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Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Marienwerder für das Jahr, 1873.08.06 nr 32

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Academic year: 2022

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(1)

137

M m t $ -

b er üöniglidten R eg ieru n g p 5 )l< m e n n > e ri> e r.

Nro. 32 ,

©tarienmcbet, ben 6. Stugufl

1873 .

j& e ro td m m g e tt uttb fB c ftiitn tu ta e fm n g e n ber

< £ c n ita l s © c b u rb e n .

1 ) SHegterungS&ejitP S O iöttcm oetD et.

SkFannttmtcbung,

ben 3¥etttonieanFauf pro 1873 betreffend Sunt Anlauf non ©emonten im Sllter non nor=

jugöweife brei unb auänahmSwetfe nter unb fünf Sah*

ren, ftnb im ©ejirf ber königlichen Regierung jn 3Jia=

rienwerber für biefe8 Saht naöhflefjenbe, ©lorgenS 8 U ijr beginnenbe, ©tärfte anberaumt worben, unb jwar:

Jen 8. 2luguft= ©t. ©plau,

1^ 9. S S ©ofenberg,

% 11. 5 5 ©iarienwerber,

5 12. S S ©raubenj,

S 13. z s ©ehben,

a 14. 5 9 ©riefen,

s 15. 5 ? Eulmfee,

c 16. s s ©oHub,

5 18. Z fl ©trasburg,

s 19. fl fl ©ettmarf.

©ie non ben ©Hlttair* kommifftonen eriauften

«Pferbe tnerben mit Ausnahme ber ©larltortc ©tuhrn, efiriftburg unb ©ofenberg ju r ©teile abgenommen nnb gegen ftempelpflichtige Öuittung fofort baar bejahlt.

©ie ©erlaufet auf ben oorgenannten ©iärlten werben bagegen erfuöht, bie neriauften ©ferbe in baS nahe gelegene ©emontebepot ©r. 9Jlar! auf eigene kofien einjuliefern, unb bafelbfl nad) erfolgter ttebergabe ber

©ferbe in gefunbem ßuflanb ben beljanbelten kattfpreiS in Empfang ju nehmen.

©ferbe mit folgen gehlem, welche nach ben Sanbeägefefcen ben kauf rüdgängig machen, ftnb nom

©erlaufet gegen ©rflattung beS kaufpreifeS unb ber fcimmtlicheu Unloften ijuriidjunehnten. krippenfe|er ftnb nom Stnlauf anägeföhloffen. ©ie ©erlaufet finb ferner oerpftidjtet, febem neriauften ©ferbe eine neue, flarfe, riubleberne ©renie mit fiarlem, jwedmäfngem

©ebifj, eine ftarle kopfhalfter non Scber ober fjanf mit jwei minbeftenS 6 gug langen, ftarfen ©triefen ohne befonbere ©ergütigmtg mitjugeben.

©erlitt, bett 6. 3ttärj 1873.

kriegäminifterium, Slbtheilung für bas ©entoutemefen.

if» te» 7.

2 ) SSeFauutm acftuttß.

©riefe mit SBerthangabe im ©etiehr jwiföhen 5E>eutfdh=

lanb unb ©elgien.

©om 1. Sluguft ab werben im ©erfefjr jwifchen

© eutfchlanb unb © e lgien © rie fe m it ange=

gebenemSBerth unter folgenben ©ebingungen burch bie ©oft beförbert:

©ie ©riefe müffen in gleicher ©Seife nerpadt unb oerfdjloffen fein, wie ©riefe mit SBerthangabe im innern ©erlehr ©eutfdjlanbs. ©er ©krthbetrag rnufj in ©u<hfiaben unb in S o h le n auf ber Stbreffe angegeben fein, ©er angegebene SBerth barf bei bem einjelnen ©riefe 3000 ©halet nicht überfteigen, au<h barf ber ©rief ttiöfjt über 250 ©rammen ferner fein unb weber gemünjteS ©elb, ©retiofen, noch joHpflich*

tige ©egenftänbe enthalten.

©ie ©riefe müffen fran iirt werben, gür biefelben wirb erhoben:

1) ba8 franco wie für recommanbirte ©riefe nach

©elgien,

2) eine ©erftcherungggebühr üon 3 ©r. für jebe 300 ©haler ober jeben ©heil biefer ©unitne.

©er ©bfenber !ann eine ©efcheinigung über ben Empfang be§ ©riefet Seitens beS SXbreffaten uer=

langen. Sn folgern gaße ift auf ber ©breffe beS

©riefeS ber ©ermeri „©egen ßlüdföhein" nieberju*

föhreiben uttb bei ber Aufgabe eine ©ebühr non 2

©r. für ben ©üdföfjein ju entrichten.

©erlin, ben 13. g u li 1873.

kaiferlicheS ©eneral = ©oftamt.

© e t c r ^ n u n g t t t u n b & e F a tttttttm $ m tg m

^>¥ouin j t u i ! SJeljii tb e n . 3) ( S ^ o l c t a f t e t r e f f e n b .

©ie aftatifdje Etjolera, buröh galijianifche fytö§cr auf bet SBeiöhfel eingefcfjleppt, hat, trofs ber Sfoftalten, bie kranfheit an bem glufegebiet ju lolaliftren, unb tro | aller ©orftchtSmaffregeln, m it welöhen ©ebaöht : genommen würbe, bie ben Slnftedungsftoff an fiöh tra=

genben glöfser oon ben BanbeSbemofjnern abjuljalten, bemtoch einen epibemiföhen ©^auatter in unferem Ser=

waltungSbejirl gewonnen ift bcfonberS ftari in ben

©tabten_ Sautenburg, ©obgurj, in einigen Drtfdfaften be§ kreifes ©hont, unb an anbern Orten, fogar föhon auf bem Unis ber SBeiöhfel belegenen ©heile beS ©e=

1873 .

(2)

138 jitlä, im glatower unb ®t. ©tonet Greife, auf ge treten.

2Bir machen baS tßublifum nnb bie Volijei*

Beworben anf bie ftrenge Veadjtung refp. Ausführung ber Veftimmungen beS Aflerböchft betätigten SReguIatio»

oorn 8. Auguft 1835 aufnterifam, welche p r Verhüt*

berung einer weiteren Verbreitung ber Äranitjeit oon ben tnfrjirten Orten ans getroffen werben müffen, nnb1 bringen eine V e le ijru n g über bie VerbrcitungSart unb ein jwecEmähigeS Verhalten währenb ber Annäl)c=

rung unb beS ¿etrfdjenS ber ©ptbemie p r öffentlichen Äenntnih:

V e r b r e i tu n g s a r t ber ©holera.

©S ift Shatfadje, baff bie ©fjoiera, b. f>- ihre fpejiftfche Urfad)e, ihr Mm, burcii ben perfönlichen Vertehr ber Atenfchen verbreitet wirb. Aad) ben bi§=

herigen Beobachtungen barf man anncijmen, bah biefer Äeint oorpgSwetfe, wahrfcheinlich aßein in ben ®arnu ausieermtgen foldjcr Verfoncn enthalten ift, welche au« non ©holera infipten Orten fommen unb an Siarrhöe ober ©holera leiben ®roh lebhaften Ver*

iehrS unb muthmahlichet reichlicher Verbreitung beS

©holerafeinteS eniftehen p manchen feiten unb an manchen Orten feine ©pibemieen. 23ir müffen beStjalb annehmen, bah bie Verbreitung beS ßehneS mit ge=

wifftn seitlichen, örtlichen unb perfönlicben ßilfsurfachen pfatnmen treffen muh, wenn bie epibe*

mifch« Verbreitung erfolgen foß. @S ift nicht p be=

pceifeln, bah bie wichtigften biefer ßilfSurfachen in ber Vobenbefchaffenheit unb in bem inbioibueUen Körper*

pftanbe liegen, .ftiernadj haben bie Atahregcln gegen Verbreitung ber ©holera wefentlich auf brei fünfte gtücffi^t su nehmen: 1. auf ben ©holerafeim in ben Ausleerungen, 2. auf bie Vobenbefchaffenheit beS Orts, befonberS ben llntergrunb ber äöohnplä|e, 3. auf bas Verhalten, namentlich bie Ernährung** unb Sebent weife ber Atenfchen.

j, sie Ausleerungen, welche ben ©holerafeim enthalten, fönnen burd) dfemifche A tittel fo umgewan*

beit werben, bah fie ihre fchäbliche SÖirfuitg oerlieren

— SeSinfection (©ntgiftung) berfelbcn.

