Labt y Scheepsouwk
Technische
Hocool
Modellversuche in unregêlmäßigem
Seegl)2)
Einleitung
Zur Beurtcilung des Sdiiffsvcrlialiens in unregelmäßigem
Seegang wird heute fast ausscldicßflch dic statistische
Betrach-tungsweise angewendet. Diese Methode ist wegen der Natur des Seegangs erfahrungsgemäß auch dic gegebene. Für den Modellversuch hat sie aber mehrere Nachteile. Oft muß eine
1\leßfalirt aus mehreren Teilfahrien zusamniengestelit werden, um ausreichende Information zu gewinnen. Unter anderem be-reiten auch die Datenerfassung Und die Herstellung des Modell-Sceganges Schwierigkeiten. Immer aher bedarf es eines recht
großen und teuren Versuclisaulwaudes, weil eine erhebliche
Zahl von Wellenlängen mil jeder Schifïsgeschwindigkeit korn-binicrtwerden muß.
Seit etwa zehn Jahren bemühen sich die Versuclisanstalten, einen besseren Weg zu finden. Eine bekannte und brauchbare
Alternative ist der statistische Seegang, der durch ein konti-nuierliches Spektrum oder ein Linienspekiruni beschrieben
verden kann. Für die Analyse der Versuche sind aber umfang-reiche Datencrfassungssystcrne und ein größerer Digitalrech-ner eforder1ich.
Ein neueres Verfahren wendet die deterministische Methode n. Hierbei ist die Analyse mit cinfadien A nalogrechnern
mög-lich. Eine Mcllfahrt vermiiteit bereits geni gend Information
für ein ganzes Spektrum des Schiílsverhaltcns. Urn die Qualität
dieses Verfahren zu priifcn, wurde in (lcr HSVA eine Mcf3-'riihc (lurchgefuhrt und dic Ergebnisse mit solchen aus
regel-niiiß gen Wellen verglichen.
Das Versuclisprogramm umfaßte Bewegungs- und Wider.
standsnìessungen. Audi (lie Leistung an der Propellerwelle und
der Schuh sollten registriert werden. Während der Versuche trateii hei den Leistu ngs- und Seli u hmcssungen jedoch
Schwie-rigkeiten zutage. lJbcr eine befriedigende näherungsweise Be-stiñlmung der Wcllenleistung aus Widerstandsrnessungen mit
Julie der detcrministischen Methode kann jedoch in der
vor-vorliegenden Arbeit berichtet werden.
Dic deterministische Methode
1. Schiffsbcwegungen
Das inedianische System ,,ScliifT im Seegang" kann als linea-res, dynamisches Uheriragungssvsiem angesehen werden. Ein-gang.sfunktion ist der Seegang 1(1), definiert durch die
Wellen-ordinate auf halhcr Schiffslänge, Ausgangsfunktion ist die
Schifisbewegung x(t). Dazwischen liegt das Schiff als tbertra-gungsglied, das sich somit durch eine Gcwichtsfunktion G(iw)
beschreiben läßt:
-1(t) ? G(iw) x(t)
Die Gewicltlsfunktion erhält man ails den Fourier-Transfor-mierten der Ein- und Ausgatigsfunklion:
G (im) = --- (de f.)
Fx(iei) (1)Fti(iw)
Dieses Vorhaben v,urde in dankenswerter Weise von der Deui-Schall ForschiinysgernensciiaId uutcrsiiitzt.
-Für die veröfjcnt(icILuslg zusammcngestettt von G. Andersson,
US VA.
Ehemals wisscngrlì rif it teli er Mitarbeiter der Hainburglschen SchlJJbau-Versuchsanstalt GmbH.
1. J. S u k sela i n en, Tedinisdw Hodischule Helsinki3)
mit
Fx(iw) = j x(t) COhi dt und
Fii(iw =
(t) . ee dt
G!. (1) gibt sowohl das Amplitudenverhältnis als auch die
Phase zwischen Ein- und Ausgangsfunktion an.
