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Stahl und Eisen, Jg. 33, No. 37

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ä

£ T Q T A H L M H E I S F W

Geschäftsführer der H JB J T j | i J » * ^ 4 j | g I I I stellvertr. Geschäftsführer

Nordwestlichen Gruppe ^ t g ^ Vereins deutscher

des Vereins deutscher _ ™ t r , . . .

ZE IT S C H R IF T

Eisen- und Stahl- Industrieller.

FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN.

Nr. 37. 11. S e p te m b e r 1 9 1 3 . 3 3 . Jahrgang.

W ilh elm K ollm ann f .

A

m 23. A ugust d. J. verschied in Baden-Baden nach kurzem , schwerem K rankenlager das laugjälirige Mitglied unseres Vereins, der frühere Generaldirektor der B ism arckhütte, Geheimer K om ­ merzienrat W i lh e lm K o llm a n n .

Der Heimgegangene w ar am 19. März 1839 in dem damaligen V ororte W ehringhausen bei Hagen in Westfalen als ältester

Solm des-Volksschulleh­

rers Wilhelm Kollmann geboren. E r besuchte zu­

nächst die von seinem Vater geleitete Volks­

schule, sodann m ehrere Jalirc hindurch die R ek­

toratschule in H agen und darauf die Provinzial- Gewerbeschule ebendort, die er 1857 nach g u t be­

standener A bgangsprü­

fung verließ. Vor dem Eintritt in die Gewerbe­

schule h atte er bereits in einer größeren Schlosser­

werkstatt praktisch ge­

arbeitet. Nachdem er der Schule Lebewohl gesagt h atte, tra t er in das Eisenhüttenwerk der F ir­

ma Funcke & Elbers in Hagen ein und brachte es hier sehr bald zu einer leitenden Stellung. Die Firma entsandte den jungen E isenhüttenm ann für längere Zeit nach Belgien und N ordfrank­

reich zu dem Zwecke, die d o rt erreichten F o rt­

schritte im P uddelverfahren kennen zu lernen, um sie später auf die westfälischen V erhältnisse zu über­

tragen. Im Jahre 1865 ging der Verstorbene, nachdem er zunächst noch etwa i y 2 Ja h re in einem größeren Industriebetriebe in Graz tä tig gewesen w ar, nach Oberschlesien und tr a t daselbst als H ütteninspektor in die der F in n a 'W. H egenscheidt gehörige Baildon- hütte ein. H ier begann nun für K ollm ann eine

X X X V II.,,

bedeutsam e industrielle Tätigkeit, die von größten Erfolgen begleitet w ar und ihm im Ja h re 1873 den A ntrag einer K apitalistengruppe eintrug, ein neues H üttenw erk bei B ahnhof Schwientochlowitz zu be­

gründen und zur Entw icklung zu bringen. Das U nternehm en, das d am it ins Leben gerufen wurde, w ar die K attow itzer A ktien-Gesellschaft fü r'E is e n ­ h ü ttenbetrieb in K atto- witz, die wenige Jahre später ihre F irm a in

„B ism arck h ü tte, A.-G.

für E isenhüttenbetrieb in Oberheiduk bei Bahnhof Schwientochlowitz“ än­

d erte und seit E nde des Jahres 1893 sich als „ B is -' n ia rc k h ü tte in Bismarck- h iit te , O.-S.“ bezeich­

net. Mit unerm üdlichem F leiße und zähester E n er­

gie w idm ete Kollmann sich derneucn schwierigen Aufgabe, die besonders deshalb seine ganze Ar­

beitskraft erforderte, weil unm ittelbar nach Vollen­

dung der erstenB auten des W erkes die schwere Krisis über die deutsche Eisen­

industrie hereinbrach.

Aus diesem Grunde und angesichts der ungünsti­

gen geographischenL age Oberschlesiens w ar lioll- m anns ganzes Streben darauf gerichtet, auf der B ism arckhütte n u r w irk­

liche Q ualitätsw are herzustellen und m it dieser das V ertrauen einer w eiteren K undschaft zu gewinnen.

Diese Bestrebungen w aren dam als für Ober­

schlesien n euartig; sie erwiesen sich indessen als so erfolgreich, daß fortgesetzt neue W erksabteilungen errichtet w erden m ußten. U. a, gewann die F ab ri­

k ation von Bandeisen und insbesondere von F ein­

blechen eine im m er größere Bedeutung, später tra te n ein M artinstahlw erk und ein Tiegclstahlwerk

192

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1506 Stahl und Eisen. Wilhelm Kollmann f. 33. Jahrg. Nr. 37.

sowie ein Röhrenwalzwerk hinzu. Mehr und m ehr w urde die B ism arckhütte das eigentliche Q ualitäts­

w erk in der oberschlesischen Eisenindustrie. Die finanziellen Erfolge des Betriebes sind zu bekannt, als daß sie an dieser Stelle hervorgehoben zu werden brauchten: niemals ist die B ism arckhütte auch in den schärfsten W irtschaftskrisen ohne Dividende geblieben. Die Ausdehnung des Werkes in bezug auf die Erzeugung eigenen Roheisens fällt erst in das letzte Jahrzehnt. Welche Bedeutung die Bis- m arekhütte für die umliegende Gegend gewann, erhellt aus folgenden Tatsachen. Als Kollmann das W erk in Oberheiduk in der Nähe des Bahnhofes Schwientochlowitz gründete, gab cs w eit und breit n u r vereinzelte H äuser m it schlichten Bauern. H eute blü h t an derselben Stelle ein Gemeinwesen von etwa 25 000 Einwohnern, dessen ungeahnter Aufschwung nicht zuletzt der regen U nterstützung Kolhnanns zu verdanken ist. Seinen Bemühungen ist es auch gelungen, zu erreichen, daß der O rt vor etwa 10 Jahren nach dem H üttenw erke „Bismarck­

h ü tte “ benannt wurde, und daß er neben der Post, die schon längere Zeit besteht, nunm ehr auch einen eigenen Bahnhof an einer H auptverkehrsader er­

hält. D er Verstorbene verblieb bis zum Jahre 1908 als G eneraldirektor an der Spitze des von ihm geschaffenen Unternehmens, wurde dann aber durch Gesundheitsrücksichten genötigt, sich zurückzu­

ziehen. E r m ußte noch den großen Schmerz erleben, daß sein Schwiegersohn Em il Marx, der neben ihm in der Leitung des Werkes stand, im besten Mannes­

a lter einer schweren K rankheit erlag. Seit seinem R ü c k tritt 'wohnte der Verewigte zunächst einige Ja h re in Charlottenburg und sodann seit drei Jahren in Baden-Baden, wo er von einem langjährigen Herz­

leiden hinweggerafft wurde.

