• Nie Znaleziono Wyników

Glückauf, Jg. 54, No. 31

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Glückauf, Jg. 54, No. 31"

Copied!
16
0
0

Pełen tekst

(1)

GLÜCKAUF

Berg» und Hüttenmännische Zeitschrift

54. Jahrg.

T —— - ■ _ 1 ■ - ■—■■ —

Die deutsche Steinkohlenaufbcrätung im Wirtschaftskriege der Zukunft.

Von Professor Fr. H e r b s t.

(Schluß.)

Nr. 31

3

. August 1918

Nutzanwendung auf den Aufberellungsbetrieb.

A n r e i c h e r u n g .

Die allgem eine E rörterung h at ergeben, daß der Aschengehalt der F e i n k o h l e in Zukunft eine Frage von untergeordneter B edeutung seih wird, da sich in der N achbarschaft der Gruben ausgiebige Verwertungs­

möglichkeiten für ungewaschene Feinkohle eröffnen und die Versendung gewaschener Feinkohle auf größere E ntfernungen aiis volkswirtschaftlichen Erwägungen heraus m öglichst zu unterdrücken ist. Schon früher haben in der T a t die Schwierigkeiten, welche die Auf­

bereitung der Feinkohle verursacht, in steigendem Umfange ihre trockene Absiebung und Abblasung veranlaßt, um die Kohlenwäschen von den durch die Schlämme, durch die Entw ässerung der Feinkohle und durch die K lärung der Abwässer veranlaßten Übel- ständen und K osten zu entlasten und durch Verringerung der Kohleriverluste in den Abgängen das Ausbringen zu erhöhen. Auch haben die U ntersuchungen von F. J ü n g s t 1 dargetan, daß von einer gewissen K orn­

größe abw ärts d er W aschbetrieb zwecklos wird, bei noch feinerm K orn sogar s ta tt einer H erabdrückung eine E rhöhung des Aschengehalts durch den W asch­

vorgang ein tritt. Diese trockene Abscheidung der Feinkohle wird m an künftig verallgem einern und auf vielen Gruben noch auf gröbere Kornklassen als bisher ausdehnen können. Denn da der unm ittelbaren Ver­

brennung der Nuß- u n d Stückkohlen in Z ukunft m it allen M itteln entgegengearbeitet werden m uß, stehen ausreichende Mengen von diesen Sorten, die teils von vornherein aschenärm er als die Feinkohlen sind, teils m it geringem Arbeits- und Kostenaufw and gewaschen werden können, zur Zerkleinerung und Mischung, m it der Feinkohle zur Verfügung. Die Abscheidung der A schenbestandteile der letztem kann daher in großem M aßstabe durch »Verdünnung« des Aschengehalts auf dem Wege der Mischung, Schleuderung usw. ersetzt werden. D am it ist also sowohl für die Verringerung der A ufbereitungsverluste als auch für die Verein­

fachung und Verbilligung des W aschbetriebes viel ge­

wonnen.

F ü r ¡die g r o b e m K o r n k l a s s e n liegt die Aufgabe einfacher. Zwar ste h t h ie r der V ersand auf größere E nt-

1 s. GlUckauf 1914, S. 6.

fernungen und dam it die größere R einheit der Kohle m ehr im Vordergründe, jedoch ist dafür die A ufbereitung w esentlich einfacher un d leichter. D er W aschbetrieb wird wie bisher darauf ausgehen m üssen, in den Grob­

kornsetzm aschinen reine Berge und verwachsenes Gut abzustoßen. Auch spricht nichts gegen die B eibehaltung der K lau barbeit für die Stückkohlen. Dagegen wird sich die B ehandlung d er verwachsenen Stücke ändern müssen. Ihre W eiteraufschließung durch Zerkleinerung, wie sie bisher nach dem Vorbilde der Erzaufbereitung m eist üblich w ar, erfordert besondere Vorrichtungen und fü hrt für einen Teil des zerkleinerten Gutes wieder zur Feinkohlenwäsche m it ihren Ü belständen. D aher wird ta tk rä ftig auf die unm ittelbare Verwertung dieses aschenreichen Zwischengutes hingearbeitet werden müssen, u nd dafür kom m t einstw eilen in erster Linie der Vergasungsbetrieb in Frage.

Im einzelnen werden sich wie bisher je nach der Zusam m ensetzung der Rohkohle erhebliche Verschieden­

heiten ergeben können. Am günstigsten werden privat- wie volksw irtschaftlich nach wie vor diejenigen Gruben dastehen, die einen großen Teil des Aschengehalts in G estalt von fast reinen Bergen auf den Lesebändem und Grobkornsetzm aschinen abzuscheiden vermögen, am ungünstigsten diejenigen, bei denen sich infolge starken B randschiefergehalts der Kohle ' die Aschen­

teile wegen ih rer geringen F estigkeit in der Feinkohle anreichern, zwischen beiden Gruppen diejenigen, bei denen die A schenbestandteile der Kohle in der H a u p t­

sache in dem verwachsenen G ut d er gröbern K o rn­

klassen stecken. Die Lage der beiden letztem Gruppen wird jedoch du rch die weitgehende A usnutzung der Vergasung gegen früher gebessert werden, bei den Kokskohlengruben m it aschenreicher Feinkohle wenig­

sten s auf dem Umwege über die Verkokung.

Um eine gewisse V orstellung von den in B etracht kom menden Zahlenw erten zu geben, sind nachstehend in den Zahlentafeln 2 und 3 die wichtigsten Zahlen für je drei Aufbereitungsverfahren u n ter folgenden Voraus­

setzungen zusam m engestellt worden:

In den beiden Fällen, die den Zahlentafeln en t­

sprechen, soll die erste Aufbereitung ohne Verluste (mit 100% Ausbringen), die zweite m it 2% Verlust (98% Ausbringen), die d ritte m it 4% Verlust (96% Aus­

(2)

478 G l ü c k a u f Nr. 31 bringen) arbeiten. F ü r jeden dieser drei Aufbereitungs­

betriebe ist dann wieder eine günstige und eine un ­ günstige Zusam m ensetzung der Rohkohle .zugrunde gelegt, indem für den günstigen F all (a) m it der Mög­

lichkeit der Abstoßung von 30% säm tlicher Aschen­

bestandteile in reinem Zustande gerechnet, für den ungünstigen F all (b) diese Möglichkeit n u r für 15%

zugelassen ist. Die Zahlentafel 2. b au t sich auf der Grundlage einer schärfer durchgeführten Anreicherung

in den grobem K ornklassen (entsprechend einer stark em Zusam m endrängung des Aschengehalts m den untern K ornklassen) auf, w ährend für die Zahlentafel 3 m it geringerer A nreicherung der (N ußkohlen un d en - sprechend g e rin g e m Aschengehalt in den Fem kohlen

gerechnet ist. nn

Die Zahlen sind auf eine D urchsatzm enge von 1000 t bezogen; der Aschengehalt der Rohkohle ist m it 2^%

angenomm en.

