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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 105, Bd. 2, Nr. 9

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Academic year: 2022

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Chemisches Zentralblatt.

1934 Band II. Nr. 9. 29. August.

A. Allgemeine und physikalische Chemie.

Austin F. Roger, E in Modell fü r zweiachsige K rystalle. Angabe eines Modelles zur Erklärung der opt. Eig. zweiachsiger Krystalle. (Amor. Mineralogist 19. 206— 08.

Mai 1934.) En s z l i n.

R. W. Asmussen, Über Wassers toffisotope und das schwere Wasser. Zusammen- fassender Vortrag. (Fysisk Tidsskr. 32. 31— 46. 1934.) R. K . Mü l l e r.

B. Topley und H. Eyring, D ie Trennung der WasserstoffIsotopen durch Elektro­

lyse. Teil I. (Vgl. C. 1934. II. 389.) Die Gleichgewichtskonstante der Rk. H 20 + 2 D = D20 4- 2 H wird für 25° zu K = 126,9 u. für 100° zu K — 49,60 sowie diejenige der Rk. HjO + D .,0 = 2 HDO für dieselben Tempp. zu 3,26 bzw. 3,40 berechnet. Hiermit wird ein Ausdruck für den elektrolyt. Trennungskoeff. a —d (log H)/d (log D) unter der Voraussetzung abgeleitet, daß die Aktivierungsenergie u. der „Tunneleffekt“ (quanten- mechan. Durchbrechung der Potentialschranke) im angeregten Zustand vernach­

lässigt werden können. Auch die Änderung von a m it zunehmender D-Konz. wird berechnet. — Im experimentellen Teil werden die a-Werte für Kathoden aus ver­

schiedenen Metallen bestim m t u. zwischen 7,6 u. 2,8 gefunden. Lokale Konz.-Störungen in der Umgebung der Kathode haben im allgemeinen keine Bedeutung; sie können aber die Ursache der m it Platinschwarz gefundenen schlechten Trennung sein. Ferner wird die Bedeutung der halben Quanten im aktivierten Zustand diskutiert. Die experimentellen Ergebnisse zeigen, daß der „Tunneleffekt“ für die elektrolyt. Trennung keine große Rollo spielt. — D ie Dampfdrücke von W. m it verschiedenen Isotopen werden für einige Fälle (freie R otation, beschränkte R otation in der fl. Phase usw.) theoret. behandelt. Hiernach ist eine fast freie R otation der Mol. im W. wahrscheinlich.

Die Eigg. von fl. HDO (Dampfdruck, latente Verdampfungswärme) sind durch die geometr. Mittelwerte aus den entsprechenden Eigg. von H 20 u. D 20 gegeben. (J. ehem.

Physics 2 . 217— 30. Mai 1934. Princeton U niv., Frick Chem. Lab.) Ze i s e.

G. P. Hamwell, H. D. Smyth, S. N. van Voorhis und J. B. H. Kuper, D ie Erzeugung von H 3 durch eine Kanalstrahlentladung in Deuterium. Vff. lassen eine hoch­

gespannte Entladung durch D 2 von niedrigem Druck u. die so entstehenden Ivanal- strahlen durch D , von hohem Druck gehen. Eine Analyse m it dem Massenspektrograph ergibt zu Beginn einen Geh. von ca. 1 ,H 3 in 200 000 jH 2, dagegen am Ende dieses Prozesses einen Geh. von ca. 1 jH3 in 5000 ,H 2. Eine größere Anreicherung ist aus techn. Gründen noch nicht möglich. (Pliysic. Rev. [2] 45. 769. 15/5. 1934. Princeton-

Univ.) ' Ze i s e.

C. E. H. Bawn und G. Ogden, Wellenmechanische Effekte und die Reaktions­

fähigkeit der Wasserstoffisolopen. Vff. erörtern die Bedeutung der quantenmechan.

Begriffe der Nullpunktsenergie u. der Durchlässigkeit (G) einer Potentialschranke („Tunneleffekt“ ) für die Verschiedenheit des chem. Verh. von II u. D. Man muß die Nullpunktsenergic sowohl des Anfangs- wie des Endzustandes berücksichtigen; letztere kann die Aktivierungsenergie der Rkk. m it H stärker erhöhen als die der entsprechenden Rkk. m it D . — Mit dem von Ec k a r t (C . 1930. II. 3 6 9 8 ) aufgestellten Ausdruck für die Potentialschranke werden die Durchlässigkeiten von Schranken, deren Höhe u.

Breite den bei chem. Rkk vorliegenden Verhältnissen entsprechen, für Rkk. m it H u. D berechnet u. die Ergebnisse tabellar. zusammengestellt sowie graph. wieder­

gegeben. D ie Verschiedenheit der Durchlässigkeiten G (H) bzw. G (D) nim m t bei Annäherung der Energie an die Höhe der Potentialschranke ab u. das Verhältnis G (H)/G (D) erreicht für größere Energien bald den Grenzwert 1, nachdem es kurz vorher ein kleines Minimum durchlaufen hat, wo G (H) vorübergehend kleiner als G (D) ist. Durch jene Verschiedenheit erklären sich die beobachteten Isotopen­

trennungen bei der Diffusion durch Metalle (Oberflächendiffusion der adsorbierten Atome) u. bei der Elektrolyse. — D ie Wärmetönungen von Rick, m it H u. D bzw. H.,

XV I. 2. 92

1409

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1410 A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1934. II.

u. D 2 ergeben sich theorct. bei jener Berücksichtigung der Nullpunktsenergien beider Zustände, verschieden, ebenso die Lage des Gleichgewichtes. In dessen Nähe wird auf der einen Seite H stärker als D reagieren, während auf der anderen Seite das Gegen­

teil zutreffen wird. (Trans. Faraday Soc. 30. 432— 43. Mai 1934. Manchester, Victoria

U niv.) Ze i s e.

J. Franck und R. W. Wood, Ultraviolette Absorption von schwerem Wasserdampf.

Das Absorptionsspektrum des Dampfes von n. u. schwerem W. wird im U ltraviolett bis hinab zu 1450 A aufgenommen. Die langwellige Grenze des Absorptionskontinuums ist im Falle des schweren W . (80%ig) nach kürzeren Wellenlängen verschoben u. zwar um 1200— 900 cm- 1 . Aus den Grundfrequenzen des n. W. (3445, 3445 u. 1G00 cm- 1 ) u. für schweres W. (2492, 2335 u. 1165 cm- 1 ) ergibt sich eine theoret. Verschiebung um 1250 cm-1 , die m it der gemessenen übereinstimmt. (Physic. R ev. [2] 45. 667— 08.

16/5. 1934. Jo h n s Ho p k i n s U niv.) Ze i s e.

Joseph W. Ellis und Barthold W. Sorge, Ultrarotes Absorptionsspektrum von schwerem Wasser. W . m it 99,5% D .,0 liefert m it einem Steinsalzspcktrometcr u. einem Quarzspektrographen Banden bei 8,20, 6,86, 4,00, 2,96, 2,040, 2,015, 1,657, 1,564, 1,355, 1,308 u. 1,19 ft, die dem D 20 zugeordnet werden. 60%ig. W. bzgl. D zeigt, außer einer leichten Verschiebung jener Banden, Maxima bei 6,76, 2,455 u. 1,915 /i, die dem HDO zugeordnet werden. Ferner zeigen sich H 20-B anden bei 6,20, 1,945 u.

1,413 fi. Mit den bekannten H 20-B anden bei 2,80, 2,92 u. 6,20 fi werden die Grund­

banden des D .,0 zu 3,78, 4,08 u. 8,40 sowie diejenigen des HDO zu 2,84, 3,98 u. 7,10 berechnet; die’entsprechenden Schwingungen sind v (o), v (n) u. 5 (n). Daß die D reiecks­

gestalt des Mol. im Dampf bei der Bldg. der Polymeren im fl. Zustand nicht erheblich geändert wird, ergibt sich aus der guten Übereinstimmung zwischen berechneten u.

beobachteten Werten u. aus der Tatsache, daß eine vierte Grundschwingung v (p) bei 6,85 /< zur Darst. aller anderen Banden als Ober- oder Kombinatiohsschwingungen eingeführt werden muß. (Bull. Amor, physic. Soc. 9. 24— 25. 10/4. 1934. Los Angeles,

U niv. of Californ.) Z E IS E .

D a r o l K . F ro m a n , Deuterium und Röntgenstrahlabsorption. D ie Differenz der Absorptionskoeff. von H 2 m it 1: 5000 Teilen D 2 für Röntgenstrahlen von 0,5 bzw.