F ü r den oberschlesischen Industricbezirk war Kollmann nicht nur der Leiter eines bedeutenden Hüttenwerkes, sondern auch ein Mann von w eit­

gehender B etätigung im öffentlichen Leben. Was irgendeinen Zweig der Industrie und des Gewerbes anging, interessierte ilm ebenso wie seine eigenen Angelegenheiten. Es kann nicht bestritten werden, daß seiner umfassenden öffentlichen W irksamkeit und auch seiner literarischen B etätigung einerseits die W iedereinführung der Eisenzölle und anderseits auch das Zustandekommen des deutsch-russischen Handelsvertrages wesentlich zu danken ist. Mit unermüdlichem Eifer h a t er seiner Ueberzeugung gemäß in diesen wirtschaftlichen Fragen gewirkt und nam entlich die Gedanken von Friedrich List vertreten. Erstaunlich w ar seine Belesenheit in der wirtschaftlichen L iteratur, durch die er in zahllosen Fachversamm lungen und auf Kongressen die Zuhörer

zu fesseln wußte. D aß diese K enntnis lediglich auf eigenen Studien beruhte und ohne die landläufige theoretische Vorbildung sich entwickelte, ist besonders bem erkenswert. Seine Begeisterung fü r den Fürsten Bism arck u n d dessen W irken ist beinahe sprich­

wörtlich in der deutschen E isenindustrie geworden;

durch seine persönlichen Beziehungen zu diesem S taatsm anne konnte er in vielen Fällen fördernd auf die deutsche Industrie einwirken. Geradezu mit Feuereifer betrieb er, wie schon oben angedeutet, die W iedereinführung der Eisenzölle, und m it Be­

geisterung zitierte er des öfteren das W ort unseres verewigten Freundes Bernhardi, der den Bericht des Altreichskanzlers vom 15. Dezember 1878 „eine außerordentlich wertvolle W eihnachtsgabe für Milli­

onen, deren Christbaum lichter ohne sie sehr, sehr viel trüber gebrannt haben w ürden“ , nannte und dann fortfährt: „N am entlich auch in die Stube des Arbeiters, wo je tz t so oft N ot und Sorge wohnen, mag die gute B otschaft trö sten d hineinklingen und die große Freude verkündigen: daß doch mm wohl ein Endo des Elends abzusehen sein dürfte und die deutsche A rbeit nicht m ehr preisgegeben werden soll, weder der unw ürdigen K onkurrenz des halb­

wilden Pußtabewolm ers, des russischen Freigelassenen und des geknechteten H indu, noch auch der Ueber- m acht und schlauen Berechnung des britischen K apitals.“

An den Reichstags-, L andtags- und Gemeindc- wahlen nahm Kollmann hervorragenden Anteil und war für die U nterstützung des D eutschtum s gegen­

über dem P olentum stets in reichem Maße zu haben, wie denn ü b erhaupt die nationalen Fragen, die in dem oberschlesisclien Grenzgebiete von besonderer W ichtigkeit sind, des Verewigten ganzes Interesse fanden; insbesondere w endete er auch der Volks­

schule stets seine vollste A ufm erksam keit zu. Er war E hrenbürger und W ohltäter der Gemeinde B ism arckhütte, nahm hervorragenden A nteil an der Gründung des in hoher B lüte stehenden obersclüc- sischen A rbeiter-Gesangvereins, dem er, ebenso wie verschiedenen anderen Vereinen als Ehrenm itglied an- gehörtc, war ferner langjähriger, unbesoldeter Amts­

vorsteher, M itbegründer und Vorstandsm itglied der Handelskam m er zu Oppeln und b etätig te sich endlich noch in verschiedenen w irtschaftlichen Verbänden.

Wenngleich Oberschlesien Kollm anns zweite Hei­

m a t geworden w ar, so hing er doch m it unerschütter­

licher Liebe und Treue an seinem W estfalenlande; er wie auch sein kürzlich verstorbener F reund Haarmann waren m arkante W estfalennaturen, deren indu­

strieller W irksam keit die Geschichte des deutschen Eisenhüttenwesens einen ehrenvollen P latz einräu­

men wird.

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II. September 1913. E in/lu ß des Schmiedensauf die Eigenschaften eines weichen Flußeisens. Stahl und Eisen. 1507

U e b e r den Einfluß des S c h m ie d e n s auf die Eigenschaften ein es w e ich en Flußeisens.

Von (Sr.'Sng. P. O b e r h o f f c r in Breslau.

(Mitteilungen aus dem Eisenhüttenm äim isehon In stitu t der Kgl. Technischen Hochschule zu Breslau.)

E

ine weiche F lußeisenqualität, wie z. B. Bau- werkscisen m it rd. 0 ,1 % Kohlenstoff, stellt bei allen unterhalb Aiq = rd. 700 0 C gelegenen Tem­

peraturen kein homogenes Erzeugnis dar, ist viel­

mehr aus zwei Phasen, P crlit u n d F e rrit, aufgebaut.

Bei den normalen, oberhalb A r3 = rd. 900 0 C ge­

legenen W alztem peraturen dagegen ist eine einzige Phase, die feste Lösung des Eisenkarbides im Eisen, vorhanden, die je nach ihrem Zustande verschiedene mctallographische Bezeichnungen trä g t, aber u n ­ abhängig davon als homogen zu b etrachten ist. Es ist einleuchtend, daß jede unterhalb A rt = 700 0 C vorgenommene F orm veränderung die beiden P hasen Ferrit und P e rlit beeinflussen wird. Je nach der A rt der Beanspruchung ist die Beeinflussung eine andere.

Beim Drahtziehen* z. B. w erden die genannten Ge­

fügebestandteile in der R ichtung der Verlängerung gestreckt, quer zu ihr erfolgt demgemäß eine Quer­

schnittsverminderung; endlich kann eine Aufteilung der Gefügebestandteilo stattfinden. M it dem Ge­

füge verändern sich die Festigkeitseigenschaften:

Fließgrenze un d B ruchfestigkeit steigen, Dehnung und K ontraktion sinken. D urch geeignete W ärm e­

behandlung k an n das M aterial wieder verbessert werden. Ganz anders liegen die V erhältnisse, wenn die Formänderung,"wie beim W alzen, Schmieden und Pressen, bei hohen T em peraturen, jedenfalls ober­

halb A r, erfolgt. Die F orm änderung erstreckt sich dann lediglich auf die feste Lösung, und nach Be­

endigung der F orm änderungsarbeit beginnt w ährend der Abkühlung bei A r3 die U m kristallisation. F crrit- bildung setzt ein, die sich bis Ar! = rd. 700 0 C unter gleichzeitiger Anreicherung der zurückbleiben­

den festen Lösung an Kohlenstoff auf 0,9 % fo rtsetz t;

bei Ar, zerfällt dann dieser letzte R est der festen Lösung in das aus F e rrit und Z em cntit (Eisen und Eisenkarbid) aufgebaute E u tek tik u m P erlit. In welcher Weise die Festigkeits- u n d übrigen Eigen­

schaften durch die Form änderung oberhalb A r3 (W annformänderung) beeinflußt werden, ist wenig bekannt. Die spärlichen Versuche, die in dieser Richtung vorliegen, sind älteren D atum s, wenig um ­ fassend und u n te r Auslassung sowohl der neueren Anschauungen als auch der neuzeitlichen Hilfs­

mittel, deren sich die heutige M aterialprüfung be-

* Vgl. u. a. E. H o y n : Kleinere M itteilungen aus dem mctallurgisoh-inetallographischen Laboratorium der Kgl. Mechanisch - Technischen Versuchsanstalt, Char­

lottenburg. Internationaler Verband für die Material­

prüfungen der Technik. Kongreß in Budapest 1901.