K oh len so rten u n d Berge

A bstoßung i rein er Berge geklaubte u n d gew aschene G robkohle 5 - 20 nun.

ungew aschene F einkohle u n te r 5 m m un d v e r­

wachsenes G u t

F a ß a F a ll b F a ll a F a ll b

K laube- un d W aschberge, rein

W aschberge, verw achsen

F a ll a F a ll b F a ll a F a ll b

I I I I I I

100 % 9 8 % 96 % _

G ew ichts­

m enge t

■Aschen­

g eh a lt

%

G ew ichts­

m enge t

A schen­

g e h a lt

%

G ew ichts­

m enge t

A schen­

g eh alt

°//o 422

290 | 6,0 600

475

}

5>°' 662548 | 4,0

512

677 j 25,0 254

412 } 25,0 139

286

j

25,0

66

33 j 100,0 66

33

j

100,0 6633 | 100,0

80

80 ■ j 75,0 133

133

J

70,0

K oh len so rten u n d Berge

A bstoßung rein er Berge

G ew ichts­

m enge t g ek lau b te und gew aschene G robkohle 5 - 20 nu n

ungew aschene F einkohle u n te r u n u n un d v er­

w achsenes G u t

F a ll a F a ll b

K laube- un d W aschberge, rein

513 250

A schen­

g eh alt o//o

Gewichts.

m enge t

A schen­

g eh a lt o//o

Gew ichts.

m enge t i2,0

W aschberge, verw achsen

H iernach lassen sich im günstigen F alle a (30 % des A schengehalts rein abscheidbar) bereits bei völliger Verm eidung von K ohlenverlusten rd. 420 t m it n u r 6%

Aschengehalt gewinnen. L äßt m an 2% K ohlenverlust zu, so steigt diese Zahl auf 600 t m it n u r 5% Aschen­

gehalt, und bei 4% V erlust können sogar rd. 660 t m it nur 4% Asche ausgebracht werden. F ü r den ungünstigen F all b betragen diese Zahlen im mer noch 290, 475 und rd. 550 t. W ird (s Zahlentafel 3) auf so weitgehende A nreicherung verzichtet, so können im h alle a rd. 513, 790 u n d 775 t, im F alle b rd. 250, 590 und 625 t m it A schengehalten von 12,0, 10,0 u n d 7 ,0 % gewonnen- werden. F erner erkennt m an, daß sich von II nach I I I hin die M engenverhältnisse der höchstwertigen Kohlen n u r noch unerheblich verschieben, daß also für die

F a ll a 420 I F a ll b - 715; 1 F a ll a 66

1

F a ll b 33

F all a ---- F a ll b ---

22,0

100,0

790 590 65 295

66 33 80 80

10,0

23,0

100,0

76,0

775 625 25 210

Aschen­

gehalt o//o

7,0

66

33 133 133

24,0

100,0

70,0

R c in k o h le n e r z e u g u n g n u r w e n ig g e w o n n e n w ird , w en n m a n , s t a t t 2% , 4% K o h le n v e r lu s t z u lä ß t.

B erücksichtigt m an, daß von dem aschenreichen Anteil der Kohlenerzeugnisse eine je nach der E igenart der Rohkohle größere oder geringere Gewichtsmenge auf die verwachsene Grobkohle en tfällt, für die oben m it der un m ittelbaren Vergasung gerechnet worden ist un d für d ie'sich Aschengehalte von etw a 3 0 - 3 5 % a n ­ nehm en lassen, so ergeben sich für die ungewaschenen

Feinkohlen Aschengehalte, die dem entsprechend u nter den in den Zahlentafeln angenommenen D urchschnitts­

w erten von 25 un d 20%: bleiben. '

Im ganzen zeigt sich, daß auch hei .einer v erh ältn is­

m äßig aschenreichen Rohkohle, wie sie diesen Rech­

nungen zugrunde gelegt worden ist, und bei weitgehendei

(3)

Beschränkung der K ohlenverluste die Aschengehalte in den Grenzen gehalten werden können; wie sie für die zukünftige Auswertung der Kohlen zulässig sind.

K l a s s i e r u n g .

D a nach den Ausführungen oben die Korngröße in Zukunft von w esentlich geringerer B edeutung als früher sein wird, so w ird sich auch die K lassierung vereinfachen lassen. Allerdings wird diese Vereinfachung an W ichtigkeit erheblich gegenüber der bei der A n­

reicherung zu erzielenden zurücktreten, da die K las­

sierung kaum nennensw erte K ohlenverluste und ver­

hältnism äßig geringe Aufwendungen verursacht.

Dem Zwecke nach wird sich die K lassierung m ehr der für die E rzaufbereitung notwendigen nähern, indem sie erheblich weniger als früher S e lb s tz w e c k sein, d. h.

u n m ittelb a r Verkaufserzeugnisse herstellen, dagegen m ehr als V o r a r b e it , zur E rleichteru ng der An­

reicherung, verw andt werden wird. Nun ist aber die Stein­

kohlenanreicherung, was diö Gewichts-, d. h. Gleich­

fälligkeitsverhältnisse angeht, eine w esentlich einfachere Aufgabe als die Erzanreicherung. Eine grobe Klassierung w ird also bereits den W ascherfördernissen genügen,zu­

mal wenn diese, wie nachgewiesen wurde, w esentlich ge­

m ildert werden können. In der T a t bew eist ja auqh das schon lange in großem Umfange eingeführte Verfahren des W aschens vor dem K lassieren die geringe B edeutung der K ornklassenbildung für den W aschbetrieb.

Am weitesten w ird die Sieberei bei den K o k s ­ k o h l e n g r u b e n eingeschränkt werden können. H ier wird es im allgem einen genügen, zunächst die von H and zu klaubenden Stückkohlen auf der einen und die nicht zu w aschenden Feinkohlen auf der ändern Seite abzu­

sieben und nachher aus den gewaschenen N ußkohlen diejenigen abzuscheiden, die für die Verkokung bereits hinlänglich kleinstückig sind; die letztere Sieblochung würde dann gleichzeitig das Maß für die Zerkleinerung der gröbern K ornklassen darstellen.

M a g e i- und F l a m m k o h l e n g r u b e n werden sich in erster Linie auf den V ergaseibetrieb einzustellen haben. D ieser ist, wenigstens in seiner gegenwärtigen Ausbildung, im Gegensatz zum K okereibetriebe em p­

findlich gegen die Staubkohle und gegen stärkere Un­

gleichheit in der , Korngröße, kann dagegen gröbere K ornsorten, als sie für die Verkokung zweckmäßig sind, verarbeiten. E r w ird also zunächst ebenso wie bei der Kokskohle die Absiebung der nicht zu waschenden Feinkohle einerseits, der zu klaubenden Stückkohle anderseits, ferner die E inschaltung eines Siebes, dessen Lochung für die Zerkleinerung der Grobkohle m aß­

gebend ist, und endlich eine U nterteilung der Nußkohlen in zwei Kornklassen erfordern. Jedoch werden die Sieb­

lochungen gegenüber der Kokskohlensieberei teilweise nach oben verschoben werden k ö n n e n : die Zerkleinerung kann sich auf gröbere K örnungen als bei der Kokskohle beschränken, die Feinkohlenabsiebung wegen der ge­

ringem B edeutung des W aschbetriebes fü r die Vergasung der W äsche gröbeie K örnungen und d am it größere Kohlenm engen als bei der Kokskohle entziehen. D a­

gegen wird von dieser abgesiebten Feinkohle noch wieder

die Staubkohle, etw a bis zu 3 - 5 mm aufw ärts, abzu­

scheiden sein, am zweckm äßigsten durch Abblasen nach einem der bereits bekannten Verfahren.

