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Fragen der kursstabilität und steuerfähigkeit von schiffen

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Academic year: 2021

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(1)

Fragen der Kursstabi1itit

und Steuerfähigkeit

von Schiffen

Von Dr.-Ing. des. M. Sehuilechen, Berlin

1. Einleitung - 2. Impulssatz - 3. Volumenkräfte - 4. Oberflächenkräfte 5. Bewegungegleichung -6. Linearisierung- 7. Lösungen - 8. Zusammenfassung - 9. Einzelheiten - 10. Formelzeichen

-11. Schrifttum.

1. Eiiuleituiig

Auf allen Gebieten der Technik setzt wirksames Steuern,Automatisieren und Simulieren korn-plexer Prozeßabläufe genaue Kenntnisse der Dynamik derverschiedensten Vorgänge voraus. Von

Bedeutung sind dabei letztlich nicht Einzelheiten der Systeme, in denen die Vorgänge ablaufen,

sondern nur gewisse charakteristische Größen und Funktionen, die die

dynamischen Wirkungen

aller Systemparameter integral zum Ausdruck bringen. Es interessierenrationelle Begriffssche-mata, die reale Vorgänge sowohl qualitativ als auch quantitativ zu beschreiben gestatten, d. h. die operativer Interpretation fähig sind und Abschätzungen der Wirkungen verschiedener

Ein-flußgrößen ermöglichen. Hier sol! ein solches Schema für die Beschreibung der KinetikSchiffen oder allgemeiner von Körpern in Flüssigkeiten nebst von

ihren Anwendungen behandelt

werden.

Von dem Schema ist zu fordern, daß es für beliebige

Bewegungen beliebiger Körper in beliebi-gen Flüssigkeiten gilt ; selbstverständlich soli es mit den Prinzipiender Mechanik in Einklang ste-hen. Diese Forderungen sind einer großen Zahl von notwendigen Bedingungen äquivalent, denen

das Schema von vornherein genügen muß, wenn es überhaupt brauchbar sein soll. Trotz der

offensichtlichen Bedeutung dieser Bedingungen, sind sie bisher im Sinne der modernen rationellen

Mechanik nicht streng abgeleitet worden. Einen Versuch zur umfassenden axiomatisehen

Dar-stellung dieser Bedingungen habe ich in meiner Dissertation

unternommen {1]. Für die praktische Systemanalyse ist die möglichst vollständige Kenntnis aller notwendigenStrukturen des Schemas einfach unerläßlich.

Den Prinzipien der Ökonomie und logischen Klarheit wird traditionell durch eine Formalisie-rung der Begriffsschemata Genüge getan. Für die Behandlung der hier zu betrachtenden Bewe-gungen starrer Körper bietet sich ein Kalkül

an, den R. y. Mises bereits 1924 entwickelt [2] und

erprobt hat [3], der jedoch

inzwischen anscheinend keine Anwendung mehr gefundenhat. Wäh-rend y. Mises durchgehend eine symbolische Schreibweiseverwendete, empfiehlt sich heute

eine

Matrizendarstellung, die dem analytischen

Tensorkalkül nachgebildet ist und bei der mit

Matri-zen operiert wird, deren Elemente Tensoren sind

Damit möglichst einfach über den Kalkül gesprochen werden kann, werden hier traditionelle Bezeichnungen nicht immer in ihrer üblichen Bedeutung, sondern in sinngemäßer Erweite-rung benutzt. So wird z. B. statt von Matrizen generalisierter Kräfte kurz von generalisierten Kräften oder einfach von Kräften gesprochen, die als ,,Crbervektoren", y. Mises sprach von ,Motoren", in einem sechsdimensionalcn

Raum aufgefaßt werden. Ganz Entsprechendes gilt für

Geschwindigkeiten, Trägheiten, Impulse und andere Größen. Durch die Namen soll

zum

Aus-druck gebracht werden, daß physikalische Ganzheiten betrachtet werden, mit denen so ähnlich umzugehen ist wie mit den bekannten

Kräften, Geschwindigkeiten, Trägheiten, Impulsen etc., auf

deren Tensorcharakter auchnicht jedesmal besonders hingewiesen wird, der vielmehr

an den hier unterdrückten Operationsindizesunmittelbar abgelesen werden

kann; s. 9.1.

Wer den Umgang mit Matrizen nicht gewöhnt ist, kann sie sich einfach als geordneteSchemata, sozusagen Tabellen aller zusammengehörigen

Größen, vorstellen. Die Einzelheiten des Kalküls sind

für das Verständnis der folgendenAusführungen unwesentlich.

Es genügt daher hier auch eine

abgekürzte Schreibweise, die der y. Misesschen sehr ähnlich ist.

Die hier vorgelegte Arbeit wurde durchgeführt mitfinanzieller Unterstützmig der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Office of Naval Research, denen ich an dieser Stelleherzlich

(2)

*

2. Impuissatz

Zur quantitativen Beschreibung der Bewegungen eines starren, nicht notwendig homogenen Körpers (k) in einem eukiidisehen Beobaehtungsraum (b) dient die Anderungsgeschwindigkeit der Bewegungsquantitat oder des (gerieralisierten) Impulses G(kb) von (k) in (b) bezüglich der g

absoluten Zeit infolge der Oberflächenkrüfte E(kb) und der Volumenkräfte F(kb) auf (k) in (b);

explizit

+() = E(kb) + P(kb), (2.!)

wenn die Komponenten aller Größen auf ein im Beobachtungsraum ruhendes kartesisches Koor-dinatensystem .+ bezogen werden.

Dieser Fundamentalansatz für die Impulsänderungen ist nichts anderes als die exakte

Beschrei-bung des allgemeinen Systemmodells, nach dem eiiie in Systemgrenzen gespeicherte Quantität nur durch Flüsse über die Systemgrenzen oder Quellen innerhalb der Systemgrenzen geändert werden kann. Werden der generalisierte Impuls und die generalisierten Kräfte als Matrizen mit dem Impuls und dem Impuismoment bzw. den Kräften und Kraftxnoinenten als Elementen

interpretiert, so stellt der Fundamentalansatz offenbar eine zusammenfassende Schreibweise oder

ein ,,Stenogramm" für die Ansätze von Newton und Euler dar.

Werden die Komponenten aller Größen in dem Ansatz (2.1) auf ein körperfestes Bezugssystem

fy statt auf ein raumfestes System i+ bezogen, dann geht der Ansatz in die Form

0(kb) ± (eG(kb)) V(kb) E(kb) + F(kb) (2.2)

über, wobei V(kb) die Bewegung oder (generalisierte) Geschwindigkeit des Körpers (k) im Raum (b)

bezeichnet, die als Matrix mit der Geschwindigkeit des Koordinatenursprungs und der

Winkel-geschwindigkeit des Körpers als vektoriellen Komponenten interpretiert werden kann. Der

Ope-rator e entspricht dem OpeOpe-rator des Tensorkalküls; er vermittelt das Vektorprodukt von tJber-vektoren; s. 9.2. In Anlehnung an den Vektorkalkül setzte y. Mises daher auch ein Kreuz als

Multiplikationssymbol.

Nach dom Ansatz (2.2) setzt sich die totale Änderungsgeschwindigkeit des Impulses zusammen

aus der Änderungsgeschwindigkeit bezüglich des körperfesten Bezugssystems und der Ande-rungsgeschwindigkeit infolge der Bewegung des Bezugssystems. Gyroskopische Terme sind aus der Kreiseltheorie bekannt; die antisymmetrische Größe

B(kb) = = - B'(kb) (2.3)

stellt einen Blindaustausch des Impulses zwischen den Freiheitsgraden dar, der keine Arbeits-leistung erfordert.

Die extensive Bewegungsgröße G(kb) ist mit der intensiven Bewegungsgröße V(kb) durch die

Impulskapazität T, die traditionell als Trägheit bezeichnet wird, verknüpft:

= T(k) V(kb). (2.4)

Offenbar ist die Trägheit, hier die Matrix mit den Tensoren der ersten Trägheitsmomente als Elementen, eine Eigenschaft des Körpers, nämlich seiner Massenverteilung, über die aprio-ri nichts bekannt ist, außer, daß sie für starre Körper definitionsgemäß hinsichtlich eines

körper-festen Bezugssystems zeitlich unveränderlich ist:

T(k) = 0. (2.5)

(Aus diesem Grunde Einführung des körperfesten Bezugssystems!).

Werden die Beziehungen (2.4) und (2.5) in den Ansatz (2.2) eingeführt, so ergibt sich als Bewe-gungsgleichung eines starren Körpers (k) in einem Beobachtungsraum (b)

T(k)(kb) + (eT(k)) V(kb)V(kb) = Ew + F(kb), (2.6)

d. h. eine generalisierte Form der Eulerschen Kreiselgleichung, die bereits y. Mises benutzt hat [2J. Aus dem nichtlinearen Term linker Hand kann die Trägheit nicht ,,ausgeklammert" und

damit auch keine (generalisierte) ,,Beschleunigung" definiert werden; s. 9.1. Die

Bewegungskom-ponenten sind nichtholonome Geschwindigkeitsparameter, die sich prinzipiell nicht als zeitliche

Ableitungen von Lagegrößen darstellen lassen.