P. G oeren s: Ueber den Einfluß der mechanischen Form­

gebung auf Eisen und Stahl. St. u. E. 1913, 13. März, S. 438.

dient, angestellt worden. Die K lärung der F rage ist um so verwickelter, als bereits durch die H öhe der E rhitzungstem peratur, die D auer der E rhitzung und die Abkühlungsgeschwindigkeit das Materialgefüge u n d infolgedessen auch die übrigen M aterialeigen­

schaften wesentliche V eränderungen erleiden, die zu den durch die F orm änderung selbst veranlaßten hin­

zu treten und sie gegebenenfalls überdecken können.

D er E rm ittlu n g ' des Einflusses der F orm änderung h ä tte dem nach zur einwandfreien K lärung der Frage die E rm ittlu n g des Einflusses der letztgenannten U m stände voranzugehen. Die Versuche des Verfassers über die B edeutung des Glühens von Stahlform guß*

stellen einen Versuch in dieser R ichtung dar, w äh­

rend die vorliegende U ntersuchung eine genaue P rüfung der V erhältnisse bei der Form änderung oberhalb A r, u n te r Berücksichtigung aller wechseln­

den F aktoren u n d u n te r Zuhilfenahme neuzeitlicher H ilfsm ittel bezweckt, teils, um einen zahlenmäßigen Ueberbliek über den Einfluß einzelner P un k te, wie A rt u n d Grüße der Beanspruchung, Größe der geleisteten F orm veränderung, Einfluß der E rhitzungs­

dauer, der E rhitzungstem peratur zu Beginn u n d zu E nde der Form änderung, A rt der A bkühlung auf Festigkeits- un d andere Eigenschaften, sowie auf das Gefüge zu geben un d anderseits etwaige neue G esichtspunkte für eine zweckmäßige V erarbeitung des M aterials aufzudecken. Die vorliegende U nter­

suchung erhebt noch keinesfalls Anspruch auf Voll­

ständigkeit, sie soll n u r einen Ueberbliek über das zu untersuchende Gebiet und A nregung zur gründ­

lichen P rüfung einer F rage geben, die in ihrer praktischen B edeutung m anchen durch eingehende V ersuchsarbeit zum großen Teil geklärten Fragen in keiner Weise nachsteht.

Die W ald der A rt der B eanspruchung wird hier­

bei nich t gleichgültig sein. W ährend beim Schmieden die Form änderung durch eine große Anzahl von Schlägen erfolgt, die einen verhältnism äßig geringen Teil des M aterials in senkrechter R ichtung von oben nach unten treffen, wird beim Pressen ein hoher statischer D ruck ausgeübt, und die gleichzeitig be­

troffenen Flächenteile sind sehr groß. Beim W alzen erstreckt sich die F orm änderung gleichzeitig auch n u r auf einen begrenzten Teil des M aterials, doch ist die B eanspruchung eine ganz andere, w eit ver- wickeltere, als in den vorhergehenden Fällen. Gleiche Größe der Form änderung vorausgesetzt, ist das zu ihrer D urchführung erforderliche T em peraturinter-

* St. u. E. 1912, 30. Mai, S. 889; 1913, 29. Mai, S. 891.

*

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1508 Stahl und Eisen. Einfluß des Schmiedens auf die Eigenschaften eine3 w&ichzn Flußeisent. 33. Jahrg. Xr. 37.

vall beim Pressen und Wälzen im allgemeinen kleiner als beim Schmieden. Diese grundverschiedenen Verhältnisse bedingen eine getrennte Behandlung.

V orderhand konnte nur der Einfluß des Schmiedens untersucht werden, da nu r für diese A rt der Form ­ änderung im hiesigen eisenhüttenmännischen In stitu t eine E inrichtung vorhanden ist.

Ueber die Veränderung der Materialeigenschaften durch das Schmieden liegt eine für den damaligen S tand unserer K enntnisse ausgezeichnete Arbeit von A l e x a n d e r S a ttm a n n * vor. Bereits in einem unter gleichem Titel im Jahre 1884 erschienenen Aufsatz**

behandelt S attm ann in ganz allgemeiner Weise den Einfluß des Walzens, und zwar insbesondere den Einfluß der Querschnittsverm inderung beim Walzen auf Bruchfestigkeit, D ehnung und K ontraktion. E r stellt fest, daß von mehreren, aus Blöcken m it gleichen Abmessungen horgcstellten Schienenprofilen das kleinste die besten Festigkeitseigenschaften zeigt, bem erkt aber selbst, daß die besseren Festigkeits­

eigenschaften des kleineren Profils wohl weniger auf die größere Querschnittsverm inderung als auf das kältere Auswalzen zurückzuführen sind. In ein und demselben Profil zeigt der Steg bessere Eigenschaften als Kopf und Fuß, entsprechend der Tatsache, daß ersterer eine größere verhältnism äßige Quersclmitts- verminderung erfährt als letztere. Diese Tatsache w urde später von M a r te n s ,f zum mindesten bezüglich des Unterschiedes zwischen Kopf und Steg, bestätigt. Martens konnte ferner feststellen, daß die Festigkeitseigenschaften einer Schiene, die vor den beiden letzten Stichen auf etwa D unkelrotglut ab- gekiililt worden war, bessere w aren als die einer normal gewalzten Schiene. Die ausführlichsten über den Einfluß der Form änderungstem peratur vor­

liegenden Versuche sind aber die bereits erwähnten Sattm annschen aus dem Jahre 1892. Sattm ann s c lim io d e te gewalzte Bleche je eines basischen und eines sauren Materials von 10 auf 9 m m Dicke herunter. Die Tem peraturen wurden nach der Glüh- farbc geschätzt. Die Ergebnisse Sattm anns zeigten, daß allgemein m it abnehmender Schmiedetemperatur die Festigkeit zunim m t, Dehnung und K ontraktion abnehmen. Dieser Einfluß ist besonders scharf aus­

geprägt, wenn das Schmieden bei Tem peraturen von 600 0 C an abwärts vorgenommen wird, und äußert sich in auffallendster Weise bei der sogenannten Blau­

wärme, etwa 320 0 C. In diesem Zusammenhänge soll allgemein von dem Einfluß der Form änderung auf das bereits um kristallisierte Material abgesehen werden, und es kommen daher nur die Versuche in B etracht, bei denen die Schm iedetem peratur ober­

halb Ar! (rd. 7 0 0 0 C) lie g t

* Ueber die Veränderungen der Eigenschaften des Flußeisens, wolche durch physikalische Ursachen bedingt sind. St. u. E. 1892, Juni, S. 550.

** St. u. E. 1884, Mai, S. 266.

t Untersuchung über den Einfluß des Hitzegrades beim Auswalzen auf die Festigkeitseigenschaften und das mikroskopische Gefüge von Flußeisenschienen. Mitt.

aus den techn. Versuchsanstalten, Berlin 1896, S. 89.