W ährend also bei der Kokskohle 3 Siebstufen ge­

nügen, werden für die Vergaserkohlen (einschließlich der W indscheidung) 4 Stufen zu wählen sein.

Abweichungen von diesen allgem einen R ichtlinien können notwendig werden :■

1. D urch die R ücksicht auf den Aschengehalt der Feinkohle. Is t er verhältnism äßig, groß, so werden nam entlich die Kokskohlen- und die für den Fernversand liefernden Gruben die un tere Sieblochung kleiner wählen müssen, um dem W aschbetriebe nicht zu große K ohlen­

mengen zu entziehen.

2. D urch Ä W ünsche der Verbraucher. H ier wird es sich nam entlich um die H ausbrandkohle handeln, allerdings im m er in dem beschränkten Umfange, in dem m an in Z ukunft noch die u nm ittelb are Verheizung von Rohkohle zulassen wird. Die diesen Absatz deckenden Gruben werden also für die Nußkohlen noch Siebsitufcn einschalten können. Bei Versand von Veigaser- und sonstigen Industriekohleir w ird es sich vielfach um Großverbraucher handeln, denen die K orngröße in weiten Grenzen gleichgültig ist oder die leicht in der Lage sind, sich selbst durch Absiebung die gewünschten K öm ungen herzustellen, zum al ja die Beförderung m it ih rer zweimaligen U m ladung doch wieder Uirterkorn schafft.

,3. Bei Mager- und Flam m kohlengruben m it großem Feinkohlenfall und H erstellung von m inderw ertigen B rik etten für den V erbrauch in d er N achbarschaft.

Diese werden sich, um der Vei'gasung nich t zu große Feinkohlenm engen zu entziehen, zu einer H erabsetzung der Feinkohlensiebgrenze auf etw a 10 mm entschließen können.

4. D urch besondere H ä rte oder Sprödigkeit der Kohle, die u n ter U m ständen, nam entlich bei Kokskohle, , eine U nterteilung der K ornklasse 30 - 70 mm zweck­

mäßig m achen kann, um die Zerkleinerungsvorrichtungen nicht zu sta rk zu belasten und die Feinkohlenbildung beim M ahlbetriebe zu verringern.

E r l ä u t e r u n g s b e i s p i e l e .

Züsam m enfassend sollen die E rörterungen über die A ufbereitung selbst durch Stam m bäum e (s. die Abb.

5 —10) als Beispiele für die drei Klassen von Gruben, wie sie nach dem Gasgehalt der K ohle unterschieden worden sind, erlä u tert werden. Zugrunde gelegt sind dabei die in den Zahlentafeln 2 und 3 en thaltenen Rechnungsergeb­

nisse, und zwar sind, um die U nterschiede im einzelnen schärfer herv ortreten zu lassen, für jede K ohlensoite zwei Stam m bäum e m it gegensätzlichen Verhältnissen aufgestellt w orden: der eine für m inderw ertige W asch­

erzeugnisse (bedingt durch ungünstige Zusam m en­

setzung der Rohkohle und durch völlige Vermeidung von Kohlen Verlusten, d. h. durch einen W aschbetrieb m it 100% K ohlenausbringen), d er andere für hoch­

wertiges W aschgut (entsprechend einer günstigen Zu­

sam m ensetzung der Rohkohle und einem W aschbetrieb m it 4% V erlust, also n u r 96% K ohlenausbringen).

Stam m baum 3 (s. Abb. 7) soll die Vereinfachung zeigen,

(4)

480 G l i i c k a u i Nr. 31

1951 Stückkohle über 78 mm Leseband

1000tKohs- Rohkohle mit 22% Asche Siebl

\

955 t feinkohte unter 20 mm 20 % Asche

mtStückkohie l 5tßertje

7%Asche }

zumVersatz

1000tKoks-ftohtobte mit 22%Asche Siebl

\

651 feinkohte unter 10 mm. 13% Asche.-

Wäsche

S iebl

f

m t Nufskoh/e 5.%Asche

Zerkleinerung

225t verwachsenes Gut 35% Asche |

30 t Schlacke

T

Qas

zumVersatz zum ¡'erkauf £ Gasmotoren Stromerzeugung 2351Kokskohle 6% Asche 250tfeinkohte

20%Asche 205t feinkohte 20% Asche l

Gas KokereilT

r

900t Koks 15.7% Asche Kost 90mm

520t Grobkoks l totKeinkoks

Teer Sulfätusnt.

zumVerhaf

| 157% Asche benachbarte Hüttenwerke, Vergaser.

Zentralheizungen, (nötigenfalls noch Zerkleinerung und

2t % Asche Kessethenung.

Gasmotoren Leucht-u Kochgas zum Verkauf

Stromerzeugung r

Vergaser 52t Schlacke rum/ersatz

r

Gas

zum Verkauf

Abb. 5. S la m m b a u m 1.

K o k sk o h le : K o h le n a u sb rin g e n 100 %. rein e B erge 15 % K o k s k o h l e : K o n l e n a u s o n n g c n i u u y 0 - » e m e n e u - e jo /t. - d e s G e s a m t - A s c h e n g e h a l t s , K o k s a u s b r i n g e n 7 5 % , d a v o n G r o b k o k s SO/,:,.

K l e i n k o k s -20 % . tOOOt Hager -ßohkohte mit 22 % Asche

Siebl

9 501 feinkohte unter 20mm.

20% Asche \ Windscheidung Leseband

fStS’Odkoh/ei 5t Berge 5%Asche S00%Ascht

J 6.6%Asche tf.2%Asche Hüttenwerke

(fernversand)

A bb. 6. S ta m m b a u m 2.

K o k sk o h le : K o h le n a u s b rin g e n 96 %, rein e B erge 30% des Gesam t- A s c h e n g e h a lts. K o k sau sb rin g en 75% , d avon G ro b k o k s 92,5%

K lein k o k s 7,5 %.