Auf spezielle Eigenschaften der Körperträgheit braucht hier nicht näher eingegangen zu wer-den, sie können als hinreichend bekannt vorausgesetzt werden. Es genügt, für das Folgende die

Symmetrie der Trägheit

320 Fragen der Kursstabilität und Steuerfähigkeit von Schiffen

Ir'

(k) (k)

festzustellen; antisymmetrische Trägheitskomponenten sind prinzipiell nicht nachweisbar, da

(3)

Fragen der Kursstabilität und Steuerfahigkeitvon Schiffen 321

Aus bekannten Bewegungen unter der Wirkung bekannter Kräfte kann die Trägheit mit Hilfe der Gi. (2.6) bestimmt werden. Da die sechs Komponentengleichungen für jeden Bewegungs'zu-stand gelten, genügt für die Bestimmung der im allgemeinen 21 unabhängigen

Trägheitskompo-nenten die Kenntnis von vier unabhängigen Bewegungszuständen nebst den erzwingenden Kraf t-zuständen. Als Bezugspunkt (Koordinatenursprung) für die Momente kann jeder beliebige körper-feste Punkt gewählt werden. Der Massenmittelpunkt des Körpers ist von vornherein nicht bekannt und nimmt in dem Kalkül keine ausgezeichnete Stellung ein, so daß seine traditionelle

Bevorzu-gung, vor allem auch in Hinblick auf das Folgende, nicht gerechtfertigterscheint. 3. Volumenkrälte

Die auf einen Körper (k) im Beobachtungsraum (b)wirkenden Volumenkräfte F(kb) können im wesentlichen zwei Ursachen haben, nämlich Gravitationsfelder kia) und Bewegungen (ba) des Beobachtungsraumes (b) gegenüber einem absoluten Raum (a). Von elektrischen und ma-gnetischen Effekten kann in diesem Zusammenhangabgesehen werden. Das Kraftgesetz für den

ersten Teil lautet in dem hauptsächlich interessierenden Teil gleichförmiger, konstanter

Gravi-tationsfelder

1(ka) = - '(k)k(a). (3.1)

Für den zweiten Teil folgt aus der Aufspaltung

G(ka) G(kb) + Gtha) (3.2) des Impulses G(ka) des Körpers (k) im absoluten Raum(a) iii einen relativen und in einen Füli-rungsanteil und der entsprechenden totalen Anderungsgeschwindigkeit

G*(ka) = G*(kb) + (e G*(kb)) V*(ba) + G*(ba),

(3.3)

wobei zunächst alle Größen auf ein im absoluten Raum (a) ruhendes Koordinatensystem

c'

bezogen sind, nach tTbergang zu einem imBeobachtungsraum (b) ruhenden Bezugssystem +

1'(ab) = - 2 (e G(kb)) V(ba) - [G(ba) + (e G(ba)) V(ba)]. (3.4

Wird noch die absolute Geschwindigkeit des Körpers(k)

V(ka) = V(kb) + V(ba) (3.5)

eingeführt, so lautet das gesuchte Kraftgesetz endgültig in körperfesten Koordinaten

F(ab) 2(e G(kb)) V(ba) [0(ka) + (e 0(ba)) V(ka)].

(3.6)

Die Gesetze (3.4) und (3.6) sind offenbar Verallgemeinerungen des Theorems von Coriolis; werden die Bewegungen nicht in einem absoluten Raum betrachtet, so sind außer der Schwer-kraft noch zwei Volumenkräfte wirksam, nämlich die CoriolisSchwer-kraft und die FührungsSchwer-kraft. Ent-sprechende Beschleunigungen" lassen sich im allgemeinen wiederum nicht definieren.

Aus der Verknüpfung

F(kb) = F(ka) + F(ab) (3.7)

ergibt sich jetzt das vollständige Gesetz für die auf einen Körper (k) in einem Beobachtungs-raum (b) wirkenden Volurnenkräfte in der Form

'(kb) = T(k)k(a) - 2(eT(k)) V(ba)V(kb) - [T(k)''(ba) + (eT(k)) V(ka) V(ja)],

(3.8) wenn die Beziehungen (3.1), (3.6) und (2.4) eingeführt werden.Die Volumenkraft ist also außer von dein Gravitationsfeld und den verschiedenen Bewegungen nur von der Körperträgheit abhän-gig. Es ist in diesem Zusammenhang ausdrücklich anzumerken, daß die Komponenten aller Grö-ßen auf ein körperfestes Bezugssystem zu beziehen sind, ein System, dessen Lage von vornherein

unbekannt ist, dessen Bewegungen ja erst bestimmt werden sollen. Die hierdurch entstehenden

Schwierigkeiten sollen im Rahmen dieser allgemeinen Überlegungen nicht näher erörtert werden

[4]. In den meisten praktischen Fällen dürftensie sich bei fortschreitender Rechnung von selbst

lösen.

4. Oberflächenkräfte

Die Oberflächenkräfte E(kb) auf einen Körper (k) im Beobachtungsraum (b) können die

ver-schiedensten Ursachen haben. Hier interessiererì vor allem die Kräfte E(kf), die von einer im

Beobachtungsraum (b) im allgemeinen ruhenden, unendlich ausgedehnten Flüssigkeit (f) auf den Körper (k) ausgeübt werden. Die Restkräfte E(i1) sind von Fall zu Fall gesondert zu untersuchen:

E(kb) = E(kr) + E(k1). (4.1)

(4)

322 Fragen der Kursstabilität und Steuerfähigkeit von Schiffen

Da Bewegungen der Flüssigkeiten (f) nur infolge von Körperbewegungen auftreten, kann die

Flüssigkeit ihrerseits als ein System mit sechs Freiheitsgraden angesehen werden. Aus dem

Fun-damentalansatz

(fb) 11(rb) = '(fb) + F(fb) (4.2)

für die Impulsänderungen der Flüssigkeit ergibt sich sodann unter Beachtung des Wechseiwir-kungsaxioms

sogleich im körperfesten System

=

F(fb) - [G(rb) + (e G(rb)) V(kb)] + D(rb), (4.4)

d. h. die Oberflächenkrafte werden durch die Volumenkräfte auf die Flüssigkeit und Impuls-änderungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit ausgedrückt. Der Impuisfiuß D(b) repräsentiert dabei die Reaktion der irreversiblen Impulsänderungen der Flüssigkeit,die sich nicht als

Anderurigs-geschwindigkeit einer Zustandsgröße darstellen lassen.

Werden hier der Einfachheit halber inkrompressiblc Flüssigkeiten mit konstanter Dichte betrachtet, so kann das Gesetz für die Volumenkräf te F(f b) nach dem vorhergehenden

unmittel-bar in der Form

F(rb) T(v)k(a) + 2 (eT()) V(ba)V(Jb) + [T(V)$øa) + (eT()) V(ka)V(ba)] (4.5)

angeschrieben werden, wenn T() die im folgenden als unveränderlich vorausgesetzte Trägheit der Verdrängungsverteilung (y) bezeichnet. Die wirksame Volumenkraft ist gleich der Differenz der

Volumenkräfte auf die den Körper umgebende Flüssigkeit und auf die ganze unendliche Flüs-sigkeit, wenn kein Körper vorhanden wäre.

Werden weiterhin der Einfachheit halber quasistationäre Zustandsänderungen betrachtet, so können für den Impuls und die Dämpfungskraft die Ansätze

=

T(f)V(kb) (4.6)

und

D(rb)

= -

P(r)V(kb)V(kb) (4.7) gemacht werden; vgl. dazu 9.4. Die hydrodynamische Trägheit T(r> und die hydrodynamische

Dämpfung P(r) sind dabei als Eigenschaften der Oberfläche des Körpers (k) in der Flüssigkeit (f)

anzusehen, für die von vornherein nur die Symmetiiebedingung

T() T'() (4.8)

und eine entsprechende Bedingung für die dreidimensionale Matrix P(f) postuliert werden. Im übrigen müssen die Größen wie die Körperträgheit aus Messungen ermittelt werden. Werden die hydrodynamischen Parameter als normiert angesehen, wie es im folgenden stets geschehen soll, dann sind sie nur noch Funktionen der Àhnliclìkeitsparameter der Strömung, z. B. der

Reynolds-Zahl, bei Anwesenheit freier Oberflächen, der Froude-Zahl und der Geschwindigkeits-verhältnisse.

Es gibt auch äquivalente Formen der Dämpfung, die andere oder keine Symmetrien aufweisen.

Die Zahl der unabhängigen Komponenten übersteigt jedoch in keinem Fall 126. Wird beachtet, daß die Dissipationsleistung stets positiv ist:

so müssen die Vorzeichen der Dämpfungskomponenten aufs engste mit den Vorzeichen der Bewe-gungskomponenten verknüpft sein. Diese Tatsache wird bei der Darstellung von

Versuchsergeb-nissen nicht immer beachtet. So findet man kubische Interpolationsparabeln für Meßwerte, die sinnvoller durch Parabeln vom Typ

sign . (4.10)

zu approximieren wären ,5], [6].

Wird im folgenden noch mit bereichsweiser Unabhängigkeit der hydrodynamischen Trägheit

und Dämpfung von der Bewegung gerechnet, so ergibt sich das vollständige Gesetz für die Ober-flächenkräfte E(kb) auf einen Körper (k) in einer Flüssigkeit (f) nach Gi. (4.1) mit dem Ansatz (4.4)

und den Gesetzen (4.5) bis (4.7) in der Form

=

rj + 2 (eT()) V(ba)V(kb) + [T(v>''(ba) + (eT()) V(ka)V(ba) J

+ T(r)''(kb) + (eT(r)

+

1(f)) V(kb)V(kb) + 1(kr) (4.11)

= -

E(kf) (4.3)

(5)

Fragen der Ktusstabilität und Steuerfahigkeitvon Schiffen 323 Zu den Oberflächenrestkräften E(kr) gehören entsprechend dem Ansatz

z. B. etwaige Einflüsse der Vorgeschichte der Bewegung, s. 9. 4, kurzweilige Eigenbewegungen in der Flüssigkeit,

Halte-und Fesseikräfte etc., etc.

5. Bewegungsgleichuiig

Werden die bisher ermittelten Kraftgesetze (3.8) und (4.11) in den Impulssatz (2.6) eingeführt,

so ergibt sich die allgemeine Bewegungsgleichungfür starre Körper in inkompressiblen

Flüssig-keiten. Der Körper (k) und dieFlüssigkeit (f) werden dabei zweckmäßig

als Gesamtsystem (s) der Trägheit

rf(

T(k) + T() (5.1)

angesehen, das der Scheindämpfung

It(a) rj( 1)()

(5.2)

unterliegt. Wird ferner noch die Volumenrestkraft

F(kr) '(kb) + F(fb).

(5.3)

d. h.

