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Zentralblatt der Bauverwaltung vereinigt mit Zeitschrift für Bauwesen : mit Nachrichten der Reichs- und Staatsbehörden. Jg. 54, H. 28

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Academic year: 2022

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ZENTRALBLATT D E R BAUVERWALTUNG

V E R E I N I G T M I T

Z E I T S C H R I F T FÜR BAUWESEN

MIT NACHRICHTEN DER REICHS- U. STAATSBEHÖRDEN • HERAUSGEGEBEN IM PR. FINANZMINISTERIUM S C H R I F T L E I T E R : D R .- IN G . N O N N U N D D R .-IN G . e .h . G U S T A V M E Y E R

B E R L IN , D EN 11. JU LI 1934________________________ 54. JA H R G A N G , H E F T 28

Alle R ech te V orbehalten

A U F B A U D E S D E U T S C H E N S I E D L U N G S W E R K S

G E D A N K E N U N D V E R S U C H E

Von D r.-In g . J. W. L u d o w ic i, Leiter des H eim stättenam ts der NSDAP und Stellvertreter des Reichssiedlungskommissars.

Der Sinn des Bauens und Wachsens ist ein geduldiges, stufenweises Aneinanderfügen. Aus sich heraus bildet der Organismus die K räfte, die Zelle um Zelle neu en t­

stehen lassen. W ir haben, im M aterialismus ver­

sunken, alle Aufgaben m it dem R echenstift lösen wollen. In den Zahlen haben wir den Sinn gesucht.

Auch bei der Siedlung wurde dieser Fehler begangen.

Die Lösung aber liegt jenseits der Zahlen, jenseits von

„G eld“ und jenseits von technischen Form en im Menschen selbst. Is t jedoch im Menschen die Lösung der Aufgabe gefunden, dann sollen uns die Zahlen, das Geld und die Technik „dienen“ , um unsere Pläne in die T at umzusetzen. Aufbauen oder abzahlen bringt in der Siedlung die Entscheidung zwischen organischem W achstum und kapitalistischem Experi­

ment.

Vom Plan zum Versuch und weiter zur Durchführung im Großen führt oft ein langer, aber bedeutungs­

voller Weg. Die gründliche Überlegung der Pläne darf nicht in einer endlosen Diskussion ausarten. Der V e rs u c h ist der nächste Schritt zum Ziel. F ür den Versuch gelten aber die Regeln wissenschaftlicher Vcrsuchstechnik. U nter anderem sind zwei wichtige Dinge zu beherzigen:

1. V e rs u c h e n u r in dem Umfange durchzuführen, als es für das Ergebnis notwendig ist. Es wider­

spricht dieser Regel und ist wenig geistvoll, wenn beispielsweise eine neue B aukonstruktion an Dutzenden von großen Häuserblocks ausprobiert wird, s ta tt zunächst bescheiden an einem kleinen Haus untersucht zu werden. W enn dies sogar in schwerer Zeit m it öffentlichen M itteln erfolgt, dann ist es ein Verbrechen.

2. Ehrlich über das V e r s u c h s e r g e b n i s zu berichten, Erfolge und M ißerfolge! Fehler verdienen nur dann einen Tadel, wenn sie unter Nichtbeachtung der eben angegebenen Regel in großem Umfange erfolgen und wenn m an nicht bereit ist, aus ihnen zu lernen.

Der Plan um faßt die gestellte Aufgabe sowie die Methode, nach der wir glauben, die Aufgabe am besten lösen zu können. Als Aufgabe ist die Schaffung von Eigenheimen und selbständigen Siedlerstellen für die M inderbem ittelten gegeben. Die Verwurzelung m it einem eigenen, auch noch so kleinen Stück Grund

und Boden des deutschen Vaterlandes löst die schwie­

rigsten sozialen, politischen, kulturellen und w irt­

schaftlichen Probleme. Dieses kleine Stück deutschen Bodens fü h rt die Menschen zurück zu G ott und V ater­

land, läß t gesunde K inder aus dem „B oden“ wachsen und gestaltet die Familie als Baustein des neuen Staates. N ur dann ist dieses Ziel zu erreichen, wenn alle denkbaren M ittel eingesetzt werden. Zu diesen M itteln gehören eine verbilligte Bauweise, der Einsatz der Selbsthilfe, kontrollierter B aukredit, organisches W achstum . Zur Frage der Verbilligung des Bauens sei noch einmal auf die Bedeutung einer engen abge- stim m ten Zusam m enarbeit aller einschlägigen Stellen verwiesen. Ohne diese Zusam m enarbeit läß t sich das Bauen weder verschönern noch verbilligen. Es ist der beste Schutz gegen die Häuserfabrik im Sinne einer ausdruckslosen, bodenfremden M assenfabrikation.

Eine Typisierung der Häuser ist hierbei notwendig.

Sie darf nur nicht falsch und zu eng aufgefaßt werden, sie soll sich nicht auf die A rchitektur, sondern auf K onstruktion und Material beziehen. Der Mensch ist auf diesem Gebiet auch noch nicht entdeckt.

Die Methode soll uns den besten Weg zur D urch­

führung der Aufgabe angeben. Auch hier ist cs das richtigste und einfachste, wenn wir zunächst von dem Menschen ausgehen. D a s w ic h tig e i s t n i c h t d ie S ie d lu n g , s o n d e r n z u n ä c h s t d e r S ie d l e r , u n d z w a r d ie g a n z e F a m ilie m it F r a u u n d K in d . Alles dürfen wir bei der Siedlung standardisieren, schematisieren und typisieren, bloß nicht den Menschen.

W enn wir in diesen Fehler verfallen, dann wird es uns nie gelingen, die Aufgabe zu lösen. Anhand eines Fragebogens sind die persönlichen Verhältnisse in der einzelnen Familie genau festzustellen. F rau und K inder sind hierbei einer ebenso sorgfältigen Prüfung zu unterziehen wie der Mann. Keines kann den an ­ deren ersetzen. Eine Prüfungskommission h a t anhand dieser Erm ittlungen eine vorläufige Auswahl unter den Siedlern zu treffen. Auch die finanziellen V erhält­

nisse sind zu erm itteln und in der A rt des späteren Aufbaues der Siedlerstelle zu berücksichtigen.

E in Lehrsiedler, der je nach den Verhältnissen L an d ­ w irt oder F achgärtner sein muß, übernim m t die Führung einer entsprechenden Siedlergruppe. Diese Gruppe bildet in einem gemeinnützigen Bauhilfeverein

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die Organisation für den Siedlungsaufbau. Daneben wird durch lokale Plankommissionen der in Frage kommende Typ für das Anwesen m it seinen e n t­

sprechenden Ausbaustufen unter Rücksichtnahm e auf die örtlichen Bedingungen und den heimatlichen Charakter festgelegt. Eine andere Kommission plant im gleichen Sinne den F ruchtanbau in einem Selbst­

versorgungsplan und einem M arkt versorgungsplan.

Die Kommissionen arbeiten nicht in parlam entarischer Form, sondern u nter allein entscheidender und voll verantw ortlicher Führung eines Fachm annes, der die übrigen Mitglieder der Kommission beruft und sich von ihnen beraten läßt. Anhand der Fragebogen h at in der Zwischenzeit die Verm ittlungsstelle für den K leinkredit den für den einzelnen Siedler individuell in Frage kommenden Aufbauplan festgelegt. Wir sehen, wie hier das Schema dazu dient, die Schem ati­

sierung des Menschen zu vermeiden, vielmehr ihn möglichst individuell zu behandeln. In diesem Sinne ist es auch falsch, wenn man u nter Verkeimung der psychologischen Momente den Siedler in ein Doppel­

haus setzt und erst nach dem Aufbau der Siedlung durch ein Los über den Besitz entscheiden läßt. Der einzelne soll und m uß von vornherein wissen, welches sein Anwesen wird. So kann er in seinem Aufbau seine Arbeit und seine Sorgen hineinlegen und m it ihm organisch verwachsen.

Von seiten des K reditinstituts erfolgt die Verrech­

nung für Boden, Material, F acharbeit usw. Das K reditinstitu t erhält dafür die Tilgungshypotheken und die zur Tilgung dieser H ypotheken eingehenden M onatsraten der Siedler. Dieser ganze Vorgang kann noch durch einen staatlichen Treuhänder besonders überw acht werden. Dies ist der Kampf um die Scholle, den der Siedler durchzuführen hat, bis er wirklich Besitzer wird. Seine Bodenbearbeitung ist, soweit sie der M arktversorgung dient und soweit Gemeinschaftseinrichtungen notwendig sind, ge­

nossenschaftlich zu organisieren.

Die Siedlungsfrage ist nicht in dem Augenblick gelöst, in dem der Besitzer in sein fertiges Anwesen cinzieht. W ir müssen bei der Siedlung immer an folgende Dinge denken: den Menschen, den Boden, die W irtschaft, den Besitz, das W achstum und das Erbe. N ur wenn wir die Aufgabe in dieser um fassen­

den Form betrachten, können wir eine befriedigende Lösung finden. Die materialistische und städtische Auffassung der Siedlungsfrage h a t nur den Boden und die W irtschaft betont. Den Menschen als das wich­

tigste h a tte sie zunächst ganz vergessen. Den U n ter­

schied zwischen W irtschaft und Besitz h a t sie über­

haupt nicht erkannt, sonst h ä tte sie nicht auf die unsinnige Idee kommen können, dem Siedler seinen ganzen Lebensweg sogar auf Generationen hin m it Schulden zu pflastern. Ebenso sind die Gesetze des W achstums und des Erbfalles nicht beachtet worden, m it kurzen W orten: das Problem wurde rein k ap ita­

listisch und nicht organisch behandelt.

