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Einige Fragen der Pro-drop-Konfigurationen im Jiddischen mit syntaktischen Merkmalen des Deutschen und Polnischen

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C O L L O Q U I A G E R M A N I C A STETINENSIA 26 | 2017 | 145–164 ISSN 2450-8543 DOI: 10.18276/CGS.2017.26-09 ANNA PILARSKI

Uniwersytet Szczeciński, Wydział Filologiczny

EINIGE FRAGEN DER PRO-DROP-KONFIGURATIONEN

IM JIDDISCHEN MIT SYNTAKTISCHEN MERKMALEN

DES DEUTSCHEN UND POLNISCHEN

Abstract

Der Artikel beschäftigt sich mit der Frage nach den Pro-drop-Konfigurationen im Rahmen der Prinzi-pien- und Parameter-Theorie (PPT) sowie des Minimalistischen Programms in Bezug auf die Satzana-lyse im Deutsch-Polnisch-Jiddischen-Vergleich. Es wird davon ausgegangen, dass die Auslassung des Subjekts nicht nur flexionsbedingt, sondern auch konfigurationsabhängig ist. Die Pro-drop-Konfigu-rationen stellen eine notwendige Bedingung für die Betrachtung des Polnischen als Pro-drop-Sprache dar. Die polnischen Beispiele werden mit den Sätzen des Deutschen als eine Nicht-pro-drop-Sprache verglichen und in Bezug auf das Jiddische untersucht. Es wird gefragt, welche syntaktischen Eigen-schaften des Jiddischen sich aus dem Pro-drop-Parameter ableiten lassen und welche Entsprechun-gen man in der deutschen und welche in der polnischen Sprache findet.

Schlüsselwörter

Vergleichssyntax: Jiddisch-Deutsch-Polnisch, Generative Syntax, Pro-drop-Konfigurationen

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SOME ASPECTS OF THE PRO-DROP CONFIGURATIONS

IN YIDDISH IN COMPARISON WITH SYNTACTIC FEATURES

OF GERMAN AND POLISH

Abstract

The paper addresses the issue of pro-drop configurations within the Principles and Parameters framework (P&P) and the Minimalist Program (MP) with respect to comparative syntactic analysis of German, Polish and Yiddish. The point of departure is the assumption that the omission of the subject is not only inflection-conditioned but also configuration-dependent. The pro-drop configu-rations are a necessary condition to consider Polish as a pro-drop-language. Polish examples are here compared with the sentences in German, a non-pro-drop-language, and analysed with reference to Yiddish. The questions of focus here are: which features of Yiddish can be derived from the pro-drop-parameter and which equivalents can be found in the German and which in the Polish language? Keywords

comparative syntax, Yiddish-German-Polish comparison, generative syntax, pro-drop configurations

O NIEKTÓRYCH KONFIGURACJACH PRO-DROP W JĘZYKU JIDYSZ

W PORÓWNANIU Z CECHAMI JĘZYKA NIEMIECKIEGO I POLSKIEGO

Abstrakt

Artykuł omawia zagadnienie dotyczące konfiguracji pro-drop w ramach Teorii Zasad i Parametrów i Programu Minimalistycznego w odniesieniu do analizy porównawczej zdania języka niemieckiego, polskiego oraz jidysz. Zakłada się, że możliwość rezygnacji z podmiotu w zdaniu zależy nie tylko od potencjału fleksyjnego danego języka, ale również od pewnych cech konfiguracyjnych w tym języku. Cechy te odzwierciedla język polski, należący do języków pro-drop, który stanowi punkt wyjścia dla analizy zdania w języku niemieckim i języku jidysz. Artykuł jest próbą znalezienia odpowiedzi na pytanie, które cechy syntaktyczne języka jidysz można wyprowadzić z parametru pro-drop. Poprzez porównanie z językiem polskim i niemieckim wykazane są cechy wspólne dla obu języków. Słowa kluczowe

składnia porównawcza języka polskiego, niemieckiego i języka jidysz, składnia generatywna, konfiguracje pro-drop

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EINLEITUNG

Die Subjektmarkierungen und Subjektauslassungen in einem Satz können im Hinblick auf die Prinzipien- und Parameter-Theorie (PPT) und das Minimalistische Programm (MP)1 auf den

so genannten Pro-drop-Parameter2 zurückgeführt werden. Diesen setzen die grammatischen

Bedingungen an, die aus der Subjekt-Verb-Übereinstimmung in einem Satz resultieren. Eine der Bedingungen stellen die Markierungen im Kongruenzknoten (Kasus-, Person-, Numerus-, Genusmarkierungen) her.3 Die zweite Bedingung für die Zulässigkeit der leeren Kategorie pro bilden die syntaktischen Konfigurationen, in denen die Subjekt-finites-Verb-Beziehung

stattfindet. Nach Fanselow und Felix4 sowie Stechow und Sternefeld5 sind die syntaktischen

Konfigurationen genauso entscheidend wie die Kongruenzmarkierungen. Sie bilden auch den Untersuchungsgegenstand in diesem Artikel. Die Analyse erfolgt im Rahmen der PPT und des MP.

Die syntaktischen Eigenschaften, die mit den Pro-drop-Konfigurationen zusammenlau-fen, werden in Bezug auf die Satzanalyse im Deutsch-Polnisch-Jiddisch-Vergleich dargestellt. Zuerst erfolgt die Darstellung der Konfigurationen anhand des Polnischen. Das Polnische ist nämlich eine Pro-drop-Sprache, und zeichnet sich durch eine flexionsbedingte und konfigu-rationsabhängige Auslassung des Subjekts aus. Die polnischen Beispiele werden im Weiteren mit den deutschen verglichen und in Bezug auf das Jiddische untersucht. Die Auswahl der jiddischen Sprache ist absichtlich, da sie auf eine westgermanische Sprache zurückzuführen ist und durch slawische Sprachen beeinflusst wurde.6

1 Noam Chomsky, Lectures on Government and Binding (Dordrecht: The Pisa Lectures, 1981); Noam Chomsky, The

minimalist program (Cambridge, Mass., London: The MIT Press., 1995).

2 Als Pro-drop-Parameter wird der Unterschied zwischen den Sprachen in Bezug auf die Wahlmöglichkeit für die Auslassung von Subjekten finiter Sätze aufgefasst. Das ausgelassene Subjekt des finiten Satzes wird mit einer leeren Kategorie pro ersetzt, die pronominale Eigenschaften aufweist; s. Noam Chomsky, Some concepts and

con-sequences of the Theory of Government and Binding (Cambridge, Mass., London: The MIT Press., 1982; Chomsky, Lectures on Government and Binding.

