M. L e i s t , Kein Glaube ohne Erfahrung. N o tiz e n zur religiösen Er­ ziehung des Kindes, K evelaer 1972; vgl. auch; G. H e i n e i t , a.a.O., S. 19—20. 19 A. S k o w r o n e k , Z teologii chrztu, in: Sakrament chrztu, Hrsg. A. S k o w r o n e k , K atow ice 1973, s. 26—27.

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16 W Ł A D Y S Ł A W KUBIK S J

d. In d iv id u e lle A sp e k te d e r relig iö se n E rziehu n g

V o r dem H in te rg ru n d u n s e re r B eziehungen zu d e n M itm enschen m u ß die F ra g e n a c h u n s e re r Id e n titä t au fg ew o rfen w e rd e n : W e r b in ich? W e r k e n n t m ich? W e rd e ich v o n A u ß e n ste h e n d e n rich tig b e u rte ilt? W e r a k z e p tie rt m ich? Eine A n tw o rt au f d ie se F ra g e s te l­ lu n g w ird e rs t d ann m öglich sein, w en n d e r E rzieher b e re it sein w ird, auf in d iv id u elle P rob lem e d e r K inder ein zugehen. D arin ist u n s C h ristu s e in leu c h ten d e s V orbild. W e n n e r sich B linden, B ehin­ d e rte n , B esessenen o d e r T au b en zuw andte, w e n n e r m it a u sg e sto ­ ß e n e n S ü n d ern sp rach , fing e r n ich t bei d e n P ro p h e te n an. Er zeigte sich in e rs te r Linie an ih re n P ro b lem en, S orgen u nd B edürfnissen u n d a u c h an ih re n Ä n g ste n in te re s s ie rt.20 W o llen w ir je tz t d as K ind ü b e r G ott und d ie v on ihm e rsc h a ffe n e W e lt u n te rw e ise n , es in die G em einschaft ein fü h ren u n d es im ch ristlich en Leben v o ra n b rin g e n , m ü sse n w ir se in e in d iv id u ellen B edürfnisse, S ch w ierig k eiten , Ä n g ­ s te u n d H em m ungen k e n n e n . S onst sin d w ir n ich t im stand e, ihm zu helfen, und es in der S e lb ste rk e n n tn is zu u n terstü tz en .

„Die S e lb stv e rw irk lic h u n g k a n n n ich t als ein A u ftra g v on a u ß e n kom m en. Ih r le tz te r Sinn d rü c k t sich u.a. in d e r E rk en n tn is aus, d a ß der M en sch tro tz a lle r E in sch rä n k u n g en u nd d e r v o n ihm u n a b h ä n g ig e n G eg e b e n h e iten für s e in Leben d ie V e ra n tw o rtu n g ü b e rn e h m en m uß. G ru n d lag e d a fü r b ild et d ie T a tsa c h e , d a ß ich in m ein e m Leben doch e in e g e w isse E n tsch eid u n g sfreih eit h a b e u n d m ein S chicksal w e itg e h e n d selb st g e sta lte n k ann . Es ist k e in a b w e ­ g ig er G edanke, das m en sch lich e Leben als ein e K ette v o n E n tschei­ d u n g e n aufzufassen, die m an zu fällen hat. J e d e so lche E ntsch eidu ng, in d e r w ir u ns an d ie Seite p o sitiv e r W e rte stellen , b rin g t u n s v o r­ w ä rts, d u rch je d e g eg e n te ilig e e rle id e n w ir ein en R ückschlag. D er M ensch ist in d iese r W a h l frei. D ie e in zeln en E n tsch eid u n g en s te l­ len e in z e ln e S ta tio n en d e r S e lb stv e rw irk lic h u n g d a r, die oft ein e n re c h t sch m erzlich en u n d k o m p lizie rte n V e rla u f n im m t."21

Es ist folglich d ie w ic h tig ste A u fg ab e eines c h ristlic h e n E r­ zie h e rs, in einem K lein kin d d en P ro zeß d e r S e lb ste n td e c k u n g u nd S e lb stv e rw irk lic h u n g in G ang zu setzen , d e r jed o ch , so la n g e w ir leben, nie v o lle n d e t se in w ird. Es ist sc h lie ß lich a u c h u n s e re ste tig e A ufgabe, das G ew issen zu form en. V o r d iese A u fgab e w e rd e n jetz t die K inder g e ste llt, die d u rc h d ie T aufe b e re its A n te il h a b e n a n d e r R e a lität d e r „n euen Schöpfung". Dies liefert a u ch die M o tiv atio n fü r b estim m te E ntscheid u ng en. Z u n äch st ab e r ric h te t sic h d a s G e­ w issen des K indes ganz n ach d e r A u to ritä t d e r Eltern.

