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Thorner Presse 1891, Jg. IX, Nro. 200

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(1)

liir A b o n n e m e n tsp re is

. und Borstädte frei ins H a u s : vierteljährlich 2 M a r k , monatlich 67 pränum erando;

Urärts frei per Post: bei allen Kaiser!. Postanstalten vierteljährl. 2 M ark .

^ U h r abends m it Ausschluß der S o n n - und Feiertage.

R e d a k t i o n u n d E x p e d i t i o n :

Katharinenstr. 2tt4.

Fernsprech-A nschlnß N r . 5 7 .

J n s e rtio n s p re is

für die Spaltzeile oder deren R aum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der Expedition Thorn Katharinenstr. 204, AnnonciN-Expekition „Jnvalidendank"

in B e rlin , Haasenstein u. Bogler in B e rlin und Königsberg, M . Dukes in W ien, sowie von allen anderen Ännoncen-Expeditionen des I n - und Auslandes.

Annahme der Inserate fü r die nächstfolgende Numm er bis 1 U hr mittags.

Freitag den 28. Anglist 1891. IX . Zahrg

67 Pfg. kostet die „Thorner Presse" mit

^»c>t " „JÜllstrirten Sonntagsblutt" für den

^ tz ^ ^ 'E 'e r . Bestellungen nehmen an sännnt- lchen Postämter, die Landbriesträger nnd

Expedition der „Thorner Presse".

K a th a rin c n s tra ß e 2 0 4 .

Förderung des inländischen Ketreidehandels.

"

01

, G öler aus S u lzfe ld in Baden schreibt im

! Die W ochenblatt":

«es.deform des Getreidehandels w ird gegenwärtig in un-

^»ge. '"» "e n Presse erörtert. Neben der E rh a ltu n g eines

^ ,H ^ c h » tz z o lle s fü r die heimischen Bodenerzcugnisse ist

" " " m ittle re n und kleinen Bauernstand kaum ,, "on solcher Bedeutung wie eine gründliche, tief-

"'»gestaltung des Getreidehandels. Derselbe ist heute International und muß wieder v a t e r l ä n d i s c h ol>he/"o wieder in den Dienst des Vaterlandes treten, wie

.^ ih z ^ te n Zeiten und noch vor dreißig Jahren hat der

4'' *"or.

^thii

^»xs, in erster Reihe das Getreide in , Lande zusammen­

b i ß er nicht n u r auf den großen H ofgütern die r sondern auch in den Dorfgemeinden von Haus

^iß-, o ^ "^ o p fte , um hier 1 M a lte r, dort 2 M a lte r zu was das gewöhnlichere w a r, der B au e r fu h r sein

» auf den Fruchtmarkt und wußte, daß er das-

^ ijs ^ Rufenden Preise dort sicher absetzen werde. W ie be ^ "tles geworden! D e r große Fruchtspekulant findet

^ und rentabler, m it einem einzigen Telegram m / . ! » »j., ung Weizen in Amerika oder in In d ie n , oder so bck ^ k ,, Eisenbahnwagen - Ladungen Roggen in R ußland

„ /te ile n . D a s B ä u e rlein steht unterdeffen in seiner / ' Möchte seine Frucht gern zum laufenden Preise, ja ,

^ N '" .A u fk a u f des Getreides auf dem Lande verbun- stritt man in unsern Handelsemporen jene riesigen s t e llt » welchen sich häufig mehr ausländisches Getreide o, et, ganze P ro v in z erntet, sieht man, wie

M Erahnen die Schiffe gelöscht werden, wie durch d,rE ^ " " t k die W aare in das bezeichnete Stockwerk be- /.gelüstet und wieder gesackt w ird , — ja, dann ver- Gedeihen des Handels m it ausländischen Früchten, aber m it schmerzlicher Theilnahm e unseres

nicht dem einzelnen Spekulanten zumuthen, aus verzichten; w ohl aber kann der S ta a t, welcher durck n, der Grundsteuer dazu verwendet hat, jenen t'llja !l>k s Anlegen von Häfen und dergl. zu fördern, nun

^ ^kka/s^En, daß der B auer seine E rnte leicht und recht- - 'bu kann. W o sich nicht Genossenschaften wie unsere

Bauernvereine und bäuerlichen Konsumvereine zur V e rm itte lu n g des Verkaufs des Getreides finde», da muß der S ta a t in jeg­

licher Weise die E rrichtung von großen G e t r e i d e m a g a z i ­ n e n fördern, welche so zu liegen haben, daß der B au e r aus keinem D orfe fü r H in - und Rückfahrt länger als 24 S tunden braucht. W as die Niederlagen in den Seehäfen fü r das aus­

ländische Getreide, das müssen die Magazine fü r die inländische B ro tfru ch t werden, nämlich Sammelplätze, auf welchen der Ge- treidekäuscr dieselbe so leicht und bequem wie in jenen Nieder- lägern kaufen kann.

D e r B auer kann nach dem Drusch die Früchte seines D orfes in dieses M agazin verbringen und erhält auf Wunsch bereits Vorschüsse auf dieselben (Getreidelombardgeschäst); nach dem cndgiltigen Absätze seiner Früchte empfängt er den Rest des KausschillingS abzüglich der Kosten fü r Aufbewahrung und dergleichen.

W e r die V e rw a ltu ng dieser Magazine zu übernehmen hat, ist eine Frage von lokaler Bedeutung, welche sich aber bei halb­

wegs gutem W ille n unschwer erledigen w ird. Entweder können die Organe unserer S elbstverw altung in P rovinzen und Kreisen dieselbe übernehmen, oder Genossenschaften, oder staatliche Stellen. D ie E rrichtung der Gebäude sollte aber aus S ta a ts ­ m itte ln befördert werden. Weshalb auch nicht? D e r S ta a t, welcher so großes zur Förderung des internationalen H a n ­ dels gethan hat, dürfte in dieser Weise nun auch den vaterländischen Getreidehandel unterstützen. E r dürfte dieses um so mehr thun, als diese Magazine gleichzeitig die na­

türlichen Getreidemagazine fü r unsere Heeresverwaltung sein würden.

D e r S ta a t würde dam it aber nicht etwa ein Werk der Barmherzigkeit gegen einen S ta n d , hier den Bauernstand, aus­

üben, sondern so recht eigentlich in seinem eigensten Interesse handeln. H ängt doch die Entscheidung über die E rh a ltu n g des geschichtlich gewordenen S taates ganz wesentlich von der Frage ab, ob es der Sozialdemokratie gelingen w ird , ihre Bewegung in unsern Bauernstand zu übertragen, welcher angesichts seiner tiefen Verschuldung einer sozialdemokratischen A g ita tio n gegen­

über weniger widerstandsfähig sich erweisen könnte, als vielfach angenommen w ird. W ürde der S ta a t in vorgeschlagener Weise dem Bauernstande seinen guten W ille n zeigen, ihn nach K räften lebensfähig zu erhalten, so würde der naturgemäß konservative S in n unserer bäuerlichen Bevölkerung befestigt und dadurch mehr als 40 pCt. unserer Bevölkerung der sozialdemokratischen A g i­

ta tio n entrissen werden.

Fokilische Tagesschau.

Es ist fast spaßhaft, wie bei Gelegenheit des f r a n z ö s i s c h ­ r u s s i s c h e n R u m m e l s unsere f r e i s i n n i g e P r e s s e ein ganz klein wenig aus dem Koncept gerieth; was sie früher n u r als K u n s ts tü c k e d e s b ö s e n B i s m a r c k hinstellte, die M o ti- v iru n g erhöhter A n s t r e n g u n g e n a u f m i l i t ä r i s c h e m G e b i e t durch die von Ost und West drohende G efahr, das wurde ih r nun plötzlich klar, und w ir können den Herren Armee­

feinden die Versicherung geben, daß w ir den Krieg längst über

den H als bekommen hätten, wenn w ir nicht unsere HeereSkräste so gewaltig gestärkt hätten. Es w ar ja im m er so bei diesen Krakehlern: erst schreien sie gegen die Vorsichtsmaßregeln, und wenn es dann Ernst w ird , sind sie sehr froh, wenn ih r kostbares Leben und Eigenthum von pommerschen, bayrischen und andern deutschen Knochen geschützt w ird .

A us d e u t s c h e n k a u f m ä n n i s c h e n K r e i s e n w ird der

„A llg . Z tg ." a u s O d e s s a vom 20. d. M . geschrieben: „G e ­ wissenlose Haussespekulanten in B e rlin lassen sich von ihren Helfershelfern in Rußland telegraphiren, daß ein A usfuhrzoll von 2 R ubel per Tschetmert ( 2 * / ^ K1) auf alles russische Ge­

treide u n m itte lb a r bevorstehe. I n ernsten Kreisen hier ist von einer solchen E ve n tu a litä t uichtS bekannt! A u f s o lc h e W e i s e v c r t h e u e r n d i e i n t e r n a t i o n a l e n B e r l i n e r B ö r s e n ­ s p e k u l a n t e n d e r d e u t s c h e n N a t i o n d a s B r o t ; denn obige Nachricht muß Hausse erwecken. W ahrlich, es w ird Z e it, daß die deutsche Regierung der Börse zeigt, daß das deutsche V olk sich noch nicht von Börsenspekulanten regieren lä ß t!"

