,,CHRS CHENERY"
ElbelD. Koenig
Schänfeldt
P. ViergutzDer Fertigungsbereich
,Handelssdiiffs-neubaii" bei der Blohm + Voss AG, 1-lam-burg, ist gcgenwàrtig neben dem
,,traditic-nellen" Spezialschiffbau mit ciner Reihe versthiedener Ein}ieiten für die
Offshore-Industrie beschäftigt. Das Bauprogramm
umfa& Bohrinseln sowie Rohrlegcbargen und -sthiffe unterschiedlither Koazeption, von denen in diesem Jahr hereits die
haib-tauchende Doppeirumpf - Rohrlegebarge
,,CHOCTAW II" (s. S&H, H. 5/1974, S. 397) und das Kran- und Rohrlegesdiiff
,,E.T.P.M. 1601" ahgeliefert wurden.
Mit der llau-Nr. 882 wurde im
Okto-her 1972 die Bohrinsel CHR1SCHENE-KY" - ciii
1-laibtaudier des Typs SCP-Mark II - von der OFFSHORE INTER-NATIONAL S.A. - Houston/Texas/USA beider Biobni + Voss AG in Auftrag
gegeben. Die CHRIS CHENERY" ge-hört zu den gro&en Bohrinseln, die innaher Zukunft im weireren Bereidi der
Nordsee zum Einsatz kom men werden. Die Konzeption wurde von der OFFSHORE COMPANY speziell für Seegebiete wie die Nordsee cntwickelt, und bei Blohm + Voss wurden die Details zur Bauaus-fuhrung ausgearbeitet.Im Oktober dieses Jahres wird die CHR1S CHENERY", die in Panama
be-heimatet scm wird, an den Auferaggeber
abgeliefert.
Objektbeschreibung
Konzeptfragen
Die Exploration von 01- ijnd Gasfeldern in Gewiissern der Schelfgebiete, 'wie die
Nordsee, dringt zunehrnend in Bereiche mit gro1erer Wassertiefe vor. Der Einsatz von feststehersd arbeitenden
Bohrgerlten
-feste Plattfornien und Hubinsein(Jack-up's) - ist
vornehmlidi durdi diebe-grenzte Lange der Sttitzpfciler zur Zeit auf Seegebiete mit Wassertiefen his zu Ca.
100 m besthrankc. In groSeren Wassertie-fen können Bohrungen nur mit schwim-menden Bohrgeriiten durchgefuhrt werden.
i i1_r-_ic.1iz'
?"
Fertigung der halbtaucnenden Bohrinse!
b& Bohm + Voss AG, Hamburg
T33E USITh[
'..aboratorlum voor
Scheep3hydromecJa,J.kch1
Mekolweg 2, 2028 CD DOUt*L
Abb. 1: Mociell der Chris Chenery"
Es kamen Bohrschiffe zurn Einsatz, die aus vorhandenen Schiffen, z. B. Tankerii, umgebaut oder eigens zu diesem Zweck konstruiert wurden. Em groüer Naditeil der Bohrsdiiffc ist die Empfindlithkeit ge-gen Seegang, da bei sdslechtem \Verter
die Bohrarbeiten schon frUhzeitig einge-stelit werden rniissen. Offshore-Gebiete mit
rauhen 'Wetter- und K1irnavcrhitnissen, wie
audi der weitere Bere.ich der Nordsee, stel-len wegen der erschwerten Einsatzbedin-gungen besondere Anforderungen an die Konstruktion der Bohrgeriite. Urn die See-gangseinflusse auf sthwirnmendc Bohran-lagen moglidist zu reduzieren, wurde die voilkommen neue Konzeption des Haib-taudiers entwickelt. Bei Haibtauthern han-delt es sidi urn Bohrplattforrnen, die third-i Silulen gestützt auf Schwimnikörpern ru-hen. Durch Bcballasten können die Sdiwimmlcorper auf einen Tiefgang von 20-25 rn abgesenkt werden. In dieser
Sthwirnmposition sthneiden nur dic
Sàu-len die Wasserobcrfliiche, so da1 die Was---'
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serlinienfildie wesentlich verkicinert ist. Durdi die geringe Differenz des Auftriebs-volumens be Ticfgangsnderungcn werden die erregenden Kr1fc aus den
Wellen-bewegungen
o wcit
reduziert, dai die Eigenperioders von Halbtauchrrn urn cmVielfadses lànger sind als die von Bohr-sthiffen. Andererseits ist die Tragfhigkeir des Halb:authcrs geringer als die eines ver-gleidibaren Bohrsthiffes. Aus diesens Grun-de ist der Halbtauther weitgehend von
Versorgungssdiiffen abhlngig. Der Vorreil
des Haibtauchers gegenüber dens BolirscEif F bleibt allerdings die geringe
Empfindlich-keit gegen Seegang.
Beschrelbung des Haibtauchers
Mit der gesdsilderten Konzeption wurie von der OFFSHORE COM1ANY der Typ
SC? Ill Mark H für den Einsatz
n derNordsee entwidcelc (s. Abb. 1).
Auf zwei zylindrisdien Schwimmkörpern ruht auf jeweils drei Saulen eine 6 m hohe Arbeitsplattform. Zur Gewithtserleiditerung Erhohung der TragfThigkeit sind
ne-..n der Bohroffnung - dem moon pool
- zwei
groIe Cffnungen Ge 47,24 X
13,72 m) vorgesehen. Die hintere Offnung wird nahezu volistandig von dem Hub-schrauberlandededt überspannt. Hauptabmessungen Sthwimm- -k&per Lange ü. a. 115,37 m Breite 73,76 m Durchmesser 10,67 m Saulen Durchmesser 8,23 m Plattform Lange ü. a. 82,30 m Breite ü. a. 67,97 m Höhe 6,10 mHhc
Basis bjs Hauptdedt 42,67 m Tiefgang in Fahrt 8,53 rn beim Bohrcn 21,34 m Gcsthwin-keit ca. 8,00 kn kapazitilt Brennstoff 1118 Bohrwasset 1 256 tA.B.S. + Al (E) (M) + AMS für uneingesthr. Seeinsatz Zum sthnefleren und leid,teren Wechsel von Bohrpositionen ist die CHRIS
CHE-NERY" in jedem Schwimmkörper mit ciner Antriebsanlage ausgerüstet. Jede An-lage besteht aus zwei Gleidistrommotoren mit je 2250 PSe, die auf einen in ciner
KortdUse drehenden Propeller arbeiten. Mit eirer Gesamtantricbsleistung von ca. 8000 WPS kann die Bohrjnsel eine Geschwjn-digkeit von Ca. S kn erreichen. Die An-lage wird von der Brüdce" und eiriem in der Plattform liegenden Kontroliraurn aus
efahren.
In der Platrform sind neben
vollklinia-tisierten Besatzungsuntcrkiinften für 72 P-rsonen siimtliche energieerzeugenderi
An-n uAn-nd zurAn-n BohrcAn-n erforderlidieAn-n
Hilfs-sy teme untergeb racht. Entsprechend der Geometric der Plattforni können drei Haupt-absd,njtre unterschjcdejs werden:
der nautische und der Wohnberejdi im vorderen Tell
die Energieerzeugungs und bohr-tethnisthen Anlagen im mirtleren Tell
C. Silo- und Reserverlume im
hinte-teren Teil. Bohrtethnjsthe, Anlagen
Die Bohranlge der ,,CHRIS CHENE-. RY" ist für cinc Bohrtiefc von 25000 ft 7603 m bj ciner rnaximalen Wassertiefe
1000 ft 305 rn ausgclegt. Die 4cr-zeitige Ausrüstung ist auf 15 000 ft 4550 m bezogen. Für den Ausbau auf die
ausgelegte ]lohrtjcfe sind entsprcchcnde
Re-servep15tz und -räunic vorhanden. Das rgestangc (IS COO It) hat einen Durch-..ssc: von 5" (Grade S 135). Klasse
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, i. I.. ./Abb. 2:Blow-Out-Preventer (BOP)
Für die Bohrlothabsperrung stehen zwei
versdiiedene Blow-out-preventers (BOP) zur
VerfUgung, und zwar je em
13/s" und
em 21%" BOP. Blow-out-preventers (s.Abb. 2) sind Ca. 12 m lange und 120
sdiwere Sthieberejnheitcn auf dem Bohr-lothkopf am Meeresgrund, die unkontrol-lierte Gas-, Wasser- und Olausbrüchc stop-pen sollen. Andernfalls würde cine unmit-telbare Gefahr für die Besatzung und die Bohrinsel entscehcn. Die Schiebcr sind in der Lage:
den Ringraum zwischen Bohrgestan-gc-Aul1endurdimesscr und
Bohrloch-durthmesser abzusdilieen,
falls kein Bohrgestange vorhanden ist, den gesamtcn
Bohrlothdurchmes-5cr abzuschlicLcn,
C. im äu8ersten Fall das gcsamte
Bohr-gestiinge durchzuschneiden und da-mit das Bohrloch sicher abzuschlie-&n.