Die w ich tig ste A n fo rd eru n g , die an das c h ristlic h e G ew issen

40 V gl. J. Q u a d f l i e g , H. D. N o l l , Trierer Plan für relig iöse Erziehung der 3 bis 6jährigen. Grundlegung, Trier 1976, S. 29.

21 V gl. J. M e l l i b r u d a , Poszukiw anie sa m ego siebie, W arszaw a 1977, S. 34— 35.

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D A S R EL IG IO N SL E H R B U C H FÜR K LEIN K IN D ER 17

g e ste llt w ird , v e rp flic h te t uns, in d e r N ach fo lg e C h risti die M e n ­ s c h e n zu lieb en , so w ie J e su s u n s lieb t u n d w eil e r uns lieb t.22 W as n u n im E inzelnen die A u fg ab e des E rzieh ers ist, fo rm u liert G eiger fo lg e n d e rm a ß en : „Der E rzieh er k a n n b e re its dem V o rsc h u lk in d den S ch ritt zu einem G ew issen erm ö g lich en , d a s au fg ru n d v o n e th isch en W e rtu n g e n en tsc h e id e t. D as K ind m uß n a c h u n d n a c h e rk e n n e n k ö n n e n , w as a n g e b ra c h t u n d ric h tig ist".23

G anz w e se n tlich d ab ei ist, d a ß d ie ch ristlic h e M o tiv ieru n g dem K ind nich t m assiv auf g e d rä n g t w ird , und d aß das K ind F re u d e d a ra n h a t, G utes zu tu n . J e g lic h e Ü b e rtre ib u n g k a n n zu b lo ß e r R outine e n ta rte n . S eh r ric h tig w a rn t G eiger d a v o r, d e n n „eine au fg ezw u n­ g en e M o tiv atio n e n tb e h rt je g lic h e r A n zieh u n g sk raft. Z w eifelsohne b ild en das c h ristlic h e G ebot d e r Liebe u n d die B erg p red ig t d e n K ern d e r c h ristlic h e n M o ralität. N u n d arf m an d a rü b e r nicht v e rg e sse n , d a ß d a s E vangelium in e rs te r Linie für E rw a c h sen e g ed ach t ist und n ich t für V o rsc h u lk in d e r".24 Dies darf d e r E rzieher nie au s d en A u g e n v e rlie re n . A u s d iese r E insicht h e ra u s ist es ratsam , sich in d e r V o rsc h u lk a tec h e se e h e r b e sch e id en e Ziele zu setzen , in d er H offnung au f ein e k ü n ftig e W irk u n g d e r Saat. V o n d iesem G ed an ­ k e n lie ß e n sich die A u to re n im A u fb au d er K a te ch e se n fü r die jü n g ste n K inder leiten . Es sei in dem Z u sam m en hang a u f solche T h e m en k re ise v e rw ie s e n w ie z.B. „W an n lieb en w ir Je su s " (Bd. I, T eil I, N r. 12), bzw. „W as k a n n ich se lb st m achen?" (Bd. I, T eil I, N r. 18 u. 19). A u c h K a te ch e se n fü r F ü n fjä h rig e (Bd. I, T eil II) ric h ten sich n a c h dem g leich en P rinzip.