1000t Mager-ßohkohte mit 22% Asche

S iebl 155tStGckkohte über 70 mm

Wäsche JOtßeroe ] 9?0tHufskoNe jt 00%Asche fOJ%A$che ^

V S iebl

zum Versatz mtNufshohte i JOOt Nußkohle .1 tot feinkohte 1 t9dtSfaubkohte

Schlagkreuz- t

mühte

O-Jnrm

20-50mm Zerkleinerungt

215t Hufskohle unter50mm

Staubkessel- ßuerüng

Vergaserl 95tSchlacke Qas

r i %

zumVersatz

V

Vergaserl Gas 62tSchtacke

§: zumVersatz

Vergaserl 5t Schlacke

zumVersatz

Stromerzeugung

zum Verkauf Gasmotoren Stromerzeugung

I

zum Verkauf

Brikettierung

ßrikefteßr fern versand, Lokomotiven u Sch/fe

A bb. 7. S tam m b au m 3.

M a g e rk o h le : K üh len u u sb rin ffen 100 rein e B erge 15% d es Gesamt- A s ch en g eh alts, g e rin g e r stile k k o h le n t'a ll. re in e S tü c k k o h le , N ußkohle

s ta rk verw achsen, s ta rk e F e in k o h le n h ih lu n g .

Abb. 8. Slammbaüm 4.

M a g e rk o h le : K o h le n a u sh ru m e n 0 6 % , rein e B erge 30?£ des G esam t- A ach e u g eh alts, g u te r S tü c k k o h le n fa ll. S tü c k k o h le rein , N ußkohle

w enig verw ach sen , g erin g e F e in k o h le n b ild u n g

(5)

fOOOl Roh-flammkohle mit 22% Asche

\

501 Stückhohle über 70mm

Leseband

*5t Stückkohle I 5¿Berge 10% Asche

zum Versatz

J 1 st

) | |

Wäsche

ISOt Nußkohle u. vermach^ 50treine Wasch berge

| Gut, 2tf%> Asche ~ \

S ieb l zum Versatz .

WOt35-70mm | 50t unter55mm Brcchmerk\

VergaserI

Staubkessel- ßuerung

antricb

103 ¿Schlacke Gas

1 b

zumVersatz ^ *

Vergaserl Gas

zum Verkauf

bßtSchtacke

zum Versatz zum Verhau/

Stromerzeugung

\

Abb. 9. Stammbaum 5.

K lam m kohlo: K o h le n a u sb rin g e n 100%, re in e B erge 15% des G csam t-A schengolm lts, m ä ß ig e r S tttc k k o h le n fa ll, S tü c k k o h le asclienreich, N u ß k o h le s ta rk v erw ach sen ,

s ta rk e F e in k o h le n b ild u n g .

fOCOt Boh-ftammkohte mit 22% Asche Siebt1

ISO t Stückkohle über 70mm

Leseband 170t Stückkohle

zum Versatz

3.5%Asche~^

fernversand als Vergaser- u.Gashh/en

JOtStaubkohte I QOtfeinkohte Vo-3mm, 20%Asche 3-10mm,20%Asche

Dampf f ü r die Staubkessetfeuerung

Vergaser

antrieb

MOtt/ufskohte

Wäsche 5.f%Asche

Sieblt J00t30-70mm \ 190t unterSOmm— (

fernversand fernversand

als Vergaser- sfs Vergaser-

u Gaskohlen u, Schmiede-

kchten

25tvem/achsenes Gut 35% Asche

Vergaser!

St Schlacke j Gas

zum Versatz

zumVersatz zum Verkauf

fStSchlacke zum Versatz

Gasmotoren Stromerzeugung

zum Verkauf

Abb. 10. Stammbaum 6.

F la tn m k o h le : K o h le n a u sb rin g e n 98%, re in e B erg e 30% des G esam t-A sch en g eh alts g u te r S tü c k k o h le n fa ll, S tü c k k o h le rein, N u ß k o h le w enig v erw ach sen , m äß ig e

F e in k o h le n b lld u n g .

die bei vollständiger D urchführung der Ver­

gasung erm öglicht wird. Beim Stam m ­ baum 5 (s. Abb. 9) ist m it einer ganz ge­

ringen A nreicherung (nur Abstoßung der reinen Berge), in Anlehnung an die Zahlen­

tafel 3 gerechnet worden, w ährend sich die übrigen Stam m bäum e auf die Gewichts­

und A schenzahlen der Z ahlentafel 2 stützen.

F ü r jede Grube ist außer dem Selbst­

verbrauch und der unm ittelbaren Abgabe von Strom und Gas sowohl der Nah- als auch der F ernabsatz berücksichtigt worden, tatsäch lich ist allerdings zu erhoffen und zu erw arten, daß einheitliche Zusam m en­

fassung der ganzen Gruben eines Bezirks von vornherein, u n ter B erücksichtigung der natürlichen V erhältnisse und der Lage der einzelnen B etriebe, die eine Grube m ehr auf den Nah-, die zweite m ehr auf den F ern ­ absatz, die d ritte m ehr auf die Strom- und Gäsliefcrung, die vierte mehr, auf die B ri­

k ettierung usw. stellen wird, um in jedem F alle große, g u t auszunutzendc Anlagen für große Kohlenm engen zu ermöglichen.

Als D urchsatzm enge sind wieder je 100 01 angenommen worden. W enn sich dabei im einzelnen gelegentlich kleine Mengen gewisser K ohlensorten ergeben, so werden diese bei größerer tatsächlicher F örderung e n t­

sprechend größer ausfallen. Im übrigen, ist auch hier auf die Möglichkeit des. Zu- sam m enarbeitens von N achbargruben Bezug zu nehm en, das die gemeinsame Vergasung, Verkokung usw. solcher kleinen Mengen gestatten würde. Auch werden N achbar­

gruben' m it verschiedenen Kohlensortcn diese vielfach gem ischt verarbeiten können, um die Aschengehalte und sonstigen Eigen­

schaften ihrer Kohlen einigermaßen aus­

zugleichen.

Z u k ü n f t i g e M ö g lic h k e ite n d e r S te i n ­ k o h le n - A u s w e r tu n g .

Von drei Möglichkeiten der zukünftigen E ntw icklung ist noch zu reden, von denen hier, um n ich t auf zu unsicherer Grundlage bauen zu müssen, eine n u r teilweise, die beiden ändern noch g ar nicht in R echnung gestellt worden sind.

D ie erste is t diejenige der w eitern und w eitesten Ausdehnung der F e r n l e i t u n g v o n G as u n d e l e k t r i s c h e m S tr o m an Stelle des unm ittelbaren Kohlen- und Koks­

versandes. Sie liegt im Zuge der neuzeit­

lichen Entw icklung tro tz der Einwände, die für Kriegsfälle aus einer derartigen Be­

herrschung w eiter Gebiete von den'K ohlen­

gew innungsstätten aus abgeleitet werden können und auch bereits erhoben worden sind. Sie ist in diesem Aufsatz bei der Strom erzeugung aus Generatorgasen n ur

(6)

482 G l ü c k a u f Nr. 31 in beschränktem Umfange“ der bisher vorliegenden

Ausdehnung entsprechend, berücksichtigt worden, w ährend für die aschenärm ern Kohlen- und Kokssorten noch m it dem unm ittelbaren F ernversand gerechnet worden ist.