3 In der PPT wird davon ausgegangen, dass die Identifizierbarkeit der leeren Kategorie pro durch die Verbmor-phologie in der INFL mit der reichen Flexion einer Sprache korreliert. Für eine Diskussion darüber in Bezug auf das Polnische siehe u. a. Anna Pilarski, Die Operation „Merge“ im Verbalkomplex des Polnischen und des Deutschen (Frankfurt a. M.: Peter Lang, 2002) und auf das Deutsche: Gisbert Fanselow, Sascha Felix, Sprachtheorie 2:

Rek-tions- und Bindungstheorie (Tübingen: Francke, 1993), 211–218; Arnim Stechow, Wolfgang Sternefeld, Bausteine syntaktischen Wissens. Ein Lehrbuch der generativen Grammatik (Opladen: Westdeutscher Verlag, 1988), 294–295.

Auf diese Problematik wird in dem Artikel nicht eingegangen. 4 Fanselow, Felix, Sprachtheorie 2: Rektions- und Bindungstheorie, 211–218. 5 Stechow, Sternefeld, Bausteine syntaktischen Wissens, 294–295.

6 Oliver Schallert, Wortstellungstypologie des Jiddischen im Spannungsfeld zwischen den germanischen und den

(4)

Durch den Vergleich mit seinen Kontaktsprachen zeigt das Jiddische eine Mischung von syntaktischen Eigenschaften, die einerseits typisch für germanische Sprachen sind, anderer-seits zu diesen Sprachen nicht passen, die aber auf die Kontaktsituation mit den slawischen Sprachen zurückgeführt werden können. Eine der Eigenschaften zeigen die Konfigurationen, die dem Polnischen als eine Pro-drop-Sprache entsprechen. Wie im Deutschen verfügt aber das Jiddische über das expletive Subjekt es, das das Polnische gar nicht kennt. So stellt sich die Frage, welche Eigenschaften des Jiddischen sich aus dem Pro-drop-Parameter ableiten lassen sowie welche Entsprechungen man in der deutschen und welche in der polnischen Sprache findet. Die Beantwortung der Fragen soll zu der Pro-drop-Analyse und dadurch zur Überprüfung der Tauglichkeit der Prinzipien der Universalgrammatik beitragen.

1 PRO-DROP-KONFIGURATIONEN

Fanselow und Felix sowie Stechow und Sternefeld7 zählen folgende syntaktische

Eigenschaf-ten auf, die mit einer Pro-drop-Sprache korrelieren8:

– freie Umkehrungen in einfachen Sätzen – lange Wh-Bewegung des Subjekts

– das gleichzeitige Auftreten der Satzkonjunktion und der Wh-Phrase (Verletzung des

that-trace-Filters)9

In neueren Ansätzen zu strukturellen Phänomenen aus generativer Sicht wurden die aufgezählten Eigenschaften erweitert und in Bezug auf analysierte Sprachen präzisiert. Sie variieren auch in ihrer Darstellung und Terminologie. So betrachtet man mit der Entwick-lung des Minimalistischen Programms einige freie Umkehrungen als verschiedene Arten von Scrambling-Operationen. Dabei führt die intensive Forschung der Sprachphänomene dazu,

7 Bei Fanselow, Felix, Sprachtheorie 2: Rektions- und Bindungstheorie, 211–218 und Stechow, Sternefeld, Bausteine

syntaktischen Wissens, 294–295 werden die allgemeinen syntaktischen Eigenschaften des Pro-drop-Parameters

am Beispiel des Italienischen und Spanischen dargestellt.

8 Es finden an dieser Stelle keine deutschen Beispielsätze statt. Viele Beispiele aus dem Deutschen zeigen nämlich, dass die Sätze, die den dargestellten Eigenschaften entsprechen, inkorrekt sind (siehe dazu die Beispiele 12, 13, 14). 9 Der Mechanismus des that-t-Filters impliziert, dass im Fall der Besetzung der Vorfeldposition durch eine Wh-Phrase, die einleitende Konjunktion getilgt werden muss (…dass du mir heute hilfst – heute hilfst du mir), vgl. Fanselow, Felix, Sprachtheorie 2: Rektions- und Bindungstheorie, 142.

(5)

dass der Scrambling-Begriff immer schwieriger zu definieren ist.10 Im Mittelpunkt jeglicher

definitorischen Versuche steht die Frage nach dem Bereich, in dem das Scrambling vorkom-men kann. So gehen Fanselow, Deprez oder Mohr11 zum Beispiel von der Annahme aus,

dass Scrambling eine syntaktische Operation ist, die im lokalen Bereich, d. h. im Mittelfeld stattfindet und nur für die so genannten Scrambling-Sprachen, d. h. Sprachen, die über das Mittelfeld verfügen, wie zum Beispiel Deutsch, charakteristisch ist:

(1) dass [ihm das Buch zu leihen]i Robert immer wieder ti gezögert hat. der [in Stettin]i seit Jahren ti verwaltende Minister

Dieser Annahme folgend ist Scrambling nur in den in OV-Sprachen12 möglich, und hat mit

dem Pro-drop-Parameter gar nichts zu tun. Dagegen argumentieren Wallenberg13 und

Schal-lert14 in Bezug auf das Jiddische oder Müller und Sternefeld15 in Bezug auf Russisch,

Korea-nisch und JapaKorea-nisch. Sie zeigen, dass Scrambling auch über Satzgrenzen hinweg gehen kann, und bezeichnen es als Scrambling-Long-Distance.

10 Bei Rosengren und Fanselow wird das Scrambling als eine Bewegung betrachtet, die in Bezug auf die Prinzipien der PPT wie Theta-, Kasus- und Bindungstheorie von den anderen Bewegungen wie Wh-Bewegung/Topikalisie-rung, NP-Bewegung, Bewegung in die Wackernagelposition usw. zu unterscheiden ist. So wurde Scrambling eine finite und insofern einmalige Operation innerhalb der VP betrachtet. Nach Rosengren bedeutet Scrambling eine hierarchische Umstellung von basisgenerierten Konstituenten innerhalb einer lexikalischen Phrase zwecks Erzie-lung von bestimmten informationsstrukturellen und semantischen Effekten. Daraus resultiert, dass Scrambling satzgebunden ist. Vgl. Inger Rosengren, „Scrambling – was ist das?“, in: Was determiniert Wortstellungsvariation?, hrsg. v. Brigitte Haftka (Opladen: Westdeutscher Verlag, 1994), 180–183; Gisbert Fanselow, „Scrambling as NP-Mo-vement“, in: Scrambling and Barriers, hrsg. v. Günter Grewendorf, Wolfgang Sternefeld (Amsterdam: Benjamins, 1990), 113–140. Je detaillierter die Scrambling-Phänomene beschrieben wurden, auf desto mehr Bewegungen beziehen sich die Scrambling-Bezeichnungen.