e. D er C h rist in s e in e r W e lt und K u ltur

N ic h t zu letzt w ird u n s e re A u fm erk sam k eit auf die W e lt und K u ltu r g elen k t, in d e n e n w ir leben. D ie Syn o d e ü b e r d ie E v an g e­ lisa tio n b e to n t im G eiste des II. V a tik a n isc h e n K onzils, d a ß die je w e ilig e K u ltu r die F o rm en d e r V e rk ü n d u n g s ta rk m itp räg t. D er S ch w erp u n k t w u rd e v o n d e r als „B ekehrung" a u fg e fa ß te n M ission d e r K irche, d ie m it so lc h e n A sso z ia tio n e n w ie K o lo n isatio n und E u ro p ä isieru n g b e la s te t ist, au f „D ienen" v e rle g t. C h a ry ta n s k i w eist d a ra u f hin,25 d a ß die E rk lä ru n g d e r S yn o d e für die E in b ettu n g des E v angelium s in die e in zeln en K u ltu re n ein e tie fe th eo lo g isc h e Be­ g rü n d u n g h a t: D as H in e in w a ch se n des E v angelium s in v e rsc h ie d e n e K u ltu re n u n d V ö lker ist e in e v om G ott g ew o llte F o rtfü h ru n g se in e r H eilsab sich ten , d ie für alle gelten .

D as K lein k ind soll die K u ltu r sc h ätz en lern e n , b e so n d ers ihre

** Vgl. H. G e i g e r , a.a.O., S. 84. 11 V gl. ebda, S. 82 und 83. M Ebda, S. 84.

“ V gl. J. C h a r y t a n s k i , a.a.O., S. 146.

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18 W Ł A D Y S Ł A W KUBIK S J

c h ristlic h e n W e rte , es so ll a u c h d azu b efäh ig t w e rd e n , die K u ltur a k tiv m itzu g estalten .

D urch d e n K o n ta k t m it d e r K u ltu r w ird das K ind zur R ezeption d e r b ib lisch en S p rach e a n g e le ite t, w eil d iese sc h lie ß lich au ch P ro ­ d u k t e in e r b estim m ten K u ltu r ist. Im U m gang m it d e r K u n st w ird das K ind lern en , a u c h a u ß e rsp ra c h lic h e In h a lte w ah rzu n eh m en , w ie dies z.B. Z eichen u n d Sym bole sind. A n M u sik w erk e n u n d anhand d e r P o esie k a n n d a s K ind G leich nisse u nd M e ta p h e rn v e rs te h e n le rn e n , es w ird a u c h m it d e r Z eit im stan d e sein , in d e r Hl. Schrift die lite ra risc h e F orm vom In h a lt zu u n tersc h eid e n .

W e n n w ir je tz t dem K ind die S chöpfung b e w u ß t m ach en und die W elt, in d e r es lebt, w ird es b eg reifen , d a ß sich d a die Sicht d e r G läu big en v o n d e r d e r a n d e re n M en schen b e trä c h tlic h u n te r ­ scheidet, und d a ß die c h ristlic h e B e tra c h tu n g sw eise ein g e ü b t w e r ­ d e n w ill. In d er S p ra ch e d e r O ffen baru ng w ird die W e lt als G a rte n b ezeichnet, in d en G ott d ie M en sch en h in e in g e fü h rt h a t.26 Es ist d a h e r die A u fgab e des M ensch en, je tz t in d ie s e r W e lt G ott zu e n td e c k e n u n d se in e n W ille n zu tun. Dies k a n n d e m K leinkind n a h e g ele g t w e rd e n , w e n n w ir es zum lie b e v o lle n U m gang m it d e n Pflanzen und T ie re n erzieh en . V on A nfan g an m u ß im M enschen das V e ra n tw o rtu n g sb e w u ß tse in g eg en ü b er d e r U m w elt gew eckt w erden. Dabei ist es e in e w illkom m ene E ig enschaft der kin d lich en Psyche, im K o n ta k t m it d e r N a tu r in B e w u n d eru n g u nd B etrach tu n g zu verfallen . D iese N eig u n g m uß g e fö rd e rt u n d e n tw ic k e lt w erd en , d am it sie ein m al s p ä te r in e in a k tiv e s u n d v e rstä n d n isv o lle s E nga­ gem ent U m schlägen k an n . So w ird d a s K ind zu der B egegnung m it dem S chöpfer a lle r D inge g eführt.