Die zweite Möglichkeit besteh t in der endgültigen Lösung der bereits verschiedentlich bearbeiteten Auf­

gabe der V e r g a s u n g v o n W a s c h b e r g e n und äh n ­ lichem aschenreichem Gut.

Die d ritte Möglichkeit b ietet die » A u sla u g u n g « d e r K o h le an der G ew innungsstätte durch Benzol, Ozon­

lösungen u. dgl., die durch die neuesten chemischen Forschungsarbeiten näher gerückt worden ist.

D ie Vergasung der W aschberge w inde auf den Gang der Aufbereitung im allgemeinen wenig zurückwirken.

Sie würde für Gruben m it aschenreicher R ohkohle und stark verwachsener oder brandschieferreicher Kohle die H erstellung reinerer W aschkohle m it Abschiebung eines großem Aschen- und K ohlenteils in die Wasch- ber'ge gestatten, also auch u n ter ungünstigen Ver­

hältnissen hochw ertige W aschkohle bei einem K ohlen­

ausbringen von 100% erzielen lassen. D araus würden also keine scharfem Ansprüche an die A ufbereitung er­

wachsen; diese würde vielm ehr noch w e ite r'e n tla ste t werden.

Eine solche E n tla stu n g wird in noch höherm Maße durch die U m setzung der Kohlenenergie an Ort und Stelle in Gas und Strom und ganz besonders durch Auslaugungsverfahren erzielt werden können. Je weniger Kohle versandt zu werden braucht, desto tiefer lassen sich die Ansprüche hinsichtlich Anreicherung und Stückigkeit herabsetzen, desto m ehr kann sich die

Aufbereitung also dem Stam m baum 3 nähern, und Auslaugungsverfahren w ürden sogar voraussichtlich nur eine weitgehende Zerkleinerung als einzige Vorbe­

reitungsarbeit verlangen.

Die B erücksichtigung der zukünftigen technischen Entw icklung fü h rt also auf dem hier besclnittenen Wege w eiter zu noch größerer Vereinfachung der Aufbereitung.

TJnternchm crgewinn un d V olksw irtschaft.

E s würde ein m üßiges U nterfangen sein, jetzt schon genauere Rechnungen zu der Frage anzustellen, inwie­

weit die Minderpreise für aschenreichere W ascherzeug­

nisse durch das erhöhte Ausbringen un d die veiTingerten W aschkosten ausgeglichen werden können. D enn bei den zu erw artenden großen Umwälzungen auf dem w eiten Gebiet der Kohlen Verwertung und -beförderung laß t sich die zukünftige G estaltung des K ohlenm arktes noch nicht übersehen. Auch kann die Aufbereitung nicht für sich allein b etra ch tet w erden; denn die Mög­

lichkeit d er V erw ertung unreinerer Kohle w irkt, wie gleich noch besprochen werden soll, auch auf den Gruben­

betrieb im Sinne größerer Leistungen und verringerter Selbstkosten zurück.

Im m erhin möge der V ollständigkeit halb er auf der Grundlage der letzten Friedenspreise ein Vergleich zwischen einer nach früherm V erfahren m it großem V erlusten arbeitenden und einer vereinfachten, auf 98% Ausbringen gestellten Aufbereitung gezogen werden, wobei wieder 1000 t Rohkohle m it 22% Aschengehalt zugrunde gelegt worden sind. Die Menge der rein ab­

zuscheidenden W aschberge ist m it 40 t (entsprechend 18% des Gesam t-Aschengehalts . der Rohkohle) ange­

nommen.

Z a h l e n t a f e l 4.

A u fbereitungsverfahren I I I U I I V

K o h lenausbringen 84,7% 87,6% 98% . 100%

W ascherzeugnisse

*>

teG r^V t

•S-S <3 te00 «

%

w von 1 t

JC er)

ganzenim

60d41

t d-»

1 3

%

w von 1 t

M ert

ganzenim

«te Go>

55 t

® <ä -G x:

£ ®"

»60

%

w von 1 t

ert ganzenim

<33

fcDa a

•t

¿S d aï ««a,

%

w von 1 t

ert ganzenim

M K ohlen 1. S o rte

• „ 2-

3. ,, B erge, rein

,, ., verw achsen

280 415 40 265

3,5 6,0- 100

55 13,75 13,00

3 850 5 400

460 305 40 195

5 10 100 65

13,25 11,50

6 100 3 500

640 143 77 40 100

8 15 35 100 80

12,o0 8.50 2.50

8 000 1210 190

370 355 235 40

9 15 40 100

12,25 8,50 1,80

4 530 3 020 420

G esa m tw e rt . . , . . . . . 9 250 A bzug fü r A ufbereitungs-M ehrkosten . 250 V ergleichsw ert . . . •. . . . '. 9 000

9 600 250 9 350

. 9 400

50 9 350

7 970 0 7 970 Demgemäß würde das Verfahren IV einen erheblichen

M inderertrag liefern, d a s _ Verfahren I I I dagegen dem Verfahren I tro tz wesentlich höhern Ausbringens über­

legen u nd dem Verfahren I I hinsichtlich des Geld­

ertrages gleichzustellen sein. H ier bestätig t sich die bereits früher gem achte Feststellung, daß bereits viel erreich t wird, wenn man noch einen K ohlenverlust von 2% (98 s ta tt 100%) zuläßt. Jedoch muß noch be­

rücksichtigt werden, daß in vielen Fällen eine ungünstige Zusam m ensetzung der Rohkohle das im F alle I I err reichte Anreicherungsergebnis beeinträchtigen kann.

K ann z. B. die für diesen F all angenommene A nreiche­

ru n g n u r m it einem Aschengehalt der kohlehaltigen W aschberge von 62 bzw. 60% (s ta tt 65%) erreicht werden, so v errin g ert sich das E rträg n is auf 9240 bzw.

9120 M (nach Abzug der Aufbereitungs-M ehrkosten).

Ü berdies werden die in der Ü bersicht nöch ange­

nom m enen erheblichen P reisherabsetzungen für aschen­

reichere Erzeugnisse in Zukunft desto geringer werden, je m ehr die unm ittelb are Verbrennung verschw indet. Je größere F o rtsch ritte also die rein chem ische Auswertung der K ohle m acht, desto m ehr w ird die B ezahlung nach

(7)

dem tatsächlichen K ohlengehalt erfolgen, desto wichtiger also das Ausbringen auch für das rein geldliche E r­

trägnis werden. Bis dahin ist freilich ohne weiteres zuzugeben, daß nach Kohlenbeschaffenheit und M arkt­

lage ste ts F älle eintreten können, in denen die Auf­

bereitung m it großen V erlusten lohnender als die m it ' hohem Ausbringen arbeitende erscheint, ebenso wie es stets V erhältnisse geben ward, die den R aubbau ge­

winnbringender als den regelrechten Abbau machen.