11 Fanselow, „Scrambling as NP-Movement“; Viviane Deprez, „Parameters of Object Movements“, in: Studies on

Scrambling: Movement and Non-Movement Approaches to Free Word Order-Phenomena, hrsg. v. Norbert Corver,

Henk van Riemsdjik (Berlin: Mouton de Gruyter, 1994), 101–152; Sabine Mohr, „Eine Antwort auf die Frage, wo dem Jiddischen der Kopf steht“, in: GGS (Generative Grammatik des Südens), Universität Tübingen, 2005, Zugriff 08.04.2014, http://ifla.uni-stuttgart.de/files/ggs_2005.pdf.

12 Das Vorkommen von Scrambling wird als Argument bei Diesing und Mohr für die OV-Abfolgen im Jiddischen dargestellt, vgl. Molly Diesing, „Yiddish VP Order and the Typology of Object Movement in Germanic“, Natural

Language & Linguistic Theory 15.2. (1997): 369–427; Molly Diesing, „The Upper Functional Domain in Yiddish“, in: Focus on Germanic Typology. Studia Typologica 6., hrsg. v. Werner Abraham (Berlin: Akademie Verlag, 2005), 195–

209; Mohr, „Eine Antwort auf die Frage“. Die Verbstellungsbesonderheiten im Jiddischen sind jedoch kontrovers. 13 Joel C. Wallenberg, „Scrambling, LF, and Phrase Structure Change in Yiddish“, Lingua 133 (2013): 289–318. 14 Schallert, Wortstellungstypologie des Jiddischen.

15 Gereon Müller, Wolfgang Sternefeld, „Improper Movement and Unambiguous Binding“, Linguistic Inquiry 24 (1993): 461–507; Gereon Müller, Wolfgang Sternefeld, „Scrambling as A´-Movement“, in: Studies on Scrambling, hrsg. v. Norbert Corver, Henk van Riemsdjik (Berlin: Mouton de Gruyter, 1994), 331–385.

(6)

(2) (ty) [v P złodziejai [vP widzałeś [CP kiedy [IP ti tu był?]]]] (Du) den Dieb sahest als hier war ‚Hast du den Dieb gesehen, als er hier war?‘

In diesem Sinne kann Scrambling auch in Sprachen vorkommen, die kein Mittelfeld haben. Darüber hinaus gelten die Scrambling-Operationen nicht im Bereich der einfachen Sätze, sondern im gesamten Bereich der zusammengesetzten Sätze. Die Zulassungsbeschränkun-gen der Scrambling-Operationen stehen mit den Pro-drop-Konfigurationen im Einklang. Als Maßstab für das Pro-drop-Merkmal scheint dabei die Möglichkeit eines Long-Distan-ce-Scramblings. Daher wird das Jiddische in Bezug auf den Bereich, in dem das Scrambling vorkommt, mit dem Polnischen und Deutschen verglichen.

Was die lange Wh-Bewegung16 des Subjekts, d. h. die Extraktion des Subjekts betrifft, wird

diese in der PPT durch das ECP-(Empty-Category)-Prinzip eingeschränkt. Es besagt, dass leere Kategorien der strengen Rektion unterliegen.17 Auf ihrer Grundlage erfolgt nämlich die

Iden-tifikation einer Spur mit der wegbewegten Konstituente:

(3) weri glaubst du [CP t’i hat [IP ti die Anzeige geschrieben?]] ktoi myślisz [CP t’i napisał [IP ti ten donos?]]

In (3) wird die leere Subjektposition durch die Wh-Phrase lexikalisch streng regiert. Sie ergibt sich aus der Bewegung der finiten Verbform nach links in die obere COMP-Position bei gleichzeitiger Präsenz der Zwischenspur t’i in der Spec-CP, so dass beide gebunden werden.18

16 Der Begriff Wh-Bewegung (auch Topikalisierung), ist eine Bewegungstransformation, durch die eine Phrase in die Anfangsposition des Satzes gebracht wird.

17 Die strenge Rektion als ein Sonderfall der Rektion wird wie folgt definiert: „a regiert b streng gdw. a b regiert und a lexikalisch ist oder b bindet“ (Fanselow, Felix, Sprachtheorie 2: Rektions- und Bindungstheorie, 179). Unter strenger Rektion werden somit zwei Arten von Rektionen zusammengefasst: lexikalische Rektion und Antezedensrektion. Es bedeutet zunächst, dass das strenge Regens entweder eine lexikalische Kategorie oder ein Antezedens sein kann. Das Antezedens kann die wegbewegte Konstituente bzw. maximale Projektion sein, die mit der Spur koindiziert ist (vgl. Fanselow, Felix, Sprachtheorie 2: Rektions- und Bindungstheorie, 173, 179, 238).

18 In der weiteren Entwicklung des MPs argumentiert Bayer anhand des Deutschen, dass für die Extraktionsbe-schränkungen der Subjekte nicht das ECP-Prinzip entscheidend ist, sondern dass sie sich in der Opposition von

Topic und Fokus wiederfinden. Mehr dazu bei Josef Bayer, „Was beschränkt die Extraktion? Subjekt – Objekt vs.

Topic – Fokus“, in: Deutsche Syntax: Empirie und Theorie, hrsg. v. Franz Josef d’Avis (Göteborg: Acta Universitatis Gothoburgensis, 2005), 233–257, Zugriff 06.02.2017, http://ling.uni-konstanz.de/pages/home/bayer/pdf/Gvte-borgPaper.pdf. Da sich der folgende Beitrag auf die Anwendung der Pro-drop-Konfigurationen mit ihren Eigen-schaften konzentriert und nicht auf deren theoretische Erklärungsversuche, werden sowohl das ECP als auch Topik/Fokus-Unterschied als geltende Kriterien angenommen.