©S folgt bas widjtige Aefultat: bah P * Vertun*

berung ber weitern Verbreitung ber ©holera nad; ihrer

©infchleppung , v

a. bie fofortige 3»nfiÖrüng beS ©holeraietms ourd)

®eSinfi3inmg ber Auswurfstoffe ber Traufen, b. eine fräftige ®eSinfipung ber Aaditftüljle, £a*

trinen unb Abtritte gruben in beu infipten Orten

unb ,

c. bie peintichftc Vcobachiung ber Aeiniidifeit in ben Ainnfteinen unb SSafferläufen berfelbcn

auSpfühten finb. — Siefe Alahregetn haben bereits in ben leiden ©pibemien bie tßrobe beftanben, unb Iaht fi<h fornit erwarten, bah bie rnnfidjtige nnb grünb liehe Ausführung berfelben ein nerhecrenbeS Umfich areifen ber 6eud)e, wie foldjcS früher wegen linfcnnt*

hiß biefer Verhältniffe öfters ftattgefunben, oerhüten

»erbe.

Vepglith ber fpe^iellen Ausführung biefer ®eS=

infijinmgen wirb AachftehenbeS befannt gemacht:

Sie ©cSinfectionS = glüffigieit wirb folgenber*

mähen bereitet: ©in ißfunb ©ifenoitriol (KhroefelfaureS

©ifenoppbul ober ilrrpfctruaffer) wirb in etwa 8A ©imer SBaffer gelöft unb fgierju etwa ein Ouart rohen §otj*

effigs gegeben. Von biefer gtüffigieit wirb eine ent»

fprechenbe Ouantität (‘/s bis 1 Ouart) in bte ©efäfje gegoffen, welche pm Auffangeu ber »on ben firanfen entleerten AuSwurffloffe beftimmt fütb. Siefcibe glüf*

ftgfeit bient auch p r ©esinfijirung ber Abtritte, ©et gröberer ©eräumigfeit berfelben wirb es [ich inbeffen empfehlen, poor eine 3 enfct$ung ber gäfaiftoffe burch einige Schaufeln ©ipö ober einige ©imer bitnnen Äalf*

breieS ootpnel)men, beoor bie ©ifenflüffigfeit unb jwar in foldjer Atenge hineittgegoffen wirb, bah bie Ober*

fläche ber ©rube ftets mit einer bünnen Schicht glüf=

figleit bebedt bleibt.

Auch anbere SeSinfeftionSmittel, wie fie in aßen Apothefen unb Sroguerieljanblungen p befomtnen finb, haben fich bewährt.

linter aßen Umftäuben ift p oerhüten, bah bie Ausleerungen ber Traufen unserfeht in bie Ainnfteine ober bie öffentlichen SBafferläufe gelangen. Vielmehr ift ftienge barauf p halten, bah bte Ainnfteine 2C.

währenb ber Sauer einer ©holera * ©pibemie in ben infrjirten Orten täglich gereinigt werben.

Sie Äraufen felbft, welche alfo ben ©holerafeim probitjiren, finb fo viel als möglich p ifouren, ihre Aiäfche ift nidjt ohne vorherige Sesinfeftion uno Aei*

nigung ju gebrauchen.

©holeraleichen finb in abgefonberte Aäume p bringen, namentlich aber ans folgen SBohnjimtnern f^leunigft p entfernen, in 'benen anbere ggmilien=

glteber fid) aufhalten, unb mit SeSinfectionsmitteln p umgeben.

i l . 2öa8 bie Vobenbefchaffenheit anbetrifft, fo oertjaften fich bie »erfchiebenen Vobenarten nicht in gleicher SBeife. ßBäbrenb bie eine klaffe berfelben in hohem ©rabc bie ßßeitercntroidelung beS ífrantheitS»

ÄeintS begünftigt, ift bie anbere .Klaffe hierp wenig ober gar nicht empfänglich, fo bah felbft nach wieber*

holtet ©infchleppung bie ©tjolera bort nicht 511 epibe*

mifcher Verbreitung gelangen fann.

Als ©runb biefeS oerfdjtebenen Verhaltens hat fich IjerauSgefteßt, bah bie für bie ©holera befonberS empfänglichen Dertlidhfeiten einen Voben haben, welker mit wechfelnbem Staube beS ©mnbwafferS, unb p a r eines mit menfthltcljem AuSwurf, befonberS ejcrcmen=

ließen Stoffen imprägnirten unb oerunreinigten ©runb«

waffetS, behaftet ift. Stejenigen Orte bagegen, weldje oon foldjcm ©cunbwaffer mehr- ober weniger frei finb, namentlich alfo bie, welche auf einer, wenn auch wt*

bebeutenben Vkfferfcheibe liegen, geniehen einer mehr ober weniger ooßftänbigejt Im m unität oon ber ©ho»

lera, hieraus erttärt es (ich, bah au'gluhufcrn be­

legen e Stabte oerhältmhmähig weit mehr oon ber

©holera gefährbet finb, als bie meiften Drtfchaften beS

(3)

139 =ä platten SanbeS; auch abgelegen non bet hier weit ge*

ringeren ©elegenbeit ju r ©infdjleppung ber Ärantfjeit, ferner, baß bie unmittelbar am Sßaßer, als aud) ber iiefften Vobenfeniung gelegenen ©tabttbeile überall ju*

näcbft unb am ftärtften non ber ©holera ju leiben t;aben.

III, gn Vetreß beS Verhaltens ber -Dtenfcben bei 2lnnäherung unb wäfjrenb ber ©auer einer ©ho*

teraepibemie gelten als mistige Siegeln folgenbe:

©ie ©holera bricht faft niemals ohne n orange:

gangene beutlicbe Vorboten aus. Vier biefe beizeiten beamtet unb fogleidh ärstlid^e fjitfe nadßucht; bleibt faft ausnahmslos non ber SBeiterentwicfclung unb bem Ausbruch ber ©holera perfdjont. Vier fie bagegen unbeachtet läßt, namentlid; ben ber .Rranfbeit faft ftetS norangehenben, meift leichten unb fchmerjlofen ©ut<h=

fall nernacl)tätigt, fteljt in ^oljex ©efaßt nor bem 2tuS*

bruch ber Cholera. ©enn non biefem anfcheinenb leisten ©urehfatt bis jutn ©Ijoleraanfatt ift nur ein Schritt, ben bie $ranfi)eit meift ohne befonbcrS auf*

faüenbe gwifchenfiabien unb urplötzlich madjt. — ©a nun aber biefet ©utcbiatt fid) leicht unb meift fidher in furjer Beit heben Iaht, fo folgt barauS, bah man fich nor ber ©holera feljr niel leister unb fieberet fdmben lann, als nor ben weiften übrigen Seuchen, bereu Vorboten nicht fo beutlich unb in bie Slugen faHenb finb.

©S ift fomit bie Slufmerlfamleit auf biefeS Stjtnp*

tom baS mid)tigfte Schuhmittel gegen bie ©holera.

2luß?rbem aber ift golgenbeS ju beobachten:

1. Stegetmäßigc SebenSweife, alfo: Vermeibüng übermäßiger lörperlidjer Vnftrengung, ber ©rbifcung, beS tttachtmadjenS; — Eurj aller, bie Kräfte unb Sßiber*

ftaubsfäijigleit beS Körpers nermiuberuben Sdjäblidj*

leiten.

2. Vermeibüng ber UebcrmäßigEeit nnb jeber Ueherlabung beS VtagenS. ©ans hefonbers hat fid) als fpejififdje ©chäblidjfeit ber mährenb, einer ©holera*

©pibemie ftattfinbenbe ©enuß wäßetiger Vegetabilien heranSgefteßt. hierher gehören: rohes, hefonbers un*

reifes Dbft, ©urfen, Salate, p lje unb. blähenbe

©entüfe (Slohl, ©auerfraut, Äol)i* unb anbere Stübern forten); ferner ja fettes gleifd)/ ober jäije eingepöEette gleifcb* unb SSutfiwaaren, fette Büch3 (2lal, Sad)S, Steunaugen) unb fetter Ääfe,

3. Sorge für Sieintidßeit beS Körpers unb ber SBohnungen, foroie für reine Suft in benfetben.

4. Vermeibüng non ©rfältung beS ÄörperS, beS Unterleibes unb bes SJtagenS. SJtan fetze fich nicht, ol)ne fid) bähet ju bewegen, ber Stacbttuft ans, hefonbers nicht nach beißen Sagen unb nermeibe, hei offenen puffern unter leichter Veöecfuuq ju.fdßafen, ben Unterleib halte man warm. VefwtberS aber ift mährenb foldhet geit ber übermäßige ©muß falten SBafferS nach norangegangener ©tbibung beS ÄörperS djäoltch, felbft wenn berfelhe äußerlich ahgelühlt er*

chevnt. 2(uch muffen für fotdje geil jüttgeS, nid;t

ausgegohrenes Vier, junge unb faure Sßeine als fc&äb*

tid) nertnieben werben

5. ©er ©ehrauch fogenannter ijßräferoatimnitiel, melde non ben auf bie ©iwterafurcht fpefulirenben Eßfufdjern in foldicr geit iu ©eftalt non Vutoern, SU queuren, ©topfen, Vßaßern ic, angepriefen werben, ift als unnütz, in nielen gäben fogar als bireft fchäb*

lieb ju nermeiben.

V e rfa h re n beim StuSbruche ber Ä ra n lh e it.