Es zeigt sich sehr schnell, daß w ir durchaus recht hatten, als w ir die Nachricht, E m i n P a s c h a s e i i n W a d e l a t a n ­ g e k o m m e n , als eine „ M ä r " ohne G l a u b w ü r d i g k e i t bezeichneten. Es hat sich herausgestellt, daß das a m t l i c h e O r g a n d e r K o n g o r e g i e r u n g , der „M o u v . g6ogr.", einen s c h l e c h t e n S c h e r z gemacht h a t! D a s B la tt th e ilt jetzt m it, es habe durch das Absoffen der in Brüssel verfaßten Depeschen zeigen wollen, „daß auch m ir, so gut wie die telegraphischen Agenturen, in der Lage uns befinden, Aufsehen erregende Nach­

richten über Ereignisse, welche nicht stattgefunden, zu veröffent­

lichen. Denjenigen, welche sich gestatten würden, uns Lügen zu strafen, werden w ir antw orten, daß sie drei oder v ie r M onate w arten müssen. I n der T h a t find unsere beiden Nachrichten während mindestens drei M onaten unwiderlegbar. V on heute bis dahin w ird niemand mehr daran denken und w ir werden uns in b illig e r Weise das Vergnügen geschafft haben, alle unsere Konkurrenten durch das unvorhergesehene, schnelle und reichliche unserer M itth e ilu n g e n geschlagen zu haben. M a n w ird bemerken, daß beide Nachrichten gut find. W ir hätten eben so gut im schauerlichen arbeiten können, aber w ir überlassen diese B e­

sonderheit denen, welche vo r einem derartigen Vorgehen nicht zurückschrecken." Daß ein solches Beginnen eines ernsten, in amtlichen Beziehungen stehenden B la tte s unw ü rd ig ist, w ird niemand bestreiten, um so weniger, als die Ausbeutung der­

a rtig e r „Scherze" sehr leicht zu höchst ernsthaften internationalen Folgen führen kann.

D ie l u x e m b u r g i s c h e F r a n z o s e n p a r t e i , welche keinerlei Gelegenheit zu deutschfeindlichen Kundgebungen vorüber­

gehen läßt, benützt das r u s s i s c h e R o g g e n - A u s f u h r ­ v e r b o t und die Nichtherabsetzung oder Nichtaufhebung der deutschen Getreidezölle zu einer neuen lebhaften A g i t a t i o n g e g e n d e n d e u t s c h - l u x e m b u r g i s c h e n Z o l l v e r e i n . D ie E rnte ist im Großherzogthum m ißrathen und das russische A usfuhrverbot t r if f t Luxemburg ebenso empfindlich wie einzelne Gegenden Deutschlands. A u f diese Thatsache werfen sich die

*"or sehr erregt, sie hatte die Nacht wenig

°rge sehr gehustet hatte und in letzter Z e it ih r U»ia "H/e. Gebhard hatte m it Claudine eine lange Vi>n ? ^ese ihn gefragt, ob sie die Erlaucht zur M it -

^ k "den ^erzensgeheimniffeS machen dürfe. E r w ar dam it

° Iki» " Kon, Nächste, was nach seiner M e in u n g zu thun, m dar rückgängig zu machen, was allerdings nicht . ^ schm-^ ^ " e ihm M ühe gekostet, es zu erlangen und

' kann / ? ilrd e es sein, es rückgängig zu machen.

^ k? auch - ,och,« äußerte er in seiner humoristischen Weise, a 2>s,^°iies ^ s t e r Lage nicht verließ, „ich kann doch nicht lV 'ia b r a u t Feldzugswittwen noch eine neue hinzufügen, , V " ! Nei» Ei Jahre Dich verlassen müssen, D u liebes A>!. E Aolk >,j^. fis O pfer können der Reichskanzler und das M l, s. Ht von m ir verlangen. — Aber erst rückenfrei

^ Löwk» Ä Erst handeln, dann steige ich selbst in die

^ k l i d so ,y und kriege dann den alten K n u rre r, den

A u f hohem Merd.

Roman von G e o r g H o r n .

--- (Nachdruck verboten.) (Schluß.)

»Schmuck daß er m ir noch seine T h rä n e n als einen k r Dich m it

" E die E rla u

^ vor * ^ i n o !

^ u d in ? ? E ^ w irkt - auch fremdes Glück n u r zu sehen,

^»>e »>" dies-n ^ Gebhard. Diese, sie und T a n te Arm gard ,, A ^ w u c k e r m ir noch seine T h rä n e n o

A ig y . lh r Kleinod ih r entführen w ollte, aber das ,.u S ie gehörte zu jenen S eelennaturen, bei

l>e diese» L , ^cvya ro . T te je , sie u nv T a n te n rm g a ro T» wgard - . ^ " n d e n ein festes Comitö des Herzens. N u r

7 °" in "/w as „p rä o c c u p irt" — wegen Schnuki.

" " das v j * ^ühen Morgenstunde, als sie im H otel zu

"tzch dahsfi?,, mer gestürzt kam m it dem J a m m e rru fe : „ E r

k ^ ? v n k / l ' H / E Gebhard -

w i r k , ^ / H ie r ist die Depesche!"

^paschleier ^ T a n te A rm gard kaufte sich die dich- und am M itta g reisten beide nach dem

Städtchen, wo Onkel Fritz gelebt hatte und begraben werden sollte. M a n hatte in einer Schublade einen Zettel gesunden, in dem angeordnet w a r, daß man ihm seine M elanie, seine L ie b lin g s­

flinte, in den S a rg legen sollte. „D e r H e rr G r a f," meinte der H a u s w irth , „is t wie die In d ia n e r, die glauben auch im Jenseits die ewigen Jagdgründe wieder zu finden. D er schießt nach den W affervögeln noch aus dem S arge heraus."

G rä fin A rm gard w a r eher nach B e rlin zurückgekehrt als Gebhard, der noch die Hinterlassenschaft seines Oheims zu ordnen hatte. U nter strömenden T hränen erzählte sie der Erlaucht und C laudine, „w ie alles w a r" , wie allein und verlassen sie sich in der W e lt n un fühle und daß man im Geldschrank ihres heiß­

geliebten B ruders allein dreimalhundertfünfzigtausend M a rk als Ersparnisse gefunden habe, darunter allerdings einige nicht sehr feine P apiere — M a d rid e r Loose.

Daß ein Schrecken nicht allein kommt, sollte nun auch Geb­

hard erfahren. I n einem Schreiben, das ihm nachgesandt w ard, wurde er vom Reichskanzleramt beordnet, in drei Tagen in S o u th - hampton zu sein, um sich nach A frika einzuschiffen. E r eilte nach B e rlin zurück. — S e in erster Gang w ar zu Claudine, aber v o r­

her wollte ih n die Erlaucht sprechen. S ie überreichte ihm ein B ille t m it großen, markigen Buchstaben. Dieses lautete:

„E rlauchte G rä fin !

D a ich weiß, daß S ie sich fü r den Rittm eister G rafen Windscheid interesfiren, ist m ir eine Genugthuung, Ih n e n m it­

zutheilen, daß ich die W a h l eines B rä u tig a m s zu solch einer Mission fü r eine sehr schlechte halte, daß ich m ir eine andere Persönlichkeit ausgesucht und den Rittm eister an das M ilitä r - kabinet zurückgegeben habe. W enn dies Ih n e n eine Freude sein kann, so ist es m ir eine doppelte und zugleich eine Revanche fü r die kleinen Bosheiten, m it denen I h r bouobo ä 'o r Ih r e Gäste beim Thee über mich unterhält.

D e r alte gute F re u n d ."

„Nebicke," sagte der Rittm eister, „ w ir reisen nicht nach A frik a ."

D e r Bursche that einen F reudenlaut und wurde dabei ganz blaß.

„W ie kam denn das, H e rr R ittm eister?"

„ W e il ich heirathe!"

Nebicke w ar sprachlos und kaum brachte er die W orte hervor:

„A lso S ie auch?"

„W e r denn sonst noch?"

„N a , ich doch!"

„ D u ? "

„ J a , heute w o llt' ich'S Ih n e n sagen, daß ich nicht m it dahin kann, wo die Menschen n u r so auf den Bäum en zusammen leben. E in B rie f von der Leni — ein langer B rie f. S ie hat mich im m er gern gehabt, aber der Bernmoser, der Lum p, der habe ih r im m er so nachgestellt und so sei es gekommen, daß. sie mein treues Herz so lang verkannt habe. Ic h soll meine Klitsche dort in Ostpreußen verkaufen und zu ih r kommen. D ies und ih r Erspartes wäre genug, auch eine Pension Amsteg zu errichten, woraus später natürlich ein H otel werden müßte. Ach J o tt — ach J o tt."

N u n weinte Nebicke, daß dem R ittm eister fast wehe wurde und als er nach der Ursache fragte, konnte Nebicke n u r wieder schluchzend antw o rte n :

„ W e il ick von Ih n e n fo rt muß, aber — meine Le n i ist m ir doch lie b e r! D a ist so der heilige B a fillu s der N a tu r, auf den sie jetzt in B e rlin gekommen sind."

E tw as später w ar in den Zeitungen folgendes zu lesen:

A n z e i g e.