Die Abgrenzung des Planes gegenüber den zahl­

reichen anderen Bauaufgaben ist notwendig, um Miß­

verständnisse zu vermeiden. Das Sicdlungs- und B au­

verfahren unterscheidet sich grundsätzlich, je nach­

dem um welche Einkommenstufe und Volkschicht es sich hierbei handelt. Hier geht es um die Maßnahmen für eine erfolgreiche Siedlungspolitik der einfachsten Volkschichten. Alles übrige muß sich auf diesen auf bauen und ward auf ihnen ruhen. W er also in dieser Siedlungspolitik nur nach seinen persönlichen In ­ teressen sucht und sich nicht für gemeinnützige Auf­

gaben einsetzen kann, der sollte wenigstens daran

denken, daß die gesamten W irtschaftsaufgaben, die seinen persönlichen Interessen dienlicher sind, schließ­

lich n ur aus einem gesunden Volke herausvraehsen können.

Diese Siedlungspolitik, die war hier im Auge haben, setzt eine weitgehende Disziplinierung in jeder H in­

sicht voraus. W ir müssen uns daran erinnern, daß in unserer deutschen Geschichte immer n ur d o rt große Erfolge zu finden sind, wo eine straffe Ordnung und Führung nachzuweisen ist. Die friderizianische Ost­

siedlung ist hierfür ein treffendes Beispiel. W ir können nichts besseres tu n , als an die damaligen viel zu wenig bekannten Grundsätze anzuknüpfen.

In der untersten Siedlungsschicht muß nicht nur aus wirtschaftlichen und heimatlichen Interessen das typisierte H aus vorgeschrieben werden. Es ist ebenso notwendig, in engerer Wahl das Bau verfahren und das B aum aterial vorzuschreiben. Außerdem ist eine organi­

sierte Selbsthilfe unbedingte Voraussetzung für die Durchführungsmöglichkeit. Daneben h a t für Selbst­

versorgung und für M arktversorgung ein bestim m ter Anbauplan zu treten. Die Finanzierung h a t auf Grund eines individuell zugeschnittenen Aufbau- und K redit- planes zu erfolgen. N ur diese Form der Siedlung muß nach den angegebenen Grundsätzen durchgeführt werden. A lle s ü b r i g e b l e i b t w ie b i s h e r S a c h e d e s s e l b s t ä n d i g e n A r c h i t e k t e n , U n t e r n e h ­ m e rs u n d B a u h e r r n . Es h at also niem and das R echt sich zu beklagen, daß er bei einer Siedlungs­

form zu kurz käme infolge der besonderen Methoden, die allein ihre Durchführung ermöglichen. Selbsthilfe ist im mer Teilselbsthilfe. An Häusern, die nicht gebaut werden, verdient niem and etwas. Aber selbst bei Einsatz der Selbsthilfe ergeben sich für das F ach­

handw erk zahlreiche Arbeiten beim Bau und bei der E inrichtung des H aushalts. Das gleiche gilt für die Industrie. Ebensowenig schädigt der Gemüseanbau des Siedlers den M arkt fü r Gartenerzeugnisse. Dieser Mann wrar ja nie in der Lage, sich das M arktgemüse zu kaufen. N ur die Eigenerzeugung läß t uns hoffen, daß er einmal in Zukunft im Interesse der Volksgesundheit bis zu dem fünffachen der Menge an Obst und Gemüse aus dem eigenen Boden verzehrt, die heute durch­

schnittlich je Kopf der Bevölkerung verbraucht wird.

Die Typisierung dieser Anwesen schädigt auch nicht den A rchitekten und Baum eister. Sie ist notwendig aus wirtschaftlichen und städtebaulichen Gründen. Sie ermöglicht es, für die Typenentwürfe die besten und tüchtigsten A rchitekten heranzuziehen und ihnen hierfür das ihrer Leistung und Tüchtigkeit ange­

messene H onorar zu zahlen. Die K osten verteilen sich ja auf eine große Anzahl ausgeführter B auten und können so leicht tragb ar gestaltet werden. In diesem Sinne sollte für die deutsche Siedlung das Beste gerade gut genug sein.

Der Versuch bildet schließlich den Prüfstein aller Theorien. E r entscheidet allein, ob diese Theorien richtig oder falsch sind — nich t aber wird dies e n t­

schieden durch irgendwelche scharfsinnigen, logischen Schlußfolgerungen. Der Versuch h a t nur dann einen Zweck, wenn wir uns einer wohlüberlegten Versuchs­

technik bedienen und das Ergebnis unserer Versuche sorgfältig aufzeichnen und auswerten. Der charakte­

ristische Zug der großzügigen m arxistischen Bau- experimente w ar die Tatsache, daß m an u nter der Devise der Forschung Millionen verschwendete. Von den Ergebnissen dieser „Forschung“ hört m an aber in der Öffentlichkeit nichts. Diese Dinge wurden, wenn überhaupt, so in geheimen Zirkeln besprochen.

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Die Gründe hierfür waren allerdings leicht einzusehen.

Man muß aus seinen Fehlern lernen, im gewissen Sinne kann m an überhaupt nur aus seinen Fehlern lernen.

So entscheidet eine genaue und sorgfältige Beobach­

tung der Versuchsergebnisse über W ert und Unwert des Unternehmens. So ist es auch bei der Siedlung selbstverständlich, daß man den einzelnen Fall weiter­

verfolgt und das Ergebnis beispielsweise in Form eines Fragebogens zu erfassen sucht. Der Vergleich der Ergebnisse m it den ursprünglichen Plänen kann allein eine organische Entwicklung der Methode ver­

bürgen. Die Versuche müssen sich auf die verschie­

denen Gebiete erstrecken, wie z. B. Bauverfahren, wachsendes Haus, K reditplan, Selbsthilfe, H austyp usw.

Versuche m it alten und neuen Bauverjahren sind notwendig, um bei der Unmenge von Neuem und Altem das B rauchbare auszusondern und weiterzu­

entwickeln. Hierbei müssen wir uns m it einer gewissen Geduld wappnen. Ob sich eine K onstruktion und ein Material bew ährt, können wir bei der Vielseitigkeit der Bedingungen nicht von heute auf morgen entscheiden.

Dazu muß schließlich ein solcher Bau ein paar Jahre draußen in W etter und W ind gestanden haben und sorgfältig beobachtet worden sein. Dies bedeutet keine Ablehnung des wissenschaftlichen Versuchs.

Dieser muß unbedingt gepflegt und in seinen Methoden immer weiter verbessert werden. Es ist nur notwendig, sich im mer seiner Grenzen und seiner Einseitigkeit bewußt zu bleiben. Die sonst so hoch entwickelte d eu t­

sche W issenschaft h at im Gegenteil auf diesem Gebiet noch sehr viel zu leisten. Es werden beispielsweise neue M auerwerkkonstruktionen amtlichen Prüfungs­

verfahren unterworfen, denen noch nicht einmal die alten in der Praxis bew ährten Konstruktionen, wie z. B. die normale 38er Ziegelwand unterworfen worden sind. Da aber schließlich alles Forschen und W erten immer ein Vergleichen ist, so wäre dies für eine wissenschaftliche Behandlung unbedingte Vor­

aussetzung.

Grundsätzlich ergeben sich zwei Wege für eine tech­

nische und wirtschaftliche Verbesserung der Mauer­

w erkkonstruktion und des B auverfahrens: 1. Die Ver­

besserung und Fortentw icklung der bereits bestehen­

den handwerklichen M ethoden; 2. die Entwicklung neuer K onstruktionen und Verfahren auf Grund aller durch die moderne Technik gegebenen Möglichkeiten.

In den vergangenen Jah ren haben wir im Bauwesen einen Mißbrauch der Technik durch mehr politisch als fachlich empfohlene Vertreter erlebt. Die Technik ist hierbei in einen so schlechten R uf gekommen, daß heute die Gefahr besteht, daß sich aus einem Miß­

brauch der Technik eine Ablehnung der Technik ent­

wickelt. Es muß darauf hingewiesen werden, daß durch einen richtigen G e b r a u c h der Technik das moderne deutsche W ohnhaus im Sinne einer größt­

möglichen Arbeitsbeschaffung entwickelt werden kann. Die Technik ist eine Waffe, die dem großen Nutzen bringt, der sich ihrer zu bedienen weiß, aber denjenigen knechtet, der aus ihr einen Götzen m acht und gedankenlos m it ihr spielt. W ir schaffen ja auch nicht Messer, Gabel, Schere und Licht ab, weil kleine Kinder nicht dam it spielen dürfen. Die Förderung primitiver Bauverfahren wäre ein schwerer sozialer und wirtschaftlicher Fehler. J e hochwertiger wir bauen, desto höher ist auch der Lohnanteil. Auf diesen Lohnanteil kom m t es aber heute gerade an.