6. ©ie Vorboten ber ©Ijolera befielen in bet Siegel in einem unbehaglichen ©efüljl im Unterleihe, VaucbEoHern, auch wohl leichter Uehelfeit, unb einem anfcheinenb mit großer ©rleidjterung erfclgenben, fcbmerjlofen roäffetigen ©urebfatte, welcher jeboch noch gallig gefärbte Stoße entleert, ©iefett ©urehfatt warte man' im Vette ah nnb beeile fich, ben Slcjt rufen ju taffen. ViS jur StnEunft beßeiben nehme man hiu unb wieber eine halbe ©affe warmen ©hee’S non ©ha*

mißen, Eßfeßermünje, Ätaufemünje ober glieberblumen.

7. gft bie ©holera wirElid) ausgebrochen, fo heohadjte man junäc|ft baffethe Verhalten, fu<be bis jur änlunft beS SlrjteS ben ÄranEen im Vette burch erwärmte wollene ©eefen, äßärntßafdjen, erwärmte

©anbfäcfe :c. ju erwärmen unb lege ihm ein Senf*

pftafter, aus geftoßenew feßwarjen Senf unb warmem

©Baffer bereitet, ooit ber ©röße einer SJtannShanb auf Unterleib unb fjerjgrube, welkes jeboch nicht länger liegen bleiben barf, als bis bie .fjaut geröthet erfcheint (etwa y4 ©tnnbe), unb reibe bie ©liebmaßen unter ber VettbecEe mit erwärmten, allenfalls mit Äampher*

fpirituS befeud)teten wollenen ©iiehern. Vei häufigem

©rbredjen taffe man Selterwaffer trinfen, ober gebe ab unb ju einen Eieinen ©heelöffel Vraufepuloer. ©aS weitere Verfahren ift bem Strjte ju überlaßen.

SJtarienwerbec, ben 2. Sluguft 1873.

Äönigtidze Siegieruug. Vbtheilnng beS gnnern.

1) ®|iijlscuftcoii

ju bem ©efeße oom 7. Ip rit 1869, Sltaßregeln gegen bie Stiuberpeft betreßenb.

Stacbftetjenbe gufiruftion jur SluSfübrung non

§ 8 beS ©efeßeS nom 7. Slprit 1869, Sitaßregein ge*

gen bie Stiuberpeft betreßenb, tritt an bie Stelle ber Ubfcbnitte 1, cl. unb Id 1, ber bisherigen Bnftruition oom 26. Vtai 1869 (VunbeS*©efepl. ©. 149). 3b«

Veftimmung ift, benVeßörben eine allgemeine 21 n*

te itu n g ju geben, ohne bie StotbwenbigEeit ber he*

fonberen ©ntfdjließimg über ©injelbeiten unb über bie HluSbebnuitg ber Sitaßregein in jebeut einjelnen gatte auSjufchließen. Seitenber ©runbfaß füll fein: ben BroecE ohne unoertjältnißmäßige anberweite röirt^fdhaftlidb«e OP;

fer für bie Veoölferung ju ctreidjen gn ber Siegel wirb bicS am heften burd) etter gif ehe Sitaßregein er*

folgen, weldje bie Seuche in Eurjer Beit, tilgen, wenn auch bic bireften Opfer fheinbar groß finb.

(4)

r 140

« r f u * x & f e & t t m

ütafjregeln gegen bie E i n fh le p p u n g ber3tim berpeft in bas SunbeSgebiet.

a. Sei bent SCu^brutite in entfernten ©egenben.

§ 1. © ritt bie ßtinberpeft in entfernten ©egen*

ben beS SluSlanbeS auf, welche burd) Eifenbalmen ober bnrdj Schifffahrt in folget Serbinbung mit bem Rn=

lanbe fielen, bafj SiefjtranSporte in »erhältnifimäfsig iurjer Reit in baS Rnlanb gelangen tonnen, fo iji bie Einfuhr non Sinbotei), Schafen unb Riegen unb an=

beren SBiebertanern au» ben oerfeudjten ©egenben ganj ju »erbieten.

§ 2. ©as Einfuljm rbot |a t fidj ferner ju er=

ftreden auf aße »on SSieberiäuero ftammeuben tijie=

rifdjen ©heile in frifdjem Ruftanbe (mit Ausnahme

»on Sutter, äRiicb unb iiäfe).

©agegen ift ber Serte|r mit »olltommen trode*

nen ober gefabenen Rauten unb ©armen, mit Sßotie, paaren unb Sorften, mit gefhmoljenem ©alg in Räf=

fern unb SBannen, fowie auch mit »oßfommen luft=

trodenen, »on tEjierifc^en Sffiei^tijeilen befreiten itnodjen, Römern unb flauen ni<^t ju beiordnten.

§ 3. ©ie (Sinfufjr »on Söiebertduern aus nidjt

»erfeuOten ©egenben beä betreffenben Sanbeä tann auf bejtimmte Stationen befhräntt unb baoon abhängig gemacht werben, bafj

a) burh amtliches Reugnifj nahgeroiefen ift, bafj bie betreffenben ©|iere unmittelbar »or intern 3lb=

gange minbeftenS 30 ©age an einem feudjenfreien Orte geftanben haben, unb bafj 20 Kilometer um benfeloen bie Seuche nicht herrfdjt,

b) ber ©ranSport burd) feudjenfreie ©egenben erfolgte, c) bie betreffenben ©liiere beim llebergange über bie

©renje »on einem amtlichen ©bierarjte unterfuht unb gefunb befunben roorben finb.

©abei. tonnen inbeffen erleidjtembe Seftimmungeu für bie Einfuhr »on Shlacfjtoieh nad) folhen Stabten getroffen werben, in wetten öffentliche Sd^lacfitftätten

»orfjanben finb, bie burd) SOienenftränge mit ber Eifeubalm, auf welcher bie Einfuhr ftattfinbet, in Ser=

binbung fielen, ©ie Einfuhr mufs für jeben befonbe=

ren Raß »on ber Seljörbe genehmigt werben unb fiat unter Seobadjtung ber für jeben Raß befonberS p erlaffenben polijeilidjen Sorfajriften p erfolgen.

§ 4. SBeitergebenbe Sefhräutungen (§§ 1 — 3) ber Einfuhr »on ©liieren, tijierifhen ißrobuften unb giftfangenben Sachen tonnen gegenüber folgen Säubern augeorbnet werben, »on welchen wegen geitiger um=

fangreidher ober fiänbiger Serfeucfiung bie Einfdjiep5 pung ber fßinberpeft in fjeroorragenber ©Seife broht.

§ 5. 2öaS »on ber Einfuhr gefagt ift, gilt auch

»on ber ©urchfuh*.

b. Sei bem Stuftreten in ber üßdije.

§ 6. © ritt bie Seuche in ©egenben beS yiacfi6ar=

lanbes' auf, welche nicht über 40 bis 80 Kilometer »on ber ©renje entfernt finb, bann ift für bie nach Um*

ftdttben p beftimmenbe ©renjftrecie baS Einfuhroerbot unbebingt

auf alle Sfrten »on Sieh mit SluSnaljme ber ©iferbe, üßtaulthiere unb Efel,

auf äße »on ßSiebetfäuent ftammenben thierifhett

©heile in frifdjem ober trodenem Ruftanbe (mit StuSnahme »on Sutter, 3Jtil<h unb Jtäfe),

auf ©ünger, ÜRauhfutter, Stroh «nb anbere Strem materialien, gebrauchte Staßgeräthe, ©efdjirre unb Seberjeuge,

auf unbearbeitete (bejiehungSweife feiner gabrif*

wdfdhe unterworfene) 23oße, £aare unb Sorften, auf gebrauchte ÄleibungSftüde für ben Raubet unb Sumpen

p erftrecfen.

Serforten, beren Sefd^äftigung eine Serührung mit Sieh m it fi<h bringt, 3 S. Rleifdjer, Siebhättbler unb beren iftetfonal, bürfen bie ©renje nur an be*

ftimmten Orten überfdjreüen unb miiffen fid) bort ei=

ner ©esinfettion unterwerfen.

StuSnahmen tonnen unter befonberer ©enehmi*

gung ber Se|örbe unb unter 2tnorbnung ber nah ben befonberen Umftdnben erforberlihen Sic|erbeitSmafjre=

geln eintreten bepglid) ber Einfuhr ber im § 2 2ib=

fab 2 aufgeführten thierifhen Srobufte, fowie bepg=

iih in Süden »erpadter Sumpen, fofern bie Einfuhr in gefhloffenen Eifenbahnwageu erfolgt unb burd) amt=

Uhe Segteitfhelne nahgewiefen ift, bah bie betreffen*

ben ©egenftänbe aus »ößig feuhenfreien ©egenben ftammen.

§eu unb Stroh, fofern e£ lebiglih als Serpad=

ungSmittet »erwenbet ift, unterliegt bem Einfuhroer*

bote n ih t, ift jebodj am SeftimmungSorte 31t »er=

nihten.