Die Schiebereinheit wird von der Bohr-insel aus hydraulisds (bis zu 5000 PSi 350 atü) von zwei unabhãngigen, jedodi
gleichen Systcmen fcrngesteuert. Bei
gröIle-ren Bohrtjeferi - ab 300 rn - wird diese
Steuerung cicktro-hydraulisch vorgenom-men, damit die Zeitvcrzögerung zwischcn
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-L.,.
Ausloscvorgang auf der Bohrinsel und Be-wegungsvorgang am Meeresboden nicht zu
gro6 wird. Bei reinen Hydraulikanlagen betragt diese Verzogerung bei Wassertie-fen urn 300 m schon 5-8 sec und erreidu damit schon die aus Sicherhcitsgrunden zu-llssige Hochstgrenze. Mit diesem Hydrau-liksystem werden auferdeni auf dem
Mee-resboden alle anderen notwendigen
Kup-pci- und Bewegungsvorgãnge zwischen
Bohr-lochkopf, BOP und Riser fcrngesteuert.
Für den Fall, daI man den Bohrturmbe-reich nitht mehr erBohrturmbe-reichen kann, ist au1er-dem eine Fernsteuerung aus au1er-dem Wohn-bereidi möglich.
Zum AnscJaluf an beide BOP's steht em 24"-Riser zur VerfUgung. Das Riserrohr
kuppelt an em Kugclgelenk unmittelbar
über deni BOP an und biider die
Verlan-gerung des Bohrloches mm Wasser. Urn
Ver-tikaibewegungen der Bohrinsel zum fest-stehenden Riserrohr zu ermoglidien, 'wird am Ende em Teleskoprohr vorgesehen,
wel-dies unmittelbar mit einem weiteren Ku-gelgelenk und dem Mudaustrittsrohr un-terhaib des Bohrtjsdies verbunden ist. Am unreren Ende des Teleskops werden die Tensioner (Konstantzugerzeuger) befestigt, die em Ausknicken des Riserrobres im
Wasserbereich - hervorgerufen
durch Eigengewicht und Wasserstrornungen-
ver-hindern sollen.
Neben dern Riser - verbunden mit
ci-ncr Bodenpiatte (guide
base) - laufen
vier Fuhrungsseile (guide lines), an denen Gerlte zum Bohrloch gefiihrt werden, z. B. Fernsehkamera zur Kontrolle derKuppel-vorgiinge, BOP sowie Riser.
Das Bohrgestiinge lauft durch den Dreh-tisch (Rotary table) und endet am
Spül-kopf (swivel), der seinerseits am Bohrhaken
hlngt.
Dort wird
für das Bohrgestängedie Vertikalbewegung des Haibtauthers
durch einen Motion-Compensator ausgegli-then, eine ebenfalls luftgesteuerte Vorrich-rung.
Das Bohrgestdnge,
der Riser und die
Guide-lines bilden eine direkte Verbindung vorn Grund zur sthwirnrncnden Plattforrn und haben deshaib am oberen Ende die
entsprechenden Ausglekhsvorrithtungen ge-gen die Verrikalbewegunge-gen des Halbtau-chers. Die Riser und Guide-line-tensioner, wie auth der Motion-Compensator, sind
luftdruckgesteuerte Olzylinder zur Erzeu-gung eines Konstantzuges. Alle drei Geriite sind mn em Gesamtsystem integriert
wor-den, d. h. ClzufIuI SOWiC -abfluf sind für alle Tensioners an einen
Ringkreis-lauf urn den Substructure (Bohrturmunter-bau) angesch!ossen; die Luftvcrsorgung
Cr-folgt durch drei Hochdruckkompressoren
für alle drei Einzelfursktionen zusammen. Die Systeme arbeiten, wic in der Bohrtedi-nik üblith, mit 2000-3000 PSi (140-210 atü) Steuerluft und werden
- wie
alle bohrspezifischen Funktionen auth- vom
Derrick Floor (Bohrturmunterbaudeck) ge-;teuert. Für das Gesamrsystcni sind unrcr dcrn Derrick Floor 21 Luftvorrats- oder
Cl/Luft-Ausglcid-isbehiilter angcordner, je-der mit einer Kapazitát VOfl Ca. 1,2 rn3 bci
3000 PSi.
864 Schiff& Hafen, SMM-Sonderausqabe September
Für den im Bohrturni zwisdien Lastha-ken und Swivel hngcnden Motion-Com-pensator ist cinc separate Hydraulik-Kraft-station vorgcschen, da dieser Compensator
you hydraulisdi arbcitet und die Luft
nur als Steucriuft Vervcndung findet. Das
sonst bci Tensionern iiblithe
Prinzip
-3I im Zyiindcr nur auf eirlcr Seitc und .nurbis zum Ol/Luftbchliter - ist
hiernicht angeendet worden.
Der Bohrturrii mit seincm Unterbau (H = 10,70 in) Uberragt das Hauptdeck urn
Ca. 63 rn. In ihm kann das Bohrgestangc
in Ziigcn mit je drei Teilen (joints) abge steilt werden. Block und Hakcn sind für eine Last von 500 t ausgelegt. Der Haken
wird durch cine 1500-PS-Winde (Draw-work) betrieben, die hier auf dem Derrick
Floor steht (Typ National 1625 DE, 2
Westinghouse 370 DC Motors). Der einge-baute Drehtisth (Typ National C-375, 1 Westinghouse 370 DC Motor) kann mit
zwCi: Geschwindigkeiten gcfahrcn werden.
Neben den weiter oben eriutcrtcn
Sy-stemen, die speziell bei schwimmenden Bohranlagen anzutreffcn sind, soil noth
auf das Mud- und Zementsystem einge-gangen werden, das sowohi bci Landbohr-anlagen ais auth bei Offshore-Anlagen
not-wendig ist. Im deutschen ist die richtige
Ubersetzung für Mud ,,Spüiung". Sie be-steht urn wesentlichen aus einer
Aufschlärn-mung von àuLcrst feingemahienem,
quellen-dem Ton (Baryt, Tixoton oder Beittonit) im Wasser. Der Mud ist jedoth keine em-fache trübe Tonbrühe, sondern stelit den Ubergang zu einer Lösung. dar und bëf in-der. sith an der Grenze zwischen fest und flussig. Damit ist bereits em grocer Teil
der foigenden geforderten Eigenschaften
er-füllt
1. Schmierung rnd Kühlung des Mei1els,
Freispiiien der MeiLeisthneiden und der Bohrlochsohle. Im weichen Gebirge
übernimmc dazu
der Spulusdru&
einen wesentlichen Teil des Bohrvor-ganges; deshaib in diesem Fall kurze Mei1ei, déren Austrittsoffnungen fürdie Spülung dicht uber der Bohrloch-sohie liegen und diese in hartem Strahl treffen und abspuien.
2 Sthmierung und Verminderung des Reibungswiderstandes zwischen
Bohr-gestänge und Bohrlothwand,
bezie-hungsweise den cingebauten Rohren. Beforderung des Bohrkleins von der
Bohrlochsohle nach oben.
Gegendruck auf die Bohrlochwand, urn das gebohrte Loch in seinem Durch-messer zu erhalten.
Verkleisterung der Bohrlothwand zum Schutz gegen Abbrödceln und Nathfall spröder Partien und gegen Auskesse-lungen weicherer Zonen, weiter gegen unerwünschte Zufiüsse, wie auth
ande-rerseits gegen Spulungsverluste.
Die. Spüiung soil leidir zu purnpen scm und die hothgebrachten
Verunrei-nigungen leicht wieder abgeben. Bei
unvorhergesehenen StillständcrL im Bohrbetrieb soil sie sich aber nicht ab-setzen, sondern sofort erstarren und die mitgefuhrten Gesteinsbrocken schwcbend halcen.
DaiUbcr hinaus werden von der Dick-spü!ung in bcsondcren Flilen noch foigende
Wirkungen verlangt:
Beim Anbohrcn druckstarker
Lager-stättcn mu1 die Spülung durch ihr
Gewicht cincn hinreicheñden Gegen-druck ausüben, urn die LagerstItten
nidit vorzeitig zur .Produktion korn-men zu lassen. Die Spulung muI so-gar so sthwcr scm, daf sic beirn
Durch-bohren besonders druckstarker Lager-stätten mit Sichcrhcit eine wiide
Erup-tion verhindert. Bei druckschwachcn Lagersttten soil die Spüiung andercr-scits Eigenschaftcn haben, die em
Em-dringen in die LagerstTtte und damit ihre Verricgelung verhindern.