Die Versuche S attm anns sind klassisch, doch haften ihnen einige Mängel an. In erster Linie ver­

w endet S attm ann ein M aterial, das bereits Form­

änderungen erfahren h a tte , ein gewalztes Blech.

Die Ergebnisse geben daher nu r ein relatives, kein absolutes Bild der Veränderungen, da nich t feststellt, welchen Einfluß eine vorhergehende Formänderung besitzt. Ausgehen von einem g e g o s s e n e n Material ist unerläßlich. Die A rt u n d Zald der von Sattmann untersuchten Eigenschaften ist n ich t geeignet, über den Einfluß des Schmiedens ein klares und voll­

ständiges Bild zu geben. Insbesondere beim Zerreiß­

versuch m uß die Fließgrenze erm ittelt werden, nicht allein, weil, wie andere Versuche* zeigen, schon der Einfluß der W ärm ebehandlung in der Lage dieser Grenze bei ein und demselben M aterial viel deut­

licher zum Ausdruck gelangt als bei Festigkeit, Dehnung und K ontraktion, sondern weil auch, wie B ach * * bereits 1905 äußerte, der H öhe der Streck­

grenze in neuerer Zeit m ehrfach eine größere Be­

deutung zuerkannt wird. E s ist ferner die H ärte zu erm itteln, die neuerdings sowohl als besondere M atcrialeigcnschaft als auch wegen ihres Zusammen­

hanges m it F estigkeit un d Fließgrenze eine Bedeutung erhalten hat. W eiter ist die Schlagfestigkeit ein wertvoller M aßstab für den W iderstand von Ma­

terialien gegen Stoß, und schon beim Stahlformguß h a t sich gezeigt, daß diese E igenschaft für richtige W ärm ebehandlung wichtige Fingerzeige geben kann.

In diesem Zusammenhänge m ußte allerdings von einer solchen U ntersuchung noch abgesehen werden.

Auch die Löslichkeit in verdünnten Säuren scheint vielleicht geeignet, über den Z ustand des Materials Aufschluß zu geben. Schon O s in o n d u n d W e r th f stellten fest, daß dieLöslichkeit von kaltbearbeitetenr M aterial erheblich größer ist als die von unbearbeite­

tem. Die Versuche w urden später in größerem Um­

fange von H e y n und B a u e r f f aufgenommen, die die Osmondschen Ergebnisse bestätigten und er­

gänzten. Ueber den E influß der Form änderung bei hohen Tem peraturen auf die Löslichkeit ist so gut wie nichts bekannt. D er Beobachtung des Gefüges wurde ganz besondere Sorgfalt zugewendet. Das zur Unter­

suchung gelangende M aterial, ein weiches Flußeiseu m it 0 ,1 1 % Kohlenstoff, 0 ,6 % Mangan, 0 ,4 % Sili­

zium, 0,030 % Phosphor un d 0 ,0 3 5 % Schwefel, das bereits in einer früheren A bhandlung§ beschrieben u n d als Stahlform guß u n tersu ch t worden ist, besteht im wesentlichen zu 8 9 % aus F errit, w ährend 11%

des Gesichtsfeldes von P e rlit eingenommen werden.

Es ist daher wahrscheinlich, daß die Materialcigen- schaften insbesondere von der Beschaffenheit des

* Vgl. St. u. E. 1912, 30. Mai, S. 889; 1913, 29. Mai, S. 891.

** Zur K enntnis der Streckgrenze, Mitt. über For­

schungsarbeiten, H eft 29.

t Osmond und W erth: Ann. des Jlines 1886, 8. Reihe, Bd. VIII, S. 46.

t t St. u. E. 1909, 19. Mai, S. 733; 26. Mai, S. 784, 9. Juni, S. 870.

§ Oberhoffer a. a. 0 .

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11. September 1913. EinflulldesSchmiedcnsau/dieEigcnschalteneinesweichenFlußciscns. Stahl und E isen. 1509 Ferrits abhängig sein werden. U nter Beschaffenheit

des Ferrits ist einerseits die F orm der Ferritkörner, anderseits ihre Größe verstanden. Die F erritkörner können nach allen Richtungen gleiche A usdehnung besitzen, es können aber auch u n te r besonderen Umständen besondere R ichtungen bevorzugt werden.

So wird durch Form änderung unterhalb A rx (K alt­

formänderung) das F erritk o rn in dem für das D ralit- ziehen beispielsweise bereits oben angedeuteten Sinne beeinflußt. E rhitzung auf sehr hohe T em peraturen oder rasche A bkühlung von oberhalb A3 gelegenen Temperaturen begünstigen das A uftreten der so­

genannten W idm annstättenschen Figuren (G uß­

oder U eberhitzungsstruktur), deren Wesen b ekannt­

lich darin besteht, daß der F e rrit das B estreben be­

sitzt, sich in den Spaltflächen der oberhalb A 3 be-

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über diesen Gegenstand, auch soweit sie n u r ein­

zelne Tem peraturintervalle bedecken, stim m en m it­

einander im Wesen vollkommen überein. Selbst­

verständlich spielt außer der Abkühlungsgeschwindig­

k eit auch die D auer der E rhitzung eine gewisse Rolle;

beide F ak to ren verändern aber bis zu einem gewissen Grade das B ild n u r qualitativ. Jeder F orm änderung bei hoher T em peratur geht eine E rhitzung auf diese T em peratur voraus, deren Einfluß durch das Morse­

sche Bild q u alitativ gegeben ist. Diesem Einfluß der W ärm ebehandlung ste h t der Einfluß der F orm ­ änderung gegenüber, von der bisher n u r ganz all­

gemein b ekannt ist, daß sie die K orngröße des Ferrits verm indert. Die Größe dieses Einflusses für die T em peraturgrade, bei denen Form änderung vorgenommen wurde, zu erm itteln, w ar ein weiterer wichtiger Gegenstand der vorliegenden U ntersuchung.

Temperatur °C

I 1 Abbildung 1. Yersuchsorgobnisso von Morse.

ständigen K ristalle der festen Lösung abzuscheiden.

In beiden Fällen ist die A usdehnung der F e rrit­

körner nach allen R ichtungen dem nach nich t gleich.

Sind aber die E rhitzungs-, Abkühlungs- un d F orm ­ änderungsverhältnisse so gew ählt, daß die F e rrit­

körner nach allen R ichtungen annähernd gleiche Aus­

dehnung besitzen, so geht aus der einschlägigen Literatur hervor, daß m it der E rhitzungstem peratur sich die Korngröße des F errits (nicht zu verwechseln mit dem K orn der Bruchflächc, das n u r bis zu einem gewissen G rade m it dem F erritk o n i übereinzu­

stimmen scheint) v erändert. F ü r die A bhängigkeit der Korngröße des F errits von der E rhitzungs- temperatur ergibt sich für einen Kohlenstoffgehalt von 0,343% * das in Abb. 1 dargestellte Schaubild, das der bekannten A rbeit von M o rse* * entnom m en ist. Man ersieht daraus, daß von 1200 0 C an die Korngröße ziemlich rasch bis 1000 0 C abnim m t; bis 900 0 C erfolgt die A bnahm e erheblich langsam er und geht bei dieser T em peratur bis etw a 700 0 C in Zu­

nahme über; von dieser T em peratur an t r i t t keine Ver­

änderung m ehr ein. Die Versuche fast aller F orscherf

* Die Verhältnisse ändern sich m it dem Kohlenstoff- gchalt. Vgl. Howe: St. u. E. 1913, 13. Febr., S. 292.