Beachten wir in diesem Sinne die H ausinstallation, ein Fach, das heute erst allmählich aus der Rom antik und aus planlosem Experim entieren herauswächst.

Das wachsende Haus ist der Gedanke jeder organischen Siedlung seit den Uranfängen menschlicher Geschichte.

Es blieb den vergangenen Jah ren Vorbehalten, aus ihm ein Schlagwort und eine Sensation zu machen. Der Kolonist, der ganz auf sich gestellt die Erde urbar gem acht hat, befolgte unbew ußt und natürlich in allen Erdteilen und zu allen Zeiten dieses Gesetz eines organischen W achstum s von einer bescheidenen H ütte bis zu einem großen stattlichen Anwesen. Der Kolonist ist noch nie vor einem fertig ausgerüsteten Bauernhof, der viele Zehntausende gekostet hat, vorgefahren und h a t ein Anwesen übernommen, um an ihm für Gene­

rationen hinaus hoffnungslos Schulden abzubezahlen und auf diese Weise nie m it dem Boden zu verwurzeln.

Solche Ideen können nu r auf dem großstädtischen Asphalt entstehen. Die Frage des wachsenden Hauses ist vor allem keine technische, sondern zunächst eine seelische Angelegenheit. In zweiter Linie ist es eine finanzielle, in d ritter Linie eine wirtschaftliche und erst zuletzt eine technische Angelegenheit. Jahrelang war das Interesse auf unendliche Variationen in den Hausentwürfen und den Interessenstreit in bezug auf M aterialien und K onstruktionsverfahren konzentriert.

Die viel wichtigeren anderen Gesichtspunkte kamen erst in zweiter Linie, obwohl es zunächst wirklich gleichgültig ist, ob wir das H aus aus Stein, Ziegel, Holz oder Stahl bauen. Prüfen wir praktisch alles und verwenden wir das Brauchbare.

Jedes Sicdlei'anwesen, das der landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Produktion dient, h at einen pro­

duktiven und konsum tiven Teil. Es erscheint so selbst­

verständlich, daß man bei der Wahl der Ausbaustufen zunächst den produktiven Teil betont. Leider h at aber dieser Gesichtspunkt bisher wenig Beachtung gefunden. Es kom m t uns doch darauf an, dem Men­

schen möglichst weitgehend und schnell eine E xistenz­

grundlage zu geben. Der ganze K am pf gegen die Arbeitslosigkeit muß ja darauf abgestellt sein, nicht Arbeit zu schaffen, sondern Arbeitstellen zu erzeugen in der Landw irtschaft und in der Industrie, die eine Existenzgrundlage für eine deutsche Familie abgeben können. Aus dem W irtschaftsteil muß der Siedler die K räfte ziehen, aus denen er seine Stelle aufbauen und wachsen lassen kann.

W ährend derW irtschaftsbau so zu Beginn möglichst zur vollen Leistungsfähigkeit ausgebaut wird, soll der W ohnteil in einer echten Siedlung zunächst nur die notwendigsten Bedürfnisse befriedigen. So wird der Siedler schnell Besitzer und darauf kom m t alles an.

N atürlich ergibt sich hierbei eine gewisse Übergangszeit m it Übergangslösungen insbesondere für diejenigen, die nich t in ihrer Jugend u nter der heutigen national­

sozialistischen Erziehung aufgewachsen und dann auf den Deutschen Boden geführt worden sind. Bei den Menschen, die heute in höherem Alter aus der G roßstadt heraus auf das Land g erettet werden sollen, muß m an ebenso m it Teilerfolgen zufrieden sein wie bei den M itarbeitern, die für die Übergangszeit, eben­

falls aus dem gleichen städtischen Horizont stam m end, wenigstens teilweise für die ersten praktischen Auf­

gaben eingesetzt werden müssen. Sie werden nur selten noch in der Verfassung sein, daß sie den ganzen Sinn der neuen R ichtung begreifen können. Der Ge­

danke des wachsenden Hauses, wie er heute vertreten wird, m uß deutlich von den Verirrungen abgesetzt werden, wie sie beispielsweise auf einer Berliner Aus­

stellung vor Jah ren gezeigt wurden. E r h at nicht zum Ziel, das H aus zu verkleinern, sondern geht von dem bisher als „Fertiges“ Haus aufgefaßten Minimum im wesentlichen aus und plant die Gestaltung der weiteren

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Anbauten, die sich bei einer gesunden wachsenden Siedlerfamilie zwangsläufig in den Jah ren ergeben.

Dadurch wird vermieden, daß in den kommenden nationalsozialistischen Siedlungen das häßliche Bild der angeflickten Buden und Baracken entsteht, wie es die bisherigen Siedlungen „schm ückt“ . Niem and be­

schuldige aber die Siedler, die dadurch eir^gesundes Bestreben zeigen. Der Fehler lag bei der Planung, die vergessen hat, den Siedlern rechtzeitig m it Plan und B eratung zur Seite zu stehen. Welche Arbeit hier noch zu leisten ist, mag die Tatsache beleuchten, daß noch in diesen Tagen eine amtliche Stelle in einer Sied­

lung den Anbau von H ühnerställen verbieten will und den Siedlern vorschlägt, das Federvieh im Keller oder Speicher unterzubringen. Was Siedeln heißt und was eine fachgemäße Tierhaltung bedeutet, müssen diese Stellen jedenfalls noch lernen. Das H eim stättenam t beratet durch geschulte Fachberater und Fachbear­

beiter besonders auch auf diesem wichtigen Gebiet.

I n dem Kreditplan müssen die Gedanken ganz allge­

mein verankert sein, die bei der vorhergehenden E r­

örterung des wachsenden Hauses schon berührt worden sind. E r entscheidet über organischen Aufbau oder ewige Schuldenlast. W enn wir siedeln, so ver­

binden wir das Schicksal des Menschen und das Schick­

sal einer Familie m it dem Boden. W ir haben hierm it das elem entare Problem des Staates in der H and. Es ist nicht gleichgültig, unter welchen seelischen Voraus­

setzungen der Siedler m it seiner Familie an die E r­

oberung der eigenen Scholle geht. Die Verwurzelung m it dieser Scholle erfolgt erst dann, wenn sie t a t ­ sächlicher Besitz geworden ist. Die Arbeit, die Sorgen und die Hoffnungen, die er J a h r für J a h r in diese Scholle gesenkt hat, knüpfen das Band zwischen ihm und dem Boden. Von dem Bewußtsein des eigenen Besitzes hängt aber der Mut und die K raft ab, m it der die Familie um ihre Existenz käm pft und sie ausbaut.

Deshalb m uß ihm dieses Bewußtsein schon in einigen Jah ren gegeben werden. Dies ist nur durch stufen­

weisen Aufbau eines Anwesens möglich, bei dem der nächste S chritt immer erst gem acht wird, wenn das bisherige durch völlige Abzahlung aller Schulden in den tatsächlichen Besitz übergegangen ist. Auf jeder Stufe gewinnt der Siedler von Neuem die Besitzfreude und ein gesteigertes Selbstbewußtsein; das Ziel, das er sich steckt, bleibt im mer übersehbar, er kann auf jeder Stufe einhalten, ausruhen und sich selbst be­

sinnen. So ist es beispielsweise möglich, daß er in Zeitabständen von 5 Jah ren stufenweise aufbaut und nach 30 Jahren, abgesehen von allen Vorteilen in der Zwischenzeit, im Besitz eines Anwesens ist, das doppelt so groß ist als das Anwesen eines anderen Siedlers, der gleich alles haben wollte und über seine besten Lebensjahre hinweg nichts wie Schulden vor Augen hat.

Der Zins ist ein Teil des Problems, aber nicht das ganze. W er glaubt, daß m it der Abschaffung des Zinses das Problem der Siedlung gelöst sein würde, m acht sich das Nachdenken allzu bequem. Es ist aber durchaus möglich, sich durch eine K reditpolitik, die den individuellen, organischen Aufbau der Siedler- stellen fördert und fordert, den Schäden und Gefahre n eines noch bestehenden hohen Zinsfußes zu entziehen.

W enn das geforderte Darlehen m ir das 25 fache der M onatsrate beträgt, die für Tilgung und Verzinsung geleistet werden kann, dann m acht das Zinsproblem kein Kopfzerbrechen — selbst dann nicht, wenn der Zins 10% und m ehr betragen würde. Bis zu einem Verhältnis von ungefähr 50 zwischen Darlehen und M onatsrate sind tragbare Verhältnisse zu erzielen.

Bei einem Verhältnis von 100 jedoch ist dies unmöglich.

Dabei ist dies nicht etwa die Frage eines bescheidenen Zieles der Ansprüche des betreffenden Siedlers, sondern nu r die Frage eines bescheidenen Anfangs. Der p rak ­ tische Versuch h a t die Überlegungen bestätigt.

Die erststelligen Beleihungen auf solche vernünftig entwickelten Siedlerstellen sind die sicherste K apitals­

anlage. Vielleicht schafft hier die Zukunft bald eine Kreditorganisation, die beiden Teilen des Volkes hilft — demjenigen, der solche kleinen Darlehen zur Ansiedlung benötigt ebenso wie demjenigen, der seine Spargroschen für K rankheit, Alter und Krisenzeiten sicher anlegen will. Die R ettung liegt nicht in einem

„internationalen Eigenheim bond“ wie er von einer amerikanischen Seite vorgeschlagen wurde.