F(kr) - T(d)k(a) _ 2 (eT(d)) V(ba)V(kb) {T(ci)''(ba) + eT(d) V(ka)V(ba)J (5.4)

mit der Schwere

T(d) T(k) T() (5.5)

eingeführt, so lautet die Bewegungsgleichung

T(8)(kb + lt(a)V(kb)V(kb) E(kr) + F(kr), (5.6)

d. h. es ergibt sich eine nichtlineare Differentialgleichung für die Bewegungen

des Körpers (k)

gegenüber der Flüssigkeit (f) unter der Wirkung von wohldefiniertenRestkräften. Bewegt sich die Flüssigkeit insgesamt noch gegenüberdem Raum (a) mit der absoluten

Geschwindigkeit V(ba),

°

ergibt sich die absolute Geschwindigkeit des Körpers (k) im Raum (a) entsprechend der Gl. (3.5)

V(ka) V(kb) + V(ba) ; (5.7)

s. 9.1.

Die Bedeutung dieses Gleichungssystems liegt auf der Hand. In den meisten praktischen Fällen interessieren nicht Lösungen des vollständigen Systems, vielmehr Lösungen für verhältnismäßig spezielle Probleme. Vollständige und widerspruchsfreie Näherungsgleichungen

können nun aber jederzeit ohne Schwierigkeit dafürhergeleitet werden. Hier sollen

nur einige interessante Fälle

skizziert werden. Vorweg dazu zwei allgemeine Bemerkungen.

Sind bestimmte Freiheitsgrade des Körpers gefesselt, so bleibt das Gleichungssystem in der

Matrizenschreibweise völlig unverändert,es brauchen nur die entsprechenden Freiheitsgrade als nicht existent angesehen zu werden; vgl. z. B. 9.5. Werden die entsprechendenGleichungen nicht

unterdrückt, so ergeben sich auch die auftretenden Fesseikräfte. Weiterhinsoll bemerkt werden, daß es gleichgültig ist, ob die Gleichungen als Größengleichungen oder, nach entsprechender

Normierung aller Komponenten, als Zahiengleichungen angesehen werden. Werden die

Gleichun-gen als GrößengleichunGleichun-gen benutzt, dann ist nur zu beachten, daß die verschiedenenElemeute der Matrizen im allgemeinen auch verschiedene Dimensionen haben.

Schwierigkeiten

ent-stehen dadurch nicht; durch den Kalkülwerden diese Fragen wie Vorzeiehenfragen automatisch richtig erledigt, und zwar durch die Stellung der Komponenten in denMatrizen.

Es soll nun zum Beispiel ein Verdrängungskörper betrachtet werden,dessen Trägheit der Träg-heit seiner Verdrängung gleichist, d. h. für den die Schwere verschwindet:

T(d) = 0, (5.8)

und damit auch die Volunìenrestkraft verschwindet:

F(kr) = 0. (5.9)

Dieser Körper bewegt sich in derFlüssigkeit schwerelos, d. h. als ob überhaupt keine

Volumen-kräfte wirksam wären» In diesemscheinbar trivialen Fall, der praktisch

häufig zumindest

ange-nähert vorliegt, wird es möglich, verwickelte Probleme in besonders übersichtlicher Weise zu

lösen.

Wird z. B. in zusätzlicher Näherung davon ausgegangen, daß die Ansätze auch noch gelten

wenn gar nicht die ganze unendliche Flüssigkeit in starrer Bewegung ist, sondernwenn nur

lang-weilige Störungen in der Flüssigkeit auftreten, die in der Umgebung des Körpers genau genug durch eine Geschwindigkeit

V(ba) beschrieben werden können, s. z. B. 9.8, so können mit Hilfe des betrachteten Gleichungssystems die Bewegungen des Körpers in der Flüssigkeit ermittelt werden, ohne daß es nötig wäre, die

hydrodynamischen Kräfte auf den Körper infolge der Instationarität

(6)

324 Fragen der Kursstabiität und Steuerfähigkeit von Schiffen

der Anströmung zu berechnen. Die Tragweite dieser relativkinetischenKonzeption läßt sich nur schwer abschätzen. Es werden dadurch so komplizierte Probleme wie die Bewegungen von

(Unter-wasser-)Fahrzeugen in wechselnden Strömungen und in beschränkten Gewässern, die beliebige (raumliche) Begegnung von (Unterwasser-)Fahrzeugen etc. zumindest in erster Näherung einer

einfachen Lösung zugänglich. Problemansatz und Lösungsweg sind für jeden Ingenieur nahelie-gend und durchschaubar. Der Aufwand hält sich dabei in erträglichen Grenzen, ohne daß

wesent-liche Züge der Probleme unterdrückt werden müßten; s. z. B. 9.9.

Für die numerische Lösung der G!. (5.6) multipliziert man zweckmäßig nochmit der inversen

Trägheit und schreibt

V(kb) = t'(s)V(kb)V(kb) + (krv (5.10)

mit

11(8) = T)' It(s) (5.11)

und

(kr)

Tj' (E(kr) + F(kr)). (5.12)

In dieser Form stellt die Gleichung, auch für Digital- und Analogrechner, unmittelbar das

Rechen-programm dar. Auch Stabilitätsuntersuchungen nach der direkten Methode von U a pu nov

gehen von dieser Form der Bewegungsgleichung aus [7].

6. Linearisierung

Häufig sind die Bewegungen V(kb) auf enge Bereiche um eine überwiegende Komponente Vi(kb) beschränkt; z. B. überwiegt bei den hier zu betrachtenden Fahrzeugen im allgemeinen die

Längs-geschwindigkeit. Statt der vollständigen Bewegungsgleichung werden in solchen Fällen verein-fachte Formen

T(,)i'(kb) + lt(8)v(kb)v(kb) = li(kr) + F(kr) (6.1)

der Bewegungsgleichung benutzt. ist die überwiegende Komponente insbesondere konstant, so

stellt cile angeschriebene Form eine lineare Gleichung für die Bewegung des Körpers (k)

gegen-über der Flüssigkeit (f) dar.

Es soll hier ausdrücklich erwähnt werden, daß die Dämpfung" derüberwiegenden Bewegungs-komponente proportional ist. Benutzt man in diesem Fall die überwiegende Komponente zur

Normierung, so tritt diese Tatsache im allgemeinen nicht mehr in Erscheinung, es ist dann näm-lich

Vj(kb) 1. (6.2)

Dieser Sachverhalt darf beim Vergleich verschiedener Ansätze und bei praktischen Rechnungen nicht vergessen werden.

Wegen der Bedeutung der linearisierten Gi. (6.1) sollen hier zwei wichtige Fragen erörtert

werden, nämlich die der meßtechnischen Bestimmung der phaenomenologischen Parameter und

die der Stabilität von Bewegungen.

Die angegebene linearisierte Gleichung repräsentiert für jeden Bewegungszustand

(6.3)

i(kb)V(kb)

n Gleichungen für die 2n2 Komponenten des Schemas

S(5) = '.1" 1t() (6.4)

der phaenomenologischen Systemparameter. Sind nun zu 2n Bewegungszuständen V die 2n erzwingenden Kraftzustände

K(k) = E(k) + F'(kr) (6.5)

durch Messung bekannt, so kann das entstehende System von 2n2 Gleichungen nach den

gesuch-ten Parametern aufgelöst werden. Ganz schematisch ergibt sich

S(8) = K(kr)V), (6.6)

wenn dic li(kr> und V(kb) die Zeilenmatrizen aus den 2n Spaltenmatrizen K(kr) bzw.V(kb) bezeich-nen. Die Auflösung des Gleichungssystems funktioniert eindeutig nur dann, wenn die Bewegungs. zustände V(kb) voneinander unabhängig sind:

det Y(kb) O. (6.7)

Im allgemeinen werden die Messungen bei oszillirenden Bewegungen vorgenommen Da Real.

(7)

Fragen der Kursatabilität und Steuerfähigkeit von Schiffen

325 genügen also Messungen für n unabhängige Schwingungszustände;

wie diese verwirklicht werden, ist prinzipiell gleichgültig. Wegen der früher festgestellten

Symmetriebedingungen für die

Träg-heit sind die Parameter damit sogar bereits überbestimmt. Diese Tatsache ist für die praktische

Versuchsauswertung von großem Nutzen.

Über Einzelheiten von Versuchen und ihre Auswertung für den hauptsächlich

interessierenden Fall zweier Freiheitsgrade, die in der Versuchsanstalt

durchgeführt werden, wird gelegentlich der

Besichtigung der Anstalt kurz referiert. Im Umlauftankwerden Versuche mit systematisch vari-ierten Formen zu sehen sein,

deren Ergebnisse aber bei der Drucklegung des Manuskriptes leider

noch nicht vorlagen; s. aber 9.7.

Die Berechnung aller hydrodynamischen Eigenschaftenbeliebiger Körper auch im linearen Fall bereitet bekanntlich selbst unter Voraussetzung der üblichenSymmetrie von Schiffen noch immer große Schwierigkeiten.

Für schlanke Körper, tiefgetauchte Doppelkörper oder Schiffe an der

Oberfläche bei mäßigen

Froude-Zahien bietet der Ansatz von Munk eine brauchbare

Berech-nungsbasis. Die Durchführung der Rechnungen zeigt, daß sich bei Ausschalten des Rolifreiheits-grades alle gesuchten Größen aus einer Tensorverteilung,d. h. wegen der Symmetrie

der Körper

aus drei unabhängigen Verteilungen über der Körperlänge herleitenlassen [1]. Damit ergeben sich wichtige Zusammenhänge zwischen den Trägheits- undDämpfungsgrößen, die im

zweidimensio-nalen Fall bereits experimentell bestätigt werden konnten. In diesem Fall können bis auf die hydrodynamische Längsträgheit alle übrigen hydrodynamischen

Parameter aus der Querkraft.

verteilung bei schiebender Bewegung berechnet werden,s. 9.6. Problematisch ist allein die

Ermitt-lung dieser QuerkraftverteiErmitt-lung. Bestimmt man aus gemessenen integralen Parametern eine äquivalente Ersatzverteilung,

so zeigt sich, daß praktisch noch eine weitere lineare Abhängigkeit zwischen den restlichen Größen besteht; s. 9.7. Danach genügenin diesem Fall prinzipiell bereits Messungen für einen Schwingungszustand des Körpers, damit sämtliche interessierenden

Para-meter bestimmt werden können [1]. Die Stabilitätvon Bewegungen

V(kb) - R7> ('(kr) + F(kr)) /Vi(kb) (6.8)

unter der Wirkung konstanter Restkräfte, z. B. Ruderkräften, ist ausschließlich eine

Funktion der Matrix

F(8)

=

Tj' R(S)v1(kb)

(6.9)

aus den zuvor experimentell ermittelten

phaenomenologischen Parametern. Nach den bekannten

Ergebnissen der klassischen Stabiitätstheorie sind die Bewegungen (6.8) asymptotisch stabil, wenn die Eigenwerte der Matrix (6.9) sämtlich positive Realteileaufweisen. Im zweidimensio-nalen Fall, d. h.z. B. bei Kursbewegungen von Schiffen oder bei Tiefenbewegungen

von

Unter-wasserfahrzeugen, läßt sich zeigen, daß die Eigenwertevon Pj(8) überhaupt real sind; imaginäre

Anteile sind praktisch nicht möglich, die Eigenbewegungen

verlaufen in diesem Fall stets

ape-iothsch [1].