** The effect of heat treatm ent upon the physical properties and the microstructure o f medium carbon steel. The Metallographist 1900, S. 130.

t Vgl. auch hierzu die neueste Arbeit von J. E. S t e a d und H. C. H . C a r p o n te r : Ucber die kristallbildendcn Eigenschaften des Elektrolytciscns. Seite 1535 dieses H eftes.

V e r s u e h s a n o r d n u n g .

Die D urchführung der Versuche ge­

schah in folgender Weise: P roben von etw a 12 cm Länge bei 00 x 40 mm Q uerschnitt w urden aus dem Versuchs­

m aterial herausgesägt und in einem Gasofen in reduzierender A tm osphäre auf die für die F orm änderung vorge­

sehene T em peratur erh itzt u n d eine Stunde lang bei dieser T em peratur gehalten. Man ging von der Annahm e aus, daß diese E rhitzungsdauer ge­

nügte, um das Strukturglcickgew icht zu erzielen.

Die P roben w urden dann m it einer Schmiedezange im Ofen gefaßt, rasch u n te r den nahegelegenen Schm iedeham m er gebracht un d ausgeschmiedet.

D er von der F irm a Schuchardt & Schütte, Berlin, gelieferte Schmiedehammer ist ein B lattfederham m er, Marke „A jax“ , Größe I I , u n d h a t sich bei der D urch­

führung der vorliegenden V ersuche sehr g u t bew ährt.

E in Bündel B lattfedern schwingt um fest gelagerte Zapfen. An der dem Amboß zugekehrten Seite h än g t ein geführter H am m erbär von rd. 60 kg Ge­

w icht; an dem entgegengesetzten E n d e ist eine starre Verbindung m it einem E x zen ter hergestellt, der von einer Riemenscheibe aus b e tä tig t wird. Auf der Exzenterw elle sitz t ein Schw ungrad zum Ausgleich der schwingenden Massen. Die Stellung des E xzenters lä ß t sich in gewissen Grenzen verändern, und m it ihr v erän d ert sich die S tärke des Schlages einerseits, anderseits die Zahl der in der Zeiteinheit erfolgenden Schläge. Es zeigte sich bald, daß bei einer Stellung auf drei V iertel des größten E xzenterhubes die besten Ergebnisse in bezug auf Zahl der Schläge u n d S tärke des einzelnen Schlages erreicht wurde.

E ine unm ittelbare B estim m ung der Schlaggröße w urde unterlassen. Die rechnerische E rm ittlu n g ist sehr verw ickelt, da die vom Amboß u n d von der Schabotte aufgenommene A rbeit sich schwer be­

stim m en läßt. Die rein empirische E rm ittlu n g durch Stauchzylinder b esitzt auch n ur relativen W ert. Es ist

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1510 Stahl und Eisen. EinllußdesSchmiedensau/dieEigenscha/teneinesweicIienFlußeisens. 33. Jahrg. Nr. 37.

zwar unter diesen U m ständen nicht möglich, die dem Arbeitsstück zugeführte Energie, die in Form - änderungsarbeit umgesetzt wird, zu bestimmen.

D a aber angenommen werden konnte, daß die S tärke der einzelnen Hammerschläge nicht wesent­

lich voneinander abweicht, half m an sich dadurch, daß m an die Anzahl der Schläge w ährend des Schmie­

dens zählte und die Schmiededauer in Sekunden be­

stim m te, H ierdurch ist cs möglich, ein angenähertes Bild der Schmiedearbeit u n te r der Voraussetzung zu erhalten, daß die Schmiedearbeit stets in gleicher Weise vorgenommon wird. Alle Proben wurden von dem A nfangsquerschnitt CO x 40 mm auf gleichen E ndquersclm itt von 25 x 25 mm geschmiedet, die Querschnittsverm inderung betrug demnach 7 4 % . Ferner wurden alle Proben auf eine Länge von 23 bis 25 cm gestreckt. Dazu genügte cs, etwa die H älfte der einzelnen Schmiedeprismen auszuschmieden. Man er­

hielt auf diese Weise Proben, deren G estalt in Abb. 2 schematisch zur Darstellung gebracht ist. Die Tem- peraturabnahm o w ährend des Schmiedens wurde m it Hilfe eines optischen Pyrom eters nach llolborn und K urlbaum aus der Messung der Anfangs- und E ndtem peratur beim Schmieden bestimm t. Nach Beendigung der Schmiedearbeit legte m an die Proben

in einen größeren,

| m it getrockneter Kieselgur gefüllten , Kasten, in dem eine Abbildung 2. Form der Proben. . . . .

langsame, gleich"

mäßige Abkühlung erfolgte. Da sowohl die Bestim­

mung der Zeitdauer des Schmiedens als auch der An­

zahl der Schläge eine d ritte Person erforderlich machte (eine zweite verlangte die Temperaturmessung), wurde, allerdings erst nach Beendigung des Hauptteilcs der vorliegenden Untersuchungsreihe, eine Vorrich­

tung gebaut, die beide F aktoren selbsttätig aufzeich­

nete. Am oberen Teil des H am m erbären wurde ein Schreibstift angebracht, vor dem eine durch Uhrwerk angetriebene Rollo einen Papierstreifen von rd. 24 cm H öhe (entsprechend dem größten Hammerschlag) geführt war. E in Grammophonuhrwerk ta t gute Dienste; die Gleichmäßigkeit seiner Bewegung ist aber nicht sehr groß. F ü r die vorbereitenden Ver­

suche genügte sic, für genauere Versuche ist jedoch die Anbringung eines Zeitschreibers, wie m an ihn bei Funkenregistrierapparaten in Verbindung m it einer elektrischen U hr m it Sekundenkontakt be­

n u tz t, vorgesehen.

In einer ersten Versuchsreihe wurde möglichst rascli geschmiedet. Die gewählten Anfangstempera­

turen lagen bei 1400, 1200, 1000, 900 und 8 0 0 0 C.

Jeder Versuch wurde durch eine oder mehrere Be­

stimmungen nachgeprüft, wobei m an auf Einhaltung der gleichen Versuchsbedingungen, wie E ndtem ­ peratur, D auer des Schmiedens und Anzahl der Schläge, achtete. Dies war natürlich nicht immer möglich, da das Schmieden einmal von der Geschick­

lichkeit des Ausführenden und das andere Mal von dem Zustande des Hammers (Schmierung, Spannung

des Riemens usw.) abhängt. Eine zweite, größere Versuchsreihe w urde in der Weise durchgeführt, daß m an zur E rm ittlu n g des Einflusses der Endtempera- tu r von den genannten A nfangstem peraturen auf ver­

schiedene E ndtem peraturen schmiedete. Dies ge­

schah so, daß m an bei voller H am m erkraft nicht mehr m öglichst rasch schmiedete, sondern zwischen ein­

zelnen aufeinander folgenden Schlägen Pausen ein- treten ließ, derart, daß nach Beendigung der Schmiede­

arbeit eine bestim m te E n d tem p eratu r erreicht war.