Beim Durdibohren saugfThigcr Gestci-ne soil die Spülung kein \Vasser ab-geben.
Beim Durdibohren von SaiziagerstTttcn
soil sic das SaIz nicht oder wenigstens
nur unwesentlich
aufiösen.-Einsthiuf von Gas in Biasen, die erst
aufgehen soiien, nachdern die Spu-lung durch cinen Dcgaser geleitet wor-den ist.
Die gcstellten Ansprüche sind so vici-faltig und scheinen einander zu widerspre-then, da1 nur die sorgfaltigste fortlaufende
Oberwathung der Spuiungsbesthaffenheit
die Erfüllung ihrer Aufgabcn gewlhrieistet. Was wir bisher betraditet haben, ist Ic-diglich eine ,,normaie" Spülung, jedoth
noth nitht der Kreisiauf scibst.
Mit zwei Hothdruck-Koibenpumpen (je 1500 PS) wird der Mud durch den Swi-vel in das Bohrgestiinge gepumpt und tritt am Meitci wieder aus. Er fördert durch den Ringraum zwischen Bohrgestnge und Bohrlothwand oder spáter Riser das
BOhr-klein bis zum Belinippie (Mud-Austritts-rohr). Da der Mud wiederverwendet wer-den soil, wird er in zwei Stufen rege-neriert, die neben- und Obereinander ange-ordnet und durdi Rohre und offene
Rin-nen mit
natürlichem Gefiie vcrbundensind:
Ausfiltern des Bohrkleins durch ROt-telsiebe (Shaieshaker) und Zentrifu-gen (Desander und Desilter),
Aufbereiten in Tanks (Mixtanks)
mit ROhrwerken durth Zusatz von
Chernikalien.
Danach läuft der Mud den Kolbenpum-pen wieder zu, di& ihn dann wiederum über den Swivel in das Bohrgestnde
drUk-ken.
Für das Festsetzen der Fütterrohre im
Bohrioch ist eine Zement-Kolbenpumpen-aniage mit einer Druckkraft von 850 atü vorhanden, die auth im áuIersten Notfall das Bohrloch mit Zement torpumpen" mulL
Zernent und Mud werden in trodcenem
Zustand durth Versorger zur Bohrinscl
gebrachr und dort in einer Siloanlage ge-lagert. Ubernommen und gefordert wird das Gut mit getrockneter Druckluft von Ca. 3,0 atü durch Rohre, die auth an die Mixtanks angesthiossen sind.
Baulösung
Für eine Schiffswerft ist die CHRIS
CHENERY" nicht nur wcgcn ihrer iib-messungen (ca
115 X 74 X 43 m ohnc
Bohrturni), sondern auth wegen ihrer Form und Struktur em ungewöhnliches Objck.Die Bohrinsel sowie die Gegebenheiren der
Werft erlaubten keinc schiffstethnisthc
Bau-losung. Em Bau der gcsamten Insci auf
einem Heigen mit anschliel3cndem Stapel-lauf scheiterte an ihrer Grö1e, aber audi der Stapelisuf wTre probiernaristh gewor-den. Die Errithtung der Bohrinsel in einem vorhandenen oder provisorischcn Baudock war wegen der gegebenen Infrastrulstur
nitht nioglith. Es war also notwendig. die
Bohrinsel in Teilen zu fertigen und
zu-sam menzubaucn.
Vier Bauteil-Typen bieten sith zur Un-terteilung an. Die Schwimmer, zwci u-hoot-formige Rumple, können günsrig auf eincrn Helgen gebaut werden.. Die sedis Säulen mit einem Gewitht von je Ca. 260 t sind cinzeln mit Sthwimmkriinen transportabel. Die atht Diagonalen würden die wenigeten
Sthwierigkeitcn bereiten, wThrend die Plattform das Hauptproblem darsteilt. Es
handcit sich dabei urn cinen sid-i sclbst tragenden HohlkOrper, der splter auf den sedis Siluien iiegt. Tm Hohlkörper sind di-verse Einbautcn untergebratht, wie z. B.
Dieselmotoren und Silos, die wegen der relativ hohen Gewithte und Abniessungen beim Bau integriert werden rnUssen. Denn eine Unterbrediung der oberen Gurtung des Festigkeitsverbandes der Plattform ist im tragenden Zustand nicht mehr
rnög-lith.
Für einen Zusammenbau ergaben sidi
zwei prinzipielle Moglichkeiten:
- Die Schwimmer werden mit den Slulen auf dem Helgen erbaut und zu Wasser gelassen. Diese zwei Sthwirnmkörper
werden dann im Werfthafen in Posi-tion gebracht und provisoristh fest mit-einander verbunden. Die Piattform wird
ansthIielend mit Sthwimmkriners aus Sektionen auf den Sãuien
zusamrnenge-baut.
- Die Sthwimrnkörper, also Sthwinimcr
und SuIen, werden ebenso gebaut,
je-doch werden sic einzein srabii schwimns-fähig gcrnatht. Die Sthwirnmfdhigkcir der Plattform wird genutzt, indern die Plattform auf einem Heigen erbaut,
möglithst weit ausgerüstet und zu Was-ser geiassen wird. Tm Werfrhafen oder an einem anderen gOnstigen Platz wird die Platrform durth einen noch zu be-stimmenden Hubvorgang höher ais die Oberkante der Sulen gebradit. so daI die Sdiwirnmkörper untergesthwommcn
werden und die Plattforrn auf die S1u len abgesetzt wird.
Die erstgenannte Moglichkeit wOrde ails o. g. GrOiiden Festigkeitsprobieme
brin-gen, die nur mit erhebiichcn Hilfskonstruk-tionen zu überwinden wären. Der langtr stige Einsatz von Sthwimmkriinen ware
kostenintensjv. Die provisorjsche feste
Ver-bindung der Sthwimmkorper bei eiriem
Lithten Abstand von Ca. 52,5 rn wire nitht
nproblematisd,.
Bei der zweiten Möglichkeit ist der Hub-vorgang das Hauptproblern. Neben Ideen, wje z. B. sthrittwejse mit Hilfe der Tide die PLattform zu heben, kann auch auf
bekannre Verfahren bei Hubinsein zurjid(-gegriffen werden, wie auf das Zahnstangcn-oder das Dc Long-System. Weitere Sthwic-rigkeiten würde die Srabilisierung der ciii-zelnen Sthwimmkörper machen, die jeder rnoglichen Situation (z. B. Sturm)
gewach-sen sein mü&e. Ebenso dürfce das
Em-schwimmen der Sthwimmkorper
untr die
gehobene Plattform und das genaucP0-sitionieren nicht unproblematisch sein. Die Entsdieidung für die zweite
Mug-Iithkeit fiel sth1ie11ith nach Beurteilung der Detail-Problematjk sowie der Beachtung
weiterer Kriterien, wie Kosrenfragen,
Si-cherheit usw.
So kann das beschlossene Vorgehen wie folgt skizziert werden:
- Die Plattform wird sthwimmfThig auf cinem Helgen erbaut, zu Wasser gelas-sen, in den Werfthafen geschleppt und dort mit den gew&.hlten Dc Long-Jacks an Hilfsbeinen hodigehoben. - Die Schwimmkörper werden
nebenein-ander auf einern }-felgen gebaut, bcim
Stapellauf aus Stabilitätsgrunden
ver-buriden, anschlie8end einzeln stabilisiert und getrennt.
Fur den Zusammenbau werden die Sdiwirnmkörper mit Hilfe einer Win-den-Vertuung im Werfthafen unter die gehobene Plattform geschwomrnen, die dann auf die Saulen abgesetzt und
ver-huriden wird.
Diese Baulosung ist
an den Typ des
Haibtaudiers gebunden. Andere Arten, wie
z. B. die Typen SEDCO 135 oder
SCA-RABEO, haben keine selbsttragende Platt-form, sondern nur em Tragdeck. Dieses
Deck ruht don auf drei Sãulen mit je einern Schwimmkorper und auf mehreren nkren eines Rohrgerusts zwischen den
Len. Auf dem Deck stehezs dann
Decks-häuser und die Bohranlage. Die Bauweise
für derirtige Halbtaucher sieht meistens
em Positionjeren und Verbinden der
fer-tigen Schwirnmk6rper im Wasser vor, dann den Aufbau der Sgulen und des Rohrge-rusts, urn so die Auflagerpunkte für das
Plattformdeck zu erhalten. Auf das in Teilen aufgebrachte Deck werden dann
Deckshauser, Bohranlage und Ausrüstung
gcbracht.