Pension Amsteg w ird Sommerfrischlern bei B eginn der schönen Jahreszeit bestens empfohlen. W underbare Lage, ozon­

reiche L u ft, kühle Z im m er, m it aller Bequemlichkeit. Closets, ausgezeichnete Verpflegung. D ie beste Gesellschaft und zum B e­

weis, wie entfernt von allem städtischen Kastengeist der Verkehr

der Herrschaften — sogar der innigste, herzlichste ist, daß im

vergangenen S om m er nicht weniger als fü n f glänzende Heiraths-

partien dort zu Stande gekommen sind. D aher sich Pension

Amsteg namentlich zur Sommerfrische fü r töchterreiche F a m ilie n

eignen dürfte.

(2)

Französlinge, selbstverständlich ohne Betonung der V ortheile, welche dem Großherzogthum aus der deutschen Zollgemeinschaft erwachsen, und verlangen kurzweg den A u s tritt Luxemburgs aus der Zollgemeinschaft.

D ie D e n k w ü r d i g k e i t e n M o l t k e s über den d e u t s c h ­ f r a n z ö s i s c h e n K r i e g machen, soweit die Auszüge bekannt geworden sind, in F r a n k r e i c h selbstverständlich den t i e f s t e n E i n d r u c k . Eine vollständigere Auslassung liegt von der „R ö p u - blique Fran?aise" vor. D as B la tt w eiland Gambettas freut sich der gerechten B e u rth e ilu n g , welche M oltke Gambetta und andern F ührern zutheil werden läßt. W ie kaum anders zu erwarten, weist das B la tt aber auch die Ehrenrettung Bazaines zurück. Be­

sonderen Eindruck auf viele B lä tte r macht M oltkes M itth e ilu n g , daß man in Deutschland vieles über die französischen Heeres­

bewegungen aus den französischen B lä tte rn selbst erfahren habe.

D ie „N ö p u b liq u e " ru ft emphatisch aus, daß man sich daraus fü r künftig eine Lehre ziehen werde, wie auch noch aus so vielen andern M itth e ilu n g e n Moltkes. D as Vergnügen, von M oltke etwas zu lernen, hätten übrigens die Franzosen schon seit einem V ierteljahrhundet haben können.

Zwischen S e r b i e n und B u l g a r i e n scheint schon wieder M i ß t r a u e n zu erwachsen. D er „Agence B a lca n iq u e " zufolge erhielt die bulgarische Regierung Nachrichten über T ru p p e n - ansammlungen an der serbischen Grenze und wandte sich an die serbische Regierung m it der B itte um Aufklärung. D ie serbische Regierung ertheilte beruhigende Versicherungen.

I n den a m e r i k a n i s c h e n R e p u b l i k e n hört der B ü r ­ g e r k r i e g nicht auf. Zufolge M eldungen aus G ranada in der Republik Nicaragua fand am M on ta g daselbst ein harter Kam pf zwischen Negierungstruppen und revoltirendem M ilit ä r statt.

D er Polizeichef und sechs Offiziere wurden getödtet, gegen fü n f­

zig M a n n verwundet. D ie P o lize i verhaftete die Urheber der Em pörung, die Generale Z a va la , Auseno R iva s und E nrique Guzman. Ueber die S ta d t ist das Kriegsrecht verhängt worden.

Deutsches Hleich.

B e r l in , 26. August 1891.

— Se. Majestät der Kaiser hat bei der gestrigen T a fe l das neuerdings unter Benutzung von Weizenmehl gebacken«

Kom m ißbrot einer P rü fu n g unterzogen, die befriedigend aus­

gefallen sein soll.

— D ie B e rlin e r August-Konferenz ist heute hier zusammen­

getreten. D en Vorsitz führte G ra f Wartensleben-Rogasen. Ueber die christliche, kirchliche und soziale Erneuerung unseres V olks­

lebens (m it besonderer Berücksichtigung der Selbstständigkeits- Bestrebungen der Kirche) referirte S uperintendent Holtzheuer, auf dessen A n tra g folgende Thesen Annahme fanden: 1) N u r in einer allumfassenden Buße zu G o tt kann unser Volksleben gesunden. 2) D er eigentliche Gegensatz in unserer Z e it ist der zwischen dem Glauben an den S o h n Gottes und dem Unglauben.

3 ) D ie moderne Theologie ist ein Ir r lic h t. 4 ) E in wirksamer E in flu ß der Kirche auf die Besetzung der theologischen Professuren ist nothwendig. 5) I n den S tü rm e n der Z e it und des Lebens ist der einzige H a lt das feste und gewisse W o rt Gottes. 6) Es ist zu erstreben, daß zwischen dem K önig, als oberstem In h a b e r des Kirchenregiments, und der von ihm regierten Kirche keine E inrichtung des konstitutionellen S taates stehe. 7) D er B e g riff des H irtenam ts schließt ein O bcrhirtenam t über größere Kirchen- ämter nicht aus, sondern ein. 8 ) Weckung und Ausgestaltung wahrhaften Gemeindelebens muß das Z ie l jeder Kirchenverfassung sein. 9 ) D ie T h e ilu n g zu großer Parochien i» kleinere ist nothw endig; aber leider sind auch viele sehr kleine Parochien sehr unlebendig. 10) D ie lutherische Kirche hat in der U nion Fortbestand. 11) D ie ih r anvertrauten Segensschätze bedeuten, wenn sie gehoben werden, fü r Deutschland noch eine herrliche Z ukunft. 12) A u f dem sozialen Gebiete hat die christliche W e lt­

anschauung ihre Probe zu bestehen. 13) D as Wesen der S o zia l- demokratie ist Feindschaft wider Christum. 14) D er M am inons- geist ist der Erzfeind gedeihlicher sozialer Entwickelung. 15) D e r S ta a t hat die soziale Aufgabe, durch grundsätzliche und th a t­

kräftige Bekämpfung des M am m onism us alle Stände und Glieder des Gemeinwesens zu schützen. 16) Aber die Liebe Gottes, aus- gegossen in die Herzen, ist allein im S tande, die sozialen Schäden in ihrer Tiefe zu heilen. 17) W as in unserem Volke noch S ta n d hält gegen die Sozialdemokratie, ist besonderer Pflege bedürftig.

Die deutsche Iu ß artilk rie und der Dukunftskrieg.

M i t der genialen Hand des Künstlers hat K a rl v. Clausewitz die ewigen Grundsätze vom Wesen des Krieges in scharfen, klaren Zügen dargestellt, aber so unveränderlich sie auch bleibe», werden doch durch die fortwährende Entwickelung des menschlichen Geistes, durch den nimmerrastenden Erfindungsgeist der Kriegs­

kunst stets neue Aufgaben und zugleich stets neue M itte l zu ih re r Erledigung gestellt. S o ändern sich fortdauernd die Wege, auf welchen die Kriegskunst zu ihrem Z ie l, der Unterw erfung des Gegners durch Vernichtung seiner S tre itkrä fte und M itte l, gelangt. Jedes Heer ist gezwungen, den Verhältnissen, welches es überwinden soll, die O rganisation, Taktik und S trategie anzu­

passen. S o vollzieht sich nach einem berühmten W o rt Napoleons ein ununterbrochener Wechsel. S e it in dem großen Kriege von 18 7 0 /7 1 das deutsche V olk sich seine E inheit gewann, haben sich an unseren Grenzen nach Osten und Westen ganz bedeutende Veränderungen vollzogen. Unsere Nachbarn haben sich einen Schild von Festungen vorgelegt, und Frankreich ist sogar dazu übergegangen, nicht n u r dauernde Befestigungen ersten Ranges zu schaffen, sondern auch fü r das Gelände zwischen denselben schon in Friedenszeiten Stellungen des Feldkrieges in ausge­

dehntestem Maße vorzubereiten. Nach rechts und links w ird es sich also fü r uns darum handeln, gewaltsam planmäßig ange­

ordnete Hindernisse niederzuwerfen. Geschehen kann dies n u r durch die T hätigkeit der W affe, welche über die kräftigsten Z er­

störungsm ittel verfügt, durch das Heranziehen der F ußartillerie in die erste L in ie . Es find in den heutigen Kriegen nicht n u r die dauernden Befestigungen, welche allein durch schwere Ge­

schosse bew ältigt werden können. Auch gegenüber den V e r­

schanzungen, welche der Spaten und die Hacke der In fa n te rie im Laufe weniger S tunden entstehen lassen, w ird oft eine zer­

malmende W irku n g nicht durch die Flachbahngeschütze der Feld­

a rtille rie , sondern n u r durch W urffeuer zu erreichen sein. S o hat sich die T hätigkeit der F u ß a rtille rie ganz bedeutend aus­

gedehnt. Nicht mehr g ilt es n u r Festungen anzugreifen oder zu

— A u f dem 7. internationalen Hygienekongreß in London entw arf Generalstabsarzt von Coler, welcher im Namen der deutschen D elegirten sprach, ein B ild der hygienischen Leistungen in Deutschland und insbesondere in der deutschen Armee. E r konstatirte, daß von J a h r zu J a h r die Z a h l der Kranken im Heere sich bedeutend vermindere. E r sagte in dieser Beziehung u. a .: I n der T h a t kann ich feststellen, daß allein in dem einen Jahre 1 8 8 8 /8 9 79 500 M a n n weniger als krank in die m ilitärärztliche Behandlung traten, wie nach dem Durchschnitt der vorausgegangenen 10 Jahre zu erwarten w ar, daß dadurch alljährlich viele Hunderttausende von Krankheitstagen, die früher der ärztlichen Behandlung gewidmet werden mußten, nunmehr der körperlichen und geistigen A usbildung der Mannschaften zu Gute kommen, und daß die Sterbeziffer von 1868 bis 1888 um zwei D ritte l gesunken ist, somit allein im letzten Jahre m in ­ destens 1 5 0 0 ' Todesfälle weniger als 1868 im V e rh ä ltn iß zur Kopfstärke im deutschen Heere sich ereignet haben.