In den letzten F riedensjahren h a t die E inführung der N achwäschen au f einer Reihe von Anlagen gezeigt, daß m an die Vorteile, eines erhöhten Kob leausbringens wohl zu schätzen w ußte und tro tz erhöhter A ufbereitungs­

kosten das Gelderträgnis teilweise erheblich steigern konnte. In Z ukunft werden die Volkswirtschaftlichen R ücksichten nich t m ehr zulassen, daß die Entscheidung über das Maß des K ohleausbringens von dem u n ­ m itte lb a r dadurch zu erzielenden Gewinn abhängig gem acht wird. Vielmehr wird u nter allen U m ständen auf das A rbeiten m it hohem Ausbringen hingew irkt werden müssen. Durch welche M ittel das am besten erfolgen kann, läß t sich im R ahm en dieses Aufsatzes nicht im einzelnen besprechen. H ier sei nur auf die B edeutung hingewiesen, die einer Zusam menfassung der einzelnen, verschieden günstig gestellten Schacht­

anlagen nach großen G esichtspunkten durch die großen Bergwerksgesellschaften und U nternehm erverbändc zu­

kom m t und die bereits vorhin gestreift w orden ist.

Diese B eeinflussung kann z. B. bestehen:

1. in weiterm Ausbau der bereits teilweise; ge­

schaffenen V ersuchseinrichtungen für die vo rteil­

h afteste Vergasung, Verkokung oder Verhetzung aschen­

reicherer K ohlen;

2. in der V erteilung des A bsatzgebietes nach der Beschaffenheit der Rohkohle,, indem den am günstigsten gestellten G ruben der F em versand zugewiesen wird, diejenigen m it weniger günstiger Rohkohlen-Zusam m en- setzung für den V erbrauch in der N achbarschaft liefern und die Gruben m it den schwierigsten Aufbereitungs- verhältnissen große Vergaser- bzw. K okereianlagen zur u n m ittelbaren Versorgung der N achbarschaft und der ändern Zechen m it Strom und Gas betreiben ;

3. in d er Zusam m enfassung kleinerer Kohlenmengen oder verschiedener K ohlensorten von Nachbarzechen, die für sich allein nach Menge oder Beschaffenheit keine lohnende V erarbeitung gestatten, vereinigt u nd ge­

m ischt aber einer B rikettierungs-, Vergasungs-, Ver- kokungs- oder D am pferzeugungsanlage zu nutzbringen­

dem G roßbetriebe verhelfen können;

4. in d er E inw irkung a u f die Abnehmer im Sinne verringerter Ansprüche au f Aschengehalt und K orn­

reinheit der K ohle.

J e ta tk rä ftig e r sich G esellschaften und V erbände diesen Aufgaben aus eigenem A ntriebe widmen w erden, desto weniger werden sie Zwangsbeeinflussung durch V erw altung und Gesetzgebung zu befürchten haben; m it der Neigung dazu w ird in Z ukunft sta rk zu rechnen sein.

Rückwirkung auf die Kohlengewinnung selbst.

D ie erhebliche H erabsetzung der Ansprüche an K onigröße und Aschengehalt, die m it der gesteigerten

A usw ertung der Steinkohle zu gewärtigen ist, w ird auch auf den G rubenbetrieb zurückwirken, was h ier noch in den G rundlinien angedeutet werden möge.

Z unächst w ird die u n t e r i r d i s c h e K l a u b a r b e i t , d. h. die A ushaltung von unreinen Kohlen, B rand ­ schiefer u. dgl. durch die H au er im Abbau an B edeutung verlieren; m an w ird solches Zwischengut lieber m it­

gewinnen als die sich bei seiner Ausscheidung ergebenden K ohlenverluste tragen. Demgemäß werden auch manche Flöze und Flözteile, die bisher ihrer unreinen Kohle wegen als unbauw ürdig galten, abgebaut und dam it die unterirdischen Kohlen Verluste w eiter verringert werden können. Die M ehrbelastung der Schachtförderung durch das Hochfördern größerer Bergemengen w ird durch die R ückforderung d er Berge (Wasch- und K laub- berge, Vergaserschlacke, Kesselasche), der größere Zeit­

aufw and für die gleiche Reinkohlen-Förderm enge durch die bessere A usnutzung der Kohle u nd durch förder- technische F o rtsch ritte ausgeglichen werden.'

Sodann wird im A b b a u die Fallhöhe der Kohle — auch bei der Magerkohlengcwinnung -— eine wesentlich geringere Rolle spielen, die Höhe der A bbaustöße bei steilerer Lagerung also nicht m ehr so sorgsam wie bisher b eschränk t zu werden brauchen und der Abbau m it breitem B lick voll zur G eltung kommen können.

Die F ö r d e r u n g w ird sich vereinfachen lassen. Man wird, so rückständig das auch zunächst klingen mag, wieder in größerm Umfange zur R ollochförderung zurückkehren können, die vor der Brem sförderung so m anchen Vorzug ‘(billige Anlage, große Leistungsfähig­

keit, R aum ersparnis, gelinge Em pfindlichkeit gegen Gcbirgsdruck, Verringerung der Unfälle, Ersparnisse an Leuten, Holz, Schienen, rollendem Zeug, F örder­

wagen, V erringerung der W etterverluste, Zulässigkeit größerer Förderwagen - d a diese n ich t zwischen den H au ptso hlen verw endet zu werden brauchen - Schaf­

fung von A usgleichbehältem zwischen Gewinnung und Abförderung) voraus h at. Ihre N achteile (S taubent­

wicklung, erschw erte Abgrenzung der einzelnen H au er­

leistungen, Verstopfung m it ihrem Anreiz zu verbot- widriger B eseitigung durch Sprengung) sollen nicht v erk an n t werden, lassen sich aber s ta rk einschränken.

Die Staubfrage lä ß t sich vielleicht gleichzeitig m it der teilweise möglichen Einführung der Saugluftförderung lösen, au f deren A ussichten und Vorteile hier nicht cingegangen werden kann; die Unterscheidung der einzelnen H auerleistungen h at bei der neuzeitlichen E n t­

wicklung zum Abbau m it breitem Blick, m it seinen großen K am eradschaften vor hohen A rbeitstößen, gegen früher s ta rk an W ichtigkeit v erlo ren; Verstopfungen lassen sich durch zweckmäßige Anlage und Bedienung sowie durch gute Beaufsichtigung der RollÖcher ver­

meiden. D ie S c h a c h t f ö r d e r u n g kann durch den Übergang zu r S turzförderung (Gefäßförderung), auf deren große Vorzüge ich bereits verschiedentlich hin­

gewiesen h ab e1, wesentlich en tlastet und verbilligt werden.

Alle diese Veränderungen, vom A rbeitsstoß an bis zur Verladung, werden also darauf hinauslaufen, die Eigenschaft der Steinkohle als eines ausgeprägten,

i s. G lü ck au f 1913, S. 1209 ff.