0,6 Ä wird zu ca. IO-22 abgeschätzt. Wenn 0 u. 0 ' die Bruchteile der von einer Schicht reinen D .,0 von der Dicke x durchgelassenen Intensitäten von den Wellenlängen 0,5 bzw. 0 ,6 "A sind, dann ergibt sich m it jenem Werte das Verhältnis 0 / 0 ' = e ~ ß."4 *.

Jedoch finden Vff. m it einem SEEMANN-Spektrographen in 98%ig. D 20 (x = 0,5 cm) keine Andeutung einer Absorptionsgrenze in jenem Wellenlängengebieto, so daß 0,97 < 0 / 0 ' < 1,03 sein muß, während sich aus der obigen Beziehung für x — 0,5 cm der W ert 0 / 0 ' = 0,0344 ergibt. Somit können die Besonderheiten des gewöhnlichen H., bzgl. seiner Röntgenstrahlabsorption im genannten Bereiche nicht auf die Anwesenheit von D 2 zurückgeführt werden. (Physic. Rev. [2] 45. 731. 15/5. 1934. Mc GiLL-Univ.,

MACDOXALD-College, Phys. Dep.) Ze i s e.

E. J. Larson und T. Cunliife Barnes, Parasitismus in schwerem Wasser von niedriger Konzentration. Bei hoher Konz, wirkt schweres W. anders auf die Würmer Planaria m aculata.u. Phagocata gracilis als nach früheren (C. 1934. I. 3) Verss. bei kleinen Konzz. B ei einor Konz, von 1: 213 werden die Würmer schnell von Schimmel befallen u. gehen innerhalb von 3 Wochen zugrunde. In einigen Fällen bedecken sich die noch lebenden Tiere mit schlammigem Schimmel, in anderen Fällen mit Büscheln von Micelium. Die hoho D-Konz. begünstigt also die Schimmelbldg. Ähnliches zeigt sich bei Verss. m it Äquilcgiasamen. (Nature, London 133. 873—74. 9/6. 1934. Yalo

U niv., Osborn Zoolog. Labor.) Z E IS E .

Georg Lockemann und Heimbert Leunig, Über den E influß des ,,schweren Hassers“ a u f die biologischen Vorgänge bei Bakterien. Vorl. Mitt. Bacterium coli u.

Bacillus pyocyaneus werden auf Schräg-Agar 24 Stdn. lang bei 37° gezüchtet, dann m it dest. W. abgeschwemmt u. die Aufschwemmung durch sterile Papierfilter gegossen.

Ferner werden 4 A gN 03-Lsgg. m it Konzz. von 0,000 017— 0,017°/o u. m it D aO-Konzz.

von 0,041—0,280% hcrgestellt. Zu je 10 ccm dieser Lsg.g werden 0,25 ccm der Bak- tcrienaufscliwemmungen gegeben. Nach bestimmten Zeiten (5 Min. bis 3 Stdn.) werden Proben entnommen, in sterile Fleischbrühe übertragen u. im Brutschrank bei 37°

einige Tage lang aufbewahrt. D ie tabellar. zusammengestellten Ergebnisse zeigen, daß ein steigender Zusatz von D ,0 zum gewöhnlichen W. bis zu der hier möglichen Höchstgrenze von 0,54% keinen hemmenden, sondern einen fördernden Einfluß auf die Lebensbedingungen der untersuchten Bakterien ausübt, denn zur Abtötung ist

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1934. II. A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1 4 1 1 um so mehr A g N 0 3 erforderlich, je mehr D 20 in der Lsg. vorhanden ist. Das Bacterium coli reagiert schneller u. stärker auf den D 20-Zusatz als der Bacillus pyoeyaneus. Da während einer Vers.-Zeit von 5 Min. keinerlei Einfluß des D ,0 zu beobachten ist, muß wohl angenommen werden, daß zu dem Austausch des schweren W. gegen das n. W.

im Organismus der Bakterien erst eine gewisse Zeit erforderlich ist. — Die VerBS. werden fortgesetzt. (Ber. dtsch. chem. Ges. 67. 1299— 1302. 4/7. 1934. Berlin, Ro b e r t K o c h -

Inst., Chem. Abt.) Ze i s e.

E. J. Rosenbaum und T. R. Hogness, D ie Para-Orthowasserstof¡Umwandlung durch die Jodwasserstoffreaktion und durch Jodatome. D ie Umwandlungsgeschwindigkeit von Para- in Ortho-H2 wird m it äquivalenten H J- u. J„-Konzz. bestimm t. Aus diesen experimentellen D aten werden die Geschwindigkeitskonstanten u. die Stoßausbeuten für die Umwandlung- durch die J-Atom e berechnet; diese Atome katalysieren jene Um wandlung infolge ihres Paramagnetismus. Der angenommene Rk.-Mechanismus ist: p H 2 + J2 — > - 2 H J — o H, + J 2 u. p H , - f J — > - o H , + J . (J. chem.

Physics 2- 267— 72. Mai 1 9 3 4 . Chicago, Univ. Dep. of Chem.) Ze i s e.

J. N. Brönsted und P . Colmant, Molekülgröße und Phasenverteilung. IIL (II. vgl. C. 1 9 3 2 . I. 173.) Vff. entwickeln die Gesetze der verd. Lsgg. auf der Grund­

lage der A ktivitätskoeff. D ie aufgestellten Gleichungen werden auf den Fall isocliem.

Stoffe verschiedener Molekülgröße angewandt, wobei Systeme betrachtet werden, deren Komponenten einander alle so ähnlich sind, daß die A ktivitätskoeff. der iso­

chem. Stoffe allein durch die den Molekulargrößen derselben proportionalen A ttraktions­

kräfte bestim m t werden. D ie untersuchten isochem. Stoffe sind n-Butyl-n-valerat u. n-Butylsebacat. Als Mischungsgenossen werden Bzl. u. n-Propylbromid benutzt.

D ie Best. der A ktivitätskoeff. in diesen Gemischen geschieht durch Messung des D am pf­

druckes der flüchtigen Komponente. D ie Ergebnisse sind tabellar. u. graph. wieder­

gegeben. E s wird geschlossen, daß für die Eig. des Mediums die Molekülgröße isochem.

Stoffe in nicht idealen Gemischen von großer Bedeutung ist. (Z. physik. Chem. Abt. A 168. 381— 90. Juni 1934. Kopenhagen, Phys.-chem . Inst. d. U niv.) Ga b d e.

Yrjö Kauko, Mathematische Behandlung des Qieichgewichtes Base-Kohlensäure- Wasser in verdünnten Lösungen. Vf. gibt an, mathemat. Beziehungen zwischen den Teilnehmern des C 02-Gleichgewichtes vom Standpunkte der klass. Dissoziations- theorio aus abgeleitet zu haben. Diese Beziehungen sollen auch vom Standpunkte der modernen Lösungstheorie aus gültig sein, wenn die auftretenden „Gleichgewichts­

konstanten“ als Funktionen der Konz, aufgefaßt werden. Weitere Angaben fehlen.

(Suom en K em istilehti [Acta chem. fenn.] 7. B 86. 1934 [dtsch.].) Z E IS E .

E. J. Rode, D ie Dampfdrücke der Systeme Natriumsulfat-W asser und N atrium ­ carbonat-Wasser. Nach der stat. Methode wurden für verschiedene Tempp. (bis 40") die Polytherm en der Dampfdrücke der verschiedenen Hydrate des N a2S 0 4 u. N a2C03 in wss. u. gesätt. wss. Lsgg. bestim m t u. die Entwässerungsisothermen bei 15 u. 25“

der gleichen Salze erm ittelt. Der Übergang des N a2SO, • 10 H 20 in das wasserfreie Salz findet zwischen 32,3 u. 32,8“ statt. Der Dampfdruck entspricht beim Umwandlungs­

punkt 31,5 mm Hg. Bei Ggw. von Beimengungen (NaCl, N a N 0 3) erniedrigt sich der Umwandlungspunkt in Abhängigkeit von der Konz, der Beimengungen. Für das System N a2C 03-H20 liegen die Umwandlungspunkte für das 10-lfydrat in das 7-Hydrat bei 31,9°, für das 7-Hydrat in das Monohydrat bei 35,3°. Aus den erhaltenen Daten wurden die Hydrationswärmen für die Tempp. von 5, 18, 25 u. 30° berechnet. — Zum Schluß wird die Möglichkeit der Anwendung der erhaltenen Ergebnisse über die D isso­

ziation der Schwefel- u. kohlcnsauren Salze zur Deutung der Entstehung von Salzseen u. Salzlagerstätten besprochen. (Ann. Inst. Analyse physic.-ehim ., Leningrad [russ.:

Iswestija Instituta fisiko-chimitscheskogo Analisa] 6. 97— 134. 1933. Leningrad, Berg­

inst. Chem. Lab.) K L E V E R .