D ieser S a c h v e rh a lt g a b d e n A u ssc h la g fü r d ie A u sw ah l d er R ichtlin ien für das e rs te U n te rric h tsja h r, in dem die A u to ren b e ­ m üht sind, dem K ind zu helfen, G ott auf die Spur zu kom m en, z u n ä ch st ein m al d u rch d ie S ch ö n h eit d er N a tu r. Das K ind ist n äm lich sch o n s e h r frü h fähig, G ott in d e r N a tu r zu e rk e n n e n und G ott fü r ih re S chö n heit D a n k b a rk eit und B e w u n d eru n g e n tg e g e n z u ­ b rin g e n .27

A b sch ließ en d sei n o ch zu d en G ru n d v o ra u sse tz u n g e n un d Z ie­ len d e r L eh rb ü ch er g esag t, d a ß d ie A u to re n in ih re m W e rk d as P rinzip d e r d o p p elten T re u e — G ott u n d dem M en sch en — die auf dem K a te ch e tisc h e n K o n g re ß 1971 in Rom g e fo rd e rt w u rd e , k o n ­ se q u e n t e in h a lte n w ollten.

Eine b e so n d e re R olle in d e r E rziehung fällt d e r G em einschaft d e r K irch e zu, d e n n n u r in ih r k a n n d ie H e ra u sb ild u n g e in e r c h rist­ lich en P e rsö n lich k e it erfolgen. A ufgen o m m en w ird m an in diese G em einschaft d u rc h die T aufe, e rs ta rk e n w ird m an in ih r d u rc h die S a k ra m e n te d e r B uße u n d d e r E uch aristie. D ah er w a r e s ein

stän-28 Vgl. J. Q u a d f I i e g, H. D. N o l l , a.a.O., S. 29. « Ebda, S. 10.

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D A S R E L IG IO N SL E H R B U C H F Ü R K LEIN K IND ER 19

d ig es A n lieg e n d er A u to re n , G ru n d lag e n zu r A u fn ah m e u n d zum V e rstä n d n is d ie se r S a k ram e n te zu schaffen, auf d e r d a n n die w e ite re U n te rw e isu n g im S c h u lalte r a u fb a u e n k an n . Die v o rlie g e n d e D ar­ ste llu n g v e rm a g jed o c h w e g e n ih re r K n ap p h eit nich t das v o lle Bild zu v e rm itte ln , das die b e id e n L eh rb u ch b än d e b ieten . F ü r ein e g e ­ n a u e re B eurteilung w ä re e s d a h e r erfo rd erlic h , sich selb st m it den L eh rb ü ch ern g rü n d lich zu befassen.

II. Konkrete Aufgaben und Vorschläge zum Inhalt

A ls G ru n d lag e für d en M a te ria la u fb a u u n d d ie A u sa rb e itu n g d e r e in zeln en K a te ch e se n n ah m e n die A u to re n die v o rh in sch on v o rg en o m m en e U n te rsc h e id u n g v o n sechs g ro ß en T h em en k reisen , die g leich sam d ie 6 E b en en d e r ch ristlic h e n E rziehung d a rste llen . Es g e h t d a b e i um die biblische, die ek k le sio lo g isc h -litu rg isch e Er­ ziehung, um die E rziehu n g zu r D iakonie, zum g esellsch aftlich en Leben, zur S elb stv e rw irk lic h u n g u n d d ie E rziehung z u r W e lt und K ultur.

Je d e s K apitel b e g in n t m it e in e r A u fg ab en fo rm u lieru n g , ein er A rt L eitlinie für die k a te c h e tis c h e A rb eit. Eine g e n a u e re Z ielsetzung zu d e n ein z e ln e n T hem en w ird e rs t im R ahm en d er L ek tio n sein h eit an g eg eb en . Die allg em ein g e h a lte n e A u fg a b en fo rm u lieru n g w ill d e n W e g für die k a te c h e tisc h e A rb e it m it K lein k in d ern w e ise n und A k z e n te setzen . Es erfo lg t a u c h jew eils d ie U n te rte ilu n g in „A llge­ m eine U n te rrich tszie le " u n d „Lernziele". D am it w ird au f e in e n w ich tig en F a k to r d er e rz ieh e risc h -d id a k tisc h en P ro zesse h in g ew ie ­ sen, n äm lich auf d as a k tiv e Z usam m en w irk en v o n L eh rer u nd Schü­ ler, G ru n d v o rau sse tz u n g jeg lic h e r Erfolge.