(7)

2 DIE SYNTAKTISCHEN EIGENSCHAFTEN DES POLNISCHEN ALS PRO-DROP-SPRACHE

Die von Fanselow und Felix19 sowie Stechow und Sternefeld20 aufgezählten syntaktischen

Konfigurationen einer Pro-drop-Sprache finden im Polnischen ihre Bestätigung. Zum einem sind im Polnischen die freien Umkehrungen in einfachen Sätzen zugelassen:

(4) (a) Karol uwiódł tę dziewczynę umiejętnie. Karl verführte dieses Mädchen geschickt. (b) Karol umiejętnie uwiódł tę dziewczynę.

*Karl geschickt verführte dieses Mädchen.21 (c) Tę dziewczynę Karol uwiódł umiejętnie.

*Dieses Mädchen Karl verführte geschickt. (d) Umiejętnie Karol uwiódł tę dziewczynę.

*Geschickt Karl verführte dieses Mädchen. (e) Uwiódł umiejętnie Karol tę dziewczynę.

*Verführte geschickt Karl dieses Mädchen.

Dabei können die dargestellten Umkehrungen nicht auf das Scrambling im Mittelfeld zurück-geführt werden, weil das finite Verb in diesen Sätzen nur zwei Positionen eröffnet, die Position vor dem Verb (linkes Feld) und nach dem Verb (rechtes Feld) wie _ V _. Die freien Umkehrungen schließen jedoch das Scrambling im Polnischen nicht aus. Viele Beobachtungen zeigen näm-lich, dass im Polnischen ein Mittelfeld entstehen kann, wenn Adverbiale (5a) oder Objekte (5b) zwischen den Prädikatsteilen erscheinen, oder wenn die Kategorie „Person“, die gewöhnlich am finiten Verb erscheint, sich von diesem Verb trennt und an das Lexem ganz vorne an der linken Position im Vorfeld anhängt wie in (5c).22 In diesem Fall kann die Umstellung der

Ele-mente als Scrambling im Mittelfeld angesehen werden (5d, 5e, 5f, 5g). Außer Scrambling las-sen sich in dielas-sen Konstruktionen auch weitere freie Umkehrungen beobachten. So können in dem Satz wie (5a) das Subjekt (5h) oder das Objekt (5i) in das Mittelfeld eingerückt oder die Elemente im Mittelfeld aus ihm herausbewegt werden (5k):

19 Fanselow, Felix, Sprachtheorie 2: Rektions- und Bindungstheorie, 211–218. 20 Stechow, Sternefeld, Bausteine syntaktischen Wissens, 294–295. 21 Mit dem Zeichen * wird ein inkorrekter Satz markiert.

22 Dies ist ein Phänomen des Polnischen, wo ein Mittelfeld zwischen einem finiten Prädikatsteil und dem übrigen Prädikatsteil geschaffen wird. Man kann annehmen, dass das Verb durch seine finiten Merkmale ein funktionales Gerüst für das Mittelfeld schafft.

(8)

(5) (a) Ciotka będzie cały tydzień sprzedawać pomidory. Die Tante wird ganze Woche verkaufen Tomaten ‚Die Tante wird die ganze Woche Tomaten verkaufen.‘ (b) Chyba nie planujesz z nim jechać do Berlina?

Wohl nicht beabsichtigt mit ihm fahren nach Berlin ‚Du beabsichtigt wohl nicht mit ihm nach Berlin zu fahren?‘ (c) Myśmy mu o tym nic nie mówili.

Wir+Person/Numerus ihm davon nichts nicht sagte ‚Wir haben ihm davon nichts gesagt.‘

(d) Ciotka będzie cały tydzień wspólnie z nim sprzedawać pomidory.

Die Tante wird die ganze Woche zusammen mit ihm verkaufen Tomaten ‚Die Tante wird die ganze Woche mit ihm zusammen Tomaten verkaufen.‘ (e) Ciotka będzie wspólnie z nim cały tydzień sprzedawać pomidory.

Die Tante wird zusammen mit ihm die ganze Woche verkaufen Tomaten (f) Myśmy mu nic o tym nie mówili.

Wir+Person/Numerus ihm nichts davon nicht sagte ‚Wir haben ihm nichts davon gesagt.‘ (g) Myśmy nic mu o tym nie mówili.

Wir+Person/Numerus nichts ihm davon nicht sagte

(h) Będzie Ciotka cały tydzień wspólnie z nim sprzedawać pomidory.

Wird die Tante die ganze Woche zusammen mit ihm verkaufen Tomaten (i) Ciotka będzie pomidory wspólnie z nim cały tydzień sprzedawać.

Die Tante wird Tomaten zusammen mit ihm die ganze Woche verkaufen (k) Cały tydzień ciotka będzie sprzedawać pomidory.

Ganze Woche die Tante wird verkaufen Tomaten

Darüber hinaus ist das Scrambling-Long-Distance des Subjektes möglich:

(6) (a) Toi, [CP że sprzedałaś ten dom, [CP [IP ti kosztowało [VP go zdrowie.] *Dasi, dass verkauftest dieses Haus, ti kostete ihn Gesundheit

‚Dass du dieses Haus verkauftest, kostete ihn Gesundheit.‘ (b) Onai [CP wydaje się [CP [IP ti o tym teraz nie myśleć.]

Siei scheint REFL ti daran jetzt nicht denken] ‚Es scheint, sie denkt jetzt nicht daran.‘

Wie die Beispiele zeigen, ist es möglich, das Subjekt aus einem konjunktional eingeleiteten Nebensatz zu extrahieren. Außer ihm können im Polnischen auch Objekte aus Nebensätzen herausbewegt werden:

(9)

(7) Ciotkęi spotkałeś, kiedy ti była na wsi? Die Tantei trafst, als ti war im Dorf

‚Hast du die Tante getroffen, als sie im Dorf war?‘

Folglich sind im Polnischen auch solche Sätze grammatikalisch korrekt, in denen das gleich-zeitige Auftreten von Extraktion der Subjekt-Phrase (8a, 8b) bzw. Objekt-Phrase (8c) und der satzeinleitenden Konjunktion stattfindet, woraus die Verletzung des that-t-Filters resultiert:

(8) (a) Ktoi sądzisz, że ti będzie się o to pytał?

Wer denkst du, dass ti wird REFL danach fragen ‚Wer denkst du, wird danach fragen?‘

(b) Plani, wydaje się, że ti był dobrze przemyślany. Der Plani, scheint REFL, dass ti war gut überlegt ‚Es scheint, dass der Plan gut überlegt war.‘ (c) Komui, [CP twierdził, [CP że [IP ti się przygląda?] Wemi sagte, dass ti REFL ansah ‚Ersagte, dass wem er ansah?‘

Aus der Auslassungsmöglichkeit des Subjekts im Polnischen resultiert eine leere Subjektstelle in unpersönlichen Konstruktionen:

(9) (a) W Londynie Ø jeździ się lewą stroną. In London fährt sich Ø an der linken Seite

‚Es wird in London an dem linken Fahrstreifen gefahren.‘ Man fährt in London an dem linken Fahrstreifen. (b) Ø Wypito wszystkie zimne napoje.