§ 7. ßtüdt bie Seuche bis in bie ©rettjgegenben

»or, ober gewinnt fie längs ber ©renje in einer noch

»om tletnen ©renjoertehr berührten Entfernung an SluSbehnung, bann |a t für bie betreffenben @renj=

ftreden bie »oßftänbige SertehrSfperre unter Silbung eines ÄorbonS mit militdrifhen Kräften einjutreten, im benachbarten Rnlanb treten aber bie Sorfdjriften beS I I. ^bfhnittS in Äraft.

©er ©urhgang »on Eifenbahnpgen unb Soften u. f. w. ift auhwährenb ber SertehrSfperre unter ben nah Üage ber Umftanbe erforberlihen Sefhrdntungen unb SorfihtSfnafjregeln ju geftatten.

§ 8. SBirb in ben »orftehenb (§§ 0 unb 7) behanöelten gdßen bie angeorbnete Sperre butchbrohen, fo finb bie ber Sperre unterworfenen ©liiere fofort ju tobten unb ju oerfharren, giftfangenbe Sahen aber p »emihten ober ju beSinfijiren.

Sonftige ©egenftänbe, fowie fßtenfhen müffen im f^aße eines ©urhbruhä ber nah § 7 beftehenbeti Ser»

tehrSfperre, fofern eine ©eSinfettion nidjt thunlih er=

fheint, auf türjeftem ©Sege wieber über bie ©renje jurüdgebraht werben, wo möglich ohne Drtfhaften ju paffiren.

§ 9. Rn ben bebrot)ten ©renjfreifen finb für

(5)

iämmtlicße Dttfdjaften, welche innerhalb 15 Kilometer non ber ©tenje entfernt liegen, folgende Äontrolmaß*

regeln einzuführen.

ES ifi in jedem Drte ein Pießreoifor ju befielícn, ber ein genaues gegiftet über ben nortjanbenen 9tinb*

»iehbeftanb aufrteijmen unb täglich ben 216* unb l]u- gang, fotoie jebe Peränberung in bem Pieljbeftanöe fpejiell oerzeichnen muß.

Sie Pieljregifter finb minbeftcttS einmal wöcfjent*

ließ non ben oorgefeßten Organen jit reoibiten.

Pei »orfommenben ÄranfheitS* ober^i^obeSfäHen int 9iinboie£jftanbe ifi fofort Injcige ju mähen.

c. ©emeinidjaftlidje Pefiimmung.

§ 10. Tie im gegenmärtigen 2lbfc^nitte enthalte;

nen SSorfdöriften finb unter ben durch bie Umftänbe ebotenen Abänderungen auch bann in Anwendung ju ringen, toentt bie ©efaßr einer Einfhleppung ju 233a ff er droht.

3 w e i t c t A b f dj u i 11.

SJtaßregeln beim A nS bruhe ber P in b e rp e ft im Snlanbe.

§ 11. ©obalb in einem Drte beS 3 n(anbe§ ein ber Sftinberpeft »erbädjtiger flranf!)eits* ober SDobesfaU an Pinboieh »orfommt, ober in einem Drte innerhalb 8 Tagen zwei ErfranfungS* ober SDobe^fäUe unter ocr=

bad)tigen Erfdjeimmgen ficE) in einem Piehbeftar.be ereignen, tritt bie in § 4 beS ©efeßeS oom 7. April 1869 auSgefprocßene Anzeigepfticßt ein.

§ 12. Ser Pefißer darf bann bie tränten Spiere nidjt fhlad)ten ober tobten, etwa gefabene Spiere aber nid^t »erfdjatrcn ober fonfi befeitigen, ehe bie Statur ber Jtrantljeit fefígeftettt ift. Sis dahin finb tobte Tbiere fo aufzubewahren, baff bas ßinpiommen oon Spieren unb fPenfhen abgeljalten roirb.

§ 13. Stuf bie erhaltene Anzeige ift non ben DrtSpoiijeibebörbeu fofort ber fompetente Ti)ierarz.t herbeizuholen, um an Drt unb ©teile bie $r auf heit ju tonftatiren. PelmfS ber ^iergu crforberlicften ©ei*

tion ift, in Ermangelung eines ÄabaoerS, ein Thier ju tobten.

TaS Ergebnis ber Itntevfucfjitng ift protofoßa*

rifcE) aufsunebmeit.

§ 14, äöirb bie Ärantbeit alsPinberpeft erfaunt, f° ift bie Unierfuhung auch auf bie Ermittelung ber 2lrt ber Eittfájleppung ju crftteden.

- 3 m fiebrigen ift bann fofort ¡$ur mciteren Sln=

geige an bie oorgefeßten Pefjörben unb ju öffentlicher Setanntmacbung zu f(breiten, in voeifyet auf bie An*

Zeigepflidlt nad) § 4 bes ©efeßeS oom 7. April 1869 für bie junftcbft liegenben Sejirfe noch befonberS hin*

zuweifen ift.

Pom 3 eitpunfte biefer Pefanntrnadjung au tw ten bie in §§ 17 bis 19 angegebenen Verbote unb Verpflichtungen ein.

8 15. 3 ft nur ein bringenber Pcrbaht ber Pinberpeft ju tonftatiren, fo ift eine o ur lä u f t g e

Sperre bi* ©eljöft* (»ergt. § 30) auf fo lange <ttt=

juorbnett, bis bie iJranißeit burcb weitere Erfranfungen unb beziehentlich ©eitionen unzweifelhaft feftgefiettt ober ber Perbadjt als unbegriinbet erwiefen if t 3 n Zweifelhaften gäßen ift ein höherer Tßierarjt juzuziehen.

Ergiebt fid) ber Perbadjt auf größeren, unter regelmäßiger oeterinärpottjeiliher llontrole ftehenben

©djla^toiehhöfen, fo fann bie oorläufige Sperre un*

ter Anwendung ber nothwenbigen PorfichtSmaßregeln auf einen einzelnen Ttjeil beS betreffenben PießhofeS bef^räntt werben.

Peftet)t ber Verbacht ber Pinberpeft in Pezug auf beerben, welche fid) auf bem Transporte beftnben, fo finb bie nach ben Umftänben erforderlichen Por*

fichtsmaßregeln zu treffen.

§ 16. Slnwenbung, Periauf unb Anempfehlung oon PorbauungS* unb Heilmitteln bei ber Pinberpcfi finb bei ©träfe zu »erbieten. 3 U Öen PorbauungS*

mitteln finb SDeSinfeitionSmittel nidjt zu rechnen.

§ 17. di ad) Ausbruch ber Pinberpeft ift in ei*

nent nach Plaßgabe ber Umftänbe befonberS ju be*

ftimmenben Umgreife, welcher in ber Siegel nicht unter zwanzig Äilometer Entfernung oom Seucßenorte bemef=

fen werben foll, bie Slbhaltung oon Sliehmärtten, nah iöefittben aud) oon anderen SJiäriten unb fonftigen größeren Slnfammlungen oon 3Jtenfchen unb Tßieren

Zit unterlagen, aud) ber Raubet mit Vieh unb ber Transport beS leßteren, fornie oon Tiinger, fRauch5 futter, ©trol) unb anderen ©treumaterialien ohne be=

fonbere Erlaubnißfdheine. TaS nötßige Vieh zum gleifchlonfum barf nur unter Sluffidht ber mit ber Ve*

terinärpolizei betrauten Sebörben getauft werben.

3 n ben bedrohten ©cmetnben find ferner bie in

§ 9 Slbf. 2—4 erwähnten itonirolemaßtegeln einju=

führen.

Sitr Slefibenz* unb .fjjanbelSftäbte, fowie für fonftige

©täbte mit lebhaftem SSerteßr unb für bie Umgebung foidier ©täbte tömteu befonbere, oon ben Vefiim*

raungen btefes iparagraphen abweichende Slnorbnungen getroffen werben.

§ 18. Qm ©euhenorte hat baS ©chlacßten nur nach Slnorbnustg ber Polizeibehörde unb unter Sluffiht oon ©achoerftänbigen nach Maßgabe beS PebarfeS fiatt=

Zufinbett.

§ 19. Qm ©eudjenorte erftredt fi<h bie 2lnjeige=

Pflicht auf jeden ErtranfungSfall oon Siinboieh unb an»

deren SBieberiäuern, mit SluSfchlnß ber gäße nur äu»

ßerer ißerleßungen.

§ 20. TaS ©eßöft, in weitem bie fjliuberpeft auSgebrocben ift, wirb zuuächft butd) Pächter abgefperrt, weihe weder baS ©eßöft betreten unb mit beffen Ein*

wol)nent oerfeßren, nod) ben Ein* unbSluStritt oon per*

fönen (außer ben dazu befonberS lefitim irten), lebenden unb tobten Tßteren ober ©acßen aßer 2lr t dulden bürfett.

3 u Sßähtent finb nur erwachfene, mäuulihePer*

fonen zu benußen, und muffen biefelben mit einem leiht ertennbaren Slbzeihen ocrfel)en fein.