Die e in zeln en T h em en u n d Ziele sin d m it e in e r N u m e rie ru n g v e rse h e n , die zu g leich ü b e r ih re P o sitio n im lin e a re n A b lau f der K a te ch e se in n erh a lb d e r e in z e ln e n A lte rsstu fe n A u sk u n ft geben.

1. B i b l i s c h e E r z i e h u n g ( W o r t G o t t e s i m V o l k G o t t e s )

Das g an ze ch ristlic h e L eben ist in d e r Hl. Schrift fu n d ie rt, den n n u r sie lie fert u ns z u v e rlä ssig e K rite rie n u n d M aß stäb e. Folglich ist so w oh l die c h ristlic h e E rzieh u ng als a u c h die K a te ch e se in engem K o n ta k t m it dem o ffen b arten W o rt m öglich.

A llg em ein e U n te rrich tszie le

1. Es w ird d a ra u f h in g ew iesen , d a ß G ott m it d en W o rte n d e r Hl. Schrift zu u n s sp ric h t u n d u n se re A n tw o rt e rw a rte t (V erw eis auf d en d ialo g isch en C h a ra k te r d e r Hl. Schrift).

2. W ir fü h re n d ie K ind er zu d e r E rk en ntn is, d a ß d ie Hl. Schrift

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20 W Ł A D Y S Ł A W KUBIK S J

ü b e r die F re u n d sc h a ft G o ttes m it d e n M en sch en b e ric h te t (anhand v o n v ie le n b ib lisch e n G e sta lte n w ird d e r G lau b en u n d das V e r ­ tra u e n zu G ott gew eck t).

3. D en K in d ern w ird d a s V e rh ä ltn is G o ttes zu u n s, M enschen, b e w u ß t gem acht, sein e Liebe u n d A n fo rd eru n g en , d ie ih re n v o lle n A u sd ru c k in W o rte n u n d T a te n v o n Je su s C h ristu s g e fu n d e n h a b e n (Ziel ist es, zu F re u n d sc h a ft m it J e su s zu e rz ieh e n , w a s in g u ten T a te n se in e n N ie d e rsc h la g fin d en m uß).

4. Das In te re sse an d er Hl. S ch rift m u ß g e w eck t u n d g e fö rd e rt w erden.

A llg em ein e L ernziele D ie A ufgab e d e r K in d er ist es:

— In sich d e n G lau b en un d d a s V e rtra u e n zu G ott zu stä rk e n , indem m an aus dem G lau b en u n d d e r E rfa h ru n g d e r biblisch en G e stalten schöpft.

— Sich zun eh m en d b e w u ß t zu m ach en , d a ß G ott, d e r sich in d e r Hl. Schrift g e o ffe n b a rt h a t, im m er auf S e ite des M en sc h e n ste h t, ihn u m so rg t un d ih n lieb t, zu g leich a b e r b estim m te A n fo rd eru n g e n an d en M en schen stellt.

— Sich d a rü b e r k la r w e rd e n , d a ß d a s c h ristlic h e Leben sic h in e rs te r Linie in e in e r in n ig e n B indung a n Je su s C h ristu s v o llzieh t u n d nich t in b lo ß e r P flichterfü llu ng .

— C hristi W o rte u n d T a ten , ü b e r d ie d ie Hl. S chrift b e ric h te t, im m er aufs n e u e zu e n td e c k e n u n d sich d a fü r zu b e g e istern .

— D en R eflex d er H in w en d u n g zu Je su s ein zuü ben , d e r u n te r un s le b t und w irk t, u n s e re Z u n eig u ng in T a te n au szu d rü c k e n , zu d e n en u n s d ie Hl. Schrift die K raft gibt.

Die ein zelnen T h em en u n d Ziele in d e r K a te ch e se d e r V ie rjä h rig e n 1. G ott lie b t un s d u rc h u n s e re M u tte r u n d u n s e re n V a te r. Indem w ir d ie K in d er d a ra u f au fm erk sam m ach en, d a ß in d e r e lte rlic h e n Liebe sich d ie Liebe G ottes zu u n s zeigt, e rz ie h e n w ir sie zur D a n k b a rk eit u n d Liebe G ott u n d d e n E ltern g e g e n ü b er.