Ø Getrunken alle kalten Getränke

‚Es wurden alle kalten Getränke getrunken.‘ 3 DIE ENTSPRECHUNGEN IM DEUTSCHEN

Wie die Übersetzungen der Sätze in (9) zeigen, werden im Deutschen die subjektlosen unper-sönlichen Konstruktionen des Polnischen durch Konstruktionen mit dem Subjekt man oder expletivem es ausgedrückt. Die Einsetzung dieser Subjekte korreliert mit der Annahme, dass Deutsch keine Pro-drop-Sprache ist, so dass immer eine lexikalische Realisierung der Sub-jekte in Sätzen mit finitem Verb stattfindet.

(10)

Untersucht man aber das unpersönliche Passiv oder die Reflexivkonstruktionen im Deut-schen, dann beobachtet man, dass in diesen Sätzen auf die Subjektmarkierungen verzichtet werden kann:

(10) Heute wird getanzt.

Hier lebt sich besser als anderswo.23 Weil mich hungert.24

Fanselow25 nimmt an dieser Stelle an, dass in diesen Konstruktionen das Verb mit einer leeren

Kategorie kongruiert, die entweder in der Spec-Position basisgeneriert wird (die Kategorie pro) oder erst infolge der Bewegung entsteht (die leere Spur). Man findet sowohl Prädikate, bei denen Expletiva auftreten können, aber nicht müssen (11a, 11b), als auch solche, bei denen Expletiva ungrammatisch sind (11c, 11d):

(11) (a) ... weil es mich hungert.26 ... weil mich hungert.

(b) Hier lebt es sich besser als anderswo. Hier lebt sich besser als anderswo. (c) ... weil heute getanzt wird

...* weil es heute getanzt wird. (d) Wurde schon damit begonnen?

*Wurde es schon damit begonnen?

Die Untersuchung der Konfigurationen, in denen das expletive es weggelassen werden kann, führt bei Fanselow27 zur Schlussfolgerung, dass diese mit der Theta-Theorie und der

Bin-dungstheorie im Einklang stehen. Er zeigt, dass das expletive es im Deutschen mit einem postverbalen Element koindiziert sein muss. Daraus ist es vorhersagbar, dass das expletive es in unpersönlichen Konstruktionen nicht auftreten kann, weil hier keine postverbalen Ele-mente vorhanden sind, mit denen es koindiziert werden könnte. Da die Beantwortung der Frage nach der Auslassungsmöglichkeiten des expletiven es in unpersönlichem Passiv und

23 Werner Abraham, Satzglieder im Deutschen, (Tübingen: Gunter Narr Verlag, 1982), 187.

24 Gisbert Fanselow, Konfigurationalität. Untersuchungen zur Universalgrammatik am Beispiel des Deutschen (Tübingen: Gunter Narr Verlag, 1987), 216.

25 Ebd. 26 Ebd.

(11)

den Reflexivkonstruktionen mit den anderen Prinzipien der PPT als mit den Pro-drop-Kon-figurationen in dieser Sprache zusammenzuhängen scheint, wird sie in diesem Beitrag nicht weiter behandelt.

Geht man auf die notwendigen und konfigurationsabhängigen Bedingungen für eine Pro-drop-Sprache zurück, dann zeigt es sich, dass die deutschen Entsprechungen der im Kapitel 2 dargestellten Beispielsätze von Pro-drop-Konfigurationen des Polnischen inkorrekte Struk-turen bilden. Der Übersicht halber werden einige von ihnen hier unten präsentiert.

So verfügt das Deutsche über keine freie Inversion in einfachen Sätzen:

(12) Karl verführte dieses Mädchen geschickt. *Karl geschickt verführte dieses Mädchen. *Dieses Mädchen Karl verführte geschickt. *Geschickt Karl verführte dieses Mädchen. *Verführte geschickt Karl dieses Mädchen.

Zwar zeigen die Beispielsätze eine gewisse Stellungsfreiheit der Elemente im Satz, diese wird aber entweder auf Scrambling im Mittelfeld eingeschränkt (13a), oder sie hängt vom Aufbau der linken Peripherie der C-Phrase, d. h. der Topik- und Fokus-Position ab (13b), in der nach Belletti28 die Überprüfung des Nominativs erfolgt. Im Hinblick darauf lassen die Befunde

aus dem Deutschen den Schluss zu, dass das Scrambling-Long-Distance der Subjekte nicht möglich ist (13c):

(13) (a) Die Studenten haben drei Tage lang die Theaterproben in der Sporthalle geführt. Die Studenten haben die Theaterproben drei Tage lang in der Sporthalle geführt. Die Studenten haben in der Sporthalle drei Tage lang die Theaterproben geführt. * [CP Haben [IP die Studenten in der Sporthalle drei Tage lang die Theaterproben geführt]]

*[CP-TOP In der Sporthallei [IP die Studenten haben ti drei Tage lang die Theaterproben geführt]]

(b) [CP-TOP In der Sporthallei [CP haben [CP-FOK die Studentenj [IP tj ti drei Tage lang die Theaterproben geführt]]

(c) *Siei [CP scheint es, dass [IP ti daran jetzt nicht denkt]] Es scheint, dass sie daran jetzt nicht denkt. *Siei [CP sagte die Fraui, dass [IP ti kommen wird]]

28 Adriana Belletti, „Aspects of the Low IP Area“, in: The Structure of CP and IP. The Cartography of Syntactic

(12)

*Siei [CP sagte die Fraui [IP ti wird kommen]] Die Fraui sagte, dass siei kommen wird.

Darüber hinaus tritt in den deutschen Sätzen der That-trace-Effekt auf. Somit ist die Bewe-gung der Wh-Phrase beim gleichzeitigen Auftreten der Satzkonjunktion nicht möglich:

(14) *ich weiß [CP mit wemi dass [IP Maria ti ausgegangen ist]]29 *Weri [CP denkst du, dass [IP ti danach fragen wird?]]