Montage-Verfahren
Patt?orm
866 Schiff & Hafen, SMM-Sonderausgabe, September 1974
max. 20 t)
für die Montage von Paned.
sektionen einzuriditen.Die Plattform wurde auf zwei Ablauf-bahnen von je 0,90 m Breite aufgelegt, die einen Abstand von ca. 47,20 m hatten. Um die zu erwartende Kantenpressung sicher aufnehmen zu könncn, mu&e ciii Teil der Liingswande verstärkt werden.
Besonderes Augenmerk rnu&e beim
Ab-lauf und besonders beim Dumpen den Säulen- und Diagona1rohranstzen gewid-met werden, die unter dciii Plattforrnbo-den um Ca. 0,50 m herausragtcn. So be-stimmte sich der Mindestwasserstand für
den Ablauf wegen der hinteren
Säulen-schüsse auf mittleres Hochwasser, urn em Aufschlagen beini Verlassen der Ablauf-bahn zu verhindern.
Die Ablaufgesdiwindigkeit wurde auf-grund der Bremswirkung der angeströmten Frontwànde auf etwa 2 rn/s
herabgemin-dert.
Die ungewohnliche Hiufung von Sturm-fluten am Ende des Ictzten Jahres machte besonderc Ma8nahmen gegen em
Auf-schwjrnmen der Plattform während der Bauphase erfordenlicit. Für eincn vorher be-stimmeen Wasserstand
- mit
ausreichen-der Sicherheit gegen Aufschwirnmen
wurden Offnungen gebrannt, die das Flu-ten bcstirnmter Leerzellen bewirkFlu-ten.
Technisdi lag das Hauptproblern darin, die Plattform auf die notweridige Monta-gehohe zu heben. Die Wahi fiel auf em
Jack-up-Vcrfahren nach dern Do Long-System, das von den Firma G.E.M. HER-SENT angcboten wurde. Mit den gleichen Einrichtungen werden beispielswcisc auth
selbsthebende Bohr- und
Montageplattfor-men - also Hubinscin - betnieben.
Für den Hebevorgang wurdc eine
Jack-einrkhtung G.E.M. 1-IERSENT Typ 500 mit
einer theoretischen HebefThigkeit von 500 t eingesetzt. Jeweils zwei Jacks arbeiten iii euner Tandemanordnung übereinander an bcsondcrcn Hubbeinen, die im Hafenboden gcgniindet wurden (s. Abb. 3). Daniit
Cr-.-i Ijil,
I
_.F3F
Die sehr grof3en Abniessungcn der
Platt-1'
form (Lthgc: 87,65 ni, Brdte: 71,40 m)
zwangen dazu, den bercits sciligelegtcn cib- L.
-"tigers Helgen urn Ca. 9,60 m zu verbrei-und als Bauplatz zeitweise durch drei Abb
3: Tandemanordnung dci Jackesnrlchtung
qucrvcrf.shrhare Baukrane (Hebcfahigkeit G. E. M. HERSENT, ryp 500, pro Hubbein
gab sich eine maximale Last pro Hubbcun von 1000 t. Die Geometric und das Gewicht der Plattform führten zur Wahi von acht
symnietrisch angeordneten Hubbeinen. Auf-.
grund der deshaib vorhandcnen maximalen
Hebefiihigkeit der Jackeunrichtung von
8000 t wurde wegen der Reibungsverluste und aus Sitherheitsgrunden cm
Hödistgc-widit der Plattform von 5600 t
für den Hebevorgang mit G.E.M. HERSENT ver-einbart, denen die Durdiführung des Jak-kens übertragen worden war. Es muften daher umfangreicheGewichtsuntensuchun-gen angestelit werden, urn nach Abzug den
Gewichte der Jadceinniditung sowie anderer Hi1fsgerte em Ncttogewicht von Ca. 4890 t
nicht zu überschreiten. Damit muBte ciii
Groiteil der Ausnüstung in und auf der
Plattform nach dem Jack- und Montage-vorgang durchgefuhrt werden. Wie schon gesagt, wurden alle Gro6aggregate, die nur durch gro1ere Montageoffnungen hat-ten eingebracht wenden können, von dem Jacken installiert.Die Hubbeine wurden in zwci Teilstük-ken aus Frankreich angeliefert und auf der
Werft zu eincr Gesarntliingc von Ca. 70,50rn
zusammengeschwei&. Für das Einniditen
der Rohrschüsse waren spezielle Vornich-tungen erforderlich, und das Versdiweilen mu&e untcr Vorwirniung von Ca. 1200_ 1500 C durchgefuhrt werden, urn den Be-dingungen des Jackens zu genügcn. In den Ecken der beiden gnolen Ausschnitte in den Plattform wunden Hubkästen VOfl Ca.
3,80 X 3,80 m und einer Höhe von 6,10 m
zur Führung den Hubbcine zusatzlith
em-gebaut. An diesen Hubksten hing
wäh-rend des }-febevorgangs das gesamtcPlatt-formgewicht (s. Abb. 4). Die Hubbeine waren wegen der Jackcinnichtung sehn eng coleriert - max. Au1eridurthmesser 1812 mm. Damit sic mit dem notwendigen Füh-rungsspiel in die Hubklsten passen, wur-den diese auf einen Innendurchmessen von
1822 ± 3 mm gcfertigt.
Besonders eingehend und songfiiltig wur-den alle mit dem Hebevorgang zusammen-hiingcriden Fcstigkeitsproblenie untersucht und mit G.E.M. HERSENT besprothen.
Das zunildist widstigste Problem wan die Knicksichenheic der Montagebeine. Die Be-ncchnungen wurden nath der Spannungs-theorie 2. Ordnung durdgefuhrt. Folgende Annahmcn und Werte wurden
zugrunde-gelegt:
- Beinc im Grund fnei gelagent; die schwer
bestimmbare teilweisc Einspannung
wur-d als zusätzljdie Sicherheitsrescrc-e nicht mit cingcnechnct,
- 17 cm Auslenkung zur Cberwindung
des Spiels in den Hubksten,- 19 cm Dundibiegung des Rohres
in-folge baulicher Ungenauigkeit,10 t honizontale Windkraft je Bein, - Knickliinge 104 m.
Für diese Bedingungen wurde den stabile --Zustand bci einer Aus!cnkung von 175 cm'
crniittelr. Bei diesem Zustand ergab. sidi
aus der Summe der Bcansprudiungen cinc Spannung von 3000 kp/cm2 (Flic8grcnze
-4700 kp/cm). Als neehncnisdse Sicherheit
Weiterhin wurde der Einfluf ungleich-miEiger Lastverteilung auf die Sicherheit
der Montagebeine gcprüft. Die Ergebnisse
zeigten emma! eine unwesentliche Erhö-hung der Spannungen, zuni anderen waren alle atht Beine durch die starre Plattform horizontal niiteinander gekoppelt und mui-ten daher alle die gleiche horizontale
Aus-lenkung hahen. Als maximal crtragbare
Belastung der Beine in Montagehohe wurde einc Windstiirke von Beaufort 10 ermittelt. Anfánglich wurde deshaib für den Sturm-fall eine Abspannung der Plattform in Mon-tagehohc mit Scilen erwogen. Die Abspan-nung wurde hinsichtlich optimaler Anord-flung der Seile sowie der notwendigen
Seil-strke
rechnerisch eingehend untersucht.Eine gleichzeitig durdigefuhrte
Untersu-chung der Ausfallsicherhcit der Jackeinrich-tung ergab aber, daf die Anlage mit er-heblichen Reserven ausgelcgt worden ist.
Vom HYDROGRAPI-IISCHEN INST1TUT
wurde au1erdcm zugesichert, da1
Sturn,-warnungen der Strke nach
36 Stunden vorher mit einer Sidierheit von Ca. 2Beau-fort und 6 Stunden vorher mit
relativgroBer Sicherheit gegeben werden könntcn.
.1IT
,:
:
Abb. 5: Plattlorm auf Sicherheltshöhe
Selbst bei der kiirzercn Vorwarnzeit von 6 Stunden war gewhrleistct, da1 die Platt-form von der Montagchohe auf eine Ca.
10 m tiefere Sidierheitshöhe abgesenkt wer-den konntc, in der die Plattform
gcfahr-fIt
Abb. 5: Funktionsskizzo der Jackenrichtung
Abb. 4: Hubkasten Im
Plattform-Ausschnitt los Sturmstlrkcn iiber Beaufort 10 hinaus ertragen kounte (s. Abb. 5). Es wurde
da-her auf Manahmcn zur Ahspannung dr
Plattforrn bei Srurm vcrzichret.Em weitcrcr wesentlicher Punkt war die
Oberpriifung der Festigkcit
der
Hubki-sten sowic dcr Augen und der dar.jn wir-kenden Tragstangen (Tie Bars). Wcnn die ungUnstigsten Augenpaare as tragend an-genommen wurden, war bei einer tYberlast von 1500 t die Sidierheit der Huhklstengegen Beulen 1,65.