3. G ott ist m ein Licht

Die w o h ltu en d e W irk u n g d e r Sonne u n d die F re u d e ü b e r je g ­ liches Licht soll dem Kind beg reiflich m achen, d a ß G ott das Licht se in e s Lebens ist. D er K o n ta k t m it G ott w ird d em K ind e in S ich er­ h e itsg e fü h l v e rm itteln .

6. Je su s lie b t K in d er

In A n le h n u n g an die S telle d e r Hl. S chrift „Jesu s u n d K in der" (Mk 10, 13— 16) w ollen w ir die Liebe zu J e su s C h ristu s w ecken .

7. Je su s le h rt uns, d a ß G ott u n se r V a te r ist

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D A S R E L IG IO N SL E H R B U C H FÜR K LEIN K IN D ER 21

d ü rfe n u n d kö n n en . D a ra n k a n n sich ein e E in fü hrun g in d a s G ebet „ V a ter u n se r" an sch ließ e n . U n ser A b h än g ig k eitsg efü h l v o n G ott u n d die sich d a ra u s e rg e b e n d e Z u v e rsic h t w e rd e n g e stä rk t.

T h em en u n d Z iele in d e r K a te ch e se fü r F ü n fjä h rig e 1. G ott h a t un s die W e lt g e sch en k t

In e in e r diesem A lte r an g e m e ssen e n W e ise w ird d e m K ind das W e rk d e r S chöpfung g e sch ild ert. Das v e ra n la ß t u n s z u r D a n k b a rk eit u n se re m S chöpfer g eg en ü b er.

3. Ich w ill auf G ott h ö re n w ie Sam uel (Sm 3, 1— 10)

Das K ind m u ß e rfa h re n , d a ß G ott m it uns sp re c h e n w ill. Im K ind w ird die B ereitsch aft des Z u h ö ren s im G lau b en gew eckt.

4. Je su s su c h t F re u n d e

A n h a n d d e r P e rik o p e n (Mk 1,16—20; 2,13— 14) ü b e r d ie J ü n g e r­ b e ru fu n g g e la n g e n w ir zu d e r E rk en n tn is, d a ß J e su s u n te r d e n M en sch en F re u n d e su ch t. W ir m ü ssen fü r u n s e re T au fe d a n k b a r sein, w eil sie d ie Q u e lle u n s e re r F re u n d sc h a ft m it J e su s ist.

5. J e su s ist zu a lle n M en sch en gut

Je su s ist zu a lle n gu t, ist u n s e r a lle r F re u n d , dies d ü rfte die K in d er z u r N achfo lg e C h risti e rm u n te rn . In d iese m K o n ta k t kom m t — w e n n a u c h n u r in G ru n d zü g en — d e r ek k lesio lo g isch e C h a ra k te r d e r T aufe zum A u sdruck .

6. W ir leb en in d e r E inheit d es Hl. G eistes

D as K ind m uß sch o n in diesem A lte r auf die R olle des Hl. G ei­ stes u n d sein e W irk u n g in d e r K irch e au fm erk sam g em ach t w erden.

T h em en u n d Z iele in d e r K a te ch e se für S e c h sjä h rig e 4. Ich w ill F re u n d G ottes se in w ie M oses

G ru n d lag e b ild et h ie r d ie P e rik o p e (Ex 33,11— 17) ü b e r die F re u n d sc h a ft G ottes m it M oses. D arau s g eh t h e rv o r, d a ß G ott dem M en sch en se h r n a h e s te h t u n d zu ihm sp rich t. S eh r a n g e b ra c h t ist e in e so lch e H a ltu n g zu G ott, d ie auf V e rtra u e n u n d F re u n d sc h a ft grü n d et. D ie K inder w e rd e n a u c h allm äh lich zum V e rstä n d n is d e r W o rtlitu rg ie a n g eleitet.