Tie Ermächtigung zum Eintritte üt baS ©eliöft

(6)

143 farm nur ben m it bet Tilgung bet Seuche felbft be=

fcßäftigten ÍJJerfonen, foroie ©eiftlidjen, ©erichtgperfonen, Serjten ober ¿ebeammen befjufsi StusSübung ihrer Be*

rufggefcbäfte ert^eilt werben, unb ift für beren formelle Segitimation ju forgert. Beim äöieberauätritt hat eine SDeginfeftion berfelben ftattjufinben. Slm ©ingange ;mb runb um bag ©eßöft finb tafeln mit ber gnfdjrift

„atinberpeft" anjubringen.

§ 21. gür ben ganzen Drt, meinem bag infi=

jirte ©eßöftangeßört, tritt eine re la tio e D rtg fp e rre ein, meiere in golgenbem befleiß:

3)ie ©inwoßner bürfen unter eiuanber »er*

íeficen, aber ben D rt ohne befonbcre ©eneßmigung

— welche in ber Sieget nur folcßen ffSerfonen er*

tßeilt toerben foß, bie feinen Serfeßr mit 9tinb=

»ieß haben — nicht »erlaßen.

Sitte ^augtßiere, mit Sfognaßme ber Bfctbe, ftttautthiere unb ©fei, muffen im Statte behalten bejießunggweife eingefperrt werben, aßerben fie frei umhertaufenb betroffen, fo finb fte einjufan*

gen unb ju f^tactjten; ¿unbe unb itaßen aber ju tobten unb ju »erfcharren. gußren bürfen nur m it ißferben, ,2Jtaulthieten ober ©fein gemadjt roerben.

gür aße« Sieh, $eu, Stroh unb anbere giftfangenbe Sachen ift bie ©in*, Slug* unb 5Dur<h*

fuhr ju »erbieten.

Sin aßen ©in* unb Stuggängen beg Drteg finb Xafetn mit ber Stuffchrift .,atinberpeft" auf*

jufteßen, unb 2Md)ter, welche bie Beobachtung

»orftehenber Serbote ju überwachen haben.

§ 22. gür jeben größeren D rt bejießunggweife für mehrere benachbarte Heinere Drte gemeinfam ift für bie$auer ber Seuche ein D r tS fo m m iffa r (wel*

<ßem nach Befinben nod) befonbere äluffeßer beijugeben finb) ju beließen, an welchen bie im § 19 »orgefcßrie*

benen Stnjeigen ju rieten finb, unb weither bie Slug*

füßrung ber nötßigen Maßregeln ¿u überwachen hat.

Stßenn ber Stusbruch ber Seuche an einem Drte fonftatirt ift, fo hat ber befießte Drtgfommiffar bie Äonftatirung etwaiger neuer ifranfßeitgfäße (§ 13) her- beigufüßten.

§ 23. ©rgreift bie itranfßeit einen größeren i£ßeil ber ©eßöfte beS Drteg, bann fann burch bie höheren Behörben bie abfotute D r t g fp e r r e »er*

fügt werben.

®er D rt wirb bann »oßftänbig burd; aBadjen (in biefem gaße militärifcße) cemirt unb gegen jebe 2lr t beg Serfeßrg — mit Stuänaijme tegitimirter Ser*

fonen unb unumgänglicher Bebürfniffe für bie Drtg*

einwohner unter befonberg anjuorbnenben Sorficßtg*

maßregeln — gefperrt.

®er Berfehr Der Bewohner unter einanber ift ebenfaßg auf bag Unoermeibliche ju befcßränfett. ®ot*

tegbienft, Schule unb anbere Berfammlungen (»ergt.

§ 17) fönnen nicht abaeßatten werben, bie Scßänfen unb ©aftßöfe werben gefchtoffen.

$Die burch ben D rt füßrenben Straßen finb einft»

weiten ju »erlegen. Siegt ber D rt an einer ©ifen*

bahn, fo barf fein ©ifenbaßnjug bafetbft hatten, felbft wenn ber D rt ein Stationgort wäre; eg fei benn, baß ber Bat)nbof fo gelegen ift, baß er »om Drte »oß*

ftänbtg abgefperrt unb ber Berfehr ber ©ifenbaßnfta*

tion mit anberen Drten ohne Berührung beg Seuchen*

orteg unterhalten werben fann.

§ 24. ge nach ber ©röße unb Bauart beg »on ber Seudje betroffenen Drteg fann bie relatioe unb bie abfotute Drtgfperre auch auf einzelne Drtgtheite befcßtänft werben, fowie anbecerfeitg einzelne Käufer unb ©eßöfte benachbarter Drte nötßigenfaßg mit in bie Sperre einjufcbtießen finb.

§ 25. Slfteg an ber atinberpeft erfranfte ober berfelben »erbäd)tige Sieh ift fofort ju tobten.

3tinber gelten ftetg für »erbächtig, fobalb fie mit erfranften Stüden in bemfelben Staße geftanben, bie aßärter, bie guttergerätbfcßaften ober bie tränte ge*

meinfhafttich gehabt haben, ober fonft mit erfranften Stüden in eine mittelbare ober unmittelbare Betüß*

rung gefommen finb.

Unter welchen Boraugfeßungen anbere 8Bieber*

fäuer alg »erbächtig anjufeßen finb, ift in jebem gaße nach ben befonberen Umftänben gu ermeffen.

3Birb burch bie Xöbtung ber »erbächtigeu Xhiere ber Biehbeftanb eineg ©ehöfteg big auf einen »erhält*

mäßig fleinen Steft abforbirt, fo ift auch leßterer ju tobten.

Stuf ©rmädjtigung ber ^öijeren Beßörbe fann aud) ju fdjneßerer Tilgung bet Seuche gefunbeg Bietj, ohne baß bie obige Soraugfeßung eingetreten ift, gc*

tobtet, unb biefe Maßregel auf nacßweiglicb noch nicht infijirte ©eßöfte auggebeßnt werben (»ergt. namentlich

§ 36 3tbf. 1).

gn größeren Stabten unb auf ben unter reget*

mäßiger »eterinärpotijeilicher Ä ontrole fteßenbeu Schlacht*

»iebßöfen fann bie Berwerthung ber fjäute unb beg gleifcßeg »on Stiperen, welche bei ber Untertuchung im lebenben unb gefchlachteten guftaube gefunb befunben worben finb, geftattet werben. ®ag Schlachten ber betreffenben SDßiere muß jeboch unter »eteriuärpolijei*

liehet Sfufficßt in geeigneten ßtäumen ftattfinben, aud) bürfen bag gleifh unb bie inneren Stjeile erft nach bem ©rfalten abgefahren unb bie ,£>äut - nur bann aug*

geführt werben, wenn fie entweber »oßfommen getrod*

net finb ober brei &age in Äalfmild) (1 : 60) gelegen haben.

§ 26. ®ie getöbteten SD^icre, bezüglich beren nießt bie Beftimmung im leßten Slbfaße beg § 25 9ln*

wenbung finbet, finb ju »erfharren. gu biefem Be*

ßufe finb geeignete Bläße, möglidjft entfernt »on 3Be*

gen unb ©eßöfte«, an folgen Stcßen ju benußen, wo*

ßin fein atinboieß ju fommen pflegt. Soweit möglich, finb wüfte unb gar nicht ober wenig angebaute Steßen ju wüßten. ®ie Berfcharrunggpläße finb ferner in ber ategel ju umjäunen unb mit folcßen Bftanjen ju be*

feßen, welche feßneß wad)fen unb tiefe aöurjel treiben.

®ie ©tuben müffen fo tief gemacht werben, baß

(7)

bic ©tbc minbeftenS 2 EReter ijocf) bte Kaöaoer be=

bectt.

§ 27. lobten unb ©erfdjarren erfolgt, foweit möglich, burd) bie ©intoofmer bes inftjirten ©eböfte#

ober burd) foldje ©erfonen aus bem Orte, welche felbft iein SSiel) haben unb ntd)t mit SSieb in ©erübtung fommen.

©erfonen aus anberen Orten, inSbefonbere aud;

aufjerljalb be8 DrteS wobnenbe SCbbeder bürfett nur bann, wenn leine geeigneten Drtäeimoobner oortjanben fittb, »erwenbet werben. gut ©erbütnng ber SSer=

fchleppung ber Etinberpejt burch iotebe ©erfoiten finb bie geeigneten ERa&tegeln p ergreifen. (§ 42.)

§ 28. ©ie ©teile, an ber bie ©lebftüde getöb=

tet werben foHen, Ijat ber DrtSlommiffar unter 3ujie=

l)ung bes beftellten SCi)ierarjte§, unter ©eriidfiebttgung ber ©ermeibung jeber ©erfcbleppungSgefabr, p be^

ftimmen.

SluSwurfftoffe, welche bas Thier wäbrenb be8 Transports entleert, finb p befeitigen unb p »ergraben.