K ie l, 26. August. D as chilenische Kriegsschiff „P refidente P in to " ist nachmittags hier eingetroffen; dasselbe wechselte m it dem Wachtschiff S a lu t.

S c h w e rin , 26. August. D ie Nachtruhe des Großherzogs w ar durch Athemnoth gestört, gleichwohl ist das Befinden zu­

friedenstellend.

H e lg o la n d , 26. August. D er Grundstein zum H offm ann- Denkmal wurde unter zahlreicher Betheiligung gelegt. Geheimer N egierungsrath Fischer verlas die S tiftungsurkunde. E m il R ittershaus feierte in poetischer, schwungvoller Ansprache den Dichter, auf dessen Bedeutung Fischer in beredten W orten hinwies.

M ü n ch e n , 26. August. D ie Prinzessin Ludw ig, Gem ahlin des ältesten Sohnes des Prinzregenten, ist am M ittw och von einer Prinzessin entbunden worden. D ie neugeborene Prinzessin ist das zwölfte K ind des P rinzen Ludw ig, von denen elf am

Leben sind. ______ _______________

Ausland.

P a r is , 26. August. Mehrere B lä tte r verlangen die V e r­

anstaltung einer großen S a m m lu n g gegen die im nächsten W in te r zu erwartende Hungersnoth in R ußland.

London, 26. August. D en neuesten Nachrichten aus L im a zufolge herrsche durchaus kein Z w eifel mehr darüber, daß B a l- macedaö E rfo lg ein vollständiger gewesen und daß sich die I n ­ surgenten in V alparaiso in hilfloser Lage befinden. Es scheint, daß Balmaceda von den P länen der Insurgenten unterrichtet, daher völlig vorbereitet w a r, sohin auch die Expedition gegen Jquique nicht ausgeführt, sondern den A n g riff der Insurgenten erwartet habe. In fo lg e der letzteingetroffenen Nachrichten herrscht in Valparaiso große A ufregung und vollständiger Geschäftsstill­

stand. D ie Nachricht von der Niederlage der Insurgenten wurde von den Anhängern des Präsidenten Balmaceda freudig a u f­

genommen. D er neugewählte Präsident C laudio V icu n a u n te r­

stützt Balmaceda nach Kräften. Es scheint, daß letzterer die A n ­ kunft des gepanzerten Kreuzers „E rra ru re z " abzuwarten gedenkt, bevor er einen A n g riff zur See unternim m t. D ie Schlacht, welche m it der Niederlage der Insurgenten endete, soll eine sehr blutige lin d hartnäckige gewesen sein. Es focht M a n n gegen M a n n und P a rd o n wurde weder gefordert uoch gegeben. D ie meisten Gefangenen sind verwundet.

P o rts m o u th , 26. August. D as französische Geschwader ist heute V o rm itta g 9^/^ U hr unter dem S a lu t der F o rts und der englischen Kriegsschiffe nach Cherbourg abgegangen.

Arornnziaknachrichten.

C u lm , 26. August. (Uebergcmg über die Weichsel). Nachdem am M on tag die Kavallerie-Truppen über die Weichsel übergesetzt waren, sollte dasselbe »och mit etwa 40 Artilleriepferden geschehen. A ls die ersten der Pserde neben dem Kahn schwimmend sich dem diesseitigen Ufer näherten, wurde vom User etwas früher, als es sonst geschah, der Befehl gegeben, die Pferde loszulassen. S ofort machte ein Pferd die Wendung nach dem jenseitigen User und vier andere Pferde folgten ihm. Diese Pserde waren keine Ausreißer, sondern glaubten offenbar pflichtgemäß zu handeln, daß sie zu ihrer Truppe zurückkehrten, und es wurde ihnen hierin auch kein Hinderniß entgegengestellt. D as erste Pferd schwamm, kräftig prustend, voran und hatte als Kommandosührer den Schweif über das Wasser er­

hoben. Die anderen Pferde folgten zu je zwei in gleichmäßigem Ab­

stände. S o schwamm dies« Kolonne schnurgerade über die Weichsel und ließ sich durch die bekanntlich nicht leichte Ström ung durchaus nicht seit­

wärts treiben. Am jenseitigen Ufer ließen die muthigen Schwimmer sich ruhig am Zügel fassen und wurden nach kurzer Ruhe ohne merkliche Anstrengung wieder schwimmend über den Stro m befördert. Dieses un-

verthcidigcn, in die großen Fe'.dschlachten, welche über den A u s­

gang des Krieges allein zu entscheiden vermögen, ist sie jetzt berufen, kräftig einzugreifen. Um dieses bieten zu können, muß die F u ß a rlille n e im Stande sein, m it ihrem M a te ria l m it der Feld­

armee zu marschiren. Diese veränderte Aufgabe verlangt auch Umgestaltungen in der O rganisation der Waffe. R ußland hat aus dieser Ansicht heraus Feldmörserregimenter geschaffen, das heißt B atterien bespannter Festungsgeschütze, welche im S tande und bestimmt sind, den Bewegungen der Feldtruppen zu folgen.

Daß auch die deutsche Regierung überzeugt ist von der N oth­

wendigkeit, durch Friedensorganisationcn, vor allem durch schon im Frieden vorhandene Bespannung fü r die schweren Geschütze die oben erörterte T hätigkeit der F u ß a rtille rie vorzubereiten, ergiebt sich aus dem letzten M ilitä rc ta t. Es wurden d a rin fü r zwei T ra in b a ta illo n e je 44 schwere Pferde sowie 22 M a n n beantragt, welche bei den Uebungen der F u ß a rtille rie als Bespannung und Führer verwandt werden sollten, da der bisherige Gebrauch, Gespanne zu miethen und durch Z iv ilfu h rle u te fahren zu lasten, große Mißstände im Gefolge hat. D e r M angel an M itte ln scheint hier der Feind der erkannten Nothwendigkeit gewesen zu sein, denn einm al ist die Z a h l der Pferde zu gering, um das B edürfniß zu decken, anderseits ist die Ueberweisung von Pferden eines T ru p p e n th e ilr auf eine gewisse Z e it an einen andern, m it dem er sonst nichts gemeinsam hat, ganz bekanntermaßen stets von unliebsamen Folgen, die hier nicht näher erörtert zu werden brauchen. M a n könnte nun sagen, es sei durch eine Unterstellung des T ra in s unter die Generalinspektion der F uß­

a rtille rie eine Lösung dieser Schwierigkeiten möglich, aber m it demselben Recht könnte man den T r a in auch der Kavallerie oder auch der In fa n te rie zuweisen, m it denen er eben so viele Anknüpfungspunkte hat. D e r richtige Weg erscheint uns die Einstellung von Bespannungen und F ührern in die F u ß a rtille rie - Regimenter zu sein. E in so verwickelter Mechanismus, wie er im Kriege bei der geschilderten Verwendung der W affe noth­

wendig ist, muß im Frieden soweit wie n u r irgend möglich vor-

... ... ...

fähsgkeit unserer Soldaten-Pserde.

Jastrow , 25. August. (Von Bienen überfallen),

vorhergesehene M an ö ver w ar eine glänzende Probe von der j

wurden durch einen in seiner Thätigkeit beunruhigten -ölen mehrere Personen übel zugerichtet und eine Ziege getödtet. ^rde

88

Schleppe,

26. August. (M arkt). Gestern und A r hiersewst ein Jahrm arkt abgehalten. D er Pferdemarkt verlrei >

gut w ar der Viehmarkt beschickt und wurde daselbst auch 6" ^ ^„je D er Schweinemast zeigte eine erschreckende Leere,

dessenuttgea

- ^ man einen Preisrückgang bemerken, da keine Kauflust vory Der G rund hierfür ist in dem auch hier unter den Schwenkn u ^ auftretenden Rothlaus zu suchen. Der heutige

Kramniaru

Käufern und Verkäufern gut besucht. »erarbei^

Marienwerder,

25. August. (Die hiesige

Zuckerfabrik)

während des letzten Betriebes 585 150 Ctr. Rüben, also tägUa) 4917 C tr. Der Zuckergehalt der Rüben betrug n u r 1 1 ,^ E 12,33 pCt. im Vorjahre). Die Rechnung schließt ungünstig, i " ^ W einem Verlust von 8388,66 M k. ab ; d e r^ G e s a m m t^

den/ungünstigen BeUiebsttgebMß^schiebt b ig D irK U o n ^äuf de"

Rübenpreis und die ungünstigen Witterungsverhältnisse, durch ^ gillö tägliche Verarbeitung bis auf 2500 C tr. sank. E in Posten ^

ganz-verlorem ... - - - . - . . «m S o <

Mewe,

25. August. (Panik). Dampfer

„Helene"

hat

der Rückfahrt von M arienburg mit großen Schwierig . I kämpfen gehabt; mehrmals lies der Dampfer aus

Sandbänre ^ j.