5. W ir k ö n n e n m it D avids P salm en zu G ott sp re c h e n

A u sg e w ä h lte T e x ta b sc h n itte aus d e r Hl. S chrift w e rd e n dazu g e n u tz t (z.B. Sm 16,- 2 Sm 6), a u ch K inder m it d e n P salm en v e rtra u t zu m achen. Eine b e so n d e re B each tun g v e rd ie n t d ab ei d as R espon- sorium .

15. Ein F reu n d G a tte s m u ß s e in Leben ä n d e rn

D er b ib lisch e B ericht ü b e r Z ach eu s (Lk 19, 1— 10) so ll die K in­ d e r auf d e n G e d an k en b rin g e n , d a ß je d e r F re u n d C h risti — w ie d am als Z acheus — se in L eben d e r L ehre C h risti a n p a sse n m uß.

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22 W Ł A D Y S Ł A W KUBIK S J

19. In d e r Hl. M esse w ird un s d e r Sieg des K reu zes u n d d e r A u fersteh u n g v erm ittelt.

Z ur G ru n d lag e d a fü r nim m t m an z.B. die P e rik o p e (Mk 16, 1— 7) u n d v ielle ic h t au ch e in e e n tsp re c h e n d e m u sik a lisch e B egleitung, um den K in d ern d e n Sieg C hristi d u rc h se in S terb en am K reuz und se in e A u fe rste h u n g zu v e ra n sc h a u lich e n .

23. D er a u fe rsta n d e n e Je su s sc h en k t uns d e n Hl. G eist

D ie K inder e rfa h re n , d aß w ir Je su s den Hl. G eist v e rd a n k e n . D ieser w ird uns in u n s e re r N ach fo lg e C h risti b e g le ite n u n d u n te r ­ stützen . Es m uß au ch sch o n die R olle des Hl. G eistes in d e r K irche und sein e W irk u n g in uns zu r S p rach e kom m en.

In d e n M a te ria lie n fü r V o rsc h u lk in d e r fan d en g e n e re ll n u r die w ic h tig ste n S tellen d e r Hl. Schrift B erücksichtigung. Das K ind soll d a ra u s die N ä h e G ottes e rk e n n e n , G ott in der e lte rlic h e n Liebe und F ü rso rg e sehen, d u rch die S ch ö n heit d e r Sonne, des L ichtes u n d d er N a tu r sc h le c h th in and G ott h e ra n g e fü h rt w erden. G ott s p ric h t zu d e n M en schen w ie zu sein en F re u n d en , w as am B eispiel v o n M oses, D avid und Sam uel zu e rk e n n e n ist. W en n ab er ein w irk lic h e r D ia ­ log m it G a tt zu stan d e kom m en soll, m uß m an g läu big auf G ott h ö ren , e tw a w ie Z acheus, u n d w ie e r es ta t, se in Leben n a c h d e r Lehre C hristi rich ten . G ott ist u n te r u n s v o r allem d u rch d ie Liebe J e su C hristi, der u n s die g ro ß e Liebe G ottes g eo ffen b art h a t u n d G ott „ V a ter" zu n e n n e n hieß.

D urch d ie T aufe b in d et u n s Je su s an sich un d d a d u rc h an die g an ze K irche. W ir sin d nich t m eh r allein. W ir g e h e n seitd em m it J e su s d u rch s Leben, d er u n s d u rc h d en Hl. G eist u n te rstü tz t.

A uf d ie s e r Stufe n ah m m an A b sta n d davon, d en B egriff d e r Hl. D reifaltig k eit ein zu fü h ren . Die P erso n J e su C h risti w ird in d en V o rd e rg ru n d g estellt, d en n m it ihm k a n n d as K ind ein e innige B indung ein g eh en . F ü r eine so lche V o rg e h e n sw e ise sp re c h e n au ch th eo lo g isch e G ründe, d e n n ein e K atech ese ist a n sich ch ristozen- trisch (vgl. d azu A A üK N r. 5).