4 DIE SYNTAKTISCHEN EIGENSCHAFTEN DES JIDDISCHEN 4.1 Ähnlichkeiten mit dem Polnischen

An dieser Stelle soll die Frage beantwortet werden, welche der oben dargestellten Pro-drop-Kon-figurationen den syntaktischen Eigenschaften im Jiddischen entsprechen. Wie die sprach-lichen Befunde des Jiddischen zeigen, weist es Merkmale auf, die in vielerlei Hinsicht den Merkmalen des Polnischen ähnlich sind. Dazu gehören freie Umkehrungen in einfachen Sätzen. Dabei ist es auch unbestritten, dass Jiddisch über Scrambling im Mittelfeld verfügt:

(15) (a) Maks hot dos bukh nekhtn geleyent.30 Max hat das Buch gestern gelesen. (b) Maks hot nekthtn dos bukh geleyent31

Max hat gestern das Buch gelesen.

Da das Scrambling im Mittelfeld kein Entscheidendes Merkmal für die Bewertung einzelner Strukturen als Pro-drop-Konfigurationen darstellt, muss an dieser Stelle nach einer weiteren Wortalternation im Jiddischen gesucht werden. So lassen sich die freien Umkehrungen in Bezug auf die Stellung des finiten Verbs beobachten. Dies ist besonders bei Sätzen zu sehen, in denen das finite Verb an der ersten Stelle erscheint (16a im Unterschied zu 16b, und 16c zu 16d):

29 Im dargestellten Satz befinden sich das Antezedens der Spur und die Spur selbst nicht innerhalb derselben maxi-malen Projektion. Folglich kann die Verbform die Subjektposition nicht streng regieren, was das ECP-Prinzip verletzt; vgl. Fanselow, Felix, Sprachtheorie 2: Rektions- und Bindungstheorie, 178.

30 Vgl. Diesing, „Yiddish VP Order“, 390. 31 Ebd., 391.

(13)

(16) (a) zey zeynen arop fun di barikade un gevorn a teyl fun der politischer sistem, vos zey hobn frier mit im bakemft.

Sie haben die Barrikaden verlassen und sind ein Teil des politischen Systems geworden, mit dem sie früher gekämpft haben.

(b) zeynen zey arop fun di barikade un gevorn a tejl fun der politischer sistem, vos zey

hobn frier mit im bakemft.32

haben sie die Barrikaden verlassen und sind ein Teil des politischen Systems geworden, mit dem sie früher gekämpft haben

(c) zey hobn ongehoybn machn pirsum oykh bay nisht-jydishe mishpokhut, [...]

Sie haben angefangen, die Einschulung auch bei nicht-jüdischen Familien zu ermöglichen,

(d) hobn zyj ongehoybn machn pirsum oykh bay nisht-jydishe mishpokhut, [...]33 Haben sie angefangen machen Einschulung auch bei nicht-jiddischen Familien

Eine weitere Umkehrung besteht in der Möglichkeit von OV/VO-Variationen. So finden sich im Jiddischen sowohl die OV- (17a, 17c) als auch VO-Abfolgen (17b, 17d, 17e):

(17) (a) Maks hot dos bukh nekhtn geleyent.34 Max hat das Buch gestern gelesen (b) Maks hot nekhtn geleyent dos bukh.35

Max hat gestern gelesen das Buch (c) Maks hot Rifken dos bukh nit gegebn.36

Max hat Rebekka das Buch nicht gegeben (d) Maks hot nit gegebn Rifken dos bukh.

Max hat nicht gegeben Rebekka das Buch (e) Maks hot Rifken nit gegebn dos bukh.

Max hat Rebekka nicht gegeben das Buch

32 FORWARD = The Yiddish Daily Forward, „Wall Street and the Jew“, 15.05.2015, Zugriff 01.02.2017, http://yiddish. forward.com/articles/187090/wall-street-and-the-jews/?p=all#ixzz3XwoT9zUz.

33 FORWARD = The Yiddish Daily Forward, „Non-Jewish Kids Learn Alef-Beyz“ 19.10.2013, Zugriff 19.10.2013, http:// yiddish.forward.com/articles/172823/non-jewish-kids-learn-alef-beyz/.

34 Vgl. Diesing, „Yiddish VP Order“, 390. 35 Ebd., 389.

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Den nächsten Befund für die freie Wortstellungsalternation bildet im Jiddischen die relativ frei verfügbare Möglichkeit von Extraposition des Subjekts. Nach Santorini37 kann man davon

ausgehen, dass es eine kanonische Subjektsposition im Jiddischen gibt, d. h. unmittelbar vor oder nach dem finiten Verb. In Bezug darauf merkt Santorini38 an, dass im Jiddischen die

Subjekte extraponiert werden können (Subject Postposing)39.

(18) (a) Geveyntlekh hot ongehoybn esn der balebos.40 Üblicherweise hat angefangen essen der Gastgeber ‚Üblicherweise hat der Gastgeber angefangen zu essen.‘ (b) Hot men derlangt oyfn tish fish.

Hat man gestellt auf den Tisch Fisch ‚Man hat den Fisch auf den Tisch gestellt.‘ (c) in himl hot zikh opgerisn a shtern41

Vom Himmel hat sich losgerissen ein Stern ‚Vom Himmel hat sich ein Stern losgerissen.‘ (d) hot zikh gefirt tsvishn em un dem foter a milkhome.

Hat sich geführt zwischen ihm und dem Vater ein Krieg ‚Es wurde zwischen ihm und dem Vater ein Krieg geführt.‘

Werden die Eigenschaften des Jiddischen in Bezug auf weitere Scrambling-Operationen bedacht, dann kann man beobachten, dass im Jiddischen ähnlich wie im Polnischen ein Scrambling-Long-Distance möglich ist. In Anlehnung an Santorini42 merkt Schallert43 an,

dass die NP- bzw. Wh-Phrasen aus den inkohärenten Infinitivkomplementen (19a) und den eingebetteten Fragesätzen (19b) über Satzgrenzen hinweg bewegt werden:

(19) (a) Ikh bin esi zij a bayln [ti tj tsu fregn]44 Ich bin esi siej neugierig ti tj zu fragen ‚Ich bin neugierig, sie danach zu fragen.‘

37 Beatrice Santorini, „Das Jiddische als OV/VO-Sprache“, Linguistische Berichte 123 (1993): 231, 243. 38 Ebd.

39 Neil Jacobs, Ellen Prince, Johan van der Auwera, „Jiddish“, in: The Germanic Languages, hrsg. v. Ekkehard König, Johan van der Auwera (London, New York: Routledge, 1994), 414.