Hugo Fredholm, D as Verhalten des Magnesiumions zu Amm oniak in wässeriger Lösung. II. Bestimmung des H 3N-Dampfdruckes über ammoniakalischen Lösungen von M g-Salzen. (I. vgl. C. 1934. I. 3717.) D ie Unters, der N H 3-Dampfdrucke zur Best. des Einflusses eines Metallions au f N H 3 in wss. Lsg., ist den Verteilungsverss.

(vgl. 1. Mitt. C. 1 9 3 4 .1. 3717) grundsätzlich analog, bietet aber, trotzdem sie wesentlich komplizierter ist, den Vorteil, keinen fremden S toff einführen zu müssen, u. bei B e­

achtung gewisser Voraussetzungen sehr genaue Ergebnisse zu liefern. Vf. beschreibt ausführlich die Vers.-Technik u. die Meßmethode, die zur Best. der Dampfdrücke über einer Lsg. von 1,627-n. NH.jCl, 1,348-n. N H 3 u. 0— 1,3 äquiv. Mg/Liter (als MgCl2)

92*

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1 4 1 2 A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1934. II.

u. einer Lsg. von 1,588-n. NH.tN 0 3, 1,329-n. N H 3 u. 0— 1,20 äqulv. Mg (als M g(N 03)2) führten. Aus den wiedergegebenen Tabellen zieht Vf. folgende Schlüsse: In rein wss.

Lsg. u. bei kleinen Salzkonzz. wird der NH§-Dampfdruck durch die Gleichung:

p 12,9-C nh3 (1 + 0,046 C n h 3) wiedergegeben, in der C x n 3 = die Totalkonz, des N H 3 ist. B ei geringer N H 4-Salzkonz. ist der Dampfdruck unabhängig von diesem.

Bei größerer Salzkonz, wird der Dampfdruck durch die ompir. Formel p = 12,9-C nh3 (1 -f- 0,019 Cs. + 0,0085 C2n) wiedergegeben, wobei C's die N H 4N 0 3-Konz. bezeichnet.

Nach SC H E FFE R u. DE W lJS ist weiter das Gesetz von He n r y für die untersuchte Konz, gültig. Sowohl für MgCl2 w ie für M g(N 03)2-enthaltende Lsgg. zeigt sich, daß die aus der Dampfdruckerniedrigung berechnete (für die aussalzende Wrkg. nicht korr.) Menge gebundenes N H 3 linear wächst m it wachsender Konz, von Mg++. Aus den quantitat. Messungen in Ggw. von KCl bzw. K N 0 3 ergibt sich, daß sowohl bei MgCL wie bei M g(N 03)2 die gebundene Menge N H 3 ungefähr der H älfte der anwesenden Mg-Äquivalente entspricht, d. h. auf eine Molekel Mg kommt eine Molekel N H 3. D as Gleichgewicht der Rk. Mg++ + N H 3 [Mg(NH3))++ ist weitgehend nach rechts verschoben (vgl. 1. Mitt.) (Z. anorg. allg. Chem. 218. 169— 80. 5/6. 1934. Lund, Chem.

Inst d. U niv., Anorgan. Abtlg.) E . Ho f f m a n n.

I. M. Kogan, A. N. Planowski und A. N. Jewdokimow, Über die Löslichkeit von Sulfit in Gegenwart von Ätznatron und ß-Naphthol. Vff. bestätigen die Angaben von HAM MICK u. CüR R IE (vgl. C. 1926- I . 2 9 8 ) f ü r das System N a2S 0 3-N a0H -W . u. finden, daß die Löslichkeit von N a2S 0 3 in W . durch NaOH u. mehr noch durch /¡-Naphtholat proportional ihrer Konz, herabgesetzt wird. (Anilinfarben-Ind. [russ.: Anilino- krassotschnaja Promyschlennost] 4. 34—-37. Jan./Febr. 1934.) M AURACH.

S. Bresler, E. strauff und I. Zelmanoff, Über Rekrystallisation des dispersen Quarzes. Durch Verdampfen von Quarz im Vakuum u. Kondensation der Dämpfe auf der glatten Oberfläche eines Steinsalzkrystalls entsteht hier ein sehr dünnes Häutchen aus Quarz, das sich beim vorsichtigen Eintauchen in W. ablöst u. au f der W.-Oberflächc liegen bleibt. Das Häutchen wird mit einem W-Blech aufgenommen u. m it Elektronen­

strahlen auf seine Struktur untersucht: es ist stets amorph. Häutchen, die 2—3 Stdn.

lang bei ca. 400° geglüht werden, zeigen Rekrystallisation. Hierdurch wird die R e­

krystallisation disperser Gele bei verhältnismäßig niedrigen Tempp. verständlich.

(Physik. Z. Sowjetunion 4. 909— 10. 1933. Leningrad, Inst. f. chem. Physik.) Z E IS E .

R. Beeuwkes, Über deii E influß von Dehnung und Dehnungsgeschwindigkeil auf Dehnungsversuche bei gewöhnlichen und hohen Temperaturen. Für die plast. Dehnung von Metallen m acht Vf. folgenden Ansatz: die Deformation soll sich additiv aus einem elast. u. plast. Anteil zusammensetzen. Die Spannung soll gleich sein der Summe aus einer Anfangsspannung, einem Glied proportional der Deformation u. einem Glied proportional der Deformationsgeschwindigkeit. Zur Prüfung dieses Ansatzes werden 4 Vcrs.-Anordnungen rechner. behandelt, nämlich Beanspruchung unter konstanter Spannung, konstanter Deformation (Relaxationsvers.), konstanter Deformations­

geschwindigkeit u. konstanter zeitlicher Änderung der Spannung. E s wird darauf hingewiesen, daß bei der prakt. Durchführung der Verss. chem. Umwandlungen u. andere Änderungen der Materialeigg. auftreten können, die durch die Theorie nicht erfaßt werden. (Pliysics 5. 135— 39. Mai 1934. Pittsburgh, Westinghouse Res.

Lab.) Ei s e n s c h i t z.

W. O. Richmond, D as Kriechen von Drahten bei hoher Temperatur. E s werden Fließverss. an „Konak'-Drähten bei Tempp. zwischen 800 u. 1000° ausgeführt. Die Dehnungsgeschwindigkeit nim m t zuerst langsam ab, durchläuft ein Minimum u. wächst dann, bis Bruch eintritt. Aus den Messungen erm ittelt Vf. die Abhängigkeit der mini­

malen Dehnungsgeschwindigkeit von der Spannung u. Temp. Er findet eine lineare Abhängigkeit zwischen dem Logarithmus der minimalen Dehnungsgeschwindigkeit u.

der Spannung einerseits u. der Temp. andererseits. (Pliysics 5. 131— 39. Mai 1934.

E ast Pittsburgh, Westinghouse Res. Lab.) E lS E N S C H IT Z . Gaetauo Castelfranchi, Física m oderna. Visione sin tética della fisica d ’oggi. M ilano:

U. H oepti 1934. (X , 699 S.) S°. L. 65.

Hans Fromlierz und Alexander King, Englische und deutsche chemische F achausdrüekc.

E in L eitf. d. Chemie in engl. u . d t. Sprache. L ondon: T h. M urby & Co.; Leipzig: W eg 1934. (X V II, 324 S.) 8°. = M urby’s G erm an-English Term inologies. Lw. M. 9.40.

Bibliographie der schweizerischen naturw issenschaitlichen L iteratur. Jg . 8 [1932], B ern:

Schweizer. L andesbibliothok 1934. (IV, X II, 191 S.) fr. 2.— .

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1 9 3 4 . U . A ,. At o m s t r u k t u r. Ra d i o c h e m i e. Pi i o t o c i i e m i e. 1 4 1 3

A ,. A to m s tr u k tu r . R a d io c h e m ie . P h o t o c h e m ie .

Gregor Wentzel, Über die Eigenkräfle der Elementarteilchen. II. ( I . v g l . C . 1 9 3 4 . I . 2879.) D ie Quantenelektrodynamik von Di r a c- Fo c k- Po d o l s k y läßt die Möglich­

keit offen, die auf ein Teilchen wirkende Kraft so zu definieren, daß die elektromagnot.

Trägheit verschwindet. Vf. zeigt, daß diese Definition m it den Bcwogungsgleichungen in Einklang ist u. daß man auch den Teil der Eigenenergien zum Verschwinden bringen kann, welcher die elektromagnet. M. enthält. (Z. Physik 86. 635— 45. 28/11. 1933.