Die hier in Rede stehende Stabilität wird traditionell Kursstabilität oder auch Kursstetigkeit

genannt, obgleich sie offensichtlich mit dem Kurs, allgemeiner mit der Lage des Körpers,

über-haupt nichts zu tun hat.

Sachgemäß erscheint allein die BezeichnungBewegungsstabiität

(stabi-lity of motion). Es sollte auch klar sein, daß dieBewegungen im allgemeinen sehr kompliziert sein können, z. B. horizontale und vertikale Drehkreise,

Schraubenbewegungen etc. Im Gültig-keitsbereich der linearen Theorie sind alle dieseBewegungen gleich stabil,

während die Sache in der nichtlinearen Theorie natürlich anders aussieht.

Sind z. B. die Effekte erster Ordnung verhältnismäßig klein, so können die Effekte

zweiter

Ordnung einen beherrschenden Einfluß gewinnen. Dies ist stets der Fall für

verschwindende

Determinanten

L =

det

-0;

(6.10)

I ist das Maß der statischen Stabilität der Bewegungen.

Die Brauchbarkeit derlinearen Theorie setzt also nichtnur kleine Bewegungen

vv

(6.11)

sondern auch endlicheWerte I voraus, d. h. sie

hängt von den Eigenschaftendes betrachteten

Systems ab. Diese Tatsache wird gewöhnlich nicht

ausdrücklich erwähnt, obwohl sie offenbar von

der größten Bedeutung seinkann. Trotzdem bleibt sicher die Bemerkung

von Rydil richtig, daß sich die meisten ,,nichtlinearen" Effekte durch eine korrektdurchgeführte lineare Theorie

erf

as-sen lasas-sen, d. h. daß die Möglichkeiten

(8)

326 Fragen der Kursstabilität und Steuerfähigkeit von Schiffen

7. Lösungen

Für die weiteren Betrachtungen ist es bequem urjd vorteilhaft, die linearisierte

Bewegungs-gleichung

V(kb) + T«S)V(kb = T' (E(kr) + "(kr)) (7.1)

in eine invariante Form überzuführen. Mit den n Invarianten jO,

..

der Matrix I";(s) und den n-1, Matrizen M0, M1, .. . M,_2,die sich aus dem Gleichungssystem (7.2)

L U = F(8)M0

Il U = P«0M ± M0 'na U = P()M_z + Ma_8

I_ U =

+ M,_2 ergeben, wenn M0= T I (7.3)

gesetzt wird, folgt

- + ... 1

+

(pfl + L- pfl_

= (Upe ± Ma_2 pn_i + ... M1

p +

M0) T (E(k) + F(kr)),

Z(6) (p) (8) (p) =

N(8) (p)

der Systemparameter S charakterisiert also das dynamische Verhalten Wirkung von Restkräften vollkommen.

Wird insbesondere

p = iw (7.9)

gesetzt, so stellt die Funktion f(a) (p) nichts anderes dar als den Frequenzgang der

Schiffsbewe-gungen infolge von Restkräften. Aus dem Spektrum der Restkräfte ergibt sich damit nach Gi. (7.7)

unmittelbar das Spektrum der Bewegungen. Im Falle regellos wirkender Kräfte vermittelt der Frequenzgang, Stationarität vorausgesetzt, zwischen der Spektralfunktion der Kräfte und der Kreuzspektralfunktion der Kräfte und Bewegungen. Der zuletzt genannte Sachverhalt bildet die Grundlage der statistischen Systemanalyse.

I)a für den Entwurf von Steuerungen und Regelungen nicht die Matrix S der

Systempara-meter sondern nur der Frequenzgang von Interesse ist, erscheint dessen unmittelbare Bestim-mung wünschenswert. Gegenüber den verschiedenen bekannten und z. T. erprobten

determini-stischen Methoden erscheint die statistische besonders realistisch, da sie prinzipiell unter normalen Betriebsbedingungen angewendet werden kann, d. h. ohne daß ein mehr oder weniger künstliches

Bewegungsprogramm ausgeführt werden muß. Während für die Oberflächenschiffe der Umweg

über die Systemparameter S(8) und alle damit verbundenen Vorstellungen und Ansätze durch die

direkte Bestimmung des Frequenzganges praktisch überflüssig wird, kann bei tiefgetauchten Fahrzeugen auf die Bestimmung der Systemparameter zumindest für die erste Dimensionierung der Stabilisierungseinrichtungen nicht verzichtet werden. Die Bestimmung des Frequenzganges setzt in diesem Falle bereits eine funktionsfähige Stabilisierungseinrichtung voraus.

Der bequemen, aber abstrakten Darstellung in der komplexen Frequenzdomäne ist eine

anschau-liche Darstellung in der realen Zeitdomäne äquivalent. Mit der Fourier-Transformierten des Fre.

quenzganges

g(8)

= 2i

(p) exp (pv) dp, (7.10)

(7.4)

wenn noch die l-te zeitliche Ableitung statt durch i Punkte durch den Operator p' bezeichnet wird.

Der linksstehende skalare Operator

N(s) (p) = p' + pfl

+ .

.

. + L p + L

(7.5)

kann als Operator der Bewegungsstabilität mit den Invarianten

... L

als Stabiitätspara-metern bezeichnet werden, während der Operator rechter Hand

Z(8)(p) = (Up' + Ma_2 pn_i +

... +

M p + M0)

T1

(7.6)

als Operator der Bewegungsfähigkeit anzusehen ist. An die Stelle der Bewegungsgleichung tritt damit im linearen Falle die Operatorengleichung

- N

(E(kr) + F(kr)). (7.7)

Die ,,komplexe" Funktion

(7.8)

(9)

Fragen der Kursstabilität und Stcuerfähigkeit von Sohilfen 327

der Gewichtsfunktion oder der Stoßantwort des Systems, ergeben sich die Lösungender Bewe-gungsgleichung in der Form

(7.11)

V(kb) (t) = f g(8) () {E(kr) (r - ) + F(kr) (r - )] d.

Tatsächlich braucht die Integration nicht bis in die unendlich ferne Vergangenheit erstreckt zu

werden, da Kräfte, die vor einer gewissen endlichen Zeit wirkten, praktisch keinen Einfluß auf die gegenwärtigen Bewegungen haben.

Sind regellose Kräfte wirksam, so vermittelt die Gewichtsfunktion entsprechend der Gi. (7.11) zwischen der Autokorrelationsfunktion der Kräfte und der Kreuzkorrelationsfunktion der Kräfte und Bewegungen. Die damit mögliche statistische Systemanalyse in der realen Domäne wird z. Z.

in der Versuchsanstalt ini Rahmen eines Forschungsauftrages erprobt. Der regellose Zerfall radioaktiver Isotope dient dabei zur Erzeugung extrem niederfrequenten Rauschens.

Gewöhnlich sind die Oberflächenrestkräfte wie alle bisher betrachteten Kräfte nicht unmittel.

bar bekannt sondern als Funktionen irgendwelcher variablen Einflußgrößen, z. B. auch der Bewegungen oder der Lage des Körpers selbst, d. h. es können auch beliebige Rückkopplungen

auftreten. Hier soll als einfaches Beispiel die (generalisierte) Ruderkraft als Funktion des (gene-ralisierten) Ruderausschlages betrachtet werden. In dem Ansatz

E(kr) = I a (7.12)

bezeichnet die Matrix

= l(p)

(7.13)

einen komplexen Operator und a die Matrix der verschiedenen Ruderausschläge, die nun

ihrer-seits bei geregelten Vorgängen Funktionen der Fahrzeuglage etc. sind; s. 9.9.

Im Fall verschwindender Volumenrestkraft Ist, wenn die Ruderkraft als einzige Oberflächen-restkraft wirkt, die relative Bewegung des Körpers (k) gegenüber der Flüssigkeit (f)

V(kb) = Z() (p) a,

N(8) (p) (7.14)

wobei der Operator

(7.15)

Z() (p) = Z(8) (p) l(p)

sinngemäß als Operator der Steuerfähigkeit zu bezeichnen ist. Der Frequenzgang

- Z(8)(p)

(7.16)

e(a) (P)

-N(8) (p)

ist die für die Steuerungen eigentlich interessierendeFunktion. Der Operator i kann in einfachen

Fällen als konstant angesehen werden, s. 9.5, in komplizierteren Fällen muß jedoch auch die Dynamik der Zirkulationsänderungen in Ansatz gebrachtwerden; s. z. B. [8].

8. Zusammenfassung

Dieser trberblick über die allgemeine Beschreibung der Bewegungsstabilität und Bewegungs-fähigkeit von Körpern in Flüssigkeiten soll mit wenigenBemerkungen abgeschlossen werden.

Unter Benutzung eines leistungsfähigen Kalküls kann die Kinetik von Körpern unter der Wir-kung von Gravitationsfeldern in bewegten Flüssigkeiten übersichtlich dargestellt und rationell

behandelt werden, ohne daß wesentliche Züge der Probleme bei mathematischen Vereinfachungen

in unkontrollierter Weise unterdrückt werden müßten. Diese Übersichtlichkeit des Schemas

bewährt sich besonders bei der Herleitung widerspruchsfreier Näherungsgleichungen für spezielle

Probleme und für die Ordnung und Beurteilung der bekannten Methoden und Ergebnisse. Die Bedeutung des zuletzt genannten Punktes kann kaum überschätzt werden. Hier bietet sich auch der Ansatzpunkt für eine Standardisierung der Bezeichnungen und Symbole.