40 Vgl. Santorini, „Das Jiddische als OV/VO-Sprache“, 231.

41 Vgl. Paweł Mecner, „Zu satzfinaler Subjektposition, Unakkusativität und C-Domäne im Jiddischen“, Linguistik

online 80. 1/17 (2017): 71–94.

42 Santorini, „Das Jiddische als OV/VO-Sprache“, 233. 43 Schallert, Wortstellungstypologie des Jiddischen, 11. 44 Ebd.

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(b) Ikh volt ihri shoyn visn [ti vos tsu entfern ] Ich würde ihri schon wissen ti was zu antworten ‚Ich wüsste schon, was ich ihr antworten würde.‘

Darüber hinaus können im Jiddischen mehrere Wh-Ausdrücke vorangestellt werden:

(20) (a) ver vuhin vet geyn mit aykh?45 Wer wohin will gehen mit euch ‚Wer will wohin mit euch gehen?‘ (b) ver vos hot gekoyft?

Wer was hat gekauft ‚Wer hat was gekauft?‘

Schließlich darf im Jiddischen parallel zur Wh-Bewegung einer Wh-Phrase die Satzkonjunk-tion auftreten:

(21) vos hot er nit gewolt as in shul zoln di kinder leyenen?46

Was hat er nicht gewollt dass in Schule sollen die Kinder lesen ‚Was hat er nicht gewollt, dass in der Schule die Kinder lesen sollen.‘ 4.2 Ähnlichkeiten mit dem Deutschen

Die im Folgenden hinzugekommenen Befunde des Jiddischen zeigen eine Ähnlichkeit mit dem Deutschen in Bezug auf die Verwendung vom expletiven es (22a) oder man (22b) in den Subjektpositionen in einigen finiten Sätzen:

(22) (a) es geyt shoyn lang on a wikuekh in di hasidishe kraysn arum der internets un arum di „kluge telefonen“ (smartfouns),(…)47

Es gibt schon lange keine Diskussion in den chassidischen Kreisen über das Internet und über die „klugen Telefonen“ (Smartphones),

(b) un as me darf wartn bis zey dergreykhn an elter, […]48

und dass man warten muss, bis sie ein Alter erreicht haben,

45 Yudel Mark, Gramatik fun der yidisher shprakh (New York: YIVO Institute for Jewish Research, 1978), 380. 46 Günther Grewendorf, Minimalistische Syntax (Tübingen, Basel: Francke, 2002), 141.

47 Forward = The Yiddish Daily Forward, „Smartphones: Not Only A Danger for Hasidim“, 14.02.2014, Zugriff 14.03.2014, http://yiddish.forward.com/articles/176463/smartphones-not-only-a-danger-for-hasidim/#ixzz2ut-63cJEN.

48 Forward = The Yiddish Daily Forward, „News from Paris“, 22.11.2013, Zugriff 12.12.2016, http://yiddish.forward. com/articles/174374/news-from-paris/.

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Die Funktion des Subjekts man besteht dabei in einer unbestimmt-unpersönlichen Ausdruck-weise, so dass es durch andere unpersönliche Lexeme wie zum Beispiel der Mensch oder auch im Polnischen das Lexem się/„sich“49 ersetzt werden kann. Daher stellt es sich nicht als eine

Pro-drop-Eigenschaft dar. Hingegen stellen die Eigenschaften des Jiddischen im Hinblick auf die es-Markierungen ein Problem für den Pro-drop-Ansatz dar, und zwar in dem Sinn, dass die Pro-drop-Sprachen über das expletive es als Subjektmarkierung nicht verfügen. Es stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob die im Jiddischen vorkommenden Pro-drop-Konfigurati-onen mit der lexikalischen Einsetzung vom expletiven es vereinbar sind und durch welche Zusatzannahme sie erklärt werden können. Eine Lösung des Problems könnte mithilfe der

Subject Postposing-Analyse geliefert werden. Die Verteilungsfakten des Jiddischen zeigen,

dass das expletive es auch in Nebensätzen vorkommt, sobald das Subjekt extraponiert wird:

(23) (a) az es hot gegesn an epla yingl fun Danmark50

dass exp hat gegessen einen Apfel Junge aus Dänemark ‚dass der Junge aus Dänemark einen Apfel gegessen hat‘ (b) az es hot gegesn an epl imetser51

dass hat gegessen einen Apfel jemand ‚dass jemand einen Apfel gegessen hat‘

(c) far vos is wikhtik zu trachtn (…), wen es dernentert zikh rash-hashana52

Woran ist es wichtig zu denken, wenn exp nähert sich das neue jüdische Jahr ‚Woran ist es wichtig zu denken, wenn sich das neue jüdische Jahr nähert?‘

Aus der Betrachtung der Sätze resultiert, dass das expletive es in Nebensätzen nur dann auftritt, wenn es direkt nach dem Komplementierer folgt (23, 24a). Diese Beobachtung kann mit den Wetterverbkonstruktionen im Jiddischen bestätigt werden (24b). So ist hier zu beobachten,

dass das expletive es nicht obligatorisch ist. Sobald eine andere XP topikalisiert wird, wird das expletive es getilgt (24c). Sonst ist der Satz grammatisch nicht korrekt (24d). Diese Erschei-nung betrifft sowohl die Haupt- als auch die Nebensätze des Jiddischen. Im Hauptsatz kann das expletive es nur am Satzanfang stehen (24e, 24f):

49 Für die Annahme des Pronomens się/„sich“ für ein phonetisch markierter Exponent für ein unpersönliches Sub-jekt im Polnischen siehe Anna Pilarski, „Zur Operation Merge in den unpersönlichen się „sich“-Konstruktionen im Polnischen“, Colloquia Germanica Stetinensia 25 (2016): 299–320.

50 Sten Vikner, Verb Movement and Expletive Subjects in the Germanic Languages (New York: Oxford University Press, 1995), 189.

51 Ebd., 200.

52 Forward = The Yiddish Daily Forward, „Non-Jewish Kids Learn Alef-Beyz“, 19.10.2013, Zugriff 19.10.2013, http:// yiddish.forward.com/articles/172823/non-jewish-kids-learn-alef-beyz/.

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(24) (a) as es hot imetser gegesn an epl53

dass exp hat jemand gegessen einen Apfel ‚dass jemand einen Apfel gegessen hat‘ (b) … vayl s’iz54 nekhtn gegangen a regn.55 …weil exp hat gestern geregnet … ‚weil es gestern geregnet hat.‘ (c) ... vayl nekhtn iz gegangen a regn. ... weil Ø gestern hat geregnet (d) ... * vayl nekhtn iz es gegangen a regn. ... weil gestern hat exp geregnet (e) es hot nekhtn geregnt.