Durch Fourier-Transformation ]asseñ sich noch folgende
Ausdrucke aus GI. (2) herleiten, die für den späteren Gebrauch bereitgestellt werden:
j
Fx(iw) . e1° dw und1(t)
I
.e1 dw
2c
- Ou
a) Syntlre.s e: Berce!: oung der SchifJsbewegung
Mit l-lilfc iler deterministischen Methode werden die Schiffs-hewegunge:i in Form éines l'a lt ungsintegrals der
Wellenbewe-gung (t) dargestellt: x(t) 1(t)
K(tr)dr = il(i)
K(t), (4) wo K (t) = G (im) d2t
x(t) = (5)Dte Kernfunktion h(t) ist das Fourier Integral uber die Re
aktion des Scbiffe auf siriusförmige Erregungei.Gl. (4) ,,zer-legt 1(t) in seine Fourier-Komponenten. multipliziert- sie mit
-entspreduenden Einheitsreaktionen und summiert das alles zur
augenblicklichen Bewcguuugx(t) " 1j_ Gleichzeitig it K(t) auch clic Reaktion des Schilfes auf cinc ,Einheitsirnpulssvidle'. also eine Welle von unendlicher Flöhe, aber endlicher Energie. K (t)
heißi deshalb lrnpulsc-Response-Function.
-Physikalisch richtig müßten die Integrationsgrenzen in Cl. (4) folgendermaßen gesetzt werden:
x(t) .1
1(t) K(tt)dt
(6)Der Bewegungszustand im bestimmten Zeitpunkt t wird also von der ganzen Vorgeschichte der Bewegung mitbestimmt. Weil jedods die Funktion 1(t) am Ort des Schiffsschwerpunktes
er-niittelt wird, kann es eintreten, daß sidi das Schiff schon
be-wegt, obwohl die Störung nnch nicht am Schwerpunkt
'orhan-den ist, das heißt, es ist K(t)
O bei t < OMithiu müsseii
die Integrai ionsgrenzen in (4) unendlich seiñ.-
-Wenn die Funktion 1(t) geniigend weit vör dem Schiff er-mincIt wird, kann der Kern K(t) ganz auf die negative Seite der Zeitacluse geschnhen werden. ist nun KO) (I nur bet
t < e, bedeutet das, daß man imstande it, beim Zeitpunkt -
-t = O (lie Bewegung (les Seliilles fur dic kurze Zei-t u; voraus zusagen. Diese Möglichkeit ist von Dalzell 2J ini llinbliik auf-
-Verwendung lupi Landcuutanövern von Flttgzeugcn at f 'l'niger- -- -sdiiffen untersucht worden.
b) Analyse: jb'reiIi ntin tier Gcwichtsfun./c(ion
Fur il'n Moilcilversinli ist weniger clic Syuiihrsc interessant a Is vielmehr clic A naIvc tier oli ach in rneharcn M odd!
reak-Lion.
l)ie aufgcmcssene Wellcitordinate hißt sieh gemilß CI. (3) in
folgender ejse schreiben
- 1" q (1w) . et dw
2r
und clic Modeilbewegung lurch Uniformen von Cl. (4)
x(t) Ç G(iw) . l'(iw) ei dw, (7)
2t
)wo G(ito) die Reaktion des Modells auf eine sinusförmige Er-regung mit der Frequenz w und der Amplitude ,,Eins" ist (Fre-qiiency-Response-Funclion). Aus Cl. (7) folgt:
C(iw) Fx(iw) -- = jK(t) .e_1c01 dt.
x(t) e0t dt
Fil (kit)
ìj(t)
. eiut di
In geliiufiger Schrcihwcise lautet GI. (8)G(iw = e(w) + ig(w)
mit c(W)
j K) coswL di, q(w)
-
J K(t) siflO)t di.Durch Transformation folgt wieder CL (5):
K(t) = -- --
G(iw) .1.li't.dw.2t J
e) A,rwcnduna der i/L1crI1ljnLst.sc/Ien Methode
ini illi,cicllversucli
Die determinjstisclìc Methode setzt im Grunde ei,ìe. .. Ein-lieitsimpulswelle" voraus. dic aher nicht realisierbar ist. Zwei
rdaLiveinfache Versnelisaiiordiiungcn n mgehcn dieses U
inder-nis. ohne weniger Inforniation zu liefern als die
Einheitsimpuls-welle.