Sämtlithe mit dem Jackvorgang ml Zu-sammenhang srehenden
Fcstigkeitsuntersu-diungen wurden unabhngig von hinzuge-zogenen Gutachtern durdlgcfUhrt, dem
IN-STITUT FOR SCHIFFBAU und dem
GER-MAN1SCHEN LLOYD, urn die Maf3nah-men dcr Wcrft zu iiberprufen.
Die Jackeinriditung wurdc pncumatisth mit eincm PreLlufrdruck von 25 atü be-trieben. Em Jack baut sidi aus zwei Grup-pen von Anpre1- oder Halteringen (Grip-pers) auf, die durdi Hubkolben verbun-den sind. Wie bei einem Kietterer am Seil
.bwechselnd die 1-Jnde oder Beine das Seil umklammern, werden bei cinem Jack abwediselnd die oberen und unteren
Grup-pehobt.1
pen von Halterungen an das Hubbein ge-pre& und mit dem Hubkolben die Verti-kalbewegung erzeugt (s. Abb. 6). Uber be-sondere Zugstangen (Tie Bars) wurde die Zugkraft der Jacks auf die Plattform über-tragen. Wie schon erwthnt, waren je zwei Jacks in eincr Tandcmanordnung vorgese-hen. Zur Prellluftcrzeugung wurden auf dem Oberdeck der Plattform zehn diesel-getriebene Kompressorera mit ausreidiender Reserve aufgestellt. Alle Jacks wurden auf dem Plattform-Obcrdeck von eincm zen-tralen Steuerstand aus bedient und gefah-ren. Zusätzlich war an jedem Tandempaar
em separater Steuerstand vorgesehen. Der
Hub der Jacks betrug Ca. 1 ft 305 mm. Aufwärts konntcn - infolge der Zeit zuni
Umgreifen der Anpreiringe - in
einerStunde minimal vier Hiibe durchgefuhrc
werden (4 Hi.ibe 1220 mm). Abwärts
Cr-höhte sidi die Zahi der Hübe pro Stunde
auf mindestens sechs, was für em
eventuel-les Absenken der Plactforrn auf eine
Si-therheitshohe besonders vortejihaft war.
r die Betriebssicherhejt der Jackeinrich-ing ergaben sich folgende Feststellungen:
Bei geschlossenen Ventilen und einer (dglichen DruckUberwachung können die
Grippers monatelang halten;
- selbst ohne neue Prcfluftzufuhr können die Grippers 24 Stunden bis zu einer
Woche halten.
Zur Information von Blohm + Voss
wurde auth die HUBINSEL GrnbH hin-zugezogen, die neben praktischer Erfahrung beirn Berrieb von Hubinsein auth übcr eineVersuchsreihe
zur Bestimmung der
Rei-bungswerte und der Sicherheit der Grip-pers berithten konnte.Vorreilhafc für den Montagevorgang war, daB der Werfthafen auf eine Wassertiefe von 9,50 m bei Niedrigwascr ausgebaggert worden war, da die Sthwimmkorper nach dem Aufsetzen der Plattform einen
Tief-'sng von über S rn haben würden.
Wei-hin wurden im Werfthafen eingehendenodenuntersuchungen vorgenommen, urn die Voraussetzungen für das Eindringen der Hubbeine in den Grund zu klären.
Vor dem Einbringen der Hubbeine in die Hubksten der Plattform wurde jedcr einzelne Jack erprobt und aus mehreren Gründen bereits auf den Hubbeinen mon-riert. Die Beine wurden von MAGNUS III in die Hubkästen eingesetzt (s. Abb. 7), der hierfur vor den oberen Umlenkrollen mit einem Drucklager versehen war. Zurn Transport der Beine wurde eine Spezial-sdielle gebaut, urn das Bein ohne ange-schweiBte Hebeaugen etwa auf Mitte Rohr fassen und tragen zu können. Zum
Em-bringen
der Beine wurde die
Plattform verholt, urn jeweils vier Beine wassersei-rig einsetzenzu können. Für
dasEm-setzen solire eine Vertrimmung der Platt-form vermieden werden, indeni die Beine gleich auf den Grund durchgefahren
wur-In.
Das erste Eindringen der Beine erfolgte durth das Anheben der Plattforrn. Dadurch wurde das Gewicht der Plattform tang-sam, dem verringerren Auftricb entsprc-thend. auf die 1-lubbeine uberrragcn. In der gerade ausgetauthtcn Position obneAuftrieb wurden atterniercnd jeweils vier
Hubbeirie entlastet, so daB die
vcrblci-benden vier Hubbeine doppelt elasret wur-den. Diescr Vorgang wurde so lange
wie-derholt, bis keine Absenkung
aller ahr
Hubbeine mehr fesrgestellr werden konnte. Erst danath konnte mit dem eigentlichen Hebcvorgang bcgonnen werden. In schwim-mender Position erfolgte cine genaue Kon-trolle der Gcwichrsvertcilung, urn Korrek-turen in dcr Zeir zu crmoglichen, die fürdie Stellagenmoncage und Endkonservierung
des Plarrformbodens aol Ca. 4 rn iiber
Wasser erforderlidi war. Fortlaufend wur-de zus:irzlich die Belastung wur-der Jacks durds
DehnungsmcBstreifen an den Tie Bars
(Zug-,nen)
beiten an der Plartform wurdc sic aufkontrojljert. Nach AbschluB dcrdie Sidierhcitshöhe gejackt.
Abb. 7: Einbringen der Hubbeine In die schwimmende Plait-lorm
868 Schiff& Hafen, SMM-Sonderausgabe, September 1974
Nachdcm die Plattform auf Monragehohe gefahren wurde, soilten die
Schwimrnkör-per unrergcschwommen und positioniert und anschlieBend die Plarrform auf die
Siulen abgcserikt werden. Dabei mul3ten die Sulensthüsse an der Plattform
maB-genau auf die oberen Enden der SIulen
aufsetzen. Da die Schwimmkorper und da-mit die Sáulen gewiB nie eine völlig ru-hige Lage in Position hiitten, da immer mit Bewegungen zu rechnen war, wurde eine I-iilfskonstrukrion notwendig. Gewáhlt wur-de em runder Kegelstumpf, em Konus,auf jeder Säulenrnitre, der in ejne
ent-sprechende Hulse an der Platcformunrer-kante pa&e (s. Ausfaltrafel). Anfnglidi war em Spiel von 50 mm vorhanden, das sidi im Laufe des. Absenkens der
Plart-form auf Ca. 0 mm verringerte. Für die
Auslegung der Konen wurde u. a. der
Fall betrachtec, daB beim Einrücken des Konus in die Endlage während des Abset-zens die Sáule urn den entsprechenden
Be-trag ausgebogen werden muf3tc.
Da das obere Ende der Sàulen aus Ftigungsgründen noch nicht vollsrndig
er-richter war, befand sidi
der Konus auf
einem vorlufigen Trgerkreuz, das
audizwei als Pratzen ausgearbeitete Auflager-punkte für die Plartform hatre.
Schwlmmkörper
Das zencrale Problem bei der Vorberei-rung der Schwimrnkörper für den Zusam-n-'enbau war ihre Stabilisierung. Sic war norwendig, da aufgrund der runden Form der Schwimmer keine Auswanderung des Formschwerpunkrcs bei Krngung vorhan-den und die deshalb nötigc Gewichcsstabi-litiir bei dem durdi die Sàulen hochgela-gerten Sthwerpunkt des Systems nichr zu erreicheii war.
Die moglichen Belastungen des Systems waren Wind-, Wasser- und Trossenkräfte. Die Windkrilte muBren besonders auch we-gen der Erfahrunwe-gen des lerzren Winters entsprechend einer Windsrgrke von Beau-fort 12 aus allen Ridirungen angenommen werden, denn die stabilisierten
Schwimm-körper wiirden mit Sicherheit mehrere
Ta-ge im Werfrhafen liegen. Der EinfluB der Wasserbewegung wurde durch
verglei-diende Beobachtungcn dcr
Tauchschwingun-gen schwinsrnendcr Einheiren im Werfcha-fen abgcschiitzr. Die beirn Trossenzug
auf-trerenden Anderungen der Hebelliingcn
wurden ebenfalls ber{icksichtigt.
Als Scabilisierungsmitrel wurden
Auf-tricbskorper von Luftschläuchen über Schu-ten bis zu den auf dem Markt verfiigba-ren Ponrons erwogen. Ausreichende Sidier-heit war nur bei Anwendung von Pontons zu erzielen. Zudem konnre durdi Wahi groBer Poncons erreicht werden, daB die schon beschricbenen Konen an der Ober-kanre der SuIen bei kringenden
Momen-ten
nur geringe AusschIge erfuhren
-em erheblidier Vorteji
für den
Zusam-menbau. Die notwendigen
Trgerverbindun-gen zwischen den Ponrons und den
Sdiwimmkorpern hitren nach dern Ab-serzen der Platcform sdinell abgecrennt
wer-den müssn, was groBe Schwierigkeicen
gemadit htre.