Zürich.) Ei s e n s c h i t z.

Gregor Wentzel, Über die Eigenkräfle der Elementarteilchen. I I I. (II. vgl. vorst.

Ref.) Energie u. Im puls des elektromagnet. Eeldes werden so definiert, daß ihre zeit­

lichen Änderungen dem in I. u. II. (1. c.) vorgeschlagencn Kraftansatz entsprechen.

Das Feld eines klass. gleichförmig bewegten Elementarteilchens hat danach die Energie u. den Impuls Null. (Z. Physik 8 7 . 726— 33. 19/2. 1934. Zürich.) Sk a l i k s.

J. Solomon, Über die Definition des Elcklronenspins. Vf. diskutiert die idealen Versuchsbedingungen, die zur Herst. eines Bündels von Elektronen, deren Spin sämtlich parallel gerichtet ist, vorgeschlagen werden. D ie Möglichkeit eines solchen Vers. in der relativist. Theorie wird aufgezoigt. (J. Physique Radium [7] 5. 167— 70. April

1934. Paris.) G . Sc h m i d t.

J. C. Jacobsen, Über die Entdeckung der positiven Elektronen. Zusammenfassende Darst. (Fysisk Tidsskr. 3 2 . 17—30. 1934.) R. K . Mü l l e r.

J. Thibaud und F. Dupr6 La Tour, D iffusion und Absorption der positiven Elektronen beim Durchgang durch Materie. (Vgl. C. 1 9 3 4 .1. 7.) D ie positiven Elektronen wandeln sich beim Durchgang durch Materie in Strahlung um bei einer Reichweite, die wenigstens 500 mg/qcm entspricht. Diesem Vernichtungsprozeß geht eine Absorption voraus, die der negativen Elektronen ähnlich ist. Vff. versuchen durch zahlreiche Messungon an verschiedenen Elementen das Absorptionsgesetz in allgemeiner Form aufzustcllon. D ie Trochoidenmethode eignet sich für die quantitativen Unteres, an den Elektronen am besten, besonders aber für die photograph. Registrierung dieser Teilchen. D ie Absorption der positiven Elektronen folgt einem einfachen exponentiellen G esetz, aus dem sich der Massenabsorptionskoeff. ableiten läßt. Für die folgenden Elem ente wird dieser Absorptionskoeff. angegeben: C, A l, Ca, M n, N i, Cu, Zn, As, M o, P d, A g, Cd, Sn, Ce, T a, P t, A u u. Pb. D ie Elemente lagen entweder als dünne Schichten oder in Pulverform vor. Der Absorptionskoeff. der positiven Elektronen, die in Pb durch die y-Strahlen des Th angeregt wurden, behält einen Wert, der um etwa 9 liegt; die größten Schwankungen folgen einer Funktion der Kernladungszahl.

Aus dem Vergleich dieser Messungen m it denen an negativen Elektronen ausgeführten Messungen folgt, daß beim Durcbdringen von Materie bis zu einer Absorbermasse von 500 mg/qcm die positiven Elektronen sich «de die negativen Elektronen verhalten:

sio erloidcn Melirfaehdiffusion in der Nälio geladener Atomzentron unter zunehmendor Vorlangsamung. (C. R . hebd. Seanees Acad. Sei. 1 9 8 . 805— 08. 26/2. 1934.

Paris.) G. Sc h m i d t.

Gerhard Kirsch, Neutronen. Allgemein verständliche übereicht. (Chemiker-Ztg.

58. 489— 90. 16/6. 1934. Wien, II. Physikal. Inst. d. U niv.) G. Sc h m i d t.

G. Alocco, Neuere Anschauungen über das Nculronproblem. Zusammenfassende D arst. (Nuovo Cimento [N. S.] 1 1 . 245— 54. April 1934.) R. K . M Ü LLER.

H. S. W. Massey und C. B. O. Mohr, Strahlungszusammenstöße von Neutronen und Protonen. Gehen Neutronen durch Paraffin oder durch fl. H 2, so lösen sio eine

•/-Strahlung von 1— 6 - 106 oV Energie ebenso wie die Rückstoßprotonen aus. D ie Hlnergie der Strahlen entspricht angenähert der Energie, welche bei der Verb. eines Neutrons u. eines Protons zur Bldg. eines H„’-Kerns em ittiert wird. Im Anschluß an diese Betrachtung haben V ff. die Wahrscheinlichkeit eines solchen Zusammenstoßes unter der Annahme berechnet, daß das N eutron sich wie ein fundamentales ladungs- froies Teilchen während des Zusammenstoßes verhält. D ie Strahlung entsteht nur aus der Beschleunigung des Protons durch das Kraftfeld des Neutrons. D as D ip ol­

moment ist in diesem Falle m it dem System verbunden. Diese Betrachtungen führen zu dem Ergebnis, daß für dio bei diesen Verss. in Frage kommenden Energiebereichu die Verb. nicht häufiger als bei 1: 1000 Zusammenstößen vorkommt. D ieses ist b e­

deutend kleiner als die beobachtete H äufigkeit von etwa 1: 4 Zusammenstößen. Vff.

haben ebenfalls die W ahrscheinlichkeit eines Protons berechnot, welches bei dem Stoß strahlt, ohne gebunden zu werden. Hierbei wird gefunden, daß das Verhältnis sogar

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1414 A ,. At o m s t r u k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1934. II.

noch kleiner ist. U nter der Annahme, daß das Neutron ein komplexes Teilchen ist, das aus einem Proton u. einem Elektron bestellt, u. daß Wechselwirkungskräfte zwischen dem Proton u. dem Neutron vorhanden sind, wird für dio Wahrscheinlichkeit der Vereinigung ein Wert in der Größenordnung von einem wirksamen Zusammenstoß, in 10° gefunden. D as Dipolm oment des Neutron-Protonsystems verschwindet hierbei.

(Nature, London 133. 211. 10/2. 1934. Cambridge, Cavendish Laboratory.) G. Sc h m i d t.

Richard M. Badger, Beziehung zwischen Kernabständen und Bindungskrafl- konstanlcn. W esentlich inhaltsgloich m it der kürzlich (C. 1934. I. 3010) rcf. Arbeit.

(Physic. Rev. [2] 45. 559. Bull. Amer. physic. Soc. 9. 9. 15/4. 1934. Calif. Inst, of

TcchnoL, Ga t e s Chem. Lab.) Ze i s e.

G. Gamow, Neue Gedanken über den Kernaufbau. Aus der H E IS E N B E R G sehen Theorie über die Kernstruktur unter besonderer Berücksichtigung der Erage der Korn­

stabilität folgt, daß Kerne m it hoher positiver elcktr. Ladung dahin neigen, positive Teilchen auszusenden. Vom Standpunkt des Energiegleichgewichts komm t für solche Emission hauptsächlich die Emission eines a-Teilchons in Frage. D ieses a-Teilchcn entfernt aus dom Kern einen großen Teil der negativen Energie (die Bindungsenergie des a-Teilchons selbst), dio äquivalent ist der Ergänzung einer gleichen Monge positiver Energie. D ie Bedingung für die Möglichkoit der a-Emission kann einfach dargestellt werden, wenn sie als eine gleichzeitige Entfernung zweier Neutronen u. Protonen aus dem in Erage kommenden Kern betrachtet wird. D ie für diese Entfernung erforderliche Arbeit kann bestim m t werden u. in diesem Zusammenhänge kann auch die Bedingung für den a-Zerfall angegeben werdon. D ie weiteren Betrachtungen erstrecken sich auf die Frage der Em ission leichter Teilchen. Vom Standpunkte des Neutronen-Protonen- modells des Kerns muß angenommen werden, daß der Prozeß der gewöhnlichen //-Emission durch dio Transformation eines Kernneutrons in ein Proton unter Frei­

werden von negativer Ladung in Form eines Elektrons hervorgerufen wird. Bei der Behandlung der Emissionsprozesse der a-Teilchen u. Elektronen sowie der Verbunden­

h eit der Zerfallsenergie m it der durchschnittlichen Lebensdauer wird festgestellt, daß der Prozeß der a-Em ission auf der Grundlage der gewöhnlichen S cH R Ö D IN G E R seh en Wollengleichung erklärt werden kann, wenn die Geschwindigkeiten der emittierten a-Teilehen klein sind im Vergleich m it der Lichtgeschwindigkeit. E s ist bereits gezeigt worden, daß die langen Lebensdauern der unter a-Emission zerfallenden Substanzen dadurch hervorgerufen worden sind, daß das den Kern verlassende a-Teilchen eine sehr hoho Potentialschwello überwinden muß. Im a-Zerfallsprozeß ereignot es sich oft, daß der Korn des Zerfallsprod. im angeregten Zustande ist, der der Emission von a-Gruppcn mit wenig geringerer Energie entspricht. (Feinstruktur der a-Teilchen.) Im Gegensatz zur Theorie des a-Zerfalls bereitet dor Prozeß des /¡-Zerfalls gegenwärtig noch ernste Schwierigkeiten. D ie beim //-Zerfall emittierten Elektronen besitzen eine kontinuierliche Energieverteilung, dio im Widerspruch m it dem Energieerhaltungsgesotz steht. E s ist bereits von Pa u l ivorgeschlagen worden, daß das Energieerhaltungsgesctz durch Einführung eines neuen Teilchens (Neutrino) beibehalten werden kann. A b­

schließend wird a u f den FERMIsclicn Vers. eingegangen, eine Theorie des //-Zerfalls au f der Grundlage der DlRACschen relativist. Wellengleiehung aufzubauen. Die Emission eines Kem elektrons wird hierbei in ähnlicher Weise behandelt wie die Emission eines Lichtquants durch ein Atom. (Nature, London 133. 744— 47. 19/5. 1934. K open­

hagen, Inst, für theoret. Physik.) ^ G. SCH M ID T.