Das eine Verfahren arbeitet mit einer Einheitsimpuiskraft
bcziclttingsweise einem Einlieitsinlpnlsmon1ent. Beide sind
ebenfalls nicht direkt 711 erzeugen, aher dasselbe Ziel erreicht
man nit einer Sprungfuiiktion,
wie sie dieAnfangsbedin-gung einer SchwinAnfangsbedin-gung darstcllt. Der freie Ausschwingvorgang
nach dem plötzlichen Entfernen der An fangsbedingung enthält
genügend Material nicht nur zur Bestimmung der Eigenfre-c{ucnz 13), sondern nudi für dic ganze übrige Frequenzskalu [.11.
Auf clic praktischen Schwierigkeiten dieses Verfahrens - etwa hei der Erzeugung einer lnnrcielicnd langenTaudibewegung -haben Smith und Cuni nuns 5I hingewiesen.
Bei dem anderen Vcrfalircn 6l wird eine Erregerfunktion q(t) erzeugt, dic hei gleitender Frequenz Energie im
Iiaujitsiich-lidi interessierenden lrcqucnzhcrcicli enthält. ini
Modcllver-versueh erfüllt ein Wellenzug diese Aufgabe, der nacheinander alle wichtigen Wellenliingcu durchläuft und so dasModell vor-übergehend bei allen l'requenzeci erregt. Die
Frequency-Re-sponse-Function G(iw) kann aus Cl. (8), (lcr Kern K(t) aus Cl. (5) bestimmt werden. Wegen der lntegrationsgrenzen ist es
er-forderl ich,
dall vor ucd
icadli dein Wel lenzug Glati wasserherrscht, so dall das Modell Icier iii Ruhe verharrt.
Selltstverstiindl idi muß die Errrgcrfctnktion 11(t) , in diesem
Fall das sogeiiaiiiiie liitpulswcllensystern oder der
Impuls-seegang, einige niiher zu besprediencle Eigenschaften besitzen.
il) Eigenscha/ten der Erreger/unlction
Meist liegen Angaben iiher dcii Seciustand vor. lcni ein
Schilf ausgesetzt sein wird, in knappstcr Forni au:-gculriicki
du reh ein eind itnensionales Energicspektrum ncit (lcr I) iclite
E0(oi) und der Energie m0 . Dieses statistische Energiespckt runl
gilt fur ein unhcwegJiches Koordinatensystem. Fiiht dus Schif! mit endlicher Geschwindigkeit V gegen die Wellen dieses Spek-trums, wird es nicht mit der Welienfrequenz w erregt, sondern mit der Bcgegnungsfrequenz w0. Es ist bekanntlich
¡
wV\
w0 = dol1 +
--j.
(IO)Auf die Begegnungsfrequenz muß das Energicspektrum re-duziert werden. Dafür erhält man die Beziehung
=
E,(w). (11)2wV
g
Das Ziel eines Versnclies ist es, die Bewegung (les Schiffes im natürlichen Seegang vorauszusagen. GI. (3) gibt clic Erreger-funktion, hier also (lie Wellenbewegung, in der Forni
1
F11(iut) - do) - (3)
2a
Bei der Moclellgcschwindigkeit V., = O berechnet sich dic Cesumtencrgie ni des Wellensystenis nach dem Parseva Isclien Theorem zu
- to
= Ç In()1
1'q(iw)]2dw =2r
= -
'IFcl(iw) 2dw, (12)wobei der Ausdruck verwendet wurde
FqÇoi)
= I
11(1) . oit dt. (2)Die Dichte des Encrgicspcktrums beträgt
E1(w) - [Ft(iw)]2
=
[f
i(t) - e0)t dt]2.
(13)Das Wellenbild einer Einheitsimpulswelle" als Funktion
des Ortes und der Zeit wird beschrieben durdi die Gleichung
wenn t0.
(14)Die Fourier-Transformierte von (x, t) hat ebenso wie die cines Einheitsimpulses den Wert ,.Eins" [61. Für ein mit der
Geschwindigkeit Vt bewegtes Koordinatensystem gebt Cl. (14) über in
111(t) =
(x -
'°
-
(15)Die Fourier-Transformierte hat den Wert
co J'li (t)
. e0o1 dt =
(16) V(xVt
i) ii
g g X - -- i /
LliuVt -
2wV1 -i.