Deshaib war die sidi sparer aus berrieb-lichen Gründen ergebende Möglichkeit
bes-5cr, zur Stabilisierung zwei Dockhalften
zu benutzen. Bei der halbierten Doddange von jeweils 46,50 m war nicht nur eine
ausreichende Verdrängung gegeben, sonderri
durch die groBe Seirenhohe von 11,90 m wurde eine vorreilhafce gelenkige
Paralle-logramm-Verbindung moglich. Je
Dock-haifre und Schwimmkorper wurden zwei
Verbindungen zwischen den Dockseiten und
den Saulen hergesteilt.
Dazu dienren jeweils zwei Zug- und Drucksrijbe übereinander. Die oberen Srä-be waren gegen horizonrate Langsverschie-bung mit enrsprechenden Zugstaben
gesi-ther Durch annThernd waagerechre An-ordnung der Sràbe wurde erreichc, daB die Dockhalfren retativ unabhängig blieben von der Tiefgangsdifferenz der Schwimm-körper beim Abscrzen der Platrform. Das Problem, die Kriifre in die Verbánde des alren Docks cinauleiren, wurde getosc, in-dern an den Verbindungsstellen neuc Sek-rionen mit eincr Breire von 1,00 m in die
Seitenkasten eingcserzt wurden. Das brachcc
audi den Vorrcil, die rnedianische Bearbci-rung der Gelenke in dcr Werkstart durdi-fUhren zu können.
Die Abniessungen der
Dockhalfren
-ebenso bei den vorher erwogenen groBen Pontons - zwangen zu ihrer Anbringungan den spiireren AuBenseiters der
Schwimm-körper. Das hacte erheblichen EjnfluB auf die Helgenlage und den Stapellauf.
Da die Ansirzc fUr die Diagonalen an den SdiwimmkUrpern schon auf dern Hel-gen angebracht wcrden muBten, war es
notwendig, die beiden Sdiwirnmkörper in der Lingc urn ca. 4m gcgencinander
ver-sctzt aufzulcgen, daii,it der Anbau der Ansãtze rnöglidi -wurde. Beirn Stapellauf
ware dcr tkfcr liegcndc Schwimmkörper
friiher eingetautht und hätte bis zurn /-Aufdrchcn cinen konstant grolcren, dann
zunchnicndcn Aufricb gehabt. Urn die Unsymrnctric abzumiridcrn, wurde der tie-icr liegcnde Schwirnnikörper durch einen 150mm strkercn Sdilitten höhcr aufge-lcgt. Neben der vorhandenen Hethlastig-keit wurdc damit noch em unwesentlicher Krángungswinkel von 0e 35' nach dern Frei-schwimmen hingeriornmcn.
Urn em gleichzeitiges Aufdrehen zu er-reichen, rnuften die Sdslittcncnderi für bei-de Sdiwirnmkorper parallel zum
Helgen-ende gleichauf liegen.
Wie bereits geschildert, warcn die Sthwirnmkörper aus Stabilitãtsgrunden auf dern Helgen miteinander verbunden wor-den. Dafiir wurde zwisthcn beiden Mittel-sulen em Rahmen gesetzt und zwisthen
die Sthwimmer vcrn und achtern je em
Trager geschweif3t. Die mit dieser Kon-struktion aufzunehmenden Krftc, horizon-tal (lungs und quer) wie rertikal, wurden aus den Belastungen beim Stapellauf wie audi bei Sturm für den Fall abgeleitet, daB die verbundene Einheit irn Werfthafen liegt.
Für das Einschwimmen war aus
ver-sdiiedenen GrUnden eine Endlage gegeben, und zwar im ausgetrirnmten Zustand durth die Ticfgànge T5,20 rn für die
Schwimrn-körper und T1,40 rn für die
Dockhälf-ten. Urn diesen Zustand zu erreidien, wur-de em detaillierter Plan für dieBallast-vorgunge und das Anbringen der Dock-teile angefcrtigt. Der Ballastplan war auth deshaib wichtig, weil einmal die
Ballast-menge durch den Tiefgang gegeben war, zum anderen sic so verteilt werden muBte, daB die Systeme ausgetrimrnr sind und die Oberkanten der Suulen, d. h. die Konen, auf einer horizontalen Ebene licgen
wür-.den.
der relativ dünne Sdiwimmer schon bei ge-Letztercs war besonders schwierig, daringen Lasten roeBbar durchbiegt und mi-nimale Durchbiegungen aufgrund der Suu-lenhohc groBe Auslenkungen der Konen hervorrufen.
An den Schwimmkorpern und Dockteilen wurden sdilicBlith nodi alle für das Em-sthwimrnen notwendigen Winden, Poller
und Augplatten, wie auth alle
sicherheits-technisch selbstverstuindlichen Stellagen und Laufstege vorgesehen.
Montagevorgang
Für den gesarnten Montagevorgang wur-den eingehende Voruntersuchungen und Planungen durchgefuhrc. Dabei war es
be-sonders wichtig, die Auswirkungen aller
Randbedingungen zu erfassen, den Ablauf besonders unter dementspredienden Sidier-heitscrwgungen zu planen und durth or-ganisatorische MaBnahmen den geplanten
Ablauf sicherzustellen.
5_. iJ_'.__.
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_-.. *,,. .,.-oAbb. 8:Schwlmmkörper wShrend derStabilisierung
r
Ausgangspunkt der Uberlegungen war
der Zeirpunkt X, an dem die Plattform
durdi Absenken urn die rnoglidie Hub-höhe der Jadteinrichcung auf die Suulenabgesetzt wird. Mit der iber die
Hilfs-beinc mit dern Grund verbundenen
Platt-form war em horizontal fixiertes, vertikal gesteuert beweglithes System gegeben. Die Sthwimmkorper waren durch die Vertuu-ung im Werfthafcn horizontal gesteuert be-weglich, unterlagen aber vertikal der Tide. Da die Jadceinrichtung nidit mit Sidierheit dern schnell ab- und auflaufenden Wasser und damit der Vertikalbewegung d.r
Suu-len folgen konnte, karnen für den
Zeit-punkt X nur die Bereiche geriner
Ver-rikalbewegung infrage, also Hoch- oder Niedrigwasser. Aus versdiiedenen
Erwu-gungen z. B. würden beim Klcrnmen
dee Ja&einrichtung nach dem Verbinden von Suulen und Plattforrn bei Hothwas-ser die Schwirnmkorper an der Plattform ,hIngen", und darnit würde die
Sicher-heitsiast der Hubbeine überscliritten
wurde für X Niedrigwasser gewählt. Da ds Koppein zusätzlich nur bei Helligkeit durchgeführt werden konnte und für das vorausgehende Einschwimmen wie audi für
nachfolgende Arbeiten eine gewisse
Vor-tand Nachlaufzeit bei Helligkeit eingeplant werden muBte, konnte der Vorgang nur in bestimmten Perioden stattfinden. Der Vor-gang fand mm Frühjahr statt, und so stan-den Periostan-den von 6 bis 8 Tagen zur
Ver-fügung.
AuBerdem muBten einige weitere
Rand-bedingungen erfüllt sein. Da z. B. die Position dee Schwimrnkorper mit optischen Mittein vermessen wurde, muBten nicht nur Helligkcit, sondern auth ausreichende
Skin-verhältnisse gegeben scm, also kein Nebel. Die Jackeinrichtung kann bei Regen nitht
arbeiten, d. h. nicht heben oder senken. Bei zu starkern, besonders bei böigem Wind wáren an den Konen zu starke Aussdiluge aufgetreten, urn sie in die Hülsen einfüh-ren zu können.
Die Probleme wurden mit dem DHI
(DEUTSCHES HYDROGRAPHISCHES
INSTITUT) und dern SEEWETTERAMT Hamburg besprochen, und stundig wurden die notwendigen Vorhersagen sowie die ex-akten Daten am Durchführungstag
telefo-nisch übermittelt.