Zeit w ar weit vorgeschritten und um das Ziel so bald w ie " ^ M erreichen, wurde stark Dam pf gegeben. In fo lg e des hohen ^ sich an einem Theil der Maschine die Bekleidung ab und ^ ^ ver strömte durch die ^entstandene Oeffnung heraus.

hüten, wurde das Feuer aus der Maschine genommen und

Kohlen aus das Vorlegeblech geschüttet. Der Feuerschein unv ^ e>

Geräusch des ausströmenden Dampfes rief unter den Pasiagl v furchtbare Panik hervor. M a n glaubte an Kesselexplosion z Rufen „Feuer, Hilfe, R ettu ng !" stürzte alles aus den m itg e fE ^ ke Niemand hörte aus Aufklärungen. Daß bei dieser Ueberha!

Unglück passirte, ist als wahres Wunder zu betrachten. ^ M a rie n b u rg , 25. August. (Durchgebrannter Kollertan^^ ^ Kollektant Ventzkl aus Danzig, welcher beauftragt w ar, o V F Oberpräsidenten bewilligte Hauskollekte für die TrinkerhellaM' ^n>>

guten H irten" im Kreise abzuhalten, hat seit längerer Zelt der Trinkerheilanstalt keine Kollekten eingesandt, so daß dle vorliegt, er habe die gesammelten Gaben zu seinem eigenen ^ ^ wendet. Der Landrath ersucht daher die Behörden deS jril ^ Aufenthaltsorte des Ventzki Ermittelungen anzustellen und w ^

!tz

V

^l)ol

i«»,,

tretunqssalle Sammelbuck und Büchse abzunehmen.

E lb in g , 26^August. (V o n einer kaum glaublichen

v e r iw l v u n v e n r r u r ,1»'.

und schon schickten sich die besorgten Eltern an, sich zur Nuye s stlil zeugt folgender F a ll. Gestern Abend wurde von einem unterbcamten dem diensthabenden Polizeibeamten die Anze S daß seit etwa

IV ,

Stunden sein etwa drei Jahre altes K" E , verschwunden sei. Alle Nachforschungen schienen erfolglos 'h E V . UN0 1W0N iw lU le n pcv m e o e ,v r g r e n p u e r i l u i», iin - z u r ^ i".

als das Kind sanft schlummernd im Bett der Eltern ausgesuu Die vergeßliche M u tte r hatt^ ihren Liebling s e l b s t ^ o r t M e n ^ wirthschaft an russischen Futterm itteln), insbesondere

an

^

.

M ganz bedeutender. Das jetzt erlassene russische Ausfuhrverbo ^ ein so rapides Steigen der Preise für Kleie zur Folge

selben mit dem Nährwert!) dieses Futterm ittels in kelneM mehr stehen. Den Landwirthen wird deshalb von kachmam . ^ , dringend gerathen, Kleie jetzt überhaupt nicht zu kaufen, »on» , W konzentrirten Futterm ittel das Augenmerk zu richten. Die ^ im eigenen Lande ihre Kleie garnicht verwerthen. Die Vorr ^ daher bald so groß sein, daß die dortigen Besitzer sicberllw j, bieten werden, um die Zurücknahme des Ausfuhrverbots zu ^.chek '

M e h ru n g e n , 25. August. (Der Geburtstag Herders), ' ^r; ...

Ausstellung des Denkmals im Jahre 1854 alljährlich ^ j e r t Aht August durch Gesänge und Redeakte rc.

Schulen am 25,

w ird heute zum letztenmale und für gangen werden, da in den Denkmalakten

die Folge nicht uu'h^

gangen werven, vu «n vrn L^nliilurukten keine BestimMU, peB wiederkehrende Feier getroffen ist (?). Am 25. August 1o « ci'^) jährigen Geburtstage, wurde an dem Geburtshause Herve ^ ^

denktafel angebracht. glück', ,h,i

Königsberg, 26. August. (E in Unfall m it wunderbar Ausgange) ereignete sich vorgestern Nachmittag auf der Alte" ^ D o rt w ar der Klempnerlehrlmg Hermann W . auf dem

Stock hohen Hauses N r . 42 mit dem Repariren der ^ filier ^ K scbästigt, wobei er sich den Sicherheitsvorschriften gemäß . festgebunden hatte. Leider w ar diese jedoch zu schwach,

stürzte in schräger Richtung auf den ungepflasterten Hol ^ --- ' ' ... zwar augenblicklich ^ / grundstücks herab. H ier blieb er zwar ^ liegen, doch erholte er sich nach kurzer Zeit so weit, daß

Freude und Verwunderung der ihm zu Hilfe Geeilten, ^ nach seiner Wohnung sich zu begeben vermochte. Trotz ^ E ) aus welcher er hinabgestürzt ist, hat W . n ur leichte Vcr ^ rechten Hand und des Gesichtes erlitten. ^

P illa u ,

25. August. (Die Anhänger

des P re dige r^^.^

ne

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''l>! H'.

>'i,

es verstunden, ihren Lehren auch in anderen Gegenden der F zu verschaffen. S o brachte Dampfer „Roland" aus der , Heiligenbeil mehr denn 50 Personen am letzten SoniU "

P illau . Z u dem Taufakte waren Hunderte von M e n M " Ateis^hA hergekommen. Auch zwei evangelische Geistliche, ^die ^ ^ Königsberg führte, nahmen Gelegenheit, sich die Eeremoi

Einer dieser Herren w ar aus Heidelberg, der andere o"^jensl^,,i k' Urtheil ging dahin, daß das feierliche Aeußere des V K is t V, die schwärmerische Predigt, zumal sie in leicht verständliches

...

...

-

...

-... "

...

, , , .

bereitet werden. F ührer und T ruppen müssen sich

wöhnt haben, jeder einzelne v e rtra u t sein m it ^ .,,1 » . welche zu lösen find, wie den dazu verfügbaren ^ ' Po«/,'sj!

dann ist es möglich, das gewünschte Z ie l zu erreich die scharfe, schneidige W affe bedarf der geübten H a " j b"

fü h rt und ihre Eigenthümlichkeiten zur v o lle n

Auch dazu gehört Schulung im Frieden. E in '. ,<,gdeci>..,,s eifriges Zusammenarbeiten, nicht ein bloßes Nebe"

der verschiedenen W affengattungen kann allein

klärung über die Vorzüge und Schwächen der e»'- §e>>^

dam it das volle gegenseitige, auf der sichern G r u " ° ^ Z ha ,,, Kenntniß beruhende Vertrauen schaffen. N u r zu -

F uß artillerie ein Sonderleben fü r sich geführt, vo> hZü' T ru p p e n m it einer gewissen unheimlichen S « sich Während in den Herbstmanövern die andern W afl

meinsamer T hätigkeit verbanden, tra t sie höchste" ii> V ,M Übungen in schnell vorübergehenden Zusammenh»'

Auch da rin hat sich neuerdings ein Wechsel angev"v

wie man an leitender S telle sich darüber klar u - ji>> ess ihre Aufgaben auch die F u ß a rtille rie hineingeht „ „ s e c ^ tt kriegsmäßigen Uebungen. D ie Entwickelung ^ ficht nach zu einen, wettern S c h ritt führen. 2L>e ^ waffe, die F eldartillerie, so w ird auch die „ des m jetzigen Abgeschiedenheit heraus und in den Rah>> »r korpS unter den direkten Befehl und die B M ^ rs

!"i.

kommandirenden Generals treten müssen, w ä h e ^ tilleristisch-technische Dienst der Aufsicht einer beso"° diese norbebliltKn bliebt» A iitb bie A elbarlillerie silll . vorbehalten bliebe. Auch die F e ld a rtille rie hat b e te ^ ,-p i^

gäbe ihrer selbständigen S te llu n g als ein Sacrileg - jede ^ sich dagegen gewehrt. Seitdem sie aber erfolgt-

zufrieden. D e r B e ru f unseres Heeres ist die

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^ . , ^ , Vaterlandes, und jedes M itte l, dieser Aufgabe ^ fange gerecht zu werden, w ird von dem deutsch

m it Freude angewandt werden, selbst wenn es t ( M sichten und Ueberlieferungen dabei preisgeben

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A werde, etwas bestrickendes besitzen. M a n vermuthet, Allen wa/-? so ohne Ursache zu dem Tage in A lt-P illa u er-

!?^keit a?^'- Droste-Sekte spricht bekanntlich der Kinderseele die

^ ^ ausn-^?^ begriffe der Religion in der Taufe und K onfirm ation

. . zu können. (Elb. Ztg.)