G. Gamow, Isomere K erne? (Vgl. vorst. Rcf.) D ie Einführung negativer Pro­

tonen in die Kem struktur läßt die Existenz isomerer Kerne als möglich erscheinen.

U nter isomeren Kernen werden Kerne m it der gleichen Kernladungszahl u. dem gleichen At.-Gcw. aber m it verschiedener innerer Struktur (ein Paar positiver u. nega­

tiver Protonen anstatt eines Neutronenpaares) verstanden. Die neueren ASTONschen Spcktralmessungen haben in Bestätigung dieser Annahme im Masscnspoktrum des gewöhnliehen Pb dio Linie 210 eigeben. Dieses Pb-Isotop besitzt die gleiche Kern­

ladungszahl u. das gleiche At.-G cw. wie RaD, aber da es nur bis zu einem Botrago von 0,08°/o vorhanden ist, kann es nicht das gewöhnliche radioakt. R aD sein. U nter Voraus­

setzung genauer Versuchsergebnisse muß deshalb geschlossen werden, daß der Kern m it der Kernladungszahl 82 u. dem At.-Gew. 210 in 2 Modifikationen vorhanden ist, von denon die eine stabil ist u. die andere dem //-Zerfall unterworfen ist. (Nature,

London 1 3 3 . 833. 2/6. 1934.) G. Sc h m i d t.

D . van der Veen, Künstliche Radioaktivität. Zusammenfassende Darst. (Chem.

Wcekbl. 31. 383— 88. 16/6. 1934. Wageningen.) R . K . Mü l l e r.

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1 9 3 4 . I I . A ,. At o m s t r u k t ü b. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1415 F. Joliot und I. Curie, Künstliche Erzeugung einer neuen A rt von Radioelementen.

(Vgl. C. 1934. II. 11.) (Nature, London 133. 201— 02. 10/2.1934. Paris, Inst, du

Radium .) G. Sc h m i d t.

Irène Curie und F. Joliot, I. D ie künstliche Erzeugung radioaktiver Elemente.

II . Der chemische Nachweis der Umwandlung der Elemente. (Vgl. C. 1934. II. 11.) ( J. Physique Radium [7] 5 .1 5 3 — 56. April 1934. Paris, Inst, du Radium.) G. Sc h m i d t.

H. R. Crane und C. C. Lauritsen, Weitere Versuche m it künstlich erzeugten radioaktiven Substanzen. Im Anschluß an die Verss. über die induzierte R adioaktivität bei einer Anzahl von Substanzen, die m it Deutonen beschossen wurden (vgl. C. 1934.

II. 717), wurden Verss. durchgeführt, diese Substanzen m it Protonen zu beschießen.

Hierbei stellt sich heraus, daß zwei der Substanzschichten, C u. B 20 3, eine merk­

liche A k tivität aufweisen, welche im gleichen Maße wie die von den Deutonen hervorgerufene A ktivität abnahm. D ie Intensität der durch Protonen erzeugten A k tivität war im Vergleich zu der von Deutonen hervorgerufenen unter ähnlichen Bedingungen etw a 10°/o ’m Falle von C; im Falle von B 20 3 etwa 20% . Dio Tatsache, daß die Zerfallsperiodcn der durch Protonen u. durch Deutonen erzeugten Substanzen völlig gleich sind, spricht für die Annahme, daß die gleichen radioakt. Prodd. gebildet werden. Im Falle der Deutonenbcschießung sind die radioakt. Substanzen vermutlich N 13 bzw. Cu . Für den Fall der Protonenbeschießung werden daher folgende Rkk.

angenommen: B 12 + H 1 — >- N 13 — y C13 + Positron; B 10 -f- H 1 — >• Cu — ->- B 11 + Positron. Bei diesen Rkk. tritt ein bestimmter Energieüberschuß auf. Die Kernrkk.

m it einem vernachlässigbaren Energieüberschuß lauten wie folgt: C13 + H 1 — Y N 13 -f- n 1 — y C13 + n 1 + Positron; B 11 + H 1 — y C11 + n 1 — ->- B 11 -f- n 1 + Positron. Es wird angenommen, daß die Kernrkk. mehr nach der zweiten Art verlaufen, da jeder Energioüberschuß leicht durch das Neutron fortgeführt werden kann. Wird die M.

des Protons, des Neutrons u. des Positrons zu 1,0072 bzw. 1,0067 bzw. 0,0005 an­

genommen, dann ist die für das Neutron u. Positron zur Verfügung stehende kinet.

Energie die durch das einfallende Proton gelieferte Energie (in diesem Falle 0,9 • 10r> eV).

Die weiteren Verss. der Vff. erstrecken sich auf die Best. der radioakt. Gase aus C u. B 20 3.

Bei der Beobachtung der A ktivität aus der B 20 3-Schicht in einer Nebelkammer nach der Beschießung von Deutonen wurde eine große Anzahl von Bahnen festgestellt, dio aus dem Gase stam m ten. Obgleich angenommen wurde, daß die radioakt. Substanz im vorliegenden Falle Cu ist, würde diese Beobachtung anzeigen, daß das akt. -Material ein Gas ist, welches sehr schnell aus dem B 20 3 diffundiert. Wird das akt. B 20 3 bis auf 200° in Luft erwärmt, so ist der radioakt. Bestandteil völlig ausgetrieben. Zur weiteren Best. der N atur des akt. Gases wurden Verss. m it der akt. B 20 3-Sehicht bei verschiedenen Tempp. ausgeführt. Aus diesen Verss. wird geschlossen, daß nach der Beschießung des B 20 3 fast das gesamte C11 in der Schicht als CO oder CO« u. sehr wenig, wenn überhaupt, als C besteht. Um sicherzustcllen, daß der beobachtete Effekt aus B 20 3 durch das B u. nicht durch das 0 2 hervorgerufen worden ist, wurde eine S i0 2-Schicht m it Deutonen beschossen u. auf A ktivität untersucht. Hierbei wurde kein meßbarer Effekt gefunden, so daß angenommen werden kann, daß 0 2 wenig, wenn überhaupt, zu dem Effekt beiträgt. Ähnliche Verss. wurden m it einer Graphit­

schicht ausgeführt. Nach Erhitzung des m it Deutonen beschossenen Graphits bis auf R otglut verblieb etw a die H älfte der A ktivität in der Schicht. (Physic. Rev. [2] 45.

497— 98. 1/4. 1934. California Inst, of Technology.) G. Sc h m i d t.

H. J. Walke, Induzierte Radioaktivität. Verschiedene Autoren haben beob­

achtet, daß Positronen bei der Beschießung von Al, Mg u. B m it a-Tcilchen hoher Energie em ittiert werden. Diese Positronen konnten auch nach Aufhören der a-Teil- chenbescliießung nachgewiesen werden. Daraus ist geschlossen worden, daß diese Elektronen durch die R adioaktivität der instabilen Kerne, die durch Einfangen dos a-Teilchcns u. durch Herausschleudern des Neutrons entstehen, hervorgerufen werden.