2. D i e e k k l e s i o l o g i s c h - l i t u r g i s c h e E r z i e h u n g ( D i e K i r c h e b e k e n n t i h r e n G l a u b e n )

J e d e E rziehung, die v o n d e r O ffen b aru n g au sg eh t, w ill das V e r­ h a lte n d e r M enschen g e sta lte n u n d ih re H an d lu n g e n beeinflussen. D iese W irk u n g k a n n eig e n tlic h n u r in d e r G em einsch aft erzielt w e rd e n , die z u n äch st in d er K le in k in d erzieh u n g d ie G em einde d a r­ stellt. V on frü h an m ü ssen die K ind er in das G em ein d eleb en e in ­ b ezogen w erd en . Sie sollen m it d e n E rw a c h sen e n d e n S onntag feie rn ab e r au ch a n d e re w ic h tig e litu rg isch e F este. D azu g eh ö rt a u ch d as g em einsam e G ebet u nd ein gem ein sam es G la u b e n sb e ­ ken n tn is,

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D A S R E L IG IO N SL E H R B U C H F Ü R K LEIN K IN D ER 23

A llg em ein e U n te rrich tszie le

1. Die K ind er w e rd e n au f d e n C h a ra k te r d e r e in zeln en k irc h li­ ch en F e ste a u fm erk sam g em ach t u n d zu e in e r ak tiv e n T eiln ah m e a n d e r L itu rg ie an g ereg t.

2. D en K in d e rn m üssen litu rg isch e Z eichen, Sym bole u n d G e ­ s te n e rk lä rt w erd en.

3. D ie K in d er m üssen n a c h M ög lich k eit in d ie L iturg ie e in b e z o ­ gen w e rd e n , v o r alle n D ingen in die E u charistiefeier.

A llg em ein e L ernziele Es w ird an g e streb t, daß:

— die K in d er d u rch d as g em ein sam e E rlebnis d e r litu rg isch e n F este in die G em einde h in e in w a c h se n u n d d a ß g e w isse T ra d itio n e n auch in d er F am ilie a u fre c h te rh a lte n bleiben;

— litu rg isc h e Z eichen u n d b ib lisch e S ym bole v e rs ta n d e n w e r­ den, dam it d er Sinn d e r e in z e ln e n F e ste v o ll e rfa ß t w e rd e n kann ;

— e s zu e in e r S e lb stv e rstä n d lich k e it w ird, als C h rist sein en G laub en d u rc h T eiln ahm e an d e r L iturgie u n d v e rsc h ie d e n e n F o r­ m en des g em ein sam en G eb etes, v o r allem d e r E u ch aristie, zum A u s­ d ru c k zu bring en .

T hem en u n d Ziele d e r K a te ch e se fü r V ie rjä h rig e 8. D ie M u tte r G ottes ist u n s e re M u tter

A u ch d ie s e W a h rh e it m u ß d en K in d ern b e ig e b rac h t w e rd e n , dam it s ie M aria m it Liebe b e g e g n en k ö n n en .

9. D ie H eilig en lie b e n Je su s

Das A llerh e ilig e n fe st g ib t u n s A n la ß d afü r, die K ind er m it e in ig e n E in zelh eiten aus dem Leben d e r hl. T h eresia vom K ind Je su bzw. dem des hl. D om inikus Savio b e k a n n t zu m achen, u nd sie zur N ach fo lg e d e r H eiligen in ih re r Liebe zu G ott und d e n N ä c h ste n zu bew egen.

+ D er N ik o lau stag

A n d iesem T ag ist es w ich tig , d e n W e rt d e r D a n k b a rk eit für em p fan g en e G ab en h e ra u sz u stre ic h e n , m it dem H inw eis, d a ß a n d e re zu b e sch e n k e n a u c h F re u d e b e re ite n k an n .

10. D er W eih n a c h tsb a u m w ird g esch m ü ck t und W e ih n a c h ts lie ­ d e r w e rd e n g e su n g en

E inige S itten u n d B räu ch e e ig n e n sich b e so n d ers g u t dafü r, die F re u d e ü b e r d ie G ebu rt C h risti beg reiflich zu m achen.

11. J e su s ist u n se re F re u d e

W e n n m an d ie K inder um d ie K rip p e v e rsa m m e lt u n d m it ih n en die W e ih n a c h tslie d e r singt, w ird d a d u rc h ihr E rlebnis des W e ih ­ n ach tsg e h eim n isse s in te n siv ie rt,

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