Kabaoet bitrfen nur burd) tßferbe ober ERenfcben auf ©agen, Schleifen ober © glitten, ohne bafj einzelne Ti)eite bie ©rbe berühren, nad) ber ©rube tranSpor tirt werben. Sie Transportmittel finb, fo lange nod) weitere Transporte in SluSfidjt fteljen, forgfältig fepa=

rirt aufpbewat>ren, bann aber p nemidjten.

§ 29. ©aS Stblebern ber Äabaoer, bepglid) be^

ren nicht bie ©eftimmung im lebten 3lbfa|e bes § 25 Stnwenbung fittbet, ift ftreng p unterfagen. ©orbem

©erfcharren mufi »on ben bap beftellten ©erfonen bie .ßaut an mehreren ©teilen jerfdpitten unb unbraud) bar gemalt werben. SlUc etwaige SlbfäHe, ©lut unb mit © lut getränlte ©rbe finb mit in bie ©rube p werfen, ©oweit möglich, finb bie Kabaoer not bem 3uwerfen ber ©rube mit Kall p bqdiütten.

Seim SluSfülien ber ©rube finb groifdjenfebichten

»on ©teilten ober Eteifig, wenn möglich, anpbringen.

Tie ©rube ift bis p r Elufbebuug ber ©perre, minbe*

ftenS aber brei ©o<hen biubutdj mit ©ad)en p be*

fe&en.

§ 30. gft ein ©tat!, in welchem IraufeS ober oerbäd^tigeS ©tel) geftanben bat, burd) Töbtung beS

©iebbeftauöeS entleert, fo ift, fofern bie eigentliche ©es=

infcltion (§§ 40 ff.) nicht fofort nad) ©ntfernung bes

©iebbetlanbeS oorgeitommen werben lann, ber etwa pritdbleibenbe ©ünger p perbrennen ober mit ©es*

infeltionsftuffigleit p überfließen, ber ©taE nach luft- buhtem ©erfdiiuj) alter Deffnungen fiatf mit Gt)!or p räuchern unb hierauf bie ©talitl)ür bis pm Seginn ber Sflusführung ber eigentlicbeu ©eSinfeftion p fc^Ue=

fsen unb p oerfiegeln. M it ©taEutenfilien unb was fonfl bei ben Thieren gebraud)t worben ift, perbleiben i im ©taEe unb finb beaiehentlid; por beffen ©erfebluf?

wieber h iHcinsnbringen.

§ 31. ©orfteljenbe ©orfdjriften über bie ©eböfts*

unb Drtsfperre erleiben bann bie im gntcrcffe ber

©irtbfehaft unbebtngt rtöißigen ERobiftfationeu, wenn bie Seuche p einer geil auftritt, wo ^elbarbeiten unb

©eibegaug im ©ange finb. ©iefe ERobififattonen finb non ber porgefefcten ©ei)örbe befonberS feftpfteEen.

@S finb babei folgenbe ©efidjtSpunfte (§§ 32 unb 33) p beamten.

§ 32. ©ie © e h öftsfperre (§§ 15 unb 20) lann auch bann nicht umgangen ober gemilbert wer*

ben. ©8 ift aber bann batjin p ftreben, bap fobalb als möglich P oöEiger Eteinerllärung beS ©ehöfteS gelangt werbe (oergl. § 25.)

llnauffdjiebbare gelbarbetten finb entweber burch frembe $ülfe, ober burch bie eigenen Seute beS ©e*

böftes unter ben nötigen ©orficbtSmafjregeln p be*

fchaffen.

§ 33. ©inb bte ©orausfehungen ber Drtsfperre gegeben, fo tritt bann an beren ©teEe bte © perre ber ganjen g e l b m a r f, b. b- bie in §§ 21 unb 23 ff. angeorbneten ©pertmaBregeln werben an bie

®ren,e ber gelbmarl »erlegt, ©ie burch bie gelbmarl fühtenben ©ege werben abgegraben, gür längs bet

©renje binfübrenbe ©ege wirb baS ©etreten unb ber Transport »on ©ieb, 9taud)futter u. f. w. »erboten.

Me DrtSeinwobner, welche noch Iranltjettsfreie mtgefperrie ©eböfte haben, lönnen ihre gelbarbetten mit eigenen Seuten unb ©efpannen perrichten.

Et.nberoiebgefpanne finb babei »on ber nachbar*

liehen fflurgrenje unb »on bejw. »erbotenen ©egen fo>

weit irgenb tbunlich fern p batten.

§ 34, gür bie Umgebung beS ©euchenorteS (§ 17) ift nötbigenfaEs ber ©etbegang ebenfaES p unterfagen unb fü r bie unmittelbar angtettjenben glu»

ren finb bie nötbigen ©efchränlungen beS freien ©er=

lebrS unb ©orftchtSmafjregeln für bie gelbbefteEung anporbnen.

§ 35. ©ei ber abfoluten Sperre ift für £erbet=

fchaffung ber notbwenbigften ©ebürfniffe ber ©ewobner:

SebenSmittel, ©renumaterialien, gutter tc. unter ben nötbigen ©orftchtSma§regeln ©orge p tragen.

§ 36. gn 3tefibenj= unb ßanbelsftäbten, fowie in anberen ©täbten mit lebhaftem ©erlebt lommen bie relatipe unb abfolute ©perre bes DrteS nicht in 3ln»

wenbung; auch finb fonfüge burch bie ©erbältniffe ge*

botene EluSnabmen pon ben ©eftimmungen ber §§ 18 ff. pläffig. @8 ift jebodb fietS auf möglidbß rafde Tilgung ber Seuche burch fdineEe Töbtung beS ge*

lammten ©iehbefianbeS ber ergriffenen ©eböfte, fowie burch geeignete Stbfpemmg ber infijirten ßolalitäten unb fchleuntge ©esinfeltion ©ebacht p nehmen.

gft bie Etinberpeft in einem öffentlichen Schlacht*

häufe ober auf einem als befonbere Elnftalt beftebenben

©djlacbipiebmatfte einer größeren ©tabt lonftatirt, fo ift bie betreffenbe Solalität fofort gegen ben älbtrieb bet auf berfetben bcfinblicßert ©ieberläuer nnb Schweine abpfperren. hierbei lann, fofern bte Kranfbeit noch leine folche ©erbreitung gefunben hat, ba§ bie fofortige Töbtung unb ©ernichtung bes gefammten ©eftanbeS an 9ßieberfäuern notbwenbig ift, baS Slbfchlachten ber noch nicht erftanlten Tbiere pm gwede ber ©erwertbung geftattet werben, ©ie ©cbla^tung, welcher audb bie

(8)

I M •

©tweine p unterwerfen finb, ijat jcbot^i in bet be*

treffenben Solatität unb unter Sttuffitt uub Seitung non Sgieräräten innerhalb längftenS brciec Sage p gefte*

gen. SBepglüg ber Sllbfugr beS gleifteS unb ber in*

nern Steile, foroie ber §äute ber geblatteten Sgiere ift n a t § 25 Slbf. 6 p »erfahren.

Sei bem Ausbeute ber 9tinberpeft unter Silieren, weite f i t auf bem SranSporte ober Sltarfte befiuben, finb bie p ergreifenden SSoriegrungen n a t Sage ber befonberen SSergättniffe p treffen.

d r i t t e r 2t b f n i 11.

SßtaRregeln t r a t bem © r l ö f t e n ber © e u te .

§ 37. Sie ©eute g ilt in einem ©egöfte ober Drte für erleiden, menn entmeber alles Sftinboieg ge*

faden ober getöbtet ift, ober feit bem lebten ftranfgeits*

ober SobeSfalle brei B o te n »erftriten finb unb roenn bie ©eSinfeition n a t SDtaRgabe ber folgenben Sßefiim*

mungen ftattgefuuben bat. _ r

§ 38. äJtit ber ©eSinfeition ift n a t Bafjgabe ber Umftänbe fofort p beginnen, fobalb in einem ©e=

göfte ein ©taß oom Sieb entleert ift.

©iefelbe bat a u t barm einptreten, roenn bie Söbtung eines SßiegRanbeS ftattgefuuben bat, ohne baff ber StuSbrut ber SJtinberpeft unter bemfelben fonftatirt mar (§ 25 2tbf. 5).

§ 39. ®ie ©eSinfeition barf nur auf amthte Inorbtiung unb nur unter facboerftänbiger 3 lu ffitt ge*

fteben.

§ 40. ©ie ©eSinfeition beginnt, fofern ein 33er*

ftlu f) beS ©talleS (§ 31) ftattgefunben bat, mit ber Biebereröffnung beffelben, weite rooroöglit innerhalb nierunbjroanjig ©tunben erfolgen fofl; für auSreitenbe Süftung roägrenb ber ©eSinfettionSarbeiten ift ©orge p tragen.