Es stehen dem Einzelnen wTie auch dem S ta a t n u r beschränkte M ittel zur Förderung der Siedlung zur Verfügung. Es kann sich nicht darum handeln, m it diesen beschränkten M itteln einigen wenigen den Weg zu einem eigenen Anwesen und einem eigenen Stück Grund und Boden möglichst zu verkürzen und mög­

lichst bequem zu machen. Im Sinne des N ational­

sozialismus m uß heute gefordert werden, daß m it den gegebenen beschränkten M itteln möglichst vielen ge­

holfen wird. Die M ittel sollen für den Einzelnen so bemessen werden, daß er von sich aus m it eigener K raft den K am pf um ein eigenes Anwesen beginnen kann. N ur auf diesem Wege kommen wir auch darüber hinaus, einige Reklamehäuschen und Reklamesiedlungen zu bauen und werden in die Lage versetzt, eines der wichtigsten Probleme des deutschen Staates zu lösen.

Versuche mit Selbsthilfe sind schon von vielen Seiten durchgeführt worden. Hier sei nu r über die eigenen Versuche berichtet. Sie w urden im R ahm en eines g e m e i n n ü t z i g e n B a u h i l f e v e r e i n s durchgeführt.

Die Gedanken wurden vor Gründung dieses Vereins im Jah re 1931 in folgenden Sätzen niedergelegt:

„Das, was der einfache Mann braucht, wenn er sich ein H aus bauen will, ist eine „B auhilfe“ . H ierunter ist eine Organisation zu verstehen, welche ihn vom ersten S chritt an bis zur Erreichung dieses Zieles und darüber hinaus dauernd berät, u n terstü tzt und beliefert. Was der Betreffende heute in W irklichkeit findet, ist eine Unmenge von Einzelpersonen und U nternehm ungen, welche ihre eigenen Sonderinteressen n ur wahrnehm en und hierbei seine U nerfahrenheit oft ausnutzen. Gegenseitig haben diese fast selten Fühlung, so daß der normale Bau als ein unharm oni­

sches Konglom erat en tste h t.“

Der Verein h at seit seiner Gründung zahlreiche H äuser gebaut und interessante Erfahrungen ge­

sam m elt, die die vorher wiedergegebenen Ü berle­

gungen bestätigen. Durch u nterstü tzend e,Mitglieder w aren ihm zu Beginn 1000 RM zur Verfügung gestellt worden. Im ersten Vereinsjahr wurden vier Häuser errichtet. Durch W arenkreditierung war es möglich, die B auten bis zur Beschaffung erststelliger H ypothe­

ken durchzuführen. Die Beleihung m ußte bis zu 4 0% bei einem Zinssatz von 6 % % erfolgen. Eine zweitstellige Beleihung war nicht erforderlich m it Ausnahme eines einzigen Hauses, bei dem die gege­

benen Regeln einer vernünftigen Anpassung der B e­

lastung an die finanzielle Leistungsfähigkeit des Bauschuldners nich t befolgt worden waren. Bei den­

jenigen N eubauten, die sich je nach den Verhältnissen auf eine erste oder zweite Ausbaustufe beschränkten, war m it einer erststelligen 40% igen Beleihung auszu­

kommen. Dieses Ziel war durch den Einsatz der Selbst­

hilfe zu erreichen, durch Ausbaustufen und durch ver­

billigte, aber solide Bauverfahren.

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Abb. 1. Vollbauernstdle in Holzbauiveise in Viverow, Kreis Köslin.

B A U E R N S I E D L U N G E N I N P O M M E R N

A rchitekt: E r n s t K lern e n t , NSBDT, Potsdam . Grundgedanken.

Die im Jah re 1932 m it der „Bauernhof-Siedlungs­

gesellschaft“ auf einem Gelände von acht R ittergütern des Fürsten Hohenzollern-Sigmaringen (Abb. 2) ge­

schaffene Bauernsiedlung „H ohenzollern“ berücksich­

tigt die in Pommern von alters her verbreiteten beiden Haupt-Siedlungsformen der Streu- und Dorfsiedlung.

Der umfangreiche, anläß­

lich desTodes des F ürsten bei derErbsch af tsregelung verkaufte Besitz von 13780 Morgen Größe m it vorwiegend m ittelschwe­

rem Ackerboden eignete sich vorzüglich für die Anlage einer B auern- Siedlung. Es wurde, so­

weit das m it der Feld­

einteilung irgend verein­

bar war, D o r f b i ld u n g angestrebt und verw irk­

licht, ferner wurde vor allem m it der damals üblichen Auffassung ge­

brochen, die G utsarbeiter bei der Aufteilung von Gütern nicht anzusetzen, sondern sie m it einer Geldabfindung zur A b­

wanderung in die S tädte

zu veranlassen, um hier das deutsche Millionenheer Arbeits- und Heim atloser vergrößern zu helfen. E n t­

sprechend der erst 1933 erlassenen gesetzlichen Ver­

fügung wurden in vorbildlicher Weise a l l e ansässigen 147 G u t s a r b e i t e r auf Neustellen und U m bau­

stellen in der Größe von K uhbauernstellen m it einer Landzulage von rd. 30 Morgen oder auf Einspänner­

stellen m it rd. 40 Mor­

gen Land und ferner noch 22 F o r s t a r b e i t e r auf A rbeiterstellen m it

“ta 15 Morgen Landzulage a n-

g e s i e d e l t . Bei der Zu­

teilung von Siedlerstellen wurden sogar diejenigen G utsarbeiter berücksich­

tig t, die über daserforder­

liche Eigenkapital nicht voll verfügten. Auf W unsch sind auch die G utsbeam ten als Siedler angesetzt worden. Die vom S ta a t gewährten Einrichtungskredite wur­

den für die ersten beiden Ja h re zinslos, später m it 21/2 vH verzinsbar und m it einem gestaffelten Tilgungssatz von 2 vH beginnend gegeben. Den Abb. 2. Lageplan.

M . 1:900000.

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66. 3. Siedlung Suckow, Kreis Schlawe, Teilansicht. Vergl. Text S. 3S0.

Forstarbeitern, denen k e i n e r l e i B arm ittel zur Verfügung standen, wurde der Erwerb einer Siedler­

stelle dadurch ermöglicht, daß sic durch Zusammen­

schluß zu Selbsthilfegruppen einen Teil der Arbeitslöhne ihrer Bauten durch eigne M itarbeit an Stelle des fehlenden Eigenkapitals selbst erarbeiten konnten. Es ist selbstverständlich, daß als Selbst­

hilfearbeiten n u r solche Hilfeleistungen ausgeführt wurden, die den Einsatz von gelernten Facharbeitern nicht überflüssig m achten, sondern ihn ergänzten, so z. B. Steinekarren, M örtelbereitung, Kalklöschen, W egebauten, V erbretterung von Scheunen, Ver­

schalung von Decken und Zwischenböden, Lehm- stakung, F undam entstam pfen usw., und daß überall F acharbeiter zur Vermeidung von Fehlern die Auf­

sicht führten. Besonderer W ert wurde entsprechend den heutigen Forderungen auf eine s o r g f ä l t i g e S i e d l e r b e r a t u n g vor und n a c h dem Ansatz gelegt.

E in Siedlerberater übergab bei Übernahm e der Stel­

len jedem Siedler ein Betriebsbuch m it genauen An­

weisungen über Fruchtfolge, Düngung, F ütteru ng entsprechend der E igenart des Betriebes und der Bodenverhältnisse der Stelle. Auch zwei Siedler­

beraterinnen stehen den N eubäuerinnen in allen H aus­

haltungssorgen, Fragen der Kleintier- und H ühner­

zucht, F utterbereitung, Obstbau, Gemüsebau, B lu­

menzucht u. a. zur Seite. Ebenso wie bei den anderen vom A rchitekten durchgeführten Siedlungsvorhaben des Jahres 1932x) wurden auch hier für jede Stellen­

größe M erkblätter für die Siedler über den Ausbau ihrer Gebäude den R entengutsverträgen beigelegt.

Es muß aberm als b etont werden, daß diese damals völlig neue Methode in der Siedlerbetreuung ein besonderes Verdienst um die W eiterentwicklung der Siedlers teilen ist.

') Vgl. S. 203 ff. d. B l.