Vf. versucht nachzuweisen, daß die R adioaktivität leichter Elemente durch Bldg. eines instabilen Protons m it einem Energieüberschuß, welcher bei der Emission eines Positrons zerfällt, hervorgerufen wird. D ie Emission von Protonen aus N e, Si, S u. Ar kann durch die Annahme erklärt werden, daß Elektroncnpaare durch Zwisohenwrkg. von a-Teilchen u. Kernen gebildet werden. D a ferner angenommen werden kann, daß das Positron des Paares sich m it einem Neutron verbindet, um ein Proton zu bilden, besteht dio Möglichkeit der Annahme der Stabilität der Kerne m it der M. 4 n aufrecht zu erhalten. D ie schwache Protonenemission der angeführten Elemente wird durch die Isotopen, die in geringer Häufigkeit vorhanden sind, bedingt. Dieser Mechanismus

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1416 A ,. At o m s t r u x t ü r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1934. II.

wird auf die anderen Protonen emittierenden Elemente ausgedehnt, w as zu dem Schlüsse führt, daß es keine freien Protonen im Kern gibt. Diese Teilchen sind m it Neutronen entweder als a-Teilchen oder als H 2-Kerne kombiniert. W ie diese Annahme die Er­

klärung der induzierten R adioaktivität ermöglicht, wird im Falle des Al gezeigt. Dio Protonenemission wird hier durch das Positron des Elektronenpaares, das sich mit dem freien Neutron verbindet, verursacht. D as negative Elektron verbindet sich m it dem Positron des H 2-Kerns, um ein y-Strahlenquant zu bilden u. den stabilen Sq.,30- K em zu verlassen. Überschreitet die Energie dos a-Toilchens einen bestimmten Grenz­

wert, so wird das Neutron em ittiert, bevor das Positron hoher Energie sieh mit diesem verbindet. Somit wird das Radioproton gebildet, da das Positron sich m it einem der beiden Neutronen vereinigt, die erzeugt werden, wenn das negative Elektron sich m it dem Positron des H 2-Kerns verbindet. Dieses Proton m it Energieüberschuß zerfällt unter Emission eines Positrons. Von diesen Positronen wird angenommen, daß sie eine bestimmte Energie besitzen u. nicht eine kontinuierliche Energieverteilung wie die //-Strahlen der n. radioakt. Elemente. (Nature, London 133. 757— 58. 19/5. 1934.

Washington, Singer Lab., Exeter.) G . Sc h m i d t.

R. Fleischmann, Eine y-Siraldung künstlich radioaktiver Elemente. W ie kürzlich Fe r m i(C. 1934. II. 12) berichtet h at, ist es auch durch Neutronenbeschießung gewisser Elemente möglich, künstliche R adioaktivität zu erhalten. E s werden jedoch im Gegen­

satz zur analogen Erscheinung bei Beschießung m it a-Teilchen nicht Positronen, sondern Elektronen ausgesandt. Es wurden nun Verss. unternommen, um festzustellen, ob m it Neutronen bestrahlte Elemente auch eine /-Strahlung aussenden. E s gelang eine solche m it H ilfe eines Zählrohrs nachzuweisen, u. zwar vorerst bei Fe, A l u. SiO.,.

Als Neutronen quelle diente ein Röhrchen mit RaEm (70— 20 Millicuries) u. Bo. Die Abklingungszciten der /-S tra h len werden vom Ende der Neutronenbestrahlung an­

gegeben. Boi Fe u. Al wurde auch die Abklingung der //-Strahlung nachgemessen.

Dazu wurden Zählrohre a u s Ee u. Al direkt m it dem Präparat vorbestrahlt. D ie A us­

schlagszahl bei Beginn der Abklingung betrug bei den //-Messungen etwa das 7-fache, bei den /-Messungen 50— 100% des Zählrohrnulleffekts. D ie Übereinstimmung der Halbwertszeiten für y- u. //-Strahlen ist sehr gut. Bei der Ee-y-Strahhlng wurde die Absorbierbarkeit untersucht. Durch 1 cm Pb wurde dio Intensität auf 34% herab­

gesetzt. D as entspricht einem Absorptionskoeff. von 0,96 cm-1 u. einer Quanten­

energie von 800 ekV. (Naturwiss. 22. 434— 35. 22/6. 1934. Heidelberg, Kaiser-Wilh.-

Inst. f. Medizin. Forschung.) G. SCHM IDT.

W. Gentner, Zur Wellenlänge und Intensität der Sekundärstrahlung harter y-Strdhlen. D ie von den einzelnen Beobachtern gemessenen Wellenlängen u. Intensitäten der Streustrahlung weisen große Differenzen untereinander auf. Eine theoret. Erklärung fand bis jetzt nur die Komponente von 0 ,5 -106 eV, die nach der DiRACschen Theorie der Vernichtung der positiven Elektronen entspricht. Sicherlich spielt die Auslösung von Elektronenpaaren bei der Absorption harter /-Strahlen die wesentliche Rollo zur Erklärung der Differenz zwischen den Werten der KT.Elx-NlSHINA-Formel u. den experim entellen Absorptionskoeff. Zur weiteren Klärung dieser Erage werden von den Vff. einige R esultate m itgeteilt, die geeignet erscheinen, die unterschiedlichen Resultate wenigstens teilweise aufzuklären. Verschiedene Unregelmäßigkeiten in der Intensität der Sekundärstrahlung der gefilterten MsTh-Strahlung (4,7 X -E .) bei Ver­

änderung der Vers.-Anordnung führten zu d em . Ergebnis, daß das kontinuierliche Bremsspektrum der ausgel. Elektronen einen wesentlichen Einfluß auf die Intensitäts­

verhältnisse der Streustrahlung ausübt. D ie Verss. an Mg, Cu, Sn, A u u. Pb als Streu­

körper ergaben, daß von dem Stroustrahler auch für Winkel > 90° eine sehr intensive Elektronenstrahlung ausgeht. D as Absorptionsspektrum dieser Elektronen w eist wesentliche Anteile von Geschwindigkeiten auf, die der Energie der primären /-Strahlen nahekommen. E s handelt sich also um COMPTON-Elektronen u. zu einem geringeren Teil um Photoelektronen, die ohne wesentlichen Geschwindigkeitsverlust rückdiffun- dieren. Dio Intensität der riiekdiffundierenden Elektronen ist der Atomnummer der Streustrahler proportional, ebenso nim m t die mittlere Energie der Elektronen etwas m it der Atomnummer zu. D ie Elektronen rufen in dem zwischen Streustrahler u.

Meßinstrument befindlichen Pb-Meßfilter ein kontinuierliches Bremsspektrum hervor.

Die Intensität dieses Bremsspektrums kann jo nach Dicke u. Oberfläche des Streu­

strahlers in der Größenordnung liegen, die den Komponenten der Sekundärstrahlung entspricht. D a die Einflüsse des Bremsspektrums bis jetzt nicht berücksichtigt worden sind, wurden die verschiedenen Komponenten der Sekundärstrahlung zum mindesten

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1034. I T . A ,. At o m s t b ü k t u b. Ra d i o c h e m i e. Ph o x o c h e m i e. 1417 in ihrer Intensität überschätzt. D a Energien bis zu 106 eV in diesem Bremsspektrum vertreten sein werden, lassen sicli einzelne Komponenten vielleicht ganz dam it er­

klären. (Naturwiss. 22. 435. 22/6. 1934. Paris, Inst, du Radium.) G. Sc h m i d t.

Ralph D. Bennett, Anfangsbogen in Ionisationskammern. Nach den Verss. von Mi l l i k a n, An d e r s o n u. Ne h e r (C. 1934. I. 3311) wird angenommen, daß dio HOFFMANN-Stöße bei den Höhcnstrahlungsunterss. apparative Zufälligkeiten sind.

Diese Annahme gründet sich auf die E xistenz eines bestimmten Anfangsbogens, der durch Ionenhäufigkeit bei Zusammenstößen in starken Feldern gebildet wird. D ie Entstehung dieser Felder wird Raumladungen von Ionen zugeschrieben, die durch Höhenstrahlungssehwärme befreit werden. D a es schwierig ist, zu erkennen, wie dieser Strombogen in der m it Gas bei 30 a t Druck gefüllten Kammer eingeleitet werden kann, wobei nur eine Gesamtspannung von 100 V angelegt ist, versucht der Vf. diese Annahme quantitativ zu behandeln. Hierbei wird die genaue Wirkungsweise des GEIGER-Zählers beschrieben. Als wesentliche Schlußfolgerung aus diesen Betrachtungen ergibt sich, daß im allgemeinen die Auslösung der sehr starken Ionenschwärme nicht auf apparative Zufälligkeiten zurückgeführt werden kann. (Physiv. Rev. [2] 45. 491— 92. 1/4. 1934.

M assachusetts Inst, of Technology.) G. Sc h m i d t.