©er ©iinger roirb berauSgeftafft unb »ernannt, ober an Orten, in roelcbe innerhalb ber nätften brei gjlonate lein Sieb hinfowweu !ann, tief »ergraben,

©ie in Jjautengruben angefammelte gaudje ift unter SKnroenbung »on ©twefelfäure unb ©glorlall entfpre*

tenb p beSinfijiren uub in binlänglit tiefe ©ruhen p bringen.

2lßeS Bauerroer! roirb abgelragt (bie gugen ge*

reinigt) unb bann f r if t mit Äall beworfen unb abae*

pugt. §oljroeri roirb ebenfalls abgefegt, mit geiget fta rfe r Sauge geroaften, n a t einigen Sagen mit

©hlorialilöfung überpinfelt. s ^ p

©tb*, ©anb* unb Sennen* (Sehmftlag*) iM 1 höben werben aufgeriffen, bie ©rbe einen guR tief aus*

gegraben unb Sülles g le it bem ©ünger bebaubeit. _ Sßfla*

fter^ufhöben geroöbnliter 2Crt, b. Ij. beren ©teine in

©anb ober ©rbe gefegt finb, werben ebenfalls aufgc*

riffett, bie ©rbe einen gufj tief auSgegrabett unb wie ber ©ünger betjartbelt. ©ie ©teine fönnen gereinigt, mit ©glorfalilöfung beijattbelt unb, wenn fie »ier B o * , ten lang an ber Stift gelegen haben, roieber benugtj werben, gugböben »on $ o !j werben n a t BaRgabe ihrer löeftaffenbeit entroeber »erbrannt ober in ent»

fpretenber Söeife besinfijirt. Büffen bie guRböben aufgeriffen werben, fo ift bie ©rbe ebenfalls wie »or*

fteljenb auSpgraben unb p bebanbeln. gefte unburt»

läffige Spflafter »on SÜSpgalt, ©ement ober in ©erneut gefegtem Sßflafter werben gereinigt unb besinfijirt.

©tatt beS ©glorlalls löunen a u t anbere, erfag*

j rungSmäRig als roirlfam belannte ©eSinfeltionSmittel, wie fiebenbeS Baffer, Satbolfänre u. f. w. benugt werben.

StßeS bewegtuge (golperf (Ärippen, Sftanfen, ®e*

fä§e unb fonftige Utenfilien, womöglich a u t bie ©teibe*

roänbe) wirb »erbrannt, ©ifenjeug wirb auSgeglübt.

gaute&egälter unb ©tallftleufen werben analog bebanbelt rote ©taüfufiböben, ober wenn fte gemauert werben, wie baS Bauerroeri.

Etat SBeenbigung ber ©eSinfeition roirb ber ©taH 14 Sage lang burdjlüftet.

§ 41. SÖei ber ©eSinfeition bürfett nur Seute aus bem eigenen ober aus anberen inf^irten ©eböften, ober fo lte iperfonen »errombet werben, weite felbjt fein SSiet) haben; biefe sperfonen müffen bis p r $e*

enbtgung ber Reinigung im ©egöfte bleiben. 3 U ben gugren finb nur spferbegefpanne anpwenben.

S8ei bem SranSporte »on ©ünger unb ©rbe ift wie nad) §§ 28 unb 29 p »erfahren. Sie SranSport*

gerätge fönnen ftatt beS SBerbrennenS a u t einer forg*

faltigen ©eSinfeition, wie fie für .fbolperE »orgeftrie*

ben ift, unterworfen werben

§ 42. ©ie ÄleibungSRücfe ber mit ben franfen unb tobten Stjieren unb bet Steinigung unb ©eSinfel*

tien beftäftigt gewefenen Seute finb entroeber p »er*

brennen, ober,' foroeit fte waftbar finb, mit geifjet Sauge 12 bis 24 ©tunben Regen p laffen, bann mit

©eife g riin b lit p roaften unb an ber Suft p troct*

neu, foweit fie nügt waftbar finb, 12 bis 24 ©tunben lang mit ©glor p rcuttern ober trodner .öige auSp*

fegen unb bann 14 Sage p lüften.

©tugwerf unb Scbcvjeug muR forgfältig gerei*

nigt, mit Sauge ober ftw a te r ©glorfalflöfung geroa*

fegen unb f r if t gefettet, notmals mit ©glor gerautert unb 14 Sage gelüftet werben.

©ie sperfonen felbR gaben bie Kleiber p wetfeln unb ben Körper grünblit p reinigen.

§ 43. SllleS Rtautfutter, weites n a t ber Sürt feiner Sagerung ber Slufnagme »on 3lnftecfungSftoff

»erbäd)tig erfteint, ift fogleicg bei beginnenber ©eS»

infeltion-burt SBerbremuutg p »ernitten.

§ 44. ©ünger auf ben ©üngerftatten, weiter wägreTtb beS SüuftietenS ber ©eute ober innerhalb 10 Sagen »or Jionftatirung berfelbcn auf bie ©ungftätte gebrad)t würbe, ift wie ber ©tallbünger p beganbeln (§ 40).

©er übrige 3JUft auf ben ©üngerftatten ift mit SPferbcgeftirr auf bas §elb 51t ftaffen unb wo mög*

l i t nach brei bis »ier B o te n unterppftügen.

©0 lange legtereS n itt f geftegen ift unb »ier B o ten natger barf lein Rtinboieg biefeS gelb betreten, g jt bie fofortige Be|ft«ffuna beS gefammten

(9)

jWttger* nicht thunltch, fo ift bte oBerfte 6 <h'<ht mit einer deSinfeEtionsflüfftgfeit ju übergiefjen. die gort*

Raffung nach Maigabe ber uorfteljenben ©eftimmun*

gen hat inbeffen möglichft halb ¡tu erfolgen.

§ 45. ©elbft nach oollftänbiger deSinfeEtion elneä © e lftes ober DrteS unb ©efeitigung ber Sperre barf neuer AnEauf ober Verlauf oon SBiei) erft nach einer oon ber ©eljötbe ju beftimmenben g rift erfolgen, weldje nicht unter brei Söodjen, oon beut 3eitpunEte, an bent ber D rt für feu<§enfrei erElärt toutbc, an ge*

regnet, betragen barf.

2Beibeplä$e, welche oon pefiEranfetn ober peftoer*

bärtigem SSlebi benufct toorben finb, bürfen nic^t oor Ablauf oon minbeftenS jwei Monaten toleber benutzt werben.

die 3 eit, in welcher bie ©erfdjarrungSpTäfee wie*

ber benufct werben bürfen, wirb nach Mafjgabe ber lo*

Ealen ©erhältniffe in jebem galle oon ber höheren ©e- hörbe beftimmt.

§ 46. die Abhaltung oon ©iehmärften ift nid&t oor Ablauf oon brei Sßocffen, nach bem ber le|te Drt int ©endjenbejirfe für feucijenftei erElärt ift, ju geftatten.

2Bar bie Blnberpeft in Beftbenj* unb §anbels*

ftäbten, ober in fonftigen ©labten m it lebhaftem 35er

7. beSgleldhen bei ®arl $arbt?e oon circa 8 SRorg.,' 8. beSgleidtjen beS gerbinanb ©öplo ohne 8 mb, 9. beSgleidjen bie Koppel beS Midjael ©ehrEe oon

circa 5 Morgen,

10. besgleicfjen bes 3olmnn drewS oon circa 2 Mrg., 11. beSgleichcn beS Albert ©ernbt oon circa 3 Mrg., 12. beSgleichen beS ©rbmann SßanEonin oon circa 2

Morgen,

13. beSgletdhen beS Carl MielEe oon circa 3 Morg..

14. beSgleidjen beS granj ©uc^fiolj oon circa 3 Mrg., 15. beSgleichen beS ©Hthetm ©anfonin oon ca. 3 Mrg.,

unb

16. bie dorfs * ©djmiebe,

im ©efammtflächeninhalte oon 39 $ectaren 31 aren 96 QMeter oon bem ©utSbejtrEe ©reitenfelbe unb ju beren Bereinigung mit bem ©emeittbebejirfe ©reiten*

felbe, ÄreifeS 6 dE)loc^au, bie ©eneljmigung e rte ilt.

Marienwerber, ben 30. 3 u li 1873.

Königliche Begierung. Abtbeilung beS Innern.

6) Unter ben ©ferben beS ©infajjen .fjinę in 6 a?*

rau, KreifeS ©raubenj, ift bte BofcEranEheit auSge*

broken.

Marienwerber, ben 30. 3 u li 1873.

Königliche Begierung. Abteilung beS 3nnern.

lebre ober in ber Bäbe berfetben ausgebrochen, foEön*7) die tßoIijei*©erorbnung'beS dom inii @r. Äo­

nen befonbere, oon ben ©eftimmungen beS § 45 Abf. natcj9n com 3. 3uni b. 3. wegen geühaltenS oon

§ 46 Abf. 1 abwetdjenbe Anorbnungen getroffen SSaaren jegltcher A rt ift in Br. 28 bei Kreisblattes

*“ beS KreifeS ©djlochau oeröjfentlidjt.