Auch fü r diese Versuchsreihe gelten die obigen Be­

merkungen. Eine kleinere Versuchsreihe betreffend den Einfluß der A nfangstem peratur ist der vor­

liegenden A rbeit beigefügt.

V e r s u c h s e r g e b n is s e .

F e s t i g k e i t s e i g e n s c h a f t e n , H ä r t e u n d L ö s­

l i c h k e i t in v e r d ü n n t e n S ä u r e n . Die Ergeb­

nisse der Versuchsreihe I in bezug auf Festig­

keitseigenschaften, H ä rte und Löslichkeit in ver­

dünnten Säuren sind in Zahlentafel 1 zusammen- gestcllt. Der Zahlentafel sind ferner u nter Nr. 0 die Ergebnisse der Festigkeits- und Härteuntersuchungen am gegossenen Ausgarigsm aterial beigefügt, Zalüen- tafcl 1 en th ält die Einzelw erte aller Versuche sowie die aus diesen erm ittelten M ittelwerte. Die einzelnen Zahlen für die M ittelwerte sind ferner in den Schau­

bildern Abb. 3 bis 5 dargestellt. Die Mittelwerte sind natürlich nicht gleichwertig, weil die Zahl dei Einzelwerte nicht in allen Fällen die gleiche ist, doch sind die Versuche ja sowieso rein orientierender Natur, und cs ist anzunehm en, daß sich später aus umfang­

reicheren, bereits im Gang befindlichen Versuchen noch Abweichungen ergeben werden. Man kann aber jetzt schon aus den Ergebnissen dieser Versuchsreihe schließen, daß m it fallender Schm iedetem peratur die aufzuwendende A rbeit, sofern m an sie durch Dauer des Schmiedens und Anzahl der Schläge kennzeichnet, eine steigende Tendenz besitzt. Das Anwachsen der Fließgrenze ist ziemlich bedeutend zwischen 1400 und i000 0 C; zwischen 900 und 1000 0 C ist dagegen ein erheblicher U nterschied n ic h t bem erkbar, was m it der Tatsache übereinstim m t, daß die M ittel aus den P rodukten: D auer des Schmiedens x Anzahl der Schläge, nahezu übereinstim m en. Schm iedet man von 800 au t 710 0 C, dann steigt die Fließgrenze um einen ganz erheblichen B etrag, da offenbar der Be­

trag an K altform änderung durch die Streckung des hier schon in größeren Mengen ausgeschiedenen F errits eine ansehnliche Größe erreicht. In ähnlicher Weise v e rh ä lt sich die B ruchfestigkeit, wenn auch ihre E rhöhung nicht so beträchtlich ist wie die der Fließgrenze. D rückt m an die Fließgrenze in Pro­

zenten der B ruchfestigkeit aus, so erhält m an einen ähnlichen Verlauf wie bei Fließgrenze und Bruch­

festigkeit, d. h. der prozentuale A nteil der Fließ­

grenze an der B ruchfestigkeit steigt m it abnehmender Schm iedetem peratur, un d zwar sehr rasch. Gegen­

über dem ungeschmiedeten M aterial v erändert sich schon beim Schmieden bei 1400 0 C insbesondere die

(7)

Eahlontafel_l.VersuchsreiheX. EinflußderSchmiedetemperaturauf dieEigenschafteneines weichenFlußeisensmit 0,1%Kohlenstoffbei möglichst raschemSchmiedenvon 60X 40mmauf 25x25mm; Querschnittsverminderung= 74%.

11. September 1913. Einfluß des Schmiedens auf die Eigenschaften eines weichen Flußeisens. Stah l und Eisen. 1511

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Material im Anlieferungszustundo(gegossen, ungeglüht); Mittel aus drei Versuchen.

(8)

1512 Stahl und Eisen. EinllußdeaSchiniedemauJdieEigmmltafleneinesweiclienFlußeisens. 33. Jahrg. Er. 37.

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Abbildung 3 bis 5.

Versuchsreihe I.

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Fließgrenze ganz erheblich, während dies bei der Bruchfestigkeit in geringem Maße der Fall ist. Die Folge ist natürlich, daß der Anteil der Fließgrenzc an der Bruchfestigkeit im ungeschmiedeten Material erheblich geringer ist (um etwa 1 3 % ) als bei dem bei 14 0 0 0 C geschmiedeten Material. Die Gesamt­

dehnung verändert sich vom ungeschmiedeten bis zu dem bei 10000 C geschmiedeten Material kaum . Auffallend ist die niedrige Gesamtdehnung bei 1000 ° C; bei 900 0 C erreicht sie wieder nahezu ihren ursprünglichen W ert, und erst bei 8 0 0 0 C sinkt sie erheblich. Dagegen verändert sich die Quersclmitts- verminderung vom ungeschmiedeten Material zum geschmiedeten ganz wesentlich. Bis 9 0 0 0 C bleibt sie nahezu gleich, um dann abzunehmen. Die Brinell- sclie H ärtezahl scheint m it der Bearbeitungstem­

peratur zuzunehmen. Auffallend ist die größere H ärte des ungeschmiedeten Materials dem bei 1400 0 C bearbeiteten gegenüber, ferner die Tatsache, daß zwischen 1000 und 900 0 C ein U nterschied fast nicht besteht, und endlich die ganz bedeutende Ilärte - zunahmc von 900 auf 8 0 0 0 C. Es ist häufig angeregt worden, die verwickelte Bestim mung der Festigkeit durch die H ärteerm ittlung zu ersetzen, wobei man von der Voraussetzung ausging, daß H ärtezahl dividiert durch Bruchfestigkeit eine K onstante ergibt, die sich m it der Q ualität des M aterials ändert und von Fall zu Fall durch Versuche erm ittelt werden muß. Von anderer Seite ist jedoch darauf hinge­

wiesen w o rd en , daß diese K onstante in hohem

Maße von der Vorbehandlung 3'z des M aterials abhängig ist.

Die Berechtigung dieser An- nalune ergibt sich aus den entsprechenden Zahlen der Zahlentafel 1. Man erkennt 2 8 .deutlich die Steigerung der K onstante m it abnehmender Scluniedetem peratur, die insbesondere zwischen 900 u nd 8 0 0 0 C v e rstä rk t zum A usdruck gelangt.

Die Löslichkeit in v erdünnter einprozentiger

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Abbildung 6. Versuchsreihe I.