Die Darstellung läßt zwei völlig getrennte Problemkreise erkennen: einerseits die Bestimmung

der hydrodynamischen Parameter der Bewegungsgleichung oder letztlich des Frequenzganges

und der Gesetze für die Komponenten der Führungsgeschwindigkeit und der Oberflächenrestkräfte, andererseits die Lösung des Gleichungssystems für bestimmte Anfangsbedingungen. Während das

zuletzt genannte Problem höchstens durch den notwendigen Aufwand kompliziert wird, bietet

das erste als wesentlich physikalisches Problem noch erhebliche Schwierigkeiten sowohl in meß-technischer als auch in theoretischer Hinsicht. DieBerechnung der für die Stabilität

(10)

328 Fragen der Kursstabilität und Steuerfiihigkeit von Schiffen

z. B. noch keine Lösung des Problems sondern nur eine, wenn auch nützliche, Verschiebung des Problems dar.

Hinsichtlich des gesamten Beschreibungsschemas ist eine ganz ähnliche Bemerkung zutreffend.

Das Problem der Kinetik von Körpern in Flüssigkeiten wird nur zum Teil gelöst, es wird in eine leicht überschaubare und methodisch einfach beherrschbare Form gebracht. Das Schema beruht auf wenigen notwendigen allgemeinen Grundvorstellungen, d. h. Grundbegriffen und Ansätzen

und ist unabhängig von speziellen Hypothesen über den Strömungsmechanismus. Es genügt den in der Einleitung aufgestellten Forderungen: der Kalkül inkorporiert in klarer, systematischerund

operativ bequem nutzbarer Form alle unsere Mindestforderungen; der Hertzschen Forderung entsprechend ist er so allgemein wie nötig. Im Prinzip stellt das Schema nichts anderes dar als

die exakte Beschreibung des Fundamentes der üblichen Ingenieurpraxis auf diesem und anderen

Gebieten. In einer Zeit der Zersplitterung unseres Wissens kann eine Rückbesinnung auf allge-meine Ansätze und Methoden unserer Arbeit aber nur nützlich sein.

9. Einzelheiten

9.1 Operationsindizes - 9.2 Änderungsgeschwindigkeiten - 9.3 Coriolis- und Führungskraft - 9.4

Vor-geschichtseinflüsse 9.5 Ebene Bewegungen 9MHydrodynamische Parameter 9.7 Ersatzverteilungen

-9.8 Führungsgeschwindigkeiten 9.9 Lösungsschemata.

9.1 Operationsindizes

Der tJbersichtlichkeit halber sind in den Gleichungen des Textes die für die praktische Hand-habung des Kalküls bedeutungsvollen Operationsindizes unterdrückt worden. Dieses Vorgehen

ist bei überwiegend qualitativen Betrachtungen bequem und durchaus zulässig. Indessen wird die

Bedeutung der verschiedenen Operationen erst durch die Indizes unter Beachtung der

Summen-konvention definiert; vgl. z. B. [9].

Zur Illustration und zur Präzisierung der mitgeteilten Ergebnisse sollen hier diewichtigsten Gleichungen des Abschn. 5 in vollständiger Form angegeben werden. Die Bewegungsgleichung lautet so

TUv(B)V(kb) + ItUvW(s)VV(kb)VW(kb)

=

E(k1) + Fu(kr), (9.1.1)

wenn nicht noch auf die Abhängigkeit aller Größen vom Bezugspunkt P hingewiesen wird. Dabei gilt für die Trägheit

Tuo

=

Tok) ± 'Fuv(f (9.1.2)

und für die Scheindämpfung

Rvw(8) CuvrTrw(8) + tuvw(f). (9.1.3) Ferner lautet das Gesetz für die Volumenrestkraft

Fu(kr) - T,Lv(a)kv(a) 2 CuvrTrw(d)Vu(ba)Vw(kb) Tuv(d)Yv(ba) Cuv,T,.w()Vv(ka)Vw(ba), (9.1.4) und es gilt für die absolute Geschwindigkeit

Vu(ka) = Vu(kb) + Vu(ba). (9.1.5)

Die analytische Darstellung ist nichts anderes als eine abgckürzte, explizite

Komponentendar-stellung. Die Indizes u, y, w, r durchlaufen sämtlich die Werte der Freiheitsgrade.

9.2 Änderungsgeschwindigkeiten

Wird die totale Änderungsgeschwindigkeit einer Größe der betrachteten Art in einem Raum

gesucht, demgegenüber sich das Bezugssystem bewegt, so ist außer der

Änderungsgeschwindig-keit der Größe bezüglich des Bezugssystems auch die AnderungsgeschwindigÄnderungsgeschwindig-keit infolge der

Bewegungen des Bezugssystems zu berücksichtigen.

Ganz formal ergibt sich z. B. mit der Abbildungsmatrix die den tJbergang von einem Koordinatensystem im absoluten Raum (a) zu einem Bezugssystem im Beobachtungsraum (b) vermittelt,

p4.

=

p(b,+ G,.) =

b+

pL+ ±

ba-i-,.

pb G+,

(9.2.1)

d.h.

p G.

=

p G4- +

pb,+ G+

(9.2.2)

oder mit Punkten für die Ableitungen

(11)

geschrieben, so ist zu beachten, daßder Operator p+,, der zeitlichen Ableitung im Gegensatz zu p kein skalarer Operator ist. Gewöhnlich wird diese Tatsache nicht klar herausgestellt.

9.3 Coriolis- und Führungskraft Die in einem gegenüber dem absoluten Raum (a) bewegten

Beobachtungsraum (b) zusätzlich

auftretende Volumenkraft, die Summe aus Coriolis- und Führungskraft kann am einfachsten

durch die Beziehung

G(ka) + (eG+(ka)) Y(ba) = - F1(ab) definiert werden. Mit der Zerlegung (3.2) folgt daraus unter Beachtung

von pG*(ka) = p+*G+kb + PG*(ba),

d. h. nach der in 9.2 abgeleitetenBeziehung (9.2.8)

pG*(ka) = pG*(kh) (eG*(kb)) (

V()) + pGb)

vgl. G1. (3.3), das angegebene Gesetz (3.4).

9.4 Vorgeschichtseinflüsse

Die Tatsache, daß bei wesentlich instationären Vorgängen aus der Trägheit des Nachlaufs

Nachwirkungen vorhergehender Beschleunigungen resultieren, kann in dem Ansatz für die

Ober-flächenkraft zweckmäßig durch ein zusätzliches Integral über die Beschleunigungsgeschichte

berücksichtigt werden [1].

In dem Ansatz (4.4) kann im einfachsten Falle noch ein Glied der Form

I (tb)(T) = f(r)(r) V(kb)(T i) di

(9.4.1) hinzugefügt werden. Mit diesem Ansatz läßt sich z. B. dieFrequenzabhängigkeit der

hydrodyna-mischen Parameter bei harmonischen Bewegungen in einfacher Weise

interpretieren.

Bei überwiegend zirkulatorischen Strömungen spielen diese Effekte eine hervorragendeRolle, so daß es im allgemeinen nicht möglich

ist, wie bei den hier betrachteten Strömungen mit

über-wiegenden Verdrängungskomponenten,

mit quasistationären Zuständen zu rechnen. Indessen kommt dem Grenzfall

vollinstationärer Bewegungen, der sich wiederum mit den hier

angegebe-nen Ansätzen behandeln läßt, vor allem praktische Bedeutungzu. Auch bei Bewegungen

an freien Oberflächen sind die in Frage stehenden Effekte im

allgemeinen nicht vernachlässigbar;s. z. B. [lO]. Bei der Betrachtung der

Kursbewegungen von Oberflächenschiffen werden sie jedoch gewöhnlich nichtberücksichtigt.

9.5 Ebene Bewegungen

Für den praktisch besonders

wichtigen Fall ebener Bewegungen schlanker Körper mit

überwie-gender und konstanter Längsgeschwindigkeit sollen explizite

Formen der Matrizen der

phaeno-menologischen Parameter angegeben werden, die sich beider Systemanalyse bewährt haben.

Es kann für die Trägheit des Körpers

sliP

uv(k) - T(k)rp P T(k) XÇpP

(k) XK z(k) (9.5.1)

Fragen der Kursstabiität und Steuerfähigkeit von Schiffen 329

Für den Operator auf der rechten Seite gilt aber

p b+ = e+++ v+,

(9.2.4)

wobei der Operator e seinerseits durch die beiden Matrizen euvn = O Fimn

:n= 1,2,3

(9.2.5) und 1mn O

00

=

n = 4, 5, 6 (9.2.6) O

mit den r-Operatoren als Komponenten eindeutig definiert ist.

Wird die GI. (9.2.2) symbolisch inder abgekürzten Form

b+*pIJ* = pG± ± evG oder p G*

- p0 + (

v (9.2.7) (9.2.8) (9.3.1) (9.3.2) (9.3.3)

(12)

330 Fragen der Kursstabilität und Steuerfahigkeit von Schiffen

mit dem zweiten Trágheitsmoment

rpF rpK rI P;2

z(k) - z(k) T (k) XX (Steinerscher Satz) und für die Blinddämpfung des Körpers

O T

Quvk

-O T> X

geschrieben werden. Dabei bezeichnen T(k) das nuilte Trägheitsmoment oder die Masse des

Kör-pers (k), x den Hebelarin vom Bezugspunkt P bis zum Massenmittelpunkt K auf der Körper-achse und Tik) das zweite Trägheitsmoment des Körpers in bezug auf P.

Ganz entsprechend gilt für die hydrodynamische Trägheit

d. h. hier

gesetzt werden.

Hierbei bezeichnen T(r) und T(f) die hydrodynamische Längs- bzw. Querträgheit, F den Quer-trägheitsmittelpunkt, T> das zweite Moment der Querträgheit bezüglich P, R(r) und B() die Schiebe- bzw. Gierkraftzahlen, R und B die Schiebe- bzw. Gierkraftmittelpunkte.