(8)

484 G l ü c k a u f Nr. 31 lediglich zur möglichst schnellen Vernichtung bestim m ten

M assengutes rücksichtslos zur Vereinfachung und Ver­

billigung ihrer Gewinnung und V erarbeitung ausnutzen zu können, unbeschadet der hohen W ertschätzung, deren sich die chemischen Eigenschaften der Steinkohle er­

freuen und in Zukunft noch in stets steigendem Maße werden erfreuen müssen.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

D er W irtschaftskrieg der Zukunft wird voraus­

sichtlich eine gewisse B eschränkung der freien Ver­

fügung des Bergw erksbesitzers über die Arbeiten zur Gewinnung und V erarbeitung der Steinkohle durch volkswirtschaftliche Erwägungen und M aßnahmen bringen. In jedem F alle w ird die sorgfältigste Aus­

nutzung der chem ischen und der W ärm eenergie der Steinkohle w eit m ehr als früher gegenüber anderweitigen R ücksichten in den V ordergrund treten . Vergasung und V erkokung werden in größtem Umfange einzu­

führen, der K ohlenversand wird nach Möglichkeit durch Gas- und Strom fernleitung zu ersetzen, im übrigen

auf die aschenärm sten Sorten zu beschränken, um ­ gekehrt für die Verwendung der Kohle in der N achbar­

schaft der Gruben ein größerer Aschengehalt als bisher zuzulassen sein.

F ü r die K ohlenaufbereitung wird sich daraus nicht n u r die Notwendigkeit, die K ohlenverluste aufs äußerste, und zwar auf Kosten der R einheit der Wascherzeugnisse, zu beschränken, sondern gleichzeitig auch der Vorteil einer wesentlichen Vereinfachung und Verbilligung ergeben. Auch der G rubenbetrieb wird aus der rück­

sichtslosen B ehandlung der Steinkohle, wie sie durch deren bessere Auswertung ermöglicht wird, weitgehende Ersparnisse an Löhnen, Rohstoffen und Geräten er­

zielen können.

Die großen Bergbaugesellschafton und -verbände werden die E rreichung dieser Ziele durch großzügige Zusam m enfassung der Betriebseinrichtungen auf den einzelnen Gruben und durch sachdienliche Verteilung des Kohlen-, Strom- und G asabsatzes auf diese nach ihren natürlichen V erhältnissen w esentlich fördern können.

Bergbau und Hüttenindustrie Italiens im Jahre 1916.

V on D r. E . J ü n g s t , z. Z, (Schluß.)

in D üsseldorf.

D er E i s e n e r z b e r g b a u Italien s ist verhältnism äßig unbedeutend, er h a t sich jedoch im Kriege recht günstig entw ickelt; seine Förderung stieg von 603 000 t in 1913 auf 706 000 t in 1914, 680 000 t in 1915 und 942 000 t in 1916. W ie sich die Eisenerzförderung des Landes im B erichtsjahr auf die einzelnen Bezirke v erte ilt hat, is t aus der Z ahlentafcl 12 zu ersehen.

H iem ach war der Verbrauch Italien s an Eisenerz seit 1900 bis 1914 auf annähernd das Sechsfache gestiegen.

Diese Steigerung is t in erster Linie auf die starke Zu­

nahm e der Förderung, die sich in dem gleichen Zeitraum fast verdreifacht hat, sowie auf die ganz erhebliche Ab­

nahm e der A usfuhr (von 170 000 auf 9000 t) zurück­

zuführen.

Zahlentafel 12.

E i s e n e r z b e r g b a u I t a l i e n s im J a h r e 1916.

Bezirk"

Z ahl d er W e 1915

ord ern d en rke

1916

F o rd 1915

t

erung 1916

t

Gesan 1915

L

ltw e rt 1916

L

D urchscb fü r 1915

L

n itts w e rt 1 t

1916 L F lo r e n z ...

Iglesias ...

M a ila n d ...

C a r r a r a ...

9 14

9 6 13 1

6 61776 18 194

881 801 29 946 22 525 7 972

19 356 090 239 938

27 557 632 482 805 389 407 119 580

29,25 13,19

31,25 16,12 17,29 15,00

zus. 23 28 679 970 942 244 19 596 028 1 28 549 424 28,82 30,30

Die außerordentliche Steigerung der Förderung in den letzten Jah ren ist auf die Zunahm e der Gewinnung auf der Insel Elba, die dem B ezirk von Florenz angehört‘ zu­

rückzuführen; 1911 brachte diese m it 335 346 t 89,72%, 1916 dagegen m it der ungleich großem Förderang von 826 801 t 87,75% der G esam tförderang auf. In 1916 betrug gegen das V orjahr die Zunahm e der Förderung des Eisenerzbergbaues 262 000 t oder 38,57 %. Seit 1900 haben Förderung und Verbrauch von Eisenerz einschließlich Manganerz in Italien die aus der Zahlen­

tafel 13 ersichtliche Entw icklung genommen.

Uber den Eisenerzverbrauch in der Kriegszeit lassen sich keine Angaben m achen, da die betr. Außenhandels-

’ziffem nicht veröffentlicht w erden; bei der wesentlich vennehrten Förderung ist er aber als weit größer als im Frieden anzunehmen.

Uber die A r b e i t e r z a h l im italienischen Eisenerz­

bergbau u n terrich tet die Zahlentafel 14.

Die B le i- und Z i n k e r z g e w in n u n g , die bei einer Förderung von 39 000 t Blei- und 94 000 t Zinkerz in 1916 W erte von 17 und 17,5 Mill. L ergab, geht nam entlich auf der Insel Sardinien um, wo 1916 im

(9)

Zahlentafel 13.

F ö r d e r u n g u n d V e r b r a u c h v o n E i s e n e r z in I t a l i e n v o n 1 9 0 0 -1 9 1 6 .

E isen- M angan- E isen- und M angan-

eisenerz i J a h r crz- eisenerz- zus.1

E in ­ A us­ ' V er­

l'o rd e ru n g fu h r fu h r b ra u c h

t t t t ' t t

1900 247 278 26 800 274 078 19 205 170 286 122 997

1901 232 299 24 290 256 589 4 054 121592 139 051

1902 240 705 23113 263 818 4 314 209 070 59 062

1903 374 790 4 735 379 525 5 937 98 319 287 143

1904 409 460 2 836 412 296 4 390 2 577 414 109

1905 366 616 5 384 327 000 4 745 11358 365 387

1906 384 217 20 500 404 717 6 452 1 833 409 330

1907 517 952 18 874 536 826 22 046 26 000 532 872 1908 539 120 17 812 556 932 31 090 35 653 552 369

1909 505 095 25 830 530 925 28 150 46 559 029

1910 551 259 25 700 576 959 17 673 9 892 584 740 1911 373 786 6 482 380 268 50 553 22 851 407 970

1912 582 066 582 066 18 551 12 313 588 304

1913 603 116 603 116 7 666 9 700 601 082

1914 706 246 706 246 4 592 8 943 701895

1915 679 970 679 970 2' 2 2

1916 942 244 4 360 946 604 2 2 •2

1 S e it 1912 au ssch l.

S ta tis tik e n th ä lt h ie rü b e rM anęaneiaenerz. a D ie a m tlic h e ita lie n isc h e k e in " Ine A ngaben.— ’—

ganzen 118 000 t (88,50% der Gesamtmenge) im W erte von 31,5 Mill. L gewonnen worden sind. In diesem Erz­

bergbauzweig waren in 1916 10 298 Personen beschäftigt.