-- .- i lì I - - -i +
-- -41(xV,t)
g g SchiíTstechnik Bd. 15 19GB - lieft 7882
-E1 (we)
= (2wV)
(w). gUni der Bedingung zu genügen, dali natürlicher Seegang und impuisseegang die gleiche Spcktraldichte aufweisen, das heißt
EM (w.) E (w,) (20)
muß nach Vergleich von CI. (11) mit Cl. (19) für den Modell-Seegang gefordert werden:
E1 (w)
(i
+
--) E,, (w).
(21)Man erkennt, daß man denclhcn Modellwcllenzug nur fur
cine bestimmte Modcllgescluwindigkeit verwenden darf. wenn (lie Ergebnisse auf einen 1,estiniuntcn Scltifiszustand iihertragen werden sollen. Erfahrungsgemäß Liuldert sich die Form de See-gangsspektrums jedoch nicht entscheidend, wenn die Gesdiwin-d igkeit um ± 10 /o von Gesdiwin-der erforGesdiwin-derlichen abweicht.
e) llc/uondluung der 3lcßergehnissc
Dic registrierte ModeIll)ewcguuig X (t) wird einer Fourier-analyse unterzogen, wie sie fur dic liestirnmung der
Frequency-Response-Function nach Cl. (8) benötigt wird. Die gesamte
Energie der Bcwegung wird bestimmt zu (vgl. Cl. (12)):
s.t
=
J [x (t)]2 dt =
j [F (iw)]2 dw1,.
-C.- 0 't, umI
[ii, (t)]2 dtTc 2T
J
-TSignifikanier Wert der 1/3 höchsten
Amplituden
= 2,00 js
Signifikanter Wert der 1/10 hijchsten
Amplituden = 2,55 1/S0
Mit Hilfe des Energiespekirums m0, dessen Energievertei-lung im Modellversuch unter Berücksichtigung der Cl. (21) nachgebildet wurde, kann der quadratische Mittelwert s,) der
Sduiulsbcwcgung im natürlichen Seegang berechnet werden:
um Ç[EO (i)] dt
- ni =
Tpc-c 2T
j
1IÌ\1Durch S) können zum Beispiel folgende statistische Größen
bestimmt werden F71:
Mittlere Amplitude der Bewegung 1,26 Vs0
1)ie Fourieranalysen und zeitahliöngigen Integrationen kön-nen auf einem einfachen Analogrechner durchgefuhrt werden, bei ausreichendcuui R ecluneruuufaiìg schon während der Meß-fahrt. lui der Zeitersparnis liegt ein Vorteil der
deterministi-sdien Methode. (22) -J o. (w) {Fq (iw)j2 dou =
j Q
(w) - 2 (t) (lt 'u mit(23) CI. (29) setzt, nur (lic allgemeinen Annahmen voraus, wiih-ernd GI. (30) noch (luasistationäres Bewegungsverhalten ver-langt.
Ist die Mode!lgeschwindigkeit V
z 0, so ist w überall
durch w0 zu ersetzen. [lei konstanter Modehlgeschwindigkeitberechnet sich der Widerstandszuwachs in statistischem
un-regelmäßigem Seegang, dessen Energieverteilung mit der des lmpulsseeganges übereinstimmt, aus
AR1
AR,, = - - - rct =
2. Zusatzwiderstand
In gleicher Weise wir dir Bewegungen liilit sich der Zusatz-widerstand cines Scluilics in \Velhcic vurausberechnen, unn
Angaben über (feti Seegang und dir
Widerstands-Gewuclits-funktion vorliegen. inc l'al le des fvlodellversucices brscic;iftigt
man sich jedoch wieder mit der Analyse, also der Bestimmung der Frequency-Response-Function aus den Daten des Wellen-Zuges und der Sehiiîsrcaktion.