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(9)

11. September 1913. Abbruch einer veralteten und Aufbau einer neuzeitlichen Blochstraße. S ta b lu n d Eisen. 1513 Schwefelsäure, ausgedriiekt durch die prozentuale

Gewichtsabnahme, n im m t im unbehandelten Teile des Materials m it abnehm ender Schm iedetem peratur, wenn auch im großen und ganzen wenig, imm erhin aber in erkennbarer Weise zu. Anders v erh ä lt es sich dagegen im geschmiedeten Teile. Die M ittelw erte aller Zahlen, die im übrigen m iteinander nich t allzu­

gut übereinstimmen, ergeben ein starkes Anwachsen der Löslichkeit zwischen 1400 und 1000 0 C, dann aber eine ziemlich bedeutende Abnahm e, bei 800 0 C, entsprechend der bei dieser T em peratur erfolgenden Kaltformänderung, eine bedeutende Zunahme. S tellt man den zeitlichen Verlauf der Lösung in Abhängig­

keit von der prozentualen Gewichtsabnahm e, also

die Lösungsgeschwindigkeit, dar, wie dies in Abb. 6 geschehen ist, so erkennt m an, daß die Neigung der K urven vom unbehandelten zu dem bei der tiefsten T em peratur geschmiedeten M aterial im großen und ganzen zunim m t. Man erh ält einzelne K urven­

bündel, deren Neigung ziemlich gleich ist, und die sich wesentlich nu r an zwei P u n k ten verän d ert, und zw ar beim Uebcrgang vom unbehandelten zu dem bei 1400 0 C geschmiedeten M aterial, sodann beim Uebcrgang von W arm form änderung in K altform ­ änderung. Ob die bis 1000 bzwT. 900° C bei fast allen E igenschaften au ftreten d e U nregelm äßigkeit a u f Versuchsfehler zurückzuführen ist, m üssen spätere Versuche beweisen. (Schluß folgt.)

Abbruch einer veralteten und A ufbau einer n euzeitlichen Blockstraße in 2 0 T agen.

A u f den D i l l i n g e r H ü t t e n w e r k e n genügte der linken Seite und der Drillings-W alzcnzugmaschino

*■ die vorhandene, im Ja h re 1899 gebaute Block- der nebenan liegenden G robstraße auf der rechten Straße m it hydraulischer Ausbalanzierung der Ober- Seite untergebracht. Die vorliegenden Verhältnisse walze sowie m it hydraulischer B etätigung der An- zwangen dazu, die A ntriebe säm tlicher Verschiebe­

stellvorrichtung und des K an tap p arates nicht m ehr lineale auf der Seite des Antriebes der Blockstraße den heutigen Anforderungen. Es w urde daher be- anzuordnen. H ierdurch wurde es rforderlich die schlossen, für diese S traße

Ersatz zu schaffen. Die neue Straße m it elektrisch betriebener A nstellvorrich­

tung sowie m it elektrisch betriebenen Kurbelrollgän- gen und K an t- und Ver­

schiebeapparaten w urde von der D e u t s c h e n M a ­ s c h in e n f a b r ik A. G. in Duisburg geliefert.

Da der gesam te H iltten - betricb nur auf eine Block­

straße angewiesen ist, und der Aufbau der E rs a tz ­ straße an anderer Stelle zunächst nich t in Frage kommen k o n n te , m ußte auf die größte Beschleu­

nigung des U m baues ganz besonderen W ert gelegt werden. Aus diesem Grunde wurden die vorbereitenden

Arbeiten m it derartiger Abbildung 1. Vor der Walzenstraße. (25. Juli 1913.) Sorgfalt durchgeführt, daß

unangenehme Ueberrasclmngen w ährend des Um - H auptgebäudesäule A (vgl. Abb. 2 und 3) welche baues ausgeschlossen erscheinen m ußten. U nter auch die K ranträger des 40-t- und des 4-t-K ranes anderem wurden die Umgrenzungen u n d Tiefen der aufnim m t, nach unten um 2 y2 m zu verlängern.

Fundamente durch B ohrungen festgestellt und der- Diese überaus schwierige A rbeit w urde vor dem artige Arbeiten erledigt, welche ohne B etriebsstörung Beginn des Umbauos ohne B etriebsstörung fertig- vor dem Beginn des U m baues ausgeführt werden gestellt.

konnten. D er Beginn des U m baues w ar auf den 20. Juli

Wie aus den G rundrissen (vgl. die A bbildungen 2 festgesetzt worden. D a jedoch am 19. Juli kurz und 3) ersichtlich, ist die B lockstraße in dem vor der M ittagspause ein B ruch an der Steuerung sehr beengten R aum e zwischen ihrem A ntriebe auf der A ntriebsm aschine erfolgte, w urde an diesem

X X X V II.,, 193

(10)

OrM'ngs-U/n/re/ir-Masc/r/ne //.-7200, 0. 7700

1514 Stahl und Eisen. A b b r u c h einer veralteten und Aufbau einer neuzeitlichen Blockstraße. 33. Jahrg. Nr. 37.

Abbildung2.BlockstraßederDillingerHüttenwerkevor demUmban.

(11)

11. September 1913. A llrw ch einer veralteten und Aufbau einer neuzeitlichen Blockstraße. Stahl und Eisen. 1515

Abbildung3.Blockstraßeder Dillinger Hüttenwerke nachdemUmbau.

(12)

1510 Stahl und Eisen. Abbruch einer veralteten und A u ß a u einer neuzeitlichen Blockstraße. 33. Jahrg. Nr. 37.

Tage, also am 19. Juli, nachm ittags 1 y2 U hr, m it der hierauf folgenden N achtschicht wurde m it dem dem Abbruch der S traße begonnen. U nterstam pfen des Rostes hinter der Straße und Die Abb. 1 gibt den S tand der Arbeiten vor der 34 Stunden später m it dem U nterstam pfen des S traße am 25. Juli wieder. Ich bemerke hierzu, Rostes vor der S traße begonnen. Zum Aufbau der 'Fundam ente und zum

U nterstam pfen wur- n dcn insgesamt 44 000 Ziegelsteine und 19 cbm Beton verbraucht.

Die Sohlplatten der W alzenstraße winden n ic h t ausgewechselt, sondern nur nachge­

arbeitet.

Die ¡Trägerroste (s.

Abb. 4) wurden hier nachträglich in ge­

schickter Weise zum E inhängen von Trich­

te rn benutzt, welche unten durch Schieber abgeschlossen werden u n d den Walzsinter aufnehm en. Unmittel­

bar unterhalb dieser T richter ist eine Fahr­

bahn m it einem Wa- Abbildung 4. Hinter der Walzenstraße. (25. Juli 1913.) gen z u r Aufnahme des W alzsinters angeord- daß insgesamt 174 cbm Mauerwerk ausgebrochen net, der nach unten aufklappbar ist und den Walz­

werden m ußten. Soweit Teile des alten Fundam entes sinter später m ittels einer Laufwinde unm ittelbar in benutzt werden konnten, m ußten die erforderlichen Eisenbahnwagen entleeren wird.

72 Ankerlöcher neu gebohrt werden, da die vorhandenen An- kcrlöcher nicht be­

n u tz t werden konn­

ten. Zu diesem Zweck standen zwei Stück

D ruckluftbohr­

maschinen zur Verfü­

gung, die sich gut be­

w äh rt haben.