V o r b i l d l i c h s in d d ie G e m e in s c h a f t s a n l a g e n . G e m e in s c h a f t s w e id e n berechtigen jeden Siedler, entsprechend seiner Stellengröße sein Vieh d ort weiden zu lassen. Zur Ausnützung der auf dem G ut vorhan­

denen drei Brennereien wurden diese in Genossen­

schaftsbrennereien umgewandelt. Bei der gerade für Ostpreußen und Pomm ern m it ihren leichten bis mittelschweren Böden sehr wichtigen Kartoffel­

brennerei gewinnt die Einrichtung derartiger Ge­

nossenschaften m it Rücksicht auf die Vermehrung der Viehhaltung und dam it Vergrößerung der Milch- und Fleischleistung durch die beim Brennen als Abfall­

produkt gewonnene Schlempe an Bedeutung. Spiri­

tusbrennerei -Vereine und -Verwertungsgeseilschaften schließen alle Siedler der acht Siedlungsgüter zu­

sammen. F ü r die W asserversorgung der Neusiedlun­

gen wurden drei neue elektrische Wasserwerke gebaut, deren Strom verbrauch, R eparaturkosten, Tilgungs­

quoten durch Zusammenschluß der Siedler in W asser­

versorgungsgesellschaften gesichert wurden. Ein nach der Größe der Siedlerstelle gestaffeltes, geringfügiges Wassergeld sorgt für die Pflege der W erke und den reibungslosen Absatz auch an näherliegende A lt­

dörfer, deren Bewohner sich an der Gesellschaft und an der W asserversorgung beteiligen. F ü r billiges und gutes Ausdreschen der E rnte w urden entsprechend den in Mittel-, Süd- und W estdeutschland bestbew ährten Vorgängen D r e s c h g e m e in s c h a f t e n gebildet. Die Einzelanschaffung von teuren Dresch- und S aat­

reinigungsmaschinen, die für kleinere Stellen nicht trag ­ bar ist, wird dadurch dem einzelnen Siedler erspart.

Die Einrichtung der bis zu 15 Mitglieder zählenden Dreschgemeinschaften h at sich so bew ährt, daß heute schon größere Rücklagen vorhanden sind und freie Siedler auch aufgenommen werden können. Die Ma­

schinen m it allem Zubehör, wie fahrbaren Motorwagen, wurden vom Siedlungsträger,der Bauernhof-Siedlungs-

(7)

*

Abb. 4. Wohn- und Stallgebäude nebst Scheune einerKuhbauern- stelle bei Lantow, Kreis Schlawe.

U Wohn- später |

Häcksel-1 kammer ^ 'Heaabwarf

"v>' Schnitt A - li.

Abb. 5. Kuhbauern- und Vollbauernstelle in Holzbauweise. M. Hachkant-

12cm stk. wand Brettstoß am fenster Arkimatte. Wand

Stülpschalung^ 'Hochkantwand

Schnitt d-B Eisenfenster Drahtglas­

scheibe Fenster im Stallteil

j“ “'l'SchnittC-D!

Abb. 6. Einzelheiten der Fenster und Türen im Wohn- und Stallteil.

M . 1:40.

Gelände Stalltür Eingangstür

gesellschaft, beschafft. Endlich wurden zur Förderung einer größeren Stelle erbringen, m uß die A u f s tie g - der Tierzucht durch vollwertige, reinrassige Vatertiere S ie d lu n g diese Möglichkeit einer Existenzverbesse- sog. V a t e r t i e r h a l t u n g s v e r e i n e gebildet und zwar rung offen lassen. Daher wurden 600 Morgen Reservat- auf jedem Siedlungsgut ein Bullenhaltungsverein land als Anliegerflächen für den Ankauf von Acker- und ein Eberhaltungsverein. land bis zur vollen Ackem ahrung einer Vollbauemstelle

Eür alle Kleinstellen, deren Besitzer durch Bei- bereitgestellt. Der S ta at gibt für die Anliegersiedlung stungsnachweis die Befähigung zur Bewirtschaftung einen K redit von 75 vH des Preises der Zukauffläche.

(8)

licli sollte bei allen Auf- teilungsplänen nicht der SchtMe\\ Landmesser, sondern der

K J§\ A rchitekt bestimmen.

WO \ \ Bei den M assivbauten er- V L j) \ \ _ _ folgte die G e h ö f t a n o r d -

rrm 7 7 ~ J— 7771 | n u n g aus betriebsteclmi-

m * H J «□ scheif > ■ arbeitsw irtschaft-

Ml — Sei liehen und hygienischen T — ffmn Gründen sowie u n ter Be-

XW rücksichtigung größtmög-

f [wD pH y licher Feuersicherheit und M --- geschlossener Hofbildung so, y ^¡peH.□ J daß W o h n -u n d Stallgebäude -K 1, y V~7h u n ter einem Dach senkrecht

\ f y V ) zur Straße erbaut wurden,

y die Scheunen im rechten

S y %SX-WC\ Winkel parallel zur Straße f U m it D urchfahrt zum Feld ' und im Abstand von wenig-

\ \ Brt"inerel stens 10 bis 12 m vom Stallteil. Als Abschluß der d ritten Hofseite ist der Maschinen- und Gerä teschuppen gegenüber dem W ohngebäude vom Siedler später selbst zu errichten. Als M assivbauten kam en dieselben N eubautypen zur Ausführung, wie sie in der K u r­

m ark und Grenzmark im Ja h re 1932 errichtet wurden und bereits im Z en tralblatt veröffentlicht sind 2). Die Schweineställe wurden großenteils, ins­

besondere bei den kleinen K uhbauernstellen und E in ­ spännerstellen, freistehend in Holzbauweise m it Stroh­

ballen-Ausfachung bzw. H eidekraut- und Moospackung ausgeführt3). Bei den H olzbautypen der Siedlungen L a n t o w und V iv e r o w (Abb. 1 u. 4) wurden ver­

suchsweise auf Wunsch der Landeskulturbehörde W ohnhaus, Stall und Scheune unter einem Dach vereinigt. Den Vorteilen der größeren W ärm ehaltung des Stallteiles, der E rsparnis einer Giebelverbretterung,

■) V gl. S. 208 ff. d . B l.

•) V gl. 11)33 d . B l., S. 180.

V - Vollbauemstelle

K - Kuhbauemstelle W - Wahn haus Sl - Stall Sch • Scheune Schw - Schweinestall r.”1.1") - Neubauten

- Abbruch

- zum Bahnho f

m 1 v

Jj? L U r - —j

SdmtoSt YtSt

Abb. 7. Aufteilungsplan des Gutshofes Roßnow, M . 1:4000.

Die nicht hoch genug einzuschätzende Fachkenntnis auf dem Gebiete der bäuerlichen Siedlung kom m t besonders auch in der Gesamtplanung, den hervor­

ragenden Stellentypen, den sorgfältigen Grundrissen und Bauweisen des A rchitekten sowie in der durch­

aus bewährten Bevorzugung kleiner und m ittlerer Stellen zum Ausdruck. Die der allgemeinen Lebens­

haltung des deutschen Volkes und dem durchweg bescheidenen Eigenkapital der m eisten Siedler e n t­

sprechende A n f a n g s t u f e der kleinen K uhbauern­

stelle bzw. der Einspännerstelle m it der Möglichkeit sofortiger A u f s t i e g s i e d l u n g zur großen K u h ­ bauern- bzw. Vollbauernstelle dürfte auch für die nächste Zukunft noch d ie g ü n s t i g s t e u n d b e s t ­ b e w ä h r t e S t e l l e n f o r m in der bäuerlichen Siedlung vorstellen. Es ist n i c h t von Vorteil, wenn e n t­

gegen den guten Erfahrungen der letzten Jah re durch Bevorzugung der E rrichtung von Vollbauern- stellen, womöglich m it erhöhten Landzulagen über 60 Morgen hinaus, die Arbeitsleistung einer einzelnen Familie überschätzt wird und ein meist nicht vorhandenes erhöhtes Lebensniveau, das erst erarbeitet werden muß, vorgetäuscht werden soll.

Die Durchführung.

Auf dem Siedlungsgelände im Kreise Schlawe (südwestlich Stolp) entstanden vier Streu- und zwei Dorfsiedlungen neben zahlreichen U m bauten. Bei dem in Abb. 8 wiedergegebenen Hof teilungsplan J a n n e w i t z ist die gut gelungene, weitgehende Ausnutzung der vorhandenen Gebäude durch U m bauten im östlichen Dorfteil am Schloß beachtenswert. Der Hofteilungs­

plan R o ß n o w (Abb. 7) zeigt eine Dorfbildung, bei der die längs der Straße vorhandenen Arbeiterwohn­

häuser in geschickter Weise zu Doppelwohnhäusern um ­ gebaut wurden und die neuen Scheunen ebenso zu Doppelscheunen auf Lücke vereinigt eine Hofbildung ermöglichten. Die beachtenswerteste Neusiedlung, das im Luftbild (Abb. 3) dargestellte „Hohenzollerndorf“

bei Suckow läßt leider die ordnende H and des Archi­

tekten an einigen Stellen vermissen. Es wäre richtiger gewesen, an Stelle der nach dem Grundsatz des Spie­

gelbildes schematisch angeordneten Gruppierung der Neubauten um den Dorfanger den sonst überall be­

folgten Grundsatz der Orientierung nach der Himm els­

richtung auch hier beizubehalten. Aus demselben Grunde war es überflüssig, die Ecken der klaren Rechteckform der Dorfanlage zu brechen. Grundsätz-

,nerjestgll

K - Kuhbauernstelle

A - Handwerkerstelle

Sr - Stall Sch - Scheune Schw » Schweinestall

erm - Neubauten \ A \ \ \

errr * Abbruch \ \ \ '

Abb. S. Aufteilungsplan des Gutshofes Jannewitz.

M . 1:4000.