In der linearen Theork' (zum Beispiel Maruo141) wird
ange-nommen, daß der Zusatzwiderstand AR eines Schiffes in
regel-mäßigen Wellen proportional dem Quadrat der Wehlenhöhe und proportional den Stauccpf- und Tauchbewc-gungen ist. Diese
Annahmen werden nun auch auf (las Impulswehlensystern iiher-tragen. Sie sind sehr allgemcin. Erweisen Messungen im i'10-dehiversuch, daß sich mit ihnen die wahren Verhältnisse nicht
genau genug widerspiegeln, muli als Einschränkutig nodi
quasistatinnäres Bewegungsverhalten vorausgesetzt werden.
l-fat das Inipuiswellensystern die Form
(x, t) = h (x, t) - ens (w (t) -t + E)
(24) so lautet die Fourier-Transformierte:
Fr (iw)
q (x11 t) t_flot rIt = ---(25)
- h
2 Ì
/
dw /2r
dt Es wird ii (iw) 2 dw = :t_ ¡2 (lt. (26) 2.l it obigen Aniiahnen kann geschrieben werden
r
o,, == und (i) = (u) (t),
so dali
[ Ardt = 2
(w) - E (w) dw o= S v
(w) - h2 (t) dt I- T Lrut lini-
C.T
2'I' [fl(t)I-dt-i'
[fia (t) 2 dt -. r (27) (31)- 83 -
Schtfîstechnlk Md. 15- 1968- Heft 73 i)ie im Stand gemessene Spcktraldidite ist entsprechendC!. (13)
EM (w)
[[fl (x
t) c-t (lt]2
(17)Die in Fahrt gemessene Spekiraldidite berechnet sich aus E1 (we) =
'
-[[
(t) C0 dt] 2,
[[EM (t)]2 dt
Versuch e
l)ii reh Versuche soll te de Verwendbarkeit ticr cletermin
i-tisciien J\lethodetì fur (len Mod'Ilversudi geprüft werden. Zu dy-scm Zweck wurden als zur Wellenhühe proportionale Gril-l3cn die St ampf- und dic Taitc-hbcwegung und der quadratisch
'uri der Wehlenhühe altlihngentle Zusatzwidcrstand eines Mo-(lullS gemessen. Es gelang nicht, Sduib und Welienleistung im
impulsseegang zu erlassen, da sich wegen des Surging des
Modells keine gleichmäßige Geschwindigkeit einstellen ließ. 1\CI)CIÌ Versuchen im Impuisseegang wurden zum Vergleich audt Versuche in rcgelmiil3igcn, entgegenkommenden Wellen durchgeführt.
1. Modclld aten
Das Modell aus glasfaserrerstärktem Kunststoff besaß
fol-gende Abmessungen: Länge zw. d. Loten L11, - 4,572 m Breite B 0,609 m Ticfgang T 0,243 m Blockkoefflzient 0,60 Deplacement A = 410 kp Trägheitsradius i1 = 0,25 L1,1,
2. Impulssecgang
l)ie Hubzahl eines Tauehko..perwellenerzeugers WIt r(le für den Impuisseegang so gesteuert, daß innc-rhalh einer
hestimm-len Zeit linear der gewünschte F'requr'nzbcreich - hier io
135 Sekunden etwa 1,0 his 0,2 II,. - durchlaufen wurde.
Ent-sprechende Amphi udenwalil sorgte dafür, daß die Form des Energiespektrurns erhalten wurde. I ni initiIeren Bereich des
Selticppianks betrug (lie scheinbare Wel lenhühe rund 0,025 L. Das Modell fuhr zu Beginn und atti Ende jeder Mcßfahrt durcit rub igcs Wasser unti traf in der Tanknutte au f die sich, inzw i-sehen überlagernden Wellen.