Das K u p f e r e r z (88 000 t im W erte von 3,3 Mill. L) wird hauptsächlich in dem Bezirk von Florenz gefördert und ebenso wie das Bleierz im Lande selbst verhüttet, während das sardinische Zinkerz zum größten Teil zur A usfuhr gelangt.

Zahlentafel 14.

Z a h l d e r v o n d e n f ö r d e r n d e n E i s e n e r z g r u b e n b e s c h ä f t i g t e n A r b e i t e r v o n 1 900-1916.

J a h r

U n te r T age m ä n n ­

liche

w eib­

liche A rb e ite r

1900 407

1901 175

1902 115

1903 145

1904 112

1905 149

1906 249

1907 570

1908 534

1909 283

1910 67

1911 102

1912 165

1913 234

1914 173

1915 140

1916 270

Ü b er T age m ä n n ­

liche

w eib­

liche A rb e ite r

4 411 1747 15 1 7 6 2

175 1547 1 1 5 4 8

115 15 1 6 15 1 6

145 1532 2 1 5 3 4

112 1 5 2 7 1 5 2 7

149 1 4 6 8 4 1 4 7 2

249 1541 1 541

570 1830 ____ 1 830

534 18 5 8 14 18 7 2

283 1 5 7 2 ____ 1 5 7 2

—• 67 1 674. ___ - 1 6 7 4

102 1931 22 1 9 5 3

165 1565 ____ 1565

234 1935 12 1947

173 18861886

140 1741 ___ 1741

270 2 444 15 2 059

zus.

ins­

g esam t

2173 1723 1631 1 679 1 639 1 621 1790 2 400 2 406 1855 1741 2 055 1730 2181 2059 1881 2 329 .R o h P e t r o l e u m g e w in n u n g Italien s, die 1916 7036 t im W erte von 4,38 Mill. L betrug, verm ag nur einen kleinen Teil des Landesbedarfs zu decken, infolge­

dessen werden sehr große Mengen Petroleum aus dem Ausland bezogen. Gewinnung und E in fu h r von

Petroleum seit 1895 sind aus der Zahlentafel 15 zu ersehen. (Über die E infuhr von Petroleum ist in den letzten beiden Jahrgängen der am tlichen italienischen S ta tistik nichts gesagt.)

In der Gewinnung e in e s Minerals, näm lich von S c h w e fe le r z , und des daraus gewonnenen Erzeugnisses nim m t Italien, wie die Zahlentafel 16 zeigt, einen her­

vorragenden P latz u n ter den Ländern der Erde ein.

Zahlentafel 15.

G e w in n u n g u n d E i n f u h r v o n P e t r o l e u m in I t a l i e n v o n 1 895 -1 9 1 6 .

G ew innung von E in fu h r von J a h r R o h ­ ra ffin ie rte m raffin ierte m

p e tro leu m t

P e tro le u m , Benzin usw.

P e tro le u m , B enzin usw .

t t

1895 3 594 4191 68 617

1900 1683 6 077 73 089

1901 2 246 4 211 69 298

1902 2 633 4 413 68 781

1903 2 486 4 577 68 220

1904 3 543 6 568 69 233

1905 6123 9 925 66 493

1906 7 452 10 954 64 541

1907 8-327 10 556 72 714

1908 7 088 10 876 89 881

1909 5 895 11077 99 146

1910 7069 12 349 96 823

1911 10 390 15 570 138166

1912 7 479 13 792 137110

1913 . 6 572 11160 ’ 146 599

1914 5 542 11873 116 275

1915 6105 13 014

1916 7 036 20 137 .

G e w in n u n g v o n

Zahlentafel 16.

R o h s c h w e f e l 1895 -1 9 1 6 .

in I t a l i e n v o n

J a h r

G ew innung v on R ohschw efel in Ita lie n

t

d e r W e lt t

A nteil Ita lie n s a n der W e lterzeu g u n g

%

1895 370 766 398 916

1896 426 353 459 798

1897 496 658 528 592

1898 502 351 532 312

1899 563 697 592 290

1900 554119 581 282

1901 563 096 604 930

1902 539 433 552 996

1903 553 751 631 035

1904 527 563 767 249

1905 568 927 830 609

1906 499 814 845 956

1907 426 972 801 911

1908 445 312 829 437

1909 435 060 817 608

1910 430 360

1911 414161

1912 389 451 .

1913 386 310

1914 377 843

1915 358 107

1916 269 374 .

92,94 92,73 93,96 94,37 95,17 95,33 93.08 97,55 87.75 68.76 68,50 59.08 53,24 53,69 52,64

Nachdem neuerdings die am erikanische Union m it von J a h r zu J a h r steigenden Mengen in den M arkt getreten ist, h a t Italien seine bis zum J a h re 1903 fast m onopolartige Stellung in der Schwefelerzgewinnung d e r

Cytaty

Powiązane dokumenty

Alle diese geistigen Getränke sind nun imstande, den Körper unmittelbar zu schädigen, den einen Teil, das eine Organ mehr, den anderen Teil, das andere Organ

sen Anforderungen genügen, denen Alkoholgenüsse fremd sind. Und weiter: D i e Nation wird in einem Seekriege die meisten Vorteile haben, die in dieser Beziehung

Denn von wannen kam uns die innere Umkehr zum Sozialismus? Immer nur von der Frage, die wir uns im und noch mehr nach dem Kriege aufwerfen mußten, von der Frage, wofür die

bei solchen, die mehr als sechs Theaterauf- führungen im Laufe eines Jahres veranstalten (siehe § 6 der z. Durchführungsverordnung vom Z8. Durchführungsverordnung vom 28. 55 und

Die Runst ist Lebensausdruck: Bewahrung und Verewigung des vergangenen, Gestaltung und Offenbarung des Gegenwärtigen, Ahnung und Planung des Rünftigen. Ackerbau, Fischerei,

Der deutsche T i l l war in der weltenumfassenden Kraft feiner Schalkhaftigkeit eine viel volks- nähere, eine viel poetischere Natur als sein flandrischer Vruder. I n seinem Land,

Diese Kunst ist unstreitig die Schaffung einer unbeschwerten, beglückenden Musik, Wenn Joseph Haydn einmal von sich sagt: „Es gibt hienieden so wenige der frohen und

Diese Meinung beruht auf einer falschen Voraussetzung über das Wesen künstlerischer Be- gabung. Wie die Kunst auf jeden in stärkerem oder geringerem Grade wirkt, so ist wohl auch