Es besteht die von Horn zuerst vermutete Symmetrie P.x

uv(f) - vu(f)'

Die Bedingung der statischen Stabilität ist erfüllt, wenn der durch

Bf x

(9.5.10)

T(k)

definierte Neutralpunkt N hinter dem Massenmittelpunkt K liegt. Der Neutralpunkt N liegt bei

Verdrängungskörpern weit hinter dem vorn liegenden Schiebekraftmittelpunkt R. Nur im

Grenz-fall vernachlässigbarer hydrodynamischer Trägheiten, der in der Aerodynamik der Flugzeuge betrachtet wird, geht N in R über.

Für den Ruderoperator kann in erster Näherung

L

(9.5.11)

y Xj

9.6 llydrodyiiainische Parameter

t1ber Messungen zur Bestimmung der hydrodynamischen Parameter und ihre Auswertung werden in einem folgenden Kurzreferat anläßlich der Besichtigung der Versuchsanstalt nähere

Ausführungen gemacht; s. a. [1] und 9.7. Rechnerisch können die gesuchten Größen in besonders

übersichtlicher Weise auf die ersten Momente der Querträgheitsverteilung

ty(f) (x) fTp(r) (x) dx (9.6.1)

bezüglich des Endpunktes O der Verteilung zurückgeführt werden.

Im einzelnen lauten die Beziehungen, die unmittelbar die gegenseitigen Abhängigkeiten der

hydrodynamischen Größen erkennen lassen,

(9.5.8) p

TUV(f)

mit dem zweiten Trägheitsmoment

pP z(f) -die hydrodynamische Blinddämpfung

Tu(r) X m tv(r) XF -'-z(f} pP rp P;Z2 z(f) y(f) Xp (9.5.5) O Tx(r)

-

(9.5.6) Tv(r) - Tu(r) XÇ

und die hydrodynamische Wirkdämpfung

D P 1) P UP.z 'y(t) X - L)(f) - .Lx(f) p D P2 D P

p

P (9.5.7)

R(f) XR - T()

.y Fy(f) XR' --°(r) XB - Ly(f) Xp (9.5.2) (9.5.3) B(s) = T() - 2 TX(f). (9.5.9) O = ty(f) (1), (9.6.2) (o) = rv(r) = ty(f) (0), (9.6.3)

(13)

wenn

=

(x) xdx

: i = 0, 1, 2 (9.6.8)

die ersten Momente der Verteilung s (x) bezeichnen und z die Längenkoordinate, vom Endpunkt

der Verteilung nach vorn positiv gerechnet.

Hier wie im folgenden werden alle Größen als normiert angesehen, und zwar mit der Dichte der

Flüssigkeit, der Hauptspantfläche, der Längeund der Längsgeschwindigkeit des Körpers.

9.7 Ersatzvertoilungen

Macht man den Ansatz

4

= 't x

¿=0 (9.7.1) für die Trägheitsverteilung ty(f), so sind die Koeffizienten t der biquadratiachen Ersatzparabel tV'(r) nach den Gleichungen des Anhangs 9.6 lineare Funktionen

+2 _j (i)

= E

t, (9.7.2) des Anfangswertes (-2) tv(f) _ ty(f) (1) 0 (9.7.3) des Endwertes (-1) tv(r) tv(r) (0) (9.7.4) (i)

und der ersten Momente tv(r) (i = 0, 1, 2) der Verteilung in bezug auf O. Nun zeigt sich aber,

daß die Determinante der Matrix t, praktisch verschwindet, d. h. daß zwischenden vier

wesent-lichen Parametern praktisch noch eine lineare Abhängigkeit besteht. In erster Näherung ergibt sich dafür

Fragen der Kursstabilität und Steuerfhigkeitvon Schiffen

(1) D O O rp -&,(t) XR = Ty(f> = DO z(f) 2 2 T ° °

=

,(f) xi, o (f) = (o)

=

dargestellt werden. O)

=

331 (9.6.4) (9.6.5) (9.6.6) (9.6.7) T°

Danach kann für die Trägheitsverteilung die Dämpfungsverteilung" Tv(r) ein

In dem Ansatz

R5(f)

T()

(9.7.5) ein kubischer oder entsprechend fiir

werden.

+T(r)x.

60 5

tv(r) sinnvoll nur

quadratischer Ansatz gemacht

r'(f) = Erj (- z)1

(9.7.6) i=O entsprechend (0) 2 t'v(t)

=

r +

L'

(9.7.7) + 1 ergibt sich für die Parabel-Paraineter

2 _

r

o

(9.7.8) r(f)

i=0

mit der Koeffizientenmatrix

+ 9 - 39 + 30

r;J= +36 192 +180

(9.7.9)

+30 180 +180

Die Parabel (9.7.6) kann übersichtlich auch in der Form

r(f) =

-

ryi2

+

'2

-

r1

(9.7.10)

(14)

332 Fragen der Kursstabilität und Steuerfähigkeit von Schiffen

In Vorversuchen mit einem überwiegend zylindrischen Rotationskörper mit Tothoiz und Pro-peller und den Daten:

T() = 0,92

T() x = 0,52

T() = 0,36

i/b = 6,75 wurden folgende Werte experimentell ermittelt:

Raft) = 1,240

Rv(r) X = Tv(r = 0,997 DO

=

m.Ly(f)Xp = 511O

Tf) = 0,336 T(r) = 0,105,

durch die die aufgestellte Hypothese von der gegenseitigen Abhängigkeit der hydrodynamischen Parameter bestätigt wird. Auch die Bedingung (9.7.5) ist in diesem Falle erfüllt. Die zugehörigen

Ersatzverteilungen sind = 6,73 - 41,41 x + 45,66 x2 (9.7.13) oder = - 2,664 + 45,66 (z - 0,453)2 (9.7.14) und = 1,24 - 6,73 X + 20,71 X2 - 15,22 X3. (9.7.15) Ob mandurch Messungen an geteiltenModellen, s.z. B. [11], einen ähnlich genauen tiberblick über die gesuchten Verteilungen gewinnen kann, ist zumindest fragwürdig.

Es soll noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß die Parabeln (9.7.6 u. 7) mit

den eigentlichen Verteilungen nicht identisch sind, sie werden daher unmißverständlich als (äquivalente) Ersatzparabeln bezeichnet.

Offenbar stellt die Ermittlung der Verteilungen r(f) oder t das eigentliche physikalische Problem dar. So lange dieses Problem nicht gelöst ist, muß man sich mit Abschätzungen behelfen,

die natürlich für viele Zwecke auch völlig ausreichend sind; s. z. B. [1]. Die Streifenmethode ist dabei allerdings nur von beschränktem Wert [10].

9.8 Führungsgesehwindigkeiten

Ganz rohe Abschätzungen für die Führungsgeschwincligkeiten im ebenen Fall werden gewonnen,

wenn die absolute Flüssigkeitsbewegung V() am vorderen und hinteren Lot, VL bzw. HL im fahrzeugfesten Bezugssystem bekannt sind und damit einfach

s

--(v) +v)

u(ba)

-VL - V(f)FIL

und

Vx(ba) -s

gesetzt wird. Dabei bezeichnet S den Mittelpunkt der Querträgheit des Systems (s).

Als erstes Beispiel soll die Führungsgeschwindigkeit betrachtet werden, die bei der Bewegung

eines schlanken völligen Körpers entlang einer ebenen starren Begrenzung der Flüssigkeit oder bei spiegelbildlichen Bewegungen eines auf Steuerbordseite parallel fahrenden (langsam

über-holenden) gleichartigen Körpers induziert wird.

Wird der Abstand des geraden Kurses von der ebenen, seitlichen oder unteren Fahrwasser-begrenzung oder der Symmetrieebene mit a bezeichnet, die Breite des Körpers mit b und seine Länge mit i, dann ergibt sich durch einfache Spiegelung einer Quelle und einer Senke für die

induzierten Flüssigkeitsbewegungen ganz grob 64a2

+ -

(w(kft) VLIHL

Vyfa)

-d. h. in erster Näherung auch

b2 W2 (ka) VL/HL -

1±1 :f

+

2

)]

'ij(fa)

-64a2 (9.7.11) (9.8.4)

/

(9.8.1) (9.8.2)

±

Wz(ka) (9.8.3)

(15)

Der Querversatz und der Kurswinkel

Wz(ka) = f V(Ic) dt (9.8.6)

sind in erster Näherung die Komponenten der KorperlageW(ka) bezüglich des Kurses im abso-luten Raum (a).

Mit der Näherung (9.8.4) folgt nach GI. (9.8.1) für die gesuchte Führungsbewegung

in erster

Näherung

Fragen der Kursstabilität und Steuerfähigkeitvon Schiffen

W(ka) = f (Via. + Wz(ka}) dt

b21 Wz(ka) 64 u3 V(ba) = b2 /,21 W(kft) 32a2 16a3

Ganz allgemein, ohne alle bisherigen Einschränkungen, wird man auch den Ansatz

V(ba) = S (p) W(ka)

machen und ferner

W(ka) = I (p) V(ka) s Vu(ba)

--

4 ¿3 Wz(ka) b2

-

b2l W(ka) 4j2 ¿3 333 (9.8.5) schreiben.

Hier liegt also ein typisches Rückkopplungsproblem vor, dessen Beherrschung indessen bei Kenntnis des Operators s (p) keine prinzipiellen Schwierigkeiten macht.

Bereits mit dem

ein-fachen angegebenen Gesetz konnten die Bewegungen eines Schiffes in derNähe einer Kanaiwand

simuliert werden. In konkreten Fällen ist natürlich zu prüfen, ob die linearenNäherungen (9.8.4

bis 6) ausreichend sind.

Ganz analog kann der Einfluß einerfreien Flüssigkeitsoberfläche am Ort eines tiefgetauchten

Körpers erfaßt werden. In diesem Falle bleiben die angegebenen Gesetze völligunverändert, wenn a nur den Abstand von der freien Oberfläche bezeichnet.

(Verkehrte Spiegelung!) Die angegebene Führungsgeschwindigkeit (9.8.7) verdoppelt sich also, wenn z. B. ein Unterwasserfahrzeug auf halber Tiefe

a=2

(9.8.10)

in einem flachen Gewässer läuft. Esergibt sich explizit in diesem Fall b2l

(9.8.11)

Der Effekt nimmt also mit wachsenderTiefe rasch ab.