Um eine sofortige Aufnahme des Betrie­

bes nach erfolgter Aufstellung der Straße ohne Gefährdung des Fundam entes zu er­

möglichen, wurde vor und hinter der Straße je ein zusammenge­

nieteter Rost von 500er Trägem vorge­

sehen, auf welchen

sich die Rollgällge, Abbildung 5. Hinter der Walzenstraße. (1. August 1913.) die K ant- und Ver­

schiebeapparate sowie sämtliche Antriebe aufbauen. Abb. 5 veranschaulicht den S tand der Arbeiten Diesen R ost hinter der S traße lä ß t die Aufnahme am 1. August. Am 8. A ugust, nachm ittags 3% Uhr, to m 25. Juli (vgl. Abb. 4) deutlicherkennen. In also 20 T a g e u n d z w e i S t u n d e n nach dem

(13)

11. September 1913. Untersuchungen über die Vorgänge im Hochofen. Stahl und Eisen. 1517 Beginn des Abbruchs,

lief der erste Block in die Walzenstraße ein, m it welcher dann sofort an­

standslos der D auerbe­

trieb aufgenommen w urde (Abb. 6).

Da auf die U m bau­

zeit drei Sonntage fallen, is t d er B e t r i e b d u r c h diesen U m b a u n u r auf 17 T a g e g e s t ö r t w orden!

Wegen der ungün­

stigen K ranverhältnisse (vgl. Abb. 2) m ußten die schweren Maschinen­

teile für den hinteren Rollgang von der vor­

deren Seite aus herbei­

geschafft werden (vgl.

Abb. 4); auch konnten

aus dem gleichen G runde Abbildung 6. H inter der W alzenstraße. (8. August 1913.) die Antriebe der Ver­

schiebe- und K an ta p p arate hin ter der S traße nu r Schließlich sei noch hervorgehoben, daß dieser mittels Flaschenzüge aufgebaut werden. (Vgl. Schnellum bau ohne den geringsten Unfall ver-

Abb. 5.) laufen ist. Oberingenicur Adolf Nolte, Dillingen.

U n tersu ch u n g en über die V orgänge im H o ch o fen .

Von Geh. R egierungsrat Professor W. M a t h e s i u s in C harlottenburg.

(Schluß von Seite 1471. Hierzu Tafel 28.) I | ie bisher erläu terte D urchführung der Bcrech-

nungen h a t ergeben, daß m it H ilfe der für die Bestimmung von Cx gegebenen Gleichung sich für jeden Hochofenbetrieb der G esam tbetrag der für die Deckung des Bedarfes schädlicher R eaktionen zur Verfügung stehenden Kohlenstoffmenge erm itteln läßt, wenn die einfachen E rhebungen durchgeführt werden, welche die A ufstellung der Cx-Gleichung er­

fordert. Es ist aber bisher noch nicht gelungen, rech­

nerisch diejenigen B eträge auseinander zu ziehen, die in ihrer Gesam theit den schädlichen K ohlenstoff­

verbrauch bedingen, d. h. also: zu bestimm en, wie groß der Anteil der im Gestell vor sich gehenden direkten R eduktion u n d wie groß derjenige der Kohlensäurespaltung sich stellen. Dies wird sich erst ausführen lassen nach D urchführung weiterer umfangreicher U ntersuchungen. W ie die letzten Darlegungen indessen ergeben haben, stehen die Cx- Betriige im u nm ittelbaren direkten Zusam m enhang mit den jeweiligen K ühlwasser- un d A usstrahlungs­

verlusten des betreffenden Betriebes.

Ueber die H öhe dieser V erluste befinden sich in der zur Verfügung stehenden L ite ra tu r durchaus von­

einander abweichende Angaben, ja es sind sogar Wärmebilanzen von H ochofenbetrieben veröffent­

licht worden, aus denen sich auf der Ausgabenseite der Bilanz ein 'W ärmeüberschuß gegenüber der auf der Einnahm eseite nachgewiesenen W ärm eerzeugung

ergab. E s w ar deshalb erforderlich, u m einigermaßen sichere U nterlagen für die Beurteilung der Aus- strahlungs- u n d K ühlw asserverluste zu erlangen, eine erhebliche Zahl von W ärm ebilanzen für die ver­

schiedenen H ochofenbetriebe durchzurechnen. Zu diesem Zweck habe ich im F rü h ja h r des vergangenen Jahres an säm tliche deutschen Hochofenwerke ein Rundschreiben gerichtet, in welchem ich b at, mir die erforderlichen Betriebsangaben zur Aufstellung von W ärm ebilanzen zur V erfügung stellen zu wollen.

Auf G rand dieser B itte sind m ir in dankensw erter Weise die B etriebsangaben von 28 verschiedenen Einzelbetrieben zugesandt worden, u n d diese sind nun einer sorgfältigen rechnerischen U n ter­

suchung unterw orfen worden. E s stellte sich auch hier heraus, daß bei drei B etrieben tro tz m ehrfacher Rückfragen u n d der D urchführung neuer Erhebungen es nicht möglich gewesen ist, die m ir ü b erm ittelten A ngaben m iteinander d era rt in Einklang zu bringen, daß sich ü berhaupt aus der Bilanz ein A usstrahlungs­

u n d K ühlw asserverlust ergab. Aus diesem G rande w ar es nicht möglieh, die B etriebsangaben dieser drei W erke in die U ntersuchungen m it einzubeziehen.

Die säm tlichen übrig bleibenden 25 Einzelbetriebsfälle sind dagegen in der Zahlentafel 1 (auf Tafel 28) über­

sichtlich zusam m engestellt worden. Die Tafel u m faß t g etrennt die Weißeisen-, Spiegeleisen- und Graueisen­

betriebe. Die einzelnen B etriebe sind m it Buchstaben

Cytaty

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Dabei ist aber übersehen, daß nach meiner Annahme die Zentrale nur eine Durchschnitts- belastung von 72 % haben soll; für dio Erweiterung braucht in solchem

tafel 1 wäre es eine willkommene Ergänzung, wenn zwischen Spalte 12 und 13 noch die Windpressung angegeben wäre, weil diese beim Zusatz von Briketts wesentlich

keit von 20 m gar nicht augesetzt worden ist. Eine einwandfreie Erprobung h ätte es erfordert, gerade diesen Stahl auch in dieser Hinsicht zu untersuchen. 929):

haltung der britischen Abnehmerschaft führte dazu, daß größere Mengen frei wurden, als man noch kurz vorher erwartet hatte, zumal da die Erzeugungsmittel der meisten

kahn wegen seiner unzureichenden Längsversteifung sehr vorsichtig entladen zu müssen. Es ist ja bekannt,.. HuU.il-Entlader und ihre Verwendbarkeit in Deutschland. U nd

traut zu werden. Zwischen diesen beiden Gruppen steht eine dritte, in deren Betrieben sich die hier geschilderten Verhältnisse gemischt vorfinden. D ie

Wenn ich in dem in St. gegebenen Auszug erwähnt habe, die Konstrukteure seien über die Betriebswerte ihrer Anlagen in den meisten Fällen nicht unterrichtet —

Noch eine andere Feuerungsart für Dampfkessel, die sich allerdings vollständig von den bisherigen unterscheidet, beginnt heute von sich reden zu machen: die