3. Versuchs- und Mcl3anordnung
1m Verlauf der Versuche wurden die Meßeinriclttungen und die Auswerirncthodcn silitidig verbessert. Die endgültige
\'er-suchsanordnung zeigt Bild 1. Siatnpleii und Tauchen wurden durch Meß-potentiomrter ermittelt, die uber den Loten be-festigt waren. Der \Viderstand wurde an der Sprciz durch ein DMS-Dynamonieter gemessen. Diese Anordnung nimmt nur
den reinen \Viderstand auf, niel, t die bei der üblichen Wider-sandsinessung im Schlcppdrah t au ftretende Summe von
Schilepp- und Spannkriiften. Eine Ultraschallsonde registrierte (lie ungrstörte Wellenarnplitudc im Abstand a vor dem Modell. Da (lie Wehlenhiihe am I lauptspant. gebraucht wurde, mußte cine Phasenkorrektur vorgenommen, werden:
Aqi = Arg exp (iw2a/g) - (32) 1)ie Versuche wurden in vier verschiedenen
Seegangsspek-tren durchgeführt, deren Spektraldichten in Bild 2 dargestellt
sind. Vornehmlich wurde (las Modell bei einer Geschwindigkeit
entsprechend F0 = 0,20
geschleppt, ergänzend auch beiF,, 0,15 und 0,30. Bild i SchilTstechnlk Bd. 15 1968 Heft 78 ,,amp,,,eter U(tmschfl-Sonde MaGe orn Fo- 0,20 Bild 2
Vergleiciisvcrsitc'iie fanden in regelmäßigen Wellen l'ei F, == (i_20 stai i. Wie jilt I t puisseegang wurden dabei
Stumpf-und Taudi bcwcgti ng. \Vidcrstand Stumpf-und Welienordinate auf einem UV-S,hrciber registriert. Mit einem Tiefpai3 von T,, 3s wurde cher Mittelwert des \Viderstancies gebildet. Uni den Zitsatzwiderstatid in \Vcl hen bestimmen ztt können, wurde auch der G lattwasscrwiderstand ermittelt.
4. Mchidatenauswertung
Während der Mef3fahrtcn wurden auf Analogrechnern (hic Integrale
= 'ii (t)12 dt
und AR\t = Ç Ar (i) dt (33)berechnet, Bei einem Teil (lcr Versuche wurden auch (lie Fou-rier-Transforniierten F,1, Fi4 und Fz entsprechend Gl. (2) gleichzeitig mit der Messung gebildet. Die Kapazität der Rechi-ncr erlaubte jedoch nur chie jeweilige Analyse einer einzigen
Frequenz, weshalb eine hohe Zahl voti Vcrsuchsfahrtcn not-wendig wurde. Bei einem anderen Teil der Versuche wurden
dic UV-Schriehe vermittels cines Kurvenfolgers in elekt rischle
Spannung zuriickverwandelt und am Analogrechner
gleich-zeitig nach sechs Frequenzen analysiert. Als Rechienselialtung wurden Siichkreise nach Bild 3 verwendet [8]. Dieses
Verfah-ren verringerte den Versuchsumfang und sorgte fur ein kon-stantes Seegangsspektrurn, verhinderte jedoch eine
befriedi-ro)
>
F5,.,) i(i)cszit -JThsncro BIld 3 - 84 -I5. Ergebnisse
Das Ergebiiis der vorliegenden Arbeit l)esteht aus einem
\rerilCiclI (lcr nach der (ictcrmillistischcn Methode gewonnenen Mcl.datetì mit Meßdaten aus rcgclniäßigein Seegang. Dic Gute des Modellverhaltens im Seegang sei her ist unwichtig.
Dinìcnsionslose Stampf- und Taucliamplitudcii aus den Sec-eangsspektren A ± D sind auf den Bildern 4 und 5 dargestellt. Dic t)bereinstimmung mit Mcl3wcrien aus regelmäßigen Wellen
it iihcrzengcnd. Der Streuhercidi der Mcßpunktc beitnTaudien t' 6
ist etwas größer als heim Staiiipfen, doch läßt sich das aus Er-fahrung mit regelmäßigen \Vclien voraussagen [9!. Dic
Quali-liii der Ergebnisse hei unmiticlhn rer (on line) \'erarbeitung
der Meßwerte und hei naciitrLiglidi erfolgter Auswertung der aufgezeichneten Meßwerte mit Hilfe cines optischen
Kurven-foigers ist gleich.
Ein Vergleich von Beweguugsnicssungen im Impuisseegang ¡uit Messungen in regelniiii3igen Wellen. die mit Modellen glei
dier Abmessungen in cher lin] ländischen Versuchsunstalt
Wage-n iWage-ngeWage-n uWage-nd am D. lay br Model Basi Wage-n (lu rehigeffihrt wu rilen, erweist beíriedigende lihereinstinimung bei allen drei
unter-suchten Geschwindigkeiten (Bild 6).