(9)

Abb. 9. Zwei Vollbauern­

stellen I X u. X in der alten Faehwerlcscheune auf dem früheren Gutsliofe in Janne- witz. (Vgl. Abb. S.) M . 1:400.

unter der Decke, reichliche Belichtung durch D ra h t­

glasfenster und eiserne Kippfenster. Wandflächen der Ställe m it K alkm örtel berappt — unterer W andteil m it verlängertem Zementmörtel. D a es sich vorwiegend um A u s b a u g e h ö f t e handelt, ist dem Siedler im Wohngebäude der spätere Ausbau des Lehm auftrags der Zwischendecken, der Dachschlafräume, der An­

streicherarbeiten, der Scheunenverbretterung einschl.

der Tore, in den Ställen der massive Fußbodenbelag einschl. Jaucheleitung und Jauchegrube, auch die Anlage der D ungstätte selbst überlassen.

Ein besonderes W ort ist über die U m bauten der Siedlung zu sagen. Es waren eine große Zahl teilweise halb verfallener Katen, Schafställe, Rindviehställe, teilweise von über 200 m Länge, W irtschaftsgebäude der Vorwerke und G üter zu neuzeitlichen Grundrissen für Wohngebäude, Stall und Scheunen auszubauen (vgl. Abb. 9 u. 10). Der A rchitekt h at diese schwierige Aufgabe m it einwandfreier fachtechnischer Gründlich­

keit gelöst, daß man ihn als einen unserer besten Land- und Siedlungsbaum eister ansprechen muß.

V o l k s w i r t s c h a f t l i c h b etrachtet h at die gesamte Siedlung „Hohenzollern“ 373 Aufträge an 101 Firmen erteilt, davon rd. 85 vH aller Aufträge an ortsansässige, einheimische Firm en, besonders Kleinhandwerker in Ostpommern. 2400 Handwerker und Arbeiter w urden beschäftigt. 31000 Pferdefuhren wurden geleistet, über 600 Waggons M aterialien befördert. Der Beginn der B auten erfolgte am 18. 4. 1932, der Beginn der Übergabe an die Siedler bereits am 1. 7. 1932, die generelle Gebrauchsabnahme vom 2. bis 9. 8. 1932.

In einer Zeit von nicht ganz sechs Monaten wurden insgesamt 289 Gehöfte entworfen und erbaut, wovon 134 N eubauten sind und 155 Um- und Ergänzungs­

bauten. E tw a 1150 Personen, und zwar 500 m ehr als vordem auf den Gütern beschäftigt waren, wurden als Siedlerfamilicn angesetzt.

Dipl.-Ing. Gerhard Helgen.

Abb. 10. Zwei Vollbauernstellen X X I I I u. X X I V in der Scheune auf dem früheren Gutshofe in Roßnow.

(Vgl. Abb. 7.) M . 1:400.

einer bequemen Verbindung zwischen Stall und Scheune (Häckselkammer) steh t der Nachteil des Fortfalls einer guten Hofbildung und der höheren Feuergefährlichkeit gegenüber.

Die H o l z b a u t e n bestehen aus Holzfachwerk, außen m it Stülpschalung auf A rkim atte verkleidet, innen m it 1/i bzw. ]/2 Stein starken W änden hinter­

m auert und glattem Innenw andputz. Die Seegras­

m atte ist absolut ungezieferfrei, leicht schneidbar, unverwüstlich und billig. Der I n n e n a u s b a u a ll e r S te l le n ist denkbar einfach. Nach außen aufgehende Zargenfenster, Ziegelpflaster in der Futterküche und einem Teil der W ohnküche, Kachelöfen und Kachel­

herde. H o lz k r ip p e n in den Stallungen, gute Be- und E ntlüftung durch Tonrohrstutzen in jedem Balkenfeld

Z E I T G E M Ä S S E G E L Ä N D E - E R S C H L I E S S U N G S F R A G E N

Von S ta d tb au ra t Dr.-Ing. H Boden und Mensch sind die Pole alles städ teb au ­ lichen Denkens. Die Ordnung ihrer gegenseitigen Beziehungen nennen wir Städtebau. Wie die W elt­

anschauung des Nationalsozialismus den Menschen zum Ausgangs- und M ittelpunkt jeder Fragestellung macht, so wird auch ein zeitgemäßer Städtebau bei allen Zielsetzungen d e n M e n s c h e n zum M ittelpunkt alles Denkens, Planens und Handelns nehmen müssen.

Auf die Frage der Geländeerschließung übertragen heißt dies, die Lebensgewohnheiten des Menschen,

n s R e ic h o w , Braunschweig.

seine Ansprüche an Wohnung, Haus und Gärten zum Ausgangspunkt aller B etrachtungen zu machen.

Denn aus seinem Verhältnis zur Sonne, zum Garten, zum Verkehr und zur menschlichen Gemeinschaft bestim m t sich die Lage seines Hauses zur Himmels­

richtung, zum Garten, zur Straße und zum Nachbarn.

Eine so begründete E inheit von H aus und Garten bildet die Gestaltungseinheit oder Zelle des Bebauungs­

planes, diesen wiederum derart bestimmend, daß bei einem guten Plan das eine oder das andere kaum

(10)

Abb. 1. Schema der amerikanischen Gartenstadt Radburn.

*4«« , , Baumeister“ 1932, Seite 322.

wesentlich geändert werden kann, ohne die Voll­

kom m enheit des Ganzen zu zerstören. Wie bauen sich nun diese vielfältigen Beziehungen zwischen Sonne, Haus, G arten, Straße und N achbarn im einzelnen auf ? Es sind in den letzten Jah ren vor der Krise von der Fachw elt leidenschaftliche Kämpfe um die Bestlage der Wohnung zur Sonne geführt worden. Man h atte dabei m eist die Stockwerkwohmmg des Miethauses im Auge, das Einfamilienhaus allenfalls in der Reihen­

hausform. Aber auch das freistehende Einfamilienhaus h a t eine Bestlage zur Sonne, zum Garten, zur Straße und zum Nachbarn zu beanspruchen. N ur weil die naturnahe Lebensform so lange vergessen war, scheint m an bisher einer anderen Regel gefolgt zu sein: Die W ohnräum e zur S traße; Küche, Bad und Treppe zum G arten -— selbst wenn dieser unter glücklichen Ver­

hältnissen einmal vor die Südseite des Hauses zu liegen kam . K ein W under, daß die Bebauungspläne jener Zeit auf die geschilderten gesunden Zusammenhänge keinerlei R ücksicht nahmen. Ein regelmäßiges Netz gleichbreiter Straßen bildete das vorherrschende Er- schließungssystem geschlossener wie offener Bauge­

biete. In beiden Fällen baute m an gewohnheitsmäßig an die Straße.

Wie sehr auch heute noch gegen die günstigen Be­

sonnungsregeln bei offener Bauweise verstoßen wird, kann m an am besten bei den neuen S tadtrandsiedlun­

gen am Doppelhausbau verfolgen. W ir finden hier Doppelhäuser — fast kann m an sagen m it Vorliebe — an N ordsüd-Straßen, so daß die nördliche Haushälfte w ährend der W interm onate so gut wie gar keineSonne hat, während die andere nur Sonnenseiten, darunter die bevorzugte Südwand, für sich beansprucht.

Doppelhäuser sollten daher, um eine gleichgünstige Besonnung beider H aushälften zu erzielen, n u r an Ostwest-Straßen errichtet werden.

Auch in Einzelhausgebieten sehen wir die Frage der gesunden Bestlage in der Regel vernachlässigt. Bei der in letzter Zeit oft rühmlich hervorgehobenen am eri­

kanischen G artenstadt R adburn (Abb. 1) mag das im Hinblick auf die dortigen Lebensgewohnheiten noch angehen. Der amerikanische Garten bedeutet ja oft nur eine Erweiterung öffentlicher Freiflächen. Das

Bedürfnis eines intimen Gartenlebens besteht offenbar nicht. In R adburn gehen die G ärten in öffentliche Wege und Anlagen des H interlandes über. Durch dieses H interland führen von den F ahrstraßen völlig getrennte Fußwege zur Schule und zum Bahnhof.

Ebenso ist die Selbständigkeit der Autowege m it Unter- oder Überführung der Fußwege vorbildlich.

Aber auf unsere Verhältnisse übertragen bedeutet die­

ser Bebauungsplan geradezu ein Gegenbeispiel. Wollte m an bei ihm, unseren Ansprüchen gemäß, den Häusern wenigstens in der Mehrzahl die Bestlage geben, so m üßte m an u nter Preisgabe der reizvollen Bebauungs­

form nicht nu r die sorgfältig überlegte A utozufahrt zur Garage einbüßen, sondern durch Zurücksetzen der Häuser mindestens für die H älfte aller Grundstücke lange und teuere Hausanschlüsse in K auf nehmen.

Bei der schematischen Modellskizze für die offene Bebauung eines Südhanges (Abb. 2) ist der Gesichts­

p u n k t der Bcstlage des Hauses m it einer bis an die Grenze getriebenen Folgerichtigkeit vorherrschend gewesen. Dieser Bebauungsplan sucht die Bestlage des Hauses im Grundstück durch Festlegung von B au­

streifen geradezu zu erzwingen. D arüber hinaus will der schematisch wiederholte winklige H austyp an ­ deuten, nach welcher Seite unter Beachtung der vor­

herrschenden W indrichtung, der Besonnung, der Gartenlage und einer hier vorhandenen Aussicht der geschützte Sitzplatz im Freien am besten gelegen ist.