Es hat gestern geregnet (f) nekhtn hot geregnt.

gestern hat Ø geregnet

Daraus resultiert, dass die es-Einsetzung nicht mit dem Subjekt selbst, sondern mit der Beset-zung der Vorfeldposition zu tun hat. Ein Argument für eine solche Annahme ist die V-2-Stel-lung im Jiddischen. Diese eröffnet ein Vorfeld vor dem Verb, das die RegeV-2-Stel-lungen in Bezug auf lexikalische Füllung bringt. So zeigt das Jiddische eine symmetrische Verbkonstruktion im Haupt- und Nebensatz auf, woraus eine lexikalische Besetzung der Vorfeldposition resultiert. Im Hinblick darauf stellt sich das expletive es nicht als notwendige Subjektmarkierung, son-dern als die Eigenschaft einer V-2-Sprache dar.

SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die syntaktischen Eigenschaften des Jiddischen weisen in vielerlei Hinsicht Gemeinsamkeiten mit dem Polnischen auf, die mit den Pro-drop-Konfigurationen im Einklang stehen. Die Bewe-gungsoperationen im Jiddischen entsprechen dem Scrambling im Mittelfeld sowie dem Scram-bling-Long-Distance. Während das erste in allen drei untersuchten Sprachen vorkommt, gilt das Scrambling-Long-Distance als typische Eigenschaft des Polnischen und des Jiddischen. Das Scrambling im Mittelfeld bildet kein entscheidendes Merkmal für eine Pro-drop-Sprache, son-dern hängt vom Aufbau der C-Phrase in jeweiliger Sprache ab. Das Scrambling-Long-Distance ist für die Sprachen charakteristisch, in denen die Pro-drop-Konfigurationen vorkommen. Die

53 Vikner, Verb Movement and Expletive Subjects in the Germanic Languages, 200. 54 „se“ und „s’“ sind die phonologischen Varianten von „es“.

(18)

Extraktion der Wh-Phrase kann dabei im Polnischen und im Jiddischen parallel zur satzein-leitenden Konjunktion vorkommen. Diese Erscheinung steht auch mit einer Pro-drop-Kon-figuration im Einklang. Im Jiddischen geht das Scrambling-Long-Distance sogar über die Subjektbewegung hinaus und ermöglicht die Bewegung mehrerer Wh-Phrasen aus den ein-geleiteten Nebensätzen, wobei die Konjunktion erhalten bleibt. Außer Scrambling im Mittel-feld und Scrambling-Long-Distance sind im Jiddischen und Polnischen freie Umkehrungen der Konstituenten in einfachen Sätzen möglich. Dazu gibt es auch Sätze, in denen das finite Verb an der ersten Stelle erscheint.

Obwohl die Konfigurationen des Jiddischen mit dem Polnischen als Pro-drop-Sprache gleich sind, weist das Jiddische auch Merkmale auf, die dem Deutschen als Nicht-pro-drop-Sprache entsprechen. Dazu gehört die es-Markierung, die zum Beispiel als expletives Sub-jekt in den unpersönlichen Konstruktionen erscheint. Aus der Untersuchung der jiddischen Beispielsätze kann man jedoch schlussfolgern, dass die Einsetzung des expletiven es nicht pro-drop-konfigurationsabhängig ist, sondern sich als Eigenschaft der V-2-Sprache darstellt. Die Bestätigung dafür liefern im Jiddischen die Nebensätze mit ihrer symmetrischen Position des finiten Verbs. So erfolgt im Gegensatz zum Deutschen eine es-Markierung auch in einem Nebensatz, sobald darin die Position vor dem Verb leer ist.

Ähnlich wie das Deutsche scheint das Jiddische regelmäßige Subjektmarkierungen in den Sätzen mit personenbezogenen Subjekten aufzuweisen. Es stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob die Subjektauslassungen in den finiten Sätzen möglich sind. Um diese Frage zu beantworten, müssen die Bedingungen untersucht werden, die mit den Markierungen im Kongruenzknoten und der Überprüfung sowie Identifikationsmöglichkeit der Agr-Merk-male durch INFL im Jiddischen zusammenhängen. Diese Problematik wurde im vorliegen-den Artikel nicht erforscht. Sie könnte aber eine neue Perspektive für die Bestimmung des Pro-drop-Parameters eröffnen, zumal sich die Eigenschaften des Jiddischen als Konglomerat einer Pro-drop- und einer Nicht-pro-drop-Sprache darstellen.

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Anna PILARSKI, Dr. hab., geb. 1971. Studium der Germanistik an der Universität Szczecin (1992– 1996). Promotion (2001) an der Universität Gdańsk (Danzig): Ein generatives Modell der Kategorie „Per-son“. Syntaktische Varianten der Kongruenz zwischen Subjekt und finitem Verb im Polnischen und Deutschen. Habilitation (2014) an der Universität Gdańsk (Danzig). Seit 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Szczecin. Forschungsschwerpunkte: kontrastive Grammatik Deutsch-Polnisch, generative Syntax (die Prinzipien- und Parameter-Theorie und das Minimalistische Programm), Neu-überlegungen zu Dependenziellen Verbgrammatik, deutsch-polnische kommunikative Grammatik, Syntax des Jiddischen. Die wichtigsten Veröffentlichungen in: Convivium, Colloquia Germanica Steti-nensia, Kwartalnik Neofilologiczny, Studia Germanica GedaSteti-nensia, Studia Linguistica, Stettiner Beiträge zur Sprachwissenschaft, Sprachtheorie und germanistische Linguistik. Buchpublikationen: Die Operation Merge im Verbalkomplex des Polnischen und des Deutschen (Frankfurt a. M. 2002); Das Nullsubjekt im Polnischen. Dependenzielle Verbgrammatik und Generative Transformationsgrammatik im Modellver-gleich (München 2013, Habilitationsschrift), Mitautorin der deutsch-polnischen kommunikativen Grammatik (Hamburg 2017).

Kontakt: anna.pilarski@gmail.com

ZITIERNACHWEIS:

Pilarski, Anna. „Einige Fragen der Pro-drop-Konfigurationen im Jiddischen mit syntaktischen Merkmalen des Deutschen und Polnischen“. Colloquia Germanica Stetinensia 26 (2017): 145–164. DOI: 10.18276/cgs.2017.26-09.

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