Einige mit der direkten Aussi crtnìetliodc gewonnene
Plia-nwinkel zwischen Stanipfen unii Tauchen zeigt Bild 7. Der
Vergleich mit Messungen iii rcge]znäi3igen Wellen 9] läf3t
er-kennen. daß die St renting der i\l cOpri n kte nicht ungcwöhnl ich it. Bei Verwendung eines u nfaiigreielieren Analogrechners könnten die Phasen winkel ausreichend gern! n best i mliii
wer-den.
Der nach G!. (33) integrierte Ziisatzwiderstand in unregel-näßigen Wellen ist für versubucilciic Modeligesehwindigkciten
in Bild 8 dargestellt. Zur Kontrolle wurden (lic Widerstands-beiwerte in regelniäi.iigen \Vcllen (Bild 9). gültig bei = 0.20, mit dem Energiesicktrutu des Impulsseeganges D
multipliziert. Der berechnete \Vert ist ebenfalls in Bild 8
ein-getragen. Er fügt sieh vorzüglich iii die gemessene Kurve ein. Mit diesem Ergebnis kann festgcstllt werden, daß sich im 1m-pulsseegang der Widerstandszuwadis durch
z
07 'D - 07MB -- NOMS O HSVA O a' Bitd 685
--
DIMS -- NOMS O HOYA 07 ¡Q 'p ¡2 - (urNe NSMB ) NOYA -.5 SehlfTstechialk Bd. 15 1968 Heft 78gende Auswertung der Phasenwinkel infolge schwieriger
Syn-utiisation der Sudikreise. Beim direkten Auswertverfahren
II'I.UU ili die Phasen /.\ ai genauer he.'titnineo, jedoch
ver-hunden ¡uit dem Fehler einer Extrapolation, ria die
Ticlpaf3-c1ia It ring zur Bildung des M it tclwcrtcs ciller Einsdìwingzeit
buda ¡1.
g
2 Sp* r,urnA . e C 'Wcle
I I ¡Q k-s '5 9 4 Q 4 70 BIld4 eQ.!"Se.çong ./,,,s.eegong (D) '9-5 6 7 8s (5 05 6 7 8s' Bild 5Bild 9
Ar (lt = 2 (w) E (w) do) (29) iv tedcrgebcn hißt, also quasitat ioniires Bewegungsverhalten
nicht gefordert zu werden braucht. Dasselbe Ergebnis fand
(Jcrritsnia [101 fur regelmäßige Wc!lcn.
Durch Propulsionsversudtc mit (Jhvr]ast in Glattwasscr kann das Verhältnis Schubzuwadis zu \Vidcrstandsziiwachs, AT/\R, bstgrstclli wcrdvn. M it Ill h dieses Verlriiltniswertcs huit sich
¿ theoretisch aus Widerstandsnrcssungcn im Impuisseegang der
uhuhzuwachs in rrgelmiißigen \Vellcn ermitteln. Die auf
die-seni Wege aus den Widerstandsmrssungcn erhaltene Schub-zuwachskurve ist irr l3iki 11) wiedergegeben. Dall chiese Kurve
den Sdiubzuwadrs auch dc facto rirhtig anzeigt, beweisen die
ebenfalls in Bild iO eingctraccncrl Melipunkte von
Schubmes-rugen in regclniiißigen Wellen [ill. Zieht man in Betracht,
dall dic effektive Nachsi rornzi fier. der Propcllerwirkungsgrarl
und Propulsionsgiitegrad kaum von denen in Glaitwasser
ab-weichen, wenn nur der Propel Irr nicht austaucht [11], so läßt sich schließlich mit Hilfe der Propellerkennhinien auch die Wel-lenleistung ini Seegang berechnen.
Zusammenfassung
lii der HSVA wurden neue Methoden zur Bestimmung der
Seegangscigenschaften von Schulen untersucht. Wenn auch die
statistische Methode normalerweise fur die Behandlung der
Sdtiffsrcaktionen irn natiirlidirir Seegang die gegebene ist, so
konnte doch festgestellt werden, daß
clic (ietermiflistische Methode besonders für 11odelluntcrsuchungen geeignet ist.Ihre besonderen Merkmale sind weniger Meßfahrten und
ein-fachere Auswertung der Meßdaten. Die Ergebnisse können direkt für statistische Voraussagen cher Schiffsrcaktionen im
natürlichen Seegang verwendet werden.