Um die Bcstlage auch auf der Nordseito der zweiseitig angebauten W ohnstraßen sicher zu stellen, muß hier der Baustreifen an die rückw ärtige Grundstiicksgrenzc verlegt werden. Das bedeutet für diese Grundstücke längere Hausanschlüsse m it entsprechend höheren K osten. N ur selten wird ein aufgeklärter B auherr für ein so gelegenes G rundstück den entsprechend niedri­

geren Kaufpreis erzwingen. Dazu gibt es bisher zu wenig Grundstückskäufer, die solche Erschließungs­

zusammenhänge übersehen. Bei diesem Beispiel handelt

Abb. 2. Schematische Modellskizze für die offene Be­

bauung eines Südhanges.

V * *

* > > * >

/

(11)

es sich um ein bevorzugtes Villengebiet mit. reinen Ostwest-Straßen. Die der Bestlage zu Liebe auf der einen Seite längeren Hausanschlüsse, die bei etwa 37 RM je laufenden Meter schon erhebliche Mehr­

kosten verursachen, können hier also allenfalls in Kauf genommen werden. Wo aber — wie bei der kommenden Volkswohnung im Einfamilienhaus — auf allerbilligste Erschließungskosten W ert gelegt werden muß, werden sie unbedingt zu vermeiden und dennoch eine möglichst einwandfreie Sonnenlage der Hauser zu erstreben sein. Das lä ß t sich am besten an annähernd nordsüd gerichteten W ohnstraßen errei­

chen. Man h a t dann den H auptgarten nicht vor der Süd-, sondern vor der Ost- oder W estfront des Hauses, dafür aber die Gewähr, daß keine völlig falsche Orien­

tierung des Hauses zu Sonne und Garten möglich ist.

In Kleinhausgebieten m it m eist m angelhafter B au­

beratung und Bauleitung bedeutet dies gewiß einen Vorteil.

Bisher war unsere B etrachtung lediglich auf die Hauslage zur Sonne, zum G arten und zur Straße ge­

richtet. Aber auch Lage und A bstand vom N achbar­

haus stehen in Wechselbeziehung zur Erschließungs­

und Bebauungsform. Gewiß wäre bei gegebener Größe die quadratische Grundstücksform das Ideal für jede offene Bebauung. Aber die größere Anlieger­

breite erhöht die Anliegerbeiträge an der entsprechend längeren W ohnstraße derart, daß sie für die Mehrzahl der Bauenden unerschwinglich werden (Abb. 3). Die geringeren Einfriedungskosten infolge des kürzeren Umfanges verschlagen dagegen, wie die Tabelle zeigt, nichts. So sehen wir denn in der P ra x is: J e kleiner der Geldbeutel, um so geringere Anlieger breite. Schließ­

lich ergibt sich deren M indestmaß als Summe der geringstmöglichen H ausbreite + beiderseitigem Grenz­

abstand oder Bauwich.

Um die dadurch entstehenden engen H ausabstände zu vermeiden, h at man hin und wieder zu dem Mittel der sogenannten „versetzten“ Bauflucht gegriffen.

Hierbei h at jedes zweite G rundstück einen tieferen Vorgarten, so daß sich ein Bauen in zwei Gliedern m it dadurch verdoppelten Seitenabständen ergibt. Aber abgesehen davon, daß nun wiederum jedes zweite Grundstück längere Hausansehlüsse und dem ent­

sprechend höhere K osten in K auf zu nehmen hat, wird auch jeder zweite G arten bei größerer Grundstüeks- tiefe geteilt. Vielleicht h a t dieses Verfahren deshalb bisher nie größere Verbreitung gefunden.

Um so bedeutsam er wird vom S tandpunkt des ein­

heitlichen Gartens und seiner N utzbarkeit der K am pf gegen den beiderseits gleichmäßigen Grenzabstand, den vielum strittenen Bauwich. Seit Theodor F is c h e r s erstem Ansturm gegen seine gedankenlose Anwendung ist vieles in gleicher R ichtung gesagt und geschrieben worden. Vermieden worden ist er n ur selten. Am ehesten bei einheitlichen Siedlungsunternehmen, wie der im vorigen J a h r entstandenen Kochenhofsiedlung in S tu ttg a rt1). Zweifellos läß t sich durch Zusammen­

fassung des beiderseitigen Grenzabstandes, also durch einseitiges Bauen auf der Grenze, vor der anderen Seite des Hauses ein brauchbarer G artenteil erzielen. Solch Verfahren setzt entweder eine entsprechende Verein­

barung aller Siedler oder aber eine ortsgesetzliche Regelung für jeden Teilbebauungsplan voraus. Ob­

schon das in Sachsen, wo die ortsgesetzlicho Ergänzung zu jedem Bebauungsplan üblich ist, vielleicht am ehesten möglich gewesen wäre, ist m. W. eine solche Regelung kaum irgendwo erfolgt. Das „Um sein Haus herumgehen wollen“ ist bei der Bevölkerung offenbar noch zu fest verankert, als daß es so leicht zu über­

winden sein wird. Übrigens liegt darin ja auch der Grund, weshalb sich das erschließungstechnisch und allgemein städtebaulich gleich vorteilhafte E infa­

milienreihenhaus so schwer durchsetzt.

Welche Ansprüche müssen wir nun — über H aus und Grundstück hinausgehend — an ein sinnvolles Straßennetz für die Geländeerschließung stellen ? Es war schon gesagt worden, daß früher für offene und geschlossene Baugebiete ein gleichförmiges Netz gleich breiter Straßen das übliche Erschließungs- system bildete. Als wirtschaftliche N ot zu billigerer Erschließungsform zwang, entwickelte m an aus den tatsächlichen Ansprüchen, die an die einzelne Straße gestellt werden m ußten, ein dem entsprechend in der Breite und Befestigung abgestuftes Straßennetz (Abb. 4). Die dreifache Abstufung nach Wohn-, Wohnsammel- oder Erschließungsstraßen und Ver­

kehrstraßen ist ja allenthalben bekannt. Scheinbar ist m an m ancherorts geneigt, diese klare Grundlage für jede wirtschaftliche Gcländeerschließung im Zei­

chen des vordringenden Einfamilienhausbaues leicht­

fertig aufzugeben oder zu vernachlässigen. Sehr zu U nrecht! Denn wenn wir im letzten Jah rzehn t auf dem Gebiet wirtschaftlicher Geländeerschließung über­

haupt vorwärtsgekommen sind, so nur durch die klare

*) Z e n tr a lb la tt d e r B a u v e rw a ltu n g 1933, S. 605 ff.

Abb. 3. Steigerung der Anliegerkosten von der üblichen rechteckigen bis zur quadrat ischen Grund­

stücksform .

- 73,00-

Irl

ir

-75,00

m

■ 76,00 —

nr

- 17,00 — - 19,00— »

ST

-21,00 ---

m

- 23,00-

J E

A n l.L . 13,0 m

I I

! A n l.L .1 5 ,0 m

111 'A n l.L . 16,0 m S tra ß e n b a u k o s te n 25,50 R M /lfd m . 331,50

K an al-A n lieg erb e iträg e 26,00 „ 338,001 K an al-A n sch lu ß ( 6 0 ,0 + 3 x 1 2 ,0 ) = 06,00 K lek tr. A n sch lu ß im D u r c h s c h n itt 50,0 50,00;

W asseranschluß ( X - 2 2 ,0 + 5 0 ,0 ) -ao/ 1M + 130,0 = 2 3 1,0 0 1

G asanschluß im D u rc h s c h n itt 60,00

E in fried ig u n g 5,0 R M /lfd m . 106,0 r a = 530,00

G esam t-E rsc h lie ß u n g sk o stc n 1636,50'

382,50!

390.00 i 96.00 50 .0 0 1 24 4 .0 0 1 60,00;

99,4m = 497,00

+vift9,50i

408 416 96 50, 250 60 9 7,0m »485

1765

¡A nl.L. 17 ,00!

,00!

,ooi

1,00 1,50;

>,00,

•,001 9 5 ,2m = 765,50|

,0 m |A nl.

433,50 442.00 96.00 50.00 257.00 60.00

= 476,00;

1814,501 V L . 19,0 m _

484,501 494,00

96,00!

50,00 A nl

92.

70,50 60,00|

Sm = 464,00j 91 1919,00 j

V I

L. 21,0 m Anl.

535,50!

546,001 96.00 50,00:

283,50 60.00 , 6 m = 4 5 8 ,001 2029,00!

91 V II L. 23,0 m

586,50 598.00 96.00 50.00 297.00 60.00 ,4m = 4 57,00 2144,50

(12)

Abb. 4. Dreifach abgestuftes Straßennetz mit Wohn­

straßen gleichlaufend und senkrecht zur Verkehrstraße.

Anwendung des Grundsatzes: „Unterscheidung, Ord­

nung und organische Anpassung“ , der sich in diesem Straßensystem ausprägt.

Alle anderen Vorschläge zu verbilligter Gelände­

erschließung halten meist einer wissenschaftlichen Prüfung nicht Stand. Am bekanntesten ist der vor­

nehmlich von S ie r k s vertretene Vorschlag der soge­

nannten doppelten und dreifachen Bauflucht (Abb. 5).