Die Vorzeichen gelten für rechtshändige kartesische Koordinatensystememit positiver

x-Rich-tung nach vorn und positiver y-Richx-Rich-tungnach backbord oder oben.

Abschließend soll noch ein einfacher Ansatz für die induzierten Geschwindigkeiten bei der

Begegnung von gleichartigen Körpern auf parallelen Kursen angegeben werden. Der Einfachheit halber wird Symmetrie der Bewegungen bezüglich eines Punktesvorausgesetzt. Offenbar handelt

es sich hierbei um ein instationäres Problem. Es ist ganz grob

b2

(Ws - Wz(ka)

r)]

2

(t ± 1/4), (9.8.12) oder in erster Näherung

[i

+

(W(ka) Wz(ka)

r)]

f (t ± 1/4), (9.8.13) wobei als bequeme geschlossene

Interpolationsfunktion die Rayleighsche Funktion ¡(r ± 1/4) = (r ± 1/4) eSd 1/4)'+ i/2

(9.8.14)

dienen kann, a bezeichnet jetzt den Abstand der Kurse der sichauf Backbordseite begegnenden

Körper.

Wie vorher wird zur Abkürzungim folgenden und ganz allgemein

V(ba) (P) W() (9.8.15)

(9.8.7)

(9.8.8) (9.8.9)

(16)

334 Fragen der Kursstabilität und Steuerfähigkeit von Schiffen

geschrieben. Die Einführung der Gesetze (9.8.13 u. 14) in den Ansatz (9.8.1) wird zweckmaßig

hier nicht durchgeführt, da sie wenig übersichtliche Ergebnisse liefert. 9.9 Lösungsschemata

Mit den bisher gemachten Angaben kann als Beispiel die Begegnung gesteuerter Schiffe in

Kanä-len nach dem abgebildeten einfachen Lösungsschema quantitativ zumindest in erster Näherung behandelt werden. Nur über den Operator des Reglers sind bisher noch keine konkreten Angaben gemacht worden. Es genügt in diesem Zusammenhang, auf die

umfangreiche Spezialliteratur hinzuweisen.

E(kr) V Nach dem dargestellten Schema ist während der

Besichtigung der Versuchsanstalt die Analogrechen-anlage programmiert. Details der Schaltung und ein-zelne Reehenergebnisse sind hier indessen weniger interessant als das Lösungsprinzip und die Tatsache, daß Modellversuche bereits vor längerer Zeit erfolg-reich simuliert werden konnten [12]. Dieses einfache

Beispiel läßt erkennen, wie mit Hilfe des Kalküls

nahe-liegende qualitative Vorstellungen unmittelbar zur methodischen, quantitativen Behandlung der

Probleme führen. Das Beispiel ist durchaus typisch für eine ganze Klasse von Lösungsschemata.

10. Forinelzeichen

10.1 Größen - 10.2 Gegenstände - 10.3 Bezugspunkte - 10.4 Indizes - 10.5 Skalare Größen. 10.1 Grbßen

a 7.12 Ruderausschlage

b 9.2.1 Abbildungamatrix

s 2.2 s-Operator, s. 9.2

7.8 Frequenzgänge der Bewegungen (kb) infolge von Kräften K(kr)

7.13 Frequenzgänge der Bewegungen V(kb) infolge von Ruderaussehlägen a

g 7.10 Einfhißfunktionen der Kräfte K(kr) auf die Bewegungen V(kb)

g 9.4.1 Einflußfunktionen der Beschleunigungen y auf die Kräfte J i 9.8.9 Integrationsoperatoren

k 3.1 Kraftfelder

7.12 Ruderoperatoren

p 9.2.8 Operatoren der zeitlichen Ableitung

s 9.8.8 Spiegelungsoperatoren 9.8.15 Begegnungsoperatoren y 2.2 Geschwindigkeiten w 9.8.8 Lagen B 2.3 Blindaustausch 8' 2.3 transponierter Blindaustausch D 4.2 Impulsflüsse E 2.1 Oberflächerikräfte F 2.1 Volumenkräfte 0 2.1 Impulse I 9.4.1 ,,Instationäre" Kräfte K 6.5 Restkräfte

IZ 6.6 Zeilenmatrizen der Kräfte

M 7.2 Kenumatrizen der Bewegungsfähigkeit

0 2.5 Nuilmatrizen P 4.7 Wirkdämpfungen Q 9.5.6 Blinddämpfungen It 5.2 Scheindämpfungen S 6.4 Systemparameter T 2.4 Trägheiten T' 2.7 transponierte Trägheiten 5.4 inverse Trägheiten U 7.2 Einhcitsmatrix V 6.3 Bewegungen

V 6.6 Zeilenmatrizen der Bewegungen

Z 7.6 Operatoren der Bwegungsfähigkeit Z. 7.14 Operatoren der Steuerfähigkeit

F 5.10 triigheitsspezifisehe Scheindämpfungen 5.10 trägheitsspezifische Restkräfte r 9.9 Abb. Regleroperator Fkr) 0

W)

at

(17)

Fragen der Kursstabilität und Steuerfähigkeit von Schiffen 10.2 Gegenstände 3.1 absoluter Raum 2.1 Beobachtungsräume (d) 5.5 Differenzen (f) 4.1 Flüssigkeiten (k) 2.1 Körper 4.1 Reste 5.1 Systeme (y) 4.5 Verdrängungen 2.2 in (k) ruhendes Koordinatensystem 2.1 in (b) ruhendes Koordinatensystem

3.3 in (a) ruhendes Koordinatensystem

10.3 lJezugspunkte

B 9.5.7 Mittelpunkt der Gierkraft

F 9.5.4 Mittelpunkt der hydrodynamischen Querträglieit

HL 9.8.1 hinteres Lot

K 9.5.1 Massenmittelpunkt der Körper L 9.5.11 Mittelpunkt der ituderkraft

N 9.5.10 Neutralpunkt

0 9.6.8 Endpunkt der hydrodynamischen Trägheitsverteiiung

P 9.1.1 allgemeiner Bezugspunkt

R 9.5.7 Mittelpunkt der Schiebekraft S 9.8.1 Mittelpunkt der Systemquerträgheit

VL 9.8.1 vorderes Lot 10.4 Indizes i 6.1 Komponentenindizes, Laufindizes j 6.11 Komponentenindizes, Laufindizes n 7.2 Laufindizes i 7.4 Laufindizes u 9.1.1 Operationsindizes y 9.1.1 Operationsindizes w 9.1.1 Operationsindizes r 9.1.1 Operationsindizes x 9.5.6 Längs-9.5.4 Quer-, Schiebe-z 9.5.1 Hoch., Gier-10.5 Skalare Größen

det 6.7 Determinante von V

exp 7.10 Exponentialfunktion

f 9.8.12 Interpolationsfunktion

i 7.9

V-1

p 7.4 Operator der zeitlichen Ableitung

9.6.1 Diixnpfungsverteilungen 9.7.6 Ersatzdänipfungsverteilungen

9.7.6 Parameter der Verteilungen ri,'

9.7.8 Koeffizientenmatrizen

t 9.8.10 Tiefe

9.6.1 Trägheitsverteilungen

9.7.1 Ersatzträgheitsverteilungen 9.7.1 Parameter der Verteilungen t, 9.7.2 Koeffzientenmatrizen

y 9.8.1 Geschwindigkeitskomponeiiten w 9.8.3 Lagekomponenten

xÇ 9.5.1 Abstand von P nach K, PIC

a 9.8.3 Abstände von Wänden, Symmetrieebenen, freien Oberflächen

b 9.8.3 Schiffsbreiten B 9.5.7 Gierkraftzahlen 1 6.10 Invarianten 9.8.3 Schiffslängen L 9.5.11 Ruderkraftzahlen R 9.5.7 Schiebekraftzahlen T 9.5.1 Trägheitskomponenten 4.10 abhängige Variable 4.10 unabhängige Variab'e r 7.10 absolute Zeit

f

7.11 negative absolute Zeit

w 7.9 Kreisfrequenzen

N 7.5 Operatoren ler Bewegungsstabiliät

(18)

336 Erörterung zu der Vortragsgruppe ,,Schiffstheorie"

li. Schrifttum

[11 Sc hmie ehen, M.: Eine allgemeine Gleichung für Bewegungen starrer Körper in Flüssigkeiten und ihre Anwendung auf ebene Bewegungen von Doppelkörpern. Mitteilungen der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau, Berlin, H. 48, 1964.

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4] Holder, E.: tYber die expliziteForm der dynamischen Gleichungen für die Bewegung eines starren Kör-pers relativ zu einem geführtenBezugssystem. ZAMM 19 (1939) Nr. 3, S. 166/76.

[51 Suare z, A.: Rotating armexperimental study of mariner class vessel. Davidson Laboratory, Stevens Insti-tute of Technology, Hoboken N.J. NoteNo. 696, 1963.

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Erörterung zu der Vorfragsgruppe ,, Schilistheorie" Prof. Dr.-Ing. C. Kruppa, Berlin

Ich möchte mich zunächst den Worten des Herrn Vorsitzenden anschließen und betonen, wie sehr ich es be-grüße, daß durch den Vortrag von Herrn Professor Lerbs nunmehr auch für den praktischen Propellerentwurf die ersten systematischen numerischen Unterlagen aus der Wirbelflächentheorie des Propellers zur Verfügung stehen. Damit wird es auch für die Praxis möglich sein, sich den neuesten Stand der theoretischen Erkenntnisse für ingenieursinäßige Anwendungen dienstbar zu machen.

Ich möchte nun zum Vortrag von Herrn Professor Lerbs im einzelnen einige Bemerkungen machen, die sich mit der berechtigten Frage beschäftigen, ob nian erwarten darf, daß sich die dargestellten theoretischen Ergeb. nisse durch den Versuch bestätigen lassen.

Dabei geht es im Zusammenhang mit einer beliebigenEntwurfsmethode stets um zwei Aspekte:

Werden für den Entwurfsfortschrittsgrad die geforderten Schub- und Momentenbeiwerte erreicht, und läßt sieh die gewöhnlich beim Entwurf einbehaltenetheoretische Sicherheit gegen einsetzende Kavitation beim Versuch im Entwurfspunkt realisieren?