Die Ergebnisse der Bewcgnrigsuressungcrì zeigen, daß (lie
Jmpulsmetftude Daten liefert, (lie Daten aus Versuchen in regel-miilligem Seegang gleichwertig sind. Eine l"ahrt entspricht da-bei 10 Iris [5 Fab rien in regcirrräliigen Wellen. Mit einem hin-reicliend großen Analogrechner kiiriiìcn audi Phasenwinkel er-mittelt werden.
Bild 8
Bild 10
Airs cien Widerstandsmessungen geht hervor, daß der Wider-staudszuwacirs ini lmpnilsseegang clenìjenigcn im statistischen
u n regel in uIl i gen Secga rig en tsprich t, wen n die E nergievertei-lung cher Spektren dirsil be ist.
Der Srhubzuwnrlis im regelmäßigen Seegang ist nur abhän-gig vorn \Vidcrstaiidszruwadrs, vorausgesetzt, daß vier
Propel-ler nirhnt austariehit. Diese Erkenntnis ermöglicht chie Umwancl-lung des in i t der I ni pu lsmet bode bestimm ten mittleren
\'ider-standszuwarlrses in .Selrubzuwachs im statistisch
unregelrniißi-gen Seegang buer cias Verhiiltnis AT/AR, das bei normalen
l'ruprrl.sionsversrir1ien im Glaitwasser durch einige Fahrten nut U berlast best ininrt werden kann. Mit dem Cesanntschul) und den Propellerkenrrlinien kann unter der erwähnten
Einsclrriin-kung, daß der l'ropeller nicht austaucht, auch die Wellen-leistung berechnet werden, da sich in diesem Fall die
eflek-tive Naclrstroniziíier ini Seegang gegenüber Glattwasser nidtt wesentlich ändert.
(Eingegangen am 17. 11. 1967.)
Zeichenerklärung
6 7 8
Mefiounktc- von Pronos
tons-'ersuchen
Nov/i W:derstorv/srrnssur.en
errechnet
WC
S ch UTs breite
Dichte des Energiespektrums Froudesehe Zahl
Fourier-Transformierte der Schiffsreaktion X (t) entsprechend
Gewichtsfunktion oder Frequency-Response-Function
Erdbeschtcunigung dimensionslose Wellenhöhe Trägheitsradius
Kernfu nktion Oder Impuls-Response-Function
Schilislänge
Energie" des Weliensystems
Schifrswid erstand
Energie der Schluîsreaktion Zeit
Periode, Mel3zeit Schifistiefgang Schi tisgesch windig kett
raum feste Koordinate allgemeine schiírsreaktion Tauchheivegung des Schiftes
Schi tTsvöt ligkeit
Dept icenrent
(ihcr ctic Zett Integrierter Zusatzwjderstand
In Wellen Schiffstechntk Bd. 15 19681-left 73
86
-'h ro B E (e) F11 Fx(lIn) F, F5', Fz G (1') g h K (t), K (tT L m R T T V X X (t) Z (t) h A AR[5] Smlth,W.E.,u.w,E.cun,mlns:'porcepulseTestlng
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Fort-schrittsbericht,
- 87 - Schlllstechnlk Bd. 15-1968 Heft 78 Ar Zusatzwidet'stand In Wellen
AT Schubzuwaclts in rcgelmilfligen Wellen
r (7. Phasenwinkel zwischen Stampfen und Tauchen
i (t) W'llenortjinn te am Oit des Schiffsschwerpunktes e Wcl1enschr'ihc
A R
civ
tgh BL
Ileiwert für Zusa1widei-stand in Wellen ' Dichte von WasserAT 'rl'
t'gb' B'/L
- -- Beiwert für Schubzuwachs in Wellen
ii' (t) Stampfwinkel
io Xreisfrequen7.
io,, Begcgnungsfrequenz
Schrifttum
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