^u^ust. (Reiher-Jagden). I n unseren Forsten be-

^ der hj?:. enorme Menge von Fischreihern. Z u r Vertilgung V M H-it Fischerei so nachtheiligen Vogels werden darum von

^ wurdt>?^ße Reiherjagden veranstaltet. Bei der jüngst abgehaltenen l ^ lc h t weniger als 95 der Räuber erlegt.

h ? 6 . August. (Selbstmord). Der Rentier Wischer von

?^dern der Nähe des jüdischen Friedhofes m it geöffneten

^ Celbstm ^ aufgefunden worden. Lebensüberdruß w ird als Ursache si ^Udew,^ angenommen. W . stand in den besten Jahren.

? ^ w i c r A u g u s t . (Vater und Sohn ertrunken). Gutsbesitzer

?olen- einen Wagen an den großen See, um dort Wasser Nblj^ Kutscher fuhr aber etwas zu weit hinein, so daß im I>?^den- ^ E g e n sammt den Pferden und zwei M än ne rn ver- heraus/ Kadaver der vier Pferde sind nach dem „Pos. T gbl."

b ^dt kein-^ o g e n , aber von den beiden mitertrunkenen Leuten ist

'j^osen y -^p u r gesunden: es waren Vater und Sohn.

^ p u r i a - ^ ' « ^ 6 ust. (Die Arbeiten des Eisenbahnregiments) an der i»'.lvelü? ?.c von Posen nach P inne m it einer Verbindung nach breite« ^Kürzestem Wege und in möglichst kurzer Zeit herzustellen ü^llg in ^ "l"9 vorw ärts. Es ist das erstemal, dak eine sa aruke

? n , ^ unserer Pro,

^te an,' n.b- August, lEinen Kartoffelstreik)

^ Erzenem Weg!

in" ? lS vorw ärts. Es ist das erstemal, daß eine so große

!r>!?llsprü^- Provinz vom Eisenbahnregiment ausgeführt w ird.

Zutreten "p ^ on die Mannschaften inbetreff der Leistungsfähig­

s te ^ 6 . August. (Einen Kartoffelstreik) veranlaßten auf dem V " C e n tn " " ^ unsere Hausfrauen. Den Preis von 4 —4,50 Mk.

la llte a?Er, welcher vorige Woche gezahlt wurde, glaubten unsere r ?ntag wieder fordern zu können. Die Z ufuh r war k bedeutend, und so wollten die Käuferinnen den unver- - A Und 7 ? ^ n P reis nicht bewilligen. So kam die M ittagszeit

^.biS z ^ M oder übel mußten die Landleute m it dem Preise von

^ehlnen ^ l i e b nehmen, wollten sie ihre Waare nicht wieder nach Ä ^ t r h ! ^ August. (Gattenmord). Beim gemeinschaftlichen

>iAli ^ U geriethen gestern der Eckensteher Wutke und seine blinde L ihren, in S tre it, wobei die F ra u m it einem eisernen Topf

Und ^ schlug. I n seiner W uth hierüber ergriff W L ) > e ; ^ o h r t e es seiner F ra u in die Brust. Die Getroffene M E Vers??? o*riab in den H ausflur, brach dann aber todt zusammen.

zu entfliehen, wurde aber vom Gendarm bald eingeholt W. ein

eilte

h s ?

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Lokalnachrichten.

H T h o rn , 27. August 1891.

^ s o n a l n a c h r i c h t e n a u s dem B e z i r k d e r k ö n i g l . i», "bnk ' / " u l n a c p r l c v r e n a u s oem w e z i r r v e r r o n l g i . ^ j ^ ^ ° i r e k t i o n zu B r o m b e r g ) . Der S tationsdiätar Barte!

^"6 ist zum Staiionsassistenten ernannt. Die Güterexpedienten

> n^Iter ^ " ^ '^ k t r o h in Königsberg, Stationsassistcnt Pappel und l>,„ , ^ l le in Bromberg, sowie Bahnmeister Seyfsert in Tilsit z ^ ' Oktober in den Ruhestand.

>>i ^ U p „ . ' ! ö e n K a v a l l e r i e m a n ö v e r n ) . Heute am 27. findet di, ^dsfen >„ den ganzen M anövern statt und zwar haben siä, zwei Dctachements, in eine das Land vertheidi- und in eine angreifende Ostpartei getheilt. Die erstere,

>«i, a " beiden Bromberger Jnfanterieregimentern N r. 34 und Alii^ ^'^olleriebngade (4. Dragoner und 10. Ulanen) und der des Feld-Artillerieregiments N r. 2 , w ird von dem i,, 4 . Division, Generallieutenant von Albedyll befehligt.

^ D ' vier übrigen Kavallerieregimentern der Division I>,

^ E r 0 (ostpr. Dragoncrregiment N r. 10 , ostpr. Ulanen-

^ Dohna N r. 8 , ostpr. Kürassicrregiment G ra f Wränget I - Dragonerregiment P rin z Albrecht von Preußen N r. 1 ,

?'> L "ürassierregiment Herzog Friedrich Eugen von W ürttem - d. b ^»N t'erj?"!""^ches Ulanenregiment von Scbmidt N r. 4), der ''« i^ 'w i k q ? ( J n f a n t e r i e r e g i m e n t e r v. Borcke N r. 21 und OU und der reitenden Abtheilung des F eld.A rtillerie- Und l » , ' ,lahm am M orgen in der Scenlinie zwischen ' i , !ld«,,rch "uchau Aufstellung und ging schließlich zum A n g riff gegen

U über. Das Gefecbt entwickelte sich in der Weise, daß

^ Oftromctzkoer Gegend sein Ende erreichte. Zwei 34 . Regiment hatten während des Ueberganges der hab«» die Pontonbrücke bei Fordon zu vertheidigen.

' w°Nder» großen Kavalleriemanöver, denen militärischerseits eine

? /O^deutung beigelegt worden ist, ihr Ende erreicht.

Äser,. ^Ehsel ) giebt die „Thorner Ostd. Z tg ." in ihrer letzten wk, r z . ° ' u ° w A rtikel „ Z u r Brotversorgung" auf. I n dcm-

^,!?'rd und werden jetzt große Mengen Roggen ausgeführt,

^lI«,!Ue v,,, »ug und Nacht gedroschen, in den Grenzstädten sind Hit ?'U»r n ,^ u ^ w ° r k e n m it der A usfu hr des Roggens beschäftigt, diesr uu dieser Roggen transito durch Deutschland, freilich

» >vz,> N«g, » 7 , sten bei uns bleiben können, wenn der deutsche Z oll wn^,"unntwerden des russischen Ausfuhrverbots aufgehoben ud«u,s^ Herr von C aprivi hat dies jedoch nicht gewollt".

^ > l^ dab c-?^^eht hier also zu, daß der Getreidehandel inter- U H z Spekulation gar nicht um die Versorgung deS

^>ejs, ^ Aogg ^ 'ümmert, sondern den noch durch die Fracht vcr-

"ziele» weiter inS Ausland schafft, um noch höhere dez ä -"äthselhaft ist die Behauptung, daß bei sofortiger '^nnen ^ eingeführten Roggenmassen bei unS hätten

^ ?^>lich^ g ,w l° „Ostdeutsche" bleibt den Beweis fü r solche volks-

^ verein? ° ^ ^ E e i t schuldig. I m Gegentheil würde der ^ h in d e t ^ U lv ig . Gegentheil würde der UN

er e Spekulanten erst recht zur Ab

lky zahlende Ausland veranlassen, und daß di / . Nicht Z tg ." dies nicht zu fassen im Stande seil

>en. ,

die T r u n k s u c h t ) . Der Gesetzentwurf, bk

?'»o. ^ ^ ° k ä m » ? ° " T r u n k s u c h t ) . Der Gesetzentwurf, b, V ? vor. MißbrauchS geistiger Getränke, liegt jetzt ir

b , s c h o n t » , d i « Ertheilung der Erlaubniß fü r sämmtlich vorhg,,?^ "d es und Kleinhandels m it B ran ntw e in vom Nack B ra n n .? " ^°dürsnisses abhängig. A ls Kleinhandel soll de

^ dlit »»... . "U oder S v iritu S gelten, melchee nnbsr» w o a n d e r s , als »lä i.

'"kb, " l«in N° ^ Liter I n h a lt stattfindet. Den Kleinhändler , " i > e l z B e r b ' o i , M e n g e n von weniger als '/- Lite

? ^ Ni«. ' den, «, > ' » den, K le i» ^ ^ s°rner die Berbindung des B ranntweinkleir , ^"> e r oie «ervindung des

>»be sdi z„m Gz, " , del anderer A rt, damit die Kunden des lei anderen verführt werden. Räume, die zum B z^Ichm??^°ftsbk«rielw dienen, sollen nicht zum Gast- od-

^ sollen ». donutzt werden dürfen. Die Gast-und Schan

? ^U sr,^^"c G e t r ä n k V o r s o r g e zu treffen, daß nebe l?'°N»ew'"da>tuna Speisen verabreicht werden können. Fö

? v i ? > i N e S itte und O rdnung in den Schankstätten i g ^ w e r Ausst?, verantwortlich. Personen unter 16 Jahren, d

A e t r g ^ Personen befinden, sollen in d.

vkenbo,^ ebensowenig Betrunkene und not.

i» b"°^eicht hm Betrunkenen, dem er geistig

„es^°''dender an seinem Lokal weisen dürfe, Der w ° Beförderung nach Hause oder nach d«

E n tw u rf enthält ferner folgende privatrechtlich gt ist.