Eine zusutzlidie Randbedingursg war die Arbeitsweise der Jackeinrichtung. Sic konn-te pro Stunde etwa 4 bis 6 Hublungcn von Ca. 30 cm heben oder senken, wobei der cigentliche Bewegungsvorgang our Ca. 2 Minuten dauerte. Uber die Zeit aufgetra-gen ergibt sich also für das Absetzen eine Treppenfunktion. Bci Niedrigwasser soilte die Plattform aufsetzcn und niuBtc somit mit ganzen Hüben eine durdi die Tide bestimmte Höhe erreichen. Deshaib war es
notwendig, die Jackhohc der Plattforni
nath dem aufgrund der Vorhersagen zu
Cr-wartenden Pegeistand des entspredienden
Niedrigwassers zu korrigieren. Das muBte Ca. 4 Stunden vor dem Koppein gesdiehen. da das Ausriditen der Plattforrn auf eine bcstirnrnte Höhe Ca. I Stunde in Ansprudi
nahm.
Zur tYberwachung und Stcuerung des ge-sarnten Vorgangs wurde eine zentrale
Leit-stelle geschaffen, irs der auf einer speziellen
Lagetafel alle Situationen und Daten
übcr-sichtlich festgehalten wurden. Dem
Gcsamt-leiter standen dort sedis Organisationsbe-reidie und ihre Leiter zur Verfügung, de-ren Aufgaben hier kurz skizziert werden
sollen:
Peilgruppe (P): Die Lage der Sdiwirnrn-körper wtrrde stets in Relation zur Soil-Lage, die durds die Plattform gegeben v.ar. mit Theodoliten vermessen. RegelmäBigc Pegelablesungen wurden zur stIndigen Kon-trolle der Tidenkurve gemacht.
Verhoigruppe (V): Die Sdswimmkorper waren im Werfthafen untereinander mit
zwei Seilen verbunden, und jeder
Sdiwimm-körper war zum Land Kin mit drei
Sci-len vertuut. Alle Seile konnten durdi Win-den gefahren werWin-den und waren so ange-ordnet, daB auf jeden Sthwimmkörper in jeder Riditung Kraftkornponenten bewirkt werden konnten. Die Anordnungen an die Windenführer kamen vorn Gruppenfüh
rer aus der zentralen Leitstelle aufgrund der von P vermessenen Lage der
Sdiwimrn-korper.
Jackgruppe (J): Nach den entsprecheri-den Angaben aus der Leitstelle wurde hodi-und abgejackt. Zum Ausrichten in die Ho rizontallage war auf der Plattform em
Sdilauchwaagen-System angeordnet. Auf
sprechende Anordnung war die Höhenkor-rektur durchzfjjhren. Zum Trocknen der Bcine bei leichter Feuchtigkcit standen an
slien Bcinen Warmljjftcr bcreit.
Moncagegruppe (M): In der letzten Pha-se des Einsthwjmmens und beim AbPha-setzen wurde die Lage der Konen zu den jeweili-gen Hülsen in der Plattform beobachcet und vermessen. Nach dem Absetzen der Plattforrn wurden die vorlãufigen Verbin-dungen zu den Säuien hergestelit. Dazu waren schon Zugpumpen und Spannschrau-ben montiert, die nur noch einzuhängen und festzuziehen waren. Ansdilie1end Wa-ren die Paralielogramm-Verbindungen zu den Dockteilen zu lösen. Diese Gruppe war auferdem für die
Personenbeförde-rung zusfndig.
Betriebshilfe (B): Hier wurde organisa-torisch die Sichersteilung der betrieblichen Versorgung übcrwacht, u. a. Luft, Treib-stoff, Eiektrizität und Gas.
Sonsciges (S):
Die Gruppe S war für
Informationsauswercung, die Uber'wa-'ung der Randbedingungen sowie für die Sidierheit zustàndig. Sic war die Kontakt-stelle um DHI (Tidenvorhersage) und zum Seewetteramt (Vorhersagen zu Nebel, Re-Sen und Wind nadt Richtung und Stärke). Em moglid-icr Einsarz von Notarzt, Sani-tatern, Fcuerwehr, Barkassen und den in Bereitsdaft stehenden Rettungshubschrau-ber und Reccungstaucher solite von hier geleitet werden.Nicht zuietzt soil darauf hingewiesen werden, daf der gesanite Montagevorgang 10 bis 12 Stunden daucrte, wiihrenddessen die Mannsthaft auf der Plattform keine
Verbjndung zum Land hatte und daB auth für das leiblithe Wohi der betciligtcn Per-sonen (ca. 70) zu sorgen war.
Die Kommunikation erfoigre uber fünf getrennte Wa]kie-Talkie-Krejse sowic über
em festgelegtes Telefonnetz.
Aufgrund der eingehenden Vorplanung und des engen Kontaktes mit beratenden
Instituters sowie suds dos Einsatxes der
Firma G.E.M. HERSENT für den Jckvor-gang konnte die gesamte \Vasserniontage ohne nennenswerte Schwierigkeiren durch-geführt werden.
Elnige Besonderheiten der
Konstruktion und Fertigung
Das Grundprinzip dci. Konstruktion ist entstanders, weil die Bohrinsel rnoglicbst universell eingesetzc werden soilte. Beson-ders wichtig war die Forderung, kleinere Arbeitsplatrfornen dirckt Uberschwimnien
SkcSnnen.
Aus diesem Grunde ergab sith ungewöhnliche Konstruktion ohne
un-870 Schiff & Nafen, SMM-Sonderausgabe, September 1974
tere Querverbindung. Logisdierweise müs-Sen daher die für die Querfestigkeit ver-bieibenden Teile des Haibtauchers für die Aufnahme aiier zu erwartenden Kräfte und
Momente beniessen werden.
Die wesentiichen Belastungen sind emma!
die statisch wirkenden Kraftc aus Eigen-gewicht und Ladung sowie die
Reaktions-krfte beim Betrieb, zum anderen
dyna-misthe Zusatzbeanspruthungen aus dem Seegang. Die Plattform ist aufzufasscn ais groBes Fiächcntragwerk, das auf den
senk-rechten Siu1en aufliegt. Unter statisther
Beanspruchung ergibt sich keinerlei
Em-spannung an den Auflagerstelien, da die
Schwimrnkörper ohne LIngenánderungen
seitlich ausweichen können. Das grö&e Biegernoment tritt in der Mitte der Platt-form auf und inuB von den bier vorhan-denen Querschnittsflächen des Unter- und
Oberdecks der Plattform aufgenommen werden.
Die Diagonalen haben die Aufgabe, die Siiulenanschlijsse an der Plattforsis bei
auf-tretenden Seegangsbeanspruthungen zu
enc-lasten. Sic ieiten die Kriifte aus den We!-lenbewegungen in die Plattform im hochst-beanspruchten Bereich em. Dieser
Verbin-dung ist gröBte Aufmerksamkcit bci der konstrukcivcn Gestaitung zu schenken. Die
Kreuzungsstellen zwischen den
Diagonal-rohren und dern Unterdeck der Plattform
;'sIU1.
Abb. 9: Schwlmmkorper positloniert, wenige Minuten vor Absetzen
der Plattform auf die Säuien
sind in zwei verscbiedcnen
Konstruktjons-formers ausgefUhrt (s. Ausfaittafel). Irn
Un-terdeck wirken sthwellende
Zugbeanspru-chungen, in den Diagonalrohren wechselnde
Zug- und Druckkráftc, die mit dci.
See-gangsfrequenz sufcrcten. Im Laufe der Le-bensdauer dcr Bohrinsel ist mit einer Grö-Benordnung von 100 Millionen
Scegangs-schwingbeansprudiungen zu rechnen.
Es ist nun die Frage, wie cm deractiges
konstruktivcs Detail mit der erforderli-then Sidierheit gegen die zu erwartcnden Beanspruchungen am zweckmàBigsten
ge-staltet
werden kann. Bei den hier
vor-liegenden Konstruktionen, die vomAuf-traggeber in Zusammenarbeit mit AME-RICAN BUREAU OF SHIPPING festge-lcgt wurden, hat man Werkstoffe mit
er-hohtem Formänderungswiderstand
(Mm-destfiieBgrenze = 36 kp/mm'2) eingesetzt
und dci. unvermeidlithen Beanspruchung eines Konstruktionstejls in
Blechdidcenrjch-tung durch entsprcthende Forderung nach
Reinheit und nachgewiesenen mechanisdi technologischen Gütcwerten in
Blechdik-kenrichtung Rechnung getragen. Bei Aus-nutzung der erhöhten FlieBgrenze für die zulässige Spannung wird bei diesen Ver-bindungen die Schwingfestigkeic zu einem gleich widitigen Bemessungkriterium.
Für die Fertigung dieser Verbindungen rnuBten grUndlithe tYberlegungen
hinsicht-lidi der erforderlichen Arbeitstemperatur
beim SchweiBen, dci. SchsveiBfolge und der SchweiBzusatzwerkstoffe angestelit werden.
Audi die Frage, ob bei diesen
Konstruk-tionen em Spannungsarmgluhen sinnvoll
wre, wurde eingehend erörtert.