Hierzu möchte ich aus eigener Entwurfserfahrung aus dem Gebiet breitilügeliger Hochgeschwindigkeitspro-peller berichten, wobei in jedem Fall derEntwurfspunkt an der Grenze des Kavitationseintritts lag. Der Blatt-umriß war dabei stets symmetrisch, die Erzeugende ungeneigt, und als Mittellinie wurde die zweidimensionale Cleichdruckmittellinie benutzt.

Meine ersten Entwürfe dieser Art gingen von der Arbeit vonEckhardt & Morgan aus, wobei die auf den Ergebnissen von Lud wie g & G i n z el basierenden Wölbungskorrekturen sowie die von Herrn Professor Le r b s vor etlichen Jahren abgeleitetenAnstellwinkelkorrekturen zur näherungsweisen Berücksichtigung des Wirbel-f lächeneWirbel-fWirbel-fekts Verwendung Wirbel-fanden. Nach dieser Methode wurden die angestrebten Schub- und Momentenbei-werte meist mit ausreichender Näherung im Modellversuch erreicht, jedoch habe ich stets die Tendenz zur Saugseitenkavitation an der Flügelspitze feststellen müssen, was ja darauf hindeutet, daß die Anstellwinkel zu groß sind.

Nach Erscheinen der Ergebnisse von Co x habe ich einige Propeller mit Hilfe der sich hieraus ergebenden Krümmungskorrekturen entworfen und im Kavitationstank untersucht.Hierbei ergaben sieh ohne zusätzliche Anstellwinkelkorrekturen infolge der höheren Wölbungskorrekturen ebenfalls befriedigende Ergebnisse hin. sichtlich Schub- und Drehmomentenbeiwert un Entwurfspunkt jedoch habe ich in einigen Fällen Tendenz zur Druckseitenkavitation an den Flügeispitzen beobachtet.

Ich habe in meinen folgenden Entwürfen daher auf empirischeni Wege Krümmungskorrekturen an den äußersten Radien benutzt, die um etwa 25-30% kleiner als die Coxschen Werte waren, jedoch größer als man sie nach den in der Arbeit von Eckardt & Morgan angegebenen Daten erhalten hätte. In Abb. 9 der Arbeit von Herrn Professor Lerbs ist der Unterschied zwischen den Weiten von Cox und den nunmehr neu berech-neten von gleicher Größenordnung ersichtlich.

Die auf diesem halbempirischen Wege im Modellversucherhaltenen Ergebnisse waren außerordentlich zu-friedenstellend, so daß ich persönlich an Hand der von Herrn Professor Lerbs angegebenen Werte glaube, daß die in Aussicht gestellte experimentelle Uberprüfung der Berechnungsergebnisse diese in der erwarteten Weise bestätigen wird.

Prof. Dr. T. Y. Wu, California Institute of Technology, Pasadena

I would like to add a few words to express my appreciationof this impressive work of Prof. Lerbs. Because of the complicated numerical computations involved in the lifting-surface theory for propellers, its development has been a relatively recent event in the cia of high speed computers. Before this period, it is all too familiar

(19)

Erörterung zu der Vortragsgruppe ,,Schiffstheorie" 337 toUSthat Prof. Lerbs had made numerous contributions in

developing ingenious methods, such as the induction factors, to render the propeller theory readily useful in practical applications. It is gratifying to see that now

he is making further contributions in the lifting-surface propeller theory to aid its full establishment.

Within the framework of the present lifting-surface theory, the boundary condition for the induced velocity at a given blade surface is expressed in terms of a set of integral equations, the complete inversion of which has not been obtained in an analytical form. Even for the inverse problems with prescribed load distribution, the different numerical schemes for calculating the lifting-surface theory developed previously by variousauthors,

namely Sparenberg, Pien , Kerwin , and others, have been reported to produce numerical results not always in complete agreement. (The discrepancy has been noted particularly in the case of asymmetrical loadings.) I wonder if Prof. Lerbs may have any comment regarding this point.

From the present result it is of interest tosee that Prof. L e r s ' method is versatile enough to handle a

broader form of load distribution, such as the logarithmiccase demonstrated in this paper. lt is important that a method is capable of determining precisely the camber and pitch correction factors, especially near the tip and hub of the blade. Furthermore, I think that the insightand understanding of the physical significance

of

these elements gained here may be very valuable for calculating the direct physical problems (i.e. with pres-cribed blade geometry).

On this subject matter a broad common interest andparallel activities have also been noted to exist in other research laboratories elsewhere. With this common devotion and complementary efforts, and with more future experimental results forthcoming, the final establishmentof the theory is already in sight. It is a pleasure to see that Prof. Lerbs has again done a systematic work ofa gross magnitude, thus laying down an important piece of stone to the foundation of this propeller theory.

Prof. Dr. IL. Lerbs (Schlußwort)

Znächst möchte ich Herrn Prof. Kru p p a für seine Bemerkungen danken, die ja im wesentlichendarauf hinauslaufen, daß die zwischen den Rechnungen von Cox und unseren eigenen Ergebnissen auftretenden Diffe-renzen in die Richtung seiner experimentellen Erfahrung gehen. Wir hoffen,

daß eigene Experimente die wir in Kürze anstellen werden, die gleiche Tendenz zeigen und zu einer Bestätigung der vorgetragenentheoretischen

Ergebnisse führen werden. Die von Herrn Kruppa erwähnte Korrektur des Anstellwinkels, die

von mir vor mehreren Jahren als Näherung für den Effekt der tragenden Fläche angegeben war, ist, wie sich jetzt zeigt, grob und erfaßt keine Feinheiten. Diese Näherung sollte als überholt angesehen werden ebenso wie diebisherige Vorstellung, daß man mit einer affinen Verzerrung einer zweidimensionalen Mittellinie auskommt.

Herrn Prof. Wu danke ich sehr für seine anerkenndenden Worte. Seine Frage nach einer Erklarungfür die z. T. unterschiedlichen numerischen Ergebnisse, die sich bei denbekanntgewordenen Auswertungen der ver-schiedenen theoretischen Ansätze gezeigt haben, ist nicht einfach zu beantworten und würde einen eingehenden Vergleich der angewandten numerischen Methodenerfordern. Im Falle der Rechnungen von Kerwin war be-reits darauf hingewiesen worden, daß u. E. die Zahl der Aufpunkte in der Nähe der Kantenzu gering ist. Ferner treten bei der in dem Vortrag behandelten Problemstellungeiner vorgegebenen Lastverteilung singuläre

Inte-grale auf, die wir durch Abspalten von Singularitäten und nicht, wie in den übrigen uns bekanntenArbeiten durch weniger genaue Verfahren, z. B. durch Verfeinerung der Integrationsechritte in der Umgebung der Singu-laritäten, behandelt haben. Ich darf erwähnen, daß wir die Fehlergrenzen in unseren Ergebnissen sorgfältig untersucht haben, und daher glaube ich nicht, daßgegen diese Ergebnisse von Seiten der numerischen

Auswer-tung lier Einwände bestehen. Schwierigkeiten treten in denäußeren Radien für z > 0,9 auf,wo die Ititegranden auch nach dem Abspalten der Singularitäten noch stark variieren. Dieses Verhalten wirduns wahrscheinlich veranlassen, für spätere Rechnungen, insbesondere für unsymmetrische Druckdifferenzen, die analytische Formulierung zu ändern.

Dipl.-Ing. D. Wustrau, Bremen

Ich möchte meinen Diskussionsbeitragganz kurz in folgenden Worten zusammenfassen: ,,Da saß ich nun, ich armer Tor, und kam mir rechtverlassen vor ' ' Und in dieser Verlassenheit

und bei der Betrachtung Ihrer gewiß sehr schönen Gleichungen drängte sich mir eine Frage auf, die ich heutemorgen in meinem Vortrag streifte, als ich zeigte, daß mit kleiner werdendem

L/B-Verhältnis das Stahlgewicht des Schiffes günstig zu beeinflussen ist. Können Sie nun, Herr Dr. Sc h mie che n, aus Ihrer Forschungsarbeitheraus uns für die Praxis eine Grenze nennen, an die man mit dem L/B.Verhältnis herangehen kann, ohnedabei Kurs-stabilität und Steuerfähigkeit der Schiffezu gefährden?

Prof. Dr.-Ing. O. Griw, Hamburg

Es fällt mir schwer, zu dein Vortrag von Herrn Dr. Sc h mie ehen in der Diskussion zu sprechen.Die Schwie-rigkeit liegt auch für mich darin, daß ich nicht immer dem Manuskript folgen konnte. Wenn ich mich als Modell für einen bestimmten Personenkreis betrachten darf, möchte ich daraus doch schließen, daß Herr Dr.ehen versuchen sollte, etwas mehr auf Anwendungen einzugehen und es einem größeren Leserkreis Sc h in i e

-zu erniögli. ehen, diese Methode anzuwenden.

Nun möchte ich zu einem speziellen Punkt sprechen. An einer Stelle des Manuskriptes heißt

es: Im

zwei-dimensionalen Fall, d. h. zum Beispiel bei Kuisbewegungen von Schiffen oder bei Tiefenbewegungenvon Unter. wasserfahrzeugen läßt sich zeigen daß die Eigenwerte von Gamma überhaupt real sind. ImaginäreAnteile sind praktisch nicht möglich. Die Eigenbewegungen verlaufen in diesem Fall stets aperiodisch". Soweit diese Be. merkung sich auf die Kursbewegungeri von Schiffen bezieht, stimme ich dem zu. Das wird auchbestätigt durch die Beispiele, die in der bekannten Arbeit von Davidson und Schiff behandelt sind. In diesen

Fällen verlaufen die Eigenbewegungen, soweit die Stabilität überhaupt

vorhanden ist, aperiodiseb. Ich bin aber nicht so sicher ob das auch für die Tiefenbewegungen von

Unterwasserfahrzeugen so allgemein ausgesprochen werden kann. Bei diesen Bewegungen spielt das durch das Gewicht desFahrzeuges und die hydrostatische Kraft

verursac1te Moment eine Rolle. Wenn die Geschwindigkeit groß genug ist, ist der Anteil dieses Moments sicherlich

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