Bestimmungen: Gast- und Schankwirthe dürfen geistige Getränke zum Genuß auf der Stelle nicht auf Borg verabreichen. Wer infolge von Trunksucht seine Angelegenheiten nicht zu besorgen vermag oder sich oder seine Fam ilie der Gefahr des Nothstandes ausseht oder die Sicherheit anderer gefährdet, kann entmündigt werden. Schließlich ist noch be­

stimmt, daß die Bestimmungen der Gewerbeordnung über den Betrieb der Gast- und Schankwirthschaft, sowie über den Kleinhandel m it B ra n n t­

wein auf Konsum- und andere Vereine auch dann Anwendung finden, wenn der Betrieb auf den Kreis der M itglieder beschränkt ist.

— (D u rc h e i n e w e s e n t l i c h e V e r b e s s e r u n g i h r e r L a g e ) sind jetzt die im Eisenbahnbetriebsdienste in den Stellungen von Unter­

beamten beschäftigten ständigen Hilfsbediensteten und die zur Hilfeleistung im Telegraphendienst beschäftigten Frauen erfreut worden. A u f Anord­

nung des M inisters der öffentlichen Angelegenheiten können die in diesen Stellungen beschäftigten Personen von jetzt ab n u r noch nach vorher­

gegangener vierwöchiger Kündigung entlassen werden. Bisher bestand im Einklang m it der Gewerbeordnung n u r vierzehntägige Kündigung.

Die Bestimmung, wonach ein Arbeiter vor A blauf der vertragsmäßigen Zeit ohne vorhergegangene Aufkündigung des Dienstverhältnisses entlassen werden kann, und zwar wegen Trunkenheit im Dienst, Diebstahls, Unter­

schlagung, Betrugs, unbefugten Verlassens der Arbeit, beharrlicher V er­

weigerung der ihm obliegenden Pflichten, Thätlichkeiten oder grober Be­

leidigung gegen seinen Vorgesetzten oder deren Vertreter oder die Familienangehörigen und endlich wegen vorsätzlicher und rechtswidriger Sachbeschädigung zum Nachtheil der Verw altung oder eines M itarbeiters, werden hiervon nicht berührt.

— ( A l t e r s r e n t e n ) sind noch folgenden Personen aus dem Kreise Thorn (mit Ausschluß der S tadt Thorn) zuerkannt worden: Arbeiterin Hedwig Kwoskiewicz-Mocker, H irt Ignatz Bielicki-Obromb, Todtengräber V alentin Reszkiewicz-Bisck. Papau, K uhhirt Johann Peter Rysiewski- Nogowo, K uhhirt Johann Kasprzycki - A lt Skompe, Arbeiter Daniel Krienke-Gierkowo, G ärtner A nton Baginski-Podgorz, K uhhirt Jakob Krüger-Nogoivko, Feldwächter Peter Lange-Tannhagen. Die Zahl der Altersrenten im Kreise Thorn (m it Ausschluß der S tadt Thorn) ist damit auf 103 gestiegen.

— ( D e r L a n d w e h r v e r e i n ) begeht die Vorfeier des Sedanfestcs am nächsten Sonnabend abends 7 '/- Uhr im Schützengarten m it M ilitä r - konzert und Tanz.

— ( Besi t zwechsel ) . Das Leibitscher Mühlenctablissement, welches von Herrn Ziegeleibesitzer Lüttm ann in der Zwangsversteigerung fü r 155000 Mk. käuflich erstanden wurde, ist von ihm an die F am ilie Weigel verkauft worden.

— ( S t r a f k a m m e r ) . I n der heutigen Sitzung führte den Vorsitz Herr Landgericktsdirektor S plett, als Beisitzer fungirten die Herren Landgerichtsräthe v. Kleinsorgen, Moser, Graßmann und Gerichtsassessor Eichstaedt. Die königl. Staatsanwaltschaft vertrat Herr Gerichtsasseffor Q u irin g . — V eru rth eilt wurden der Arbeiter Leon W illigalski aus Thorn wegen SittlichkeitsvcrbrechenS, dessen er sich an seinen eigenen Kindern schuldig gemacht hatte, zu 3 Jahren Zuchthaus und 3jährigen, Ehrverlust, die Arbeiterin M a rth a Lewandowska aus Wytrembowitz wegen eines einfachen Diebstahls zu 3 Wochen Gefängniß, der Tischlermeister Heinrich Zemba aus Culm wegen schweren Diebstahls und Körperverletzung zu 4 M onaten Gefängniß, der Arbeiter Konstantin Buschinski, ohne festen Wohnsitz, wegen schweren Dicbstahls im wiederholten Rückfalle zu 2V- Jahren Zuchthaus und 3jährigen, Ehrverlust. Die Strafsache gegen den Händler Michael Wodarczek ohne Dom izil und den Händler W ladiSlaus Kaminski auS Polen, beide z. Z. in H aft, wegen DiebstahIS, Beilegung eines falschen Namens und Gewerbckontravention wurde vertagt.

— ( B l i t z s c h l a g i n e i n e n E i s e n b a h n z u g ) . Am M ontag früh fu h r bei einem Gewitter in der Nähe von Argcnau ein Blitzstrahl in einen Waggon des um 7.08 Uhr in Thorn eintreffenden B erline r Schnell­

zuges. Der Waggon w ar leer und wurde stark beschädigt.

— ( D a s M e w e r S c h ö f f e n g e r i c h t ) verurtheilte in seiner letzten Sitzung einen Maurcrburschen, welcher mehrere Schwalbennester zerstört hatte, zu drei Tagen Haft.

— ( U n g l ü c k s f a l l ) . I n einer Rudaker Ziegelei verunglückte gestern ein Maschinist dadurch, daß er in das Getriebe gerieth, wobei ihm der rechte A rm zum größten Theile abgerissen wurde.

— ( P o l i z e i b e r i c h t ) . I n polizeilichen Gewahrsam wurden 5 Personen genommen.

— ( G e f u n d e n ) wurde ein B rille nebst F u tte ra l auf dem altstädt.

M arkt. Näheres im Polizeisekretariat.

— ( B o n d e r Wei chsel ) . Der heutige Wafferstand betrug mittags am Windepegel der königl. Wasserbauverwaltung 0,92 M eter ü b e r N u ll.

Die Wassertemperatur beträgt heute 15'/- Grad R. — Eingetroffen sind auf der Bergfahrt der Dampfer „D a nzig " m it einer Ladung Kaufmanns- güter und einem beladenen Kahn im Schlepptau aus Danzig, der Dampfer

„ M o n tw y " m it einer Ladung gemischten In h a lts aus Danzig resp- Bromberg und der Dampfer „Weichsel" ohne Ladung aus Danzig. A u f der Thalfahrt tra f gestern der Dampfer „T h o rn " m it einer vollen Ladung Roggen und 3 m it Roggen beladenen Kähnen im Schlepptau aus Wloc- lawck hier ein. Der Dampfer und die 3 Kähne haben 126 Last Roggen fü r Danzig geladen. Abgefahren ist der Dampfer „G ra f Moltke« nach Culm, um dort Kähne zu schleppen. — Gestern und heute sind über 30 Kähne m it Roggen und Weizen beladen aus Polen hier eingetroffen, weitere m it Roggen beladene Kähne liegen noch zwischen Schillno und Thorn, da die Zollabfertigung nicht so schnell geschehen kann. Mehrere Eigenthümer von Roggenladungen wollen noch hier bleiben, um den Roggen günstiger zu verlaufen, da der P reis in Danzig bei der starken Z u fu h r bereits gewichen ist. E in polnischer Jude sagte heute wörtlich:

„Ic h bleibe m it meinem Roggen hier, ich w ill „spokelieren", in Danzig ist er m ir zu b illig ." Auch w ird hier ein längerer Aufenthalt fü r die Kähne nothwendig, da fü r den riesigen momentanen Andrang die Beamten­

kräfte nicht ausreichen, um die Zollabfertigung in geordneter Weise er­

folgen zu lassen.

— ( V i e h m a r k t ) . A u f dem heutigen Viehmarkte waren aufge- trieben 220 Schweine, darunter 2 fette, welch letztere m it 38 Mk. pro 50 K lg r. Lebendgewicht bezahlt wurden. Magere Schweine galten 34 bis 36 M k.

M a n n ig fa ltig e s .

( V e r u r t h e i l u n g w e g e n P r e ß - V e r g e h e n ) . Di e Schweidnltzer S trafkam m er hat den Redakteur des sozialdemokra- ttschen „P ro le ta rie r aus dem Riesengebirge", M a x B agtnski, wegen mehrerer Preßvergehen zu einer Gesammtstrafe von 1 '/„

Jahren Gefängniß veru rth e ilt.

( U e b e r d i e E x p l o s i o n i m K i e l e r H a f e n ) b rin g t die „K ie le r Z e itu n g " folgende D e ta ils : Gestern M itta g explodirte auf bisher unaufgeklärte Weise im Hinteren Raume des Versuchsschiffes „ O tte r " eine m it 2 Schießbaumwolle gefüllte S prengpatrone und verwundete den Korvettenkapitän Zeye und den K apitänlieutenant S te in , während der Torpeder Schwarz schwer verwundet wurde und gleich nach

A n k u n ft im L a z a re th v e rs ta rb . W ie a n d e r w e itig gem eldet w ir d , fin d d ie V e rw u n d u n g e n d e r b eiden O ffiz ie re keine le b e n s g e fä h r­

lichen.