Ernst Lenz, D ie von der Ultrastrahlung erzeugte elektrische Leitfähigkeit der unteren Atmosphäre. (Vgl. C. 1934. I. 656.) Aus den REGENERschcn Intensitätsmessungen der Ultrastrahlung in der Erdatmosphäre m it Registrierinstrumenten bei Ballonauf­

stiegen bis 25 km Höhe werden Ionisierungsstärke der Ultrastrahlung, Ionengeh. u.

eiektr. Leitfähigkeit in der Erdatmosphäre berechnet. M it den bekannten Werten der lonenkonstanten ergeben sich ohne irgendwelche Extrapolationen in 25 km Höhe dio Ionisierungsstärke = 12 //c c m Sek., der Ionengeh. = 1 ,0 -101 .//ccm u. dio Leitfähig­

keit = 5 0 - 10-12 Ohm-1 c m '1, wobei die Ionisierungsstärke einen Maximalwert von 45 //c c m Sek. in 13 km Höhe erreicht ( / = Ionenpaare). D am it ist erwiesen, daß in der Erdatmosphäre außer den KENNELLY-HEAVISTDE-Schichten m it ihren maximalen lonendichten in etw a 100 km Höhe u. darüber auch eine Ultrastrahlungsschicht vor­

handen ist, welche wegen des größeren Durchdringungsvermögens der Ultrastrahlung weit näher an der Erdoberfläche liegt. (Hochfrequcnztechn. u. Elektroakustik 43.

47— 51. Febr. 1934. S tuttgart.) G. SCHMIDT.

Ronald Lyman McFarlan, Drehung der Polarisationsebene von Röntgenstrahlen.

Eb wurdo untersucht, ob beim Durchgang eines planpolarisierton Röntgenstrahles durch Quarz in Richtung dor opt. Achso eine Drehung der Polarisationsobene erfolgt.

Der Vers. ergab, daß 0,75 mm dieko Krystalle die Polarisationsebene um ungefähr 2° 30' drehen, u. daß bei dickeren Krystallcn keine Proportionalität zwischen Drehungs­

winkel u. Krystalldickc fostzustellen ist. (Physic. Rev. [2] 45. 292. 15/2. 1934. H ar­

vard U niv.) Sk a d i k s.

Gordon L. Locher und Donald P. Le Galley, D ie Messung von absoluten Rönlgen- inlensitäten und der absoluten Empfindlichkeit von Röntgenfilmen m it einem Geiger- Müller-Zähler. Kurzer Vortragsbericht. E s wurde ein kleiner GEIGER-MÜLLER-Zähler für dio Absolutmessung von Röntgenintonsitäten bekannter Wellenlängen konstruiert.

Die Strahlen durchsetzen den Zähler in solcher Weise, daß nur die im Gas ausgei.

Elektronen gezählt werden. Füllung Kr von 6 cm Druck, 1 cm dick, Querschnitt 0,0062 qcm. Mit diesom Zähler wurde die Intensität eines durch Fluoroscenz angeregten Zr A'-Strahls zu 1,66- IO4 Quanten cm“ 2 scc-1 bestimmt. Von dieser Strahlung müssen 0,75 ■ 109 Quanten cm-2 auf den Film fallen oder 6,3 5 -104 Quanten cm-2 in der Emulsion des Film s absorbiort werden, um eine beobachtbare Schwärzung zu erzeugen (Eastman Ultra-Speed Duplitized X -R ay Film). (Physic. R ev. [2] 45. 292— 93. 15/2. 1934.

Pennsylvania State College.) Sk a l i k s.

Y. Cauchois, Fokussierung der an ebenen Kryslallplatten gebeugten Röntgenstrahlen.

Es wird das Prinzip einer neuen Methode angegeben, bei welcher anstatt der gebogenen eine ebene Krystallfläche u. Schneiden oder Spalte m it kreisförmigen Begrenzungen angewandt werden. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 198. 76— 78. 3/1. 1934.) S k a l.

M. I. Gen, I. Zelmanofî und A. I. Sclialnikoff. D ie Struktur metallischer Schichten, die durch Kondensation von M etalldam pf au f einer gekühlten Oberfläche her- gestellt wurden. D ie Struktur dünner, im Vakuum aufgedampfter Schichten von N i, Fe, Cd u. H g wird bei tiefen Tempp. (bis 183°) m ittels Elektronenbeugung nach der ..Reflexionsm ethode“ untersucht. Alle jene Schichten besitzen dieselbe Struktur wie das gewöhnliche Metall u. unterscheiden sich von diesem nur durch ihren hohen Disperaionsgrad. Die aufgedampften Schichten zeigen Rekrystallisation. Aus diesen

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1418 A,. At o m s t r u k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1934. II.

Beobachtungen werden einige Folgerungen bzgl. des Mechanismus der Kondensation von Metalldämpfen gezogen. {Physik. Z. Sowjetunion 4. 825—34. 1933. Leningrad,

Inst. f. chem. Physik.) Ze i s e.

G. I. Finch und A. G. Quarrell, KrystaUstruklur und Orientierung in Zinkoxyd- f ilmen. In Fortsetzung der C. 1 9 3 4 .1. 2551 referierten Arbeit wird eine neue Elektronen- beugungskamera beschrieben, dio durch Vermeidung einer Anzahl von Fehlerquellen eine ähnliche Genauigkeit zu erreichen gestattet, wie bei Präzisionsaufnahmen m it Röntgenstrahlen. Mit dieser Kamera wurden teilweise u. vollständig oxydierte Zn- Film c untersucht (hindurchtretende Elektronen). Die Auswertung der Diagramme führte zu folgenden Ergebnissen: Bei Oxydation eines Zn-Filmes an Luft bei Zimmer - temp. wird nur dio pseudomorphe Modifikation von ZnO gebildet; diese ZnO-Eilme sind dünn genug, um 40 kV-Elektronen teilweise durchzulassen. Erhitzen wandelt die pseudomorphe ZnO-Schiclit in n. ZnO um, dabei bildet sich aber pseudomorphes ZnO neu als Zwischenschicht auf dem Metall. Wenn Zn als Einkrystall vorliegt, dann besteht auch das pseudomorphe ZnO aus einem Einkrystall. Dagegen wurden Ein- krystalle des n. ZnO bei den Verss. der Vff. nicht beobachtet. In den Einkrystallfilrnen liegt die Basisebene des Oxyds stets parallel der Eilmebene, u. selbst bei polykrystallincn Filmen ist eine ähnliche Orientierung festzustellcn. — Dio Korrosionsbeständigkeit von Zn wird auf die Bldg. von pseudomorphen Oxydfilmen zurückgeführt, in denen die Atome außerordentlich dicht gepackt sind; die Filme schließen sieh außerdem ihres pseudomorphen Charakters wegen besonders dicht der metall. Unterlage an.

(Proc. physic. Soc. 4 6. 148— 62. 1/3.1934. Im p. College of Sei. and Technol.) Sk a l i k s.

Bennett S. Ellefson und Nelson W. Taylor, KryslalLslruktur und E xpansions­

anomalien von M nO, M n S , FeO und Fe3Ot zwischen 100 und 2000 K . Es wurden De b y e- SCHERRER-Aufnahmen der angegebenen Substanzen bei Tempp. zwischen 100 u.

300° K hergestellt; Gitterkonstanten u. Gittertyp wurden bestimm t. Nach Mi l l a r

(C. 1929- I. 1425) u. An d e r s o n (C. 1931. I. 2027) haben diese Verbb. zwischen 100 u l 200° IC Anomalien im Verlauf ihrer spezif. Wärmen. Vff. konnten ähnliche Anomalien bei der Tem p.-Abhängigkeit der Gitterkonstanten feststeilen, u. zwar sind gewisse Analogien zwischen MnS u. EeO bzw. MnO u. Fe30,v in bezug auf die Eorm'der Anomalien vorhanden. Erhebliche Strukturänderungen waren in den Diagrammen nicht zu beob­

achten. — D ie Anomalien in der spezif. Wärme u. der Ausdehnung sind wahrscheinlich auf Elektronenübergänge bei gewissen Atomen im Gitter zurückzuführen u. entsprechen dem Verh. von Ee bei 705° oder von Quarz bei 575°. (J. ehem. Pliysics 2. 58— 64.

Febr. 1934. Minneapolis, U niv. of Minnesota, School of Chemistry.) Sk a l i k s.

W. H. Zachariasen, D as Krystattgitler von Borsäure, B 0 3H3. Ausführliche Mitt. über die C. 1 9 3 4 . I. 343 referierte Arbeit. (Z. Kristallogr., Kristallgoomotr., Kristallphysik, lCristallohem. [Abt. A d. Z. Kristallogr., Mineral., Petrogr.] 88- 150—61.

Mai 1934. Chicago.) Sk a l i k s.

