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Wenn Du nid) jut vor die Zöppkens bist,
Denn wees ich nid), wat bester is!
Ene Doof- und Leichenrede
von
2Ut}UStSuddeimeAer,Dages-S chriftsteller m it’n jroßen Bart.
(Preis 1 Sgr»)
So Liste also wirklich zur W elt jekommen, neues Ministerium? Biste wirk
lich endlich mitville Wehen jeboren, armes Worm? Ja, Du bistda,^ck seheDir und rufe Dich zu im Namen von Deine 16 Millionen Jevattern:
„ Sanft ruhe Deine Asche!"
Wundre D ir nich über diesen Sterbe-Willkommen, neujebornes Wesen! Wenn man Dir anseht, kricht man Dodesjedanken un alle Sterbelieder aus des Jesangbuch fallen Enen in! Sage mich um Jettes willen, wie sehste aus! Deine Züge'erin
nern mir an das jraue Alterthum, wo dieMenschheitnoch nich wußte, wat Revlu- tion is, Deine Jestalt erscheint mich wie des Jespenste von den ollen Methusalem, der noch vor'n Vater Noah jelebt hat. Deine Grundsätze hängen Dich hinten in einen jroßen Haarbeutel, un
Dein Zopp zeigtrückwärts wie'n Wegweiser
mit die Inschrift:
Noch een Schritt bis zu'n Absolutismus!
Kind, Kind, wat willstDu ufdieseWelt? Sie isDichfremd, aber siekenntDich!
Unse Jroßmutter hat uns von Dich erzählt; Du stammst von anno Toback her, wo des Volk manche scharfe P rise ufschnuppen mußte un doch nie nich niesen
durfte, wenn etnich noch obendrin Ens uf die Jurke kriegen wollte! Deine Ge
sinnung mag jutsind, aber sie is alterdühmlich; stell ihr als Mumjeint ejhptsche Museum, aber uns verschone damit. Du bist alsJespenste uf dieWelt jekommen,
armer Jeist, kehre um, leje Dir in Deinen Jrabe zur Ruhe un schlummre sanft
bis zu'n jüngsten Dage!
Des willst Du nich? Och jut! Des Menschen W ille is sein Himmelreich un öfters och seine Hölle! Willste absolut leben? Ja, ja, desis et! Du willst absolut leben. Na, meintwejen, dodtjebornes Wesen! Ick werre D ir doofen un Dich nen Namen jeben, aber ick fürchte, dieKinddoofe wird eklich jefeuert werren!
Vor dieDoofe aber werr ickDir nach meinen (Dtyljum ene kleene Rede halten, die hörejut zu un merke Dich Allens. Ick nehme zun Ter die Worte:
„