( D e r A n d r a n g z u m „ h e i l i g e n R o c k " i n T r i e r ) hat ganz kolossale Dimensionen angenommen. D ie meisten Häuser sind kaum in ih re r früheren Gestalt wiederzuerkennen.

Ueberall Läden, vollgepfropft bis unter die Decke m it Rosen­

kränzen, Gebetbüchern, M e d a illo n und A m uletten aller A rt, überall Verkaufsbuden, jedes Fleckchen Erde ausgenutzt, jeder einigermaßen benutzbare W inkel eine Schlafstelle, jedes einigermaßen geeignete Z im m e r ein Gastlokal! T r ie r , eine S ta d t von bisher kaum 4 0 000 E inw ohnern, weist augen­

blicklich 1200 Wirthschaften auf. 60 Extrazüge treffen täglich in T r ie r ein.

( W u n d e r b a r e R e t t u n g ) . U nter den T rü m m e rn des bei Pörtschach (K ä rn te n ) am 23. August eingestürzten Kirch­

tu r m e s ist der Tischler Lucas Ratschön nach dreitägiger R ettungsarbeit noch lebend und n u r leicht verletzt aufgefunden worden.

( E i s e n b a h n U n f ä l l e ) . A u f der S ta tio n Füzitö (U n g a rn ) fu h r am Dienstag ein Lastzug m it einem zur A b fa h rt bereit­

stehenden Güterzug zusammen. Beide Maschinen wurden be­

schädigt. Verluste an Menschenleben find nicht zu beklagen. — I n der Nähe von Pontoise (Frankreich) stießen am Dienstag 2 Eisenbahnzüge zusammen. B e i Monceaux entgleiste der Zug. I n beiden Fällen entstand ein bedeutender Materialschaden. Ueber Beschädigungen von Personen w ird nichts gemeldet.

( V e r w ü s t u n g d e s O r k a n s a u f M a r t i n i q u e ) . Nach M itth e ilu n g e n des D e p u tirte n fü r M a rtin iq u e , H u ra rd , ist die durch den Cyclon vom 18. d. M ts . auf der In s e l angerichtete Verwüstung eine ungeheuere. D ie gesammte Bevölkerung sei an den Bettelstab gebracht, alle Anpflanzungen seien vernichtet. Ohne die von den Nachbarinseln herbeigeschafften Lebensmittel wäre die Bevölkerung dem Hungertode preisgegeben. D ie großen Fabriken seien vollständig zerstört, ebenso alle S tra ß e n ; die Landungsbrücken der Kttstendampfer seien vernichtet. D ie Z a h l der Todten belaufe sich auf mindestens 500, der materielle Schaden werde auf 50 M illio n e n Franks geschätzt, der H andel sei gänzlich lahm gelegt._______________________

Eingesandt.

A u f unseren Wochenmärkten machen sich die Zwischenhändler wieder recht unangenehm bemerkbar. S ie kaufen die Lebensmittel zum großen Theile vorher auf, bevor die Hausfrauen Gelegenheit finden, ihren Bedarf zu decken; ja sie kaufen letzteren die Waare direkt „v o r der Nase" weg, wenn der Kauf noch nicht abgeschlossen ist. Die Hausfrauen haben dann natürlich an die Händler höhere Preise zu zahlen. Erst jüngst sind wieder Klagen darüber laut geworden. Es ist das auch ein Kapitel aus der Volksernähruna. Dieser vertheuernde parasitische Zwischenhandel m it Lebensrnitteln mutz auf das geringste und absolut nothwendige M aß herabgedrückt werden, damit den Klagen über theure Lebensrnittel, die einen willkommenen AgitationSstoff fü r Sozialdemokraten und F re i­

sinnige bieten, gesteuert werde. Eine Polizeiverordnung aus dem Posener Städtchen Stenschewo verbietet den Hökern, in den M onaten A p ril bis September vor 6 Uhr und in den W intermonaten vor 9 Uhr morgens Einkäufe auf den Wochenmärkten zu machen. Die Verordnung ist kurz und bündig und empfiehlt sich überall zur E inführung.___________ O.

verantw ortlich fü r die Redaktion: O s w a l d K n o l l in Thorn.

Telegraphischer B e r lin e r Börsenbericht.

27. Aug. 26. Aug.

Tendenz der Fondsbörse: festlick.

Russische Banknoten p. K a s s a ... 2 0 6 - 204— 30 Wechsel auf Warschau k u r z ... 2 0 5 - 3 0 2 0 3 - 5 0 Deutsche Reichsanleihe 3Vs V o ... 9 7 - 9 0 97— 60 Preußische 4 o/§ K o n s o ls ... 1 0 5 -3 0 1 0 5 -3 0 Polnische Pfandbriefe 5 " / < , ... 6 3 - 1 0 63—90 Polnische L iq u id a tio n s p fa n d b rie fe ... —

Westpreußische Pfandbriefe 3'/« V<, . . . . 93—80 93—70 Diskonto Kommandit A n t h e ile ... 1 6 8 - 168—

Oesterreichische K r e d it a k t ie n ... 1 4 7 -5 0 1 4 6 -2 5 Oesterreichische B a n k n o te n... 172—25 1 7 1 -9 5 W e i z e n g e l b e r : A u g u s t... 2 4 6 - 7 5 249—75

S eptem ber-O ktober... 2 3 7 - 7 5 2 3 9 - loko in N e w y o rk ... 1 1 1 -9 0 1 1 2 -7 5 R o g g e n : l o k o ... 2 4 5 - 2 4 6 -

A u g u s t ... 2 4 8 - 250—

S ep tem be r-O ktob er... 2 4 0 - 2 0 2 4 0 - 2 0 O k to b e r-N o v e m b e r... 2 3 5 - 5 0 234— 50 R ü b ö l : S ep tem be r-O ktob er... 6 1 - 6 0 - 4 0

A p r i l - M a i ...

S p i r i t u s : ... 6 1 - 6 0 61—40 50er lo k o ... _

70er lo k o ... 5 4 - 9 0 5 4 - 5 0 70er August-Sept... 5 5 - 4 0 5 4 - 8 0 70er Sept.-Okt... 5 1 - 3 0 5 1 - 9 0

Diskont 4 pCt., Lombardzinsfuß 4'/jr pCt. resp. 5 pCt

K ö n i g S b e r g , 26. August. S p i r i t u s b e r i c h t . P ro 10000 Liter pCt. ohne Faß ziemlich unverändert. Z u fu h r 10000 Liter. Gekündigt 10 000 Liter. Loko kontingentirt 72,50 M k. B f., nickt kontingentirt 52,50 M k . B f . ____________

Getreidebericht der T h o r n e r H a n d e l s k a m m e r fü r KreiS Thorn.

Thorn den 27. August 1891.

W e t t e r : heiß. (Alles pro 1000 K ilo ab Bahn verzollt.)

W e i z e n in klammer Waare schwer verkäuflich, 115 Pfd. hellbunt 210 M ., 120/3 Pfd. hellbunt 218/20 M ., 125/6 Pfd. hell 225 M ., 130/31 Pfd.

hell 230/3 M .

R o g g e n stark zugeführt, 110/12 Pfd. 209/12 M ., 113/14 Pfd. 215/18 M -, 118/19 Pfd. 220/24 M .

G e rs te ohne Handel.

E r b s e n gefragt, F utterw . 166— 170 M ., nominell.

H a f e r 1 5 5 -1 6 0 Mk.____________________________________________

Meteorologische Beobachtn,,gen i« Thorn.

Datum S t.

Barometer Therm.

o 6 .

Windrich­

tung rmd Stärke

Bewölk. Bemerkung

26. August. 2 dp 757.4 -s- 24.5

8 ^

6

9bx 757.3 -s- 19.9

82

3

27. August. 71m 759.0 -s- 17.8

6 1 0

F r e i t a g a m 28. A u g u s t . S o n n e n a u f g a n g : 5 Uhr 05 M in u te n . S o n n e n u n t e r g a n g : 6 Uhr 56 M in u te n .

lVlarca ltslia

v v p e r 8 S k i « i 1 2

(olwe A a s )

sowie d ie d r e i S o r t e n

„Vino ä a ? L 8 to "

der Deutsch Ita lie n isch e n W e in - I m p o r t - Gesellschaft (Central- V erw altung F ra n k fu rt am M a in ) ______ ,________________ sind angenehme leichte italienische N a tu rrothw ein e, welche als wohlbekömmliches Tischgetränk ganz be-

onders zu empfehlen sind, und deren Q u a litä t nach dem Ausspruch kompetenter Weinkenner von keinem der sogenannten Bordeaux-Weine in gleicher Preislage erreicht w ird. Durch königl. it a l. S ta a ts k o n tro le w ird fü r absolute R e in h e it g a ra n tirt. Z u beziehen sowie auch aus­

führliche Preislisten sämmtlicher Marken der Gesellschaft in Thor« durch

6. Luksok, ll. 8 r>m ln 8 k l, W ind- und Heiligengeistftraßen-Ecke.

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