Die Verbilligung der auf das einzelne Grundstück e n t­

fallenden Erschließungskosten erscheint zunächst ver­

blüffend. U nd doch beruht dies Ergebnis wie bei manch anderen Vorschlägen nur darauf, daß der öffentliche Verkehrsraum verringert wird zu Gunsten privater Zuwege, deren Landw ert und Befestigung in dem so­

genannten W irtschaftlichkeitsvergleich dann zu fehlen pflegt. Es wird gewöhnlich übersehen, daß hier unter der Maske ernsthafter W issenschaftlichkeit zwei E r­

schließungsverfahren verschiedener Leistung m itein­

ander verglichen werden. Denn während bei dem normalen, dreifach abgestuften Erschließungssystem jedes Grundstück an einer befahrbaren Straße liegt — was ja immerhin seine Vorteile h a t — sind bei dem Sierk’schen Vorschlag die Grundstücke in einer zweiten und d ritten Bauflucht ja nur durch 40 und SO m lange Stichwege von der F ahrstraße aus zu e r­

reichen. Der Vorschlag mag also als billig gelten, was aber bekanntlich nicht m it wirtschaftlich gleichzu­

setzen ist. D am it soll er keineswegs als unbrauchbar abgelehnt werden. Bei unvermeidbar tiefen Bau- blöcken und in zerklüftetem Gelände h a t m an Und wird m an sich seiner immer bedienen. F ü r denNornml- fall h a t er sich jedoch m. W. noch nirgends durch­

gesetzt.

Bleibt also als Regelfall für die Geländeerschließung das dreifach abgestufte Straßennetz. Wie sich die Blockticfe bei annähernd gleichbleibender G rund­

stücksbreite für das Erschließungssystem am w irt­

schaftlichsten nach den gefragten Grundstücksgrößen bestim m t, so die Block- oder W ohnstraßenlänge nach der üblichen Haltestellenentfernung der Massenver­

kehrsm ittel in den V erkehrstraßen. Denn hier an den H altestellen werden zweckmäßigerweise die Wohn- sanunelstraßen in die Verkehrstraßen einmünden.

Schließlich wird ein leistungsmäßig abgestuftes Straßennetz auch unsere. Anschauungen über die E r­

schließung und Bebauung von Hanggeländen beein­

flussen. Solange die Straßen ausnahmslos dem Ver­

kehr und dem Anbau zugleich zu dienen h atten, war es gewiß das verkehrliche und ästhetische Ideal, sie m it den Höhenlinien des Geländes möglichst gleich­

zurichten. Beim neuen abgestuften Straßennetz wird diese bevorzugte Straßenführung in erster Linie den Verkehr- und Erschließungsstraßen vorzubehalten sein, während man für reine W ohnstraßen notfalls Steigungsverhältnisse bis 1:8 in K auf nehmen kann.

Aus dem in Abb. 6 gezeigten Nachweis von Prof.

Dr. N e u m a n n , S tu ttg art, geht hervor, daß bei 15 % Hangneigung, also einem Steigungsverhältnis von etwa 1:7, die Kosten für zweiseitigen und einseitigen Straßenanbau gleich werden. Bei noch stärkerer Nei­

gung werden einseitig angebaute Straßen sogar w irt­

schaftlicher. Man wird sie von diesem Steigungsver­

hältnis an also nicht nur anwenden dürfen, sondern aus volkswirtschaftlicher V erantw ortung heraus sogar anwenden müssen, bis bei 25% iger Steigung jede Bebauung unwirtschaftlich wird und in der Regel auszuschließen ist. Man kann die klare U nterschei­

dung und Abstufung eines Straßennetzes nach den tatsächlichen Leistungsansprüchen über w irtschaft­

liche Gesichtspunkte hinaus auch für eine gerechte Anliegerleistungsregelung n u r begrüßen.

Die bisher übliche Erhebung der Anliegerbeiträge nach der Straßenbreite der Grundstücke führte eines­

teils zur Bildung möglichst schmaler Baugrundstücke, anderseits zu einer viel beklagten Überlastung aller Eckgrundstücke. In einem neu erschlossenen R an d ­ gebiet ergab die Berechnung, daß der Parzellierende dem K äufer einer Eckparzelle diese nicht nu r schen­

ken, sondern noch etw a 2000 RM darauf zahlen m üßte, um ihn ebenso günstig wie die K äufer anderer Einfam ilienhausgrundstücke zu bedienen. Durch eine Bildreihe habe ich die Anliegerbelastungen für alte und neue Parzellierungs- und Erhebungs-Form en plastisch gegenübergestellt (Abb. 7). In der ersten Darstellung eines in alter Form erschlossenen Villen­

gebietes erscheint die Ü berlastung der Eckgrund­

stücke besonders krass. Bei der neuen Parzellierungs­

form, die Anbau nu r an den W ohnstraßen voraussetzt, bleibt m it der alten Erhebungsform die Überlastung, auch wenn sich die Anliegerbeiträge allgemein senken.

E rst durch eine völlige Änderung der Erhebungsform und der Erhebungsm aßstäbe wird in der d ritten D ar­

stellung ein gerechter Ausgleich erzielt.

Dabei ist nach einem von mir bereits mehrfach ver­

tretenen Vorschlag für die Verteilung der Wohn-

J B u H

i w m m m

1 1 i n

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1 i i n

D . n n n n h n h

Abb. 5. Geländeerschließung in doppelter und dreifacher Bauflucht. Nach S i e r k .

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Abb. 8. Preisgekrönter Entwurf für die Neustadt Antwerpen. Verfasser: R e ic h o w m it Hög g, Götze, H e l l e r und S c h w a r z b a c h (vgl. a. Jahrg. 1933 d. Bl., S. 458).

Abb. 7. Grundstücksbelastung durch Anliegerbeilräge in U M je qm bei verschiedenen Parzellierungs- und Erheb uhgsverfahren.

Es darf nicht übersehen werden, daß m it der Wahl der Erschließungsform das städtebauliche Bild einer Siedlung schon in entscheidendem Maße voraus­

bestim m t wird. Und dies naturgem äß in einer bescheidenen Siedlung der Gegenwart m ehr als in dem üblichen Villenviertel der Vorkriegszeit, wo die all­

gütige M utter N atur durch das üppige Grün weiter G ärten noch stets das Ärgste zu decken pflegt.

Unterscheidung und Ordnung der verschiedenen verkehrliehen u n d e r s c h l i e ß u n g s t e c h n i s c h e n A n s p r ü c h e an die Straße brachte uns die w irtschaft­

liche Erschließungsform im abgestuften Straßennetz.

Die Ordnung nach der verschiedenartigen Leistung der einzelnen Straßen ermöglicht wiederum eine ge­

rechte Anliegcrbeitragserhebung. U nd schließlich wird eine dem entsprechend straffe Ordnung der Be­

bauung auch am ehesten eine erfreulichere Gesam t­

erscheinung unserer Siedlungen und S tädte herbei­

führen. Auch wenn diese noch kein E rsatz für die gewiß dringliche Gesundung der allgemeinen Bauge­

sinnung bedeutet, wird sie ihr doch zum indest kaum im Wege stehen. Um so weniger, als sie nun grund­

sätzlich den hervorragendsten Eigenschaften unseres politischen und völkischen Lebens im neuen Reich zu einem sinnfälligen, städtebaulichen Ausdruck zu helfen vermag.

Leider wird gar zu leicht eine straffe Ordnung und Gliederung bei städtebaulichen Planungen m it dem laienhaften Begriff der Langeweile — selbst noch von Fachleuten — bekäm pft. Diese K ritiker übersehen, daß bei einer gesunden Auffassung über die Aufgaben und Ziele der Stadtplanung m it der Festlegung eines Bebauungsplanes ja stets nur eine städtebauliche Abb. 6. Mehrkosten der Hangbebauung gegenüber der

Bebauung von ebenem Gelände.

Nach Prof. Dr. N e u m a n n : „Das städtische S ie d lu n g s w e s e n V e r la g Wittrcer, Stuttgart.

straßenkosten-) wie bisher der laufende Meter Amlieger- länge als zweckmäßiger Erhebungsm aßstab beibehal­

ten. Die Erschließungs- oder W ohnsammelstraßen, die allen Anwohnern der in sie einmündenden W ohn­

straßen zugute kommen, müssen auch von ihnen gemeinsam finanziert werden. Als Erhebungsm aßstab kann für sie nur der qm Grundstücksfläche in Frage kommen, weil m it wachsender Grundstücksgröße natürlich auch die Längen der erforderlichen E r­

schließungsstraßen wachsen. Schließlich können die Verkehrstraßen allenfalls bis zur Breite einer normalen W ohnstraße, also 6 m, aus Anliegerbeiträgen von den Anbauenden m itfinanziert werden — sofern an ihnen überhaupt ein Anbau in Frage kom m t. Bei einer klar aufgebauten Planung sollte das in Zukunft allerdings grundsätzlich nicht m ehr der F all sein. Im ü b r ig e n w ird f ü r d ie V e r k e h r s t r a ß e n d ie F o r d e r u n g n a c h i h r e r F i n a n z i e r u n g a u s e in e r a l l g e m e i ­ n e n F a h r z e u g - o d e r B e t r i e b s t o f f - S t e u e r m e h r d e n n je zu v e r t r e t e n se in .

*) D e u tsc h e B a u z e itu n g v o m 17. J u li 1932. S tä d te b a u 1934, H e ft 2.

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