Lester W. Strock, KrystaUstruklur des Hochtemperalur-Jodsilbers a -A g J . Die Struktur des oberhalb 145,8° beständigen a-AgJ wurde aus DEBYE-Aufnahmen bei 230— 250° ohne Zuhilfenahme anderer Methoden oder Annahtnon bestimm t. D as Gitter ist kub. raumzentriert m it einer Gitterkonstanten a = 5,034 Ä u. 2 Moll, im Elementar- wiirfcl. — Nach der strengen Strukturtheorie lassen sich in einem Elementarwürfel m it der Kantenlängo 5,034 Ä 2 Moll. A gJ nicht unterbringen, da nur eine einzige zweizählige Punktlage vorhanden ist. E s wurden daher die (bei kub. Gitter einzige) Möglichkeit eines Elcmentarkörpcrs m it 10 Moll. u. die Möglichkeit einer pseudokub.

tetragonalen Struktur durchgerechnet, sie führen aber beide zu Unstimmigkeiten.

Dagegen wurde befriedigende Übereinstimmung zwischen beobachteten u. berechneten Intensitäten für folgende Struktur erhalten: kub. raumzentrierte Packung der J-Atomc (Abstand J — J = 2,18 A), in deren 30 größten Lücken 2 Ag wahllos untergebracht sind. Das Ag verhält sich im J-G ittcr wie eine eingolagerte Fl. Die Umwandlung ß — ->- a kann so aufgefaßt werden, daß bei Überschreiten des Umwandlungspunktes (145,S°) das A g-G ittcr schmilzt u. der Krystall dann nur noch von einem J-G ittcr aufreehterhaltcn wird. — E s gibt 3 Koordinationsarten Ag—J : Viererkoordination m it Ag—J = 2,86 A, Dreierkoordination mit 2,67 Ä u. Zweierkoordination mit 2,52 A.

(Z. physik. Chem. A bt. B 25. 441— 59. Mai 1934. Göttingen, Mineralog.-petrograph.

Inst. d. U niv.) Sk a l i k s.

C. D. West, Struktur und Zwillingsbildung von A gCN -K rystaüen. D ie von BliAEKEEN (Kong. Norskc Vidensk. Solsk. Forhandl. 1929. II. 123) angegebene Kettenstruktur des AgCN konnte durch Schwenk- u. Pulveraufnahmeu bestätigt

(11)

werden. Der hexagonale Elemontarkörpcr ist von Br a e k k e n richtig angegeben, der rhomboedr. aber hieraus falsch borcehnot worden. Die richtigen rhomboedr. Gitter- konstanten sind: a = 3,88 Â, a — 101° 11'. — E s werden aus wss., N H 3-haltigcr Lsg.

gewonnene Krystallo beschrieben, die in bestimmter Weise verzwillingt sind. (Z.

Kristallogr., Kristallgeomotr., Kristailpbysik, Kristallchem. [Abt. A d. Z. Kristallogr., Mineral., Potrogr.l 88. 173— 75. Mai 1934. Cambridge [Mass.], Harvard U niv. Chem.

Labor.) Sk a l i k s.

Herbert K. Ward, Eine Röntgenuntersuchung der Struktur von flüssigem Benzol, Cyclohexan und ihren Mischungen. Mit sorgfältig gereinigtem Bzl. u. Cyclohexan wurden Röntgenbeugungsdiagramme erhalten, deren Interferenzringe den Abständen 4,68 bzw. 5,09 A entsprechen; die letzteren lassen sich als effektive Dicke der Ringmoll, deuten, vgl. St e w a r t (C. 1929. II . 1258). Mischungen der beiden KW-stoffo gaben Diagramme m it den beiden Intensitätsm axim a der reinen Komponenten; daraus wird geschlossen, daß die cybotakt. Gruppen von Bzl. u. Cyclohexan in der Mischung erhalten bleiben. Die Bzl.-Cyclohexanlsgg. können also als submkr. Emulsionen angesehen werden. D ie cybotakt. Gruppen sind so klein, daß sie keinen TYNDALL-Effekt liefern.

(J. ehem. Physies 2. 153— 59. April 1934. Pennsylvania, State College.) Sk a l i k s.

G. W. Stewart, Über die Struktur der Lösungen von Lithiumchlorid in n. Alkoholen.

Konz. Lsgg. von LiCl in Ä thyl-, P ropyl- u. Butylalkohol wurden m it gefilterter Mo K a- Strahlung untersucht. Ferner wurden die 3 Alkoholate des LiCl in fester Form durch Abkühlcn der gesätt. Lsgg. m it fl. Luft horgestcllt u. zum Vergleich röntgenograph.

untersucht. Dio Röntgenogramme der Lsgg. enthalten 2 Intensitätsm axim a, deren Lage dieselbe ist wie die der Hauptinterfcrenzon der krystallinen Alkoholato. Die Lage bleibt auch bei Überschreitung der Umwandlungstempp. (Alkoholat-Salz) erhalten, woraus au f die Existenz wahrer Alkoholatlsgg. auch bei höherer Temp. gosehlossen werden kann. E s ist sehr wahrscheinlich, daß in den konz. Lsgg. dio Li+-Ionen sich m it Alkoholmoll, zu denselben cybotakt. Gruppen zusammenschließen wie dio Cl- - Ionen, da eine Streuung der Cl_ -Ionen nicht zu beobachten ist. (J. chem. Physies 2.

147— 52. April 1934. U niv. of Iowa.) SK A L IK S.

0 . Oldenberg, Über die Bestimmung der Temperaturen von Gasen. (Vgl. C. 1934.

I. 3023.) Neuero experimentelle Untcrss. über eine den therm. Wert überschreitende anomale Rotationsenergie werden im Zusammenhang m it der Tcmp.-Best. aus der R otation in Bandenspektren erörtert. Folgende Vorgänge führen zu einer anomalen R otation: a) Gleichzeitige D issoziation eines vielatom igcn Mol. u. Anregung eines Spalt- prod.; b) Schwingungsanregung eines zweiatomigen Mol. u. Übertragung in Rotations- energio durch Stöße; c) Anregung durch Stöße positiver Ionen; d) Störungen, die die Intensitätsverteilung ändern. Folgende Vorgänge führen zu n. Rotation: a) Licht- absorption; b) Em ission durch therm. Anregung (wenn die Intensitäten nicht durch Selbstabsorption geändert werden); c) Emission durch elektr. Entladungen bei sehr kleinen Drucken (keine Stöße während der Dauer des Anregungszustandcs); d) Emission bei hohen Drucken, insbesondere von Zusatzgasen (die anomale Schwingungs- u.

Rotationsverteilung wird durch viele Stöße a u f den thorm. W ert reduziert; e) Emission von Moll., wie N 2, dio bei der Anregung keine merkliche Schwingungs- oder Rotations- energio aufnehmen. — B ei den Schwingungen angeregter Moll, kann man das thorm.

Gleichgewicht nur in Ausnahmefällen erwarten. (Physic. R ev. [2] 45. 738. 15/5. 1934.

Harvard.) Z E IS E .

L.-M. Donnay, D ie atomaren M ullipletts in den Sternspektren. Vf. erörtert die N otwendigkeit u. Möglichkeiten einer genaueren Best. der Intensitäten der M ultiplctts in Stornspektrcn. (Bull. Acad. roy. Belgique, Ci. Sei. [5] 19. 755—69. 1933. Univ. de

Liège, Inst. d ’Astrophysique.) Ze i s e.

N. P. Heydenburg, Der E influß des Slarkeffektcs a u f die Feinstruktur. Der E in ­ fluß eines elektr. Feldes von 200 V/ero au f die Komponenten der BALMER-Linicn des H wird berechnet. D ies F eld genügt, um eine Asymmetrie der schwächeren Kom ponente zu erzeugen, die die Diskrepanzen zwischen den gemessenen u. berechneten Dublett- abständen weitgehend erklärt. (Bull. Amer, physic. Soc. 9. 27. 10/4. 1934. N ew York,

U niv.) ' Ze i s e.

M.-L. Hubin, Neue Untersuchungen über das Spektrum des zweiatomigen Schwefel- moleküls. Um die bishorige Unsicherheit bzgl. der Schwingungsformel für das Mol. S2

zu beseitigen, untersucht Vf. das Fluorcsccnzspektrum von S2, das m it einer Hg-Bogen- lampe nach SW IN G S angeregt wird, im Gebiete zwischen 2900 u. 3500 A m it einer D is­

persion von 12— 20 A/mm. D ie Aufnahmen zeigen eine durch dio Hg-Linie 3126 A an­

1934. I I . A , . At o m s t r u k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1419

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