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Deutschland muss in Preussen uffgehen! So un anderscht nich. : Rede gehalten vor eene grosse Volks-Versammlung

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Academic year: 2022

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Deutschland

MUß

in Preußen -Ko nn anderscht nffgehen!

nid).

Rede

gehalten vor eene große Volks-Versammlung von

Athanasms Hahnepampel, Wagelöhner.

Preis 1 Sgr.

w

tciitc Herren! W ir gehen eenen großen nn wichtigen Mojument entgegen. Sc

wissen Alle, des uff den sechsten August d. I

.

die Soldaten von die verschiedenen

deutschen Staaten, un also och natirlich unsre preis'schen Soldaten den deutschen

Reichöverweser beschwören sollen.

Preußen soll also in Deutschland uffgehn! des duht's

aberscht nich.

Preußen soll zwarscht, wie es uft den Maueranschlag von den 21. März hieß, in

Deutschland uffgehen, alleene aberscht meine Herren dies war damals en Druckfehler.

Der Setzer hatte desD. ausgelaaßen, denn et sollte Heeßen Druffgehen. Un das

wollen

w

ir och.

W ir haben das Recht zu verlangen das Deutschland in Preußen

uffgehen soll, un zwar aus verschiedene Gründe, erstens:

W eil Preußen eene größere Bevölkerung hat, als jeder andere S ta a t in Deutschland.

Dieses können Sie in Stein's Geografie finden; aberscht wenn se wollen

och in den ollen Cannabich.

W ir haben aberscht och noch eenen anderen, eenen trifftigern Grund warum

w

ir des Uffgehen Deutschlands in Preußen verlangen können, un dieses is zweitens:

Unsre Garden, unsre ausgezeechnete Armee!

Ja meine Herren, unsre Garden, unsre andern Soldaten, find Menschen,

wie man se in Deutschland nich noch eenmal uffzuweisen hat; denn das andere |

deutsche M ilitär is doch blos Puppenkomödie. Allens Nischt gegen unsere Soldaten,

gegen unsre Kämpfer von den achtzehnten März. Doch dies is nich alleene dieUr- |

fache, warum

w

ir verlangen können, das Preußen das Recht hat zu sagen: Deutsch­

land soll in Preußen uffgehen, och noch een anderer sehr wichtiger Umstand kommt

hierbei zur Sprache, dieses is drittens:

der sogenannte Preußen-Verein.

Sehen Se, meine Herren, wo in Deutschland een ähnlicher Verein uffzu- i

dreiben wäre, selbst vor das schwerste Geld uffzudreiben wäre! Nich kumpabel. Der j

kümmert sich, was Preußen anbelangt, um jeden Quark, un da is keen Dreck in den

er seine Nase nich rein stäche, um 'raus zu wittern, ob Nischt dadrin zu denun-

ziren wäre. Ferner giebt es noch eenen sehr schlagenden Grund, viertens:

daß wir nämlich 33 Jahre gedrückt und gepreßt

worden sind.

Wer kann's weglicjen, des wir uff eene unverantwortliche Weise geknechtet

wurden, des wir Alle wie deSchöpse behandelt wurden und kaum dasRecht hatten, uff unsre Provinzial-Landtagc mal „Bäh!" zu machen. W ir haben außerdem aberscht

noch das Recht des Uffgehen Deutschlands in Preußen zu verlangen, weil, nach de

Erklärung des Herrn Finanzmiln'sters Hanscmann, fünftens:

unsre Finanzen de allerbesten sind.

I UnGeld, meine Herren giebt in alle Dinge der Ausschlag. Wo keen Geld is, is

!— wie desSprichwort sagt,

nischt wieHundsfötterei. Dadrum nie ohne Geld,

| dadrum Preußen nie ohne Dieses.

W ir müssen das Uffgehen Deutschlands in

| Preußen um deshalb ferner foddern, sechstens:

| W eil wir die mehrschten Kisten haben.

Meine Herren, ick will nich gesagt haben leere Kisten, in die man Geld

duhn könnte, ne! ick meene un zwarscht Seekisten, Kistenan deOstsee, wodran Schiffe

dran rum schwimmen

könnten. Dieses wird Ihnen inlcuchtend find ohne Gaslicht,

wenn se man eenen enzigsten Blick uff de Landkarte von Preußen duhn wollen.

Seh'nse mal dies Endeken von Seekiste an die Ostsee entlang, un Se werden mir

zugestehen missen, daß die andern Staaten nischt wie Mistkäber gegen uns find.

Denken Se sich, meine Herren eene preis'sche Flotte, preis'sche Matrosen, un ick bin

überzeugt se würden,

wie man so zu sagen pflegt,

pveuffd)werden,

wenn Se 's nich schonst wären.

Aberscht meine Herren och dieses, die Kisten, hat unsre Grinde noch nich

erschöpft, nein! Unsre Grinde sind unversiegbar, un zwarscht weil fe eben unversieg­

bar sind; denn siebentens:

Wir sind das Land von die Intelligenz!

Giebt's eenen anderen Staat der noch intelligenter wäre, der mehr Intelli­

genz hätte wie wir? Ick bezweifle es! Denn wo, in welcher Hauptstadt der übrigen

deutschen Länder fänden Se en besseret Intelligenz-Blatt als gerade hier bei uns in

Berlin.

Des wimmelt voller Intelligenz. Da kann man Allens finden, während

man anderwärts Nischt find't. Mächen vor Allens! Gesetzte Hausknechte! Neueste

Luxusartikel vor Damen! Kindermächens, die zu Hause schlafen können.

Weibliche Bedienungen vor eenzelne Herrens. Köchinnen die mir plätten können;

uit was nich noch Allens vor Intelligenz. Aberscht der wichtigste aller Gründe, wo.

rum Deutschland in Preußen uffgehen soll, is achtens:

W eil wirsch jrade wollen!

Meine Herren, Se werden m ir zugeben, daß gegen diesen triftigsten von

alle Grinde, garnischt ingewendet werden kann, denn er is schlagend, schlagend wie

unsre Armee. Dadrum mache ick Ihnen dadruff uffmcrksam, baß wir nich davon

abgehen, zu verlangen: daß de anderen deutschen Staaten grade des duhn, was wir duhn; denn wir sind doch de Matordorsch. Des wir aberscht so dumm sin sollten un Preußen in Deutschland uffgehen ließen, ne, davon schreibt Paulus nischt. Des

wäre grade vor Oestreich und die ibrigen kleenen Bläffer een gefundenes Fressen.

Deutschland geht entweder in Preußen uff,

Oder Preußen geht uf Deutschland druff!

So solltkommen, so mußtkommen, so wird etkommen!

W ir duhn't eenmal nich andersch, wie

Mit Gott vor König un Vaterland.

Un damit Basta!

Berlin , Verlag von S. Löwenherz, Kharlottenstraße Nr. 27.

(Auch durch alle Buchhandlungen zu beziehen.)

Druck von Brandes & Schultze, in Berlin.

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