Gencrell wurde festgelegt, daB die acht Sektionen mit den Diagonalrohreinfuhrun-gen in einer zugfrei abgeschlossenen Halle
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- -- r . --- . -- ...I'r-_,.
-in besonderen dafili. zu eri-ichtenden
Wt-mcöfcn zusammengebaut crden. Die Ar-beitstcmperatur wurde mit 1300 C festgc-legt. Sic wurde durdi widcrstandselektri-sche. über viele Temperaturgeber kontrol-lierte Vorwärniung crzielt und mit eincr Toleranz von ± 200 cingehalten. Die nicht zu verschweiBenden Bautcilflädien wurdon mit Asbcstmattcn abededst. Von cinem
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Verechiedene Elnfuhrungen der Diagonalen
In die Plattform
SCHNITT DIAGONALE AUSZEN
31 5/.7
GLeL{ftãchen sind vor Moniage zu 5thmierefl
CHNITT DIAGNALE MITTE
Perspektivlsche Ansicht elner Erdölbohrinsel
(Halbtaucher)
-1,
-4-c
Perspektiyische Anslcht einer ErdölbohrnseI (Haibtaucher) -. 9 O.,rkk. Bt aizz.,k. - 5.i,.f. $$(' F,. 3 ® OuLk,,,.d..,d Zt,t S;b ® Md.S.-T ® MMhi-a ® ® A ® M-P, -- ® Deili,
®
-® 5tI.Shâi, ® ® ® - ® ® Rt-A& ® ® srn ® - @Spaiinungsai-mgluhen wurde abgcsehcn, di
trotz der guten Verteilung der
Hcizcle-niente mit gewissen Temperaturunrersdiie-den über das gcsamtc Buteil gercdinetwerden mu1te und bei den vorhandenen
Materialdjcken diesc Untersdiiede zu un-kontrolliertcn S1thrurnpfungen und Verwer-fungen fi.ihren könntcn. Andercrseits war
u erwarten, da1 die SchweiIeigenspan-nungen bei d4n wochcnlang in gleidier
Höhe gefahrenn Arbeitstemperaturen in Grolenordnungn biciben wiirdcn, die aus-reidicndc Sidierheit gegen die Cbersdirei-tung der Trcnnfestigkeit in den
hochwerti-gcn Wcrkstoffen gewlhrleisten.
Die Auswahl lcr Schwei1zusarzwcrkstoffe
crfolgte unter Berucksichtigung der zu ver-bindenden Werkstoffe. Die 70mm dicke Decksbeplattung besteht aus einem höher-festen Schiffbaustahl EH 36 mit zusiitzli-then Forderungen fur zu gewahrleistende mechanisch technologisdie Eigensthaften in
Blechdickenrichtung. Das in
Blechdicken
-There is a fundamental difference between
continental and oceanic rocks. The under-water prolongation of the continents is in-chided in the continental margin, which ex-tends for a few miles from the coasts in some areas and for. more than 200 miles in others. The mineral resources on
the sa
bed arc related, inter alia,
either to the
underlying rocks (ie, whether continental or oceanic),to the distance from land or to
the depth of water. The last two factors
also have a strong bearing on the economicfeasibility of exploiting the resources.
The sea bed now accounts for nearly 20°/a Of world production of oil and gas and the rate of discovery of new reserves is now higher offshore than on land. Costs escalate rapidly as the depth of water in-creases. At present the deepest producing wells are in water only about 100 m deep but exploration drilling is proceeding ats depths of nearly 500 m and geophysical
exploration is being carried out in areas which have been licenced where the water is over 3000 m deep. Although the critical
evidence - from boreholes - is
lacking, it seems likely that substantial hydrocarbon resources arc unlikely to be present inpotentially workable concentration beyond the outer edge of the continental margin.
') A report delivered at The Law of the Sea
Conference organized by the Financial Times and Fairplay International Shipping Journal on
27. and 28. Febr., 1974, in London.
richtung bearisprudite Material der
Diago-nalrohrc bei den mittleren Einfuhrungen entspricht der arnerikanischen Norm ASTvl CGA537M ebenfails mit gewllirleisteten Eigcnsdiafrcn in Blcthdickenrid-irung. Bei
den vorderen und hinteren
Diagonalrohr-cinführungen wu rdcn Sthniicd&ringe aus
dem \Vcrkstoff ASTM A633 eingesetzt. Die Wcrkstoffc sirid in ihrer Analyse lhnlidi. Für die Verbindungsschweiiungen wurde
als Schweigzusatzwerkstoff die Elektrode OK 48 eingesetzt. Bei der Verbindung zu den elliptischen Schmiederingcn wurde als Schwejfzusatzwerkstoff die Elektrode SH\7
I gewahlt.
Wo Schrunipfungcn in
Blcchdickenridi-tung auftreten, wurden cinige Lagen in
ciner Dicke von mindestens 6 mm mit
dem hochdchnbaren Schweifzusatzwerkstoff
SHV1 aufgepuffcrt, bevor die
Verbindungs-schweiIhing .ausgeführt wurde.
An jeder Sektion waren gleichzeitig vier Sthweifer, Uber den Umfang der Ellipsen
The value of the oil and gas far exceeds the value of all other minerals being won from the sea bed. Although the exploitation of other minerals has not yet developed on the scale predicted by some specialists, nevertheless the sea bed is contributing . a
significant amount of sand and gravel to local markets and a limited number of higher value minerals, notably tin, the
world markets. All are recovered from shallow water, near to land. The total value of production in 970 was about $200 million.
In recent years increasing attention has been paid to two other types of--deposit, manganese nodules and mineralised muds, both of which occur in very deep water. Manganese nodules are widely distributed on the deep sea bed but are also present below shallow water in some areas: most rest on the surface of the sea bed, but some are present in the underlying sediment. The nodules vary in size, but are commonly
about 20 to 100 mm in diameter. Their
com-position varies widely but economic interest
centres on the presence of copper and nickel,
which generally are in high concentrations only in nodules occurring in verry deep water, that is more than about 4000 m:
such depths and the necessary slow rate of sedimentation are unusual within 200 miles of land, although some analyses of high-grade nodules recovered within this distance
have been published. Manganese, cobalt and, perhaps, molybdenum may also be recovered. Research and development of the advanced technology needed to mine and process the nodules is now being
under-vertci!t, cingesetat. Für die Sthwei1Iolge
wurde eine modifi7.ierte Pilgersthrittfolge vorgesehcn. Die Elektrodcndurdimesser
Wa-- rcn mit 3,25 und 4.00 mm festgelegt worWa-- wor-den. Nadi Einbringung des halben SdiweiI-nahtvoluniens wurden die Sektioncn
ge-wendet und dann von (icr Gegenseite voll
versd-sweilt. Dann wurde das restlidic
Schweifnahtvolumen der czsren Scite nach erneutern Wenden cingcbrjtht. Die inne-ren und áu&inne-ren Decksstücke wurden je-weils in vier Teilen eingesett.
Um die Kerbwirkung der Sdiwci1nihtc möglicbst gering zu halten, wurden die Sthweinahtubergange ,durch zusItzlidse
Lagen besonders sarift ausgcführt und dann die gesamte SdiweiRnahtoberflthe bis in
ihren tYbergang in die einzelnen Bledie
hincin sorgflltig geschliffen. Smtlidie Schweiungen wurden lOOprozentig ultra-schall-gcprüft und darüber hinaus Oberflii-thenril3prufungen durchgeführt.
taken in the USA, Canada, Japan, France,
Federal Republic of Germany and the USSR.
Operations each producing between I and 3 mio t (dry weights) a year of nodules are envisaged but the scale will depend on the results of testing full-scale systems under operational conditions. Assuming that mine grade nodules contain 1.3 °/o nickel and
1.1 copper and the mining and metallur-gical recovery rates that have been sug-gested, about 12,000 t of nickel and
10,000 t of copper would be produced from I mio t of nodules. World supply/demand projections indicate that the number of deep. sea mining operations is likely to be con-trolled by the demand for nickel. Although the relative costs of nickel and copper pro-duced on land and from the sea bed will also only be known after experience is
gained with full-scale mining and metallur-gical processing systems, marine mining is
likely to provide these metals at about the same cost as from established sources. Mar-ing minMar-ing would, therefore, be as vulner-able to falling metal prices.
Mineralised muds have been found asso-ciated with sites of sea floor spreading at plate boundaries. The only known deposits of commercial interest arc those found by scientific research expeditions in the Red Sea, at a depth of about 2000 m. Subse-quently they have been examined in greater detail by West German enterprises under
licence from coastal states. Successful
com-mercial exploitation will depend, it is re-ported, on the development of processing systems capable of recovering the zinc and copper from the extremely finely divided
material.
Schiff & I1afen, SMM-Sonderausgabe, September 1974 871