Marienwerber, ben 3>. 3 u ti 1873.

Königliche Begterung. A6theilung beS 3nnertt.

S). M it ©ejug auf bie ©eEanntmadjung beS König*

liibett ©rooinjiai * ©djulEoUegiumS ju Königsberg oom 20. 3uni b. 3 . in Br. 6 beS Amtsblattes pro 1873 forbern w ir biejenigen Eatholifdjen ©iementarlehrer, welche bereits brei 3 ä^2 unb länger in einet prooi*

forifdfen AmtSfieHung ftdj befinben, auf, ftä) ber bieg*

jäijrigen ©UtberbolungSprüfung ju unterwerfen.

diejenigen Sebrer, weiche bereits im fünften ober werben.

©d&lufjbeftimmung.

Sejüglidj ber deSinfeEtion ber ©Ifenbaljnwagen bleiben bte ©eftimmungen ber 3 «ftr\üEtion oom 26.

Btai 1869 einftweilen unoeränbert in ©eltung.

SSorftebenbe 3 nflru ^*on bringen w ir l)ierbutc£) mit bem ©emerEen jur öffentli^en Kenntnis, bafj ju*

folge höherer Anorbnung fowotji bas ©erbot ber ©in fuhr oon Binboieh Bujjlanb, als bie ©eftiminun*

gen im § 1 unb 2 ber 3 nftruttk>n in Kraft bleiben

unb ba& w ir uns wegen ber ©ebingungen, unter wel* ¡ fechjten 3 ahre prouiforifch fungiren, ftnb oerpfMtet

mpit nti> itn & 9. ahn 9. utiS ft 3 npr Sfnftiriifhntt ___ *.* u .r .... r v ^

chen bie im § 2 alin. 2 unb § 3 ber ^nftruitioit für juläfftg erElärten ©rleichterungen ftattfiuben bürfen, bte ©ejlimtnung noch oorbehalten. ,.

SBarienwerber, ben 1. Auguft 1873.

Königliche Begierung. Abtheilung beS 3nnern.

5) der |>err Ober * ©räfibent ber ©rooinj hat ju ber Abtrennung folgenber 16 ßanbparjeden

1. bie bebaute ©arjelle beS Öorenj KurjhalS oon circa 96 Morgen an ber ©renje mit Abbau SanbecE,

2. bie ©aufteile beS granj ©anEonin oon circa 19 Morgen im dorfe,

3. bte ©aufleHe beS ^riebric^ ©olj oon circa 2 Morgen,

4. begleichen beS Stiebriäj BeinicEe oon circa 4 Morgen,

5. beSglei^en beS Krüger ©chimmelpfennig oon circa 6 Morgen,

6. beSgleiöhen beS Auguft ¡$if^er oon circa 3 Mrg.,

bie MiebcrholungSprufung in biefem 3<>h« abjulegen, wibrigenfalis ihre ©ntlaffung auS bem Amte erfoijen mu&

Marienwerber, ben 31. 3 u li 1873.

Koniglidje Begierung.

Abtheilung für Kitchen* unb ©djulwefen.

8) SB efatm raiachund.

©S wirb hierburch ju r OffentUihen Kenntni| ge*

braebt, baft in ©telle bes auS bem Kreife ©tuhm oer*

jogenen ®utsbeft|er§ dbrfchlag ber ©utSbefther unb Hauptmann ©tjilippfen ju ©orwerf ©arlewi^ alS M it*

glieb ber Krets = ©ermittelungS * ©ommiffton beS KreifeS

@tuhm erwaljlt, auch in ®ema|heit ber ©erorbnung oom 30.3uni 1834 unb beS § 38 beS SanbeS*Kultur*

©bicts oom 14. ©eptember 1811 oon unS beftatigt worben ift.

Marienwerber, ben 26. 3 u li 1873.

Konigliche Begierung. 2anbwirihf<$aftliche A6tljeilung.

Il8 ) durch bie ©efbrberung beS hisherigen 3nhaberS

(10)

~ *1«

M n ÄreiSphpftfnä ifk bie KrilS«mnbatit»®teBe be$

KteifeS $ t. ,§oBanb, mit melier eiu etatSmäfngeS

©eijalt oon 200 S p r. jährlich oerbunben ift, oafant geworben.

5Bir forbern qualificirte Seroerber auf, ftcb nn»

ter ©inreidiung ber erforberlidjen Beugniffe uitb eines ausführlichen SebenSlaufS bis ¡um 15. September c.

bei uns gu meiben.

Königsberg, ben 21. 3 u li 1873.

Königliche Regierung, »btbeilung beS 3nnera.

1 1 )

®ie Kreis*SCfiiercirjt = Stelle beS KreifeS $etl8»

berg, mit welcher ein etatSmähiges ©ehalt ®on 200 Xfclr. jährlich, aufeerbem eine SefolbungS*Bulage oon 100 5C£)tm. jährlich aus Kreis »Kommunal »Mitteln oerbunben, ift erlebigt unb forbern roir qualificirte Seroerber auf, fidj unter ©inreichung ber erforberlichen Beugniffe bis jum 15. September c. bei uns }u meiben,

Königsberg, ben 20. Quli 1873.

Königliche Regierung. Stbtheilung beS Bauern, l i ) SDie KreiSthierarjt» ©teile beS KreifeS SSebjau, m it melier ein etatSmäfsigeS ©ehalt oon 200 fCl)lr.

jährlich oerbunben, ift erlebigt.

Sßir forbern qualifijirte Seroerber auf, ftdj un;

ter (Einreibung ber erforberlichen 3 euÖrtiffe l um 15. September c. bei uns ju meiben.

Königsberg, ben 28. $ u li 1873.

Königliche Stegierung. älbtheilung beS Snnera.

1 3 )

S)em bisherigen 9lebenjoflamtS*9lfftftentett Sei*

bing *u Sahnhof Dttlocjpn ift bie 2tiftfienten=SteBe bei ber Kreis »Kaffe in Strasburg oerliehen rootben.

®ie burch bie anberroeitige Serroenbung feines iehigen Inhabers erlebigte Söalbroärter» Stelle ju Slupp iit ber neuen Dberförfterei Siautenburg ift oom 1. Df»

tober 1873 ab feem Sßalbroärtet Scbroarj, bisher in bet Dberförfterei ©oßub, beftnitio übertragen.

5Dem bisherigen fßfatrer S a lf o w S Ü ln ©oflub ift bie KteiSfd)ulinfpeftion über bie fatholifchen ©le*

mentarfdhulen in ben Kreife« Kulm unb SChont, fer«

ner über bie im Kreife Strasburg belegcnen fatho*

lifdhen ©lementarfd)ulen ber bisherigen KreiSfdmlin»

fpeftion ©roh BiaboroiSf, über bie fatholifchen ©lernen*

tarfdjulen ju Bablonoroo, Sobroroo, Sumoroo, ©roft Srubjaro, ©oraB, © ofe Konojab, Dlicjijroienc unb Ofie*

ejef unb über bie eoangelifchen ©lementarfchulen ju Schönfee, Sielsf, Btidmau, Sieraforoo unb 3 ie*un Kreife Shorn, halfen, Sucfyenbagen, (©raboroifc), ©roft Krufcfjin, fEittih BnroSte, BgniEobtott, Sobboroo, ©al*

ejeroo, Jammer, SfemSf unb ©oBub im Kreife StraS*

bürg, unter Slnroeifung feines SBohnftfcei in %born, übertragen roorben. Son jrfct ab hören bemjufolge vie Bunftionen ber bisherigen Kreisfchulinfpeftoren in bem gebauten Stuf fiel) tsbejirfe, nämlich ber Herren ffifarrer Sc&ulfc in Sifcböfl. ^apau, Pfarrer Schmeja in £l)orn, Pfarrer g ie b le r in Slanbau, $efan Koj»

loroSfi in ©roh fftaboroisf, Pfarrer $ a n fa u in Ofonin, Slelan KamroroSfi in Strasburg, foroie beS ,§errn Superintenbenten B Jtarfu ll in Xbortt unb beS .§errn SuperintenbenturoerroeferS, Pfarrers Sarg in Sautenburg tjirtfidjtlid^ ber obengenannten eoange*

lifchen ©tementarfhulen, auf.

®em Staatsanwalt a. b. K le in e ift bie com»

miffarifd)e Serroaltung ber Stelle eines Srooingial»

Stempel»giStalS ju SDanjig übertragen roorben.

1. SDer Steuerauffeher K o h le t gu fJJr. Stargarbt ift juin BoBeinnehmer in ^iecjenla beförbert roor*

ben;

2. ber BoBeinnehmer Stuften ju fftiecgenttt ift als Steuereinnehmer nach ßeffen unb

3. ber Steuereinnehmer Sleroe jufieffen in gleichet fDienftelgenfdjaft nach Salbenburg oerfefet roorben.

(§tergu ber Deffentliehe Slnjeiger 9lo. 33.)

W m ÜT«W»» « " W * Regierung. ... bet W W & N M *

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